Diagnose Krebs Weg aus der Erschöpfung Tipps für Betroffene Diagnose Krebs Weg aus der Erschöpfung Tipps für Betroffene Impressum: © 2012 Amgen GmbH Prinz-Eugen-Straße 8-10 A-1040 Wien Redaktion: Prof. Dr. Heinz Ludwig UH 15052012 3 Inhaltsverzeichn Inhaltsverz Inhaltsverzeichnis Vorwort6 Warum bin ich so erschöpft? 8 Was ist der Grund für meine Erschöpfung? 10 Fragen an meinen Arzt 16 Wie gehe ich mit meiner Fatigue um? 18 Wie soll ich mich meiner Familie gegenüber verhalten? 19 Wie kann sich ein gesunder Mensch Fatigue vorstellen? 20 Wie gehe ich als Angehöriger/Freund mit der Fatigue um? 21 Was kann mein Arzt gegen Fatigue tun? 22 Was kann ich selbst gegen Fatigue tun? 26 Was kann ich für mein seelisches Wohlbefinden tun? 28 Ist Bewegung gut für mich? 30 Kann Ernährung mein Wohlbefinden verbessern? 32 Wo bekomme ich Unterstützung? 33 So benutzen Sie Ihr Energieprotokoll 36 Der Kürze und Klarheit halber wurden in diesem Text nur die männlichen Formen (Patient, Arzt, Therapeut etc.) verwendet. Selbstverständlich sind damit auch alle Patientinnen, Ärztinnen, Therapeutinnen etc. gemeint. Wir bitten um Ihr Verständnis! 4 5 Vorwort Vorwort Liebe(r) PatientIn! Die Diagnose Krebs ist ein einschneidendes Lebens­ ereignis, das die meisten Menschen gänzlich unvorberei­ tet trifft und ihr Leben und ihre Existenz bedrohen kann. Nach einer anfänglichen Phase der Unsicherheit werden im Laufe der Zeit immer mehr Fakten über die Natur und das Ausmaß der Erkrankung geklärt. Dies stellt die Voraussetzung für die Wahl der optimalen Behandlungsstrategie dar. Die meisten Patienten möchten möglichst viel Information über ihre Erkrankung und über die Behandlungmöglichkeiten erhalten. Dies erleichtert den Patienten die Entscheidung über schwierige Fragen im Behandlungsverlauf. Mit der vorliegenden Broschüre wollen wir Ihnen mehr Information zum Thema „Erschöpfung“ – im modernen Sprachgebrauch auch „Fatigue“ genannt – vermitteln. Fatigue kann mannigfache Ursachen haben, die es herauszufinden gilt, um – wenn möglich – die Therapie an den Wurzeln ansetzen zu lassen. Fatigue kann die Lebensqualität beträchtlich einschränken und die Lebensfreude wesentlich reduzieren. Fatigue führt oft zu einer Einschränkung körperlicher, geistiger, sozialer, emotionaler und spiritueller Aktivitäten. Diese Broschüre soll Ihnen helfen, mehr über die Ursachen und Behandlungsformen zu lernen, und Ihnen Wege zur Bekämpfung und Überwindung von Fatigue aufzeigen. Ich wünsche Ihnen alles Gute bei der Bewältigung Ihrer Erkrankung Weiters trägt umfangreiche Information zum Abbau unbegründeter Ängste bei und versetzt Patienten in die Lage, Fragen, die ihnen wichtig sind, mit ihren Betreuern offener und informierter zu be­sprechen. In diesem Zusammenhang kann es oft hilfreich sein, sich auf die ent­ Prim. Univ. Prof. Dr. H. Ludwig sprechenden Gespräche vor­zubereiten und die Fragen aber auch die Antworten schriftlich festzuhalten. 6 7 Warum binbin ich soich erschöpft? Warum so ers Viele Krebspatienten fühlen sich erschöpft und müde. Diese Müdigkeit wird auch durch Schlaf nicht besser: Oft kann man auch nicht wirklich gut schlafen und wacht genauso erschöpft wieder auf. Die Ärzte nen­ nen diese Form der besonderen Erschöpfung Fatigue. Im Gegensatz zu einer normalen Erschöpfung, die durch eine besondere Belastung auftritt und nach einer entsprechenden Ruhephase wieder verschwin­ det, begleitet die Fatigue Menschen mit Tumorerkrankungen oft mona­ telang. Fatigue ist die häufigste Nebenwirkung der Krebstherapie und eine häufige Komplikation von Tumorerkrankungen. Je nach Tumorart und Behandlung können bis zu 100 % der Patienten davon betroffen sein. Fatigue hat einen stärkeren negativen Einfluss auf die Lebensqualität als Schmerz. Nach Beendigung der Therapie kann die Fatigue völlig abklingen oder auch noch jahrelang fortbestehen. Die Gründe hierfür sind bislang noch nicht restlos geklärt. Fatigue wird auch bei einigen chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, rheumatoider Arthritis Oft fürchten Patienten, dass oder Morbus Crohn beobachtet. eine verspätet auftretende oder lang anhaltende Die Fatigue stellt für die Betroffenen eine Fatigue ein Zeichen für sehr große Belastung dar. die Ver­schlech­terung der In einem amerikanischen Fachjournal Krank­heit ist. Es ist wichtig, be­schreibt ein Krebspatient, der selbst Arzt diese Ängste mit dem Arzt ist, seinen Zustand folgendermaßen: zu besprechen! 