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WARNER BROS. PICTURES und PARAMOUNT PICTURES präsentieren
eine PHOENIX PICTURES-Produktion
einen Film von DAVID FINCHER
JAKE GYLLENHAAL
MARK RUFFALO
ROBERT DOWNEY JR.
ANTHONY EDWARDS
BRIAN COX
ELIAS KOTEAS
DONAL LOGUE
JOHN CARROLL LYNCH
und DERMOT MULRONEY
Regie DAVID FINCHER
Drehbuch JAMES VANDERBILT
nach dem Buch von ROBERT GRAYSMITH
Produktion MIKE MEDAVOY, ARNOLD W. MESSER, BRADLEY J. FISCHER,
JAMES VANDERBILT, CEÁN CHAFFIN
Executive Producer LOUIS PHILLIPS
Deutscher Kinostart: 31. Mai 2007
im Verleih von Warner Bros. Pictures Germany
a division of Warner Bros. Entertainment GmbH
www.zodiac-derfilm.de
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KURZINHALT
„…Ich werde in Zukunft nicht mehr ankündigen, wann ich meine Morde begehe, sie
werden wie normale Raubüberfälle aussehen, wie Totschlag im Affekt oder auch wie
vorgetäuschte Unfälle usw.…“
7. Brief – 9. November 1969
„Hier spricht Zodiac...“
Der Amoklauf eines Irren, der nie geschnappt wurde; der unfassbare Chiffre-Killer, der
das ganze Land in Angst und Schrecken versetzte – Amerikas Gegenstück zu Jack the Ripper.
Öffentlich sprach er von 13 Opfern, später von weiteren – zwei Dutzend weiteren. Die Polizei
wies ihm sieben Taten nach – fünf dieser Opfer starben. Wie viele Morde der wohl legendärste
Serienmörder der USA wirklich beging, wird vermutlich nie ans Licht kommen.
In Anlehnung an die wahre Geschichte eines Serienmörders, der den Großraum San
Francisco in Atem hielt und jahrzehntelang die Behörden in vier Verwaltungsbezirken mit
seinen Chiffren und Briefen verspottete, inszenierte David Fincher nach „Se7en“ (Sieben) und
„Fight Club“ (Fight Club) nun den Thriller „Zodiac“. Vier Männer sind von der Jagd auf den
Jäger besessen – diese Besessenheit verändert sie völlig und macht sie zu Gespenstern ihrer
selbst: Die endlosen Hinweise, die der Killer hinterlässt, dominieren ihr Leben – und zerstören
es.
Unter den vieren war Robert Graysmith (Jake Gyllenhaal) der Joker.
Der schüchterne Zeitungskarikaturist Graysmith hatte nicht die Erfahrung seines
abgebrühten und zynischen Kollegen Paul Avery (Robert Downey Jr.), der beim San Francisco
Chronicle als Starreporter über Kriminalfälle berichtete. Er hatte auch nicht Averys
Beziehungen zur örtlichen Polizei und zum gefeierten, ehrgeizigen Inspector Dave Toschi
(Mark Ruffalo) vom Morddezernat oder zu dessen zurückhaltendem, pedantischem Partner
Inspector William Armstrong (Anthony Edwards). Aber er hatte etwas, was ihm niemand
zutraute: entscheidende Erleuchtungen – die erste am 1. August 1969.
Im üblichen Poststapel fand die Redaktion einen unbeholfen geschriebenen Brief an den
Chefredakteur. Dieser eine von drei Briefen, die an den Chronicle, den San Francisco Examiner
und den Vallejo Times-Herald adressiert waren, ließ die Redaktionen vor Schreck erstarren.
„Sehr geehrter Herr Chefredakteur, hier spricht der Mörder…“ von David Faraday und Betty
Lou Jensen, die am 20. Dezember 1968 auf der Lake Herman Road in Solano County
erschossen wurden, von der am 4. Juli 1969 erschossenen Darlene Ferrin und vom mit dem
Leben davon gekommenen Mike Mageau, den der Killer auf dem Parkplatz des Golfplatzes
Blue Rock Springs in Vallejo umbringen wollte. Der Mörder nannte seine Opfer nicht beim
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Namen, listete aber viele Einzelheiten auf, die nur der Polizei bekannt sein konnten. Jede
Zeitung erhielt einen Teil einer Chiffre, die – wenn dekodiert – angeblich seine Identität
preisgeben sollte. Dann folgte eine Drohung: Veröffentlicht den Brief, oder es werden noch
mehr Menschen sterben. Seit Jack the Ripper hatte sich niemand mehr an die Presse gewandt
und sie mit Hinweisen auf seine Identität verspottet. Mit Zodiac erreichte die Geschichte
mörderischer Psychopathen in den USA eine neue Dimension. Ein Paar in Salinas dekodierte
die Botschaft. Doch erst Graysmith, ein enthusiastischer Code-Experte, dechiffrierte ihren
verborgenen Inhalt, einen Bezug auf den Kinofilm „The Most Dangerous Game“ (Graf Zaroff,
Genie des Bösen) von 1932.
Weitere Briefe tauchten auf – mit weiteren Drohungen. Am 27. September 1969 schlug
Zodiac wieder zu, getarnt mit einer Kapuze, bewaffnet mit einer Schusswaffe und einem
Messer, das in einer Scheide steckte. Damit erstach er Cecilia Ann Shepard, während ihr Freund
Bryan Hartnell nur knapp überlebte – das junge Paar hatte am Lake Berryessa in Napa County
gepicknickt. Einen Monat später, am 11. Oktober, kam der Killer nach San Francisco.
Taxifahrer Paul Lee Stine wurde im vornehmen Viertel Presidio Heights in den Hinterkopf
geschossen. Drei Tage später wurde ein fünfter Brief zugestellt, der unheilvollste von allen:
Zodiac verkündete, dass die Polizei ihn in jener Nacht hätte stellen können. Was noch
schlimmer war: Er hatte Schulkinder im Visier gehabt. Er wollte sie abknallen, wenn sie aus
dem Schulbus stiegen. In San Francisco brach buchstäblich Panik aus.
Ohne es zu wollen, hatte Zodiac die Detectives Toschi und Armstrong und Reporter
Avery über Nacht berühmt gemacht. Kinohelden, die Toschi nachempfunden waren, erwiesen
sich als so beeindruckende Rollen, dass drei Schauspieler durch sie zu Stars aufstiegen.
Graysmith blieb als Amateur-Kriminologe in seinem Sessel hocken und teilte Avery seine
Erkenntnisse mit, wenn der ihm mal zuhörte. Doch Zodiac war ihnen immer einen Schritt
voraus, verwischte seine Spuren und spickte seine spöttischen Briefe mit weiteren Drohungen.
Und dann wurden sie sehr persönlich.
Die Schande verdrängte den Ruhm – Toschi fiel in Ungnade; der frustrierte Armstrong
wandte sich anderen Fällen zu; Avery kündigte bei der Zeitung – seine Sucht machte ihn fertig.
Zodiac verriet nun nichts mehr über seine Opfer. Im ganzen Land tauchten Nachahmungstäter
auf. Doch der wahre Täter lief weiter frei herum.
Damit war Graysmiths Stunde gekommen. Und sie sollte dem Leben aller Beteiligten
eine völlig neue Richtung geben.
ÜBER DIE PRODUKTION
Schnitzeljagd
Er war das Schreckgespenst par excellence.
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„Wer damals aufgewachsen ist, wurde von der kindlichen Angst geprägt, mit der man
sich selbst in den Fall hineinsteigerte: Was, wenn er unseren Bus aufs Korn nimmt? Wenn er in
unserem Viertel auftaucht? Kinder haben es an sich, die dramatischen Umstände noch zu
übertreiben. Ich bin im Marin County bei San Francisco aufgewachsen, ich kenne die Gegend,
wo diese Verbrechen begangen wurden, aber für einen Grundschüler spielt das keine Rolle – der
denkt nur: ,Bestimmt taucht der an unserer Schule auf.‘“
So also sahen David Finchers Albträume in der zweiten Klasse aus.
Wie viele Kinder, die in den 70er-Jahren an der Bucht von San Francisco aufwuchsen,
war Fincher, damals sieben, wie gebannt von dem unsichtbaren Monster, das Zodiac genannt
wurde.
„Ich weiß noch, wie wir als Kids wegen des Killers während der ,Dunbar Show‘ beim
Radio anriefen. 1974 zogen wir weg, und ich bekam mit, dass auch die Leute in anderen Städten
vom Zodiac-Killer gehört hatten“, berichtet Fincher. Aber selbst in seinen verrücktesten
Träumen konnte er sich nicht vorstellen, dass er drei Jahrzehnte später das Angebot bekommen
würde, einen Film zu konzipieren, der ihm Folgendes abverlangen würde: die Spuren des
Killers mit jenen Polizeibeamten verfolgen, die dem berüchtigtsten Mörder seiner Jugend
damals nachgespürt hatten; 10.000 Dokumentseiten zu den Ermittlungen durcharbeiten; mit den
Opfern sprechen, die überlebt hatten, mit Familienmitgliedern der Ermordeten und mit den
Verwandten eines Hauptverdächtigen. Der Hauptverdächtige damals war ein pädophiler Lehrer,
der aus dem Dienst entlassen und ins Gefängnis gesteckt wurde, weil er Grundschüler
befummelt hatte.
Fincher konnte einfach nicht anders – weil der Erkenntnisbedarf da war, ein Bedarf, der
damals den jungen politischen Karikaturisten des San Francisco Chronicle dazu brachte, wie
besessen an der Aufklärung der geheimnisvollen Morde zu tüfteln: Diese Besessenheit arbeitete
Robert Graysmith in zwei Büchern ab – im Bestseller „Zodiac“ und in der Fortsetzung „Zodiac
Unmasked“, der minutiösen Nachbereitung aller Fakten und quälenden, unbewiesenen
Annahmen für diejenigen, die eng mit den Ermittlungen in vier Verwaltungsbezirken zu tun
hatten, aber auch für seinen hämischen, doch engagierten Kollegen Paul Avery und für sich
selbst.
„Natürlich wusste Robert Graysmith, dass er nur peripher mit dieser Story zu tun hatte.
Doch er wollte daran teilhaben – und dafür sorgte er selbst“, sagt Fincher. „Er machte das in
seiner Freizeit, weil er kein Reporter war. Robert blieb an der Sache dran, nachdem praktisch
alle anderen mehr oder weniger das Handtuch geworfen hatten. Was wir im Film verwenden,
geht auf die Unterlagen zurück, die Robert uns zur Verfügung stellte. Aber uns lagen auch die
Polizeiberichte vor; wir haben alles durch unsere Dokumentation überprüft, führten selbst
Gespräche, sammelten Beweise. Aber sogar noch bei unseren Interviews ergaben sich
Widersprüche. Wenn der eine bestimmte Aspekte der Story bestätigte, wurden diese vom
anderen wieder infrage gestellt. Natürlich ist das alles schon sehr lange her – die Erinnerung
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leidet, und weil es verschiedene Versionen der Geschichten gibt, beinflussen sie auch die
Wahrnehmung. In solchen Zweifelsfragen hielten wir uns immer an die Polizeiberichte.
Eigentümlich an der Zodiac-Story ist, dass es viele Leute gibt, die Roberts Version in einigen
Aspekten für falsch halten, während sie ihre eigene Sichtweise oder Interpretation für richtig
halten – sehr viele Mythen haben sich auf diese Weise entwickelt. Die müssen wir alle im Auge
behalten, wenn wir es mit Zodiac zu tun haben. Deshalb beschlossen wir, die Story aus Roberts
Sicht zu erzählen. Ich wollte die Wahrheit anhand seiner Bücher darstellen.“
Kurz: Zodiac zu (er-)fassen erwies sich als gewaltige Aufgabe.
„Wenn man mit der Arbeit an der Filmfassung beginnt, ist nur eine Sache von vornherein
ganz klar: Am Ende wird man nur ein Sechstel des Materials verwenden, weil mehr gar nicht in
den Film passt“, erklärt Drehbuchautor/Produzent James (Jamie) Vanderbilt. „Hinzu kommt,
dass der Film sich auf zwei Bücher und viele zusätzliche Interviews beruft. Ein Vorteil war
allerdings, dass wir uns im Film auf die Männer konzentrieren, die in den Zodiac-Fall
hineingezogen werden, vor allem Graysmith. Aber auch die Detectives und der Reporter. Dass
harte Fakten rar sind, erwies sich als Vorteil, denn daraus ergaben sich immer wieder neue
Gespräche, Theorien, die diskutiert werden müssen, Verdächtige, die sie vernehmen. Unser
Film ist eindeutig mit mehr Informationen vollgestopft als alle mir bekannten Filme, und
dennoch kratzt er nur an der Oberfläche, wenn man bedenkt, welche Materialfülle es dazu gibt.“
Der größte Unterschied zu den Büchern besteht in der Rolle von Graysmith selbst, wie
Vanderbilt sagt.
„Robert stellt sich selbst durchaus nicht in den Mittelpunkt seiner Zodiac-Bücher, doch
gerade sein Engagement faszinierte mich besonders – der Karikaturist als Kriminologe“, sagt
Vanderbilt. „Wenn ich unser Projekt vorstellte, sagte ich immer: ,Was wäre, wenn Garry
Trudeau eines Morgens aufwachte und den Fall Son of Sam aufklären wollte?‘“ Schon seit
Vanderbilt als Schüler sein Lieblingsbuch „Zodiac“ gelesen hatte, wollte er es für den Film
bearbeiten. „Als ich dann Robert kennen lernte, erwies sich seine Unterstützung als unschätzbar,
denn wir freundeten uns an, und das Drehbuch veränderte sich durch diesen Umstand, allerdings
meist nicht, um ihn positiver darzustellen. Robert hat sich mit all seinen Eigenarten vor uns
entblößt, und so stellen wir ihn auf der Leinwand dar. Das Wunderbare daran: Robert ist selbst
Künstler, er kennt den Wert eines solchen Vorgehens, er weiß, was Kreativität bedeutet, was
eine gute Story ausmacht.“
Jake Gyllenhaal bekam das Drehbuch von David Fincher zugeschickt und war von der
dramatischen Unmittelbarkeit hingerissen – bis zum Ende konnte er es nicht aus der Hand
legen. Und er war davon beeindruckt, wie realitätsnah es wirkt. „Beim ersten Lesen fand ich vor
allem die Morde absolut schrecklich“, sagt er. „Beim Blättern dachte ich: ,Das alles ist wahr, es
ist wirklich passiert. Ich wollte die Rolle sofort übernehmen. Zu Beginn hat Robert Graysmith
mit dem Fall nur am Rande zu tun. Er macht als Karikaturist beim San Francisco Chronicle ein
Praktikum. Zufällig ist er dabei, als die Zeitung eine Chiffre und einen Brief des Zodiac-Killers
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erhält – mit der Aufforderung, die Chiffre zu drucken. Er ist mit den Kopien von verschiedenen
Karikaturen beschäftigt. Aber seine Kollegen haben keine Ahnung, dass er von Rätseln und
vom Dechiffrieren wie besessen ist. Er interessiert sich brennend für den Fall, und als dieser
auch Jahre später immer noch nicht aufgeklärt ist, ermittelt er auf eigene Faust, indem er
vorgibt, ein Buch darüber zu schreiben – aber jetzt will er den Fall allein aufklären. Sehr
interessant an dieser Story ist der Umstand, dass es in solchen Fällen zu einer Massenhysterie
kommt. Dann überlässt man das den Experten. Aber manchmal fehlt den Experten jenes
Herzblut, mit dem ein normaler Typ wie Robert Graysmith der Sache nachgeht. Die
bürokratischen Hürden waren wegen der verschiedenen Zuständigkeiten sehr hoch. Robert ist
dagegen ein normaler Bürger, der sich keine Durchsuchungsbefehle oder Genehmigungen
besorgen muss. Er ist nur seinem Herzen und in diesem Fall auch seiner Besessenheit
verpflichtet. Das finde ich faszinierend, weil wir uns heutzutage doch recht selten ganz auf uns
selbst verlassen. Wir berufen uns gern auf Meinungen von Experten, doch auch die sind oft
genug durch die Politik oder Befindlichkeiten in ihrer eigenen Arbeitssituation und Karriere
gehandikapt. Ein normaler Mensch wie Robert konzentriert sich ganz auf seine Arbeit und
erkennt die Fakten viel klarer. Ich fühle mich sehr bestärkt durch die Tatsache, dass es normale
Menschen gibt, die einen solchen Fall knacken, an dem alle anderen gescheitert sind.“
Wie hat sich der Schauspieler auf die Rolle des mutigen Karikaturisten vorbereitet?
Gyllenhaal ging sehr bewusst und wissenschaftlich vor: „Ich halte Robert Graysmith für einen
sehr interessanten Typen. Als ich ihn kennen lernte, bat ich darum, ihn mit der Videokamera
filmen zu dürfen, um seine körperlichen Eigenarten studieren zu können – ich wollte sehen, wie
er sich verhält. Ich war dabei äußerst nervös, denn ich überlegte: ,Was muss der für eine
Persönlichkeit haben, um sich in eine solche Welt hineinzuwagen? Wenn ich den jetzt kennen
lerne, dürfte sich unsere Begegnung wohl auf seltsamem, unheimlichem Terrain abspielen. In
welche Tiefen muss ich wohl hinabsteigen, um irgendetwas Aufrichtiges aus ihm
herauszubekommen?‘ Und dann kommt er herein – ein sympathischer, unvoreingenommener,
sehr liebenswürdiger, irgendwie unschuldiger Mensch. In der Schauspielschule wurde ständig
gepredigt: ,Spiel immer das genaue Gegenteil.‘ Genau das trifft auf ihn zu. Er ist völlig anders,
als man von einer Person annehmen würde, die von einem Fall wie diesem besessen ist. Aber
als ich ihn dann besser kennen lernte, spürte ich irgendwie, dass er so gewisse Tricks hat, auf
merkwürdige Art Dinge aus mir herauszubekommen, ohne dass ich es merke – selbst wenn mir
die Fragen anfangs zu persönlich, zu intim waren. Er ist sehr schlau und sehr geschickt, wenn er
eine bestimmte Information bekommen will. Doch als Mensch ist er sehr lieb. Das ist höchst
interessant.“
„Bei mehreren Gelegenheiten habe ich beobachten dürfen, wie Jake meine Rolle spielt“,
berichtet Graysmith. „Er verkörpert mich nicht, sondern interpretiert mich. Absolut perfekt zeigt
er meinen Enthusiasmus, meine Begeisterungsfähigkeit, meine Südstaatenherkunft, meine
Höflichkeit, meine Macken. Die gleiche Haarfarbe hatten wir schon vorher.“
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Was die Darstellung der damaligen Zeit angeht, die über die eigentliche Nacherzählung
der Ereignisse hinausgeht, waren sich Graysmith und Vanderbilt durchaus einig. Dazu
Vanderbilt: „Zwar bestand die Gefahr, auf eine Meta-Ebene abzugleiten, aber ich fand es schon
sehr verführerisch, einen Film über die Verführungskraft von Worten zu machen: Der Autor
schreibt über einen Autor, der über einen Killer schreibt, der berühmt wurde, weil er tolle Briefe
schrieb. Denn nur aus diesem Grund beschäftigen wir uns auch heute noch mit Zodiac: Er
schrieb verdammt gruselige Briefe – nicht an die Cops, sondern an andere Autoren.
Zeitungsmacher, die entsprechend reagierten: ,Scheiße, das ist echt toll. Das sollten wir
bringen.‘ Sie druckten die Briefe, die Menschen lasen sie und reden auch nach Jahrzehnten noch
davon: die Macht des geschriebenen Wortes.“
Graysmith schrieb seine Tagebücher in der ersten Person („Zodiac“ und „Zodiac
Unmasked“), weil er die Öffentlichkeit in die Jagd auf den Killer mit einbeziehen wollte. Am
Anfang musste er die Liste von 2500 Verdächtigen durcharbeiten und „eine Mauer aus
Schweigen überwinden“, wie er sich erinnert. „Damals war die Polizei nicht zur Mitarbeit
bereit. Zodiac war ein sehr wichtiger Fall, und wer diesen Fall jemals löste, konnte eine Menge
Lob einheimsen – sie saßen also auf ihren Informationen. Es war üblich, dass sie ihre Berichte
unter Verschluss hielten, so dass ich sie nicht einsehen konnte. Doch wenn ich der Wahrheit in
unseren Gesprächen sehr nahe kam, dann bestätigten sie schon mal ein oder zwei Tatsachen.
Dabei durfte ich mir aber keine Notizen machen – ich musste mir Seriennummern und Daten
also merken. In langen und intensiven Sitzungen zu Hause habe ich das dann anschließend aus
der Erinnerung aufgeschrieben.“ Nach zehn Jahren, 13 Fassungen und dem Eindampfen seiner
umfangreichen Recherchen auf 351 Seiten bestand „mein größter Beitrag wohl darin, dass ich
beim Aufdecken neuer Spuren Gespräche führte und fehlende Zeugen und Verdächtige
aufspürte, jedes Polizeirevier aufsuchte und so alle Fakten zusammentrug und jedermann zur
Verfügung stellte, damit der Zodiac gefasst werden konnte.“ Das hat er immer gehofft, wie er
heute sagt. Wenn er über das Auf und Ab dieser Reise nachdenkt, „ist es ein Wunder, dass wir
nicht allesamt dem Zodiac zum Opfer gefallen sind. Die lange Jagd, die unwiderstehliche
Faszination des Falles, sein Geheimnis, die Tragik der Opfer, die zerbrochenen Ehen,
gescheiterten beruflichen Existenzen, die zerrüttete Gesundheit eines hervorragenden Reporters
– es war eine Studie der Frustration, denn die Polizei musste einen Fehlschlag nach dem
anderen hinnehmen.“
Gyllenhaal weiß, wie viel energischen Input er am Set Robert Downey Jr. verdankt, der
alle Schauspielerkollegen anregte, die Story möglichst lebendig zu gestalten. „Robert Downey
Jr. passt wirklich in keine Schublade. Nach wie vor ist er in seinen Rollen, am Set unglaublich
präsent – und er reißt uns alle mit. Sein Paul Avery ist eine Art Hofnarr – der tänzelt durch die
Szene, hat viel Humor, bewahrt fast eine gewisse Distanz zu der Situation, reagiert aber sehr
komisch auf sie. Er wirkt etwa wie die Fee Glöckchen in ,Peter Pan‘: Wenn er herumfliegt,
werden alle anderen erleuchtet“, sagt Gyllenhaal.
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Fincher schätzt sich „sehr glücklich“, mit diesen Schauspielern arbeiten zu dürfen. „Die
Leute, mit denen ich drehen wollte, habe ich auch bekommen. Und ein riesiges Glück war es
auch, dass so viele der damals tatsächlich an dem Fall Beteiligten an dem Projekt mitwirkten.
Ich glaube, dass wir ihnen mit dem Film gerecht werden. Dabei geht es natürlich nicht darum,
ein sklavisches Abbild der Personen bis zur letzten Haarlocke zu liefern.“ Ein Beispiel: „Robert
Downey Jr. spielt Paul Avery und damit die einzige Person, die heute nicht mehr am Leben ist.
Aber er bringt sich enthusiastisch ein, weil gerade er verstehen kann, welche Dämonen in Pauls
Innerem tobten – er war die perfekte Wahl für die Rolle.“
Von den vier Personen kannte Detective Toschi Avery am längsten. „Ich lernte Paul
Avery 1960 kennen – damals war ich 28. Ich arbeitete im Bureau of Inspectors (für das San
Francisco Police Department) und wollte Detective werden“, sagt Toschi. „Wir haben viel
zusammen erlebt. Am Ende war Paul kokainabhängig und hing an einer Maschine. Er war in
sehr schlechter Verfassung. Er rief mich an, bevor er starb. Er wollte vor seinem Tod ein Buch
schreiben, einen Paperback-Schnellschuss, den er seinen Enkeln hinterlassen konnte. Er sagte:
,Dave, wir können im Handumdrehen jeder 25.000 Dollar verdienen!‘ Mir tat er wirklich sehr
Leid. Aber meine Antwort war: ,Paul, ich habe bereits eine Vereinbarung mit Robert
Graysmith.‘ Als Robert mich erstmals ansprach, sagte er: ,Du bist der Einzige, der alle
Informationen hat, ich kann nur mit dir reden.‘ Ich lernte Robert Graysmith 1977 kennen, als er
mir von seinen Buchplänen erzählte. Er glaubte wirklich, dass man diesen Fall lösen könnte. Er
wollte es tatsächlich versuchen. Seitdem sind wir eng befreundet.“
Toschi berichtet, dass Fincher neugierig war zu erfahren, warum er überhaupt mit
Graysmith geredet hat. In dem Fall wurde ja nicht mehr aktiv ermittelt, und Graysmith war kein
Reporter. „Der Grund war seine Ernsthaftigkeit, seine Aufrichtigkeit“, sagt Toschi. „Das habe
ich auf Anhieb gemerkt. Er war ein politischer Karikaturist. Ich habe ihm vertraut.“
Mark Ruffalo war seinerseits schwer von Toschi beeindruckt, aber auch von seiner
Charakterisierung in Finchers Drehbuch. „Ich schätze dieses Genre nicht, weil es meist reichlich
gewalttätig zugeht“, sagt er. „Aber David hat ein Skript geschrieben, durch das die Rolle, die
ich spielen sollte, sofort auf sehr nuancierte, wunderbare Weise zum Leben erwachte. Dann bin
ich zu Toschi gereist und schätzte mich in dem Moment erst recht glücklich, in diesem Film
mitzuwirken. Denn immerhin ist er das große Vorbild für Schauspieler, die Detectives spielen
wollen, und ich spiele den Typen, der mehreren Schauspielerkollegen als Vorbild diente, die mit
dieser Rolle zu Stars aufstiegen. Auch Robert Downey Jr. leistet Erstaunliches. Ich schätze ihn
seit langem – wahrscheinlich kann man der Genialität gar nicht näher kommen als er, ohne über
die Kante in den Abgrund zu stürzen. Die Arbeit mit ihm war wirklich spannend, unheimlich,
aber auch ein großer Spaß. Da schwingt immer etwas Gefährliches mit. Nicht im körperlichen,
gewalttätigen Sinn – vielmehr liegt es in seiner Spontaneität.“
Die Filmrechte an Graysmiths Buch sicherten sich Vanderbilt und Produzent Bradley
(Brad) J. Fischer (Phoenix Pictures), nachdem ein anderes Studio fast zehn Jahre lang nichts aus
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dem Stoff gemacht hatte. Die beiden Filmemacher wollten einen ganz bestimmten Regisseur
verpflichten.
