Ickl LCIIIELZUM

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Ickl LCIIIELZUM
WELTSEICHEHEN
Monat-hoffe für Natur
und Kultur
Vorbundenheif
kosmischen
1928
4.
AN
in ihrer
Heft
Jahrgang
UNSERE
12
ILESER
Dem
gefestigten Stamm unserer Leser haben wir den Worten, die wir dem
Jahrgang des ,,Schlüssels«
schon mit auf den Weg gaben, nichts
Ein Rückblick auf den nunmehr beschlossenen vierten
lliltzuzufügem
,,Schlüssel«ZuJahrgang zeigt, daß unsere Arbeit nicht vergeblich gewesen ist. Mit neuer
endenden
versicht
dritten
und
neuem
Mut
treten
wir
nunmehr
in den
fünften Jahrgang
ein, für
den nicht nur die Unterstützungbewährter alter Mitarbeiter
gesichert ist, sondern
darüber hinaus eine Reihe neuer
bedeutender
Köpfe der Wissenschaft zu Worte
kommen wird. Möchte auch bisher mancher Beitrag dem einen allzu gelehrt,
dem anderen
zu populär erschienen sein
so sollte dieser Umstand u. E. niemanden
hindern, bei der Fahne zu bleiben. Denn schließlichbestimmt die Viel—
zahl der Leser die doch einmal nicht ausbleibende
Krönung gerade des Hörbigerschen Werkes wesentlich mit. Möchte es unseren Lesern gewissermaßenals
Ehrenpflicht erscheinen, neue ,,Schlüssel«-Bezieher
zu gewinnen, und möchte jede
eigene Kritik in dieser Hinsicht der Sache an sich geopfert werden. Nur so
kommen wir weiterhin vorwärtsAllen denen, die uns
durch Zuschriften, durch selbstlosesteÜberlassung Von
Material
oder durch besondere Ratschläge am
unterdes ,,Schlüssels«
Ausbau
stützten, sagen wir auch auf diesem Wege herzlichsten Dank. Wenn auch nicht
Gründen
jeder gutgemeinte Rat aus mancherlei, oft rein äußerlich-technischen,
befolgt werden konnte
gesammelt und wohlgeordnet ist alles. Es ijt unseren
Lesern wesentlich mit in die Hand gegeben, durch ihre Werbetätigkeit
dazu beizutragen, den ,,Schlüssel«noch weit vollkommener
ausgestalten zu
—
können.
Schriftleitung
schlauer 1v,
»
und
Verlag.
(23)
379
Zeitspieqel
ZEITSPIEGEL
Büchersind die dankbarsten, feinsten
geduldigsten Freunde des Menschen«Diese Freunde zu genießen,gestatten am ehesten die langen Winterund
Möge der Werktag hart und
grausam sein-über Büchern in traulicher Geruhsamkeit schwinden Sorgen,
weitet
sich das Dasein zum Erlebnis,
zerrinnen zeitweilig alle Schatten des
den
Alltags. Bücher besitzen wiederum
meisten Wert, wenn
ihr Jnhalt nicht
nur
das Gelegentliche, das augenblicklich Erbauliche berührt, sondern in Gefilden jener Weitschau sich bewegt, die
unser eigenes Jch zur Orientierung,
zum Ruhpol im Rahmen dieses ganzen wundersamen Alls naturnotwendig
zwingt.
Hierin ankert am ehesten die wesentlichste Bedeutung unseres WelteisDas soll kein Eigenlob
schrifttums.
und keine Überhebungsein. Was Welteisbücher (vgl. beiliegenden Prospekt)
auszusagen haben, wissen die am besten,
abende.
die
uns
immer
über
und
wieder
immer
dar-
die zum
begeistert schreiben
dadurch ihrem Leben eine beträchtlichglückhafteSeite abgewannen.
Von dem Inhalt dieser Bücher selbst
soll an dieser Stelle weniger die Rede
sein, doch denen, die uns nahestehen,
möchte einiges just zur Weihnachtszeit
—
Teil
geraten werden.
Nicht das einzelne Buch an sich
macht den Wert des Welteisschrifttums
aus, sondern es sind die bisher vorliegenden Bände insgesamt. Wessen
Bibliothek hier noch Lücken zeigt,
möchte einen gewissen Ehrgeiz derart
380
bekunden, daß er diesen oder jenen
fehlenden Band zunächstergänzt. Wer
sich bislang überzeugenkonnte, daß die
Bücher ihm eine reiche Welt erschlossen,
möchte Freunden und Bekannten
diese
Welt nicht vorenthalten und dem Geschenk ein Welteisbuch nicht fehlen
lassen. Und wer gesonnen ist, der Verbreitung der Welteislehre sich sonderlich dienstbar zu erweisen, möchte jeweils
zwei
einige Exemplare von
kleinen
Schriften zu verschiedenen
BeWeihnachtstischen tragen, deren
zeigt,
urteilung bisher unumwunden
daß durch sie schon Tausende zur freumit
digen Beschäftigung
Welteisfragen
und
angeregt worden sind. ,,Welteis
Weltentwicklung«
heißt das erste
Schriftchen, das einen kurzen Gesamtder
über
die Grundlagen
überblick
Welteislehre gewährt. »Die Weltund
eislehre
ich« lautet der Titel
das
des zweiten Schriftchens,
unseren
Pionier der Welteislehre Dr. Voigt
dieses
zum Verfasser hat. Der Wert
Schriftchens steckt durchaus im Persönlichen.Geradezu bezaubernd zeigt es
Hörbiger und seine Lehre
auf, was
dem inwendigen Menschen zu geben
hat. Es ist schon ein Gnadengeschenk,
über das dort in überzeugenden Worten
gesprochenwird.
Es ist eine Bitte, die hier ausgesprochen wird, nicht diktiert aus Geschäftssinn,sondern aus hingebender
Verehrung zum Werk. Eine Bitte, die
Hörbiger
stützen und weitertragen
aus
reinstem Gesoll. Eine Bitte
die wir einwissenszwang heraus
—
und
strahtungspkodleme
aussprechen mußten, um ebenso
zwangsläufig gerecht verstanden zu
Das
werden.
Handeln liegt jetzt bei
unseren Freunden. Hundert- und mehrmals
haben viele von
ihnen schon
ausgesprochen, wofür Nietzsche etwa
am
bezeichnendsten den Maßstab gibt,
einmal
er
sagte: »Jeder große
so
Mensch hat eine rückwirkende Kraft
alle Geschichtewird um seinetwillen
wieder
auf die Wage gestellt und
tausend Geheimnisse der Vergangenheit
kriechen aus ihren Schlupfwinkeln
Sonne.«
Nicht in
hinein in seine
eitler Überhebung möchtendiese Worte
sie
auf Hörbiger bezogen sein, wer
richtig zu würdigenweiß, wird uns
verstehen. Wer dies nicht vermag, dem
ist es weder um das Werk, noch um
die Persönlichkeit zu tun. Den Beweggrund seines Nichtverstehenwollens illustriert ein Wort des gleichen Philosophen: »Ihr habt kein Gefühl dafür,
daß prophetische Menschen sehr leidende Menschen sind, ihr meint
nur,
es
sei ihnen eine schöne ,Gabe« gemal
—
—
Es PIGAL
PERATUR
l
—
—
Bm.
sTRAHUJNGSPROBLEME
(Aus dem
Viele
Mondtemperaiur
geben, und möchtet diese wohl gerne
selber haben.«
Doch wir wollen nicht herbe und
Wir
möchten die
kritisch werden.
,,Sonne« dahin verstanden wissen, daß
sich mehr und mehr Planeten um sie
ein Kranz
gesagt
gruppieren, symbolisch
von
Planetoiden, wie ein solcher jenseits der Marsbahn die Sonne umläuft und deren Zahl alljährlichdurch
Neuentdeckungen ansteigt. Die Welteislehre ist immer noch zu wenig entdeckt,
führt immer noch ein zu verschlossenes
Dasein, die Welt weiß noch zu wenig
davon, und ihr Schrifttum ist trotz allem
Alle
noch viel zu wenig verbreitet.
unsere Freunde müssen hier ausnahmslos tätig am Werke sein, fördernd
und
schenkend, auf daß das
Schrifttum der Welteislehre
heute
schon selbst eine kleine Bibliothek ausmachend mehr wie bisher die Bücherregale ziert und auch die Schlüsseljahrbönde unentbehrlich erscheinen.
Hörbiger-Jnstitnt,
Erscheinungen der Lichtstrahlung kann man
sich auch heute noch
nur
durch die Schwingungen des hypothetischen Licht- oder Weltäthers erklären, wenn wir auch nichts Näheres
über
dieses geheimnisvolle Medium
wissen und daher auch viele Physiker
seine Existenz bezweifeln. Man nimmt
also an, daß die Ausbreitung einer
Reihe von Strahlen, wie Licht-,Wärme-,
UND
Mauer
bei
MONDTEMs
Wien)
Röntgen-, elektrische und andere Strahlen aus wellenartigen Schwingungen
dieses immateriellen
Äthers beruhen.
Zwischen allen diesen Schwingungs- oder
Undulationsstrahlungen des Äthers besteht untereinander
objektiv nur der
eine Unterschied, daß sie verschiedene
Wellenlänge, beziehungsweise verschiedene Schwingungszahl (Frequenz) auf-"
weisen.
(23·)
381
Strablungsprobleme
und
Mond-emporschl-
Es
sind immer dieselben Schwingungen desselben Äthers mit der unveränderlichen
FortpflanzungsgeschwinDie
300000
digkeit von
kmxsea
Qualität der Strahlung (d. i. beim
die
Licht
Farbe) hängt nur von der
Zahl der Schwingungen ab, welche die
Ätherteilchen in der Zeiteinheit ausführen. Schon bei einzelnen Wellen,
der wägbaren Materie, z. B. den kürzesten Schallwellen, zählen die Schwin-
gungen
bis« 50000
in
der
Sekunde.
Ätherschwingungenaber verlaufen
so rasch, daß hierbei Zahlen von ganz
unvorstellbarer Größe entstehen. So
haben die Röntgenstrahlen eine Frebis zu ein Hundert Trillionen
quenz
in der Sekunde.
Noch größer ist die
Schwingungszahl der sogenannten Welt-
Die
raumstrahlen.
Es
ist nun
für die Darstellung
mancher Erscheinungen bequemer, statt
der unbegreiflich hohen Schwingungsdie
Längen der Ätherwellen einzahlen
zuführen; wir erhalten dann umgekehrt zwar recht kleine aber vielleicht
doch leichter vorstellbare Zahlen. Die
Umsetzung der Schwingungszahlen in
Wellenlängen, und umgekehrt, ist sehr
einfach. Sie beruht auf dem Naturgesetz, daß sich die Strahlung im ,,leeren
Raum«
ohne Rücksicht auf die Zahl
der Schwingungen eben mit derselben
Geschwindigkeit von rund c=3-1010
erhält
[cm see-1] fortpflanzt. Man
also die Länge I- [cm] der Wellen,
wenn
man
die unveränderlicheFortpflanzungsgeschwindigkeitc [cm see-1]
durch die Schwingungszahl 1- [sec-1]
dividiert, d. h.
382
3.1010
o
2=I=
z
schneller die Schwingungen verlaufen, um so kleiner werden natürlich
die entsprechenden Wellenlängen. Als
Einheit für die ä-Werte werden Kilometer (km), Meter (m), Zentimeter
(cm),
Angström-Einheiten(AE), Mikron («u)
und Millimikron
Es
(»») verwendet.
besteht zwischen diesen Grundmaßen
folgender Zusammenhang:
Je
=105
=1000m
=102
mm=10-4
=0,001
=10-7
»
=0,001
AB=
=10-s
0,1 Hi
1km=1000m
cm
tm
cm
I »
I .«««
1
Nur
je nachdem
schnell
oder
die Wellen
sich also
kung der
ob
die
cm
cm
om
Schwingungen
langsam, beziehungsweise
kurz oder lang sind, äußert
Unterschied in der WirÄtherstrahlen auf die Ma-
ein
terie.
Ätherwellen mit
etwa
0,2
mm
einer
Frequenz
bis
6000
in
der
von
50 km
von
oder
1,5 Billionen
wirken
Sekunde
Radioantennen
trische
Länge
einer
über
bis
mit
(Hertzsche
Wellen)..
oder
auf
elek-
Wellen von etwa 0,2 « bis 1000»,
(1500 Billionen bis 300 Milliarden-Sek)
auf Thermometer (Wärmeam
strahlen),
intensivsten bei 10«
(30 BillionenXSek.).
wirken
Wellen
von
etwa
0,4
« bis
0,7 «
(730 bis 430 BillionenXSek.) wirken
auf die Netzhaut unseres Auges mit
den Farben des Regenbogens von violett
bis
rot
(Lichtstrahlen).
Ätherwellen mit einer Länge
als
0,07 « (4300
weniger
von
Bil-
strahlungsprobteme
und
Mondscmperatur
Höhenstrahlung1).
lionenJSek.) durchdringen feste Materie
geringer Dichte (weiche Röntgen-
wird
strahleln), während
kanstrahlung
bei
0,02 ,«««
(= 0,2 AE, 15 Trillionen,lSek.) bereits
durchdrungen wird
dichtere Materie
(harte Röntgenstrahlen).
Die Gammastrahlen der radioaktiven
AE
mit
bis 0,002 AE (15
0,2
Stoffe
bis 1500 TrillionenJSek.) schließensich
den harten Röntgenstrahlenan.