8 „Die Fatigue beeinträchtigt meine Lebensqualität und meine Fähigkeit, gegen Hoffnungslosigkeit und Depression zu kämpfen. Sie hindert mich, weiterhin ein sinnvolles, erfülltes Leben zu leben, und daran, tief genug in mein Innerstes vorzudringen, um meine Ressourcen und Möglichkeiten zu mobilisieren, die mir helfen könnten, gut für mich und andere zu sorgen. Die Fatigue versperrt mir den Zugang zur Unter­stützung durch Religion, Spiritualität und meine Familie, also zu dem, was mich im Wesent­lichen ausmacht. Fatigue beeinflusst auch meine Fähigkeit, meine Energie zu mobilisieren, um meine Krankheit zu bekämpfen. Außerdem verhindert die Fatigue, dass ich neue, zusätzliche Quellen erschließe – zu einer Zeit, wo ich sie am dringendsten benötige. Für mich und viele andere schränkt Fatigue die Möglich­keiten ein, aktiv am Leben mit meiner Familie teilzunehmen, mehr produktive Zeit für mich zu haben, effizienter zu arbeiten, und nimmt mir die Freude an Ballsport, Filmen, Museen, Zusammentreffen mit Freunden, Liebe machen, für die Kinder dazusein, Fotografieren, Musik hören und Waldspaziergängen.“ (Dr. Robert H. Wharton: The Oncologist, 2002) Gesunde Personen können kaum nachvoll­ ziehen, wie es einem Menschen mit dieser ausgeprägten Form der Erschöpfung geht. Es ist wichtig, Fatigue als Symptom wahrzunehmen und darüber zu sprechen. Nur dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen. Fatigue ist eine scheinbar grundlose Erschöp­fung, die weder durch Schlaf noch durch Ruhe­pausen gelindert werden kann. 9 Was ist der für meine Erschöpfung? Was istGrund der Grund für meine Folgende Symptome können bei Personen, die unter Fatigue leiden, auftreten: Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf ein starkes Ruhebedürfnis Überforderung – auch durch „alltägliche Kleinigkeiten“ ein generelles Schwächegefühl oder schwere Glieder Schwierigkeiten, sich zu etwas aufzuraffen Rückzug vom aktiven Leben und von anderen Menschen körperliche, seelische und geistige Erschöpfung Konzentrationsstörungen oder Probleme damit, sich Dinge zu merken Angst oder Depressionen allgemeines Desinteresse oder Mangel an Begeisterungsfähigkeit Verlust von Lebensfreude oder (Lebens-)Lust Nehmen Sie Ihre Erschöpfung ernst und sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber! Nur so ist eine Behandlung möglich! Das Energie-Protokoll am Ende der Broschüre kann Ihnen dabei helfen. 10 Fatigue hat viele Ursachen, die abgeklärt werden müssen, damit eine gezielte Behandlung möglich ist. Mögliche Gründe für Ihre Erschöpfung sind: die Krebserkrankung Nebenwirkungen der Krebsbehandlung Schmerz Blutmangel (Anämie) Infektionen Medikamente Hormonmangel Abmagerung Depressionen und seelischer Stress Bewegungsmangel nächtliche Schlafstörungen Krebs als Ursache der Fatigue Wenn eine Erkrankung wie Krebs auftritt, aktiviert Der Kampf Ihres Ihr Körper große Kräfte, um das Wachstum des Körpers gegen Tumors zu verhindern. Außerdem entstehen den Krebs braucht beim Tumorwachstum Substanzen (Cytokine), viel Energie! die zu Muskelabbau, Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Blutarmut führen. Dies raubt Ihrem Körper Kräfte, die Ihnen zur Bewältigung Ihres Alltags fehlen. 11 Was ist der für meine Erschöpfung? Was istGrund der Grund für meine Die Tumortherapie als Ursache der Fatigue Therapieformen wie Chemotherapie und Strahlen­behandlung zerstören die schnell wachsenden Zellen des Körpers – sie richten sich gegen die Tumorzellen, treffen u. a. aber auch Ihre Haarfollikel Chemo-, Strahlenund schnell wachsende normale Zellen, wie jene der und Immunthera­pie Mund- und Darmschleimhaut und des Knochenmarks. wirken nicht nur Die letztgenannten Veränderungen führen zu einer auf die Krebs­ Abnahme der roten und weißen Blut­körperchen und zellen, sondern der Blutplättchen. Auch eine Immun­therapie kann die auch auf Ihr Blut. Bildung roter Blutkörperchen beeinträchtigen. Infektionen als Ursache der Fatigue Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind wesentlich an der Immunabwehr beteiligt. Der Mangel an weißen Blutkörperchen erhöht das Infektionsrisiko – wenn Infektionen auftreten, braucht der Körper für den Versuch, diese ab­zu­ wehren, weitere Energie. Infektionen sind eine häufige Ursache für plötzlichen Leistungsverlust und Fatigue. Besteht bei Ihnen der Verdacht auf eine Infektion? Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Schmerz als Ursache der Fatigue Anämie als Ursache der Fatigue 40 % der Krebspatienten leiden an einer Anämie. Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind für die Sauerstoffversorgung des Körpers zuständig. Sauer­stoff ist ein Energieträger für den Körper. So wie auch eine Kerzenflamme ohne Sauerstoff keine Energie mehr hat und langsam erlischt, werden alle Muskeln und Organe müde, wenn sie zu wenig Sauerstoff bekommen. Das Gehirn benötigt besonders viel Sauerstoff. Daher ist nicht nur die körper­liche, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit bei Blutmangel herabgesetzt. Leiden Sie unter Anämie? Fragen Sie Ihren Arzt! 12 Eine ausreichende Schmerzbehandlung ist heute Standard. Nicht oder nur ungenügend behandelte Schmerzen belasten den Körper und die Seele sehr stark und stellen einen dauernden Stress­faktor dar. Depressionen und Erschöpfung sind die Folge. Haben Sie Schmerzen? Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Ein Mangel an roten Blut­körper­chen wird Anämie genannt, die häufig an der Entstehung von Fatigue beteiligt ist. 13 Was ist der für meine Erschöpfung? Was istGrund der Grund für meine Medikamente als Ursache der Fatigue Eine schwere Erkrankung wie Krebs wird mit verschiedenen Medikamenten behandelt, die Erkrankung und deren Auswirkungen kontrollieren sollen. Daher muss darauf geachtet werden, dass die Medikamente nicht gegenseitig in unerwünschter Weise interferieren. Führen Sie daher eine genaue Liste über die Medikamente, die Sie einnehmen. Folgende Medikamente können Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen verursachen: starke Schmerzmittel Beruhigungsmittel Schlafmittel Mittel gegen Erbrechen blutdrucksenkende Medikamente Medikamente gegen Allergien Medikamente gegen Angststörungen Nehmen Sie Medi­ ka­mente, die müde machen? Besprechen Sie die Liste aller Medikamente, die Sie zur Zeit einnehmen, mit Ihrem Arzt! 14 Ihr Arzt kann gemeinsam mit Ihnen die Medi– kamente durchgehen, die Sie zur Zeit nehmen, und überprüfen, ob Ihre Fatigue damit zusammenhängt. Hormonmangel oder Gewichtsverlust als Ursache der Fatigue Auch ein Hormonmangel der Hirnanhangsdrüse, Schilddrüse, Nebennieren oder Bauchspeicheldrüse (z.B. Zuckerkrankheit = Diabetes) kann zu Müdigkeit führen. Bei Krebserkrankungen kann es durch den Tumor selbst, aber auch durch die Leiden Sie unter verschiedenen Therapien und ihre Neben­wirkungen Hormonmangel zu einer starken Gewichtsabnahme und zu Appetit­ oder Mangel­ losigkeit kommen. Wenn Muskelmasse abgebaut ernährung? Fragen wird, stehen dem Körper weniger Energiedepots Sie Ihren Arzt! zur Verfügung. Auch ein Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Spuren­elementen raubt Ihrem Körper die nötige Kraft zur Bewältigung Ihres Alltags. Fatigue kann, wenn auch selten, ein Zeichen von Flüssigkeitsmangel sein. Trinken Sie genug? Die richtige Flüssigkeits­ zufuhr pro Tag in Litern erhalten Sie, wenn Sie Ihr Körpergewicht durch 30 dividieren (z.B.: 90 Kilogramm – 3 Liter). 15 Fragen an meinen Fragen an Arzt meinen Arzt Depressionen als Ursache der Fatigue Nicht nur Ihr Körper, sondern auch Ihre Seele ist durch die Tumorerkrankung betroffen. Die Diagnose Krebs erfolgt oft plötzlich und unerwartet. Ihr Leben scheint bedroht zu sein. Vielleicht haben Sie das Gefühl, Ihrem Schicksal ausgeliefert zu sein? Oder Sie machen sich Sorgen über Ihre Zukunft, über Ihren Beruf, Ihre Familie, Ihre finanzielle Situation? Krebs kann eine große psychische Belastung darstellen und viel Stress mit sich bringen. Oft kann es zu schweren Depressionen kommen, die ihrerseits zu Erschöpfung, Mutlosigkeit und Lustlosigkeit führen. Haben Sie De­pressionen? Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Bewegungsmangel als Ursache der Fatigue Welche Bewe­ gung ist für Sie gut? Fragen Sie Ihren Arzt! Die Behandlung von Krebs macht oft längere Spitalsaufenthalte und Ruhephasen notwendig. Dadurch wird die körperliche Leistungs­fähigkeit deutlich gesenkt. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, die für die Bewältigung täglicher Aufgaben zur Verfügung stehende Energie wird weniger. Checkliste: Habe ich eine Anämie? Nehme ich Medikamente, die müde machen? Habe ich einen Hormonmangel? Habe ich einen Ernährungsmangel? Habe ich Depressionen? Welche Bewegung ist gut für mich? Wie kann ich wieder gut schlafen? Schlafmangel als Ursache der Fatigue Auch Schlafmangel ist eine Ursache für eine tiefe Er­schöpfung. Manch­ mal kommt es zu einem Teufelskreis: Man ist erschöpft, weil man nicht genug Schlaf bekommt, aber durch die Erschöpfung ist ein richtig tiefer, erholsamer Schlaf nicht möglich. Auch wenn man Wie können Sie sich Sorgen macht und die Gedanken um die Zukunft wieder gut schlakreisen, liegt man oft nächtelang wach. Wenn Sie nicht fen? Fragen Sie schlafen können, sprechen Sie mit Ihrem Arzt um Wege Ihren Arzt! zur Linderung zu finden. 16 17 Wie gehe ich mit ich meinermit Fatiguemeiner um? Wie gehe Fat Die Erfahrung, plötzlich nicht mehr zu 100 % leistungsfähig zu sein, ist für viele Krebspatienten sehr schlimm. Manche versuchen, sich die Er­schöpfung nicht anmerken zu lassen, und machen weiter wie bisher. Dabei überschreiten sie die eigenen Belastungsgrenzen – so lange es eben geht. Die Erfahrung, die diese Menschen oft machen müssen, ist, dass sie rasch zu einem Punkt der völligen Erschö­p­fung gelangen, zu einer Art energetischem Zusammenbruch. Es ist viel schwieriger, ein großes Energie­loch wieder aufzufüllen, als mit leichter Erschöpfung umzugehen. Bleiben Sie aktiv, aber Doch nicht nur eine Überforderung wirkt sich nehmen Sie Ihre Grenzen ungünstig auf Ihre Fatigue aus. Auch das ernst! Nur Sie wissen, wie Gegenteil, also eine Unterforderung, ist schlecht. viel Sie leisten können! Werden Sie nicht völlig passiv, geben Sie nicht Finden Sie eine Balance alles aus der Hand – geben Sie (sich) nicht auf! zwischen Unter- und Der häufig gegebene Rat: „Schonen Sie sich Überforderung! und bleiben Sie im Bett!“ ist nach neuesten Erkenntnissen nicht sinnvoll. Ganz im Gegenteil: Durch Bettruhe und Bewegungsmangel verlangsamt sich der Stoffwechsel. Muskeln, die nicht trainiert werden, werden vom Körper abgebaut. Sie verlieren rasch Ihre Energiereserven und damit auch Ihre Lei­stungsfähigkeit – mit jedem bewegungslosen Tag wird es schwieriger, wieder aktiv zu werden. Leichte Arbeiten lenken Sie auch von Ihrer Erkrankung ab und vermitteln Ihnen Erfolgserlebnisse. Moderate Bewegung erfrischt den Körper und erhöht die Blut­zirkulation – mehr Sauerstoff kann in Ihre Muskelzellen gelangen. Auch ein geistiges Training (Lesen, Kreuzworträtsel lösen, Briefe oder E-Mails schreiben) sorgt für Abwechslung und regt die Hirnfunktionen an. 18 Sie stehen mit Ihrem Krebs meistens nicht alleine da. Ihre Familie oder Ihr Freundeskreis nimmt Anteil und möchte Sie unterstützen. Scheuen Sie sich nicht, Unterstützung anzunehmen, wenn Sie sie brauchen! Das Motto „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“ hilft Ihnen nicht beim Gesundwerden. Menschen, die selbst keine Erfahrung mit Fatigue gemacht haben, können Ihre Erschöpfung nicht verstehen oder nachvollziehen. Sprechen Sie darüber, wie Sie sich fühlen und welche Bedürfnisse Sie haben. Seien Sie dabei so konkret Drücken Sie wie möglich. Sagen Sie z. B.: „Ich brauche nach dem Ihre Bedürfnisse Mittagessen 2 Stunden Ruhezeit ganz für mich alleine. genau und Ich möchte in dieser Zeit nicht gestört werden.“ Oder: konkret aus. „Einkaufen ist mir zur Zeit zu anstrengend, aber ich schreibe alles auf, was ich benötige. Bitte geh du für mich zum Supermarkt.“ Es ist oft sehr schwierig, die Rolle, die man in einer Familie innehat, aufzugeben, und sei es auch nur für eine kurze Zeit. Viele Menschen definieren sich über ihre Rolle z. B. als „Geldverdiener“, „Mutter“ oder „Vater“, „Partner“ etc. Sie glauben, dass sie nur durch ihre Funktion Zuneigung und Anerkennung verdienen und ohne sie ihren Platz in der Familie oder Gemeinschaft verlieren. Diese Ängste sind weit verbreitet. Jetzt ist eine gute Gelegenheit zu erkennen, dass Sie um Ihrer selbst willen geliebt und geschätzt werden und nicht für das, was Sie lei­ sten. Gerade für sehr aktive Menschen ist es oft schwer Schwächen einzugestehen. 