„Ich war überzeugt, dass David Fincher den Ereignissen mit seinem Stil gerecht werden
würde“, sagt Fischer. „Er kann die Psychologie, die Motivation jener Menschen gestalten, die
diese Welt bevölkern. Natürlich hatte er bereits einen Film über einen Serienkiller gedreht, aber
dieser Stoff geht weit über das Genre hinaus. Diese Figuren bringen etwas zum Klingen, was in
uns allen steckt: die Fähigkeit, sich vollständig auf eine Sache zu konzentrieren, Tag für Tag,
Nacht für Nacht, Jahr für Jahr, sodass man nicht mehr davon loskommt. Fincher kann
menschliches Verhalten, Gefühle filmisch derart auf den Punkt bringen, dass die Figuren und
ihre Umgebung absolut authentisch wirken. Im Zuschauer weckt er das Gefühl, sich selbst auf
der Leinwand zuzuschauen, als ob sie wie Alice im Wunderland in den Kaninchenbau rutschen,
ohne es zu merken. Die Chromosomen der Story sind davon geprägt – mit den verschiedenen
Abstufungen bösartig-abartigen Verhaltens, ob es nun um den Serienkiller geht oder um die
Männer, die sich bei der Jagd nach einem Phantom aufreiben, das sie wahrscheinlich nie fassen
werden. Das ist ebenso bewunderns- wie bemitleidenswert – und noch mehr: Es ist sehr
menschlich, etwas erfahren zu wollen, was man nicht erfahren kann. Diesen Zwang spüren wir
alle in uns, und der kann sich zu einer unglaublich zerstörerischen Kraft entwickeln. Ich wusste
genau, dass Fincher uns wie kein anderer Filmemacher helfen kann, diese Abgründe auszuloten.
Fincher merkte aber, dass die Story einfacher und klarer werden musste. Denn die ZodiacErmittlungen waren durch die vielen Telefongespräche verzerrt und durch die schlimmste Linse
gefiltert, die man sich vorstellen kann: die Zeitungen. So hatte der Fall einen eigenen Mythos
entwickelt, den wir zunächst demontieren mussten. Es galt, klar zwischen Fakt und Fiktion zu
trennen und den Fall zu entmystifizieren, der sich weit von seinen realen Wurzeln entfernt hatte.
Wir erinnern uns: Erst die Medien stilisierten den Zodiac zu einem übermächtigen Rätsel. Er
schreibt einen Brief: ,Hier spricht Zodiac.‘ Und plötzlich nennen ihn die Zeitungen ,den ChiffreSchlitzer‘! Das wirkt, als ob ein gigantischer, grausiger Schatten an der Wand mutiert. Doch wir
müssen kapieren, dass es anfangs nur um einen Mann ging, der dilettantisch fünf Menschen
niederschoss und zwei weitere niederstach – an alle hatte er sich herangeschlichen. Er ist
durchaus nicht ,Wile E. Coyote Supergenie‘, wie wir ihn gerne nennen. Vielmehr war er ein
kümmerlicher, erbärmlicher, unglaublich abartiger Mensch, den man fast geschnappt hätte. Der
Rest entstand in den Köpfen der Leser – in der willigen Fantasie der Menschen verwandelte er
sich zum übermächtigen Dämon.“
Die Überarbeitung des Stoffes war laut Fischer also „ein langes und schwieriges
Verfahren, das aber nötig war, um die wahre Geschichte zu erzählen. Wir durften uns auf keinen
Fall auf Sekundär- oder Tertiärquellen verlassen – die Richtschnur waren die Polizeiberichte.
Und natürlich die Menschen, die dabei waren. Eigentlich war es ganz einfach: Wir sprechen alle
Leute an, die direkt an der Ermittlung beteiligt waren, setzen uns mit ihnen zusammen, schauen
ihnen in die Augen und stellen direkte, manchmal bohrende Fragen und hören zu, was sie
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antworten. Wir sprachen also mit Bryan Hartnell; mit Mike Mageau, der heute obdachlos ist und
sich nie richtig davon erholt hat, dass er 1969 niedergeschossen wurde; mit Dave Toschi; mit
Bill Armstrong; mit Ken Narlow; mit George Bawart. Wir brachten Don Cheney und Sandy
Panzarella in einem Raum zusammen – erstmals seit sie in den 1970er-Jahren von der Polizei
vernommen wurden – und fragten sie nach allen Einzelheiten ihrer Story. Wir haben alles getan,
um der Wahrheit Genüge zu tun.“
Produzent Mike Medavoy, Mitbegründer und Vorsitzender von Phoenix Pictures, sagt
über die Faszination des Stoffes: „Es geht nicht so sehr um den Serienmörder, der ja allein
schon einen Film wert wäre, sondern um die Leute, die den Serienmörder jagen. Was passiert,
wenn man derart von einer Sache besessen ist, dass man das Ziel aus den Augen verliert?
Natürlich kommt man so vom Weg ab, natürlich macht man alles kaputt… und jedem von ihnen
ist das tatsächlich passiert. Graysmith hat das überwunden, aber seine Ehe ging in die Brüche.
Man muss sich wirklich mal anschauen, was aus den Hauptfiguren geworden ist. Gerade das hat
mich an diesem Film fasziniert. Diese Männer haben sich bei der Jagd nach Sensationen
verzettelt. David, Brad und Jamie (die für den Film selbst ermittelten) haben ebenso manisch
darauf geachtet, alles ganz präzise darzustellen. Wir dachten schon, Brad würde dem
Showbusiness den Rücken kehren und zur Polizei gehen – ganz so weit ging er aber dann doch
nicht!“
Produzent Arnold W. Messer, Medavoys Partner und Phoenix-Chef, ist überzeugt, dass
dieser Stoff „intensiver recherchiert und die tatsächlichen Ereignisse detaillierter und präziser
dargestellt wurden als je zuvor in einem Kinofilm. Ich produziere seit 30 Jahren und habe noch
nie an einem Film gearbeitet, der der Wahrheit derart nah kommt, der derart intensive
Recherchen und Mühen voraussetzte. Alle Menschen, die im Film vorkommen und noch am
Leben sind, wurden befragt. Sie alle haben auf die eine oder andere Art mitgearbeitet… die
Jungs studierten die Bücher, die Polizeiberichte, die 10.000 Seiten mit den abgeschriebenen
Protokollen. Wirklich eine beeindruckende Leistung, um sicherzustellen, dass die Tatsachen
stimmen.“
Die Gespräche
Die Filmemacher arbeiteten eng mit Bryan Hartnell und den am Fall beteiligten Beamten
zusammen, um zu begreifen, was sich am 27. September 1969 am Lake Berryessa zugetragen
hat.
Detective Ken Narlow vom Napa Sheriff’s Department war an jenem Tag nicht am
Tatort, dafür aber die Streifenpolizisten John Robertson und David Collins. Doch Narlow,
damals Detective Sergeant, leitete die Mordermittlungen in diesem Fall. Er ist inzwischen im
Ruhestand, berät das Napa Sheriff’s Department aber weiterhin im Zodiac-Fall und geht bis
heute neuen Spuren nach. „Wahrscheinlich wird mich das nie loslassen“, sagt er.
„Ich war oben in Berryessa dabei, als sie die Messerszene und dann die Szene mit
Zodiacs geschriebenem Text auf dem Wagen drehten“, sagt er. „Ich weiß noch: Es war 18 Uhr
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an einem Samstagnachmittag – genau der Zeitpunkt des Überfalls. „Das mit anzusehen, hat
mich völlig fertig gemacht. Diese Kids hat er nicht niedergeschossen, sondern auf sie
eingestochen. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung hat er auf Bryan Hartnell nur halb so oft
eingestochen wie auf Cecilia – wahrscheinlich überlebte Bryan, weil Cecilia aufschrie und so
von ihm ablenkte. Er hat zehnmal auf sie eingestochen – fünfmal in die Brust und fünfmal in
den Rücken. Mir schossen die Tränen in die Augen, als ich zuschaute, wie sie das nachstellten.
Ich kann eigentlich eine ganze Menge ertragen, und ich hätte mir nicht träumen lassen, dass
mich das so mitnehmen würde. Denn das ist doch immerhin schon 37 Jahre her. Ich schaute mir
den Dreh an und dachte immer nur: Das haben die Kids wirklich durchgemacht. Ich nahm das
wohl recht persönlich. Wir hätten den Typen wirklich fassen müssen.“
Der inzwischen pensionierte Collins sprach als letzter mit Cecilia vor ihrem Tod. „Ich
tauche im Film nicht auf, wurde aber für die DVD interviewt und habe mir deswegen den Film
angeschaut. Ich war entsetzt und mitgerissen von dem, was auf der Leinwand passiert. Mir
wurde richtig mulmig, weil alles absolut lebensecht wirkt. Ich konnte kaum hinsehen. Als ich
mich an jenem Tag um Cecilia kümmerte, sagte sie immer wieder: ,Mir ist kalt.‘ Sie stand unter
Schock, also habe ich ihr meinen Mantel angezogen, den sie anbehielt, bis der Krankenwagen
kam. Sie weinte, war schwer verletzt. Immer wieder sagte sie: ,Das tut so weh, gebt mir etwas
gegen die Schmerzen.‘ Aber wir hatten nichts dabei.“
Der Zodiac hatte auf Bryan eingestochen, bis sein Körper leblos war, dann stach er auf
Cecilia ein, bis sie tot spielte. In dem Moment hörte er auf und ging weg, wie Cecilia Collins
sagte: „Sie lagen gefesselt auf der Decke. Auf dem nahen See befand sich ein Angler. Sie
schrien um Hilfe. Zunächst nahm der Angler das nicht ernst. Dann fürchtete er, dass ihn jemand
anlocken und überfallen wollte. Er wartete also etwa zehn Minuten, bevor er begriff, dass es
sich um einen Notfall handelte. Sie schrien, dass jemand auf sie eingestochen hatte und dass der
Mann ihnen doch bitte helfen sollte. Er rief ihnen zu, er wolle Hilfe holen. Sie wollten aber
nicht, dass er sie allein ließ. Doch er wandte sich an die Eigentümer eines nahe gelegenen
Hotels namens Rancho Monticello Resort. Er ging, und sie blieben weiterhin gefesselt auf der
Decke liegen. Sie glaubten nicht, dass er wiederkommen würde, und versuchten sich selbst zu
befreien. Cecila sagte mir, sie hätten sich gegenseitig befreit, aber erst bei der Filmvorführung
konnte ich endlich mit Bryan sprechen und bekam so die Antwort auf die Frage, die mich in all
den Jahren bewegt hatte: Wie konnten sie ihre Fesseln lösen, wo doch ihre Hände und Füße auf
dem Rücken fest zusammengebunden waren? Von dieser Position, durch den Blutverlust und
den Schrecken waren sie sehr geschwächt. Bryan erzählte mir, dass sie sich Rücken an Rücken
legten und so die Knoten lösen konnten. Er versuchte wegzukriechen, aber als wir dort
eintrafen, war er nur etwa zehn Meter weit gekommen und dann ohnmächtig geworden.“
Als Collins und Robertson eintrafen, waren der Hotelbesitzer, ein Parkranger, der Angler
und sein Sohn am Tatort und warteten auf die Polizei und den Krankenwagen. Die Streife
brauchte etwa 30 Minuten bis zum Tatort, weil auf der kurvigen Bergstraße starker Verkehr
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herrschte. Der Krankenwagen traf erst 20 weitere Minuten später ein. Vom Überfall bis zur
Rettung mussten die Opfer anderthalb Stunden warten. Cecilia starb auf dem Weg ins
Krankenhaus.
„An jenem Tag konnte ich nicht mit Bryan sprechen – Cecilia wollte, dass ich ständig bei
ihr blieb“, sagt Collins. „Man brauchte sie nur anzuschauen und wusste sofort, dass sie keiner
Fliege etwas zuleide tun konnte. Sie war ein hübsches, zartes kleines Mädchen… Er hat ihnen
nichts gestohlen. Er wollte sie nur umbringen.“
Cecilia war die Einzige, die Zodiac an jenem Tag zu Gesicht bekam, bevor er seine
Kapuze aufsetzte, aber sie sagte Collins gegenüber aus, dass sie ihn nicht kannte. „Ich
persönlich glaube, dass der Täter nie identifiziert wurde“, sagt er. „Wenn er noch am Leben ist,
läuft er weiterhin frei herum.“
Trotz all der Einzelheiten und der Indizien, die über die Jahre zusammengetragen wurden,
findet Fischer einen Umstand erstaunlich eindeutig: „Erinnerungen sind von Natur aus
subjektiv, und meist werden traumatische Ereignisse auch mit der Zeit nicht deutlicher.
Dennoch sind die Aussagen jener, die dabei waren, heute unschätzbar. Ein Beispiel: Ein
Polizeibericht widerlegte die Erinnerung eines Vallejo-Polizeibeamten, der sich ganz sicher war,
Mike Mageau habe die Waffe des Zodiac als laut knallend, ohne Schalldämpfer beschrieben.
Als ich dem heute pensionierten Beamten seinen eigenen Bericht vorlas, in dem es über
Mageaus Aussage heißt: ,Er hörte mehrere gedämpfte Geräusche, die wie eine Schusswaffe mit
Schalldämpfer klangen‘, antwortete der Beamte, dass er sich anders erinnere, aber er gab zu,
dass diese Fakten korrekt seien. Mageau seinerseits erinnert sich sehr genau daran, dass der
Knall gedämpft war. Tatsächlich merkte er erst, dass er beschossen wurde, nachdem er von der
zweiten oder dritten Kugel getroffen war. Als er plötzlich den Schmerz vom ersten Schuss in
seinem Hals spürte, dachte er laut seiner Aussage zunächst, der Mann habe ihn mit einer
Taschenlampe geschlagen.“ Fischer engagierte einen Privatdetektiv, um Mageau aufzuspüren.
Der saß wegen Landstreicherei in Haft, und Fischer interviewte ihn über ein Bildtelefon im
Gefängnis. „Es war faszinierend, mit einem Menschen zu sprechen, der direkt dabei gewesen
war und dem Zodiac-Killer Auge ins Auge gesehen hatte“, sagt Fischer. Mageau und Hartnell –
die einzigen überlebenden Opfer – loteten ihr Leben lang alle juristischen Möglichkeiten aus,
wobei ihre Erfahrungen diametral entgegengesetzt ausfielen.
Der heute pensionierte George Bawart wurde vom Vallejo Police Department gebeten,
mit den Filmemachern zusammenzuarbeiten. „Die Polizei in Vallejo unterstützt den Film
hundertprozentig – in der Hoffnung, dass daraufhin jemand genauere Hinweise gibt, damit wir
den Fall ein für alle Mal aufklären können.“
Am 4. Juli 1969 war Bawart Sergeant in diesem Revier. Sein inzwischen verstorbener
Vorgesetzter Jack Mulanax war als leitender Detective für den Fall zuständig. Jahre später
leitete Bawart selbst die immer noch andauernden Zodiac-Ermittlungen. Als Ferrin und Mageau
überfallen wurden, handelte es sich laut Bawart „noch nicht um Ermittlungen zu einem
13
Serienkiller. Es war der Mord an einem Paar, das sich an einem bei Liebespaaren beliebten Ort
getroffen hatte. Er wurde wie jedes andere Tötungsdelikt behandelt. Denn es hätte ja auch ein
eifersüchtiger Freund gewesen sein können. Doch als dann die Morde am Lake Berryessa
passierten, war plötzlich alles anders. Kurz darauf begann die Zustellung der Briefserie. Als die
Sache publik wurde, mussten wir alle fürchten, dass wir es mit einem Serienmörder zu tun
hatten.“ Bawart gehörte nicht zu den Beamten am Tatort und bekam erst 1971 mit dem Fall zu
tun, als er gegen seinen Hauptverdächtigen Arthur Leigh Allen ermittelte. 25 Jahre später
vernahm Bawart Mageau an einem Flughafen, nachdem Graysmiths Buch erschienen war. „Es
erregte viel Aufsehen, als Mageau Leigh Allen als Zodiac identifizierte“, sagt er. „Als ich ihn
am Airport traf, legte ich ihm eine Reihe von Fahndungsfotos vor, und das war’s: Er erkannte
ihn wieder. Ich fragte ihn, wie er sich so sicher sein konnte, und er antwortete: ,Ich weiß es
genau. Er hat mich angesehen und auf mich geschossen. Ich bin mir sicher.‘“ Trotz Mageaus
Augenzeugen-Aussage ist Bawart heute davon überzeugt, dass ein Verteidiger Mageaus
Aussage zerfetzen würde, weil derart viel Zeit vergangen war.
„Die für mich überzeugendsten Beweise fanden wir in Leigh Allens Haus“, sagt Bawart.
„Wir fanden Bomben und viele Gegenstände, über die Zodiac in seinen Briefen schrieb. Bevor
ich mir den Durchsuchungsbefehl besorgte, sprach ich in Napa mit Ken Narlow. Der Jahrestag
eines der Zodiac-Morde stand kurz bevor. Die Medien erfuhren von unserem Vorhaben und
veröffentlichten eine ganze Reihe von Storys. Was gut und schlecht war. Das Gute: Eine Frau
las darüber in der Zeitung, bemerkte den Namen Robert Emmett the Hippie und sagte: ,Ich
weiß, wer das ist.‘ Es handelte sich um den Homosexuellen Robert Emmett Rodifer, der ein
Schwimmteam gemanagte hatte. Arthur Leigh Allen gehörte als Turmspringer zu diesem Team.
Er war so zurückhaltend und still wie Rodifer kontakfreudig war. Ich flog also nach
Deutschland, um Rodifer zu vernehmen. Er sagte, er erinnere sich an Leigh Allen. ,Der Typ
hasste mich‘, sagte er. Aufgrund seiner Aussagen hielt ich Leigh Allen für den Zodiac. Wie er
ihn beschrieb und wie er auf ihn reagierte.“
EBEORIETEMETHHPITI
„Als Redaktionskarikaturist entwickelt man einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn – man
möchte die Welt verändern. Als Zeichner und Karikaturist hatte ich es täglich mit Symbolen zu
tun… Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich seit Jack the Ripper kein Killer an die Presse gewandt
und die Polizei mit Hinweisen auf seine Identität verspottet. Der seltsame Brief faszinierte
mich.“
Autor Robert Graysmith, „Zodiac“
Griechische Buchstaben. Morse-Code. Wetter-Symbole. Buchstaben des Alphabets.
Flaggensignale der Marine. Astrologische Symbole. Sie alle waren verquirlt in die chiffrierte
14
Terrorbotschaft, die von Hand mit einem blauen Filzstift geschrieben war und am 1. August
1969 per Brief an die Redaktionen des San Francisco Chronicle, des San Francisco Examiner
und des Vallejo Times-Herald geschickt wurde:
„Ich will, dass ihr diese Chiffre auf dem Titelblatt eurer Zeitung abdruckt. Diese Chiffre
enthält meine Identität. Falls ihr die Chiffre nicht bis zum Nachmittag des Fr., 1. August 69
veröffentlicht, werde ich Fr.-Nacht einen mörderischen Amoklauf beginnen. Ich werden das
ganze Wochenende herumfaren und nachts einsame Leute töten…“
Jahrzehntelang trafen weitere Briefe ein, die schreckliche Einzelheiten von Morden
schilderten, die nur der Polizei bekannt waren. Auch eindeutige Beweise wie ein Fetzen des
blutigen Hemds eines Mordopfers waren darunter, oder Einzelheiten über Bomben und
Androhungen eines geplanten, groß angelegten Massenmordes an Schulkindern.
Die Dechiffrierexperten der CIA, des FBI, der National Security Agency und des NavyGeheimdienstes waren ratlos – die Chiffre des Killers ließ sich nicht knacken.
Bis Highschool-Lehrer Donald Gene Harden aus North Salinas sein einstiges
Jugendhobby reaktivierte und herausbekam, was keinem Experten gelungen war: das Motiv des
Killers und seine mögliche Identität oder einen Hinweis auf seine Identität.
„Nachdem der Zeitungsbericht erschienen war, versuchte sich meine damalige Frau an
dem Code, aber sie hatte keine Ahnung“, erinnert sich der heute 78-jährige Harden, der wieder
geheiratet hat und in Fountain Hills/Arizona lebt. „Ich musste mir die Sache schon deswegen
vornehmen, damit sie endlich damit aufhörte, weil es mich verrückt machte, ihr bei den
Versuchen zuzusehen. Sie ließ einfach nicht locker. Er verwendete jede Menge Hinweise. Drei
Tage habe ich daran gearbeitet. Damals habe ich mich kaum mit Dekodierung beschäftigt.
Früher, als ich bei den Pfadfindern war, machte ich das manchmal. Als Junge hatte ich darüber
gelesen und mich daran versucht. Ich rief bei der Zeitung an und sagte, ich hätte das Rätsel
gelöst. Die Antwort war nur: ,Klar, schicken Sie uns das per Post.‘ Das habe ich getan.
Als der von den Hardens entschlüsselte Text erschien, wurden sie über Nacht berühmt –
was sie nie für möglich gehalten hätten. Dann rief das FBI an. Sie hatten tatsächlich recht. „Ich
weiß nicht, was meine Ex-Frau ihnen gesagt hat, ich war nicht dabei. Ich weiß nur, dass wir nie
wieder etwas von ihnen gehört haben“, fügt er hinzu. „Wir hatten keine Ahnung, was die
Medien auslösen würden. Ich wurde sogar in der Fahndungs-Sendung „America’s Most
Wanted“ interviewt – etwa eine halbe Sekunde lang. Doch meine Ex-Frau entwickelte bald
einen regelrechten Verfolgungswahn, wenn ein Reporter auftauchte, denn sie hatte Angst, dass
der Killer uns aufspüren könnte. Ich musste mir eine Schusswaffe besorgen und sie unters Bett
legen. Ich hatte nie eine Waffe besessen und habe sie auch nie ausprobiert. Ich kaufte sie nur,
um meine Frau zu beruhigen. Ein paar Jahre später habe ich den Revolver dann verschwinden
lassen.“
Die Schüler staunten nicht schlecht über die Fähigkeiten ihres Lehrers, denn sie hatten
wie alle Schulkinder im Großraum San Francisco eine Heidenangst vor dem Chiffre-Schlitzer.
15
„Als der entschlüsselte Text erschien, sprachen mich die Kids ständig darauf an. Also habe ich
mir eines Tages die Zeit genommen und ihnen genau erzählt, wie ich das gemacht habe. Und
das war’s“, erinnert sich Harden. „Ich wollte sie damit beruhigen. Und danach war das kein
Thema mehr.“
Zunächst musste er ihnen das Code-Knacken erklären, ein Jargon-Begriff für die
Entschlüsselung eines chiffrierten Textes. Texte werden chiffriert, um ihren Inhalt zu verbergen,
sodass er nur denjenigen zugänglich ist, die ein entsprechendes Spezialwissen haben. Chiffren
sind normale Textbuchstaben, Lettern oder Ersatzsymbole, die separat oder in Gruppen als
chiffrierte Botschaft dienen. Obwohl der Ausdruck Code als Synonym für Chiffre benutzt wird,
bestehen Codes normalerweise aus umgeformten Wörtern oder Phrasen, die üblicherweise
verwendet werden, um die Botschaft zu verkürzen.
In Graysmiths Buch „Zodiac“ berichtet Harden, wie er die verschlüsselte Botschaft des
Killers knackte. Zunächst prüfte er die Häufigkeit bestimmter Buchstaben. „Er wusste, dass der
häufigste Buchstabe im Englischen das E ist, es folgen T, A, O, N, I, R und S. Die
gebräuchlichsten Doppelbuchstaben sind L, E und S“, schreibt Graysmith. Die häufigsten
Buchstabenkombinationen sind TH, HE und AN. Über die Hälfte aller Wörter beginnt mit T, A,
O, S oder W, und die häufigsten Dreierkombinationen sind THE, ING, CON und ENT.
Harden merkte, dass der Killer Ersatzchiffren verwendete, die nicht aus Buchstaben,
sondern aus Symbolen oder Figuren bestanden. Weil der Killer eine Vielzahl von Symbolen
verwendete, war es nicht möglich, jedem Einzelbuchstaben ein bestimmtes Symbol zuzuordnen.
Also musste Harden kreativ werden, auf die Methode des Killers bei der Wiederholung der
Symbole schließen und die Anzahl der Variablen reduzieren. Dann kam ihm die Erleuchtung –
der häufigste Doppelbuchstabe im Englischen ist L. Also suchte er im Kryptogramm des Killers
nach Gruppen von jeweils vier Buchstaben, die das Wort „kill“ ergeben könnten.
„Im Krieg überprüfen Dechiffrierexperten die erbeuteten Chiffren immer in Hinsicht auf
Symbole, die das Wort Angriff ergeben könnten“, stellt Graysmith fest. Unter diesem
Gesichtspunkt fanden die Hardens „killing“ zweimal sowie „killed“ und „thrilling“ je einmal.