Die Licht- und Röntgenstrahlenwirken
auch auf die photographische
Platte. Die größte Wirksamkeit dieser
chemischen oder aktinischen Strahlen
im
ultravioletten
Gebiet.
liegt
die
dunkle
ultrarote
Nicht nur
Strahlung bis auf eine Maximallänge
von
1mm
sondern auch die ganze
sichtbare Strahlung bis fast ins Ultraviolett äußert sich noch thermisch.
Die auf das menschliche Auge wirkende, sogenannte lichte Strahlung
den
umschließt nur
verhältnismäßig
kaum
einer
winzigen Betrag von
Oktave (430 bis 730 Billionen Schwinin der
gungen
Sekunde), in deren
der
Mitte
sich auch
Höchstwert der
Sonnenstrahlung bei 0,5 «« (seegrünes
Licht) zeigt. Der übrige Riesenbereich
der
Ätherstrahlung (siehe Bild und
Tafel) heißt, da er das Auge nicht
affiziert, die dunkle Strahlung. Von
dem gesamten, der Forschung zugänglich gewordenen Strahlungsbereiche stellt
die lichte Strahlung also nur
einen
winzigen Bruchteil dar.
Die härtestebekannte Strahlungsart
entdeckte soist die von Kolhörster
I
Dr.
genannte
Heßscher
neben
oder
auch als
und
Sie
Milli-
kosmische
Weltraumstrahlung
bezeich-
net, weil sie ihren Ursprung nicht auf
unserer Sonne, sondern in anderen
noch nicht sicher festgestellten Gegenden
des Weltraumes
hat.
Diese Strahlen, die in großen Seehöhen besonders intensiv austreten,
übertreffen in ihrem Durchdringungsvermögen die härtesten bekannten
das
Gammastrahlen um
Zehn- bis
Hundertfache und haben eine Wellenlänge von nur 10-3 bis 10-4 AE entsprechend der ungeheuren Frequenz von
30 000 bis 300 000 Trillionen
Schwin-
gungen
in
der
Sekunde.
Da
die
Be-
zeichnungen kosmische oder Höhenstrahlung zu allgemein sind und auch als
die
Lichtstrahlung der Sterne, beziehungsweise als die ultraviolette
Strahlung der Höhensonnemißverstanden werden
können, ist es treffender,
diese neuen
Ätherschwingungenals
Ultragammastrahlen
zu bezeichum
nen,
so treffender als diese Wellen,
deren winzige Länge fast an den Durchvon
10-12 cm
messer des Elektrons
heranreicht, voraussichtlich von keiner
neuen,
höher frequenten ätherschwins
gung
mehr übertroffen werden könRamannen.
Die
neueste, unter
bekannte
Strahlungsart, hat
Effekt
der Größennur
eine Frequenz von
ordnung der roten Strahlen.
Aus
dem
winzigen Betrage der
Wellenlänge der Ultragamma-Strahlung ist zu schließen,daß sie nur einer
1928, Heft 4. Prof.
Siehe ,,Schlüssel«
Werner
KolhörsterXDie Höhenstrah- subatomaren Quelle entstammen kann
lang.
und
im
engen
Zusammenhangmit
der
383
Strahlungsprobleme
und
stehen dürfte.
Alles
Leben auf der Erdoberflöche
würde durch die aus dem interstellaren
Raum kommende durchdringende Strahlung in kürzester Frist vernichtet werden, wenn es nicht durch die als Panzer
wirkende
Atmosphäre, deren aufhalBlei
Im
tende Kraft gleich der von
ist, geschütztwäre. Wir können heute
vielleicht noch nicht ahnen, welche
weittragenden
Aufschlüsse uns
diese rätselhafte Strahlung über die
der
Menschheit noch verschlossenen
Materie,
Energie und
Rätsel von
Weltäther bringen kann.
Die Energie der Wärme- und Lichtstrahlen wird meist mit einem Bolo-·
meter
(Widerstand) oder mit Thermoelementen, bzw. mit dem Radiomikrometer gemessen, wobei die Oberfläche,
auf welche die Strahlen ausfallen, zum
Zweck der Absorption der Strahlen geschwärzt sein muß. So wird auf diese
den Gestirnen
Weise auch die von
ausgesandte Energie festgestellt.
Wenn Atherstrahlen aller Art, mögen
sie nun als elektrische, Wärme-, Licht-,
Strahlen beRöntgen- oder radioaktive
zeichnet werden, auf einen materiellen
Körper auftreffen, so wird ihre Enerals
in
dem
sie absorbiert
gie
Maße
wird, in Wärme umgesetzt. Es wird
die geordnete Strahlungsenergie der
Gestirne beim Durchgang durch die
Atmosphäre ebenfalls in die angeordnete Bewegung der Wärme umgewandelt. Wilhelm Ostwald hat die Wärme,
die immer
bei solchen degradierenden
Vorgängen auftritt, daher sehr richtig die Abfallenergie
genannt.
Wenn wir auch die Gesamtstrahlung
Bildung der
384
Materie
Mondtemperatur
Sonne messen können, so müssen
dennoch die Richtigkeit der errechneten Teilbeträge für die einzelnen
Wellenlängen bezweifeln, insbesondere
die Menge der solaren Wärmestrahlung
dem Eindringen in die Atmosphäre
vor
der Erde. Es ist sicher, daß auf der
Erdoberfläche mehr Wärmestrahlung
anlangt als in die höheren Schichten
der Atmosphäre eindringt. Die unten
ankommende
Wärmestrahlung ist eben
schon zum Teil umgesetzte Sonnenstrahlung kürzerer Wellenlänge.
die Zusammensetzung
Wir
kennen
die physikalischen Eigenschaften
und
bis in
der Atmosphäre verläßlich nur
eineHöhe von 30km über dem Meeresspiegel. Höher sind alle Berechnungen
über
der
bis
Strahlungsabsorption
über 100 km reichendenAtmosphäreals
sehr problematisch zu bezeichnen. Nach
den neuesten spektralanalytischen Ergebnissen der Polarlicht- und Heavisideschicht-Forschunggehen die Meinungen
über
die Konstitution der
höheren
Schichten der Stratosphäre mehr ausdenn je.
einander
Bei diesem Stand
unseres Wissens
ist es fraglich, ob wir von den Gestirnen Wärmestrahlung direkt
(untransformiert) überhaupt bekommen
und ob sie nicht in der Erdatmoden
sphäre aus
Strahlen höherer
Schwingungszahl durch eine der Absorption entsprechende Metamorphose
erst entsteht. Wenn man bedenkt, daß
Eddington
für die Temperatur des
Weltraumes
unlängst den Betrag von
15000
Grad
errechnet hat, nachdem
man
ihn bisher als fast absolut kalt
(rund 30 absolut) annehmen zu dürfen
der
wir
sirahlungspyobleme
und
Mondscmpekatur
So sum-
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Iso..g.
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VI
-
-
U
«-
l-
d
.ZE
Strahlungsprobieme
glaubte2), dann kann die hier skizzierte,
zuerst von Hörbiger3) ausgesprochene
Hypotheseüber die Strahlung der Gestirne wohl nicht als zu phantastisch
gelten.
Wir glauben daher, daß die Wärmestrahlen, die amerikanische Beobachter
mit einer so großen Genauigkeit mit
ihren empfindlichen Radiometern
für
den Mond
festgestellt haben wollen,
ursprünglich reflektiertes Sonnenlicht
sind, das erst auf dem Weg vom Mond
zur
Erdoberfläche in Wärmestrahlen
es
umgewandelt wurde, wenn
nicht
schon reflektierte Wärmestrahlen der
Sonne
selbst sind. So ist es verständ1810c
lich, daß Very —l—
Mittagstemperatur,
während Milankowitsch
neuerdings als maximale Mondtemk
peratur —s—100,500für 150 nachmittägiger Winkelentfernung von der
Zenitdistanz errechnet hat.
Wäre diese ,,am Mond
konstatierte
hohe Wärme«
tatsächlich die aufgespeicherte Eigenwärme des Mondes,
dann müßte sie auch in den unbeleuchteten Gebieten
des Mondes
feststellbar
sein. Es war jedoch Very selbst, der
betonte, daß gerade im Schatten die
2A.
S. EddingtonXDer innere
Aufbau
der Sterne, Berlin
1928.
Auf Seite 476
und 477 heißt es: »Ich komme also zu dem
eine
Schlusse, daß der interstellare Raum
hohe Temperatur besitzen muß, die sich der
Oberflächentemperaturder heißestenSterne
der
der Art
Ein Stern
von
nähert.
.
Sonne
.
.
wird das ihn unmittelbar
umgebende
abkühlen.«
Leipzig,
s»Glazial-Kosmogonie«,
1925, Seite 32:
»Jn unserer Vorstellung
es
gibt
auch keine Wärmestrahlen im Weltraum.«
Vgl. auch S. Z9, 676, 677 ebd.
und
Mondtemperatuy
Wärme
ebenso
wie
die
Lichtstrahlung
fehlt.
Aber
und
Pettit
Nichelson4)
stellten neuerdings fest, daß nicht nur
die Nachmittagsflächen
eine
des Mondes
größere Erwärmung als der Mittag
haben, sondern daß auch die unbeleuchteten Flächen des Mondes Wärmestrahlen aussenden. Sie finden, daß im
Schatten der Mondnacht die Temperatur bloß auf 1100 abs. und im Halbschatten einer totalen
Mondfinsternis
auf 1500 abs. sinkt. Obzwar bei
diesen Temperaturen (—1630 c und
das
Eis
—1230c)
auch im leeren
Raum noch sehr beständigist, so müssen
wir sie dennoch als unrichtig ablehnen,
weil
sie nach denselben irrigen Metho-
den gefunden wurden, welche in den
beleuchteten Gebieten des Mondes auf
und
1000 c
—s—
Temperaturen von
mehr geführt haben. Die künftige
voraussetzungslose radiometrische Beobachtung und Forschung wird zeigen
müssen, daß nicht nur die Messungen
Verys sondern auch die Neuerungen
von
und
mit
Pettit
Nichelson
schweren systematischen Fehlern behaftet sind. Die beiden letzten Forscher
die
geben Maximaltemperaturen
an,
schon um 800 niedriger sind, als die
entsprechenden ersten Werte von Very.
So wird man
schließlichherausfinden,
daß auch die Temperatur von Pettit
und Nichelson um mindestens den doppelten Betrag herabgesetzt werden
müssen, um dann auf die tatsächliche
Medium
386
4
Publications
of
the
Astr.
soc.
of
Pacific, Bd. XXXX1X, S. 227, oder
in »Die
Bericht von Th. Marsson
Himmelswelt«, 1928, Heft 7X8.
the
der
und
strahlungsprobteme
Mondtemperatur zu gelangen, die sich
nach der Welteislehre ohne Messung
voraussagen läßt.
Mondesmperatur
sondern wesentlich inneren Ursprungs,
also Eigenstrahlung dieser Planeten sein
soll, während die Satelliten dieser Planeten
jedoch im Sonnenlicht leuchten.
Wie vag die Strahlungstheorie der
Planeten noch heute ist, ersieht man
den Ergebnissen der führenden
aus
5Pros. Dr. E. Schoenberg über die
nach Strahlung der Planeten. Ergebnisse der
Berechnungen Schoenbergsö),
welchen die Strahlung Jupiters und
exakten NaturwissenschastenV. Band, BerSaturns
nicht der Sonne entstammen, lin, 1926.
Ätherstrahlen
«
c
=
Wellenlänge
z som]
von
bis
von
bis
2
-
2
·
2
-
0.7
Z
=
3
Z
1,5 1019
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bis
Z
104
0,48
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·
«
Z
10-«
10 «
-
10u
-
1012
1.5
bis
0,6 -104
Vergleich
=
«
von
Schallwellen
s,35
Lichtstrahlen
rot
-
a
2
grün
gelb
breß
1015
1,5 1015
10-u
zum
·
—
—
-
warmqu
HertzscheStrahlen
(elelitrische Wellen)
in
Luft
104 ausser-—-
-
1
Moos
»
(Alitinische Strahlen)
veil
blau
0,4Z 1016
104
Io--
2
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«
—
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0,64 1015
0,57 1015
0,52—IoIs
0.7Z
0,41
0,47
W-:
0,53 «100,58 ur«
0,62 104
·
-
·
1,5 1019
4,Z 1015
10-o
104
10-6
104
bis
2
Gamrnastrahlen
(Radioalitive Wellenstrahlen)
harte Röntgenstrahlen
weiche
photochemische Strahlen
1,5
bis
-
t
102u
von
-
a
Ultragammastrahlen
(Höhen- oder Weltraumstrahlen)
10-U
10-I
bis
Qua n.1
1022
1021
von
von
von
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10-n
10-u
«
0,69
101o
-
Schwingungszahl
i- [sec-I]
5s104
ios
4,85
10·
1,6
-
-
10s
10
Höchster Ton
(a«)
Tiefster Ton
Stimmton
si-
387
Das
DRO
FRITZ
PLASCHE
des
Klimaproblem
l
DAS
Tertickrs
KLlMAPROBLEM
DES
TIER-
Irr-KassDie
iiberraschend zahlreichen Fossilfunde aus der Kreideformation
haben die Meinung verbreitet, daß zu
eine
Ende
des
Erdmittelalters
sehr
warme
mittlere
Jahrestemperatur
auf
der
Erde
herrschte. Die Funde aus
dem folgenden Tertiär
scheinen ebenfalls noch für ein wärmeres, fast tropisches Klima in unserer gemäßigten
Zone zu sprechen. Trotzdem stellen sich
schon zu Beginn des Tertiärs die Vorboten der kommenden
Eiszeit deutlich
ein. Die
Widersprüche zwischen einwandfreien tropischen Klimazeugen in
Form von Fossilien einerseits und Eiszeitspuren andererseits, sind für das
Klimarätsel des Tertiärs von Bedeutung. Besondere Aufmerksamkeit erheischen die sogenannten periarktischen
Floren, die in einem den Nordpol
umgebenden
Ring aus Ellesmereland (77 0—78o nördl. Breite), Grinnelland
(810 40'), Grönland
(700
bis 75 0), Spitzbergen (78 0), dem neusibirischen Jnselgebiet (75 0) und vom
Unterlan des Mackenzie (67 O) bekannt sindDer
berühmte Geologe und Paläontologe O. Heer hat diese polnahen
Floren für miozän (eine Unterabteilung des Tertiär) gehalten, obwohl
Zeit
geneigt ist, sie in neuerer
man
für eozän zu halten. Selbst wenn
für die aufgefundenen fossilen Floren
eine
gewisse Anpassungsfähigkeit an
die
arktischen Klimaverhältnisse annimmt, insbesondere zugibt, daß sie
größere Wintertemperaturen aushalten
können, so bleibt doch immer noch die
monatelange
Polarnacht als ein
biologischer Faktor, dessen bedeutender Einfluß auf die polarnahen Floren
nicht geleugnet werden kann. Noch auf
der Jnsel Grinnelland
am
82. Grad
nördl. Breite
finden sich zur Eozänformation Zypressen, Pappeln, Ulmen,
und
vor.
