Wie fliegen Insekten? Bis vor kurzem rätselte die Wissenschaft, wie Insekten fliegen können. Nach aerodynamischen Berechnungen war das nicht möglich. Ein exemplarischer Extremfall: Die Hummel mit ihrem großen Körper und kleinen Flügeln. Die Aerodynamiker hatten allerdings eines übersehen: Anders als bei Flugzeugen sind die Flügel von Insekten nicht starr. Sie schlagen durch die Luft und erzeugen damit ganz anders Auftrieb als konventionelle Tragflächen. Dr. Charlie Ellington, ein Biomechaniker von der Universität Cambridge, ließ Nachtfalter im Windkanal fliegen und entdeckte, dass durch ihren Flügelschlag kleine Luftwirbel entstehen, die den Auftrieb verursachen. Er studierte zunächst den wichtigsten Wirbel, der auf der Oberseite des Flügels entlang der Vorderkante entsteht. Wenn der Flügel durch die Luft schlägt, müsste dieser Wirbel eigentlich sehr schnell größer werden und sich vom Flügel ablösen. Er könnte dann keinen Auftrieb mehr liefern. Da sich der Flügel Nachtfalter im Windkanal aber an der Spitze schneller durch die Luft bewegt, als dicht am Körper, entsteht an der Flügelspitze ein Unterdruck. Die Luft des Wirbels wird also dorthin abgesaugt und der Wirbel kann nicht größer werden. Er bleibt auf der Oberseite des Flügels haften und kann während des gesamten Abwärtsschlages Auftrieb erzeugen. Das ist der Trick des Insektenfluges Susanne Leithner, Daniela Kasperer & Carina Cibulka 2a