Weitere Wörter mit dem doppelten L waren „will“ (viermal) und „collecting“ (einmal). Dann
entdeckten sie die Fallen, die der Killer gelegt hatte: Er verwendete 15-mal ein umgedrehtes Q,
um den Code-Knackern zu suggerieren, es handele sich um den häufigsten Buchstabe E. Für das
E verwendete der Killer aber sieben verschiedene Symbole. Zwei verschiedene Symbole waren
jeweils austauschbar dem A und S zugeordnet. Der Killer hatte nicht nur mit der
Rechtschreibung Probleme, sondern verwendete manchmal auch die falschen Chiffren. Und
zwar so:
„I LIKE KILLING PEOPLE BECAUSE IT IS SO MUCH FUN IT IS MORE FUN THAN
KILLING WILD GAME IN THE FORREST BECAUSE MAN IS THE MOST DANGEROUE OF
ALL TO KILL SOMETHING GIVES ME THE MOST THRILLING EXPERIENCE IT IS EVEN
BETTER THAN GETTING YOUR ROCKS OFF WITH A GIRL THE BEST PART OF IT IS
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THAE WHEN I DIE I WILL BE REBORN IN PARADICE AND THEI HAVE KILLED WILL
BECOME MY SLAVES I WILL NOT GIVE YOU MY NAME BECAUSE YOU WILL TRY TO
SLOI DOWN OR ATOP MY COLLECTIOG OF SLAVES FOR AFTERLIFE.
EBEORIETEMETHHPITI“
Übersetzung:
„ICH BRINGE GERNE LEUTE UM WEIL DAS ECHT SPASS BRINGT ES BRINGT
MEHR SPASS ALS DAS WILD IM WALD ZU TÖTEN WEIL DER MENSCH DAS
GEFÄHRLICHSTA WILD VON ALLEN IST DAS IST DAS TOLLSTE ERLEBNIS SOGAR
NOCH SCHÖNER ALS ES MIT EINEM MÄDCHEN ZU TREIBEN DAS SCHÖNSTE DARAN
IST DASE ICH WENN ICH STERBE IM PARADIHS WIEDERGEBOREN WERDE UND DIE
ICH ERMORDET HABE WERDEN MEINE SKLAVEN ICH NENNE NICHT MEINEN NAMEN
WEIL IHR VERSUCHEN WERDET MEINE SAMMLUNF VON SKLAVEN FÜR DAS
JENSEITS ZU VERMINSERN ODER ZU ATOPPEN.
EBEORIETEMETHHPITI“
Weil der Killer im Kryptogramm schrieb, er würde seinen Namen nicht angeben, nahmen
die Hardens an, das Anagramm der Unterschrift bedeute ROBERT EMMETT THE HIPPIE. Erst
am 23. August 1992, 23 Jahre nach der Entschlüsselung des Namens durch die Hardens, erfuhr
die Polizei, dass der Hauptverdächtige Arthur Leigh Allen ein eifersüchtiger SchwimmteamRivale seines Highschool-Kameraden Robert Emmett Rodifer war, der als Student zum Hippie
wurde und später nach Deutschland zog.
„Sogar darüber sind sich die Leute nicht einig“, sagt David Fincher. „Selbst nach 35
Jahren und all den Expertisen gibt es keine absolute Wahrheit. Auch über die Dechiffrierung der
Codes, Robert Emmett the Hippie eingeschlossen, wird noch gestritten, wobei Robert
(Graysmith) davon überzeugt ist, dass sie stimmt.“
Fincher hat Recht, bestätigt Graysmith. Er glaubt, dass Emmett ein Hinweis war, eine
Verbindung zur Identität des Killers.
„1969 knackte ein Paar von Amateuren, die Hardens, den Code des aus 312 Symbolen
bestehenden Kryptogramms, das uns das Motiv des Zodiacs lieferte“, fügt Graysmith hinzu.
„Ihnen gelang, was NCIS, FBI und NSA nicht zustande brachten.“
Anhand der Harden-Übersetzung konnte Graysmith das kodierte Vorhaben des Killers in
Beziehung setzen zu den Methoden des Verbrechers in dem RKO-Film „Graf Zaroff, Genie des
Bösen“ von 1932: Der jagt das gefährlichste Wild – den Menschen.
Nachdem die Hardens seinen Code im ersten Brief geknackt hatten, nannte sich der Killer
in den folgenden Briefen Zodiac. Einige Symbole stifteten Verwirrung. Graysmith durchforstete
Bücher über Codes und Chiffren und entdeckte, dass der Killer einige Symbole aus einem
Chiffre-Bilder-Alphabet aus dem 13. Jahrhundert übernahm, das als Zodiac-Alphabet (Alphabet
17
der Tierkreiszeichen) bekannt ist. Außerdem erfuhr er, dass alle Code-Bücher aus den
Bibliotheken der Umgegend gestohlen oder verschwunden waren – dazu zählten die
Bibliotheken des San Francisco Presidio, auf dem Marinestützpunkt Treasure Island Naval Base
und im Oakland Army Terminal.
Den Hardens reichte eine Entschlüsselung. Sie knackten keine weiteren Codes.
„Sicherlich sind die quälendsten Aspekte des Falles die noch nicht entschlüsselten
Chiffren, die Zodiac uns geschickt hat“, stellt Graysmith fest. „Ich hoffe weiterhin, dass einer
der Filmzuschauer oder ein Leser des Buches die beiden Kryptogramme und die Karte
entschlüsseln kann, die uns laut Zodiac seinen Namen und Aufenthaltsort nennen.“
Beweisstück 1 – Brief vom 20. August 1970: Ich heiße…
EXHIBIT 1 – AUG. 20, 1970 LETTER: MY NAME IS…
18
(Übersetzung)
„Hier spricht Zodiac Übrigens habt ihr die letzte Chiffre geknackt, die ich geschickt
habe?
Ich heiße —
AENΦΘKΘMΘцNAM
Mich würde mal intresieren wie viel Geld ihr jetzt auf meinen Kopf aussetzt. Ich hoffe ihr
glaubt nicht etwa ich hätte den blauen Bösen auf dem Polizeirevier ausradiert. Obwohl ich mit
Einem darüber geredet habe, Schulkinder zu killen. Aber es würde einfach nicht funcktionieren,
jemand anderem ins Gehege zu kommen. Aber es ist ehrenvoller einen Cop zu killen als ein
Kind weil ein Cop zurückschießen kann. Bisher habe ich zehn Leute gekillt. Es wären schon viel
mehr, aber meine Busbombe war ein Blindgänger. Der Regen neulich hat bei mir alles unter
Wasser gesetzt.“
Elemente der Tarnung
Die Handschrift und ein teils blutiger Fingerabdruck vom Tatort des 11. Oktober 1969, an
dem der Taxifahrer Paul Stine in San Francisco erschossen wurde, hielt man für den Schlüssel
zu Identität des Zodiacs. Darüber waren sich die Forensik-Experten damals einig.
Doch erst Jahrzehnte später schaute sich ein anderer Experte die Handschrift in Zodiacs
Briefen an und entdeckte eine Verstellung, durch die sich seine Identität feststellen ließ – für
alle sichtbar.
19
Gerald McMenamin ist ein international anerkannter forensischer Linguistikfachmann,
Professor für Linguistik an der California State University in Fresno und Autor des Buches
„Forensic Linguistics: Advance on Forensic Stylistics“. Fincher und Fischer engagierten ihn,
um Zodiacs Briefe zu untersuchen und auszuwerten.
„Die Codes habe ich gar nicht beachtet, weil es sich dabei um eine künstliche Sprache
handelt“, sagt McMenamin. „Das Unterbewusstsein kommt nur in der natürlichen Sprache zum
Tragen. Dort entdeckt man Muster, die ich untersuche – wie er seine Wörter, Silben und
Morpheme trennt.“ Ein Morphem ist die kleinste Bedeutungseinheit in der Grammatik der
Sprache. Sie lässt sich semantisch interpretieren.
Im Gegensatz zu den bisherigen Untersuchungen, die die Gestaltung der Briefe, die
Handschrift, Papier und Tinte analysierten, konzentrierte sich McMenamin auf Zodiacs Sprache
– wie er Sätze baute, vor allem seine Wortstruktur und die Rechtschreibung.
Der Unterschied zwischen heute und den 70er-Jahren besteht darin, dass „Experten für
Dokumente und Handschriften inzwischen viel größere Probleme haben, weil heute alles mit
dem Computer geschrieben wird. Tatsächliche Handschriften spielen kaum noch eine Rolle.
Aber die Sprache bleibt uns nach wie vor. Ein forensischer Linguist achtet auf zwei Dinge:
Verstellung, und wie der Schreiber die Wörter aufteilt“, sagt er. „David Fincher wollte, dass ich
wie bei einem Gerichtsgutachten vorgehe.“
McMenamin erhielt das rechtshändige Schreibmuster, das Allen am 20. September 1972
nach Aufforderung durch die Polizei lieferte. Man bat ihn, dieses Muster mit Zodiacs
handschriftlichen Briefen zu vergleichen. Dieses Dokument war das einzig bekannte
Schriftstück Allens, das er mit der rechten Hand geschrieben hatte – er war von Geburt
Linkshänder, hatte aber auch mit seiner rechten Hand gewisse Fertigkeiten entwickelt.
„Die Beweisstücke, die ich untersuchte, bezogen sich auf den Umstand der Verstellung“,
sagt er. „Hat Zodiac versucht, seine Schrift zu verstellen? Ja. Allen war beidhändig, wobei die
rechte Hand seine schwächere war. Seine starke Hand war die linke, die er normalerweise zum
Schreiben und bei anderen Tätigkeiten benutzte. In Zodiacs Texten fiel mir die Aufteilung
seiner Wörter in Silben und Morpheme auf. Eine Schriftprobe war von Allen mit der rechten
Hand geschrieben. Darin entdeckte ich fünf Zeilen und drei Trennungen, die sich mit Zodiac
vergleichen ließen.“ Doch das reichte nicht aus. „Meine persönliche Schlussfolgerung? In
diesen fünf Zeilen handelt es sich um dieselbe Wortaufteilung und Wortsegmentierung“, sagt er.
„Ich bin überzeugt, dass Allen die Zodiac-Briefe geschrieben hat. Doch die Überzeugung ist das
eine – der Beweis vor Gericht etwas anderes. Die Antwort muss absolut eindeutig ausfallen. Um
den Beweis wissenschaftlich vertretbar zu machen, muss ich meine Kollegen überzeugen. Zu
diesem Zweck muss ich ein Verhaltensmuster finden.“ Damit sind weitere Beispiele von
Übereinstimmungen gemeint. Also brauchte er weitere Schriftproben von Allen.
Wieder erwiesen sich die Beweise gegen den Hauptverdächtigen als überzeugend.
Wieder reichten sie nicht aus.
20
Die Straßen von San Francisco
Ecke Washington und Cherry.
Jedes Jahr am 11. Oktober fährt Dave Toschi um 20.59 Uhr an diese Kreuzung im Viertel
Presidio Heights, parkt seinen Wagen, beobachtet und wartet. Dieses Ritual wiederholt er seit
36 Jahren.
„Ich achte darauf, dass ich ständig über diese Kreuzung fahre, vor allem an den
Jahrestagen. Immer wieder denke ich darüber nach – über die Fingerabdrücke und das Blut. Ich
halte an und schaue einfach, ob vielleicht jemand anderer dort parkt – vielleicht zeigt sich der
Killer. Ich versuche immer noch herauszubekommen, worin unser Fehler lag. Ich werde das
einfach nicht los.“
Die Aufklärung des Mordes an Taxifahrer Paul Lee Stine sollte eigentlich den Höhepunkt
seiner Laufbahn darstellen – ein Fall, der sich von einer Routineermittlung in einem Mordfall zu
einer Kette entwickelte, die durch die Briefspur des Serienmörders verbunden war. Der junge
Mord-Inspector hätte bis zum Polizeichef von San Francisco aufsteigen können. Zumindest war
das 1969 sein Ehrgeiz. Doch der Ruhm verwandelte sich in Schande. Es hat nicht sollen sein.
Der in die Jahre gekommene Toschi arbeitet heute als Privatdetektiv für North Star
Security – einer der nie gebührend gewürdigten Helden im Zodiac-Fall. Der Killer machte sich
über den jungen Detective lustig, der noch heute von diesem Spott, von dem nicht aufgeklärten
Fall verfolgt wird.
„Ich reagierte voller Demut, als Robert anrief und erzählte, dass David, Jamie und Brad
mich kennen lernen wollten. Gleich zu Anfang sagte David: ,Ich will auf keinen Fall einen
weiteren „Dirty Harry“-Film drehen‘ (der Originalfilm bezieht sich auf Motive des ZodiacFalls). Ich war gar nicht sicher, ob ich mich noch an all die Einzelheiten erinnern würde, aber
bei unserem Treffen fiel mir doch eine Menge wieder ein. David und Brad stellten viele Fragen,
und als sie gingen, dachte ich mir: ,Hey, Toschi, ich glaube die Leute halten dich für
glaubwürdig.‘ Ich habe keine Ahnung, wie man diesen Film aufnehmen wird, aber als ich nach
unserem ersten Treffen das Clift Hotel verließ, merkte ich, dass ich eine Menge von ihnen
erfahren hatte.“
Die Glaubwürdigkeit gehört zu den schrecklichen Paradoxen in Toschis Leben. Der
Detective glaubte den Autor der Zodiac-Briefe zu kennen, doch dann beschuldigte ihn ein
Redakteur des San Francisco Chronicle, einen dieser Briefe im April 1978 selbst geschrieben zu
haben, damit der Fall, in dem es seit 1974 keine heiße Spur mehr gab, wieder aufgenommen
wurde. So musste er sich einer beschämenden innerpolizeilichen Untersuchung unterziehen. In
diesem Fall wurde er zwar entlastet – manche halten den Brief für einen Schabernack. Dennoch
benutzte man die Affäre als politischen Hebel, um Toschi aus dem Morddezernat zu werfen.
Dieser tiefe Sturz deprimierte ihn so, dass er mit der Zeit schwer erkrankte. 1981 brach er zu
Hause zusammen. Er hielt das zunächst für eine Grippe. Doch die gewaltige Dimension des
Falles, der ihn über 19 Jahre mal mehr, mal weniger beschäftigt hatte, forderte ihren Tribut:
21
Sein Magengeschwür war geplatzt. Der Krankenhausaufenthalt kostete ihn 70.000 Dollar. Noch
heute lässt er sich jedes halbe Jahr von einem Internisten durchchecken.
Das ist der Detective, den Hollywood früher als Vorbild für seine Supercops benutzte –
alle Schauspieler, die diese Rollen spielten, stiegen zu Stars auf. „Dave Toschi war bekannt wie
ein bunter Hund“, sagt Fischer. „Er war das Vorbild für Steve McQueen in ,Bullitt‘, Clint
Eastwood in ,Dirty Harry‘ und Michael Douglas in ,The Streets of San Francisco‘ (die
langjährige Hitserie ,Die Straßen von San Francisco‘ aus den 1970er-Jahren)“. Dazu Medavoy:
„Ihm haben die Stars zu verdanken, dass sie zu Legenden wurden.“
„Wahrscheinlich gefiel ihnen mein Pistolenhalfter“, grinst Toschi. „Ich habe meine Waffe
schon immer so getragen. Mein Halfter ist eine Spezialanfertigung – die Waffe passt umgekehrt
hinein. Ich ließ es anfertigen, um schneller ziehen zu können, aber auch, damit die Waffe nie zu
sehen war, wenn ich meine Sportjacke öffnete. Auch die Handschellen und Ersatzmunition
verberge ich darunter. Das war bequemer so.“ Obwohl er Douglas, McQueen und Eastwood
schätzt und sogar bei einer „Dirty Harry“-Premiere anwesend war, outet er sich als begeisterter
Fan eines anderen legendären Detektivs: Sherlock Holmes. Nach wie vor trägt er eine
Anstecknadel mit der Hausnummer des berühmtesten Detektivs der Welt in der Londoner Baker
Street: 221B.
„Graysmith und sein Sohn begeistern sich für James Bond und Comic-Supercops wie
Dick Tracy. Und leidenschaftlich gern entschlüsseln sie Codes und lösen Rätsel“, berichtet
Fischer. „Wenn Toschi dann mal in der Redaktion erschien, war er fast von einer gewissen
Hollywood-Aura umgeben – Robert verehrte ihn wie ein Idol, wie einen Fernsehhelden oder
eine Figur, die aus einem Comic-Heft heraus ins reale Leben tritt.“
Ironischerweise lernte Graysmith Toschi bei jener „Dirty Harry“-Premiere erst Jahre nach
dem Mord an Paul Lee Stine in jener Schicksalsnacht 1969 kennen. Inzwischen waren auch
Jahre vergangen, seit Avery die Zeitung verlassen hatte. Toschi und sein langjähriger Partner
Bill Armstrong hatten sich inzwischen ebenfalls getrennt – Armstrong verließ das Morddezernat
endgültig.
Zunächst sah der Mord an Stine wie ein normaler Raubmord aus. Der Killer nahm die
Börse und die Schlüssel des Taxifahrers an sich. Drei Teenager beobachteten die Tat vom
Fenster ihres Hauses an der Ecke Washington Street/Cherry Street. Nach den Aussagen der
Zeugen wurde ein Fahndungsbild gezeichnet: Gesucht wurde ein Weißer, Mitte bis Ende 30, mit
Schmerbauch und kurz geschorenen Haaren. Er trug einen schwarzen Anorak. Doch die
Polizeizentrale forderte Don Fouke und Eric Zelms, die beiden ersten Beamten am Tatort, auf,
in der Umgebung nach einem schwarzen Verdächtigen zu suchen. Zwei Straßenblocks vom
Tatort entfernt begegneten sie einem Mann auf dem Fußweg. Heute ist immer noch nicht ganz
klar, ob sie ihn anhielten und mit ihm sprachen, denn Fouke bestreitet nach wie vor, dass die
Begegnung mehr als ein oder zwei Sekunden dauerte – Worte seien nicht gewechselt worden.
22
Als Fouke und Zelms am Ende des Straßenblocks die Kreuzung Jackson und Cherry
erreichten, wurden sie von dem Streifenpolizisten Armond Pelissetti angehalten, der in die
Richtung ging, die die jungen Zeugen als Fluchtrichtung des Killers angegeben hatten. Er
informierte sie, dass der Gesuchte ein Weißer war. Als die beiden merkten, dass ihnen der Killer
vielleicht gerade entwischt war, rasten sie die Arguello Street hoch und zurück ins Presidio, um
dem Mann den Weg abzuschneiden. Zu spät – er war verschwunden.
Drei Tage später kam ein Brief mit dem Hinweis „Bitte sofort zum Chefredakteur“ beim
Chronicle an. Auf dem Absenderfeld sah man das unbeholfen gezeichnete Fadenkreuz eines
Gewehrs; im Umschlag steckten ein Brief und der Fetzen eines blutigen grauweißen Stoffs – ein
Stück von Stines Hemd.
Beweisstück 2 – Brief vom 13. Oktober 1969 und der Fetzen von Stines Hemd
EXHIBIT 2 – OCT. 13, 1969 LETTER & THE SCRAP OF STINE’S SHIRT
23
(Übersetzung:)
„Hier spricht der Zodiac. Ich bin der Mörder des Taxifahrers drüben an der Ecke
Washington Street und Maple Street gestern Abend, zum Beweis ist hier ein blutgetränktes Stück
seines Hemdes. Ich bin derselbe Mann, der die Leute nördlich der Bucht fertiggemacht hat.
Die S.F. Polizei hätte mich gestern Nacht erwischen können, wenn sie den Park
ordentlich durchsucht hätten, statt mit ihren Motorrädern Straßenrennen zu veranstalten um zu
beweisen, wer den meisten Lärm machen kann. Die Autofahrer hätten einfach ihren Wagen
parken und ruhig abwarten sollen, bis ich aus der Deckung kam.
Schulkinder sind schöne Ziele, wahrscheinlich werde ich eines Morgens einen Schulbus
ausradieren. Einfach den Vorderreifen platt schießen und dann die Kiddies abknallen, wenn sie
rausstolpern.“
Weitere Briefe folgten. Am 22. Oktober rief jemand bei der Polizei in Oakland an und
stellte die Forderung, der bekannte Anwalt Melvin Belli solle in Jim Dunbars morgendlicher
24
Radio-Talkshow auftreten. Belli erschien, der Anrufer rief erneut an. Aber es war nicht Zodiac.
Der Anruf ließ sich zum Napa State Hospital zurückverfolgen; der Anrufer war ein
Psychiatriepatient.
Am 8. November 1969 schickte Zodiac dem Chronicle eine Karte. Außen befand sich die
Zeichnung eines tropfenden Füllers, der an einem Faden hing. Die Chiffre im Innern umfasste
340 Symbole auf 20 Zeilen, signiert mit seinem hingeschmierten Symbol. Sie ist nie
entschlüsselt worden.
Beweisstück 3 – nicht entschlüsseltes Kryptogramm mit 340 Chiffren vom 8. November
1969
EXHIBIT 3 – NOV. 8 1969 UNDECODED 340 CIPHER CRYPTOGRAM
Am 9. November folgte Zodiacs siebter Brief. Auf sieben Seiten behauptete er, die
Beamten Fouke und Zelms hätten nach seinem Mord an Stine drei Minuten mit ihm gesprochen;
25
er habe sieben Menschen getötet, und er wolle seine Methode ändern, mit der er „Sklaven“ für
sein Leben im Jenseits „sammelte“.
„…Ich werde in Zukunft nicht mehr ankündigen, wann ich meine Morde begehe, sie
werden wie normale Raubüberfälle aussehen, wie Totschlag im Affekt oder auch wie
vorgetäuschte Unfälle usw.…“
Er schrieb, er habe keinen Fingerabdruck hinterlassen, das Fahnungsbild zeige nur eine
seiner Tarnungen, „wenn ich meine Sachen mache“, und er habe sich die Zutaten zu einer
Briefbombe bestellt.
„…p.s. 2 Cops haben es wirklich vergeigt – eta 3 Min., nachdem ich das Taxi verließ. Ich
ging den Abhang zum Park hinunter, als ein Streifenwagen hielt & und einer mich rüberrief &
fragte, ob ich jemand gesehen hätte, der sich in den letzten 5 oder 10 Min verdächtrig oder
merkwürdig verhielt & sagte ja da war ein Mann, der weg lief und mit einer Kanone fuchtelte &
die Cops brausten los & bogen um die Ecke, die ich ihnen genannt hatte & ich verschwand im
Park anderthalb Blocks weiter und wurde nie mehr gesehen…Hey Bulle ärgerst du dich nicht
wenn man dich mit der Nahse auf deine Patzer stöst?“
„Die Polizei kann mich niemals erwischen, weil ich zu schlau für sie bin…Die
Todesmaschine ist bereits fertig…“
Auch heute ist Dave Toschi weiterhin davon überzeugt, dass Arthur Leigh Allen der
Zodiac-Killer ist.
„Sein Bruder nahm Kontakt zu mir auf, nachdem er angerufen hatte, und redete mit
einigen Beamten in Vallejo. Seine Schwägerin glaubte, er sei es. Bill und ich suchten ihn mit
Jack Mulanax in der Raffinerie auf, in der er arbeitete. Er trug eine Uhr, die ihm seine Mutter
geschenkt hatte. Ich bat ihn, sie mir ansehen zu dürfen. Es war eine Tierkreiszeichen-Uhr mit
demselben Symbol, das in den Briefen auftaucht. Er wohnte in der Kellerwohnung im Haus
seiner Mutter. Zodiac erwähnt einen Keller, in dem er Bomben baut. Damals gab es in dieser
Gegend kaum Häuser mit Kellern. Es gab eine Menge Indizien, die auf ihn schließen ließen –
die (Militär-)Stiefel, die der Killer in Berryessa trug, die Anoraks in seinem Schrank. Als wir
die Durchsuchung seines Wohnwagens durchführten, erinnerte er sich an mich von der
Raffinerie her. Aber wir konnten in dieser Zeit bis zum Trailer nicht genug Beweise sammeln,
um vom Staatsanwalt einen Durchsuchungsbefehl zu erhalten. Wir mussten uns darauf
beschränken, dass sein Bruder Beweise für uns sammelte, wenn er in der Schule war, und das ist
eindeutig keine optimale Methode. Uns waren die Hände gebunden. Am Ende waren nach den
Tausenden von Verdächtigen und allen mit dem Fall beschäftigten Leuten nur noch Bill und ich
mit dem Z-Fall beschäftigt. So nannten wir ihn. Dann tauchte der Killer unter“, sagt Toschi.
Rückblickend sagt Toschi, dass „Z“ die erste kalifornische Fahndung war, die sich über
mehrere Verwaltungsbezirke erstreckte. Vor diesem Fall gab es grundsätzlich keine
Zusammenarbeit der Bezirksbehörden, „und wahrscheinlich sind Bill und ich auf manche Zehen
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getreten, weil wir insistierten. Doch aus dem Killer war der Zodiac-Killer geworden. Wir
wollten den Fall einfach nur klären und wieder zum normalen Alltag zurückkehren.“
Fincher bezeichnet Toschi als „großzügig“ – der Cop war nicht nur hilfsbereit, sondern
gab auch gern Auskunft über sein Wissen.
