Mittwoch, 08.05.2002 Name: Hansjörg Haas Biochemisches Praktikum Kurstag: Hämoglobin Protokoll An diesem Kurstag wurde zunächst der Aufbau des Hämoglobins, dessen Funktion bei physiologischen und pathophysiologischen Prozessen im menschlichen Organismus, sowie dessen Abbau in die Gallenfarbstoffe besprochen. Absorptionsspektren von Hb-Derivaten Aufgrund der konjugierten Doppelbindungen des Porphyrinringsystems absorbiert das Häm Licht im sichtbaren Spektralbereich (um 400 nm). Da die Lage der Absorptionsbanden von der Wertigkeit des Eisens und der Art der Liganden abhängig ist, ergeben sich für verschiedene Hämoglobinderivate unterschiedliche Absorptionsmaxima (gemessen wurde im Bereich einer Wellenlänge von 470 bis 650 nm): - Oxyhämoglobin: hellrote Farbe, mit einem absoluten Maximum bei einer Wellenlänge von 540 nm (ein weiteres bei = 575 nm) - Desoxyhämoglobin: bläulich, violettrote Farbe, mit einem absoluten Maximum bei einer Wellenlänge von 555 nm - Kohlemonoxidhämoglobin: dunkelrot, mit einem absoluten Maximum bei einer Wellenlänge von 545 nm (ein weiteres bei = 575 nm) - Methämoglobin: deutlich dunkler als Oxyhämoglobin, mit einem absoluten Maximum bei einer Wellenlänge von 540 nm (weicht wohl aufgrund eines Messfehlers vom theoretischen Wert von = 500 nm ab) Absorptionsspektren von Hämoglobinderivaten 3 2,5 Extinktion 2 O Hb Hb CO Hb Met Hb 1,5 1 0,5 0 470 480 490 500 510 515 520 525 530 535 540 545 550 555 560 570 575 580 590 595 600 610 620 630 640 650 Wellenlänge in nm 1 Bestimmung des Bilirubins im Serum Das wichtigste Abbauprodukt des Hämoglobins ist das Bilirubin, das entweder frei an Albumin gebunden oder konjugiert vorliegt. Freies und konjugiertes Bilirubin ergeben das Gesamtbilirubin. Bilirubin ist von großer diagnostischer Bedeutung für Lebererkrankungen, Gallengangsverschluss oder zur Differentialdiagnose verschiedener Ikterusformen. a) Bestimmung des Gesamtbilirubins gegebene Größen: ε578nm = 6,8*104 MGBilirubin = 585 l mol*cm g mol gemessene Größen Extinktion bei = 578nm: 0,450 E V * * F * MG == 0,047 gl = 4,7 100mgml c= *d [Literaturwert: 0,5 – 1 100mgml ] b) Bestimmung des direkten Bilirubins gegebene Größen: ε578nm = 5,12*104 MGBilirubin = 546 l mol*cm g mol gemessene Größen Extinktion bei = 578nm: 0,085 c= E V * * F * MG == 0,011 gl = 1,1 100mgml *d [Norm: bis 0,25 100mgml ] Sowohl der Wert für das Gesamtbilirubin, als auch der für das direkte Bilirubin sind höher als deren Normwerte, jedoch noch nicht spezifisch für einen Ikterus (ab 7-8 mg/100 ml Gesamtbilirubin). 2 Nachweis von Urobilinogen und Bilirubin im Harn Mittels Teststäbchen lassen sich die Abbauprodukte Urobilinogen und Bilirubin im Mittelstrahl-Harn nachweisen. Zwar waren die Leukozytenwerte bei einer Testperson etwas erhöht, die Werte für Urobilinogen und Bilirubin lagen jedoch im Normalbereich. Bestimmung des Eisens im Serum Eisen wird im Serum durch Transferrin, ein β-Globulin, transportiert. Zur Bestimmung wird das Eisen mit einem schwach sauren Phosphatpuffer abgespalten und mit Natriumascorbat reduziert, mit einem sulfonierten Bathophenanthrolin in eine rotgefärbte Verbindung überführt und photometrisch gemessen. gegebene Größen : ε535nm = 3,19*104 moll*cm g AtomgewichtFe = 55,85 mol gemessene Größen: Extinktion bei = 535nm: 0.526 0,526 * mol * cm 3 g * 55,85 mol * = 9,209*10-4 gl = 92,09 dlg 4 1 3,19 *10 l * cm 0,526 * mol * cm g CFEtotal = = 27,627*10-4 gl = 276,27 dlg * 55,85 mol 4 3,19 *10 l * cm CFEplasma = [Norm: : 80-120 100gml ; : 90-140 100gml ] Tübingen, 08.05.2002 ____________________________ Unterschrift 3