Universität Luzern FS 2020 Kultur- und Sozialwissenschaftliche Fakultät BA Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften Hauptseminar: Soziologie der Beratung Wirtschaftliche Beratungen von evangelischen Kirchen Das Aufeinandertreffen von zwei unterschiedlichen organisationalen Identitäten Vorgelegt von: Dan Büeler Adresse: Guggenbüel 10 6340 Baar Tel: 041 761 88 51 Mail: [email protected] Matrikel-Nummer: S18-451-641 Eingereicht bei: Dr. phil. Hannah Mormann Ort und Datum: Baar, 17.06.2020 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ........................................................................................................ 1 2 Organisationen als eigenständige Akteure .................................................... 3 3 Theoretische Einbettung ................................................................................ 4 4 3.1 Die Systemtheorie ................................................................................... 4 3.2 Der Neo-Institutionalismus..................................................................... 5 Theoretische Untersuchung............................................................................ 7 4.1 Systemtheoretische Untersuchung ......................................................... 7 4.2 Neo-institutionelle Untersuchung ........................................................... 8 5 Empirische Untersuchung ............................................................................ 10 6 Fazit und Ausblick........................................................................................ 12 7 Literaturverzeichnis ..................................................................................... 14 1 Einleitung Bei der evangelischen Kirche handelt es sich um eine Organisationsform, die schon relativ lange besteht und sich primär um die Vermittlung und Auslebung der Religion dreht. Seit etwa dreissig Jahren sieht sich die evangelische Kirche aber vermehrt mit Finanzierungsproblemen konfrontiert (vgl. Meyns 2009: 161). In den letzten Jahren mussten evangelische Kirchen nämlich starke Mitgliederverluste verzeichnen, was zu einem Rückgang der Kirchensteuereinnahmen führte (vgl. Petersen 2017: 33). Aufgrund dieser schwierigen finanziellen Situation wurden oftmals „Konzepte aus dem Bereich der Ökonomie auf die kirchliche Arbeit übertragen“ (Meyns 2009: 161). Angesichts der finanziellen Problemlage liessen sich somit viele evangelische Kirchen wirtschaftlich beraten. In dieser Hauptseminararbeit sollen nun die Interaktionen zwischen den Mitgliedern von evangelischen Kirchen und wirtschaftlichen Beratungsunternehmen, die bei diesen Beratungen entstehen, untersucht werden. Diese Untersuchung erfolgt in Anlehnung an die „Critical Consulting Studies“. Dieser organisationssoziologische Ansatz basiert auf einer kritischen Einstellung gegenüber Studien, in denen Organisationsberatungen als einseitige und vollständig vom Berater bestimmte Prozesse angesehen werden. Die Auffassung, dass die beratene Organisation dem Berater willenlos ausgesetzt ist und dieser wiederum eine Resistenz gegenüber jeglichen Unsicherheiten aufweist, wird in den „Critical Consulting Studies“ somit verneint (vgl. Fincham 1999: 342f.). Weiter betonen die Vertreter dieses Ansatzes, dass Organisationsberatungen nicht immer reibungslos ablaufen, da es zwischen der beratenen und der beratenden Instanz auch zu Konflikten kommen kann (vgl. Fincham 1999: 349). Diese Konflikte werden in den „Critical Consulting Studies“ auf situationsbedingte Ursachen zurückgeführt, die in den beratenen Organisationen selbst oder in den situativen Beratungsprozessen liegen. So wird beispielsweise die ungenügende Vorbereitung einzelner zu beratenden Organisationen auf die anstehende Beratung als potentieller Konfliktauslöser betrachtet. Dies kann nämlich dazu führen, dass die zu beratende Organisation mit falschen Vorstellungen in den Beratungsprozess hineingeht. Weiter wird auch eine mangelhafte Professionalität auf Seite des Beraters als potentielle Konfliktursache angesehen (vgl. Sturdy 1997: 403). Wie auch bei den „Critical Consulting Studies“ wird in dieser Hauptseminararbeit angenommen, dass es im Verlauf der Interaktion zwischen einer beratenen Organisation und einem