Mit
vollFichten
Buchen
vkommenem
Recht sagt daher Nathorst: »— daß das Vorkommen dieser
periarktischen Floren in fast allen
perioden der Erdgeschichteals das aufin der Entfaltung
fälligste Merkmal
der Klimate
der Vorzeit, den
Ausgangspunkt
jeder Diskussion
über
das
Propaläothermale
blem
bilden
müsse.«
man
Es wurden
also auf dem 82. Grad
nördl. Breite Zypressen gefunden, wälk
rend gleichzeitig nachgewiesene
einwand
frei festgestellteFrostwirkungen an fos·
silen Buchenblätternin Senftenberg in
der Lausitz bekannt
wurden.
(Abb. 1.)
Diese krassen Widersprüchewerden noch
Mit diesem Beitrag schließtdie Artikelim
auffälliger, wenn wir die damit im Zuserie, die unser geschätzterMitarbeiter
Jahrgang 1927 des »Schlüssels«(vgl. dort
sammenhang stehenden TemperaturSeiten 61, 120, 2Z2, Z44, 380) begonnen
unterschiede anführen, welche O. Heer
hatte. Damit
ist ein zusammenfassender
errechnet hat. Für Mitteleuropa wurde
Überblick über das Klimaptoblem der geovon
Heer vom Eozän bis zum Schluß
logischen Vergangenheit geboten. (Anm. der
Sinken
der Pliozänperiode ein
der
Schriftleitung.)
V
388
Das
Klimaproblem
14—150
angenomTemperatur von
men, während für die Polarregion (wo
am
Ausgang der Kreideperiode noch
Gewächseauftauchen, deren Verwandte
überkaum
heute den Wendekreis
schreiten), am Schlusse des Tertiärs
aber
Schnee- und Eisfelder sich ausder
ein
Sinken
dehnten, somit sich
Durchschnittstemperatur um fast 300
ergeben würde. Was für eigenartige
des
Klimakurven
der Temperaturen
Tertiärs
würden sich aus diesen Berechnungen
ergeben müssen! Ein Paradoxon bleiben in Anbetracht der Zypressen am 82. Grad nördl. Breite unter
diesen Verhältnissen immer die Frostwirkungen, die wir an der Flora von
Senftenberg erwähnten und die auch
anderweitig beobachtet werden konnten.
Es kann
uns
daher auch hier
die Meteoronicht verwundern, wenn
logie, angesichts dieser Tatsachen, zu
Klimaphantastisch anmutenden
hypothesen greift, die sie aus diesem
Labyrinth befreien sollen.
Keine der vielen aufgestellten Theorien war
in der Lage zu überzeugen,
und das paläothermaleProblem beImpuls, um den
nötigte einen neuen
bestehenden Schwierigkeiten zu beEs folgten neuere
gegnen.
Funde, die
mit Sicherheit für Amerika die gleichen
wie
Verhältnissezu verbürgen,scheinen,
von
uns
und
dem
sie
Europa
hohen
Norden
Die
waren.
schon bekannt
Theorien scheiterten immer wieder an
den Tatsachen. Es erscheint zweifellos,
während des
daß auch in Amerika
ganz
älteren
Tertiär
die
Vegetation bis in
hohen Norden hinauf (amyu"kon)
tropischen und subtropischen Charakter
den
Tertiär-s
des
an
l. Frostwirkungen
fosiilen Buchenblättern.
(Aus Behin, Planetentod und Lebenswende).
Abb.
hatte, daß dieses
Ende
den
den
Klima
erst gegen
wir nach
wenn
des Tertiär
würbeobachteten Funden schließen
scheinbar kühler wurde. Es
—
—
erscheint ebenso sicher, daß keine örtmaßlichen Änderungen des Klimas
gebend waren, sondern daß die gleichen
Verhältnisse nördlich und südlich des
Erde
Äquators, also die ganze
umspannend,
geherrscht haben müssen. Dafür scheint auch die durch die
schwedischeSüdpolarexpeditionaufgefundene Tertiärflora auf der SeymourJnsel zu sprechen, die an die gegenBreiten
wärtige Flora der mittleren
Die paläonSüdamerikas
erinnert.
tologischen Funde der späteren Tertiärzeit zeigen eine gewisse Abkühlung,
denn
die tropische Vegetation wird
scheinbar durch eine subtropische, diese
aber durch eine gemäßigte,beziehungsweise durch eine arktische verdrängt,
um
schließlichin die eigentliche Eiszeit
überzugehen.
Man
hat geologischerseits bisher
immer angenommen,
daß die letzte Eis—
389
Das
Klimaproblem
zeit erst nach dem Tertiär
folgeJüngste Forschungen sagen uns aber,
daß man die Eiszeit bis weit
hinein
in
das
Tertiär
verfolgen
des
Tertiär-s
nicht mehr vorhanden oder
nicht mehr zu erkennen sind. Aus dem
stratigraphischen Befunde sind wir heute
nicht mehr in der Lage, die seinerkönne.
zeitige Ausbreitung des Eises anzuDie Welteislehre
geben. Es ist aber sicher, daß die Eishat diese Ansicht schon immer betont, denn nicht decken viel weiter gereicht haben müsallein
die Eiszeitzeugen der späteren sen, als wir sie gegenwärtig an ihren
wollen.
Eiszeit: Gerölle, geschliffene Gesteine, Zeugen erkennen
Moränen, Rundhöcker, Gletscherlehm
Unsere Behauptung, daß die jüngste
usw. beweisen die Anwesenheit des
Eiszeit mit dem sogenannten Tertiär
Eises, nein, auch die feinsten Schichtchen innig verzahnt ist, kann nur deshalb
in der Braunkohle, die Versteinerunnoch Zweifel aufkommen lassen, weil
der größte Teil jener deutlich sichtbaren
gen, ja die wechsellagernden Schichtenbildungen im allgemeinen, haben nur
Eiszeitspuren «in die Spätphase der
Eis die Entstehung zu verdanken.
Was
Katastrophenzeit fällt, wodurch der
wir heute als Eiszeitspuren bewundern,
Eindruck
entsteht, daß sie einer eigenen
Formation angehören. Wenn wir uns
ist fast durchaus nur Gletschermaterial,
und
Gerölle
jedoch vergegenwärtigen,daß wir auch
Schutt, Findlinge oder
Moränen
und ist infolgedessen immer
während des ganzen Tertiärs in einer
an
die Anwesenheit eines mehr oder
großen und gewaltigen Katastrophenminder hohen Gebirges gebunden. Die
zeit stehen, wo gleichzeitig alle Fakam
toren
der Erdumwälzung gegeneinansüdlichstenoder am weitesten im
der und miteinander
wirken, wenn wir
flachen Lande auftretenden Moränen
sagen uns, daß hier der Gletscher bedenken, daß die zur nämlichen Zeit
und
Schutt abgelagert hat, beweisen jedoch aufgetürmten und nach Norden
Süden pendelnden Meereswogen neben
noch keineswegs, daß hier auch die
weiteste Grenze des Gletschers war,
ihrer Aufbauarbeit auch eine ungedenn je weiter sich ein Gletscher in das
heure Zerstörungsarbeit
leisten
Land schiebt, um so geringer wird seine
können, wodurch die Gletscherarbeit
von
Jahrhunderten und -tausenden in
Transportfähigkeit für Gesteine aller
Art. Je weiter wir in die nächsteVerTagen vernichtet werden kann, so beginnen wir zu begreifen, daß sich eben
gangenheit zurückblicken,um so verwischter müssen die Eiszeitspuren sein, nur jene markantesten und wenigen
und nur die markantesten Eiszeitzeugen
Eiszeitspuren erhalten konnten, die
erhalten sich auf längere Zeit. Der
hauptsächlich
zu Ende der Katastrophenzeit entstanden sind. Ähnlich allen vorlangsam fließende Gletscher oder das
Landeis
keine oder nur
geerzeugen
angegangenen
Katastrophenzeiten, besaß
der
ringe Eiszeithieroglyphen und
auch das Tertiär eine Revolutionszeit
in der Entwicklung der Erde mit allen
Zahn der Zeit hat an ihnen genagt,
sie unkenntlich verwischt, so daß sie damit einhergehenden Erscheinungen:
390
entweder
Das
Klimaproblem
Gebirgsbildungen, Eruptionstätigkeit,
Kohlen-, Salz- und Erdölbildung.
der
Während wir im Mittelalter
Erdgeschichte eine Angliederung eines
verhältnismäßigkleineren
Trabanten
vermuten
können, hat sich im Tertiär
ein größerer Trabant
unserer Erde angegliedert. Die Zeitspanne zwischen der
JuraAuflösung des vorangegangenen
mondes und dem Einfang des Tertiär-
lang gemuß außerordentlich
wesen sein, denn in sie fällt die so
wichtige
Aufwärtsentwicklung der
und
wahrscheinlich die
Säugetiere
aneinen
Menschwerdung. Um nur
nähernden Begriff von der Zeitspanne
zu bekommen, die zwischen Erdmittelalter und Neuzeit klafft, sei als Maßstab angeführt, daß sich die Tierarten
seit dem Pliozän (der jüngsten Tertiärunterabteilung) bis auf unsere Gegenwart
fast nicht verändert haben, trotzdem man
seit jener Zeit eine Spanne
von
1—2 Millionen
Jahren geologischerseits annimmt.
Klima
Das
während dieser allnwar
Zeit
vial
ebenso wie
ruhigen
mondes
und der
Mittelalter
im Erdaltertum,
Neuzeit nur abhängig von der S onne.
Wir müssen es uns
ähnlich der Nacheiszeit denken, die der Eiszeit unmittelbar
folgt, d. h. es war etwas wärmer
als unser Gegenwartsklima. Die
mittlere
Jahrestemperatur dürfte vermutlich um 2o höher als jetzt gewesen
von
sein. Dieser Millionen
Jahren
währende paradiesische Zustand, der
sich in der Entwicklung jener heute
noch auf Erden herrschenden Tierformen
auswirkte, näherte sich in jenem
Zeitpunkt seinem Ende, als die Erde
des
den
Tertiårs
Tertiärmond
eingefangen hatte
sich die Wirkungen in erdgestalHinsicht anfangs äußerst spärnach und nach bemerkbar
lich nur
machten. Ähnlich wie im Mittelalter
der Erdgeschichte, waren
auch hier die
Wirkungen der umbildenden Hubkräfte
anfänglich nur gering, wie sich dies
auch in der verhältnismäßignoch geringen Fossilflora und -fauna kundgibt, denn die Tiere hatten genügend
Gelegenheit, vor den Unbillen der Katastrophenzeit zu fliehen. Jn dem Augenblick jedoch, als sich die Katastrophenzeit ihrem Höhepunkt näherte, waren
wenig Schutzmöglichkeitenmehr vorhanden, und Tiere und Pflanzen waren
größtenteilsdem Untergange geweiht.
Die Rodungsgebiete der Flutberge,
von
die Pflanzenund
welchen aus
anTiertransporte
erfolgten, waren
fangs in Äquatornähe gelegen, und
daher bekommen wir aus unseren fossilen Fanden den Eindruck, als hätte an
den heutigen Fundorten zu jener Zeit
ein tropisches Klima
geherrscht. Nach
und nach aber verschoben sich die Rodungsgebiete aus dem äquatorgebiet
und
mehr und mehr nach Norden
Süden, und darum
erzählen uns die
heutigen fossilen Funde im Norden und
Süden von
einem nachfolgenden subtropischen Klima der gleichen Gebiete.
das
Es hätte sich also scheinbar nur
Klima
verschlechtert, während wir in
Wirklichkeit hier inmitten der schwersten Eiszeit stehen. Nun schreitet aber
mit raschen Schritten die Katastrophenzeit weiter und mit ihr auch die Eiszeit, so daß aus diesem Grund nun eine
abermalige Verschlechterung sich aus
und
tender
391
Das
Klimaproblem
des
Terriärs
ches nur in Äquator- oder Luftflutbergnähe lokal tropischen und subtropischen Charakter haben konnte. Die
angeblichen hocharktischen und antarktischen Paradiese am 82. Grad nördl.