Fischer fragt sich: „Wie war das wohl, als Dave Toschi und Bill Armstrong Arthur Leigh
Allen erstmals Auge in Auge gegenüberstanden? Warum hielten sie es für unnötig, Don Cheney
(Arthur Leigh Allens früheren Mitbewohner, der die Polizei informierte) einem LügendetektorTest zu unterziehen? Beide haben uns gesagt, dass Polizeiarbeit sehr viel mit Instinkt zu tun hat
und von dem Gefühl abhängt, das man in Gegenwart einer Person verspürt. Doch letztlich geht
es um ganz einfache Dinge: Gibt es Beweise? Reichen sie für einen Fall, der die Geschworenen
überzeugt und dem Staatsanwalt vor Gericht eine Verurteilung bringt? Das ist ein Aspekt der
Polizeiarbeit, von dem in Filmen selten etwas zu sehen ist. Denn der Schurke wird nicht immer
dingfest gemacht. Nicht immer steht Dirty Harry bereit, um das Gesetz selbst in die Hand zu
nehmen, und die Stadt applaudiert ihm dankbar. Zwischen Tatsachen und Instinkt gibt es eine
Grenze – zwischen dem, was man für richtig hält und dem, was man beweisen kann, zwischen
Gerechtigkeit und der Frage, ob man einen Schlussstrich ziehen kann, wenn der Gerechtigkeit
nicht Genüge getan wurde… darum geht es in ,Zodiac‘. Worin liegt die emotionale Wahrheit für
die Menschen, deren Leben sich verändert hat? Manche haben einen Schlussstrich gezogen,
andere fühlen sich immer noch von dem Geheimnis verfolgt, obwohl sie im tiefsten Innern
zugeben müssen, dass es vielleicht nie gelüftet wird.“
1992 wurde aufgrund neuer Beweise gegen Allen ermittelt – zu den Beweisen gehörten
Bomben, die in seiner Wohnung in der Fresno Street sichergestellt wurden. Außerdem wurde er
von Mike Mageau identifiziert, und ein Lügendetektor-Test belegte, dass Don Cheney, der
Mann, der Allen als Erster verdächtigt hatte, die Wahrheit sagte. Aufgrund dieser Beweise hätte
der Staatsanwalt von Solano County eine Entscheidung treffen können: Sollte man Allen vor
Gericht stellen oder nicht? Sollte man ihn wegen der dem Zodiac zugeschriebenen Morde in
Vallejo und Solano County verhaften? Doch noch bevor diese Entscheidung gefällt werden
konnte, starb Arthur Leigh Allen in seiner Wohnung in der Fresno Street an einem Herzinfarkt.
Deshalb bleibt der „Z“-Fall weiterhin ungelöst – es ist durchaus möglich, dass der Killer
immer noch auf freiem Fuß ist.
Die Angst, dass etwas offen bleibt
Dieser Film will sicherlich nicht durch eine markante Musik auffallen – umso wichtiger
war der Soundtrack für die Erzählstruktur von „Zodiac“.
Vorgesehen
waren
ausschließlich
historische
Musiktitel
der
jeweiligen
Handlungszeiträume – 40 akustische Wegweiser, die der Zodiac-Story über vier Jahrzehnte
zeitliche Eckpfeiler vorgeben. Sie schaffen manchmal auch ein Zwischenspiel, eine Überleitung
in der Story, wenn der Killer untertaucht.
Doch das reichte nicht aus.
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Dieser Musikmischung fehlte noch die Besessenheit, die jeden Aspekt in der
Erzählstruktur von „Zodiac“ dominiert – es musste noch etwas hinzukommen.
„Erst als wir im zweiten und dritten Akt des Films angekommen waren, merkten wir, dass
wir der Emotion des Films noch eine weitere Ebene hinzufügen müssen“, erklärt Sounddesigner
Ren Klyce. „Erst waren es nur zehn Minuten, dann 20, dann noch mehr – aber es war kein
Budget für die Filmmusik vorgesehen – nur die Gebühr für das Copyright der 40 Titel“ aus der
Zeit von den 1960ern bis Ende der 1980er-Jahre. Erst als Klyce eine vorläufige Filmmusik unter
die Szenen legte, wusste er, was er wollte: Er benutzte Musikpassagen aus Francis Ford
Coppolas „The Conversation“ (Der Dialog) und Alan Pakulas „All the President’s Men“ (Die
Unbestechlichen), und beide Soundtracks hatte David Shire geschrieben. „Es geht in unserem
Film um Lebensläufe, die sich in einem Geheimnis verlieren, das nicht aufgeklärt werden kann,
und es handelt sich auch um eine Zeitungsgeschichte“, fügt Klyce hinzu. „Und obwohl das
Studio schließlich mitbekam, dass wir eine Filmmusik benötigten, musste ich das Ganze
sozusagen unterhalb des Radars anschieben.“ Klyce und Fincher kennen sich zwar schon, seit
sie 18 Jahre alt waren – Klyce hat für alle Fincher-Filme entweder komponiert, oder er war als
Tonmischer oder Sounddesigner beteiligt. Dennoch war ihm klar, „dass mein Kopf unter dem
Fallbeil lag“, weil für „Zodiac“ kein Filmmusik-Budget eingeplant war.
Fincher schätzt die Fähigkeiten des talentierten, inzwischen 70-jährigen Filmkomponisten
David Shire. Er vertraut Klyce, weil der genau weiß, was er will. Doch „zunächst lehnte ich
Filmmusik eher ab, ich wollte keinesfalls einen Grabgesang, und ich wollte auch nichts
nachäffen, was man schon kennt“, sagt Fincher.
Während des Drehs zu „Zodiac“ erwies Fincher Pakulas Oscar-Kandidaten von 1976
konsequent seine Ehrerbietung. „Denn ich erinnere mich, dass David von Anfang an betonte:
,Ich will nicht noch einen Film über einen Serienkiller drehen. Vielmehr will ich den letzten
Serienkiller-Film drehen.‘“, sagt Fischer. „Andererseits sagte er auch: ,Eigentlich ist das gar
kein Serienkiller-Film, sondern eher eine Zeitungsgeschichte. Als Vorbild diente ihm der
Watergate-Film ,Die Unbestechlichen‘, der ebenso die Geschichte wahrer Ereignisse mit
authentischen Personen schildert.“ Sofort fügt Fincher hinzu: „Sicher geht es in ,Die
Unbestechlichen‘ viel eindeutiger um hochkarätigen Journalismus. Aber es geht auch um einen
Reporter, der seine Story um jeden Preis haben will, und um einen, der als Enthüllungsreporter
keine Erfahrung mitbrachte. Alles steht und fällt mit seiner Besessenheit, die Wahrheit ans Licht
zu bringen.“
Shire komponierte 27 Minuten Filmmusik, die über den ganzen Film verteilt wird. Viele
Tracks werden während der eskalierenden Spannungen zwischen der Polizei und der Presse
eingesetzt – ein durchgehend unterschwelliges Motiv, das laut Fincher „sorgfältig gestaltet
werden musste“.
„Der erste Akkord, den wir hören, wird nicht aufgelöst“, sagt Shire. „Es gibt zwölf
Tierkreiszeichen, und uns steht die tonale wie auch die atonale Musik zu Verfügung. Wir
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verwenden also zwölf Töne, ohne dass einer von ihnen je wiederholt oder manipuliert wird. Wir
suchten nach einem Schema, mit dem man die Emotionen der eigentlichen Story illustrieren
kann, dem Schema eines Serienmörders.“
Shire entwickelte einen subtilen Spannungs-Score, „der dynamisch wirkt, ohne dass das
zu offensichtlich klingt. Die Filmemacher wollten dem Film durch die Musik eine weitere
Dimension hinzufügen. Denn die Musik bezieht sich nicht nur auf die jeweilige Szene, sondern
auf die Seele und den Verstand der handelnden Personen. Mir schwebte dabei vor, den
einzelnen Figuren bestimmte Instrumente zuzuordnen. Toschi bekam die Trompete, Graysmith
ein Thema des Solo-Klaviers, und Serienkiller Zodiac wird von dissonanten Streichern
charakterisiert.“
Inspirieren ließ sich Shire von dem Meisterwerk „The Unanswered Question“ des
amerikanischen Komponisten Charles Ives aus dem Jahre 1906. Das vielschichtige Stück ist für
Streichquartett, ein Holzbläserquartett und Solotrompete geschrieben – jede Ebene bekommt ihr
eigenes Tempo und eine eigene Tonart. Ives nannte das Stück eine „kosmische Landschaft“,
wobei die Streicher „das Schweigen der Druiden repräsentieren, die nichts wissen, nichts sehen
und nichts hören“. Die Trompete stellt sechsmal „die ewige Frage nach der Existenz“, und
jedesmal suchen die Holzbläser nach „der unsichtbaren Antwort“, bis sie schließlich frustriert
ihre Mühe aufgeben. Komponist Leonard Bernstein sah in dem Bemühen der Holzbläser das
Bemühen von uns Menschen, die wir immer ungeduldiger und verzweifelter nach der Antwort
auf das Unbeantwortbare suchen, bis schließlich alle Mühen an Bedeutung verlieren. Am Ende
liegt die Antwort allein im „Schweigen“.
„Der gesamte Film ist eine unbeantwortete Frage“, sagt Shire. „Selbst am Ende fällt die
Antwort nicht hundertprozentig aus; auch nach über 20 Jahren stellen wir immer neue Fragen.
Da herrscht die Angst, dass etwas offen bleibt.“
Dieses Gefühl, diese Spannung aus der Ungewissheit heraus, wurde noch dadurch
gefördert, dass Klyce einen Stil einbrachte, der ihm besonders liegt – musique concrète.
Erfunden wurde diese Musikrichtung 1939 von Pierre Schaeffer. Es handelt sich um einen
französischen Begriff, mit dem man elektronische Musik aus natürlichen Geräuschen und
instrumentalen Tönen beschreibt, die bei der Aufnahme verändert und verzerrt werden. Später
ließen sich zeitgenössische Musiker wie Frank Zappa, The Beatles in ihrem Song „Revolution
9“ und Pink Floyd bei „Bike“ auf ihrem Album „The Dark Side of the Moon“ beeinflussen.
„Ich stehe auf den Stil dieser Jungs der 20er-, 30er- und 40er-Jahre, die Klang neu
definierten“, sagt Klyce. „Das wirkt so, als ob man Bruchstücke aufgenommener Musik in die
Luft wirft und sie dann aneinander klebt – einfach nur analoges Aufzeichnen und
Zusammenfügen.“
Shire nahm Klyces Konzept auf: „Musique concrète besteht im Grunde aus Elementen
realer Geräusche in unserer Welt, der man eine Art Struktur verleiht, die dann unter die Szene
gelegt wird. Also habe ich versucht, einen Score zu schreiben, der damit ein Tandem bildet.“
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Der Soundtrack, wie er im fertigen Film zu hören ist, wurde von den 54 Streichern des
San Francisco Orchestra bei Skywalker Sound eingespielt.
„Weil die stärkste Emotion im Herzen des Films die Besessenheit ist, hoffe ich, dass sie
die Musik inspiriert hat“, sagt Shire. Er jedenfalls wurde davon inspiriert.
Vorbilder, Modelle und Muster
„Das Wunderbare bei der Arbeit mit kreativen Regisseuren wie David ist, dass man dabei
eine Menge lernt“, sagt Messer. „Man erlebt mit, was sie sich vornehmen, was sie versuchen.
Immer probieren sie etwas ganz Neues aus, was auch mich selbst weiter bringt. Niemand würde
versuchen, David aufzuhalten – wir sind alle begierig zu erfahren, wie sie funktioniert.“
„Sie“ ist die Thomson Viper Filmstream Camera, eine High-definition-(HD)Videokamera, die der Regisseur bei „Zodiac“ erstmals für den Dreh eines Studiofilms einsetzt.
Zuvor wurde sie bereits für Werbespots und kleinere Filme vor allem in anderen Ländern
verwendet. Im Grunde handelt es sich um nicht komprimierte Videosignale, die das natürliche
Licht besser verarbeiten können.
„Ich wählte die Viper aus, weil ich ausprobieren will, was sie leistet, wenn man pfleglich
mit ihr umgeht“, sagt Fincher. „Werbespots habe ich damit schon gedreht, aber noch nie einen
Spielfilm. Doch jetzt hielt ich die Zeit für gekommen, das mal auszuprobieren. Das digitale
Verfahren liegt mir, denn ich warte sehr ungern bis zum nächsten Tag, bis ich sehen kann, was
ich gedreht habe.“
Der für die Technik zuständige Wayne R. Tidwell, der zuvor als Finchers Videoassistent
an „The Game“, „Fight Club“ und „Panic Room“ mitgearbeitet hatte, war der Einzige in
Finchers „Zodiac“-Team, der sich mit dem Viper-System bereits auskannte. Tidwell war bei
fünf von Finchers Werbespots für die Datenaufzeichnung verantwortlich – kleine Projekte für
Nike, Hewlett Packard, Heineken und Lexus, bei denen er sich mit den Geräten vertraut
machen, die Kinderkrankheiten ausmerzen und die Vorzüge ausprobieren konnte.
„Wenn David Fincher arbeitet, überlegt er nie lange“, sagt Tidwell. „Er weiß genau, was
er will. Statt uns tagelang die Muster anzuschauen, sehen wir jetzt unsere Aufnahme sofort in
der Kamera in der Originalbildauflösung. Und zwar als Negativ, nicht als auf Video neu
aufgebautes Bild. Es ist das Original-Bildmaterial – die Lichtwerte sind digital, die Schatten
sind digital, man schaut es sich vor Ort am Set an. Die Farbe ist nicht korrigiert. Mit diesen
unbearbeiteten Daten geht man dann in die Endfertigung.“ Tidwells Aufgabe bestand darin, die
Daten mit einem tragbaren digitalen Recorder der S.Two Corp. aufzuzeichnen.
Natürlich kennt Fincher den traditionellen Einwand, Filmmaterial garantiere ein qualitativ
besseres Bild.
„Im Gegensatz zu vielen anderen finde ich aber nicht, dass man bei digitalen Bildern von
verminderter Qualität sprechen kann. Ich glaube nicht, dass die Zuschauer erkennen können, ob
der Film auf Filmmaterial oder digital aufgenommen wurde“, sagt Fincher. „Das soll nicht
heißen, dass ich nie mehr auf Film drehen würde. Unter bestimmten Bedingungen mache ich
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das. Im Himalaya würde ich wohl kaum mit der Viper drehen, auch nicht in der Wüste oder im
Dschungel – also nie unter extremen Temperaturbedingungen. Unsere Ausrüstung ist noch recht
neu – man braucht dafür natürlich keine staubfreien Laborbedingungen, aber wir wissen eben,
dass traditionelles Filmmaterial für harte Arbeitsbedingungen in problematischen Situationen
besser gerüstet ist. Wahrscheinlich werden sich die geringeren Kosten bald noch deutlicher
auswirken, wenn wir das Verfahren vervollkommnet haben.“
Laut Tidwell ist es das bereits: „Wir machten uns Sorgen und fragten uns, wie viel die
Geräte wohl aushalten. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Geräte deutlich seltener versagten
als bei Dreharbeiten mit üblichem Filmmaterial. Insgesamt haben wir etwa eine bis anderthalb
Stunden dadurch verloren. Auch beim Film bleibt der Streifen schon mal in der Kamera stecken,
und manchmal bleiben Haare im Bildfenster hängen, oder das Negativ bekommt einen Kratzer.
Doch bei dieser HD-Kamera gibt es kein Bildfenster, kein Negativ, das zerkratzt werden kann,
weil die Daten direkt auf dem Laufwerk aufgezeichnet werden.“
Während der drei Jahre, in denen Fincher und Tidwell mit der Viper beim Drehen von
Werbespots Erfahrung sammelten, entwickelte Fincher einen weiteren kostensparenden Aspekt
für Filmemacher. Die so genannte Autoklappe spart Zeit, wie Tidwell berichtet: „Auf den ersten
fünf Einzelbildern jedes Takes erscheint optisch die Klappe, die wie eine real gefilmte Klappe
aussieht – das ist die Tafel, die zu Beginn jeder Aufnahme geklappt wird. Dieser Vorgang
braucht Zeit, etliche Sekunden, die sich addieren. Bei der Autoklappe markiert die Kamera Bild
und Ton selbstständig. Angenommen, das dauert sonst etwa zehn Sekunden – multipliziert mit
den 250 bis 500 Takes pro Tag: Die sparen wir uns. Zeit ist Geld. David hatte die Idee, mit
seiner Weitsicht hat er das schon vor Jahren für die Werbespots entwickelt. Und jetzt hat er das
auch beim Spielfilm eingeführt.“
Doch sein Erfindungsgeist ging noch weiter – auch beim Schneiden führte Fincher mit
dem Verfahren Final Cut Pro eine Neuerung ein.
„Das Schnittverfahren Final Cut Pro besteht einfach darin, schon vorhandene MacTechnik einzusetzen“, sagt Fincher. Im Grunde „war ich echt sauer auf die Techniker des
üblichen Schnittverfahrens AVID, weil die sich auf die Bedürfnisse der Filmemacher nicht
richtig einstellen. Offenbar war denen das egal. Jedenfalls reagierten sie arrogant. Dann
interessierte Apple sich für diesen Bereich der Branche und entwickelte ein richtig tolles
System, das funktioniert. Es ist einfach und direkt und spart Kosten.“
Aus Cutter Angus Walls Sicht „wird der Cutter durch diese Technik fast vollständig
unabhängig – das ist wunderbar, viel effizienter. Die Arbeit ist einfacher, weil man täglich an
die Produktion angeschlossen ist. Außerdem gibt es keinen chemischen Abfall wie beim Film,
was auch eine wichtige Rolle spielt. Viele junge Filmemacher haben uns angesprochen und
wollten wissen, wie wir diese Geräte verwenden. Sogar eine Frau aus Amerikanisch-Samoa, die
eine Doku dreht, wollte alles über die Geräte und ihre Verwendung erfahren.“
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Zu den bei „Zodiac“ verwendeten Geräten gehören im einzelnen: HD zur Übertragung
auf Film; 2 Thomson Viper Filmstream-Kameras; die Bilder der Kameras werden von einem
tragbaren Recorder S Two D.Mag aufgezeichnet; 2 x Back Focuser; 2 x Astro HD 6-ZollMonitore; und 8 x 29-Volt-18-Ampere-Lithium-Batterien. Zusatzausstattung: zuschaltbare
Matte-Boxen/FollowFocus/Baby- und normale Stative mit Höhenvariablen;
2 x Stativ-
Gelenkköpfe O’Connor Ultimate 2575; und 1 x Lambda-Gelenkkopf. Grundsätzliche
Filteraussrüstung: NDs/Polas/optische Blitzdämpfer/Tiff Diffusions/Dioptors. Als Objektive
werden Zeiss-Digital-Linsen eingesetzt: 5mm t1.9; 7mm t1.6; 10mm t1.6; 14mm t1.6; 20mm
t.1.6; 28mm t1.6; 40mm t1.6; 70mm t1.6 Nahfocus; und 2 x Zeiss 6-24mm Zoom t1.9.
Kameramann Harris Savides, A.S.C., erklärt, wie die Geräte funktionieren:
„Die Viper ist eine High-Definition-(HD)-Videokamera, die die Daten ungefiltert
aufnimmt – das heißt, die Kamera gibt die Bilddaten von den Sensor-Chips unbearbeitet weiter.
HD-Sensor-Chips produzieren ungeheure Datenmengen. Ursprünglich zeichneten die HDKameras auf Magnetband auf, doch dieses Medium kann die hohe HD-Datenmenge nicht
aufnehmen. Die Kamerahersteller reagierten auf diesen Nachteil, indem sie die Daten
komprimierten und die Datenfrequenz so reduzierten, dass das Magnetband ausreichte. Doch
wenn Daten komprimiert werden, muss schon während der Komprimierung über Farbausgleich,
Kontrast, Helligkeit usw. entschieden werden. Sobald das entschieden und das Resultat
komprimiert ist, führen alle weiteren Änderungen zu einem Qualitätsverlust im Bild. Letztlich
müssen die Filmemacher mit dem leben, was auf dem Band aufgezeichnet wurde. Die Viper
verabschiedet sich von diesem Denkmuster und geht einen Riesenschritt weiter. Statt vorher
über das Bildverfahren zu entscheiden und dann die Daten zu komprimieren, nimmt die Viper
die Daten nur auf und gibt sie unmodifiziert und unbearbeitet weiter. In der Viper selbst ist kein
Aufzeichnungsgerät enthalten, sie ist also auf einen externen Recorder angewiesen. Die
Filmemacher können wählen: Einerseits können sie auf einem Magnetband-Recorder
aufzeichnen, zum Beispiel auf dem Sony HDCAM Tape System. In diesem Fall werden
Entscheidungen zum Bild getroffen und die Daten dann komprimiert. Doch andererseits stehen
jetzt der tragbare Digitalrecorder S Two und der Thomson-Datenrecorder Venom zur
Verfügung, und so können die Filmemacher auch entscheiden, die rohen Daten aufzuzeichnen.
Diese Recorder haben eine hohe Kapazität und zeichnen mit hohem Tempo auf, können also die
unkomprimierten HD-Daten verarbeiten. Entsprechend können die Filmemacher später die
Daten beliebig modifizieren, ohne an Bildqualität einzubüßen. Außerdem steht den
Filmemachern so die ganze Bandbreite der Bildbearbeitung in den Post-Production-Geräten zur
Verfügung – sie sind nicht mehr auf die in den Kameras eingebauten Funktionen angewiesen.“
Savides hat bereits an Finchers „Se7en“ und „The Game“ mitgewirkt. Wie der Regisseur
sagt auch er: „Ich probiere gern neue Sachen aus.“ Wie wahr. Von Savides stammt der
Vorspann zu „Se7en“ – ein Vorspann, der die üblichen Modelle und Denkmuster auf den Kopf
stellte und den Look der Spielfilm-Titelsequenzen viele Jahre nachhaltig beeinflusste.
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„Die Leute haben ja keine Ahnung“, lacht Savides. „Das hat richtig Spaß gemacht. Wir
haben einfach mit der Kamera herumgespielt. Wir brauchten dafür etwa zwei Tage. Wir haben
einfach mit zerbrochenen Spiegeln experimentiert. Bei einem anderen Auftrag hatte ich mit
Spiegeln zu tun, und da überlegte ich mir: Das ist es doch! Wir haben einfach Quatsch gemacht.
Für eine Sequenz drehten wir eine Großaufnahme von einem Faden, der ganz straff um den
Finger eines Mannes gezurrt wurde, damit es wirklich gruselig und spannend aussah. Ich fing so
laut an zu lachen, dass die Kamera wackelte – und so haben wir einfach weiter gemacht!
Dadurch kamen wir auch auf den Kniff mit den sich bewegenden, fragmentierten Bildern! Es ist
schon komisch, wie oft das dann nachgeahmt wurde.“
Als Fincher Savides dann vorschlug, die Viper auszuprobieren, war Savides sofort dabei.
„Bei der Viper braucht man keine Lichtmessgeräte“, erklärt Savides. „Bei der Ausleuchtung
geht es vor allem um das Verhältnis von Licht und Schatten. Filmmaterial kann bestimmte
Werte innerhalb von Toleranzgrenzen verarbeiten, und ich weiß in etwa, was funktioniert.
Interessanterweise weiß ich in manchen Fällen bis heute nicht, wie es reagiert. Das Tolle an der
Viper ist natürlich, dass man auf keinerlei Kompression Rücksicht nehmen muss. Der einzige
Nachteil ergibt sich allerdings beim Filmen in starkem Licht, gegen das Sonnenlicht oder gegen
hell erleuchtete Fenster. Gegenlicht kann die Kamera nicht so gut wie eine Filmkamera
verarbeiten. Dieses Problem ist in Digitalkameras sozusagen eingebaut.“
Derzeit arbeitet Savides an zwei weiteren Filmen, die jeweils auf Filmmaterial
aufgenommen werden. „Die Dreherfahrung mit der Viper kann man mit Filmmaterial ebenso
schlecht vergleichen wie Äpfel mit Birnen“, sagt er. „Ich habe das als neue Herausforderung
erlebt, denn wir mussten mit dem Rohbildmaterial arbeiten.“
Doch das erwies sich laut Wall als Vorteil: „Das Verfahren steht ja noch am Anfang – ich
bin sicher: In ein paar Jahren schauen wir zurück und werden staunen, wie schnell sich die
Dinge entwickeln. In Zukunft werden Filme bestimmt ganz anders gedreht.“
Dreharbeiten zu „Zodiac“
„Das Großraumbüro des alten Chronicle war so lang wie der ganze Häuserblock. Alles
war authentisch: die Lampenfassungen, die alten Schreibmaschinen, der Stuck, der U-förmige
Tisch, wo die Manuskripte redigiert wurden. Alles funktionierte – die alten Telefone, die
Trinkwasserspender, die Aufzüge und das pneumatische Rohrpostsystem. In den Schubladen der
Schreibtische lagen sogar Chronicle-Notizblocks und Bleistifte der Marke Eagle. Doch wer
würde nach so vielen Jahren noch merken, ob diese Details akkurat sind? Natürlich David
Fincher selbst.“
Autor Robert Graysmith
Beim Look zu „Zodiac“ gab es nur eine Vorgabe: Zurückhaltung.
Obwohl der Film eine vergangene Zeit beschreibt – sogar mehrere Zeitabschnitte, „wollte
ich den Kitsch der frühen 70er-Jahre nicht imitieren. Also kein ,Starsky & Hutch‘-Stil, keine
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Tapeten in Orange und Avocado-Grün, keine Verbeugungen vor Pop-Art-Künstler Peter Max“,
sagt Fincher. „Dennoch lege ich auf Authentizität Wert, was bedeutet: Die älteren Geschwister
bestimmen den Look der Zimmer, die Welt sieht so aus, wie die Eltern sie geprägt haben, wie
ihre Elternhäuser aussahen. Wir alle besitzen Dinge, die über Generationen vererbt worden sind.