Berater zu Konflikten kommen kann. Im Gegensatz zu den „Critical Consulting Studies“ wird jedoch 1 versucht, diese Konflikte unter Berufung auf Boltanski und Thévenot (vgl. 2007: 301) auf das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Weltanschauungsweisen oder Identitäten zurückzuführen. Im Rahmen dieser Hauptseminararbeit wird nämlich davon ausgegangen, dass jede Organisationsform über eine spezifische Identität verfügt, die von der gesellschaftlichen Einbettung dieser Organisationsform abhängt und sich auf deren Handlungen und Entscheidungen auswirkt (vgl. Krücken und Serrano-Velarde 2016: 32). Bei der wirtschaftlichen Beratung von evangelischen Kirchen stossen somit zwei unterschiedliche organisationale Identitäten aufeinander. Aus dieser Überlegung resultiert folgende These, die in dieser Hauptseminararbeit untersucht werden soll: Da sich die organisationale Identität von wirtschaftlichen Beratungsunternehmen stark von der organisationalen Identität von evangelischen Kirchen unterscheidet, birgt das Aufeinandertreffen dieser beiden Organisationsformen bei Beratungen Konfliktpotenzial in sich. Die Untersuchung dieser These setzt voraus, dass Organisationen als eigenständige Einheiten mit eigenen organisationalen Identitäten betrachtet werden. Deshalb wird in dieser Hauptseminararbeit in einem ersten Schritt auf King, Felin und Whettens Organisationstheorie eingegangen, die eine solche Betrachtungsweise ermöglicht (vgl. Krücken und Serrano-Velarde 2016: 32). Anschliessend wird in einer theoretischen Untersuchung aufgezeigt, inwiefern sich die organisationalen Identitäten von wirtschaftlichen Beratungsunternehmen und evangelischen Kirchen voneinander unterscheiden. Für diese theoretische Untersuchung wird einerseits auf die Theorie sozialer Systeme und andererseits auf das Konzept institutioneller Logiken im Neo-Institutionalismus zurückgegriffen, weshalb im Voraus die wichtigsten Punkte dieser beiden theoretischen Ansätze ausgearbeitet werden. Im Anschluss an die theoretische Untersuchung folgt eine empirische Untersuchung. Bei dieser wird anhand des evangelischen Münchenprogramms, einem bekannten Beispiel einer wirtschaftlichen Beratung der evangelischen Kirche, untersucht, ob die Unterschiede bezüglich der organisationalen Identität Konflikte beim Aufeinandertreffen dieser beiden Organisationsformen verursachen können. Abschliessend wird die im Rahmen dieser Hauptseminararbeit aufgestellte These in einem kurzen Fazit überprüft und daran anschliessend auf mögliche Anknüpfungspunkte eingegangen. 2 2 Organisationen als eigenständige Akteure In diesem Kapitel wird, wie bereits erwähnt, auf King, Felin und Whettens Organisationstheorie eingegangen. In dieser Theorie beschäftigen sich die Autoren mit der Frage, was eine Organisation genau ist respektive welche Eigenschaften eine Organisation ausmachen. Dabei distanzieren sich die Autoren von bisherigen Auffassungen, wie beispielsweise, dass Organisationen als Summe aller beteiligten Personen oder als Summe der gemeinsamen Handlungen aller beteiligten Personen zu betrachten sind (vgl. King et al. 2010: 291). Vielmehr sind Organisationen gemäss King, Felin und Whetten als handlungs- und entscheidungsfähige Akteure anzusehen, die ihre Handlungen und Entscheidungen aber auch selbst zu verantworten haben (vgl. King et al. 2010: 292). Diese Behauptung wird von den Autoren anhand zwei theoretischer Annahmen gestützt. Einerseits müssen Organisationen von ihrer Anspruchsgruppe, zu der beispielsweise Kunden und Aktionäre gehören, gezwungenermassen als handlungsfähig angesehen werden. Andererseits können Organisationen die Handlungs- und Verhaltensweisen ihrer Mitglieder auf ein spezifisches Ziel hinsteuern, womit organisationales Handeln als zielgerichtetes Handeln betrachtet werden kann. Diese Fähigkeit, zielgerichtet und überlegt zu handeln, zeichnet gemäss King, Felin und Whetten wiederum einen handlungs- und entscheidungsfähigen Akteur aus (vgl. King et al. 2010: 292). Die organisationale Steuerung von Handlungs- und Verhaltensweisen ist möglich, da in Organisationen Regeln gelten und Organisationen ihre Mitglieder durch Beförderungen belohnen aber durch Degradierungen auch bestrafen können. Weiter bestimmen Organisationen selbst, welche