Breite
auf der Seymour- und Bäreninsel, in Spitzbergen und Franz-JosefsLand,
sie alle sind eine Täuschung,
denn gerade dort, wo
wir
uns
jene
zauberhaften Palmenbilder vorstellen,
waren
gewaltige Eisdecken und GletSierra
de Santa Marta
die der Landschaft ein totes
bis 110 nördl.
scherströme,
Breite
und im El Altar
Gepräge geben. Die Hubkräfte des gesogar bis 20
südl. Breite sich erstreckt haben. Es
waltigen Tertiärmondes
leisteten Erdund
zeugen auch Funde dafür, daß bei 370
gestaltungsarbeit
schufen die
Breite
bis
an
das
Meer
südl.
Schrecken einer Katastrophenzeit. Ein
Eisströme
gelangten. Auch Australien bei 350
noch nie beobachteter Faltengebirgsbau
schuf gleichzeitig die Gebirge der Alsüdl. Breite, Asien im Libanon und auf
des Atlas, des Kaukasus, der
Sinai, Afrika am Kilimandscharo und
pen,
Kenya usw. geben uns Zeugenschaft, Pyrenäen, des Hymalaja und der
daß die Eiszeit hier einst ihre Fühler Anden. Ungeheure Eruptionen suchten
die
ausgestreckt hatte.
schwächstenStellen der Erdkruste
Die Verlegung der Rodungsgebiete
heim, wo die Hubkräfte am ausgiebigJn jene Zeit
nach Norden
sten angreifen konnten.
einerseits und die Verschlechterungder Jahrestemperatur auf
fällt auch die Entstehung der Erupder Erde andererseits sind die Ursache
tionsgebirge in Nordböhmen,in Schwaben, in der Eifel usw. Hierher fällt
jener Verschlechterung des Klimas, die
man
aus
dem paläontologischenBefund
denn auch, als wichtigste Quelle des
herauslesen kann und welche zu jenen Wohlstandes, die Entstehung der Kohoben angeführten Widersprüchenzwilenlagerstätten,um deren Genesis noch
ein unentschiedener Streit
immer
tobt.
schen den Funden im hohen Norden
Die ganze Geschichte unseres Erdund jenen in Deutschland geführt haballes
von
den ersten Wasserniedek
ben. Weder
tropisches noch subtropischlägenbis auf unsere Tage und die
sches Klima hat in Deutschland,Norddamit
amerika, Nordasien, Australien und
innig zusammenhängende Gein den gegenwärtig geSüdamerika
schichte des Klimawechsels erklärt sich
mäßigten Zonen geherrscht, denn der
zwangsläufig aus einer Vielzahl von
war
Mondangliederungen und damit einherganze Erdball
durch die Ausdünder
nung
gehender Katastrophenzeiten. Es klärt
Atmosphäre infolge der
Wirkung der Mondeshubkräfte in
sich damit das Klimaproblem der ganein eiszeitlichesGewand gekleidet, welzen geologischenVergangenheit bis auf
phyto- und zoopaläontologischem
Befund ableiten läßt. Auch die Rodungsgebiete haben eine klimatische
Änderung aufzuweisen, denn auch der
Äquator hat sich mit zunehmender Eiszeit in ein teilweise subtropisches, teilweise gemäßigtes,in den höheren Gebirgslagen aber sogar arktisches
Kleid
gehüllt. Wissen wir doch von
Gletscherspuren in den Anden, welche
in Venezuela und Uordkolumbien
in der
dem
392
—
Das
der
Wenn
wir
uns
des
Klimaprobiem
Gegenwart und auch die Geschichte
Menschheit in ihren Uranfängen
bis zu Beginn des Tertiärs, ferner die
Kulturstufen des Chellåm Acheuläem
Mousterien, Aurignacien, Solutröen
und
Magdalänien mit ihren merkwürdigen, oft verlassenen und wiederbesiedelten Kulturhöhlen.
die
einmal
die
An-
schauung zu eigen gemacht haben, daß
Fossilfunde nicht bodenständigsind,
sondern daß sie mit den Flutbergwogen
herbeigeflößtwurden, um in den nördlichen und südlichenEbbegebieten eiseingebettet zu werden, beginnen wir
auch das paläothermale Problem des
Tertiärs
zu verstehen.
Tertiåys
ches also durch die Luftausdünnung
eine
starke
Eiszeit
gelangtVon den gigantisch aufragenden Bergen, die um diese Zeitspanne neu
aufgetürmt, gewaltig in die eisstarrende,
arktische, dünne Luft aufragten, schoben sich die Gletscher talwärts.
Ruhig
arbeiteten
sie am Gebirge und schufen
die Massen für die mächtigen Grundin
und
Stirnmoränen
zu
Tal.
Die
Geo-
logie lagert also eine Gletscherschicht
von
geschliffenem Moränenmaterial
auf scheinbar tertiäre Sedimente. Nur
so lassen sich die rätselhaften EiszeitTertiär
deuten.
spuken im warmen
Der Welteiskundige ersieht daraus
sofort, daß es sich hier um ein Gebilde
der bekannte
Wenn
Glazialgeologe der großen Glazialzeit handelt. Der
Penck mitten in den Tertiärschichten nächst anschleichende Flutberg kann
Eisspuren rätselhaften Ursprungs nach- nun diese Glazialbildungen an andere
Orte
der
verdriften und dort Ursache zur
weisen konnte und Prof. Bayer,
verdiente
Glazialsedimentierung sein, er kann
Eiszeitforscher in Wien, die
aber auch die Moränen
überhaupt lieEiszeit bis weit hinein in das warme
Tertiär zu verfolgen wähnt,so bestätigt gen lassen, so daß wir sie an primärer
dies unsere Ansicht, daß die Eiszeit und
Lagerstätte antreffen.
verDie Wechsellagerung zwischen EisTertiär
das
innig miteinander
Flora, die auf
zeitzeugen und warmer
zahnt sind.
Um dies richtig verstehen zu könhindeutet,
hohe Mitteltemperaturen
die Zeit um die
wir uns
sich jedoch nur schwer in eine Hyponen, wollen
Wende
der stationären Zeit noch einthese einfügen läßt, wird durch abmal vergegenwärtigen. Langsam, anwechselnde Flutzeiten und Trockenperioden sinnreich gedeutet.
fangs fast unmerklich für eine MenMit dieser Verdriftung, die uns
geschengeneration, später jedoch immer
waltige Baumriesen, ohne sie manchmal
rascher werdend, umkreisen die Flutund
die
die
Wurzeln und
Erde,
ihre Wogen,
besonders zu beschädigen,
berge
Blüten
und
herbeiFasern, Blätter
gewaltige Schichtenbauarbeit in den
Ebbegebieten geleistet haben, ziehen flößt, können wir nun all die Geheimnisse sder periarktischen Flora entzifsich mehr und mehr zurück Der Flutfern und müssen nicht auf ungewisse
berg und mit ihm auch der Luftflutund unwahrscheinliche Polpendelungen
berg entfernen sich aus dem in Bezurückgreifen,die ja doch nur dazu
trachtung gezogenen Ebbegebiet, weldie
393
Das
Klimaprobcem
ausgeklügelt wurden, eine rätselhafte,
nicht beweisbare
Naturerscheinung
Gewandurch Umhängen eines neuen
des abermals
zu verschleiern.
Wir können uns nun
vorstellen, daß
eine
weitauseinstmals
hindernislose,
am
holende Flutwelle bis Grinnelland
82. Grad nördl. Breite
Sumpfzypressen
aus
den Mississippisümpfen
entführte,
es löst sich uns
das Rätsel der Palmenhaine am Rhein und es entschleiern sich
die Kohlenfunde am
Südpol und in
Spitzbergen. Platanen, Magnolien und
Zypressen,
sie täuschenuns nur ein
tropisches Klima vor, denn in Wirklichkeit wurden sie alle zur Eiszeit aus
des
Tertiär-s
Licht- und Wärmefrage sind
zwei von jenen Fragen, die von den
Theorien über die periarktischen Floren
unbedingt gelöst werden müssen, und
die nur
von
einer
Theorie, von der
Pendulationstheorie sch e i n b a r geklärt
wurde.
Alle anderen
Theorien
sind an der Licht- und Wärmefrage gedie Theorie der Weltscheitert, nur
eislehre nicht, denn sie hat nicht allein
das Rätsel der polnahen Florenparadiese gelöst, sondern damit auch gleichzeitig das Geheimnis der Zwischeneiszeiten
entschleiert.
Bei der Betrachtung von
Schichtenprofilen aus dem Tertiär
fällt auf,
warmen
Ländern
in die kalten
Ebbedaß wirkliche glaziale Schichten mit
gebiete auf den Gipfeln berghoher
ausgesprochenen Glazialspuren verhältWellen
Es
vorkommen.
Mit der
getragen.
entschleiert sich nismäßig selten
uns
endlich auch das Geheimnis der
zeitlichen Entfernung vom Tertiär zur
Pflanzen in der Polarnacht. Ja wenn
Gegenwart hin werden diese Schichten
wir auch eine geringe Polwanderung
jedoch immer deutlicher. Mitten in den
zugeben wollen, so kommen wir dasogenannten Tertiärschichtenund unter
durch noch lange nicht um den Widerdiesen kommen nur selten Zeugen der
der
spruch
langen Polarnacht herum.
Eiszeit zum Vorschein. Diese Tatsache
Wie können Pflanzen (und noch dazu
die
zeugt jedoch keineswegs gegen
die sonnen- und
lichtgewohnten troWelteislehre, denn wir müssen aus
pischen Pflanzen) die monatelange
dem besprochenen Werdegang der Terund am
Dauernacht in Grinnelland
vor
Augen halten,
tiärschichten uns
Südpol überstehen, selbst auch dann,
wie die Eiszeitspuren entstanden.
wenn
wir im Arrhenius-kohlensäure- Wir
haben immer
zwischen zwei
theoretischen Sinne ein echt tropisches Perioden zu unterscheiden: Perioden
Klima
Was
annehmen würden?
von
Fluten mit gleichzeitigen Sedifür Anpassungsverhältnissewürde dies
und
mentierungen
Gletscherbildungserfordern, was für Pflanzenabnormiperioden mit richtigem Gletschereiszeittäten
und
Artenänderungen würde
gepräge. Die Hochfluten um die Wende
diese Anpassung verlangen, wenn
sie des
vernichten die
eintägigen Monats
denkbar
wäre
überhaupt
1)!
Gletscherarbeit während der Sedimenqu
Behm,
Planetentod
wieder, und es darf
tierungsperioden
und
Lebenswende,
insbesondere die
wenn
uns
verwundern,
deshalb nicht
Kapitel »Klima und Lebensgestaltung«und
wir die Gletscherzeugen nur
selten an»Der Pendulationsgedanke«.
Die
—
—-
—
—
394
Das
U
W
lds
150
US
W
W
90
75
do
90
75
00
Terriårs
des
Klimaproblem
der Flutberge nehmen ab
später durch Gletscherbildungen ersetzt. Die Eiszeitwirbungen
(als Gletscherwirkungen) verstärken
sich, weil die ruhigeren Fluten der
Flutzeiten sie nicht mehr vernichten
können. Jn diese Perioden fallen nun
die sogenannten paläolithischenKul-
treffen. An Zeugen der Eiszeit fehlt es
trotzdem nicht, denn im Sinne der
Welteislehre ist jede beliebige neptunische und reinlich geschiedeneSchicht
ein sicherer Eiszeitzeuge, ebenso wie
eine
Moräne, ein erratischer Block,
ein gekritztes Geschiebe Zeugen von
Gletscherbildungen sind.
mentierungen
werden
und
OF
so
II
C
OF
30
UII
00
75
90
C
IC
U
O
is
Do
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do
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90
705
120
135
lIO
IrzF
IM
105
O
Vowa
W
Abb.
Schwarz
-
=
Je weiter wir uns von der Stationärzeit der Gegenwart zu entfernen, je
ruhiger also die Fluten infolge der
Aufstellung der Erdachse und dadurch
bewirkter
Zusammenziehung der Mondwerden
müssen,um so
wahrscheinlicher müssen sich auch die
Gletscherspuren erhalten. Daß dies mit
den Uaturbeobachtungen vollkommen
übereinstimmt,ist ein Beweis, daß die
der Welteislehre auf geDeduktionen
sicherter Grundlage stehen. Die Sedi-
wendekreise
Schlüssel IV,
»
llp
der letzten Mondauflösung.
2. Wahrscheinliche Wohngebiete der Erde vor
bewohnbar; beschrafft
zweifelhaft. (Aus schm, Planeteutod und Lebenswende.)
die
Überresten
Funde von
menschlicher Siedelungen, die Skeletts
funde von Menschen überhaupt, die
sich aus gleicher Ursache in der Richtung zur Gegenwart verdichten. (Abb. 2.)