Das erkennt man deutlich in Roberts Junggesellenwohnung. Wahrscheinlich hätten wir noch
mehr VW-Käfer zeigen sollen, aber trotzdem gelingt uns doch eine angemessene Darstellung
jener Zeit. Technisch ist das nicht perfekt umgesetzt. Ein paar Mängel sind sichtbar, aber einige
davon sogar ganz bewusst. Durch die Musik wird das ganz deutlich.“
Laut Fischer drehte das Team fünf Wochen lang im Großraum San Francisco, den Rest in
Los Angeles. Dass alles reibungslos klappte, hält er Produzentin Ceán Chaffin zugute: „Ceán
hatte die äußerst komplizierte Produktion mit über 100 Drehtagen zwischen San Francisco und
Los Angeles voll im Griff und schloss den Dreh ab, ohne das Budget ganz auszuschöpfen. Sie
gehört zu den besten Herstellungsleitern der Branche. Ihr gelingt die schwierige Gratwanderung
zwischen den hohen Ansprüchen des Regisseurs und dem nötigen Management der finanziellen
Ressourcen, wobei sie dem Drehteam immer mit Respekt und Hochachtung begegnet.“
In Los Angeles baute man die Büros des San Francisco Chronicle im alten Postamt im
Terminal Annex Building im Zentrum der Stadt nach. Ein Gebäude in der Spring Street
doubelte das Gerichtsgebäude und das San Francisco Police Department. Weil der Golfplatz
Blue Rock Springs heute völlig anders aussieht als 1969, drehte man an Ersatzschauplätzen bei
L.A. Auch Vallejo hat sich seit damals dramatisch verändert, sodass man einige der dortigen
Szenen stattdessen in Downey drehte.
Laut Produktionsdesigner Donald Graham Burt zählt Lake Berryessa, wo Shepherd und
Hartnell überfallen wurden, zu den kostspieligsten Sets des Films. „Als wir uns den Schauplatz
ansahen, ragte eine kleine Landzunge wie eine Halbinsel ins Wasser. Die Eichen, hinter denen
sich der Killer versteckt hat, gibt es nicht mehr. Deshalb mussten wir zwei große Eichen per
Helikopter einfliegen. Wir bohrten Löcher in den Boden und bewässerten sie, damit sie nicht
vertrockneten. Wir setzten sie dort erst drei oder vier Tage vor den Aufnahmen ein, weil klar
war, dass sie das nicht lange aushalten würden“, sagt Burt. „Dabei haben wir die Szenerie
anhand der Fotos rekonstruiert, die damals vom Tatort gemacht wurden.“
Laut Fischer waren die Bäume für die Story unabdingbar, „weil Zodiac sich hinter diesen
Eichen versteckte und Cecilia ihn dort sah. Sie zählen zu einer geschützten kalifornischen
Eichenart! Also ein teures Requisit.“
Als Vorlage für die Kostüme stellte Graysmith dem Kostümbildner Casey Storm Fotos
aus den 60er- und 70er-Jahren zur Verfügung, „die wahrscheinlich vom Redaktionsfotografen
der Zeitung gemacht wurden. Weil viele handelnde Personen unseres Films noch leben, war es
sehr wichtig, sie genauso darzustellen, wie sie sich selbst sehen. Ich habe noch nie an einem
Film mitgewirkt, in dem es um derart viele reale Personen geht. Insgesamt bemühen wir uns um
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nüchternen Realismus, denn hier spielen Reporter und Cops die Hauptrolle, die nicht gerade
dafür bekannt sind, dass sie sich besonders elegant kleiden.“
Storm berichtet, dass er Polizeifotos von der Kleidung der Mordopfer als Vorlage
benutzte: „Wir schneiderten eine exakte Kopie des Anzugs, den Darlene Ferrin trug – ein blauer
Overall ohne Ärmel. Wir haben die Fotos gescannt und den Stoff danach zugeschnitten. Das
mag etwas morbide erscheinen, doch weil wir es mit einer wahren Geschichte zu tun haben, legt
Fincher besonders großen Wert darauf, dass wir den Beteiligten und den Fakten möglichst
weitgehend gerecht werden.“ Eines der überlebenden Opfer, Bryan Hartnell, übernimmt im
Film sogar eine Gastrolle, wie Storm erzählt: „Er spielt einen Detective im Gerichtsgebäude – er
trägt graue Hosen und einen Tweed-Mantel.“
Laut Savides sind die Farbgebung und der Look „dem überhöhten, aber nicht
übertriebenen Realismus des Films angepasst. Ich spreche nicht gern darüber, worin dieser Look
besteht, denn wenn ich an einem Film arbeite, möchte ich eher, dass die Zuschauer nur das mit
nach Hause nehmen, was sie selbst wollen. Die Story bestimmt den Look. Natürlich haben wir
bestimmte Richtungen vorgegeben, aber diese schwerpunktmäßige Ausrichtung verschwindet
mehr oder weniger, wenn die konkrete Arbeit beginnt. Entscheidend für mich ist der
Naturalismus der Kameraleute William Eggleston, Todd Hido und Steven Shore.“
„In jeder Hinsicht hat David den Film gemacht, den er machen wollte – seine Vision
prägt die Story“, sagt Medavoy. Obwohl der Film zwei Stunden und 34 Minuten dauert, „reißt
er uns derart mit, dass man jedes Zeitgefühl verliert, denn wir werden Zeuge, wie die
Hauptpersonen ihr Ziel nie aus den Augen lassen – und wir sind immer dabei. Die Filmlänge
ordnet sich immer dem Interesse unter: Wenn ich interessiert bin, merke ich nicht, wie die Zeit
vergeht.“
Die Dreharbeiten begannen am 12. September 2005 und wurden im Februar 2006
abgeschlossen. „Weil David sowohl die Story als auch die Technik voll im Griff hat und das
Ziel optisch klar vorgibt, lief die gesamte Produktion wie eine gut geölte Maschine“, sagt
Executive Producer Louis Phillips.
Über diese gut geölte Maschine schreibt Robert Graysmith derzeit ein neues Buch:
„Ich habe die Gespräche der Filmemacher mit den Original-Detectives an den Tatorten
aufgenommen, machte Fotos mit Wegwerf-Kameras und nutzte also mein Privileg, so hautnah
mit einem großen Regisseur zusammenzuarbeiten, der nicht gerade häufig Interviews gibt. Ich
war Zeuge, wie sie erschreckende neue Fakten aufdeckten. Sie waren unerbittlich. Das Buch ist
noch nicht fertig. Es hört dort auf, wo die meisten Filmbücher beginnen: als die ,Zodiac‘Produktion grünes Licht bekam. Ich nenne es ,Shooting Zodiac‘ – Zodiac im Visier.“
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DARSTELLER
JAKE GYLLENHAAL
Robert Graysmith
Oscar-Kandidat Jake Gyllenhaal hat sich einen Namen als einer der profiliertesten
Schauspieler seiner Generation gemacht. Seine bewegenden und sehr unterschiedlichen Rollen
begeistern die Zuschauer ebenso wie die Kritiker.
Mit Ang Lees „Brokeback Mountain“ (Brokeback Mountain) gewann er 2006 als Bester
Nebendarsteller den Preis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) und des
National Board of Review (US-Pendant der FSK), außerdem wurde er für den Oscar und den
Preis der Screen Actors Guild (US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler) nominiert.
Derzeit wirkt Gyllenhaal in Gavin Hoods „Rendition“ neben Meryl Streep, Alan Arkin,
Reese Witherspoon und Peter Sarsgaard mit. Es geht darin um einen CIA-Agenten im Nahen
Osten, der über seinen Auftrag nachzudenken beginnt, als er Zeuge der Verhörmethoden der
Geheimpolizei im Fall eines Selbstmordattentäters wird.
Weitere Filme: Sam Mendes’ „Jarhead“ (Jarhead – Willkommen im Dreck) mit Jamie
Foxx und Peter Sarsgaard; John Maddens „Proof“ (Der Beweis – Liebe zwischen Genie und
Wahnsinn) mit Anthony Hopkins und Gwyneth Paltrow; Miguel Artetas „The Good Girl“ (The
Good Girl) mit Jennifer Aniston und John C. Reilly; Brad Silberlings „Moonlight Mile“
(Moonlight Mile – Eine Familiengeschichte) mit Dustin Hoffman und Susan Sarandon; Nicole
Holofceners „Lovely and Amazing“ mit Catherine Keener; Richard Kellys Kulthit „Donnie
Darko“ (Donnie Darko); und Joe Johnstons „October Sky“ (October Sky) mit Chris Cooper und
Laura Dern.
Auf der Bühne spielte Gyllenhaal eine Hauptrolle in Kenneth Lonergans Neuinszenierung
von „This Is Our Youth“ mit Anna Paquin und Hayden Christensen. Das Stück lief acht
Wochen
lang
im Londoner
West
End
–
Gyllenhaal
wurde
als
Hervorragender
Nachwuchsdarsteller mit dem Theaterpreis der Tageszeitung Evening Standard ausgezeichnet.
MARK RUFFALO
Det. Dave Toschi
Ruffalo ist heute einer der gefragtesten Hauptdarsteller in Hollywood – er kann bereits
auf eine umfangreiche Filmografie mit unterschiedlichsten Rollen verweisen. Kürzlich hat er
den Focus-Film „Reservation Road“ mit Joaquin Phoenix abgedreht. Die Verfilmung des
gleichnamigen Bestsellers handelt von zwei Vätern als Gegner in einem Fall von Fahrerflucht.
Fertiggestellt sind inzwischen auch Spike Jonzes „Where the Wild Things Are“ und Kenneth
Lonergans „Margaret“ mit Anna Paquin und Matt Damon.
„Zodiac“-Produktionsfirma Phoenix Pictures hat den Erwerb der Filmrechte an „The
Brass Wall“ als Filmprojekt für Ruffalo angekündigt. Er spielt darin einen Undercover-Cop, der
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sich in den Gangster-Clan der Lucchesi in New York einschleust, um den Mord an einem
Feuerwehrmann aufzuklären.
2006 gab Ruffalo sein Broadway-Debüt am Lincoln Center Theater in der
Neuinszenierung von Clifford Odets’ „Awake and Sing!“ Dafür erhielt Ruffalo eine TonyNominierung in der Kategorie Nebendarsteller. In diesem von Bartlett Sher („The Light in the
Piazza“) inszenierten Stück über die Zeit der Weltwirtschaftskrise spielte Ruffalo einen
Veteranen des Ersten Weltkriegs, dem ein Bein amputiert worden ist. Weitere Rollen
übernahmen Ben Gazzara, Zoe Wanamaker und Lauren Ambrose.
Ruffalo spielte kürzlich in „All the King’s Men“ (Das Spiel der Macht) neben Sean Penn,
Kate Winslet und Jude Law mit.
In Mark Waters’ „Just Like Heaven“ (Solange Du da bist) wirkte Ruffalo als Reese
Witherspoons Liebhaber mit. Zuvor trat er neben Tom Cruise und Jamie Foxx in „Collateral“
(Collateral) auf. Darin spielt Ruffalo den LAPD-Beamten, der dem Auftragskiller (Tom Cruise)
auf den Fersen ist. Zu sehen war er auch in „We Don’t Live Here Anymore“ von Warner
Independent Pictures. Der Film wurde 2004 auf dem Sundance Film Festival hoch gelobt.
Ruffalo trat neben Naomi Watts, Peter Krause und Laura Dern auf, übernahm aber auch die
Funktion des Executive Producers. Thema des Films ist die Untreue in zwei kriselnden Ehen.
2004 war Ruffalo in der romantischen Komödie „13 Going on 30“ (30 über Nacht) neben
Jennifer Garner zu sehen. 2004 lief auch „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“ (Vergiss mein
nicht) mit Jim Carrey, Kirsten Dunst, Kate Winslet, Elijah Wood und Tom Wilkinson an.
2003 war Ruffalo neben Meg Ryan in Jane Campions Film „In the Cut“ (In the Cut) zu
sehen. Im selben Jahr trat er in dem Independent-Film „My Life Without Me“ (Mein Leben
ohne mich) auf, den Isabel Coixet schrieb und inszenierte. Weitere Hauptrollen spielten Sarah
Polley und Scott Speedman.
2000 priesen die Kritiker Ruffalos Auftritt in Kenneth Lonergans „You Can Count on
Me“ (You Can Count on Me) mit Laura Linney und Matthew Broderick. Mit dieser Leistung
gewann er den Darstellerpreis auf dem Film Festival in Montreal und den New Generation
Award der Filmkritiker von Los Angeles. Der von Martin Scorsese produzierte Film wurde von
den US-Kritikern begeistert aufgenommen und kam besonders gut auf dem Sundance Film
Festival an: Er gewann zwei Hauptpreise – den begehrten Jurypreis und für das Drehbuch den
Waldo Salt Award.
Weitere Filme: „The Last Castle“ (Die letzte Festung), „Windtalkers“ (Windtalkers),
„XX/XY“ (XX/XY), „Committed“ (Committed – Einmal 7. Himmel und zurück), „Ride With
the Devil“ (Ride With the Devil), „54“ (Studio 54), „Safe Men“ (Die Safe-Spezialisten), „The
Last Big Thing“, „Fish in the Bathtub“ und „Life/Drawing“.
Ruffalo kommt ursprünglich vom Theater, wo er mit der Off-Broadway-Produktion „This
Is Our Youth“ auf sich aufmerksam machte und den Lucille Award als Bester Darsteller
gewann. Autor und Regisseur war Kenneth Lonergan. Ruffalo hat mehrere Bühnenpreise
37
gewonnen, darunter den Dramalogue Award und den Theater World Award. 2000 trat Ruffalo
Off-Broadway in „The Moment When“ auf, einem Stück des Pulitzer- und Tony-Preisträgers
James Lapine.
Ruffalo ist auch als Autor, Regisseur und Produzent tätig. Als Co-Autor war er am
Drehbuch zu dem unabhängig produzierten Film „The Destiny of Marty Fine“ beteiligt, der
1995 auf dem Slamdance Film Festival in Park City/Utah den zweiten Platz belegte. Daneben
hat er mehrere Stücke und Einakter inszeniert. 2000 inszenierte er Timothy McNeils Stück
„Margaret“ am Hudson Backstage Theater in Los Angeles.
Auf dem Bildschirm war er in „The Beat“ auf UPN zu sehen – die Serie wurde von
Oscar-Preisträger Barry Levinson und Emmy-Gewinner Tom Fontana konzipiert. Weitere TVAuftritte: „On the Second Day of Christmas“ (Am zweiten Weihnachtstag) und „Houdini:
Believe“ (Houdini – Flirt mit dem Tod) auf Turner Network Television.
Ruffalo lebt in Los Angeles.
ROBERT DOWNEY JR.
Paul Avery
Downey hat sich als einer der angesehensten Schauspieler Hollywoods etabliert. Seine
Titelrolle in „Chaplin“ (Chaplin; 1992) wurde mit einer Oscar-Nominierung und dem British
Academy Award (BAFTA) gewürdigt.
Aktuell trat Downey in Steven Shainbergs „Fur“ neben Nicole Kidman auf. Er spielt darin
den Ehemann der legendären 60er-Jahre-Fotografin Diane Arbus (Kidman). Außerdem war er in
„A Guide to Recognizing Your Saints“ nach dem Roman von Dito Montiel zu sehen, den er auch
mitproduzierte. Seine Partnerin ist Rosario Dawson.
Downey wirkte auch in Richard Linklaters rotoskopiertem (auf der Basis von
Realfilmaufnahmen animierten) Science-Fiction-Film „A Scanner Darkly“ nach dem Buch von
Philip K. Dick mit. Weitere Hauptrollen übernahmen Keanu Reeves, Winona Ryder und Woody
Harrelson. Die Handlung spielt in einem Amerika, das den Krieg gegen die Drogen verloren hat
und von einer Art Big Brother beherrscht wird.
2005 trat Downey in George Clooneys Oscar-Kandidat „Good Night, and Good Luck“
(Good Night, and Good Luck) auf. Und er übernahm die Hauptrolle in Shane Blacks ActionKomödie „Kiss Kiss, Bang Bang“ (Kiss Kiss, Bang Bang) mit Val Kilmer.
Im Oktober 2003 war Downey in zwei sehr unterschiedlichen Filmen zu sehen: „The
Singing Detective“ (The Singing Detective), dem Musical-Remake der beliebten BBCMiniserie mit Downey als singendem und tanzendem Detektiv neben Adrien Brody, Katie
Holmes und Robin Wright-Penn; und „Gothika“ (Gothika) mit Halle Berry und Penélope Cruz,
in dem Downey die Rolle eines Psychiaters im Sanatorium übernahm.
Für sein TV-Debüt als Anwalt Larry Paul in der TV-Serie „Ally McBeal“ (Ally McBeal)
gewann er 2001 den Golden Globe als Bester Nebendarsteller in einer TV-Serie sowie den Preis
38
der Screen Actors Guild (US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler) als Herausragender
Darsteller in einer Komödienserie. Außerdem war Downey für den Emmy nominiert.
2000 war Downey Partner von Michael Douglas und Toby Maguire in Curtis Hansons
Komödie „Wonder Boys“ (Die Wonder Boys). Downey spielte einen bisexuellen Verlagsagenten.
Im April 2000 trat er neben Steve Martin und Eddie Murphy in der Hit-Komödie „Bowfinger“
(Bowfingers große Nummer) auf.
Im September 1999 war Downey neben Ben Stiller, Elijah Wood, Gaby Hoffman, Brooke
Shields und Claudia Schiffer in „Black & White“ (Black & White) zu sehen. Darin macht eine
Gruppe weißer Schüler Exkursionen in die Welt der schwarzen HipHopper in Harlem. Im
selben Jahr spielte Downey den Bösewicht in Neil Jordans „In Dreams“ (Jenseits der Träume)
mit Annette Bening und Aidan Quinn.
1998 wirkte er neben Tommy Lee Jones und Wesley Snipes in Stuart Bairds „U.S.
Marshals“ (Auf der Jagd) mit und neben Heather Graham und Natasha Gregson Wagner in
James Tobacks gefeiertem „Two Girls and a Guy“ (Ein Mann für zwei).
1997 trat Downey mit Kenneth Branagh, Daryl Hannah und Embeth Davitz in Robert
Altmans „The Gingerbread Man“ (The Gingerbread Man) auf; außerdem in Mike Figgis’ „One
Night Stand“ (One Night Stand) mit Wesley Snipes und Nastassja Kinski.
Weitere Filme: „Restoration“ (Zeit der Sinnlichkeit – Restoration), „Richard III“ (Richard
III., 1995), „Natural Born Killers“ (Natural Born Killers), „Short Cuts“ (Short Cuts), „The Last
Party“, „Soapdish“ (Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper), „Air America“ (Air America), „Chances
Are“ (Ein himmlischer Liebhaber), „True Believer“ (Das dreckige Spiel), „Johnny Be Good“
(Johnny Be Good), „Less Than Zero“ (Unter Null), „The Pick-up Artist“ (Jack, der Außenseiter),
„Back to School“ (Mach’s noch mal, Dad; auch: Mein Alter lernt es nie), „Weird Science“
(L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn), „Firstborn“ (Moving In – Eine fast intakte Familie) und „Pound“,
in dem er unter der Regie seines Vaters Robert Downey Sr. sein Spielfilmdebüt gab.
Am 23. November 2004 veröffentlichte Robert Downey Jr. sein Debüt-Album „The
Futurist“ auf Sony Classics. Mit den acht eigenen Songs, die er mit seiner temperamentvollen
Stimme vorträgt, beweist er sein musikalisches Talent.
ANTHONY EDWARDS
Det. Bill Armstrong
Seine bekannteste Rolle spielt Edwards als Dr. Mark Greene in der Hitserie „ER“
(Emergency Room – Die Notaufnahme). Seine Darstellung des überarbeiteten, aber engagierten
Notarztes brachte ihm vier Emmy-Nominierungen ein. Dreimal gewann er den Preis der Screen
Actors Guild (US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler) – als Bester Seriendarsteller
1996 sowie als Ensemblemitglied 1998 und 1999. Den Golden Globe erhielt er 1998.
Weitere aktuelle Filme: „Thunderbirds“ (Thunderbirds), „Northfork“ der Polish-Brüder
für Paramount Classics und „Don’t Go Breaking My Heart“ (Ein traumhaftes Missverständnis),
39
den er mit seiner Produktionsfirma Aviator Films auch als Executive Producer betreute. Seine
Firma produzierte auch den NBC-TV-Film „Border Line“ (Skrupellos gehandelt – Babies gegen
Bares) mit Sherry Stringfeld.
Edwards hat Hauptrollen in über 20 Spielfilmen übernommen – zum Beispiel als
unvergesslicher Goose in dem Blockbuster „Top Gun“ (Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch
Teufel). Weitere Kinoauftritte: „Playing by Heart“ (Leben und Lieben in L.A.), „The Client“
(Der Klient), „Miracle Mile“ (Nacht der Entscheidung – Miracle Mile), „Mr. North“ (Mr. North
– Liebling der Götter), „Hawks“ (Die Falken), „Pet Sematary II“ (Friedhof der Kuscheltiere 2),
„Delta Heat“ (Delta Heat – Erbarmungslose Jagd), „Landslide“ (Fluch der Erinnerung), „The
Sure Thing“ (Der Volltreffer; auch: Gnadenlos verliebt), „Gotcha“ (Gotcha! – Ein irrer Typ;
auch: Schüsse, Küsse und Spione), „Revenge of the Nerds“ (Die Rache der Eierköpfe), „Heart
Like a Wheel“ (...und wenn der letzte Reifen platzt) und „Fast Times at Ridgemont High“ (Ich
glaub’ ich steh’ im Wald).
Sein Spielfilmregiedebüt gab Edwards mit „Charley’s Ghost Story“ (Das letzte Abenteuer
des großen Eroberers), einer modernen Mark-Twain-Verfilmung mit Cheech Marin und Linda
Fiorentino.
Als Kontrastprogramm zu seiner „ER“-Rolle übernahm Edwards neben Eric Roberts die
Hauptrolle in dem Hallmark-Entertainment-TV-Film „In Cold Blood“ (Kaltblütig, 1996). Der
Film zeigt eine authentische Geschichte nach Truman Capotes Buchklassiker: Zwei bösartige
Kriminelle ermorden brutal eine Landwirtfamilie in Kansas, werden gefasst und schließlich
hingerichtet. Unter der Regie von Jonathan Kaplan stellte Edwards den berüchtigten Dick
Hickock dar.
Zu seinen weiteren TV-Rollen zählt der hyper-allergische Anwalt, der in der von der
Kritik gefeierten Serie „Northern Exposure“ (Ausgerechnet Alaska) in einem Isolierzelt leben
muss. Außerdem wirkte er in der Serie „It Takes Two“ neben Richard Crenna, Patty Duke und
Helen Hunt mit. Edwards wirkte auch in dem Showtime-Special „Sexual Healing“ mit, mit dem
er für den Kabel-TV-Preis ACE nominiert wurde, außerdem in den TV-Filmen „El Diablo“ (El
Diablo – Der mit dem Teufel tanzt), „Hometown Boy Makes Good“ (Hochstapler wider
Willen), „Going for the Gold: The Bill Johnson Story“, „High School USA“ (Highschool USA)
und „The Killing of Randy Webster“ (Randys Tod).
Edwards stammt aus Santa Barbara/Kalifornien – er ist das jüngste von fünf
Geschwistern. Schon früh begeisterte er sich für die Bühne – als 16-Jähriger war er bereits in
Dutzenden Musicals und Stücken aufgetreten.
Karitativ engagiert sich Edwards für Project Angel Food, Cure Autism Now (CAN) und
das Los Angeles Youth Network, eine Unterkunft für obdachlose Jugendliche in Hollywood.
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BRIAN COX
Melvin Belli
Der preisgekrönte Brian Cox hat sich auf Bühne, Leinwand und Bildschirm bewährt. Zu
seinen über 50 Spielfilmen gehören aktuell Ryan Murphys „Running With Scissors“ (Krass),
Woody Allens viel gepriesener „Match Point“ (Match Point), Wes Cravens hoch gelobter „Red
Eye“ (Red Eye) und die erfolgreiche Action-Thriller-Fortsetzung „The Bourne Supremacy“
(Die Bourne-Verschwörung), in der er wieder seine Rolle aus dem Blockbuster „The Bourne
Identity“ (Die Bourne-Identität; 2002) aufnimmt. Kürzlich war er in der dritten Staffel der
HBO-Hitserie „Deadwood“ (Deadwood) zu sehen, und acht Monate lang stand er im Londoner
West End in Tom Stoppards „Rock’n’Roll“ auf der Bühne.
2001 gewann er den Emmy als Hervorragender Nebendarsteller in einer Miniserie/TVFilm für seine packende Darstellung des Nazi-Kriegsverbrechers Hermann Göring in der TNTProduktion „Nuremberg“ (Nürnberg – Im Namen der Menschlichkeit), die ihm auch
Nominierungen für den Golden Globe und den Preis der Screen Actors Guild (SAG,
Gewerkschaft der US-Filmschauspieler) einbrachte. Für seinen urkomischen Gastauftritt als
Harry Moon in der erfolgreichen NBC-Serie „Frasier“ (Frasier) erhielt er 2002 seine zweite
Emmy-Nominierung. Daneben wirkte Cox in einer Reihe bedeutender TV-Projekte sowohl in
den Vereinigten Staaten als auch in Großbritannien mit, zum Beispiel in „Blue/Orange“,
„Longitude“ (Längengrad), „Witness Against Hitler“, „Grushko“ (Mord in St. Petersburg),
„Sharpe’s Eagle“ (Die Scharfschützen – Der Adler des Kaisers), „Sharpe’s Rifles“ (Die
Scharfschützen), „Six Characters in Search of an Author“, „The Cloning of Joanna May“
(Künstliche Schwestern; auch: Das geklonte Objekt der Begierde; auch: Drei Königinnen und
der Tod), „The Lost Language of Cranes“ (Schwul), „Murder by Moonlight“ (Tödliche
Galaxis), „Florence Nightingale“ und „King Lear“.