Personen in der Organisation eine spezifische Rolle einnehmen und wie sich diese Personen in besagten Rollen zu verhalten haben (vgl. King et al. 2010: 293). Die Autoren gehen in ihrer Organisationstheorie ebenfalls auf die organisationale Identität als zentrales Merkmal einer Organisation ein. Diese organisationale Identität lässt sich nicht auf die Identitäten einzelner Organisationsmitglieder zurückführen und unterscheidet sich von Organisation zu Organisation. Als essenzieller Bestandteil einer Organisation fungiert die organisationsspezifische Identität als Leitlinie für das organisationale Verhalten und das Treffen von organisationalen Entscheidungen (vgl. King et al. 2010: 296). Diese organisationstheoretische Perspektive von King, Felin und Whetten wird für den weiteren Verlauf dieser Hauptseminararbeit übernommen. Das bedeutet, dass Organisationen als handlungs- und entscheidungsfähige Akteure mit unterschiedlichen organisationalen Identitäten angesehen werden. 3 3 Theoretische Einbettung In diesem Kapitel werden, wie bereits angesprochen, die für diese Hauptseminararbeit relevanten Aspekte der Systemtheorie und des Neo-Institutionalismus ausgearbeitet. Organisationen können nämlich einerseits als Einheiten betrachtet werden, die in ein übergeordnetes Funktionssystem im Sinne der Systemtheorie eingebunden sind (vgl. Drepper 2003: 198f.). Andererseits können Organisationen auch als Einheiten angesehen werden, die einer oder mehreren institutionellen Logiken im Sinne des Neo-Institutionalismus folgen (vgl. Pache und Santos 2010: 457). Anhand der Untersuchung des übergeordneten Funktionssystems wie auch der zentralen institutionellen Logiken der beiden zu untersuchenden Organisationsformen lässt sich somit auf die Aspekte und Leitideen schliessen, auf denen die organisationalen Identitäten dieser beiden Organisationsformen basieren. Ferner kann durch die neo-institutionelle Untersuchung ausfindig gemacht werden, ob diese beiden Organisationsformen widersprüchlichen institutionellen Logiken folgen (vgl. Pache und Santos 2010: 457). 3.1 Die Systemtheorie Gemäss Niklas Luhmann durchlief die Gesellschaft im Laufe der Zeit drei verschiedene „Stufen der primären gesellschaftlichen Differenzierungsform“ (Kneer und Nassehi 2000: 122). Die letzte dieser drei Stufen erreichte die Gesellschaft mit der Umstellung auf eine funktionalistische Differenzierung. Somit sind funktionalistisch differenzierte Gesellschaften als moderne Gesellschaften zu betrachten (vgl. Kneer und Nassehi 2000: 131). Die gesellschaftliche Umstellung auf eine funktionalistische Differenzierung ist auf einzelne gesellschaftliche Fortschritte und die damit verbundene Ausdifferenzierung mehrerer Gesellschaftsbereiche, wie beispielsweise der Wirtschaft, der Religion, der Massenmedien oder des Rechts, zurückzuführen. So lösten sich beispielsweise durch das Aufkommen von Verbreitungstechnologien, die eine räumlich und zeitlich ungebundene Kommunikation ermöglichen, die Massenmedien vom Gesellschaftsapparat los (vgl. Luhmann 2017: 25f.). Diese ausdifferenzierten Gesellschaftsbereiche, die von Luhmann gesellschaftliche Funktionssysteme genannt werden, bilden die Basis einer funktionalistisch differenzierten Gesellschaft. Obwohl diese Funktionssysteme unterschiedliche gesellschaftliche Aufgaben übernehmen, sind alle von gleicher Wichtigkeit für die Gesellschaft (vgl. Luhmann 2005: 254). 4 Jedes Funktionssystem der funktionalistisch differenzierten Gesellschaft basiert auf einer sogenannten „binären Codierung“ (vgl. Kneer und Nassehi 2000: 132). Mit diesem theoretischen Begriff ist eine leitende Unterscheidung zwischen einem positiven und einem negativen Wert gemeint, an der sich die die jeweilige Funktionssysteme bei systeminternen Handlungen und Entscheidungen orientieren (vgl. Luhmann 1986: 78). Die „binäre Codierung“ kann somit als systemspezifisches Beobachtungsschema angesehen werden, mit dem die verschiedenen Funktionssysteme die Welt beobachten. Da jedes Funktionssystem auf einer eigenen „binären Codierung“ aufgebaut ist, bedeutet dies, dass die verschiedenen gesellschaftlichen Funktionssysteme unterschiedliche Perspektiven auf die Welt einnehmen (vgl. Luhmann 1986: 77f.). Im Funktionssystem Recht unterscheidet die systemeigene „binäre Codierung“ beispielsweise zwischen dem positiven Wert „legal“ und dem negativen Wert „illegal“. Somit ist die Welt für das rechtliche Funktionssystem ein Ort, an dem eine Handlung oder Verhaltensweise entweder „legal“ oder „illegal“ sein kann (vgl. Kneer und Nassehi 2000: 132). In diesem systemspezifischen Beobachtungsschema sind nur die beiden Werte der systemeigenen „binären Codierung“ zulässig. Die Funktionssysteme verzichten in ihrer Beobachtung der Welt somit gezielt auf mögliche andere Werte aus systemfremden „binären Codierungen“, wodurch sie in ihrer Weltanschauungsweise so wenig wie möglich durch andere Systeme beeinflusst werden (vgl. Luhmann 1986: 91). Die systemeigene „binäre Codierung“ verhilft den gesellschaftlichen Funktionssystemen somit zu einer gewissen Geschlossenheit (vgl. Kneer und Nassehi 2000: 133). 3.2 Der Neo-Institutionalismus Laut Friedland und Alford (vgl. 1991: 248f.) gibt es in der westlichen Gesellschaft verschiedene gesellschaftliche Institutionen, wie beispielsweise den Kapitalismus, die Wissenschaft oder die Demokratie. Diese Institutionen folgen unterschiedlichen Logiken, in denen die Grundsätze der Institution definiert und institutionelle Verfahrensund Verhaltensweisen festgelegt werden. Somit erschafft jede Institution eine eigene institutionelle Ordnung. Die institutionelle Logik der Institution Wissenschaft dreht sich beispielsweise im Wesentlichen um die immanente Generierung von Wahrheit (vgl. Friedland und Alford 1991: 248). Im Rahmen dieser Institutionen werden spezifische soziale Beziehungen gebildet, die einzelne Personen mit Zielen aber auch mit den Mitteln zur Erreichung dieser Ziele ausstatten (vgl. Friedland und Alford 1991: 251). Diese sozialen Beziehungen sind für die Reproduktion der Institution zuständig. 5 Beispiel einer solchen sozialen Beziehung wäre die Abstimmung, die aus der demokratischen Institution hervorgeht. Dadurch, dass einzelne Personen abstimmen gehen, wird die Institution Demokratie, bei der es um die Logik einer Kontrollausweitung der Bevölkerung über jegliche Art von menschlicher Aktivität geht, nämlich stetig reproduziert. Weiter ist die Abstimmung mit einem konkreten Ziel verbunden. Durch die Teilnahme an politischen Wahlen zielt die Wählerschaft nämlich darauf ab, die Kontrolle über die in einer Bevölkerung regierenden Personen zu behalten. Der Abstimmungsprozess an sich ist ebenfalls als Mittel anzusehen, mit dem dieses Ziel erreicht werden kann (vgl. Friedland und Alford 1991: 248f.). Auch Thornton (vgl. 2015: 550f.) beschäftigte sich mit gesellschaftlichen Institutionen und betrachtet diesbezüglich die Familie, die Gemeinschaft, die Religion, den Markt, den Staat, die Profession und das Unternehmen als die wichtigsten Institutionen der Gesellschaft. Was die institutionellen Werte und Logiken dieser sieben Institutionen anbelangt, so gibt es gemäss Thornton (vgl. 2015: 551) einerseits sehr ähnlich ausgerichtete Institutionen aber andererseits auch sehr unterschiedlich ausgerichtete und zueinander im Widerspruch stehende Institutionen. Diese teilweise sehr grossen Unterschiede hinsichtlich der Ausrichtung von Institutionen können Organisationen vor Probleme stellen. Organisationen müssen nämlich oftmals verschiedenen institutionellen Ansprüchen gerecht werden. Wird nun eine Organisation mit einer konträren institutionellen Logik oder Anforderung konfrontiert, kann dies zu Konflikten führen (vgl. Pache und Santos 2010: 455f.). Eine solche Konfrontation mit einer widersprüchlichen institutionellen Logik kann entstehen, wenn einer Organisation gewisse Ressourcen wie etwa finanzielle Mittel oder Betriebsgenehmigungen fehlen. In diesem Fall ist die ressourcenarme Organisation nämlich auf Unterstützung von externen Akteuren wie beispielsweise einem Finanzierungsunternehmen oder den Aufsichtsbehörden angewiesen, die über die benötigten Ressourcen verfügen. Nun kann es vorkommen, dass dieser externe Akteur und die auf Unterstützung angewiesene Organisation in widersprüchliche Institutionen eingebettet sind. Unter diesen Umständen würde eine organisationale Konfrontation mit einer konträren Logik stattfinden, da der externe Akteur der ressourcenarmen Organisation die benötigten Ressourcen in der Regel nur unter Einhaltung gewisser institutioneller Forderungen zur Verfügung stellt (vgl. Pache und Santos 2010: 458). 