So haben wir
gefunden, daß die
,,diluvial« angesprochene Eiszeit in
innigem Kontalit mit dem Tertiär steht
und das paläothermaleProblem des
und
des geologischen DiluTertiärs
nur
viums
durch die Angliederung des
Tertiärmondes
geklärt werden kann.
turen,
(24)
395
Das
GEORG
Abessinischen
des
Zeugnis
HINZPETER
DAS
l
ZEUGNIS
Hochgebirges
DES ABEsslleCHEN
HOCHGEMRGES
»Wie eine klotzige Felseninsel ragt
das Hochland von Abessinien, ringsum
von
Meter
1000—3000
hohen senkrechten Steilwänden umgeben, aus den
tiefgelegensen Ebenen des Sudans und
es
der Roten-Meer-Küsten hervor
bildet den höchstenTeil der gewaltigen
Aufbiegung des östlichenTeils der afrider
aus
kanisckkarabischen Schwelle
es durch randliche Brüche ringsum herausgeschnitten ist 1.« Kein Gebirgsstock
unseres Planeten besitzt diese exponierte
und eigentümlichcharakteristische Lage,
die dadurch noch stärker hervortritt,
daß hart am östlichen Felsensturz der
endlose arabisch-afrikanische Graben
zentralasiatischenGebirgsdreiecks, sowie
die Formen der Oberflächendes nordamerikanischen Felsengebirges und der
Anden
sind in geradezu auffallender
Weise nach jenem afrikanischen GeUnd fast genau
birgshorst orientiert.
gegenüber dieser nur etwas nach Osten
verlagerten Felsennase die gewaltige
Rundung des Stillen
Ozeans, dessen
mächtige Randbrüche anscheinend ebenfalls durch gigantische Zugkräfte mit
der Heraushebung Abessiniens ursächlich verknüpft sind.
Es ist völlig unmöglich, diese geologischen Vorgänge mit irgendwelchen
noch heute tätigen irdischen Kräften
klafft, in dessen inneren Winkel das
erklären zu wollen. Jm Gegenteil, die
von
undurchdringlichen Massen tertiäBetrachtung des mit Abessinien so geren
Magmas überflutete abessinische heimnisvoll verbundenen
tellurischen
unsichtbarer
Gebirgsmassiv wie von
Gebirgsbaues läßt Mächte ahnen, die
Riesenhand hineingezerrt erscheint.
aus
dem Universum her das GroßDas
abessinische Rätsel wird noch geschehen der Erde bestimmten, mit
Umdie weitere
wir
größer, wenn
Gigantenfaust das Hochland von Hagebung dieses Gebirgsblockes betrach- besch herausrissen, es nach Osten zerrten. Scheint er doch in der Tertiärzeit
erschütterten
ten, den ganzen Erdball
der Mittelpunkt
und dabei wichtige Teile des tertiären
urgewaltiger Kräfte
gewesen zu sein, von welchem nach Gebirgsbaues richtunggebend beeinallen Richtungen bestimmt ausgeprägte
flußten.
Linien ausstrahlten. Nicht nur die ZielDank
der Welteislehre
ist es
richtung der westbalkanischen und apenuns
möglich,auch von diesem Geheimninischen Gebirgszüge, die Hauptrich- nis den Schleier hinwegzuziehen. Jn
tung Javas mit der sich anschließenden der Tertiärzeit, als unsere Luna noch
Kette
der Kleinen
Sundainseln weist als selbständigerPlanet die Sonne umnach dem Hochland von Habesch, son- schwang, stand am Erdenhimmel der
dern auch die Nordkante
des riesigen
Tertiärmond.
Der Weltraumwiderstand
verengerte allmählich seine Bahn, fO
1
der GegenDas
Erdbild
Gerbing,
wart.
daß er mehr und mehr an unseren PlaVerlag List und v. Bressensdorf, Leiprascher
neten
heranschrumpfte. Immer
zig 1927. ihrs-and s.474f.
.
.
396
.
.
.
.
Das
Zeugnis
des
Abessinisohen
umlief er seinen Zwingherrn, und bei
einer Entfernung von sieben Erdradien
der Erde vollhatte er die Rotation
kommen
eingeholt; mit anderen Worwaren
ten:
Tageslänge und Monat
einander
gleich geworden. Jahrtausendelang blieb der Mond über demselben Meridian, als ob er dort fest
verankert
wäre. Er stand jedoch darüber nicht vollkommen
still, sondern
pendelte täglich einmal nach Süden und
Die Ursache dieeinmal nach Norden.
des
sogenannten
ser Bewegung während
lag hauptsächlich
stationären Stadiums
in der Schiefe der Erdekliptik begrünwie aus
mehreren Andet, die
zeichen zu schließenist
jedenfalls zu
Beginn des eintägigenMonats 16—18
Grad
betragen haben wird. Da zu
der
Zeit
tertiäre
dieser
Mondumlauf
noch etwa 3—5 Grad gegen die Erdbahn geneigt war, sind Unterschiede bis
zu diesem Betrage (je nach Lage der
»Knoten«) obiger Größe zuzuzählen
oder
abzuziehen, wodurch wir dann
u. a. das Bild einer
größten und kleinsten Pendelschwingung erhaltenGenauer
ausgedrückt, umkreiste jedoch die tertiäre Luna die Erde nicht im
eigentlichen Sinne, sondern die gewissermaßenfestverbundenen Körper schwaneinen
gen um
gemeinsamen SchwerPunkt, der bei der überwiegenden
Größe unseres Planeten aber noch
innerhalb der Erde (ungefähr 1000
Kilometer
unter
ihrer Oberfläche)lag.
Bei der geringen Entfernung von sieben
übte der gefesselte oder staErdradien
eine ungeheure Wirtionäre Trabant
kung auf den Erdkörper aus, so daß
—
—
gesagt) eine Eiform
dieser (übertrieben
Hochgebirges
»Eispitz«war dem Mond
zugekehrt, das ,,Eirund« lag dem
gegenüberund wurde in der Hauptsache
Randdurch die asiatisch-amerikanischen
gebirge begrenzt. Auch der größte Teil
der Wassermassen war
(wie wir auf
Grund der Welteislehre wissen) zu zwei
gewaltigen Fluthügeln zusammengeder Fliehkraftsflutberg befand
zogen;
sich über der Wanne des Stillen Ozeans,
der
über
Schwerkrastsflutberg war
Afrika verankert.
Durch seine ins Unermeßliche geverminwachsenen Anziehungskräfte
derte der gefesselte Begleiter im »Eispitz«die Drurkkräfte der Erde so gewaltig, daß deren Schwerewirkung zum
Teil aufgehoben wurde. Infolgedessen
fanden die unterirdischen Gewalten, die
Unnahms Das
in
der
Regel
unter
starkem
Siedever-
zug stehen, Gelegenheit, sich in nie gekanntem
Maße auszuwirken. Unge-
heure Mengen
von
Magma brachen
dem Erdinnern
hervor und überlagerten die Zone der Mondpendelung
einer undurchdringlichen Decke, so
den Kern zum abessinischenHochgebirge
legend. Die eigentliche Heraushebung
des abessinischen Klotzes fand jedoch
erst am Schluß der stationären Zeit
statt. Im Lauf der Jahrhunderte war
der Erde näherder Trabant
wieder
gekommen und suchte die Erddrehung
in Richtung nach Osten zu überholen.
Es fehlen alle menschlichenVorstellungen, um die Kräfte zu erfassen, die in
dieser kritischen Zeit an dem ostafrikanischen Gebirgsmassiv zerrten. Zug um
Zug ward es nicht nur nach Osten gewuchtet, sondern gleichzeitig auch durch
die Macht des kosmischen Riesen so
aus
mit
(24-)
397
Das
weit
Zeugnis
des
Ade-sinische«
Evangedirges
seiner Umgebung
herausgehoben, daß noch heute
seine
Felsenmauern
aus
1000—3000
Meter
nach allen Seiten abstürzen.
Durch das Absinken
des Hinterlandes ides
östlichen Sudan) bildete sich ein mächtiger
Randbruch mit einem
nach Westen konvexen
Bogen, der im Norden
bei
Suakin
am
Roten
Meer
beginnt
und
im
Süden
erst
Gegend des Ru(Nach
dolfsees endet.
Abb.
Gerbing,
I.)
Da sich diese Bruch-
in der
Abb. I. Das Hochgebir e von
roszen
Abessinien mit dem
Das
Ost- und
Westgraben.
Hochland v. Abeisinien gekreuzt
schrasfiett, die arabischsaftitas
nische Schwelle einfach schmisiert.Schwarz
die Btu
kanten.
in der
Die Pfeilrichtung (au
deutet
die BeUebenkarte)
des Tertiäri
wegungsrichtung
beim
Losriß vom
mondes
b3w. lebten pseuLtationüren
ovorstationäten zeitabschnitt
ZielMi.
Punktierte Pfeile
richiuag d. apenninischen u. weitbalkanischen Gebirasziige. Uebeatarte:
Linie
Punktiette
vermutlichet Verlauf d. Gro en
es
nach Lösen
Mon
es
vom
letzten pseudovorstationären Stadium=
=
Westgrabens
kante
bei
Suakin
und
am
Rudolfsee
kurz darauf entstandenen afrikonisch-asiatischenGraben vereinigt, ist
die Linie, die die Längenausdehnung
des Hochlandes von Habeschvon Suakin
(19 Grad nördl. Br.) bis zum Rudolffee (etwa 3 Grad n. Br.) klar und
scharf begrenzt, u. a. wohl der untrüg-
mit dem
398
liche Beweis dafür, daß am Schluß des
eintägigen Monats der Mond nur noch
zwischen diesen Punkten (etwa 16 Breitengraden) hin und her pendelte. Es
Bewar
dem
tertiären
also
der
gleiter
stationäwährend
Erddie
ren
Epoche gelungen,
bis
auf
achse von
16(—18) Grad
Das
ungefähr
8
Zeugnis
Grad
des
Eocägebiysges
Adessinischen
Abweichung
Senkrechten
aufzurichWahrscheinlichhatte sich in diesem
Zeitraum
auch die Mondbahn so stark
der Erdekliptik angeglichen, daß die
noch 1—2 Grad beDifferenz nur
tragen haben dürfte, so daß.dieser geringe Unterschied, der je nach Lage
der Erdschiefe plus
der Mondknoten
oder mjnus
gerechnet werden muß, bei
der endgültigenHeraushebung des abessinischenHochlandes vernachlässigtwervon
der
net,
sondern auch
die
Grenzen
der
amerikanischseuropäischen
Gletschekmqs-
sen, die großen Lößgürtel der Erde
(an der Karte, um die Übersichtlichkeit
nicht zu erschweren, nicht verm-erkt) und
die Linie, die die Spitzen der drei
großen Halbinseln des südlichenAsiens
miteinander
verbindet, laufen dem damaligen Äquator gleich. Es ist dies
um
so wichtiger zu betonen, als gerade
die
eben
genannten
Erscheinungen
durchschnittlich 11—12 Grad mit dem
den kann.
heutigen Gleicher divergieren, also bein
keine rechte
eine
Erkenntnis
ihrer
Entstehung
züglich
löst
zugleich
Diese
Verbindung zum gegenwärtigenAquaReihe anderer, höchst wichtiger erdgeschichtlicherFragen. Das abessinische tor gesetzt werden können. (Abb. 2.)
Mit
der tertiären
Gleicherfrage ist
Massiv verrät nämlich deutlich, daß
gleichzeitig auch das Problem der terdurch sein Zentrum, hart südlichdes
tiären Pollage geklärt. Der damalige
Grad nördl. Br.), der
Tanasees (11——12
tertiäre
Äquator verlief. Demgemäß Nordpol befand sich etwa unter 78X80
durchschnitter auf der entgegengesetzten Grad nördl. Breite und 150X160 Grad
Seite der Erde den Stillen Ozean unter
westl. Länge; dementsprechend war der
Als SchnittZeu11—12 Grad südl. Breite.
Südpol entgegengesetzt orientiert.
gen hierfür sind insbesondere Form
punkte mit dem heutigen Gleicher komund SumatraXBorneo in
und Ausdehnung des Nordpolarmeeres,
Ecuador
men
abdas mit
seinen Landgrenzen
Betracht. Dadurch erscheint zwar das
VerHochland von Habesch stark nach Osten gesehen von späteren kleineren
den
heutigen
schiebungen
gegen
verlagert, doch ist zu bedenken, daß es
während der stationärenund nachstatio- Nordpol wie verlagert erscheint, dain Form eines fast
nären Stadien
dauernd nach Osten gegegen den tertiären
regelmäßigen Kreises, in dem er der
zerrt wurde.
Die Richtigkeit unserer Auffassung
Mittelpunkt war, umgibt. ähnliches
Stillen
Umwird durch eine Reihe weiterer
Ozean. Auch dieser
gilt vom
stände bezeugt. Nicht nur der mächtige liegt mit seinen nördlichen Grenzen
viel zu weit vom heutigen Nordpol entasiatisch-europäischeGebirgszug von
der Ostküste Ehinas bis zum Atlantifernt, mit seinem südlichenQuadranten
aber dem Südpol zu nahe. Die tertiäre
schen Ozean (der, wie Hörbiger darlegt, ebenfalls durch Druck- und Zug- Pollage dagegen korrigiert diese auffälligen Unstimmigkeiten aufs beste;
kräfte bei der tertiären Mondannähe
in diesem Fall nimmt der Große
denn
rung entstanden war) ist grundsätzlich
dem tertiären Gleicher parallel geordOzean die Mitte zwischen den damaliten.
—
—
399
Das
Zeugnis
des
Adessinisohen
Eochgebirges
20
o—d Grenzen
Abb. 2. Erde mit tertiärem Aauator; a—b große europäischsasiatis e Saltenzones
(soweit feste—t
e I u berücksichtigen;
Gletsche rmassen, naturgemäß sind hierbei örtl che Verhältni
gestellt) der tertiären
en
rundeskurze Sch
amerikanische Saltenzüge; l. II und 111 Bru chkanten an der asiatischen Seite des
Abe inien
des Hochgebirges
von
die ungefähre Gesamtbetlagerung
Der pfeil deutet
unterseeiiche Bruchlinien.