19 Wie kann sich ein gesunder vorstellen? Wie kann sichMensch ein Fatigue gesunder Seien Sie ehrlich zu sich selbst und anderen. Immer mehr Menschen verstehen, dass Krebs meist durch zufällige Veränderungen in unseren Genen entsteht und nicht die Folge von psychischen Veränderungen ist – Krebs kann jeden von uns treffen. Wir sind alle nur Menschen. Manchmal werden Krebspatienten von ihren Angehörigen aus falsch verstandener Fürsorge unter einen „beschüt­ zenden Glassturz“ gestellt. Es werden ihnen alle Wünsche von den Augen abgelesen und alle Tätigkeiten aus der Hand genommen. Diese extreme Umsorgung grenzt an eine Entmündigung und wirkt sich ungünstig auf den Selbstwert des Betroffenen aus. Es ist gut, ein gewisses Maß an Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zu erhalten. Vermeiden Sie Überfürsorge durch Ihre Angehörigen! Ein Mensch aus Ihrer Familie, Ihrem Bekanntenkreis hat Krebs und leidet nun unter einer besonderen Form der Erschöpfung. Diese Müdigkeit ist für einen gesunden Menschen nur schwer zu verste­ hen. Denn sie tritt auch dann auf, wenn die erkrankte Person viel ruht oder zu schlafen versucht. Stellen Sie sich einfach vor, dass Ihnen ein heimlicher Energieräuber plötzlich 70 % Ihrer Lebensenergie abgezapft hat, ohne dass Sie es bemerkt haben. Überlegen Sie sich nun, wie es wäre, wenn Sie Ihren beruflichen und privaten Alltag mit den verbleibenden 30 % bewältigen müssten. Versuchen Sie auch, sich vorzustellen, was für ein Gefühl das ist, wenn einem plötzlich so viel Lebensenergie „gestohlen“ wird. Vielleicht bekommen Sie eine Idee davon, wie sich ein Mensch mit Fatigue fühlt. Und manchmal hat der Energieräuber auch nur 10 % Lebens­energie übrig gelassen ... 20 21 Was kann mein Arztmein gegen Fatigue tun? gegen Fat Was kann Arzt Auch für die Angehörigen und den Freundeskreis bringt eine Tumorerkrankung eine große Belastung mit sich. Der Patient und seine Bedürfnisse rücken in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Nicht selten werden dabei die eigenen Bedürfnisse zurückgesteckt. Auch die nicht direkt Betroffenen geraten durch die Sorge, Pflege und den körperlichen und seelischen Stress leicht in eine Überforderungssituation. Es ist für alle Familienmitglieder sehr wichtig, offen und ehrlich miteinander über die Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen. Sorgen Sie rechtzeitig für (professionelle) Unterstützung. Es ist sinnvoll, sich rechtzeitig, also bevor die Grenze der persönlichen Belastbarkeit erreicht oder gar über­ schritten ist, zusätzliche Hilfe zu organisieren, z. B. im weiteren Freundeskreis oder durch soziale Dienste (mobile Krankenpflege, Heimhilfe etc.). Auch das Gespräch mit einem Psychotherapeuten oder mit Ihrem Arzt kann hilfreich und entlastend sein! Ihr Arzt kennt Möglichkeiten, Ihre Fatigue zu behandeln! Es ist wichtig, dass Sie mit ihm über alle Symptome sprechen! Die Checkliste auf Seite 15 kann Ihnen dabei helfen. Nur wenn Ihr Arzt sich ein genaues Bild über die Ursachen Ihrer Erschöp­ fung machen kann, kann er für Sie eine individuelle Behandlungs- oder Verhaltensstrategie entwickeln. Die Behandlung der Fatigue ist ein wichtiger Schritt zu mehr Lebens­quali­ tät und Lebens­ freude! Krebs und seine Behandlung als Ursache der Fatigue Die wichtigste und vorrangige Maßnahme ist natürlich die Be­handlung der Tumorerkrankung. Doch wie Sie bereits wissen, führen Chemo- und Strahlentherapie zu einer Verringerung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). In vielen Fällen kommt es zu einer Blutarmut (Anämie). Anämie ist eine der relativ gut behandelbaren Ursachen für die tumorbedingte Erschöpfung. Ihr Arzt kann Ihnen zur so­fortigen Verbesserung Ihres Blutbildes eine Bluttransfusion verabreichen. Die Risiken von Bluttransfusionen sind Infektionen (HIV, Hepatitis etc.) und mögliche Unverträglichkeitsreaktionen. Manchmal kann auch die Gabe von Eisen- oder Folsäure­präparaten helfen. Eine weitere Möglichkeit ist die Gabe eines Hormons, das die körper­ eigene Blutbildung anregt. Dieses Hormon heißt Erythropoetin und wird bei Erwachsenen v. a. in den Nieren gebildet. Es sorgt dafür, dass im Knochenmark vermehrt rote Blutkörperchen entstehen. 