Der gebürtige Schotte machte seine Ausbildung an der Londoner Academy of Music and
Dramatic Arts und ist in Dutzenden von Stücken in London, New York und Schottland
aufgetreten. Unter anderem hat er zweimal den Olivier Award gewonnen – für seine Auftritte in
„Titus Andronicus“ (Titus Andronicus) am Swan Theatre der Royal Shakespeare Company
sowie für „Rat in the Skull“ am Royal Court Theatre in London. Die British Theatre Association
zeichnete ihn als Besten Darsteller für seine Leistungen in „The Taming of the Shrew“ (Der
Widerspenstigen Zähmung) und „Strange Interlude“ (Seltsames Intermezzo) aus. Mit seinem
Auftritt in „St. Nicholas“ wurde er als Hervorragender Darsteller mit dem Lucille Lortel Award
ausgezeichnet sowie für den Drama Desk Award und den Outer Critic’s Circle Award
nominiert.
Cox’ meisterhafte Leistung als „Big John“ in dem von der Kritik gefeierten IndependentFilm „L.I.E.“ (L.I.E. – Long Island Expressway; 2001 im Wettbewerb des Filmfestivals
Sundance) war für den Preis des American Film Institute nominiert, außerdem für den
Independent Spirit Award, den Golden Satellite Award und den Preis der Bostoner Filmkritiker.
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Eine SAG-Nominierung bekam er als Mitglied des Darstellerensembles in Spike Jonzes
„Adaptation“ (Adaption – Der Orchideen-Dieb).
Zu seinen zahlreichen Filmen gehören auch „Troy“ (Troja), „X2“ (X-Men 2), „25th
Hour“ (25 Stunden), „The Ring“ (The Ring; auch: The Ring – Das Grauen schläft nie), „The
Rookie“ (Die Entscheidung – Eine wahre Geschichte), „The Affair of the Necklace“ (Das
Halsband der Königin), „For Love of the Game“ (Aus Liebe zum Spiel), „Rushmore“
(Rushmore), „Desperate Measures“ (Desperate Measures), „The Boxer“ (Der Boxer, 1997),
„Kiss the Girls“ (...denn zum Küssen sind sie da), „Braveheart“ (Braveheart), „Rob Roy“( Rob
Roy), „Hidden Agenda“ (Geheimprotokoll) und „Nicholas and Alexandra“ (Nikolaus und
Alexandra). Außerdem war Cox der erste Darsteller, der Hannibal Lecter auf der Leinwand
verkörperte: in Michael Manns Kultklassiker „Manhunter“ (Roter Drache; auch: Blutmond;
auch: Manhunter).
Daneben inszenierte Cox die Bühnenstücke „I Love My Life“, „Mrs. Warren’s
Profession“ (Frau Warrens Beruf), „The Philanderer“ (Der Herzensbrecher), „The Master
Builder“ (Baumeister Solness) und „Richard III“ (Richard III.). Sein Debüt als TV-Regisseur
gab er mit der gefeierten HBO-Gefängnisserie „Oz“.
Als renommierter Autor hat Cox zwei Sachbücher veröffentlicht: „The Lear Diaries“ und
„Salem to Moscow: An Actor’s Odyssey“. Er schrieb Beiträge für das Feuilleton der New York
Times und veröffentlichte Artikel in etlichen Zeitschriften.
Anfang 2003 ehrte Queen Elizabeth II. Cox mit dem Orden CBE (Commander of the
British Empire). 2006 ehrte das britische Fachblatt Empire seine Leistungen mit dem Empire
Icon Award.
ELIAS KOTEAS
Sgt. Jack Mulanax
Zu Beginn seiner Karriere wurde Koteas von Regisseur Francis Ford Coppola in
„Gardens of Stone“ (Der steinerne Garten) und „Tucker“ (Tucker; auch: Tucker – Ein Mann
und sein Traumauto) besetzt. Dann ergatterte Koteas eine Rolle in Peter Mastersons „Full Moon
in Blue Water“ (Die Trottel vom Texas-Grill; auch: Vollmond über Blue Water). Später wählte
ihn Roger Cardinal als Hauptdarsteller seines explosiven „Malarek“ (Malarek) aus – Koteas
spielt den authentischen Sensationsreporter Victor Malarek. Mit dieser beeindruckenden
Leistung wurde Koteas doppelt für den Genie Award (den kanadischen Oscar) nominiert.
Internationales Aufsehen erregte Koteas mit seiner Hauptrolle in „Crash“ (Crash), David
Cronenbergs äußerst kontroverser Odyssee durch die sexuellen Abgründe menschlicher
Provokationen und Entfremdung. Der Film gewann 1996 in Cannes einen Spezialpreis.
Mehrfach hat Koteas mit einem der renommiertesten kanadischen Regisseure gearbeitet: Für
Atom Egoyan trat er auf in „The Adjuster“ (Der Schätzer), „Exotica“ (Exotica; Genie-
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Nominierung in der Kategorie Nebendarsteller) und „Ararat“ (Ararat), der ihm den Genie
Award als Bester Nebendarsteller einbrachte.
Koteas beeindruckte außerdem mit seinen Auftritten in Steven Shainbergs „Hit Me“ (Ein
Schlag ins Gesicht), einer modernen Film-noir-Version von Jim Thompsons „A Swell Looking
Babe“ (Eine klasse Frau); in „Gattaca“ (Gattaca) mit Uma Thurman, Ethan Hawke und Jude
Law; in Gregory Hoblits Grusel-Thriller „Fallen“ (Dämon – Trau keiner Seele) mit Denzel
Washington; Bryan Singers „Apt Pupil“ (Der Musterschüler); „Living Out Loud“
(Wachgeküsst; 1998), mit Holly Hunter und Danny DeVito; Terrence Malicks Oscar-Kandidat
„The Thin Red Line“ (Der schmale Grat); „Novocaine“ (Novocaine – Zahn um Zahn) mit Steve
Martin und Helena Bonham Carter; „Harrison’s Flowers“ mit Andie MacDowell und Adrien
Brody; und „The Greatest Game Ever Played“ (Das größte Spiel seines Lebens) von Bill
Paxton.
Demnächst ist er in Antoine Fuquas „Shooter“ (Shooter) und James Isaacs „Skinwalkers“
zu sehen.
Fernsehrollen übernahm Koteas auf dem USA Network in dem Emmy-Kandidaten
„Traffic: The Mini-Series“ (Traffic – Die Macht des Kartells); im HBO-Film „Shot in the
Heart“ (Schuss ins Herz), in dem er den berüchtigten Mörder Gary Gilmore darstellt; neben
John Turturro und Mary-Louise Parker im HBO-Film „Sugartime“ (Der Pate und das Showgirl);
und in Horton Footes mitreißendem Familiendrama „The Habitation of Dragons“ (Haus der
Drachen).
Daneben hat Koteas oft auf der Bühne gestanden, zum Beispiel in Paula Vogels „Hot ’N’
Throbbing“ am Signature Theater, „Kiss of the Spider Woman“ (Der Kuss der Spinnenfrau) am
Yale Repertory Theater in New Haven/Connecticut und „True West“ (Goldener Westen) am
Broadway unter der Regie von Matthew Warchus.
Koteas absolvierte seine Ausbildung an der American Academy of Dramatic Arts und ist
Mitglied des renommierten Actors’ Studio.
CHLOË SEVIGNY
Melanie
Sevigny spielte in „3 Needles“ eine Nonne in einem von Aids betroffenen afrikanischen
Dorf. Thom Fitzgerald schrieb das Drehbuch und führte Regie. Weitere Hauptrollen
übernahmen Lucy Liu und Stockard Channing.
Sevigny spielt eine der drei Ehefrauen in einer polygamen Ehe im heutigen Utah in der
von der Kritik gefeierten HBO-Serie „Big Love“, die von Tom Hanks’ und Gary Goetzmans
Playtone Entertainment produziert wird. Bill Paxton, Jeanne Tripplehorn und Harry Dean
Stanton wirken ebenfalls mit.
Aktuell war sie in dem Remake des Horrorfilms „Sisters“ (Sisters) von Brian De Palma
zu sehen. Regie führte Douglas Buck, die Produktion übernahm Ed Pressman. „Lying“ wurde
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von M. Blash geschrieben und inszeniert – der Film wurde in der Quinaine de réalisateurs 2006
in Cannes uraufgeführt. Sevigny ist neben Jena Malone und Leelee Sobieski zu sehen.
Weitere Filme: Jim Jarmuschs „Broken Flowers“ (Broken Flowers) mit Bill Murray;
„Mrs. Harris“ über den Mord an Dr. Herman Tarnower, Bestseller-Autor von „Scarsdale Diet“
(Die Scarsdale-Diät); „Dogville“ (Dogville) mit Nicole Kidman, Jeremy Davies und Paul
Bettany; Olivier Assayas’ Thriller „Demonlover“ (Demonlover) mit Connie Nielsen und
Charles Berling; Billy Rays Regiedebüt „Shattered Glass“ mit Hayden Christensen, Steve Zahn
und Peter Sarsgaard; die Killer-Films-Produktion „Party Monster“ (Party Monster), inszeniert
von Fenton Bailey und Randy Barbato, mit Macaulay Culkin, Seth Green, Natasha Lyonne,
Dylan McDermott und Marilyn Manson; die Killer-Films-Produktion „Boys Don’t Cry“ (Boys
Don’t Cry), die Sevigny Nominierungen für den Oscar, den Golden Globe und den Preis der
Screen Actors Guild (US-Gewerkschaft der Film- und TV-Schauspieler) einbrachte, außerdem
gewann sie den Independent Spirit, den Golden Satellite Award sowie die Preise der National
Society of Film Critics und der Kritiker in Los Angeles, Boston und Chicago; „A Map of the
World“ (Unschuldig verfolgt) mit Sigourney Weaver und Julianne Moore; „American Psycho“
(American Psycho) mit Christian Bale nach dem viel diskutierten Roman von Bret Easton Ellis;
der improvisierte Film „Julien: Donkey Boy“, der sich an die filmischen Richtlinien von Dogma
95 hält; der von Steve Buscemi inszenierte „Trees Lounge“ (Trees Lounge – Die Bar in der sich
alles dreht); „Gummo“ (Gummo), zu dem Sevigny auch die Kostüme entwarf; „The Last Days
of Disco“ (The Last Days of Disco) von Whit Stillman; und Larry Clarks berühmter,
umstrittener „Kids“ (Kids), in dem sie ihr Filmdebüt gab.
HINTER DER KAMERA
DAVID FINCHER
Regie
Sein Spielfilmdebüt gab Fincher 1992 mit „Alien 3“ (Alien 3). 1995 inszenierte er
„Se7en“ (Sieben), die unerbittlich zynische Story zweier Detectives (dargestellt von Brad Pitt
und Morgan Freeman) auf der Jagd nach einem Serienmörder, der seine Verbrechen in Bezug
zu den sieben Todsünden setzt. Die grausige Originalstory von Drehbuchautor Andrew Kevin
Walker erwies sich als Kinokassenhit – weltweit spielte der Film über 300 Millionen Dollar ein.
Das innovative Konzept des Films sowie die Vor- und Abspanngestaltung beeinflussten
nachhaltig spätere Filme im Thriller-, Krimi- und Suspense-Genre.
Zwei Jahre später inszenierte Fincher „The Game“ (The Game; auch: The Game – Das
Geschenk seines Lebens) mit Michael Douglas und Sean Penn, ein düsteres Abenteuer um einen
isolierten Geschäftsmann aus San Francisco, dem sein jüngerer Bruder ein ungewöhnliches
Geschenk macht – dadurch wird er gegen seinen Willen zur Schachfigur in einem Spiel, das
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bald sein gesamtes Leben beherrscht. 1999 drehte Fincher erneut mit Brad Pitt: „Fight Club“
(Fight Club) ist die Verfilmung des Romans von Chuck Palahniuk über zwei Männer, die einen
Club eröffnen, in dem Männer mit nackten Fäusten aufeinander losgehen. Weitere Rollen
übernahmen Edward Norton und Helena Bonham Carter. Der Film rief heftige
Kritikerreaktionen hervor und scharte eine Kultgemeinde um sich, durch die er sich als einer der
einflussreichsten Filme seiner Zeit profilierte.
2002 inszenierte Fincher „Panic Room“ (Panic Room) mit Jodie Foster, Forest Whitaker,
Dwight Yoakam und „Fight Club“-Darsteller Jared Leto. Der Kassenknüller stellte innovative
Computergrafiken vor und zeigt das Schicksal einer allein erziehenden Mutter, die sich mit ihrer
Tochter im Sicherheitsraum ihres neuen Hauses verschanzt, als Kriminelle einbrechen, um
einen Schatz zu stehlen.
Derzeit arbeitet Fincher an dem Paramount-Film „The Curious Case of Benjamin Button“
nach einer Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald. Die Hauptrollen spielen Brad Pitt und Cate
Blanchett.
Bevor sich Fincher der Spielfilmregie zuwandte, gründete er 1986 die Produktionsfirma
Propaganda Films.
JAMES VANDERBILT
Drehbuch/Produktion
Vanderbilt sicherte sich die Option auf die Filmrechte zu Robert Graysmiths Buch
„Zodiac“ und schrieb dazu das Drehbuch ohne Studioauftrag – ein Risiko, das sich auszahlte,
denn bisher waren erst drei seiner Drehbücher verfilmt worden. Der junge Drehbuchautor, den
das Magazin Esquire als „furchtlos“ bezeichnete, produzierte „Zodiac“ mit Produzent Bradley J.
Fischer, mit dem er bereits an dem Thriller „Basic“ (Basic) zusammengearbeitet hatte – das war
Vanderbilts zweites verfilmtes Skript. John McTiernan inszenierte, die Hauptrollen übernahmen
John Travolta und Samuel L. Jackson.
2003 schrieb und co-produzierte er nicht nur „Basic“, sondern auch den Horrorfilm
„Darkness Falls“ (Der Fluch von Darkness Falls), sein erstes verfilmtes Drehbuch, sowie Peter
Bergs Action-Film „The Rundown“ (Welcome to the Jungle) mit Christopher Walken und The
Rock.
Derzeit schreibt Vanderbilt an der Filmversion der Memoiren des Terrorismus-Experten
Richard Clarke: „Against All Enemies“ (Against All Enemies). Bei dem Action-Abenteuer „The
Losers“ arbeitet er erneut mit Peter Berg zusammen. Es geht um schwarze CIA-Agenten, die
verraten und zum Abschuss freigegeben werden und jetzt ihrerseits die Schuldigen ins Visier
nehmen.
Sein erstes Drehbuch „48 Hours“ verkaufte Vanderbilt bereits als Drehbuch-Student an
der University of Southern California.
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Er ist ein Nachfahr des Speditions- und Eisenbahn-Tycoons Cornelius Vanderbilt, der im
19. Jahrhundert sein Geschäftsimperium aufbaute.
ROBERT GRAYSMITH
Autor der Buchvorlage
Graysmith schrieb den Bestseller „Zodiac“, „Zodiac Unmasked“, „The Sleeping Lady“,
„The Murder of Bob Crane“, der die Vorlage zum Film „Auto Focus“ (Auto Focus) mit Greg
Kinnear lieferte, „Unabomber: A Desire to Kill“, „The Bell Tower: A True Detective Story of
Gas-lit San Francisco“ und „Amerithrax“. „Zodiac“ hat inzwischen 39 Auflagen erreicht und
wurde weltweit über 400 Millionen Mal verkauft. „Zodiac Unmasked“ wurde bisher siebenmal
aufgelegt.
Sechsmal war Graysmith für den Pulitzerpreis nominiert. 1973 gewann er den Foreign
Press Club Award, 1976 den World Population Contest. 20 Jahre lang arbeitete er für die
Zeitungen San Francisco Chronicle, Oakland Tribune und Stockton Record als Illustrator,
landesweit gedruckter Zeichner politischer Karikaturen und als Journalist. Seine Beiträge
erschienen in Time, Newsweek, der New York Times, Washington Post, Chicago Tribune und
der Los Angeles Times. Ein Porträt über ihn und seine Arbeit erschien im U.S. News and World
Report. Außerdem hat er für USA Today geschrieben. Graysmiths Kunst wird durch eine
Originalkarikatur im Washingtoner Smithsonian Institute sowie in den Präsidentenbibliotheken
Truman, Nixon, Reagan und LB Johnson gewürdigt. Seine Karikatur zur Solarenergie hängt im
Büro des Gouverneurs von Kalifornien.
Seine Originalwerke finden sich auch in den privaten Sammlungen von Henry Kissinger,
John Wayne, Joan Crawford und der Präsidenten Nixon, Ford, Carter, Truman und Reagan, des
Obersten Richters William O. Douglas, Jimmy Durante, Senator Paul McCloskey, Senator John
Connally, Vizepräsident Spiro Agnew, Senator Barry Goldwater, California Governor Jerry
Brown, Governor Ronald Reagan und New York Times-Herausgeber Punch Sulzberger.
Graysmith begann seine Zeitungslaufbahn als Karikaturist für die japanische Zeitung
Tachikawa Marauder: Von 1958 bis 1959 zeichnete er Sport-Karikaturen, einen Comicstrip und
betreute eine ganzseitige illustrierte Rubrik. Zuvor hatte er am California College in Oakland
seinen Bachelor in Kunst gemacht. 1964 bis 1965 arbeitete er als Sport-Karikaturist und
Assistent der Sportredaktion für die Oakland Tribune. 1965 bis 1968 war er als Zeichner,
Sportkarikaturist und Foto-Retuscheur beim Stockton Record angestellt. 1968 bis 1983
zeichnete er politische Karikaturen für den San Francisco Chronicle und war direkt dem
Herausgeber
unterstellt.
Er
zeichnete
Illustrationen
für
die
Nachrichten-
und
Unterhaltungsredaktion, aber auch Landkarten. In dieser Zeit nominierte ihn sein Blatt sechsmal
für den Pulitzerpreis. Seitdem hat er als Kriminologe sechs Bücher veröffentlicht.
Bei der Arbeit an seinen Büchern entdeckte Graysmith neue Fakten zu ungeklärten
Verbrechen. Er führte 200 Interviews, spürte verschollene Zeugen auf, sprach mit überlebenden
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Opfern und möglichen Verdächtigen. Er illustrierte seine Bücher mit Sketchen, Karten,
Grafiken und zeichnete auch die Titelillustrationen. Seine Fertigkeiten als Ermittler entwickelte
Graysmith während seiner zehn Jahre dauernden Recherchen zu „Zodiac“. Heute sind sich viele
damals für den Fall zuständige Detectives darüber einig, dass der Hauptverdächtige in
Graysmiths Büchern, ein verurteilter, inzwischen verstorbener Straftäter, tatsächlich der lange
gesuchte Killer war.
Sein Buch „The Murder of Bob Crane“, erschienen im Verlag Crown Publishers, handelt
vom ungeklärten Mord an Bob Crane, dem Star der Komödienserie „Hogan’s Heroes“ (Ein
Käfig voller Helden). Das Buch wurde unter dem Titel „Auto Focus“ verfilmt – im Vorspann
wird Graysmith als Vorlagenautor genannt.
Graysmith arbeitet an zahlreichen Buchprojekten, darunter auch an „Shooting Zodiac“ –
darin geht es um seine Besessenheit als Ermittler in diesem Fall, die sich bei den
Vorbereitungen zum Film auch auf die Filmemacher übertrug.
MIKE MEDAVOY
Produktion
Medavoy war maßgeblich am Erfolg einiger der bedeutendsten amerikanischen Filme der
vergangenen vier Jahrzehnte beteiligt. Er war Agent, Studiochef und ist heute Produzent –
insgesamt hat er an 300 Spielfilmen mitgewirkt. 17 seiner Filme waren in der Kategorie Bester
Film für den Oscar nominiert – sieben gewannen die begehrte Trophäe. 2005 feierte er mit
Partner Arnold W. Messer das zehnjährige Jubiläum der gemeinsamen Firma Phoenix. In diesen
Jahren hat die Firma über 30 Filme in die Kinos gebracht – allein 2006 waren es drei große
Produktionen.
Zu diesen 30 Filmen zählen aktuell Steve Zaillians „All the King’s Men“ (Das Spiel der
Macht) mit Sean Penn, Jude Law, Sir Anthony Hopkins, „Zodiac“-Star Mark Ruffalo und Kate
Winslet sowie demnächst Chris Noonans „Miss Potter“ mit Renée Zellweger, Ewan McGregor
und Emily Watson. Darin geht es um Beatrix Potter, die Autorin des beliebten Kinderbuchs
„The Tale of Peter Rabbit“ (Die Geschichte von Peter Hase). 2007 startet Phoenix Marcus
Nispels „Pathfinder“ (Pathfinder – Fährte des Kriegers) mit Karl Urban, Ken Kwapis’ „License
to Wed“ (License to Wed) mit Robin Williams, John Krasinski und Mandy Moore sowie Rod
Luries „Resurrecting the Champ“ mit Samuel L. Jackson, Josh Hartnett und Alan Alda.
Medavoy ist überzeugt, dass alle Angestellten Anteil am guten Funktionieren der Firma
haben und deswegen auch für den Erfolg belohnt werden sollen – diese Überzeugung vertritt er
nicht erst bei Phoenix, sondern hat sie zuvor auch schon bei United Artists, Orion und Tri-Star
umgesetzt.
Als Agent betreute Medavoy einige der größten Stars der Branche – Steven Spielberg,
Jane Fonda und Francis Ford Coppola. Als Vorsitzender von Tri-Star Pictures und
Mitbegründer von Orion Pictures verantwortete Medavoy Oscar-preisgekrönte Klassiker wie
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„One Flew Over the Cuckoo’s Nest“ (Einer flog über das Kuckucksnest), „Rocky“ (Rocky;
auch: Rocky – Die Chance seines Lebens), „Platoon“ (Platoon), „Dances With Wolves“ (Der
mit dem Wolf tanzt), „Silence of the Lambs“ (Das Schweigen der Lämmer), „Amadeus“
(Amadeus) und „Philadelphia“ (Philadelphia).
Neben der Unterhaltungsbranche engagiert sich Medavoy seit langem auf karitativem und
kommunalpolitischem Gebiet. Der damalige kalifornische Gouverneur Jerry Brown berief ihn in
den Aufsichtsrat des Museum of Science and Industry, und der damalige Bürgermeister Richard
Riordan machte ihn zum kommissarischen Leiter des Aufsichtsgremiums für Parks und
Naherholung in Los Angeles. Medavoy ist Mitglied der Universität in Tel Aviv;
Aufsichtsratsmitglied der Stiftung der University of California/Los Angeles (UCLA); er gehört
dem Beirat der Kennedy School unter dem Dach der Harvard University in Massachusetts an;
ist Mitglied des Council on Foreign Relations (Rat für Auslandsbeziehungen); und
Ehrenmitglied des nationalen Beirats im DeSantis Center (Filmwirtschaftsforschungszentrum)
in Florida. 2002 berief der damalige kalifornische Gouverneur Gray Davis Medavoy in den
Beirat des California Anti-Terrorism Information Center.
Medavoy hat zahlreiche Auszeichungen erhalten, darunter 1992 den Preis als Filmpionier
des Jahres; 1998 den Preis für sein Lebenswerk auf dem Filmfestival in Cannes; 1999 an der
UCLA den Neil H. Jacoby Award, mit dem außergewöhnliches humanitäres Engagement geehrt
wird; 2004 den Louis B. Mayer Motion Picture Award von der Florida Atlantic University; und
den America Vision Award der School of Theater, Film and Television unter dem Dach der
UCLA sowie der Producers’ Guild. 2005 wurde er von der Hollywood Chamber of Commerce
(Handelskammer) mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame geehrt.
ARNOLD W. MESSER
Produktion
Messer gründete mit seinem langjährigen Freund und Kollegen Mike Medavoy die Firma
Phoenix Pictures, nachdem er sich in zwei Jahrzehnten als einer der einflussreichsten und
effektivsten Manager der Branche bewährt hatte. Seit 1995 ist er President und Chief Operating
Officer von Phoenix – als solcher verantwortete er über 30 Spielfilme, viele davon als
Produzent oder Executive Producer.
Messer stammt aus Nebraska. Er studierte Jura an der Harvard Law School und begann
1979 seine Laufbahn in der Unterhaltungsbranche als Chefberater bei Columbia Pictures
Television. Nach einem Zwischenspiel als Vizechef des Geschäftsbereichs bei Viacom
International ging er 1983 als Senior Executive Vice President and President zur Tri-Star
Pictures Telecommunications Group. Er verantwortete die gesamte Filmproduktion und alle
Marketingmaßnahmen in Bezug auf die Zusatzrechte.
1987 kehrte er als Executive Vice President zu Columbia Pictures zurück – dort war er
für die internationale TV-Produktion und den Vertrieb zuständig und verhandelte wichtige
48
internationale Fernsehverträge. 1989 wurde er zum President der International Releasing Group
bei Sony Pictures Entertainment ernannt. Als solcher verantwortete Messer die langfristige
globale Strategie und die internationale Produktion.
Zu seinen Spielfilmproduktionen gehören aktuell „Resurrecting the Champ“, „License to
Wed“, „The Brass Wall“, „Black Autumn“, „Pathfinder“ (Pathfinder – Fährte des Kriegers),
„Miss Potter“, „All the King’s Men“ (Das Spiel der Macht) und „Basic“ (Basic).
Als Executive Producer fungierte er bei „Stealth“ (Stealth – Unter dem Radar) und der
TV-Serie „The Chris Isaak Show“.
BRADLEY J. FISCHER
Produktion
Fischer betreute David Finchers „Zodiac“ als Senior Vice President of Production bei
Phoenix Pictures. Zum zweiten Mal arbeitet er dabei mit Autor und Co-Produzent James
Vanderbilt zusammen, mit dem er bereits die Phoenix-Produktion „Basic“ (Basic) gemacht hat.
In jenem Film erscheint Fischers Name erstmals in einem Vorspann – als Co-Executive
Producer.