N und s tertiäre
sind am Rande der Halbiugeln
Pole der Erde. Die heutigen Pole und Breitengrade
an;
JY
=
ver-neckt.
Abessinien, über welchem das bosmische
Kraftzentrum lag, verweisen.
Ganz ähnlich ist die Herausbildung
der sibirischen Randgebirge zu deuten.
gibt.
des
Die Zerrwirkungen
ostwärts Auch sie sind wahrscheinlich auf mächdrängenden Mondes am Schlußder sta- tige Zerrwirkungen
zurückzuführen;
tionären
Zeit reichten aber weit über
doch fällt ihre Entstehung in den Beginn des stationären Stadiums, als die
Afriba nach Westen hinaus. Mit unkosgriff der
vorstellbarer Gewalt
Mondpendelungen noch viel weiter nach
mische Riese hauptsächlichdie östliche Norden und Süden reichten und die
Luna noch das Bestreben hatte, hinter
Flanke des »Eirundes« an und verder Erddrehung zurüchzubleiben,also
die Entstehung
ursachte in Amerika
zweier mächtiger Faltenzüge. Besonders über das entstehende abessinische Gean
den Wendepunkten der Mondpenbirge nach Westen zurückzusinben
die
wurden
Zugwirbungen so Jedenfalls wird auch die Zugrichtung
delung
stark, daß Teile der inneren Falte so der Kleinen
Sundainseln einschließlich
Javas damals
gewaltig nach Osten gebogen wurden,
seine erste Herausbildaß zwischen den Gebirgszügen ausdung erhalten haben.
Als das Ende des eintägigen Monats
gedehnte Hochflächensich bildeten (u.a.
auch die Bucht von Arica!), die in ihrer
nahte, bereiteten
sich ungeheure EreigForm (Abb. 2) unmißverständlichauf
nisse auf Erden vor. Unentwegt zerrte
gen Polen ein und entspricht genau
dem Eirund, von dem die gegenwärtige
ein schiefes Bild wiederErdkarte
nur
400
Das
Zeugnis
des
Abessinisoben
himmlische Riese an feinen unsichtbaren Fesseln und wuchtete den ganzen
Gebirgsstock samt seiner Umgebung ein
großes Stück nach Osten fort. Überall
zeigten sich Risse und Sprünge, aus
denen das feurige Magma hervorbrach.
der Erde gesehen, der
So stieg, von
Gigantenmond ein letztes Mal von Süden zum tertiären
Gleicher herauf, als
urplötzlichdas Band, das ihn fesseltezerriß. Die Luna war wieder frei, und
auch das ,,Eispitz«versuchte in seine
alte Lage zurückzuebben.Sofort aber
setzte der Mond seine Kräfte bei den
an
und
ostwärts liegenden Gebieten
versuchte, diese mitzureißen· Und nun
geschah das erdgeschichtlicheinzig Dastehende: Zwischen dem Hochland von
Habesch einerseits und den östlichen
Gegenden andererseits riß unter dem
Zwiespalt der tellurifch-kosmischen Geein ungeheurer Abgrund auf.
walten
Vom Golf von
Suez bis hinunter ins
Herz DeutsckFOftafrikas und noch darüber hinaus klaffte eine breite Spalte,
deren
nördliche Hälfte zum größten
Teil vom Roten Meer ausgefüllt wurde,
deren südlicherAbschnitt aber nur zum
Teil von Seen bedeckt ist. (Sogenannter
ostafrikanischer Graben.)
Dieser mächtigste Grabenbruch der
Welt ist über 5000 Kilometer
lang; er
umschließt das abessinische Hochland
der
unter
einem
stumpfen Winkel
und deu-
zum Teil den Betrag an, um
der Tertiärmond
das »Eispitz«und
tet
den
das
auflagernde Hochland von Habesch mit
nach Osten zu schleppen vermochte.
Gegen das viel schwerer zu bewegende
,,Eirund« wurde es also stark nach
Osten gezogen, ein Vorgang, der na-
Hochgedirges
turgemäß bei der Festlegung dek tetGleicherlinie in Rechnung gestellt
werden muß. Bei diesem Verlagerungs
prozeß sank das rückwärtige Gebiet
(Teile des östlichenSudans) ein, so daß
dies charakteristischerweisenicht gegen
das Hochland von Habesch ansteigt, wie
dies alle übrigen Teile der mächtigen
arabisch-afrikanischenSchwelle tun, die
wir somit als winzigen Rest des ehemaligen ,,Eispitzes«auffasfen können.
Selbst der Weg, den der sich plötzlich
losreißendeMond nahm, ist auf der
tiären
Erdkarte
klar vorgezeichnet. Der kriMoment
brach herein, als der
von
Süden aufsteigende Mond sich dem
tische
tertiären
Gleicher auf etwa
Grad genähert hatte.
Augenblick gab unvermittelt
drei
zwei bis
diesem
abes-
Jn
das
sinische Widerlager nach, und der Mondriese bewegte sich nicht wie bisher nach
Norden
weiter-, sondern schoß in ostnordöstlicherRichtung vor. Alles Land
auf diesem Wege wurde von seiner Umgebung losgerissen und sank ebenfalls
in die Tiefe. So entstand zum Groß-en
ein gewaltiger Flankenbruch,
Graben
der zum
Aden
von
größten Teil durch den Golf
bedeckt
wurde.
Die
tertiäre
stand also sechs bis fieben Stunden (heutiger Rechnung) nach ihrem
Freiwerden nicht wieder über Suakin
am
Roten Meer, sondern auf der Höhe
der Ostfpitze Arabiens
(etwa 60 Grad
östl. Länge), das heißt,der Mond hatte
in sechs bis sieben Stunden
ungefähr
Kilometer
2300
nach Ostnordost über
der ErdoberflächezurückgelegtsltAls
Luna
2
Als
vorgang
die
eine
möchten wir an
Tauztehen erinnern·
Vergleich
beim
Seite
einen
Läßt
plötzlichlos, dann stürzt
die
401
Das
Abessinisclien
Zeugnisdes
Eochgebirges
der amerikanischen Seite
hier sich wieder nach Süden
preßten sie
die Falten
wandte, riß wahrscheinlich der von
noch mächtiger auf und
Mombassa nach Südwestenverlaufende ließen aus ihren Spalten schier unGraben, dessen Linienführung genau
faßbare Mengen des feuerflüssigen
Erdinnern
hervorbrechen, so daß Hunauf die eben genannte Gegend verQuadratkilometern
derttausende von
weist.
Die Bewegungsrichtung des freigedavon
Auf der
überflutet wurden!
wordenen
Mondes
dementspreasiatischen Seite wirkten
macht es auch verder
nördlicheAbschnitt chend gigantische Zugkräfte, die zum
ständlich,weshalb
des Großen Grabens
Teil
das Randgebiet in drei Stufen
(Rotes Meer) im
abbrechen ließen. (Auf Abb. 2 mit l,
Gegensatz zum südlichenTeil so breit
ll u. lll bezeichnet.)
Gegen den Nordausgerissen ward.
Es sträubt sich der Verstand, all des
abschnitt vermochte eben der Mond
seine Riesenkräfte fast rechtwinklich Entsetzlichen zu gedenken, das mit dem
anzusetzen, während sie gegen den süd- Bruch des stationären Zeitabschnittes
über die Erde hereinbrach, als gleichlichen nicht so sehr zur Auswirleung
kommen konnten, da sie hier nur unter
zeitig an den ungeheuren Bruchlinien
einem sehr stumpfen Winkel, z.T. sogar
Vulkanen
ihre FeuerHunderte von
nur
tangential angreifen konnten.
garben zum Himmel schleuderten, die
der
Wahrscheinlich brach am Ende des Gewalten
Tiefe dröhnten und
stationären Zeitalters
auch der größte ·brüllten, die Erde wankte und bebte,
ein. Das
Teil des Mittelmeerbeckens
die Flutberge in wenigen Stunden
ihre
ersehen wir nicht nur aus den schon unermeßlichenWassermassen zwei- bis
erwähnten Zerrungslinien der apennidreitausend Kilometer über die unglücknischen und westbalkanischen Halbinsel, lichen Gefilde der Erde vorwärtswälzs
sondern auch aus Schollen und Kessel- ten und allzerstörendeBrandungswels
die Küsten des Festlandes
len gegen
brüchen (z. B. denen der Lombardei
und des ungarischen Tieflandes), die in
.s.
brausten
der Regel an der Südseite der tertiären,
Dem
großen arabischsafrilianischen
wir wollen ihn zwechs näost-westlich verlaufenden Hochgebirgs- Graben
falten liegen und besonders den teks
herer Bestimmung kurz den Großen
tonischen Bau des westlichen MittelOstgrab en nennen
entspricht auf
meeres
ausgesprochen nach Abessinien der Gegenseite Abessiniens ein zweiter,
tendieren
den wir als Großen
lassen.
Westgraben
Mit
dem »Eispitz«suchte auch das
bezeichnen wollen. Seine Entstehung geentstan»Eirund« zu folgen; darum
3
dieÜber das Zeugnis der Mythe aus
den gleichzeitig an der Grenze des »EiZeit siehe das Buch des
rundes«
Ozeans) nicht ser hochkritischen
(des Stillen
Kosmos
von
Verfassers-: Urwissen
minder
batastrophale Randbrüche. An
und
Erd e. R. VoigtländerS Verlag, Leipzig
er
von
.
.
—
—
Gegenpartei eine bestimmte
größter Wucht rüchwärtsi
402
Strecke
mit
1928.
netentod
S.124ff.
und
Vgl. auch Behmxplm
Lebenswende.
Das
Zeugnis
des
Abessinisolien
hört aber nicht dem stationären Abschnitt an, sondern hauptsächlichdem
letzten vorstationären (pseudostationären) Stadium, als also der Mond immer
noch etwas hinter der Erddrehung
zurückblieb,jedoch
gehend über
Hochland von
dem
Beim
von
bereits
vorüber-
eben sich bildenden
war.
Habesch verankert
diesem letzten vorLösen
stationären Zustand mußten sich somit
in Richtung nach Westen (wenn auch
nicht in gleicher Stärke) etwa dieselben
Katastrophen ereignen, wie bei
der eigentlich statiodem Bruch mit
Ein Blick auf die Karte
Zeit.
nären
lehrt uns, daß das in der Tat der
Fall war.
Der
nördliche Teil des Großen
beginnt mit dem JorWestgrabens
dantal, setzt sich über den Golf von
Akaba
südsüdöstlichfort und erreicht
bei Keneh. Die
etwa
den Nilgraben
Verbindungslinie ist sowohl durch eine
Reihe von Inseln als auch durch den
unteren
Abschnitt des Wadis Keneh
der Kleinheit wegen
(an der Abb.1
nicht vermerkt) sehr deutlich vorgezeichnet. Durch den später erfolgten Bruch
dann
des Großen Ostgrabens wurde
das Endstück des Großen Westgrabens
(auch das südliche!) nach Osten gezerrt, die Kreuzungsstelle durch vulbanische Ergüsse verwischt (vgl. auch
den Vulkan
Rungwe an der südlichen
Uberschneidung!) und somit die einheitliche Verbindung unterbrochen. Ob der
untere
Abschnitt des Uilgrabens (von
Keneh bis Kairo) als Gabelbruch zur
gleichen Zeit aufriß oder erst mit der
Ausbildung des Großen Ostgrabens entstand, kann erst durch nähere Untersu-
Hochgebiyges
Von Keneh
chung entschieden werden.
läuft dann die Bruchzone ungefähr in
derselben Richtung weiter und biegt
bei Alt-Dongola
scharf nach SüdNordosten in
Richtung
zur
spitze des abessinischen
Hochum!
gebirges
Der südlicheTeil des etwas
unregelmäßig gerissenen Großen Westgrabens
nimmt
seinen Anfang am Njassasee,
setzt sich im Tanganjibasee (T.S. auf
Abb.1) nach Nordnordosten fort, um
(entsprechend dem Nordabschnitt!) ungefähr bei dem Albertsee nach Nordosten in Richtung
zur Südspitze
des Hochlandes
von
Habesch ab—
gelenkt zu werdenl Das ursprüngliche
der
Mittelstücli (an der Nebenkarte
Abb. 1 durch die punktierte Linie angedeutet) scheint demnach zu fehlen;
jedenfalls ist es aber in der letzten
des stationären Stadiums
durch
ungeheuren Zerrliräfte der gefesselLuna
zum größten Teil zerstört
worden; möglicherweiseist die Bruchlinie an der westseite des abessinischen
Klotzes zum Teil mit dem zentralen
Abschnitt dieses Grabens identisch;denn
gerade die bei Alt-Dongola und in
der Gegend des Allbertsees durchaus
sinnentsprechend auftretenden UmbiegungensI weisen auf die kosmischen Gewalten
hin, die am Ende des eintägis
gen Monats
nicht nur den Gebirgsblocb, sondern auch einen großen Teil
Zeit
die
ten
4Diese sowie der Endpunkt der Zugrichtung des Golses von Aden sind ebenfalls Anzeichen dafür, daß die Pendelauss
am
Schluß des statioschläge des Mondes
Abschnittes etwa acht Grad (vielleicht
etwas
weniger!) betrugen.
nären
noch
403
Wette-«
und
seines Hinterlandes nach Ost-en zerrten,
wodurch eben in der Höhe des nördlichen und südlichen Endpunktes des
Hochlandes von Habesch die betreffenden Stellen
des Großen Westgrabens
vollkommen
umgebogen, die mittleren
Teile jedoch wohl größtenteils zerstört
wurden.
