Word-Datei - Realschule Stockach

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Kernenergie
und
Kernkraftwerkstypen
Referatausarbeitung von Tina Steidle
Klasse10c
Schuljahr 2006/2007
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Inhaltsverzeichnis
 Kernkraftwerk
 Einleitung
 Brennstoff
 Reaktorregelung
 Risiken
 Geschichte
 Sicherheit
 Probleme und Lösungsansätze
 Restrisiko
 Störungen
 Tschernobyl
 Weiterentwicklung
 Statistiken
 Vergleich von Energiequellen
 Wahrscheinlichkeit eines Atomunfalls
 Möglichkeit eines Krankheitsfalles aufgrund angebliches
radioaktiver Ursachen
 Kraftwerke in Deutschland
 In Betrieb
 stillgelegt
 Kraftwerke weltweit
 Top Ten 2006
 Kontrollen
 Sicherheitskultur in Deutschland
 Unverzichtbare Kernkraftwerke?
 wirtschaftlich
 Uran
 Bekannte Vorkommen
 Abbaumethoden
 Entwicklung der Kernenergie
 Kernfusion
 Reaktortypen
 Siedewasserreaktor
 Druckwasserreaktor
 WWER-Reaktor
 Schwerwasserreaktor
 Hochtemperaturreaktor
 Brutreaktor
 Literatur
 Quellen
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Kernkraftwerk
Ein Kernkraftwerk (KKW) – oder ein
Atomkraftwerk (AKW) – ist ein
Elektrizitätswerk zur Gewinnung elektrischer
Energie durch Kernspaltung in Kernreaktoren.
Die Erzeugung elektrischer Energie geschieht
indirekt. Die Wärme, die bei der Kernspaltung
entsteht, wird auf ein Kühlmedium übertragen,
wodurch dieses erwärmt wird.
Im Normalfall besteht das Kühlmittel aus Wasser; bei der Erwärmung wird Wasserdampf
erzeugt, der dann eine Dampfturbine antreibt. In den meisten Fällen besteht ein
Kernkraftwerk aus mehreren Blöcken, die für sich völlig unabhängig voneinander
elektrischen Strom erzeugen. Ende 2006 waren weltweit 210 Kernkraftwerke mit 435
Reaktorblöcken am Netz. Auch eine Anlage mit Fusionsreaktor wäre ein Kernkraftwerk.
Jedoch ist die Energiegewinnung aus Kernfusion im technischen Maßstab bislang erst
Gegenstand von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und von der industriellen Nutzung
noch weit entfernt. Physikalische Grundlage eines Kernkraftwerkes ist der Energiegewinn bei
der Spaltung von Atomkernen. Er beruht darauf, dass die Bindungsenergie pro Nukleon in
den Spaltprodukten größer ist als vorher im spaltbaren Kern. Die gewonnene Energie tritt als
kinetische Energie der Spaltprodukte (zum kleineren Teil auch der Spaltneutronen und
Produkte des weiteren Zerfalls der Spaltprodukte) auf. Sie wird durch die Abbremsung im
umgebenden Material in Wärme umgewandelt. Für die bei Kernreaktionen und radioaktiven
Umwandlungen frei werdende Energie wurde 1899 der Begriff Atomenergie von Hans Geitel
geprägt; damals fehlten allerdings die Kenntnisse über den Aufbau von Atomen. Aufgrund
dieser Erkenntnisse, insbesondere über den Atomkern, ist der heutige richtige
naturwissenschaftliche Fachbegriff Kernenergie. Daraus abgeleitet entstanden die synonymen
Begriffe Kernkraftwerk (KKW) und Atomkraftwerk (AKW). Der Begriff Atomkraftwerk
wurde 1960 für das Versuchsatomkraftwerk Kahl benutzt. 1966 wurde für die Kraftwerke
Rheinsberg und Gundremmingen A sowie alle nachfolgenden Anlagen in Deutschland die
Bezeichnung Kernkraftwerk verwendet.