6 4 Theoretische Untersuchung In diesem Kapitel werden, wie bereits erwähnt, die beiden Organisationsformen „wirtschaftliches Beratungsunternehmen“ und „evangelische Kirche“ aus systemtheoretischer und neo-institutioneller Perspektive untersucht. Dabei wird der Fokus bei der systemtheoretischen Untersuchung auf die übergeordneten Funktionssysteme dieser beiden Organisationformen gerichtet. Bei der neo-institutionellen Untersuchung stehen die institutionellen Logiken, denen diese beiden Organisationsformen folgen, im Zentrum des Interesses. 4.1 Systemtheoretische Untersuchung Da wirtschaftliche Beratungsunternehmen dem Funktionssystem Wirtschaft angehören, gründen die Handlungen und Entscheidungen dieser Organisationsform auf der wirtschaftlichen „binären Codierung“. Die „binäre Codierung“ des wirtschaftlichen Funktionssystems unterscheidet zwischen dem positiven Wert „Zahlungsfähigkeit“ respektive „Zahlungsbereitschaft“ und dem negativen Wert „Zahlungsunfähigkeit“ respektive „Zahlungsunwilligkeit“ (vgl. Luhmann 1986: 103). Das bedeutet, dass es bei der Wirtschaft grundlegend um die Frage geht, ob für eine Dienstleistung oder ein Produkt gezahlt wird und somit wirtschaftliche Gewinne eingefahren werden können oder nicht (vgl. Luhmann 1986: 104). Somit lässt sich sagen, dass die organisationale Identität von wirtschaftlichen Beratungsunternehmen auf dem Streben nach einer ökonomischer Gewinnerzielung basiert (vgl. Luhmann 1986: 109f.). Evangelische Kirchen sind in das Funktionssystem Religion eingebettet, was bedeutet, dass sie sich ebenfalls an der religiösen „binäre Codierung“ orientieren. Die religiöse „binäre Codierung“ unterscheidet zwischen dem positiven Wert „Immanenz“ und dem negativen Wert „Transzendenz“ (vgl. Luhmann 1986: 186). Bei der Religion wie auch bei der evangelischen Kirche geht es somit grundlegend um die Frage, ob nicht sinnlich wahrnehmbare Dinge dennoch existieren (vgl. Luhmann 1986: 189). Dabei geht die Kirche von der Existenz gewisser nicht direkt wahrnehmbarer Sachen aus, was sich beispielsweise am kirchlichen Glauben an einen allmächtigen Gott oder dem kirchlichen Vertrauen in eine gottgegebene Weltordnung erkennen lässt. Dieses kirchliche Vertrauen in eine gottgegebene Weltordnung führt jedoch auch dazu, dass Versuche einer Steigerung der Wirtschaftlichkeit in evangelischen Kirchen zu einem 7 heiklen Thema werden. Versuche dieser Art können nämlich in diesem Sinn als Einmischungen in die Bestimmung Gottes angesehen werden (vgl. Meyns 2009: 163). Was die Einstellung gegenüber Ökonomisierungsversuchen betrifft, zeigt sich hier somit ein wesentlicher Unterschied hinsichtlich der organisationalen Identität dieser beiden Organisationsformen. Während nämlich im Funktionssystem Wirtschaft und somit auch in wirtschaftlichen Beratungsunternehmen ökonomische Profite angestrebt werden, was auch von allen Beteiligten akzeptiert wird, können Ökonomisierungsversuche in kirchlichen Organisationen auf organisationsinterne Kritik stossen (vgl. Meyns 2009: 162). Im Falle solcher Ökonomisierungsversuche kann der evangelischen Kirche von deren Mitglieder nämlich ein fehlendes Vertrauen in die gottgegebene Weltordnung vorgeworfen werden, die zwar transzendent ist aber von evangelischen Kirchen dennoch als existent angesehen wird (vgl. Meyns 2009: 163). Diese Annahme, dass es eine gottgegebene Weltordnung gibt, stellt evangelische Kirchen auch vor ein weiteres Problem. So dürfte das kirchliche Vertrauen in eine gottgegebene Weltordnung dazu führen, dass sich angesichts der unsicheren Zukunftsaussichten von evangelischen Kirchen viele Involvierte in einer unbefriedigenden Situation wiederfinden (vgl. Luhmann 1986: 190). 