Auch hier werden erst genauere
geologische Untersuchungen in
den Einzelheiten Klarheit schaffen.
Selbst vom westlichen Flankenbruch
Aden
(dem Golf von
entsprechend)
scheint noch eine deutlich-e Spur vorhanden zu sein. Wahrscheinlich dürfen
wir
in dem Tasili-Tümmo-Tarso-Gesbirge seine nördlicheBruchkante erblikken; wie der südliche Gebirgsrand
Arabiens
weist es auf den zentralen
Teil Abessiniens,· im äußersten nordwestlichenAusläufer diesesGebirgszuges
werden
wir
(nebst anderen Momen-
FAUTH
PH.
l
WETTER
Fortführung der
Heft 8, S. 274, seien
UND
Jn
Mitteilungen
nachstehenden Angaben über den augenblicklichen
Sonnenzustand vorausgeschickt, weil wir
anscheinend jetzt wirklich auf der Höhe
des Fleckenmaximums angelangt sind
und
Ungewöhnliches auch die ausnahmsweise Bezugnahme rechtfertigen
in
mag.
Jm
die
dritten
Vierteljahre zählte
zeichnete ich am 30 cm-Zeiß (125 X)
bedeutend
Herde und
mehr aktive
Flecken als im zweiten, nämlich an
73 Tagen (gegen vorher 70 Tagen) in
629
(vorher 416) Gruppen, 13882
(9534) Fleckenkerne und Poren, 1017
404
und
Kosmos
ten) Anzeichen dafür zu sehen haben,
daß die Pendelschwingung des letzten
mit
16—180
vorstationären Mondes
anzunehmenist. Jedenfalls bildete sich
kurz nach dem Fortrücken vom letzten
pseudovorstationärenZeitabschnitt nebst
einer
Reihe anderer Bruchzonen auch
der vom
Abu-Hammed
nach Fodja
streichende Graben, der im Verein mit
anderen
StörungSlinien dieser Epoche
zwanglos den eigenartigen Lauf des
Niles bzw. des Niltales
erklärt, gleichzeitig aber auch darauf hinweist, daß
die Ursache der dortigen alten
Hochkultur
in
Endes
Vorgängen der
letzten
der
stationären Stadien
Tertiärzeit
ihre grundlegende Voraussetzung findet.
Über
tertiären
noch andere
Luna
im
Antlitz der
Aufsatzfolgen.
Ankergründe
sowie weitere
Erde
wird
ein
der
Rätsel
zweiter
KOSMOS
(802) Fackelbezirke, so daß eine Zunahme der Erscheinungen um je 51,46
27 v.H. in die Augen fällt. Der
Tagesdurchschnitt betrug 8,6 (6) Gruppen, 190 (136) Fleckenkerne und 14
(11,5) Fackelherde. Besonders die Tage
und
um
den
11.
7., 31. 7., 10. und 25.
8.,
11. und 26. 9. waren
fleckenreich und
letzterer Tag erreichte mit 788 hiesiger
Zählung einen Vorsprung gegen die
nächsten Höchstwertedes vorangehenden und nachfolgenden Tages (493 und
410), der recht ungewöhnlichist. Schuld
ebeneine Großgruppe von
daran war
so seltener Gedrängtheit wie Lebhaftigkeit in der Umgestaltung.
Wette-
und
bestätigte Erfahrung,
die auch wieder
durch das Schaubild
Kosmos
Vm. und Um. des 26. schon 386
Kerne, deren Zahl am 27. auf
(Vm.) 270 und Um. im CisDunst und
bei
unruhigen Bildern
auf 205 ankräftigt wird (Astron. Mitt. Nr. 67,
Zürich, S. 233), lehrt, daß gewisse gesetzt werden mußte. Am Zo. 9., 1.
und 2. 10. zählte ich je 70, 65 und
Längen des Sonnenumfanges lebhaftere
48 Kerne, und in der Randlage zeigte
Umbildungen und oft langdauernden
Aufruhr erleben; so auch die Gegend sich wieder ein ungeheures Fackelfeld
Zwei neue
mit dem letzten Größtfleck,der natürHerde im S und N folgten
als lebhafte Ueubildungen in 600 Ablich im Dämpfglas ohne Optik zu
stand, und die ersten Frühstunden des
Jhm gingen in der Nsehen war.
Z. 10.
und S-Halbkugel je eine langgezogene
gegenüber
brachten diametral
am
SW-Rand
deren nördliche der
verschwindenden
Fleckengruppe voraus,
Großgruppe am NO-Rande eine neue,
wenigstens ebenfalls frei sichtbar war.
Soweit mir Zeichnungen zur Hand sind,
vielversprechende Doppelgruppe, deren
Anfänge wenigstens bis April 1927
finde ich, daß beide vorausgehenden
zurückreichenwerden.
Gruppen mindestens seit einem Jahre
dauernd
tätig sind. An der Stelle der
Dieses Beispiel gewaltigsten KräfteGrößtgruppe des September finden sich
spieles auf der Sonne brauchte durch-.
Fackeln im Wechsel mit größeren und
keine
der
entkleinen
Kernzahl 488
Flecken seit April 1927, so aus
die
sprechende
verheerende Wirkung auf
letzte gewaltige Ausbildung,
daß
der Erde auszulösen,was
um
die eine Fläche von
so wenivielleicht 20 Milliarden
wurde, als das Riesenqkm einschloß,schon länger ger erwartet
war.
gebiet schon gewaltig entwickelt über
vorbereitet
den Rand trat und zudem durch so viele
die
Es ist sehr bedauerlich, daß man
im
überEntlastungsventile
sowie durch andertEntwicklung nicht
einzelnen
halbjährige Energieäußerung wenn
wachen konnte. Am 21. September lag
nicht länger
nicht diejenige Hochein langer, schmaler Kernfleck dicht am
spannung der Kräfte aufweisen mußte,
der Sonne; der Z. Oktober
O-Rand
Eine
der
dauernd
14 Sonnenrotationen
von
1927
am
und 488
be-
—
—
sah ihn schon jenseits des W-Randes.
Daß die ihm folgende dreiteilige Kernfleckgruppe nicht schon zwei Tage zuvor
gesehen wurde, verschulden wohl
nur
die Fackelwülste, die anscheinend
wie
richtige Wälle sich davor aufwölbten. Die erste größere Zeichnung
in immer
konnte
dichter werdendem
ci-Schleier am 24. 9. erhalten werden ;
sie hatte 136 Kerne, tags darauf 210,
die
dem
Anblick
der
Gruppe
ent-
sprochen hätte. Wer die Lehren der
Glazialkosmogonierichtig versteht, weiß
Erwartung und Beurteilung der
Erscheinungen Maß zu halten.
da in
Fleckenpassagen nach Zeit, Lage
Größenwert (geschätzt1—10) waim Juli,
August und Sepfolgende und haben sich die
nebenstehenden Erscheinungen ereignet:
Die
und
ren
tember
405
Wetter
Datum
ges-IIIer
N Z
NZ NZ
II Z
7.
7.
7.
10.!11. 7.
12. 7.
13. 7.
14. 7.
16. 7.
17.,18. 7.
S Z
51052
S 2
N I
N 10
S 5
N 4
N 2
S 10
7.
Z. 7.
3.J4. 7.
4.J5.
7.J8.
10.
7.
7.
7.
7.
7.
Zi.
7.
s.
8.
4. 8.
ZJ4.
N8
NZ
in
Grabhagel (Hühnerei) bei
heftiger Tornado.
Verheerender Wirbelsturm
Nordamerika
Mitteldeutfchland.
Hochrvässer.
20.J21. Vulkanausbruch bei Manila.
(Südbayern).
Wolkenbruch Ober-Greinau
2Z.
"
S l
s.
U Z
6. 8.
U 4
7. s.
N 2
7.J8. 8.
N 4
s. 8.
N 2
10. 8.
12. 8.
14. 8.
U I
15. 8.
N2
16. 8. SZIIS
n Z
16.-17. s.
S 1
19. 8.
4.-5. Riefenhagelsturm in Franken; stürmifche Gewitterregen
Südbayern; Vulkanausbruch und Springflut auf Flores.
in
.
2I.J22.
24.J25.
25.,26.
26
8.
S 10
8.
8.
Nl N4
n 2
S Z
S 4
n4 SZ
N8
8.
8.
27.
27.-28. 8.
29.-30. s.
ZWEI. ISIZ
4
.
406
Trier.—UW-Staaten
4.
14. T Perigäum.
17.X18. Hagelwetter Südbayern, Franken;
n 5
N 6
S 6
N 10
U 2
54 N4
1.j2.
.
Z.
2
7
N Z
S 1
S 1
7.
26.x27, 7.
29.J30. 7.
US
Wettererfcheinungen
17· Neumond.
S
N
SI
SZ
18. 7.
20.
21.
22.
25.
26.
erifche
1.X2. Vulkan Itayon (Luzon) zerstört Libog.
Ist
2.JZ.
19.J20.
Kosmos
und
.
Erdbeben
6.
in
Mexiko.
C
im
Äquator.
10.-11. Vulkanausbruch auf Paloe bei Batavia.
lZ.
Hagel-Gewittersturm
15.
Gewittersturm
15.
über
am
10.
Perigäum
C
KochelieesWiirmfee (Ilm.).
München (Abend), Donau-
und
RottaL
Neumond.
18.J19. Wirbelsturm auf Haiti.
20.Z21.Orkan
wig-Holstein.
23·J24. Erdbeben
27.
über
in
Hochgeroitter im
Minnefota.
—
22.
Schwergervitter
in
Schleg-
Perfien.
oberen
JnntaL
·
29J30. 24—30stünd.gewalt. Regen im Alpenvorland, Hochrot-sieh
30. Taifun in Japan.
Rundschau
Datum
9.
2. 9.
4. 9.
5. 9.
5.J6. 9.
6.,-7. 9.
8. 9.
8.J9. 9.
9. 9.
10.J11. 9.
12. 9.
16.-17. 9.
22.J23. 9.
23. 9.
23.J24. 9.
25. 9.
27. 9.
28.J29. 9.
1.J2.
29.J30. 9.
130.,9..10.
flksskaåe
Wettererscheinungen
erische
N 2
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NZ
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2
1
2
9
10
4
5
12. Schwerhagel (Hühnerei)bei Rothenburg. 14. Neumond.
in Porto Rico; 14. erreicht Haiti; 15. erreicht Florida.
13. Orkan
in Illinois, Dakota, Wisconsin. dto. in Kamtschatka.
15. Orkan
16. Schwerer Taifun in China. 15·X16. C im Äquator.
18. Orkan
Erdstoß in Smyrna und Kairo.
erreicht Süd-Carolina.
22. Zyklon über Porto Alegre (Brasilien).
23. Unwetter, Wassersnot in Herzegowina (Trebinje).
in Korinth.
26. Erdbeben
Erdin Westindien.
Orkan
in Chabarowsk.
27. Erdbeben
10
10
5
S 10
S 3
—
—
beben in Italien30. Vulkanausbruch (Ostindien?).
Im September wochenlang
Stürme.
S 2
—
S 4
Südostsrankreichstarke
Athen: Epidemie.
RUNDSCHAIJ
Der
Sternhimmel
im
Dezember
1928
Dezember abends 10 Uhr sind
die prachtvollen Wintersternbilder bereits vollzählig über dem Horizont. Jm
Südosten erblicken wir das allbekannte
darunter
den GroBild des Orion,
Hund mit dem funkelnden Sirius
a
canjs
maioris), dem hellsten Fixstern
des ganzen Himmels. Gstlich vom Orion
das
aus
lauter
schwachenSternen
steht
das
bestehende Bild des Einhorns,
den
Großen vom
darüberstehenden
Kleinen
Hund trennt; der hellste
Stern in diesem heißt Prokyon (a caan
minoris). Westwärts reihen sich an
die schwachen Sterne
den Orion
des
Mitte
ßen
Gridanus,
weiter
die
des
Wais-
fisch. Die Ekliptik ist gekennzeichnet
(von Osten nach Westens durch die Bilder
Kre·bs,
Stier,
Zwillinge,
und Fis
Widder
e.
Jn den Zwillingen heißen die bei en hellsten Sterne
und
Pollux
Kastok (a geminorum)
das
Objekt im
gemjnorum),
tier ist der rotfunkeln e Aldebaran
LI-
hellxte
des weitausgedehn(a taukj), inmitten
Haufens der Hyaden gelegen; weienthält Stier noch einen bekannten, weit zerstreuten Sternhaufen, die
pleiaden, deren Hauptstern
H tauri) ist; vielfach werden die P ejaden auch als ,,Si-ebengestirn«
bezeichnet,
obgleich das menschlicheAuge meist nur
sechs Sterne ohne Fernrohr zu erkennen
vermag.
Zienitnah stehen Fuhrmann
mit dem Hauptstern
(op anriin iesem die beigae) und Pers-eus,
den hellen und sehr
Haufen
h und X Persei. Von Per eus
gegen
den Westhorizont hin finden wir Dreiund Pegasus,
eck, Andromeda
W
der
nördlich von Andromeda das
Der
Uordhimmel ist
Cassiopeia.
ausgezeichnet durch die als ,,Wagen«
und
des Großen
bekannten
Bilder
ten
ter
Alkikone
Kakella
sternreichen
Kleinen
ferner
Bären,
durch
und
Tief am
Cepheus.