Brennstoff
Als Kernbrennstoff wird in den meisten heute betriebenen Kernkraftwerken angereichertes
Uran (U-235-Anteil ca. 3–4 %) eingesetzt. Es gibt weltweit viele Kraftwerke mit einer
Nutzungslizenz für MOX-Brennelemente, so auch in Deutschland. Mischoxid (MOX) ist ein
Gemisch aus Uranoxid und Plutoniumoxid. Plutonium hat als Brennstoff eine höhere
Energieausbeute, ist also effizienter als Uran. Die Verwendung von höheren
Plutoniumanteilen (Pu-239) im MOX ist allerdings sowohl aufgrund der Waffenfähigkeit des
Plutoniums als auch wegen der höheren Sicherheitsanforderungen eines mit Plutonium
betriebenen Reaktors, z. B. Brutreaktor, umstritten.
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Reaktorregelung
Kopfbereich eines Brennelementes
Je nach Reaktortyp gibt es verschiedene Verfahren, die thermische Leistung zu regulieren.
Hierzu zählen zum Beispiel das schrittweise Einfahren der Steuerstäbe und die Regulierung
der Borkonzentration im Primärkreislauf. Der Reaktor kann über seinen Neutronenfluss
geregelt, angefahren und abgeschaltet werden, indem man Neutronen-absorbierende Stoffe
wie etwa Cadmium, Gadolinium oder Bor in den Reaktorkern gibt, bzw.
neutronenverlangsamende Stoffe (sogenannte Moderatoren) wie Graphit, Wasser, oder
Schwerwasser zugibt oder entfernt. Dies geschieht z. B. kurzfristig mit Hilfe der Steuerstäbe
und bei Druckwasserreaktoren längerfristig durch Zugabe bzw. Entzug von Borsäure im
Reaktorkühlkreislauf. In der Praxis wird die vom Generator zu erzeugende elektrische
Leistung am Turbinenregler vorgegeben und die thermische Leistung des Reaktors
automatisch nachgeführt.
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Risiken
Die Energie, die aus der Kernspaltung gewonnen werden kann, ist gewaltig, jedoch sind damit
auch, je nach Reaktortyp, nahezu keine bis große Risiken für Umwelt und Menschen
verbunden. Die Spaltprodukte, die in abgebrannten Brennstäben enthalten sind, sind stark
radioaktiv. Je nach Halbwertszeit sind die Spaltprodukte in einigen Jahren bis zu einigen
Jahrmillionen zu stabilen Elementen zerfallen. Die abgebrannten Brennelemente werden
zunächst für einige Monate bis Jahre in Abklingbecken der Kernkraftwerke gelagert. Da in
Deutschland die Wiederaufbereitung seit Mitte 2005 verboten ist und noch kein genehmigtes
Endlager für hochradioaktive Abfälle existiert, werden die Brennelemente nach etwa fünf
Jahren in Transport- und Lagerbehälter (z.B. Castor- oder TN-Behälter) verpackt und in
Zwischenlager gebracht, die sich zumeist direkt neben den jeweiligen Kraftwerken befinden.