4.2 Neo-institutionelle Untersuchung Wirtschaftliche Beratungsunternehmen folgen einerseits der institutionellen Logik des Markts und andererseits der institutionellen Logik des Unternehmens (vgl. Krücken und Serrano-Velarde 2016: 73). Diese beiden Logiken sind als komplementär zu betrachten und können in einer Organisation somit gut miteinander vereint werden (vgl. Thornton 2002: 83). Bei der institutionellen Logik des Markts geht es um den Ressourcenwettbewerb zwischen konkurrierenden Marktteilnehmern. Organisationen, die der Marktlogik folgen, streben somit nach einer Verbesserung der eigenen Marktposition und sind, wie auch deren Mitglieder, auf kurzfristige ökonomische Gewinne ausgerichtet (vgl. Thornton 2002: 83-88). Die institutionelle Logik des Unternehmens dreht sich um die Festlegung einer Ordnung und Struktur und eine Regelung der Machtverhältnisse (vgl. Greenwood 2008: 391). Organisationen, die der Unternehmenslogik folgen, streben somit nach einer strukturellen und hierarchischen Ordnung innerhalb der Organisation. Diese beiden Logiken sind nun als ergänzend anzusehen, da sich eine festgelegte organisationale Struktur und Hierarchie positiv auf die Wirtschaftlichkeit einer Organisation auswirken dürfte. 8 Da es sich bei evangelischen Kirchen um religiöse Organisationen handelt, ist für diese Organisationsform die institutionelle Logik der Religion relevant (vgl. Wiesenberg 2019: 155). Diese religiöse Logik dreht sich um die Generierung von transzendenter Wahrheit (vgl. Friedland und Alford 1991: 248). Die Religion versucht also zu bestimmen, ob Dinge respektive Phänomene jenseits der sinnlichen Erfahrbarkeit wahr sind oder nicht. Weiter werden in Kirchen Religionsgemeinschaften gebildet, weshalb die Organisationsform „evangelische Kirche“ auch der institutionellen Logik der Gemeinschaft folgt (vgl. Wiesenberg 2019: 57). Diese gemeinschaftliche Logik zeichnet sich durch Kooperationsbereitschaft, Gruppenzugehörigkeit und gemeinsame Wertvorstellungen aus (vgl. Greenwood 2008: 107; Smets et al. 2015: 934). Hier zeigt sich nun ein Widerspruch hinsichtlich der zentralen institutionellen Logiken von wirtschaftlichen Beratungsunternehmen und evangelischen Kirchen. Die Logik der Gemeinschaft und die Logik des Markts sind nämlich inkompatibel und nur schwer miteinander vereinbar. Während die Marktlogik nämlich auf einer gewissen Eigennützigkeit beruht, geht es in der Gemeinschaftslogik um das Wohl der Gemeinschaft (vgl. Smets et al. 2015: 934). Dies hat Auswirkungen auf das organisationale Verhalten von Organisationsmitgliedern. In einer Organisation, die nach der Marktlogik ausgerichtet ist, wird das organisationale Verhalten der Mitglieder nämlich stark durch individuelle Interessen beeinflusst, wohingegen die Mitglieder einer gemeinschaftlichen Organisation der Zusammenarbeit und Zusammengehörigkeit grosse Bedeutung beimessen. Weiter entstehen in marktlogisch und gemeinschaftslogisch ausgerichteten Organisationen auch unterschiedliche Arten von Beziehungen zwischen den Organisationsmitgliedern. So haben besagte Beziehungen in marktlogisch ausgerichteten Organisationen in der Regel einen funktionalen und professionellen Charakter, während in gemeinschaftslogisch ausgerichteten Organisationen durch das starke Identifikationsund Zusammengehörigkeitsgefühl oftmals affektive Beziehungen zwischen den Organisationsmitgliedern entstehen (vgl. Smets et al. 2015: 934). In Bezug auf die organisationale Identität lässt sich somit sagen, dass die Organisationsformen „wirtschaftliches Beratungsunternehmen“ und „evangelische Kirche“ unterschiedlichen Grundsätzen folgen und sich hinsichtlich der organisationalen Verhaltensweisen und Beziehungen sogar widersprechen. 9 5 Empirische Untersuchung Als bekanntes Beispiel einer wirtschaftlichen Beratung der evangelischen Kirche gilt die Zusammenarbeit zwischen der Unternehmensberatungsfirma McKinsey & Company und der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern, aus der das sogenannte evangelische Münchenprogramm hervorging. Das evangelische Münchenprogramm hatte zum Ziel, der evangelisch-lutherischen Landeskirche zu einer intentionaleren und effizienteren Arbeitsweise zu verhelfen. Im Rahmen dieses Projekts wurden Aspekte identifiziert, die im Hinblick auf eine wirksamere kirchliche Arbeitsweise verbessert werden könnten, und konkrete Verbesserungsvorschläge erarbeitet (vgl. Famos 2005: 69). So bemängelte die Unternehmensberatungsfirma beispielsweise, dass kirchliche Angebote zu wenig an die Bedürfnisse und Interessen der Mitglieder angepasst werden. Um künftig besser auf die Mitgliederinteressen eingehen zu können, empfahl McKinsey & Company der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern eine regelmässige Auswertung