22 23 Was kann mein Arztmein gegen Fatigue tun? gegen Fat Was kann Arzt Erythropoetin ist eine hochwirksame Substanz, die im Labor gentechnisch hergestellt wird. Es kann von Ihnen selbst injiziert werden – eine gebrauchsfertige Fertigspritze bzw. ein handlicher Pen ermöglicht eine einfache Anwendung, die wöchentlich oder alle 3 Wochen durchge­ führt wird. Einer der Vorteile von Erythropoetin liegt in der Vermeidung von Infektionen, die durch eine Blut­transfusion möglich Mit der Zufuhr oder sind. Die Wirkung setzt erst nach einigen Wochen Bildung neuer Ery­thro­ ein. In manchen Fällen (bei Infektionen, raschem zyten tritt eine sofortige Tumor­wachstum, Knochen­marks­krebs, Trans­ Besserung des Allgemein­­ zustandes bei Anämie ein. plantationen) kann auch durch Erythropoetin keine Neubildung von Erythrozyten angeregt werden. Die durch die Erythropoetintherapie angeregte verstärkte Bildung von roten Blutkörperchen führt zu einer besseren Sauerstoffversorgung – die gesamte Muskulatur „atmet auf“, auch das Gehirn wird mit frischem Sauerstoff versorgt und die grauen Nebelschleier der Depression können sich verflüchtigen. Die Behandlung von Infektionen als Ursache der Fatigue Chemotherapie und Strahlenbehandlung greifen auch die weißen Blutkörperchen an, die für die Immunabwehr zuständig sind. Daher kann es leicht zu Infektionen kommen. Eine genaue Untersuchung und Befragung durch Ihren Arzt zeigt, ob bei Ihnen eine Infektion vorliegt. Eine gezielte Gabe von Medi­kamenten gegen bakterielle Infektionen (Antibiotika), gegen Pilzerkrankungen (Antimykotika) oder Viren (Virostatika) ist dann nötig und sinnvoll. 24 Die Behandlung von Hormonmangel als Ursache der Fatigue Bei Verdacht auf einen Hormonmangel der Hirnanhangsdrüse, Schilddrüse, Neben­nieren oder Bauchspeicheldrüse (Diabetes) wird Ihr Arzt Unter­suchungen durchführen oder veranlassen. Liegt tatsächlich ein Hormonmangel vor, werden entsprechende Medikamente verordnet. Die Behandlung von Mangelernährung als Ursache der Fatigue Bei Mangelernährung kann eine gezielte Aufbaudiät helfen. Bei Ernährungsfragen beachten Sie bitte auch die Broschüre „Ernährung bei Krebs“, die Sie gratis bestellen können. Hinweise dazu auf der Rückseite dieser Broschüre. Die Behandlung von Depressionen als Ursache der Fatigue Jeder 4. Krebs­ patient entwickelt im Laufe seiner Erkran­kung eine Depression. Besonders gefährdet sind Patienten mit fortgeschrit­ tenem Er­kran­kungsstadium, mit Schmerzen oder mit früheren depressiven Verstimmungen. Oft gibt es einen Teufels­kreis zwischen Depression und Fatigue: Man ist zu erschöpft, um aktiv zu werden, dadurch kreisen die Ge­danken immer mehr um die Erkrankung und die Erschöpfung – man wird immer depressiver, die Resignation steigt – dadurch geht weitere Energie verloren und es wird noch schwieriger, etwas zu tun. Ein wichtiger Schritt zur Behandlung von Depressionen ist professio­ nelle Hilfe durch Psychotherapie. Ein Psychotherapeut gibt Ihnen die Möglichkeit, alles auszusprechen, was Sie sonst für sich behalten, weil Sie z. B. Ihre Angehörigen damit nicht belasten wollen. 25 Was kann ich selbstich gegen Fatigue tun? Was kann selbst gegen Fat Es ist sehr wichtig, Ihre Ängste, Sorgen, Probleme und Ihren Schmerz nicht zu verharmlosen, sondern auszudrücken und anzunehmen. Eine Therapie schafft einen sicheren Raum, in dem Sie Ihre Selbstheilungskräfte stärken können. Auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann Ihnen helfen, mit Menschen, die Ähnliches erleben wie Sie, offen zu sprechen. Bei Depressionen hilft Psycho­thera­ pie. Manchmal sind Anti­depressiva, die bei De­pressionen zu einer Verbesserung der Befindlichkeit führen, sinnvoll. 26 In gewissen Fällen ist es gut, wenn Ihr Arzt Ihnen ein Antidepres­sivum verordnet. Unter den vielen Präparaten, die mittlerweile zur Verfügung stehen, gibt es die Gruppe der so genannten Rezeptor­ antagonisten. Rezeptoren sind Bindungsstellen für verschiedene Botenstoffe. Antagonisten verhindern die Aufnahme, dadurch wird die Konzentration an vom Körper gebildeten Botenstoffen erhöht, was allgemein anregend wirkt. Besprechen Sie Ihre Fatigue-Beschwerden mit ihrem Arzt, nur so kann er Ihnen helfen! Gutes Teamwork ist die Voraussetzung für eine gute Therapie! Nehmen Sie Ihre Erschöpfung ernst und erzählen Sie Ihrem Arzt davon. Das Energieprotokoll am Ende der Broschüre kann Ihnen dabei helfen! Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über Ihre Fatigue: wann, wodurch, wie stark? Doch auch Sie selbst können etwas gegen Erschöpfung tun! So gehen Sie gut mit Ihren Energiereserven um: Bestimmen Sie Ihre Tagesaktivitätskurve. Strukturieren Sie Ihren Tagesablauf. Setzen Sie Prioritäten – machen Sie das, was (Ihnen) wichtig ist. Erledigen Sie Dinge dann, wenn Sie die Energie dafür haben. Nehmen Sie sich dafür so viel Zeit, wie Sie benötigen! Eile = Stress! Eine weitere Möglichkeit zur medikamentösen Behandlung der Fatigue sind so genannte Psychostimulantien. Das sind Präparate, die direkt auf das zentrale Nervensystem wirken und dort ebenfalls zu einer generellen Anregung führen. Damit wurden bei Fatigue, die durch keine körperlichen Ursachen wie Blutarmut oder Hormon­mangel verursacht wurde, sehr gute Erfolge erzielt. Achten Sie auf Ihre Grenzen – vermeiden Sie Überforderung! Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Broschüre: „Seelische Unterstützung bei Krebs“, die Sie gratis bestellen können. Hinweise dazu auf der Rückseite dieser Broschüre. Achten Sie darauf, Ihren Nachtschlaf nicht zu gefährden Erledigen Sie immer nur eine Sache und widmen Sie dieser Ihre volle Aufmerksamkeit. Verschieben Sie unwichtige Aktivitäten. Lernen Sie zu delegieren! Gönnen Sie sich zwischendurch Ruhepausen. (Nachmittagsschläfchen nicht nach 16.00 Uhr!). 27 Was kann ich für mein seelisches tun? Was kann ich fürWohlbefinden mein seelisch Bleiben oder werden Sie aktiv – Nichtstun verstärkt Ihre Fatigue! Sorgen Sie nach anstrengenden Tätigkeiten für eine entsprechende Entspannung. Was tut Ihnen gut? Was hat Ihnen früher geholfen, sich zu entspannen? Schreiben Sie eine Liste – z. B. Musik hören, lesen, ein warmes Fußbad, Handmassage, Telefonat mit einem lieben Menschen, Waldspaziergänge, Karten spielen, Zeitung lesen, Kreuzworträtsel lösen, malen, Handarbeit, Gartenarbeit etc. Eine häufige, leider kontraproduktive Empfehlung bei Fatigue ist: „Schonen Sie sich!“ Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass eine Verringerung der Aktivitäten die Fatigue verstärkt. Es ist sehr wichtig, dass Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten weiterhin aktiv bleiben oder nach einer längeren Ruhephase wieder aktiv werden. Ihr Stoffwechsel und Ihre Hormone sinken ab, wenn Sie reglos im Bett verharren, und es wird immer schwieriger, die Energie für Tätigkeiten aufzuwenden. Das heißt aber keineswegs, dass Sie sich stres­ sen und körperlich überfordern sollen! 28 Verschiedene Entspannungstechniken wie geführte Entspannen Sie Meditationen oder Autogenes Training stärken Ihren Körper, Ihre die Seele. Wenn Sie das Gefühl haben, mit Ihrer Seele und Ihren Situation nicht alleine fertig zu werden, dann ist Geist! Tun Sie etwas es gut und wichtig, dass Sie darauf achten, pro­ Gutes für sich! fessionelle Hilfe bei einem Psychotherapeuten zu bekommen (siehe Depressionen, S. 23). Manchmal hilft es auch, mit anderen Menschen zu sprechen, die ähnliche Erfahrungen machen wie Sie. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt nach einer Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe! Ihre Seele kann sich auch dann besonders wohl fühlen, wenn Ihrem Körper etwas Gutes getan wird, wie z. B. sanfte Massagen, Shiatsu, Reiki etc. oder wenn Sie Körperübungen machen wie z. B. Qigong, Tai-Chi, Yoga etc. Geistige Erschöpfung äußert sich z. B. in Konzentrationsmangel oder Schwierigkeiten, Probleme zu lösen oder Entscheidungen zu treffen. Es hat sich gezeigt, dass ein Aufenthalt in der Natur sehr beruhigend und nährend für den Geist und die Seele wirkt. Oft genügt es, einfach nur auf einer Parkbank zu sitzen und einen Baum oder Vögel zu beobachten, zusätzliche Entspannung bringt leichte Gartenarbeit. 29 Ist Bewegung gut für mich?gut für mich? Ist Bewegung Von allen nichtmedikamentösen Maßnahmen gegen Fatigue hat Bewegung den besten Effekt! Ausgewogene Bewegung fördert durch die Freisetzung von Endorphinen (Glückshormonen) das Wohl­ befinden, stärkt den Appetit, regt den Stoffwechsel an und stellt eine Basis für einen guten Nachtschlaf Beginnen Sie mit dar. Daher ist es wichtig, dass Patienten ihr tägliches einem leichten Pensum an körperlicher Betäti­gung auch während Ausdauertraining. der Therapie aufrecht erhalten und evt. sogar mit Am besten noch einem leichten Training beginnen. Dieses kurbelt das heute! 