Neben der bei modernen Anlagen nicht messbaren Strahlenbelastung der Umgebung und der
technisch schon gelösten, jedoch noch immer heftig diskutierten Endlagerung des Abfalls,
gibt es laut Kernkraftgegnern das Risiko eines großen Unfalls bei dem Radioaktivität
austreten könne. Auch könne bei einem sogenannten "Super-GAU" der Kernreaktor außer
Kontrolle geraten und letztlich im schlimmsten Fall Spaltprodukte in die Umwelt ausstrahlen;
dies ist jedoch in westlichen Reaktoren so gut wie ausgeschlossen, in Deutschland aufgrund
der höchsten Sicherheitsstandards der Welt quasi unmöglich. Um selbst im Fall einer
Kernschmelze das Austreten von Radioaktivität ausschließen zu können, haben Kraftwerke
westlicher Bauart eine Reihe mehrstufiger Sicherheitsfunktionen und Sicherheitshüllen;
weiterhin ist die in Druck- und Siedewasserreaktoren genutzte Technik so angelegt, dass die
Kernreaktion durch kernphysikalische Gesetzmäßigkeiten im Notfall selbst reduziert wird
bzw. die Kernspaltung zum Erliegen kommt; der sogenannte VoiD-Koeffizient, auch
Dampfblasenkoeffizient genannt, ist aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten negativ. In
jüngster Zeit wird ebenfalls über das Risiko von Terroranschlägen auf Kernkraftwerke
debattiert. In der Schweiz verteilen die Behörden (Bundesamt für Gesundheit) auch seit 1993
präventiv Kaliumiodidtabletten an die Bevölkerung im Umkreis von 20 km um
Kernkraftwerke, um bei einem Zwischenfall rasch die Einlagerung von radioaktiven
Iodisotopen in die Schilddrüse durch eine Iodblockade zu verhindern und so das Risiko für
Schilddrüsenkrebs zu minimieren. Die Kaliumiodideinnahme würde bei einem Störfall durch
Sirenenalarm und Radiomitteilungen von den Behörden angeordnet. In Deutschland sind zu
diesem Zweck ebenfalls tonnenweise Kaliumjodidtabletten vorrätig.
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Geschichte
Das erste zivile Kernkraftwerk der Welt wurde 1954 im russischen Obninsk erfolgreich in
Betrieb genommen, es hatte eine elektrische Leistung von 5 MW. Ein Jahr später wurde 1955
in Calder Hall (England) ein weiteres Kernkraftwerk errichtet, welches 1956 mit einer
Leistung von 55 MW ans Netz ging und daher auch als erstes kommerzielles Kernkraftwerk
der Welt bezeichnet wird. In den meisten frühen Kernkraftwerken kamen
Siedewasserreaktoren zum Einsatz, da diese einfacher zu konstruieren und zu regeln sind.
Inzwischen sind dagegen Druckwasserreaktoren üblicher, die höhere Leistungsdichten
besitzen und bei denen der Kontrollbereich kleiner ist. Das erste Kernkraftwerk Deutschlands
war das unter Lizenz von GE von der AEG gebaute Versuchsatomkraftwerk (VAK) Kahl
(16 MWe) mit einem Siedewasserreaktor, der zuerst am 13. November 1960 kritisch wurde.
Es folgten der Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe (MZFR) in Karlsruhe (29. September
1965, 57 MWe) und der KKR Rheinsberg , ein Druckwasserreaktor sowjetischer Bauart in
Brandenburg (damals DDR). Es wurde am 9. Mai 1966 das erste Mal ans Netz geschaltet und
war bis 1990 in Betrieb. Das nächste war ein Siedewasserreaktor (KRB A) in
Gundremmingen (14. August 1966, 250 MWe) und schließlich ein Kraftwerk mit einen
Druckwasserreaktor 1968 in Obrigheim in Baden-Württemberg (357 MWe).
Alle noch im Betrieb befindlichen deutschen Kernkraftwerke wurden von der Siemens AG
oder deren ehemaliger Tochter, der Kraftwerk Union (KWU), gebaut. Ausnahmen bilden die
Kraftwerke mit Siedewasserreaktoren (Brunsbüttel, Isar I, Philippsburg I und Krümmel). Sie
wurden von der AEG begonnen und von der KWU fertiggebaut, nachdem die Kernkraftsparte
der AEG in der KWU aufging. Entsprechend ihrer historischen Entwicklung teilt man
Kernkraftwerke in verschiedene Generationen ein. Im April 1986 ereignete sich der bislang