dieser Angebote (vgl. Famos 2005: 70f.). Wie bereits angesprochen, kann eine organisationale Ressourcenabhängigkeit Grund dafür sein, dass eine Organisation auf eine institutionsfremde Logik trifft. Im Fall des evangelischen Münchenprogramms können die fehlenden Kenntnisse über eine wirksame organisationale Arbeitsweise als Ressource angesehen werden, an der es der evangelisch-lutherischen Landeskirche mangelte. Da die evangelisch-lutherische Landeskirche aufgrund dieses fehlenden Wissens Hilfe von einer wirtschaftlichen Unternehmensberatungsfirma in Anspruch nahm, kann das Aufeinandertreffen dieser zwei unterschiedlichen institutionellen Logiken beim evangelischen Münchenprogramm ebenfalls auf eine organisationale Ressourcenabhängigkeit zurückgeführt werden. Die damalige Zusammenarbeit zwischen McKinsey & Company und der evangelischlutherischen Landeskirche in Bayern im Zuge des evangelischen Münchenprogramms gestaltete sich schwierig. Einer der Gründe für besagte Schwierigkeiten ist sicherlich, dass mit dem evangelischen Münchenprogramm mehrere Kirchengemeinden adressiert wurden (vgl. Famos 2005: 69). Da sich die einzelnen Kirchengemeinden nämlich bezüglich ihres Aufbaus und ihrer Interessen stark voneinander unterscheiden können, wird die Konsensfindung bei einer Adressierung mehrerer Kirchengemeinden erheblich erschwert (vgl. Menne 2004: 354). Weiter gründet die evangelische Kirche, die „ihre Wurzeln in den Grundfesten der Lutherschen Lehre […] hat“, auf der Idee einer freien Meinungsäusserung (Menne 2004: 354). Die Meinungsfreiheit ist somit als Teil 10 der Wirklichkeit respektive Wahrheit der evangelischen Kirche zu betrachten, was bei der Zusammenarbeit mit McKinsey & Company ebenfalls negative Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung hatte. Dies führte nämlich dazu, dass die beteiligten Kirchengemeinden zu jeder Entscheidung, die von der Unternehmensberatungsfirma getroffenen wurde, unmittelbar Stellung nahmen und diese bei einer Uneinigkeit sofort anzweifelten (vgl. Menne 2004: 355). Die Idee der freien Meinungsäusserung als Teil der kirchlichen Wahrheit von evangelischen Kirchen kann ebenfalls als Teil der organisationalen Identität dieser Organisationsform betrachtet werden. Deshalb kann die schwierige Situation, die beim evangelischen Münchenprogramm zwischen der beratenen und der beratenden Instanz bezüglich der Entscheidungsfindung entstanden ist, in diesem Fall auf die organisationale Identität der evangelischen Kirche zurückgeführt werden. Ein weiterer Grund, wieso sich die Kooperation zwischen der wirtschaftlichen Unternehmensberatungsfirma und der evangelisch-lutherischen Landeskirche schwierig gestaltete, ist eine „mangelnde Bereitschaft zum unternehmerischen Risiko“ auf Seite der evangelisch-lutherischen Landeskirche (Menne 2004: 355). Ein möglicher Erklärungsansatz für diese geringe Risikobereitschaft liegt im bereits angesprochenen kirchlichen Vertrauen in eine gottgegebene Weltordnung. Die evangelische Kirche glaubt nämlich daran, dass der Lauf der Dinge von Gott vorherbestimmt ist. Dies macht es aus kirchlicher Sicht nicht nötig, unternehmerische Risiken einzugehen, da die aktuelle Situation der evangelischen Kirche in diesem Sinn ganz der Bestimmung Gottes entspricht. Mit dieser Argumentation wären die Komplikationen, die bei der Beratung durch die geringe Risikobereitschaft entstanden sind, auf die Unterschiedlichkeit der organisationalen Identitäten von evangelischen Kirchen und wirtschaftlichen Beratungsunternehmen zurückzuführen. Während das kirchliche Vertrauen in eine gottgegebene Weltordnung, mit dem eine gewisse Abneigung gegenüber dem unternehmerischen Risiko einhergeht, nämlich als Teil der organisationalen Identität von evangelischen Kirchen angesehen werden kann, sind wirtschaftliche Beratungsunternehmen dem unternehmerischen Risiko aufgrund der in der organisationalen Identität verankerten gewinnorientierten Ausrichtung eher positiv gesinnt. Dies dürfte auf Seite des Beratungsunternehmens zu einer gewissen Verständnislosigkeit gegenüber der geringen Risikobereitschaft der evangelisch-lutherischen Landeskirche geführt haben. 