Fischer begann seine Laufbahn bei Phoenix 1998 als Management-Assistent des
Firmenvorsitzenden und Chief Executive Officer Mike Medavoy. Innerhalb eines Jahres stieg er
zum Chef der Entwicklungsabteilung auf, 2002 wurde er zum Vice President of Production
ernannt. 2004 wurde er Senior Vice President of Production. Während seiner Tätigkeit für
Phoenix Pictures hatte Fischer entscheidenden Anteil an der Akquise, der Entwicklung und
Produktion der zahlreichen Projekte. Als Executive Producer betreute er aktuell Marcus Nispels
Wikinger-Abenteuer „Pathfinder“ (Pathfinder – Fährte des Kriegers) mit Karl Urban, Clancy
Brown und Russell Means in den Hauptrollen. Es geht um einen Wikingerjungen, der nach einer
Schlacht verwaist ist und von Indianern aufgezogen wird. Hinzu kommt Rod Luries
„Resurrecting the Champ“ mit Samuel L. Jackson, Josh Hartnett, Alan Alda und Teri Hatcher –
die Geschichte eines Nachwuchs-Sportreporters, der einen Obdachlosen rettet, der sich als
totgeglaubte
Boxlegende
entpuppt.
Außerdem
verantwortet
Fischer
Ken
Kwapis’
Liebeskomödie „License to Wed“ mit Robin Williams, John Krasinski und Mandy Moore. Es
geht um einen Eheberater, der ein heiratswilliges junges Paar einem beinharten
Vorbereitungskurs unterzieht.
In der Entwicklung befindet sich Peter Straubs „Koko“, geschrieben von Ken Nolan
(„Black Hawk Down“/Black Hawk Down); Darren Aronofskys „Black Swan“ für Universal
Pictures; „The Moon Is a Harsh Mistress“ nach dem mit dem Hugo ausgezeichneten ScienceFiction-Klassiker von Robert Heinlein; sowie „The Brass Wall“ nach dem Buch von David
Kocieniewski mit „Zodiac“-Star Mark Ruffalo in der Hauptrolle.
Fischer stammt aus New York. Dort machte er 1998 an der Columbia University seinen
Bachelor in den Fächern Film und Psychologie.
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CEÁN CHAFFIN
Produktion
Chaffin hat bereits vier Filme für Regisseur David Fincher produziert, seitdem die beiden
nach der gemeinsamen Arbeit an einem japanischen Coca-Cola-Spot 1992 zu Partnern wurden –
sie produzierte damals den Spot, er führte Regie.
Der Abenteuerfilm „The Game“ (The Game; auch: The Game – Das Geschenk seines
Lebens; 1997) mit Michael Douglas und Sean Penn über einen Finanzfachmann, der von dem
irritierenden Geburtstagsgeschenk seines Bruders in ein völlig neues Leben gezwungen wird,
war ihre erste Spielfilmproduktion für Fincher. 1999 produzierte sie den Kultklassiker „Fight
Club“ (Fight Club) mit Brad Pitt, Edward Norton und Helena Bonham Carter. In der Story nach
dem Roman von Chuck Palahniuk geht es um einen Seifenverkäufer und einen Büroleiter, die
einen Club eröffnen, um ein Ventil für männliche Aggressionen zu schaffen.
2002 produzierte sie den Thriller „Panic Room“ (Panic Room) mit Jodie Foster, Forest
Whitaker, Jared Leto und Dwight Yoakam – es geht um drei Männer, die einen Schatz aus
einem Haus stehlen wollen, in dem sich eine Mutter mit ihrer Tochter im Sicherheitsraum
verstecken.
Chaffin hat zwei Grammy-preisgekrönte Videos produziert: Mark Romaneks „Scream“
für Michael und Janet Jackson sowie David Finchers „Love Is Strong“ für die Rolling Stones.
Außerdem produzierte sie Madonnas „Bedtime Stories“, inszeniert von Romanek.
LOUIS PHILLIPS
Executive Producer
Als Executive Producer und Co-Produzent betreute Phillips bereits sieben Filme, seit er
2001 zu Phoenix Pictures kam. Dort hat er derzeit die Funktion des Senior Executive Vice
President of Phoenix Pictures Production, Post-Production and Music. Vor Phoenix arbeitete er
als Manager im Produktionsbereich für Paramount, Disney und Jim Henson Pictures.
Neben David Finchers „Zodiac“ fungierte Phillips als Executive Producer bei
„Resurrecting the Champ“ mit Samuel L. Jackson und Josh Hartnett sowie bei „Miss Potter“ mit
Renée Zellweger, Ewan McGregor und Emily Watson. Zuvor verantwortete er Andrew Davis’
Abenteuerfilm „Holes“ (Das Geheimnis von Green Lake; 2003) mit Sigourney Weaver und Jon
Voight – es geht darin um einen unschuldig verurteilten Jungen, der in ein Jugendlager
eingewiesen wird und aus unerfindlichen Gründen in der Wüste Löcher graben muss.
Phillips co-produziert Ken Kwapis’ Liebeskomödie „License to Wed“ – darin geht es um
einen vorehelichen Vorbereitungskurs, den der Eheberater für das junge Paar zur Höllentour
macht. Die Hauptrollen spielen Robin Williams, John Krasinski und Mandy Moore. Phillips coproduzierte auch Marcus Nispels inzwischen abgedrehtes Wikingerabenteuer „Pathfinder“
(Pathfinder – Fährte des Kriegers) mit Karl Urban, Clancy Brown und Russell Means. 2003
50
arbeitete
er
als
Co-Produzent
von
„Basic“
(Basic)
erstmals
mit
„Zodiac“-
Drehbuchautor/Produzent James Vanderbilt zusammen.
2005 produzierte er „Urban Legends: Bloody Mary“ (Düstere Legenden 3), das zweite
Sequel der erfolgreichen Horror-Reihe – Regie führte Mary Lambert.
HARRIS SAVIDES, A.S.C.
Kamera
Der preisgekrönte Kameramann dreht Spielfilme und Musikvideos – bei „Zodiac“
arbeitet er bereits zum dritten Mal mit Regisseur David Fincher zusammen.
Zuvor war er an Finchers „The Game“ (The Game; auch: The Game – Das Geschenk
seines Lebens) und „Se7en“ (Sieben) beteiligt. Mit Regisseur Gus Van Sant drehte Savides vier
Filme – jeder brachte ihm Preise und Nominierungen als Bester Kameramann ein. Mit Van
Sants „Elephant“ (Elephant) gewann er den Preis der New Yorker Filmkritiker, und er erhielt
eine Nominierung für den Independent Spirit Award. Zwei weitere Nominierungen für den
Independent Spirit Award bekam er für Van Sants Musikdrama „Last Days“ (Last Days), eine
Rocker-Biografie, die an Kurt Cobains Schicksal erinnert; und 2002 für Van Sants
Abenteuerfilm „Gerry“ (Gerry) mit Casey Affleck und Matt Damon. Savides stand auch bei
Van Sants viel gepriesenem „Finding Forrester“ (Forrester – Gefunden!) mit Sean Connery und
F. Murray Abraham an der Kamera.
Aktuell arbeitete er mit Regisseur Ridley Scott an „American Gangster“ (American
Gangster) mit Denzel Washington und Russell Crowe sowie an Regisseur Noah Baumbachs
Komödie „Margot at the Wedding“ (Margot at the Wedding) mit Nicole Kidman, Jack Black,
John Turturro und Jennifer Jason Leigh.
Weitere Filme: Jonathan Glazers geheimnisvoller „Birth“ (Birth; 2004) mit Nicole
Kidman; James Grays Thriller „The Yards“ (The Yards – Im Hinterhof der Macht; 2000) mit
Mark Wahlberg, Charlize Theron und Joaquin Phoenix; John Turturros „Illuminata“
(Illuminata; 1998); und Phil Joanous Thriller „Heaven’s Prisoners“ (Mississippi Delta; 1996)
mit Alec Baldwin, Kelly Lynch, Teri Hatcher und Vondie Curtis-Hall.
Savides gewann zahlreiche Preise für seine Werbespots und Musikvideos: drei MTV
Video Music Awards für Fiona Apples „Criminal“ (1998), R.E.M.s „Everybody Hurts“ (1994)
und Madonnas „Rain“ (1993); zwei Preise der Music Video Production Association für Nine
Inch Nails’ „Closer“ (1994) und Madonnas „Rain“ (1993); und 1996 den Silver Award der
karitativen Vereinigung D&AD (Design & Art Direction) für The Rolling Stones’ „Like a
Rolling Stone“ sowie eine D&AD-Nominierung für Michael Jacksons „Scream“. 1994 gewann
Savides den Clio Award für den Werbespot „Rennbahn“ der Biermarke Miller Genuine Draft.
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DONALD GRAHAM BURT
Produktionsdesign
Burt hat insgesamt elf Spielfilme ausgestattet – „Zodiac“, seine erste Zusammenarbeit mit
Regisseur David Fincher, eingeschlossen.
Mit Regisseur Wayne Wang gestaltete er vier Filme: den hoch gelobten „The Joy Luck
Club“ (Töchter des Himmels) nach Amy Tans Bestseller (Burts erster Film als
Produktionsdesigner); „Because of Winn-Dixie“ (Winn-Dixie – Mein zotteliger Freund; 2005)
mit Jeff Daniels, Cicely Tyson und Eva Marie Saint über ein von seiner Mutter verlassenes
Mädchen, das zu ihrem Vater nach Florida zieht; Wangs erotisches Vegas-Drama „The Center
of the World“ (Macht der Begierde; 2001) mit Peter Sarsgaard; und 1999 die Mutter-TochterKomödie „Anywhere But Here“ (Überall, nur nicht hier) mit Susan Sarandon und Natalie
Portman.
Er entwarf die Sets zu zwei Filmen von John Smith: 1998 „A Cool Dry Place“ (A Cool,
Dry Place; auch: Kein Vater von gestern) mit Vince Vaughn und Joey Lauren Adams sowie
1995 den biografischen „Dangerous Minds“ (Dangerous Minds) mit Michelle Pfeiffer über eine
ehemalige Marines-Ausbilderin, die Kids aus den Slums auf den richtigen Weg bringt. Das war
bereits Burts zweiter Film mit Pfeiffer, die 2002 auch in Regisseur Peter Kominskys „White
Oleander“ (Weißer Oleander) neben Robin Wright Penn, Renée Zellweger und Alison Lohman
eine Hauptrolle übernahm.
Weitere Filme: Steven Waynes „In an Instant“, Mike Newells viel gepriesener Thriller
„Donnie Brasco“ (Donnie Brasco) mit Al Pacino und Johnny Depp; und Paul Michael Glasers
Komödie „Kazaam“ (Kazaam; auch: Kazaam – Der Geist aus der Flasche; 1996) über den
mächtigsten Flaschengeist der Welt, gespielt von Basketballlegende Shaquille O’Neal.
ANGUS WALL
Schnitt
Der Cutter gründete die Firma Rock Paper Scissors, mit der er seine Cutterdienste
Regisseuren und Werbeagenturen zur Verfügung stellt – außerdem ist er Inhaber der EffekteFirma A52.
Beide Firmen etablierte Wall in Los Angeles als Dienstleister im Film- und TV-Bereich –
Rock Paper Scissors 1992 und A52 1997. 1992 verließ Wall Propaganda Films, nachdem er dort
fünf Jahre lang als Cutter im Filmlager gearbeitet hatte. Zu den Mitbegründern von Propaganda
gehört „Zodiac“-Regisseur David Fincher.
Wall hat bisher sechs Spielfilme geschnitten, vier davon für Regisseur Fincher. Vor
„Zodiac“ betreute er Finchers Thriller „Panic Room“ (Panic Room; 2002), er war Schnittberater
bei „Fight Club“ (Fight Club; 1999) und schnitt den Titelvorspann zu Finchers Thriller „Se7en“
(Sieben; 1995). Außerdem schnitt er John Woos Werbefilm „Hostage“ und den Trailer sowie
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Werbespots zu George Lucas’ „Star Wars: Episode I – The Phantom Menace“ (Star Wars:
Episode 1 – Die dunkle Bedrohung; 1999).
Er hat fast ein Dutzend internationaler Werbespots geschnitten, darunter den HeinekenSpot mit Brad Pitt und den „Speedchain“-Spot für Nike, die beide Fincher inszenierte. Den
Emmy gewann er für die „Carnivale“-Titelsequenz, die er entwarf und inszenierte. Weitere
Werbespots: Für Miller „Sprit-Alternative“, inszeniert von Errol Morris; für Nike „Y2K“,
inszeniert von Spike Jonze; für Timex „Kung Fu“, inszeniert von Tim Burton; und für Levi’s
„Second Day“, inszeniert von Gus Van Sant.
DAVID SHIRE
Musik
Shire hat den Oscar und den Grammy gewonnen – mehrfach wurde er für den Emmy und
den Tony nominiert. Er zählt zu den renommiertesten und verehrtesten Komponisten für Film,
Fernsehen, Bühne und CD-Aufnahmen.
1980 gewann er mit „Norma Rae“ (Norma Rae – Eine Frau steht ihren Mann) den Oscar
für den Besten Originalsong. Eine Oscar-Nominierung erhielt er auch für den Originalsong zu
„The Promise“ – diese Nominierung teilte er sich mit den Textern Marilyn Bergman und Alan
Bergman. Für den Anthony Asquith Award, den Filmmusikpreis der British Academy of Film
and Television (BAFTA), wurde er 1974 mit „The Taking of Pelham One Two Three“ (Stoppt
die Todesfahrt der U-Bahn 123) nominiert. Vier Jahre darauf erhielt er eine Golden-GlobeNominierung für seine Filmmusik zu „Saturday Night Fever“ (Nur Samstag Nacht) – diese
Nominierung teilte er sich mit den Gibb-Brüdern Barry, Maurice und Robin.
Fünfmal war Shire für den Emmy nominiert: 1977 mit „Raid on Entebbe“ (...die keine
Gnade kennen); 1978 mit „The Defection of Simas Kudirka“; 1985 mit „Do You Remember
Love?“ (Vergeßt die Liebe nicht); 1990 mit „The Kennedys of Massachusetts“ (Die Kennedys);
und 1999 mit „The Rear Window“ (Das Fenster zum Hof).
Shire hat Songs und Scores zu 137 Spielfilmen, TV-Miniserien, Specials und TV-Filmen
komponiert. Erstmals erschien sein Name 1962 im Vorspann der langjährigen TV-Serie „The
Virginian“ (Die Leute von der Shiloh-Ranch).
Zu seinen Soundtracks zählen so berühmte Musiken wie für Francis Coppolas „The
Conversation“ (Der Dialog); Alan Pakulas „All the President’s Men“ (Die Unbestechlichen);
„Short Circuit“ (Nummer 5 lebt); „2010“ (2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen);
„Farewell, My Lovely“ (Fahr zur Hölle, Liebling); „The Hindenburg“ (Die Hindenburg); und
„Return to Oz“ (Oz – Eine fantastische Welt).
Eine Auswahl seiner zahlreichen Fernsehmusiken: Glenn Closes „Sarah Plain and Tall“
(Ein Meer für Sarah); Christopher Reeves „Rear Window“ (Das Fenster zum Hof, 1999); Oprah
Winfreys „The Women of Brewster Place“; Wendy Wassersteins „The Heidi Chronicles“
(Verlorene Träume) und Neil Simons „Jake’s Women“ (Jakes Frauen) sowie „Broadway
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Bound“ (Broadway Familie). Shire komponierte auch das Musikthema für Linda Lavins
erfolgreiche NBC-Serie „Alice“ (Imbiss mit Biss).
Am Broadway wurde Shire mit dem Score zum Musical „Baby“ für den Tony nominiert.
Eine weitere Nominierung erhielt er für das Musical „Big“. Eine Grammy-Nominierung folgte
für seine Off-Broadway-Show „Starting Here, Starting Now“. Sein Musical-Score zu „Closer
Than Ever“ wurde mit dem Outer Critics Circle Award gewürdigt. Diese Shows werden von
Music Theatre International verlegt und sind weltweit hundertfach aufgeführt worden.
Shire schrieb Songs für „Urban Blight“ am Manhattan Theater Club, die Musik zu „The
Sap of Life“ und Szenenmusik für die Inszenierung „As You Like It“ (Wie es euch gefällt) im
Rahmen des New York Shakespeare Festivals; Peter Ustinovs Inszenierung „The Unknown
Soldier and His Wife“ (Der unbekannte Soldat und seine Frau) am Lincoln Center; Donald
Margulies’ „The Loman Family Picnic“; „Schmulnick’s Waltz“; sowie „Visiting Mr. Green“
(Besuch bei Mister Green). Sein aktuelles Bühnenprojekt, das Musical „Take Flight“, wurde im
Eugene O’Neill Theater Center entwickelt und in Russland und Australien konzertant
aufgeführt – im Herbst wird es in London als erste Gesamtinszenierung präsentiert.
Gesungen und aufgenommen wurden Shires Songs von Stars wie Barbra Streisand, die
fünf seiner Titel aufgenommen hat, Maureen McGovern, Melissa Manchester, Jennifer Warnes,
John Pizzerelli, Vanessa Williams, Glenn Campbell, Johnny Mathis, Kiri Te Kanawa, Liz
Callaway, Sally Mayes, Kathy Lee Gifford, Robert Goulet und Michael Crawford. Sein Song
„With You I’m Born Again“ wurde mit Billy Preston und Syreeta zum internationalen Hit, und
Shire schrieb mit anderen zusammen auch das Hauptlied „In Our Hands“ für den WeltKindergipfel der Vereinten Nationen.
Shire
machte
seinen
College-Abschluss
an
der
Yale
University
in
New
Haven/Conncticut. Er gehört dem Beirat der Dramatists Guild of America (Gewerkschaft der
US-Bühnenautoren) an und ist Treuhänder des Rockland Conservatory of Music.
GEORGE DRAKOULIAS
Music Supervisor
Der erfahrene Musiker, Plattenproduzent und Musikmanager ist als Entdecker von
Gruppen wie The Black Crowes und The Jayhawks bekannt, deren Alben er produzierte. Für
bisher 15 Spielfilme und TV-Serien hat er die Auswahl der Musiktitel und Filmmusiken betreut.
Zu seinen Spielfilmen zählen Todd Phillips’ Komödien „School for Scoundrels“ mit Billy
Bob Thornton und „Starsky & Hutch“ (Starsky & Hutch) mit Ben Stiller, Owen Wilson und
Snoop Dogg; „Blade: Trinity“ (Blade: Trinity), der dritte Teil der erfolgreichen VampirKinoserie mit Wesley Snipes, Kris Kristofferson und Jessica Biel; „Dodgeball: A True
Underdog Story“ (Voll auf die Nüsse); und „Zoolander“ (Zoolander), Ben Stillers Komödie mit
Stiller selbst, Owen Wilson, Will Ferrell und Jon Voight. Drakoulias produzierte auch den
Soundtrack zu „Zoolander“ und wurde mit einem „speziellen Dank“ im Nachspann zu „The
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Life Aquatic with Steve Zissou“ (Die Tiefseetaucher) bedacht. Er verantwortete die
Musikauswahl zur TV-Serie „Wonderland“ (Wonderland) und zu einer Episode der
erfolgreichen Serie „Lost“ (Lost; auch: Zusammen leben – Alleine sterben).
Auch am aktuellen „Blades of Glory“ (Die Eisprinzen) war er beteiligt.
Er produzierte sechs Spielfilm-Soundtracks, darunter zwei Komödien von Richard
Linklater: „Bad News Bears“ (Die Bären sind los; 2005) mit Billy Bob Thornton, Greg Kinnear
und Marcia Gay Harden sowie „School of Rock“ (School of Rock) mit Jack Black und Joan
Cusack. Außerdem produzierte er die Soundtracks zu „Herbie Fully Loaded“ (Herbie Fully
Loaded – Ein Käfer startet durch), Trey Parkers schrägem Animationsabenteuer „Team
America: World Police“ (Team America) und „Big Daddy“ (Big Daddy).
In seiner Jugend spielte Drakoulias den Kontrabass, später wurde er dann Produzent
sowie Künstler- und Repertoire-Manager beim Plattenlabel Def American. In dieser Funktion
entdeckte er Gruppen wie die Black Crowes und die Jayhawks, für die er später Alben
produzierte.
Als College-Student an der New York University freundete er sich mit Rick Rubin an,
dem damaligen Campus-Diskjockey, der Produzent werden wollte. Rubin und sein Partner
Russell Simmons gründete das Rap-Label Def Jam Records, wobei Rubins Zimmer im
Studentenwohnheim
als
Hauptquartier
der
jungen
Firma
diente.
Hier
wurden
Nachwuchsgruppen und Sänger wie Public Enemy, die Beastie Boys und L.L. Cool J zu Stars.
Rubin machte dann sein eigenes Label Def American auf, das später in American Records
umbenannt wurde, und nahm Drakoulias mit, der die Black Crowes unter Vertrag nahm und
1999 ihren Riesenhit „Shake Your Money Maker“ produzierte. Durch einen zufälligen
Telefonanruf bei Twin/Tone Records entdeckte Drakoulias die Jayhawks, und 1992
verantwortete er ihr gefeiertes Album „Southern Harmony“ und „Musical Companion“ der
Black Crowes. 1993 produzierte Drakoulias Maria McKees „You Gotta Sin to Get Saved“.
1994 begann Drakoulias mit der Produktion britischer Alternativ-Rockbands wie Primal
Scream mit „Give Out But Don’t Give Up“ und Ride mit „Carnival of Light“, Tom Petty mit
„Wildflowers“ und Memphis-Legende Dan Penn mit „Do Right Man“. Nachdem er auch die
Freewheelers für das American Label unter Vertrag genommen hatte, lieferte Drakoulias 1996
„Waitin’ for George“, dem die Screaming Trees mit „Dust“ und Reef mit „Glow“ folgten.
RANDALL POSTER
Music Supervisor
Poster ist nach wie vor in bedeutende amerikanische Filme involviert. Nachdem er seine
Arbeit an Sam Mendes’ mitreißendem Golfkriegsfilm „Jarhead“ (Jarhead – Willkommen im
Dreck) abgeschlossen hatte, engagierte ihn Noah Baumbach für die Musikauswahl zum
gefeierten „The Squid and the Whale“ (Der Tintenfisch und der Wal). Poster arbeitete auch an
vier positiv aufgenommenen Hollywood-Komödien: Richard Linklaters „Bad News Bears“ (Die
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Bären sind los, 2005); Shane Blacks „Kiss Kiss, Bang Bang“ (Kiss Kiss, Bang Bang); Dean
Parisots „Fun With Dick and Jane“ (Dick und Jane: zu allem bereit, zu nichts zu gebrauchen);
und Barry Sonnenfelds „RV“ (Die Chaoscamper).
Aktuell arbeitete Poster auch an der Musik zu Martin Scorseses „The Aviator“ (Aviator)
und Wes Andersons „The Life Aquatic With Steve Zissou“ (Die Tiefseetaucher), „Meet the
Parents“ (Meine Braut, ihr Vater und ich), „Starsky & Hutch“ (Starsky & Hutch), „Along Came
Polly“ (…und dann kam Polly), Nancy Meyers’ „Something’s Gotta Give“ (Was das Herz
begehrt) und „School of Rock“ (School of Rock), der Poster eine Grammy-Nominierung in der
Kategorie Bestes Soundtrack-Album einbrachte.
Beim Zusammenstellen der Klangteppiche für Filme arbeitete Poster auch mit vielen der
kreativsten und erfolgreichsten Filmemacher zusammen: unter anderem mit Scorsese,
Anderson, Danny Boyle, Richard Linklater, Jay Roach, Mike Newell, Frank Oz, Kevin Smith,
Todd Phillips, Harmony Korine, Todd Haynes, Allison Maclean und Sean Penn.
Randall Poster begann mit seiner Musikauswahl für Filme, nachdem er seinen CollegeAbschluss an der Brown University in Providence/Rhode Island gemacht hatte: Als Co-Autor
und Produzent betreute er damals den Independent-Film „A Matter of Degrees“, der 1990 auf
dem Sundance Film Festival uraufgeführt wurde. Aus dem Film ging das gefeierte SoundtrackAlbum hervor, das von Atlantic Records veröffentlicht wurde und vom CMJ, dem College
Music Journal, zum Soundtrack des Jahres gekürt wurde.
Dann beschloss Poster, sich ganz auf die Musikzusammenstellung zu konzentrieren und
begann seine bis heute aktuelle Zusammenarbeit mit Christine Vachons Firma Killer Films. Für
Killer betreute Poster die Musik zu „Kids“ (Kids), „Postcards From America“ (Postcards From
America), „Stonewall“ (Stonewall), „I Shot Andy Warhol“ (I Shot Andy Warhol), Todd
Haynes’ „Velvet Goldmine“ (Velvet Goldmine) und den Oscar-preisgekrönten „Boys Don’t
Cry“ (Boys Don’t Cry).
Poster schätzt sich glücklich, mit den unterschiedlichsten berühmten Filmkomponisten
arbeiten zu dürfen. Dazu zählen die Oscar-Preisträger Howard Shore, Randy Newman, Tom
Newman und der inzwischen verstorbene Jack Nitzsche. Poster gestaltete fünf Filme mit DevoFrontmann Mark Mothersbaugh und hat immer wieder junge Komponisten gefördert. Daneben
arbeitete Poster mit den Musiklegenden Alan Silvestri, John Cale von Velvet Underground und
dem vielseitig begabten Komponisten/Cutter Jon Ottman.
Während er der New Yorker unabhängigen Filmszene die Treue hielt, arbeitete Poster
auch für alle großen Studios in Hollywood – immer wieder stellt er in seinen Projekten neue
Musiktalente vor.
Derzeit arbeitet Poster mit Todd Haynes an dem mit Spannung erwarteten Bob-DylanFilm „I’m Not There“, Harmony Korines „Mr. Lonely“ und Todd Phillips’ „School for
Scoundrels“.