schwerste Störfall in einem Kernkraftwerk im ukrainischen Prypjat im Reaktor Tschernobyl,
bei dem der Block 4 explodierte und erhebliche Mengen radioaktiver Nuklide in die
Atmosphäre gerieten. Die Explosion des Reaktors ist auf menschliches Versagen sowie
bauartbedingte Mängel (vor allem auf das Fehlen technischer Einrichtungen, welche die
leichtfertige Fehlbedienung verhindert hätten) zurückzuführen. Der Störfall wurde zunächst
tagelang vertuscht, bis man auch in Skandinavien stark erhöhte Radioaktivitätswerte messen
konnte und die sowjetische Regierung durch den enormen öffentlichen Druck gezwungen
war, die Beschädigung einzugestehen. Der neueste Auftrag (2004) für einen EPR
Druckwasserreaktor von 1,6 GW Leistung wurde vom finnischen
Energieversorgungsunternehmen Teollisuuden Voima Oy (TVO) für den Standort Olkiluoto
an Framatome ANP erteilt. Der privat finanzierte Reaktor (3 Milliarden Euro) soll im Jahr
2009 an das Netz gehen. Den Bau des ersten schwimmenden Atomkraftwerks planen
Russland und die Volksrepublik China. Der Reaktorblock mit einem KLT-Reaktor soll von
Russland, und die Außenhülle soll von China gebaut werden. Die Kosten für das Projekt
betragen über 86 Millionen US-Dollar. Das Atomkraftwerk, das zum Vergleich mit einem
Haus neun Stockwerke hoch sein wird, befindet sich dann auf einem 140 Meter langen und 30
Meter breiten schwimmenden Block mit einer Wasserverdrängung von 21.000 Tonnen. Der
Bau des Atomkraftwerks soll 2011 abgeschlossen sein und zunächst für das russische
Rüstungsunternehmen Sewmasch in Sewerodwinsk in der Region Archangelsk Energie
liefern. Geplant ist eine Leistung von 70 Megawatt.
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Sicherheit von Kernkraftwerken
Die Sicherheit von Kernkraftwerken ist ein wichtige Forderung der Bevölkerung an alle dafür
Verantwortlichen, insbesondere seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl
Kernkraftwerke sind komplexe und große Anlagen. Wie in jeder Technik, ist es auch hier
trotz aller Sicherheitsmaßnahmen unvermeidbar, dass gelegentlich beim Betrieb Störungen
auftreten. Bei technischen Anlagen gibt es grundsätzlich immer ein Risiko, da auch ein
Versagen noch so vieler Sicherheitsvorkehrungen niemals ganz ausgeschlossen werden kann.
Im Grunde treten bei modernen westlichen Kernkraftwerken Störfälle aber weit seltener auf
als bei zahlreichen anderen Technologien des täglichen Lebens. Die Angst vor Radioaktivität
ist vor allem darin begründet, dass sie von den menschlichen Sinnen nicht wahrgenommen
werden kann und es kaum wirksame Schutzmaßnahmen gibt, falls es zur Freisetzung größerer
Mengen radioaktiver Stoffe kommen sollte.
Problem und Lösungsansatz
Das Risiko von Kernkraftwerken besteht im Wesentlichen im möglichen Austritt radioaktiver
Stoffe in die Umgebung. Ein solcher Austritt kommt zum Einen durch die radioaktiven
Emissionen im normalen Betrieb zustande. Zum Anderen kann er sich als Folge von kleineren
oder größeren Störfällen bzw. Unfällen ergeben. Die Radioaktivitätsfreisetzung im
Normalbetrieb ist allerdings so klein, dass darauf zurückzuführende gesundheitliche Schäden
noch nie beobachtet wurden und nach heutigem Wissensstand solche Beobachtungen auch
zukünftig nicht zu erwarten sind. Im Folgenden wird daher nur auf die Störfallsicherheit von
Kernkraftwerken eingegangen. Einen Austritt radioaktiver Stoffe möglichst zu verhindern,
war von Anfang an das Ziel der sicherheitstechnischen Entwicklung von Kernkraftwerken.
Dabei geht man von der Erkenntnis aus, dass ein gravierendes Versagen von technischen
Einrichtungen nicht rein zufällig eintritt, sondern aufgrund einer Kette von Ursachen und
Wirkungen. Sind diese Wirkungsketten bekannt, können sie gezielt unterbrochen werden.