5 Minuten täglich sind genug! Herz-Kreislauf-System an und schafft die Basis für Aktivitäten. Der benötigte Energieaufwand für die gleiche Arbeitsleistung sinkt durch regelmäßiges Training deutlich ab. Sehr gut geeignet sind alle Sportarten, die einen möglichst großen Anteil der Muskelmasse bewegen, ohne großen Aufwand regelmäßig betrieben werden können und bei denen eine langsame Steigerung möglich ist: Wandern Beginnen Sie Ihr Training langsam, achten Sie darauf, sich nicht zu überfordern, aber bleiben Sie konsequent! Täglich 10 Minuten Be­wegung wirken sich günstiger aus als einmal pro Woche 70 Minuten. (Genaue Empfehlungen und Tipps von Experten zum Thema finden Sie auch in der Broschüre „Sport bei Krebs“, die Sie gratis bestellen können. Hinweise dazu auf der Rückseite dieser Broschüre.) Zahlreiche Studien mit Krebspatienten haben gezeigt, welche positiven Auswirkungen regelmäßiger Sport hat: deutlich bessere Lebensqualität Leistungssteigerung besserer Schlaf mehr Appetit weniger Übelkeit weniger Depressionen weniger seelischer Stress weniger Fatigue Nordic Walking Laufen Tanzen Radfahren Schwimmen Langlaufen etc. 30 31 Wo bekomme ich Unterstützung? Wo bekomme ich Unterstü Kann Ernährung mein Wohlbefinden verbessern? Krebshilfe Österreich Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für unser Wohlbefinden – bei gesunden wie auch bei kranken Menschen. Essen Sie nichts, was Ihnen schon früher Verdauungsprobleme verursacht hat. Vermeiden Sie Nahrungsmittel, die schwer verdaulich sind, wie z. B. fettes Fleisch. Wenn Sie keinen Appetit haben: Sorgen Sie dafür, dass die Speisen hübsch angerichtet und gut gewürzt sind, sodass möglichst viele Sinne angeregt werden. Achten Sie darauf, regelmäßig zu essen, evt. 5-mal täglich kleinere Mahlzeiten. Verzichten Sie nach 14 Uhr auf alle anre­ genden Getränke (Tee, Kaffee, Cola etc.), um Ihren Nachtschlaf nicht zu gefährden. Beratungsstelle Wien Theresiengasse 46 1180 Wien KrebsHotline: 0800/699 900 Tel.: 01-408 70 48 Fax: 01-408 22 41 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe-wien.at (Viele Tipps und Informationen finden Sie auch in der Broschüre: „Ernährung bei Krebs“, die Sie gratis bestellen können. Hinweise dazu auf der Rückseite dieser Broschüre.) Beratungsstelle St. Pölten Kremser Landstraße 3 3100 St. Pölten Tel. + Fax: 02742-774 04 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe-noe.or.at Beratungsstelle Eisenstadt Esterhazyplatz 3 7000 Eisenstadt Tel.: 0650-244 08 21 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe-bgld.at 32 33 Wo bekomme ich Unterstützung? Wo bekomme ich Unterstü Beratungsstelle Linz Harrachstr. 13 4020 Linz Tel.: 0732-77 77 56 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe-ooe.at Beratungsstelle Salzburg Mertensstr. 13 5020 Salzburg Tel.: 0662-87 35 35 Fax: 0662-87 35 35-4 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe-sbg.at Beratungsstelle Graz Rudolf-Hans-Bartschstr. 15-17 8042 Graz Tel.: 0316-47 44 33-0 Fax: 0316-47 44 33-10 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe.at 34 Beratungsstelle Klagenfurt Bahnhofstr. 24/4 9020 Klagenfurt Tel.+ Fax: 0463-50 70 78 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe-ktn.at Beratungsstelle Innsbruck Sonnenburgstr. 9/1 6020 Innsbruck Tel. + Fax: 0512-57 77 68 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe-tirol.at Beratungsstelle Bludenz Grete-Gulbranssonweg 24 6700 Bludenz Tel.: 05572-20 23 88 E-Mail: [email protected] www.krebshilfe-vbg.at Weitere Informationen zum Thema Krebs finden Sie im Internet unter www.krebshilfe.net (Österreichische Krebshilfe), www.krebshilfe.de (Deutsche Krebshilfe) und www.amgen.at. 35 Bewerten Sie dann Ihren Energielevel vor und nach Ihren Aktivitäten durch Ankreuzen des passenden Symbols. Nach einigen Tagen werden Sie sowohl Ihre tägliche Energiekurve erkennen können, als auch, wodurch Ihnen Energie abgezapft bzw. gespendet wird! Anmerkungen Uhrzeit Was habe ich getan? Besprechen Sie Ihr Energieprotokoll mit Ihrem Arzt! Energielevel danach Tragen Sie über einen längeren Zeitraum ein, was Sie täglich tun. Dazu zählen Energieräuber (belastende Tätigkeiten bzw. Situationen etc.) und Energiespender (Musik hören, Spaziergänge etc.). Tragen Sie auch etwaige Therapien (Chemo-, Strahlen-, Immun­therapie, aber auch Physio-, Ergo- oder Psychotherapie) ein! Energielevel davor So benutzen Sie Ihr Energieprotokoll: Energieprotokoll Energieprotokoll Energieprotokoll 36 37 38 39 Das hat meine Fatigue verbessert: Das hat meine Fatigue verschlechtert: Energieprotokoll Prinz-Eugen-Straße 8-10 A-1040 Wien