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CASEY STORM
Kostüme
Storm hat die Kostüme zu fünf Spielfilmen entworfen – vier davon für Spike Jonze, der
sein Talent mit der Inszenierung von Musikvideos für „Zodiac“-Regisseur David Finchers
damaliger Firma Propaganda Films vervollkommnete. Bei „Zodiac“ arbeitet Storm erstmals mit
Fincher zusammen.
Storm gab sein Spielfilmdebüt mit den Kostümentwürfen zu Jonzes Doku-Parodie
„Torrance Rises“ (1999). Es folgte die schräge Komödie „Being John Malkovich“ (Being John
Malkovich) mit John Cusack, Catherine Keener und Cameron Diaz – der Film brachte Jonze als
Regisseur eine Oscar-Nominierung ein. 2002 entwarf Storm die Kostüme zu dem
preisgekrönten „Adaptation“ (Adaption – Der Orchideen-Dieb) über die Ängste eines
Drehbuchautors – die Hauptrollen übernahmen Meryl Streep, Chris Cooper und Nicolas Cage.
Derzeit arbeitet Storm mit Jonze an „Where the Wild Things Are“ nach der berühmten
Kindergeschichte von Maurice Sendak (dt. Buchtitel: „Wo die wilde Kerle wohnen“).
Storm lieferte auch die Kostüme zu 34 Werbespots in der ganzen Bandbreite von BMW
über den Telefonkonzern AT&T bis Coke und MasterCard.
REN KLYCE
Sounddesign
Mit David Finchers „Fight Club“ (Fight Club; 1999) wurde Klyce in der Kategorie
Soundeffekte- und Soundeffekteschnitt für den Oscar nominiert.
Fünfmal hat Klyce bereits mit Fincher gearbeitet: neben „Zodiac“ an „Panic Room“
(Panic Room), „Fight Club“ (Fight Club), „The Game“ (The Game; auch: The Game – Das
Geschenk seines Lebens) und „Se7en“ (Sieben). Bei allen Filmen war er der verantwortliche
Sounddesigner, bei „Se7en“ betreute er außerdem die Soundeffekte und den Tonschnitt. Zwei
Golden-Reel-Nominierungen erhielt er in der Kategorie Bester Tonschnitt – 2000 für „Fight
Club“ und 2003 für „Panic Room“.
Seit 1995 hat Klyce elf Spielfilme als Sounddesigner betreut. Seinen Einstand gab er mit
„Fun House Express“. Weitere Filme: „How They Get There“, Spike Jonzes „Being John
Malkovich“ (Being John Malkovich), „Ambush“, „Yeah Right!“, „Ward 13“ und „Stay“ (Stay).
WAYNE R. TIDWELL
Technische Leitung
17 Filme hat Tidwell beim Dreh im Videobereich betreut und dabei mit
Spitzenregisseuren der Branche gearbeitet. Doch bei „Zodiac“ wird er erstmals als Technischer
Leiter im Nachspann genannt.
Daneben war Tidwell bei zahlreichen Werbespots für die Aufnahme der Bilddaten
zuständig – fünf Spots drehte er mit Regisseur David Fincher. Als Verantwortlicher für die
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Aufzeichnung der Bilddaten wird er auch bei Finchers nächstem Spielfilm genannt: „The
Curious Case of Benjamin Button“ von Paramount und Warner Bros. Im Werbebereich arbeitete
er für Kunden wie Nike, Hewlett-Packard, Heineken, Lexus, Ford Mustang, Baskin Robbins,
Orville Redenbacher und Coke.
Für die sofortige Wiedergabe der gedrehten Filmszenen auf Video war er bei folgenden
Filmen zuständig: „Under Siege 2“/auch: „Under Siege 2: Dark Territory“ (Alarmstufe: Rot 2),
„Nick of Time“ (Gegen die Zeit), „Executive Decision“ (Einsame Entscheidung), „Escape From
L.A.“ (Flucht aus L.A.), „The Parent Trap“ (Ein Zwilling kommt selten allein, 1998), „Mission:
Impossible 2“ (Mission: Impossible 2), „The Hunted“ (Die Stunde des Jägers) und „Charlie’s
Angels“ (3 Engel für Charlie).
BESETZUNG
Robert Graysmith .................................................................................. JAKE GYLLENHAAL
Inspector David Toschi ......................................................................... MARK RUFFALO
Inspector William Armstrong .............................................................. ANTHONY EDWARDS
Paul Avery.............................................................................................. ROBERT DOWNEY JR.
Melvin Belli ............................................................................................ BRIAN COX
Arthur Leigh Allen................................................................................ JOHN CARROLL LYNCH
Zodiac 1 & 2 ........................................................................................... RICHMOND ARQUETTE
Zodiac 3 .................................................................................................. BOB STEPHENSON
Zodiac 4 .................................................................................................. JOHN LACY
Melanie ................................................................................................... CHLOË SEVIGNY
Al Hyman ............................................................................................... ED SETRAKIAN
Templeton Peck ..................................................................................... JOHN GETZ
Charles Thieriot ..................................................................................... JOHN TERRY
Carol Fisher ............................................................................................ CANDY CLARK
Sgt. Jack Mulanax .................................................................................. ELIAS KOTEAS
Captain Marty Lee ................................................................................ DERMOT MULRONEY
Ken Narlow ............................................................................................ DONAL LOGUE
Mrs. Toschi ............................................................................................. JUNE RAPHAEL
Darlene Ferrin ........................................................................................ CIARA HUGHES
Mike Mageau-Young ............................................................................ LEE NORRIS
Bryan Hartnell ....................................................................................... PATRICK SCOTT LEWIS
Cecelia Shepherd ................................................................................... PELL JAMES
Sherwood Morrill .................................................................................. PHILIP BAKER HALL
Father ...................................................................................................... DAVID LEE SMITH
Lab Tech Dagitz ..................................................................................... JASON WILES
Cabbie/Paul Stine .................................................................................. CHARLES SCHNEIDER
Shorty ...................................................................................................... JAMES CARRAWAY
Jim Dunbar ............................................................................................. TOM VERICA
Mike Mageau-Older .............................................................................. JIMMI SIMPSON
Belli’s Housekeeper............................................................................... DOAN LY
Woman ................................................................................................... KARINA LOGUE
Inspector Kracke .................................................................................... JOEL BISSONNETTE
Mel Nicolai ............................................................................................. ZACK GRENIER
Riverside Captain .................................................................................. JOHN MAHON
58
John Allen ............................................................................................... MATT WINSTON
Catherine Allen...................................................................................... JULES BRUFF
Terry Pascoe ........................................................................................... JOHN ENNIS
Police Commissioner ............................................................................ J. PATRICK McCORMACK
Duffy Jennings ....................................................................................... ADAM GOLDBERG
Officer George Bawart .......................................................................... JAMES Le GROS
Bob Vaughn............................................................................................ CHARLES FLEISCHER
Linda Ferrin ........................................................................................... CLEA DUVALL
Sandy Panzarella ................................................................................... PAUL SCHULZE
Detective #1 ............................................................................................ ADAM TRESE
Mulanax’s Secretary .............................................................................. PENNY WALLACE
Informant F ............................................................................................ LENNIE BLEECHER
Man on Marquee ................................................................................... MICHAEL FRANCEOUR
Copy Editor #1 ....................................................................................... THOMAS KOPACHE
Copy Editor #3 ....................................................................................... BARRY LIVINGSTON
Copy Editor #4 ....................................................................................... CHRISOPHER FIELDS
STAB
Stunt Coordinator ................................................................................. MICKEY GIACOMAZZI
Art Director ............................................................................................ KEITH CUNNINGHAM
Set Decorator .......................................................................................... VICTOR ZOLFO
Camera Operator ................................................................................... KIM MARKS
1st Assistant Camera............................................................................. CHRIS BLAUVELT
2nd Assistant Camera ........................................................................... JASON McCORMICK
Loader ..................................................................................................... SARAH REMETCH
Supervising Engineer ............................................................................ WAYNE R. TIDWELL
Data Capture Assistant ......................................................................... DEREK SCHWEICKART
Sound Mixer ........................................................................................... DREW KUNIN
Boom Operator ...................................................................................... MIKE PRIMMER
Cable ....................................................................................................... DAVID FISKE RAYMOND
Post Production Supervisor ................................................................. PETER MAVROMATES
Additional Editor .................................................................................. KIRK BAXTER
Assistant Editors.................................................................................... PETER WARREN
BRIAN UFBERG
WYATT JONES
Production Office Coordinator ............................................................ MARC A. HAMMER
Assistant Production Coordinator ...................................................... SCOTT CLER
Production Secretary............................................................................. KYLE McGATLIN
Unit Production Manager .................................................................... DANIEL STILLMAN
First Assistant Director ......................................................................... MARY ELLEN WOODS
Second Assistant Director .................................................................... SALLY SUE BEISEL-LANDER
Additional First Assistant Directors ................................................... BOB WAGNER
JOHN G. SCOTTI
2nd 2nd Assistant Director .................................................................. AMY WILKINS
Additional 2nd 2nd Assistant Director .............................................. ALISON TROY
Production Accountant ........................................................................ KEVIN E. LANDRY
Asst. Production Accountant ............................................................... DERRICK LANDRY
Location Managers ................................................................................ RICK SCHULER
STEVE MAPEL
JOHN CEFALU
Key Assistant Location Manager ........................................................ SCOTT FITZGERALD
59
Script Supervisor ................................................................................... KRISTY KELLY
Costume Supervisor.............................................................................. STACY HORN
Asst. Costume Designer ....................................................................... CHRISTIE WITTENBORN
Costumers .............................................................................................. MOLLY GRUNDMAN
CAROL QUIROZ
ANITA BROWN
JEE H. OK
Make Up Department Head ................................................................ FELICITY BOWRING
Key Make Up Artist .............................................................................. AMY SCHMIEDERER
Hair Department Head ......................................................................... KELVIN TRAHAN
Key Hair Stylist...................................................................................... TRISH ALMEIDA
Chief Lighting Technician .................................................................... CHRIS STRONG
Best Boy Electric .................................................................................... BRIAN FOSNAUGH
Electricians ............................................................................................. LOREN JOHNSON
TONY VARUOLA
TONY SWEENEY
Rigging Gaffer ....................................................................................... JOHN MANOCCHIA
Rigging Best Boy Grip .......................................................................... EDWARD J. COX
Key Grip ................................................................................................. MICHAEL COO
Best Boy Grip ......................................................................................... CRAIG KOHTALA
Dolly Grip............................................................................................... MIKE BRENNAN
Grips........................................................................................................ MARK P. COO
JOHN P. CLEVELAND
BRIAN ROSSO
Key Rigging Grip .................................................................................. LARRY AUBE
Best Boy Rigging Grip .......................................................................... JACK KORBEL
Property Master ..................................................................................... HOPE M. PARRISH
Asst. Property Master ........................................................................... PAUL RYLANDER
Property Assistants ............................................................................... TERI ANNE KOPP
MICHELLE L. SOUZA
Leadman ................................................................................................. FREDDY WAFF
On Set Dresser ....................................................................................... DENNIS L. WINTERS
Set Dressers ............................................................................................ RAY WAFF
CHRISTOPHER ELLEDGE
RICK STAVES
CHRIS HAYES
BART HUBENTHAL
Illustrators .............................................................................................. FRANCOIS AUDOUY
SCOTT LUKOWSKI
Set Designers .......................................................................................... LORI ROWBOTHAM GRANT
KEVIN CROSS
DAWN BROWN MANSER
JANE WUU
Graphic Artist ........................................................................................ KAREN TENEYCK
Art Department Coordinator ............................................................... LISA DiSANTO
Storyboard Artist ................................................................................... RICHARD BENNETT
Research .................................................................................................. MAX DALY
SUSAN NICKERSON
Construction Coordinator .................................................................... C. JONAS KIRK
Construction Foreman .......................................................................... MARCEL WORCH
Mill Foreman.......................................................................................... ERIN HENNESSEY
60
Labor Supervisor ................................................................................... ROBERT A. LAUX
Head Paint Foreman ............................................................................. JOSEPH A. HAWTHORNE
Plaster Foreman ..................................................................................... JOHN DUGAN
Propmaker Foreman ............................................................................. DAVID D. GABRIELLI
Tool Technician ..................................................................................... JAMES E. DAY III
Stand-by Painter .................................................................................... TIM ACKERS
Greensman Foreman ............................................................................. LEE RUNNELS
Special Effects Coordinator .................................................................. BURT DALTON
Special Effects Foreman ........................................................................ RODNEY BYRD
Special Effects Engineer........................................................................ ARNOLD PETERSON
Still Photographer ................................................................................. MERRICK MORTON
Assistant to David Fincher ................................................................... HOLLY KANG
Executive Assistant to Mike Medavoy ............................................... TIM MARION
Assistant to Arnie Messer .................................................................... RON PUCKETT
Assistant to Cean Chaffin ..................................................................... CANDICE TAYLOR
Assistant to Bradley Fischer ................................................................. SHAWN RENEE-CADICHON
Assistant to Jake Gyllenhaal ................................................................ VALERIE PAYNE
Assistant to Mark Ruffalo .................................................................... LENNIE BLEECHER
Staff Assistants....................................................................................... ANDREA McKEE
AMANDA HARRINGTON
NEAL PROSANSKY
JADI McCURDY
COSMOS KIINDARIUS
TODD STOLARSKI
DeANDRE RUSSELL
JEREMIAH PITMAN
DANIEL PINE
SHEPARD HALL
JOSEPH CHIECHI
Casting Assistant ................................................................................... MEG LEWIS
Extras Casting ........................................................................................ SANDE ALESSI CASTING
Post Production Engineering ............................................................... JOSEPH WOLCOTT
ANDREAS WACKER
Re-recording Mixers ............................................................................. MICHAEL SEMANICK
DAVID PARKER
REN KLYCE
Supervising Sound Editors .................................................................. REN KLYCE
RICHARD HYMNS
Dialogue Editors .................................................................................... MALCOLM FIFE
RICHARD QUINN
STUART McCOWAN
Supervising ADR Editor....................................................................... GWENDOLYN YATES WHITTLE
Sound Effects Editors ............................................................................ DAVID C. HUGHES
ADDISON TEAGUE
Foley Editors .......................................................................................... LUKE DUNN GIELMUDA
E. LARRY OATFIELD
Assistant Supervising Sound Editors ................................................. JEREMY MOLOD
ANDRE FENLEY
Assistant Sound Effects Editor ............................................................ COYA ELLIOTT
Assistant Foley Editor........................................................................... PASCAL GARNEAU
ADR Mixer ............................................................................................. DOC KANE
61
Foley Mixer ............................................................................................ MARY JO LANG
Foley Artist ............................................................................................. JOHN ROESCH
Music Editors ......................................................................................... BRYAN LAWSON
MARTIN ERSKIN
JONATHON STEVENS
Assistant Music Editors ........................................................................ MARIE EBBING
SAMUEL ZEINES
Music Score Produced by ..................................................................... MARTIN ERSKINE
Piano Solos Performed by .................................................................... DAVID SHIRE
Engineered and Mixed by .................................................................... LESLIE ANNE JONES
Score Produced by................................................................................. MARTIN ERSKINE
Visual Effects by DIGITAL DOMAIN
Visual Effects Supervisor ..................................................................... ERIC BARBA
ED ULBRICH
CROSHAW
LISA BEROUD
JUAN GOMEZ
CHRIS NORPCHEN
MARCO MALDONADO
BRAZELTON
DANIEL THRON
CRAIG BARRON
CHRIS EVANS
PAUL RIVERA
BREYMANN
GLENN COTTER
KEN ROGERSON
APELLANES
LUIS A. HERNANDEZ
CLAYTON DOUGLAS
D’AMATO
MIKE ROOT
KARL DENHAM
JANELLE
WEI ZHENG
GREG SZAFRANSKI
LISA TOMEI
MATTHEW ADAMS
CHRIS HOUSE
MARC PERRERA
GREG TEEGARDEN
MICHAEL
RACHEL KEYTE
ALICIA BISSINGER
Visual Effects by MATTE WORLD DIGITAL
KRYSTYNA DEMKOWICZ
STEVE MESSING
TODD R. SMITH
CHRIS ANDERSON
JON GREEN
MICHAEL
MORGAN TROTTER
CAN CHANG
JAYMIE LAM
DAPHNE
MICHAEL KENNEN
TIMOTHY MUELLER
SIMON WALTON
JOHANNA
DOUG MacMILLAN
DAN BORSTEIN
Visual Effects by MAR VISTA VENTURES, LLC.
Visual Effects by OLLIN STUDIO
Transportation Coordinator................................................................. GARY PREECE
Transportation Captain ........................................................................ JOHN PRATT
Craft Service ........................................................................................... METI KUSARI
Set Medic ................................................................................................ ROBERT BRUGGER
Catering Provided by............................................................................ FOR STARS CATERING
Animals Provided by ............................................................................ BIRDS AND ANIMALS
UNLIMITED
Animal Wrangler................................................................................... LORRAINE PUTNAM
SAN FRANCISCO CREW
62
Art Director ............................................................................................ NANCI NOBLETT STARR
Production Secretary............................................................................. TERI LANG
Location Manager ................................................................................. JONATHAN SHEDD
Key Assistant Location Manager ........................................................ NANCY WONG
Assistant Location Manager ................................................................ SAISIE M. JANG
MATTHEW RIUTTA
Extras Casting ........................................................................................ BEAU BONNEAU CASTING
Transportation Captain ........................................................................ TOM DRISKILL
Digital Film System by ......................................................................... THE CAMERA HOUSE
Digital Intermediate .............................................................................. TECHNICOLOR DIGITAL
INTERMEDIATES
Digital Intermediate Colorist ............................................................... STEPHEN NAKAMURA
Digital Image Processing ...................................................................... DTS DIGITAL IMAGES
Titles ........................................................................................................ IGNITE CREATIVE
Digital Opticals ...................................................................................... JAMES PASTORIUS
JEFF OLM
WYATT JONES
JOSEPH CHIECHI
PACIFIC TITLE
__________________________________________________________________________________________
MUSIK
Score Album on Varèse Sarabande
Songs from the Motion Picture on Lakeshore Records
__________________________________________________________________________________________________________
_________
“Easy To Be Hard”
Written by Galt MacDermot, James Rado and Gerome Ragni
Performed by Three Dog Night
Courtesy of Geffen Records
Under license from Universal Music Enterprises
“Easy Rider”
Written by James Gurley
Performed by Big Brother & The Holding Company
(featuring Janis Joplin)
Courtesy of Columbia Records
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“Sky Pilot”
Written by Val Briggs, Eric Burdon, Barry Jenkins, Danny McCulloch and John Weider
Performed by Eric Burdon and The Animals
Courtesy of Universal Records/
Under license from Universal Music Enterprises
“Hurdy Gurdy Man”
Written by Donovan Leitch
63
Performed by Donovan
Courtesy of Epic Records and EMI Records Ltd.
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“Soul Sacrifice”
Written by David Brown, Marcus Malone, Gregg Rolie and Carlos Santana
Performed by Santana
Courtesy of Columbia Records
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“Young Girl”
Written by Jerry Fuller
Performed by Gary Puckett & The Union Gap
Courtesy of Columbia Records
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“It’s Not For Me To Say”
Written by Robert Allen and Al Stillman
Performed by Johnny Mathis
Courtesy of Columbia Records
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“Jean”
Written by Rod McKuen
Performed by Oliver
Courtesy of EMI Records
Under license from EMI Film & Television Music
“Bang Bang (My Baby Shot Me Down)”
Written by Sonny Bono
Performed by Vanilla Fudge
Courtesy of Atco Records
By arrangement with Warner Music Group Film & TV Licensing
“Don’t Let The Sun Catch You Cryin’”
Written by Les Chadwick, Leo Maguire, Fred Marsden and Gerrard Marsden
Performed by José Feliciano
Courtesy of
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“Bernadette”
Written by Lamont Dozier, Brian Holland and Eddie Holland, Jr.
Performed by Four Tops
Courtesy of Motown Records
Under license from Universal Music Enterprises
“Crystal Blue Persuasion”
Written by Tommy James, Ed Gray and Mike Vale
Performed by Tommy James & The Shondells
Courtesy of Rhino Entertainment Company
64
By arrangement with Warner Music Group Film & TV Licensing
“There Is No Christmas Like A Home Christmas”
Written by Mickey J. Addy and Carl Sigman
Performed by Perry Como
Courtesy of The RCA Records Label
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“(I Never Promised You A) Rose Garden”
Written by Joe South
Performed by Lynn Anderson
Courtesy of Columbia Records/
SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT (Nashville)
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“I Want To Take You Higher”
Written by Sylvester Stewart
Performed by Sly and the Family Stone
Courtesy of Epic Records
By arrangement with SONG BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“Arrivederci, Roma”
Written by Pietro Garinei, Alessandro Giovannini and Renato Ranucci
Performed by Mario Lanza
Courtesy of SONY BMG Masterworks/RCA Red Seal/RCA Victor
By arrangement with SONG BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“Hyperbolicsyllabicsesquedalymistic”
Written by Isaac Hayes and Alvertis Isabell
Performed by Isaac Hayes
Courtesy of Stax Records
Under license from Concord Music Group, Inc.
“Snowbird”
Written by Gene MacLellan
Performed by Anne Murray
Courtesy of EMI Records
Under license from EMI Film & Television Music
“Inner City Blues (Make Me Wanna Holler)”
Written by Marvin Gaye and James Nyx
Performed by Marvin Gaye
Courtesy of Motown Records
Under license from Universal Music Enterprises
“Brother Louie”
Written by Errol Brown and Anthony Wilson
Performed by Stories
Courtesy of Buddah Records/The RCA Records Label
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
65
“Mary’s Blues”
Written by Pepper Adams
Performed by John Coltrane
Courtesy of Prestige Records
Under license form Concord Music Group, Inc.
“The New Scooby Doo Movies”
Written by William Hanna, Joseph Barbera and Hoyt Curtin
“Deacon Blues”
Written by Walter Becker and Donald Fagen
Performed by Steely Dan
Courtesy of Geffen Records
Under license from Universal Music Enterprises
“Lowdown”
Written by David Paich and William Scaggs
Performed by Boz Scaggs
Courtesy of
By arrangement with SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
“Baker Street”
Written by Gerry Rafferty
Performed by Gerry Rafferty
Courtesy of Capitol Records
Under license form EMI Film & Television Music
Technical Advisors
ROBERT GRAYSMITH
INSPECTOR DAVID TOSCHI
CAPTAIN KEN NARLOW
SERGEANT GEORGE BAWART
BRYAN C. HARTNELL
ARMOND PELISSETTI
Consultants
RICHARD HOFFMAN
ED RUST
CAPTAIN ROY CONWAY
NANCY SLOVER
CAPTAIN DAVID JACKSON
SERGEANT DON DiSTEFANO
PAM HUCKABY
LEO SUENNEN
MICHAEL MAGEAU
MONICA HARTNELL
BENJAMIN HARTNELL
JONATHAN HARTNELL
GERALD McMENAMIN
66
TERRENCE PASCOE
DAVID COLLINS
JOHN ROBERTSON
HAL SNOOK
RICHARD LONERGAN
DAVID SLAIGHT
PIERRE BIDOU
RUSSELL T. BUTTERBACH
JOSEPH BATES
INSPECTOR WILLIAM ARMSTRONG
DONALD FOUKE
INSPECTOR KELLY CARROLL
DONALD CHENEY
SANDY PANZARELLA
GRETCHEN BELLI and the BELLI FAMILY
MELANIE GRAYSMITH
MARGOT GRAYSMITH
AARON GRAYSMITH
DAVID SMITH
JIM DUNBAR
MICHAEL KELLEHER
MICHAEL BUTTERFIELD
MIKE RODELLI
THE ALLEN FAMILY
Private Investigators
MARK ARNESON
WILMORE & ASSOCIATES
THOMAS DALE & ASSOCIATES
Special Thanks
Vallejo Police Department
Napa County Sheriff’s Office
Solano County Sheriff’s Office
Benicia Police Department
San Francisco Police Department
San Francisco Crime Lab
Sonoma County Sheriff’s Office
California Department of Justice
U.S. Department of the Interior, Bureau of Reclamation – Lake Berryessa Recreation Division
Vallejo/Solano County Film Office
San Francisco Film Commission
City of Vallejo
County of Solano
City of Benicia
County of Sonoma
City of Santa Rosa
City of San Francisco
67
Mayor of Vallejo
Mayor of San Francisco
San Francisco Chronicle
San Francisco Examiner
Vallejo Times-Herald
Artists Rights Society (ARS), New York/ADAGP, Paris
Dr. Seuss properties TM & © Dr. Seuss Enterprises, L.P. 2007 All Rights Reserved
San Francisco Chronicle
The Major League Baseball trademarks depicted in this motion picture were licensed by Major League
Baseball Properties, Inc.
KCRA TV Film Collection, Sacramento Archives and Museum Collection Center
Camera Cranes & Dollies by CHAPMAN/LEONARD STUDIO EQUIPMENT, INC.
J.L. FISHER
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KODAK Motion Picture Products
FUJIFILM Motion Picture Products
American Humane Association monitored the animal action.
No animal was harmed in the making of this film. AHA01218
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Screenplay
© 2007 Warner Bros. Ent. and Paramount Pictures Corp.
Original Score
© 2007 Warner-Barham Music, LLC
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Paramount Pictures Corp. are the authors of this motion picture for purposes of copyright and other
laws. Any unauthorized exhibition, distribution or copying of this film or any part thereof (including
soundtrack) is an infringement of the relevant copyright and will subject the infringer to severe civil
and criminal penalties.
This film is based upon Robert Graysmith's books “Zodiac” and “Zodiac Unmasked”, actual historical
events and public records. Dialogue and certain events and characters contained in the film were
created for the purposes of dramatization.
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