Wird ein solches Unterbrechen mehrfach und mit voneinander unabhängigen Maßnahmen
vorgesehen, kann man insgesamt eine sehr hohe Sicherheit erreichen, da Fehler in einzelnen
Schritten durch Funktionieren der anderen Schritte aufgefangen werden können. Dabei ist es
gleichgültig, diese Fehler auf ein Versagen von Komponenten oder Systemen („technische
Fehler“) oder auf Fehlhandlungen von Menschen („Bedienungsfehler“) zurückzuführen sind.
Man spricht von einem „mehrstufigen, fehlerverzeihenden Sicherheitskonzept“. Dieser
Ansatz wird bei Kernkraftwerken grundsätzlich weltweit verfolgt. Wie erfolgreich er ist,
hängt allerdings ganz wesentlich davon ab, wie er umgesetzt wird. Im Folgenden wird das
systematische Vorgehen bei modernen, westlichen Leichtwasserreaktoren beschrieben. Vor
allem bei Reaktoren aus dem früheren „Ostblock“ liegen zum Teil deutlich andere
Verhältnisse vor.
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Das Restrisiko
Das beschriebene Sicherheitskonzept ermöglicht ein sehr hohes Ausmaß an Sicherheit sowohl
gegen technisches Versagen als auch gegen menschliche Fehler. Aber Null im
mathematischen Sinne kann das Risiko nie werden, da ein gleichzeitiges Versagen noch so
vieler Sicherheitsvorkehrungen niemals ganz ausgeschlossen werden kann. Das bei einer
gewählten Auslegung verbleibende Risiko bezeichnet man als „Restrisiko“. Bei modernen
westlichen Kernkraftwerken ist es sehr viel kleiner, als zahlreiche andere Risiken des
täglichen Lebens. Diese Risikobewertung wird in der Öffentlichkeit häufig anders
vorgenommen, wird aber von den meisten Fachleuten getragen.
Betriebliche Störungen
Kernkraftwerke sind komplexe und große Anlagen. Ein modernes Kernkraftwerk z. B.
versorgt etwa eine Million Menschen mit dem benötigten Strom. Wie in jeder Technik, ist es
auch hier unvermeidbar, dass beim Betrieb immer wieder Störungen auftreten. Anfänglich
waren es noch sehr viele Störungen, durch den Lerneffekt wurden es dann immer weniger,
aber auch heute noch treten sie auf und auch in der Zukunft werden sie unvermeidbar sein.
Aus ihrem Auftreten alleine kann man noch nichts über die Sicherheit einer Anlage aussagen.
Das kann man erst aus einer sorgfältigen Analyse der Störungen und ihrer Begleitumstände.
Diese sorgfältige Analyse zu betreiben, ist ein wesentlicher Teil der laufenden Überwachung
und Verbesserung der Sicherheit. Die Kernenergie unterscheidet sich diesbezüglich
grundsätzlich nicht von anderen risikobehafteten Techniken.
Tschernobyl
Vorraussetzungen für Tschernobyl waren:
Zum einen wies die Konstruktion des Reaktors gravierende Mängel auf:
- Die Barrieren gegen den Austritt radioaktiver Substanzen waren weniger und
qualitativ schlechter, insbesondere aber fehlten Sicherheitsbehälter und
Stahlbetonhülle praktisch vollkommen
- Regelstäbe im Reaktor wirkten kurzzeitig als „Gaspedal“.
zum Anderen durch menschliche und organisatorische Fehler:
- Der Reaktor wurde zur Zeit des Störfalles für einen Versuch außerhalb der
Versuchsbeschreibung betrieben.
- Die Sicherheitseinrichtungen wurden zum Teil abgeschaltet/überbrückt, um dieses
Experiment zu ermöglichen.
- Die Betriebsvorschriften wurden vom Betriebspersonal nicht eingehalten.
- Auf das Betriebspersonal wurde Druck vom zuständigen Ministerium ausgeübt.
Der gleiche Unfall wie in Tschernobyl kann in einem westlichen Kernkraftwerk sicher
ausgeschlossen werden.