11 6 Fazit und Ausblick In dieser Hauptseminararbeit konnte aufgezeigt werden, dass die beiden Organisationsformen „wirtschaftliches Beratungsunternehmen“ und „evangelische Kirche“ unterschiedliche und in gewissen Punkten sogar widersprüchliche organisationale Identitäten aufweisen. So zeichnet sich die organisationale Identität von wirtschaftlichen Beratungsunternehmen dadurch aus, dass nach kurzfristigen ökonomischen Gewinnen und einer Verbesserung der Marktposition gestrebt und der organisationalen Struktur grosse Bedeutung zugeschrieben wird. Demgegenüber steht in der organisationalen Identität von evangelischen Kirchen der kirchliche Glaube an nicht sinnlich wahrnehmbare Dinge wie einen allmächtigen Gott und die von ihm vorherbestimmte Weltordnung wie auch die religiöse Gemeinschaft im Zentrum. Ein Widerspruch zwischen diesen beiden organisationalen Identitäten zeigt sich nun beispielsweise in den mit der organisationalen Identität verbundenen Handlungs- und Verhaltensweisen von Mitgliedern dieser beiden Organisationsformen. Während die Handlungs- und Verhaltensweisen von Mitgliedern eines wirtschaftlichen Beratungsunternehmens nämlich eher eigennützig ausgerichtet sind, wird in evangelischen Kirchen eher kooperativ und gemeinschaftlich gehandelt. Im Rahmen dieser Hauptseminararbeit wurde die These aufgestellt, dass aufgrund der Unterschiedlichkeit hinsichtlich der organisationalen Identität Konflikte beim Aufeinandertreffen dieser beiden Organisationsformen bei Beratungen entstehen können. Den „Anmerkungen […] zum Anschlussbericht des »Evangelischen Münchenprogramms«“ von Menne (2004: 352) konnte entnommen werden, dass bei dieser wirtschaftlichen Beratung der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern tatsächlich konfliktähnliche Schwierigkeiten zwischen der beratenen und der beratenden Instanz entstanden sind. Diese Komplikationen konnten in gewissen Punkten auch auf die Unterschiedlichkeit der organisationalen Identitäten zurückgeführt werden. So entstanden während der Durchführung des evangelischen Münchenprogramms gewisse Schwierigkeiten nämlich dadurch, dass die organisationale Identität von evangelischen Kirchen auf der Idee einer freien Meinungsäusserung basiert und diese, anders als bei wirtschaftlichen Beratungsunternehmen, durch eine geringe Risikobereitschaft charakterisiert ist. Dennoch reicht die Untersuchung der evaluierenden Bemerkungen zum evangelischen Münchenprogramm von Menne nicht aus, um die aufgestellte These endgültig zu bestätigen. Dafür müssten weitere Kooperationsprojekte von wirtschaftlichen Beratungsunternehmen und evangelischen Kirchen hinzugezogen und auf die dabei entstandenen Interaktionen zwischen den 12 beteiligten Personen hin untersucht werden. Im Verlauf der Recherche machte sich jedoch bemerkbar, dass besagte Interaktionen, die bei wirtschaftlichen Beratungen von evangelischen Kirchen entstehen, noch nicht gross erforscht worden sind. So war es schwierig, Interviewmaterial zu finden, in dem die in eine wirtschaftliche Beratung einer evangelischen Kirche involvierten Personen über deren persönliche Einschätzung der Zusammenarbeit befragt wurden. Um die im Rahmen dieser Hauptseminararbeit aufgestellte These genauer überprüfen zu können, müsste diesbezüglich somit mehr Interview- respektive Datenmaterial generiert werden. Dies wäre auch lohnenswert, da Wirtschaftsberatungen von evangelischen Kirchen, wie im Fall des evangelischen Münchenprogramms ersichtlich wird, konfliktbehaftet sein können. Eine weiterführende Untersuchung der Interaktionen zwischen den Mitgliedern von wirtschaftlichen Beratungsunternehmen und evangelischen Kirchen könnte nämlich helfen, potentielle Konfliktursachen zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge für künftige Kooperationen dieser beiden Organisationsformen zu erarbeiten. Dies wäre angesichts der aktuellen finanziellen Schwierigkeiten der evangelischen Kirche und der damit verbundenen Notwendigkeit zu einer ökonomischen Verbesserung sinnvoll. 13 7 Literaturverzeichnis Boltanski, Luc/ Thévenot, Laurent (2007): Über die Rechtfertigung: Eine Soziologie der kritischen Urteilskraft, Hamburg: Hamburger Edition. Drepper, Thomas (2003): Organisationen der Gesellschaft: Gesellschaft und Organisation in der Systemtheorie Niklas Luhmanns, Wiesbaden: Springer Fachmedien. 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