Drache
etwas
Nordwesthorizont steht Leyer,
höher S chwan.
Zahlreiche Beobachtungsobjektefür
407
Rundschau
den Stiernfreund
liefert Orion. Es seien
hier einige Doppelsterne angeführt, die
sich mit kleinen und mittleren
Instrumenten
trennen
lassen:
B Orionis
(= Rigel), Hauptstern 1M,
Begleiter sm; letzterer ist selbst wieder
doppelt, aber selbst in großen Instrumenten
schwer zu trennen.
Distanz
Hauptstern-Begleiter 9 ".
ck
Orionis, Hauptstern ZEI, Begleiter
7M, Distanz 53".
; Orionis, Hauptstern 2-II, Begleiter
Hm, Distanz 2"; ein weiterer Stern 9m
steht in 58" Abstand.
» Orionis,
Hauptstern 4m, Begleiter
5M, Distanz 1".
A Orionis
ist das bekannte ,,Trapez«,
über das schon im Novemberbericht gesprochen wurde.
«
Orionis, Hauptstern ZEI, Begleiter
7M, Distanz 12".
z Orionis,
ein dreifaches System, bestehend aus Komponenten 4M, 6m und
ten
Um, deren Abstand vom Hauptstern 4"
bzw. 28" beträgt.
in 7" Abstand vom
e Orionis,
gelben Hauptstern (5 M) befindet sich ein
blauer Begleiter 8-II.
a
Orionis
ist ein 5faches System, beund
aus
einem
4m
stehend
Hauptstern
Begleitern 6111, 10m, 7m und ömx die
dem Hauptstern am
nächsten stehende
Komponente (Distanz nur 0",2) ist von
diesem nur in großen Instrumenten getrennt
zu sehen.
Um A Orionis
ist der bekannte
»großeOrion-Nebel« gelagert, der
errin kleinen
Instrumenten einen
der
Im
Sinne
lichen Anblick bietet.
Glazialkosmogoniesind diese »Nebel«
fein verteilte, selbstnicht ungemein
sondern in erleuchtende
borgtem Licht ftra lender Eis taub;
Diese Liste möge genügen; ie samtlichen hier ausgeführten Objekte sind
unschwer aufzufinden, da die Gesamthelligbeit jedes genannten Sternpaares
größer als 6tn ist, dieselben also mit
bloßemAug-e sichtbar sind. Zur Identifizlekung bann irgendeiner der bekann-
rund
Himmelsatlanten dienen, die alle
der sechstenGrößeneinschließlich
klasse enthalten, also etwa die ,,Tabulae caelestes«
von
Schurig (Leipzig,
Gaeblers
oder
geo raphisches Institut)
Stern-e
der
von
B
er
U.
a.
Merkur
istunsichtbar.
ist Abendstern und geht
Monats
etwa 4 Stunden
nach
Venus
Ende des
der Sonn-e unter.
—
Mars
kommt
408
am
21.Dezember in Opposition ur Sonne,
ist also die ganze Nacht hin urch sichtbar; die größte Annäherung an die
am
Erde findet bereits
15. statt. Er ist
unter
den Fixsternen leicht durch sein
intensiv rotes Licht und seine bedeutende Helligkeit herauszufinden. Allerdings ist die diesjährige Opposition
ziemlich ungünstig, da der Durchme ser
des
Planeten zur
nähe nur rund
der
Zeit
größten
rd-
16" beträgt gegenüber
25" im Jahre 1924, als er die
hinsichtlich sein-er Annöherung an die
Erde günstigsteOpposition des ganzen
Jahrhunderts erlebte. Allerdings stand
er
damals
so weit südlichvom Aquator,
daß er für Mitteleuropa nur wenig
aus
den Dünsten des Horizontes heraustrat.
Daß sich aber mit Hilfe eines
guten Instrumentes von einem geübten
und ausdauernden
Beobachter auch
in unseren Breiten
zahlreiche
heiten auf der Planetenscheibe festste len
ließen,beweisen die Zeichnungen Fauths,
Einlzels
Graffs und anderer
von
19241.
piter ist als hellstes Gestirn
Schon
Himmel leicht
Gasmasäem
Lit-
(Berlin, Dümmler)
m.
Planet-en.
—
bearbeitete
neu
trowsche Sternatlas
—
am
Jugan-
unter
den übrigen
zen
Stern-en
Er geht Mitte
zu erkennen.
des Monats
etwa Z Uhr früh unter, ist
I
Wohlgelungene Zeichnungen des Mars
der Hand M. Valiers
sind im »SchlüsEine
sel« 1926, Heft 2 veröffentlichtim
Mars
des
ausführliche Darstellung
Sinne
der Glazialkosmogonie liegt gleichTitel »Der
unter
dem
falls vor, und zwar
ein
Eisozean«
Mars,
userloser
aus
der Feder H. Fischen-
aus
—
Bächermarlrt
also noch sehr günstig zu beobachten.
Uranus
ist unsichtbar.
geht Mitte Dezember um Mitternacht
etwa
10 Uhr abends
unter, Neptun
—
Saturn
au
—-
Blond.
Letztes Viertel
Viertel
.
12., Neu20. 12.,
4.
mond 12. 12., erstes
Vollmond 26. 12. Er
in
Erdferne,
am
Zwischen
26.
Mars
steht
12.
in
und
am
11.
12.
Durchmesser nur etwas über 3X4km beträgt: eine Reise rund um diese Welt
Straßenbahn
dürfte mit
der
in
einer
halben Stunde zu erledigen sein! Provom
fessor Delporte
KöniglichenJnstitut für Meteorologie in Uccle hat
sieben neue
Planeten entdeckt.
»Im
Durchschnitt des ganzen Jahres«, erklärte Professor Delporte, ,,entdecben
die zwölf Observatorien, die sich mit
der Such-enach kleinen Planeten befasAllein diese Planeten
125.
en, deren
ind nicht alle neu, und unter
ihnen
findet man solche, die schon vorher entdeckt waren,
aber nicht zu identifizieren
weil ihre Bahn zu wenig bewaren,
kannt war und dies-eüberdies durch die
dem Planeten Jupiter
von
entfaltete
Anziehungskraft gestört wird, so daß
Weg nehmen und
sie einen anderen
neuen
Gesichtsplötzlich unter
ganz
punkten auftauchen.« Es handelt sich
hier wohlweislich um die zwichen Mars
und Jupiter
breisenden Eis
Erdiiöihse
Jupiter
Jm Laufe des Jahres 1927 sind, wie
in dem Jahresbericht einer amerikanifestgestellt wird, nicht
schen Sternwarte
weniger als 106 neue Planeten entdeckt
Es
worden.
befanden sich darunter
Wandelsterne von 20 bis 30 km Durchmesser, ja auch noch viel kleinere. Alles
wenn
man
in allem dürften wir
106 P aneten
die neuentdeckten
hinzurechnet, etwas über 1300 KleinwandelDer originellste unter
sterne kennen.
dem Amerikaner
ihnen ist ein von
James Keeler entdeckter Planet, dessen
jetzt,
örpeSri
p.
hiJCHERMARKT
Besprechungen
der MenschWirth,H., Der Aufgang
heit, Untersuchungen zur Geschichte der
Religion, Symbolik und Schrift der Atlantisch-NordischenRasse. Erster Textband:
Die
Grundzüge. Mit 68 Textabb., 28
Bildbeilagen und einem Schrifttafelans
hang. 632 Seiten, Gr. 40, Eugen Diederichs Verlag in Jena; geh· M. 50.—;
nachten
sehen.
an
Wirths
Arbeit
nicht vorbeizuBm.
für Kosmos
Strauß, A. H., Jahrbuch
1. Buch.
Forschung.
Biologische
1928. Dom-Verlag M. SeitzscCo., Angsburg. Geb. M. 5,80, brosch. M. 4,80.
Dieses Jahrbuch erscheint erstmals vielversprechend. Unter anderen schreiben Prof.
Dr. Edgar Dacqu6, Prof. Dr. Richard Wilgeb. M. 58.——.
helm, Dr. Hans Kayser, M. Erich Winkel,
abzuDieses Werk mit einigen Worten
Thomas Ring, Dr. Ernst Darmstaedter und
Allenthalben
tun, grenzte nachgerade an Vermessenh·eit. Karl
Ernst Krafft darin.
einen
Wir
werden
sehr ausführlichen Namen von gutem Klang, die etwas Beim beginnenden neuen
Schon der Titel des
»Schlüssel«-Aufsatz
achtenswertes bieten.
Jahrgang darüber bringen. Der Verfasser Buches läßt aufhorchen, und die Lektüre
einmal
wird
uns
des Buches überzeugte uns,
daß wir uns
gerne.
dahin verstehen
im
können, daß wir notwendigerweise in vienoch eingehend über seinen Inhalt
len
müssen. Dies nur eine
Punkten feines meisterlichen Werkes
,,Schlüssel«verbreiten
geradezu mit ihm gehen müssen. Dies sei
Voranzeige und dringende Empfehlung für
nur
ein Fingerzeig, schon just zu Weihden Weihnachtstisch.
Em«
409
und
Vortrags-
VORTRAGSForschung
Vereinfürkosmotechriische
UND
e.
Vereins-wesen.
VEREINSWESEN
V.
Aus dersOttsgruppe Berlin. (1. Bericht
ihrer Tätigkeit im Wintersemester 1928X29.)
Die Ortsgruppe eröffnete ·ihr Winterpros
mit
einer
gramm
Mitgliederversammlung
am
31.0ktober
im Landwehrleasino
Herr
Geh-Rat Kemmann
eröffnete die Versammlung und entbot
zunächst dem scheidenden bisherigen ersten Vorsitzenden, Herrn
Worte
wärmsten
Schriftsteller Schäfer,
Dankes
für feine im Rahmen der Ortsgruppe
geleistete Arbeit. Nach eingehender
Besprechung zur Gestaltung des Wintermodie u. a. die Bildung eines
Argramms,
beitsausschusses zur Folge hatte, hielt Helmut
einen
Mosaner
sehr beifällig aufgenommenen
Vortrag über »Das barometrider
Welteissche Tief im Spiegel
Bericht erlehre«.
Anschließend wurde
der
stattet über den gegenwärtigen Stand
Welteislehre.
trat
Am 6. November
erstmals der Arbeitsausschuß zu einer Sitzung zusammen,
dem u. a. die Herren Geh-Rat Dr. Kems
mann,
Oberregies
Georg Hinzpeter,
Dr.
rungsrat Meier,
Geheimer Baurat
Schultze angehören. Es wurde beschlossen,
alldaß neben besonderen Ausschußsitzungen
monatlich mindestens zwei Veranstaltungen
stattfinden, in der Regel eine Mitgliederversammlung und eine größere öffentliche
Veranstaltung.
Am 15.I«iovember
fand eine Mitgliederversammlung statt, in welcher zunächst die
Wahl des Ersten Vorsitzenden sich vollzog.
nahm das ihm
Herr Regierungsrat Dicken
einmütig angebotene Amt an. Der engere
Ortsgruppe besteht
Vorstand der Berliner
nunmehr aus folgenden Herren: 1.Vorsitzen2. Vorsitzenden
der:
Reg.-Rat Dicken,
Schriftführer:
Geh-Rat Dr. Kemmann,
Kassierer: W. HeinGeorg-.Hinzpeter,
rich. kks folgte ein Vortrag des »Schlüssel«Herausgebers über »Ptolemäus—KoEntscheidend in
pernikus—Hörbiger«.
410
die Betonung einer
diesem Vortrag war
nur
selten in der Menschheitsgeschichte auftauchenden genialen Jdee und Weitschau
einer Persönlichkeit, die dann jahrhundertewird
lang tonangebend für das Weltbild
und zunächst immer die Märtyrerlirone zu
tragen bekommt.
Fast Anderthalbjahrtam
send herrscht die Ptolemäische Epizykeb
trat
theorie, dann
Kopernikus auf den
Plan, und nachmals Kopernikus wiederum
gewaltig übertreffend
Hanns Hörbiger.
Bis gegen Mitternacht verharrten die Mitglieder im Zeichen einer außerordentlichanwurde
ein
regenden Diskussion. Gebildet
Presse- und ein Propagandaausschuß.
—
Am 19. November
Tagung des Arb
eits-
ausschusses.
Am
22. November
Tagung
des
Propa-
gandaausschusses.
Am 24. November
fand ein großer öffentlicher, äußerst gutbesuchterVortrag G e o r g
von
über
Hinzpeters
,,Urwissen
o s mo
s u n d E r d e« mit
Lichtbildern im
Hause des Vereins
deutscher Ingenieure
K
statt.
Dem
anregenden
Diskussion.
über zweistündigen ungemein
Vortrag
folgte eine lebhafte
Dezember sprach in einer Mitgliederversammlung im Abademischen Verein
über
»Die
»Hütte« Robert H üttemann
der
Ilovemberstürme«.
Ursachen
dem Redner
Die von
gegebenen Ausführungen zeigten aufs neue, von welch weittragender Bedeutung die Welteislehre gerade für
die Wetterkunde
ist.
Am
5.
Am 18. Dezember, abends 8 Uhr, wird im
Rahmen einer großen öffentlichenVeranstalObservator am
tung Prof. Dr. J. Riem,
astronomischen Recheninstitut der Universität
Berlin, über »Mensch und Sintflut«
Ort
der Veranstaltung:
reden.
Haus des
Vereins
FriedrichDeutscher Ingenieure,
27 (gegenüberdem Reichstag).
EberbStr.
Buchdruckerei Otto Regel G.m.b.H., Leipzig
(481)
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