Sicherheitstechnische Weiterentwicklung
Die Sicherheit von Kernkraftwerken ist keine Naturkonstante. Sie ist abhängig davon, wie ein
Kernkraftwerk konstruiert, gebaut und betrieben wird. Weltweit ist die Sicherheit von
Kernkraftwerken seit ihrer Einführung 1956 durch Erfahrungszuwachs und Nachrüstungen
deutlich gestiegen und diese Entwicklung hält noch weiter an. Seit 1994 wird in Deutschland
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darüber hinaus durch das geänderte Atomgesetz auch gefordert, dass bei neu zu errichtenden
Kernkraftwerken auch über die Auslegung hinausgehende Störfälle (Kernschmelzunfälle)
soweit eingedämmt werden müssen, dass sich ihre Auswirkungen im Wesentlichen auf das
Kraftwerksgelände beschränken und in der Umgebung keine gravierenden Maßnahmen zur
Risikobegrenzung (Evakuierungen) notwendig sind. Die neue deutsch/französische
Gemeinschaftsentwicklung „European Pressurized Water Reactor“ erfüllt diese Bedingungen.
Ein solches Kraftwerk wird zur Zeit in Finnland gebaut und in Frankreich ist ein Bau
beschlossen worden. Absolute Sicherheit im mathematischen Sinn kann aber grundsätzlich
nirgends, also auch nicht bei Kernkraftwerken erreicht werden. Es kann nur das Risiko als
Produkt aus Wahrscheinlichkeit eines Unfalls und Folgen im Eintrittsfalle immer weiter
gesenkt werden. Das ist bisher geschehen und wird auch weiter geschehen. Dabei werden
sowohl die Sicherheit vorhandener Kernkraftwerke laufend verbessert als auch verbesserte
Konstruktionen für neue Kernkraftwerke entwickelt. Ein Ende im laufenden
Verbesserungsprozess ist nicht abzusehen. Seit Mai 2001 arbeiten mittlerweile 11 Länder in
einem breit angelegten Gemeinschaftsprojekt unter Führung der USA im Rahmen des
„Generation IV International Forum for Advanced Nuclear Technology“ an
weiterentwickelten Reaktorkonzepten. Mit erheblichem Aufwand werden insgesamt 6
verschiedene Reaktorkonzepte mit dem Ziel einer deutlich weiter erhöhten Sicherheit und
verbesserten Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitig verbesserter Brennstoffausnutzung und
erhöhter Proliferationssicherheit verfolgt, außerdem werden die Möglichkeiten der nuklearen
Wasserstofferzeugung untersucht. Zwei dieser Konzepte sollen 2015 und die restlichen vier
sollen 2020 die Baureife für Demonstrationsanlagen erreichen. Ein kommerzieller Einsatz
könnte dann vielleicht 10 Jahre später erfolgen. Aber auch bei einem Erfolg dieses
Programms wird das Risiko sich nicht auf Null drücken lassen. Die Risiken werden zwar
(voraussichtlich) nochmals kleiner sein, aber die Notwendigkeit der Risikoabwägung wird
auch dann noch bestehen.
Statistische Daten
Gemessene Statistiken zur Sicherheit von KKWs sind nur teilweise vorhanden, nämlich für
kleinere Unfälle, die in der Vergangenheit tatsächlich eingetreten sind. Unfälle mit
Radioaktivitätsaustritt und großen Todeszahlen kamen dagegen in der westlichen Hemisphäre
in der Vergangenheit nicht vor. So erscheint die Anzahl der Todesopfer pro GWJahr in einer
Statistik des PSI durch KKWs in OECD-Staaten als „Null“. Um repräsentative statistische
Aussagen über einen gewissen Unfalltyp (etwa GAU) zu machen, müsste jedoch dieser
Unfalltyp mindestens einmal eingetreten sein. Die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Unfalls
einer bestimmten Größe lässt sich daher nicht aus der Vergangenheit ablesen.
Statistischer Vergleich zu anderen Energiequellen
Die Zahl von unfallbedingten Todesfällen pro erzeugter Energiemenge ist für Kernkraft
deutlich geringer als für andere Arten der Elektrizitätserzeugung. Eine Beispielrechnung für
das schweizerische Kernkraftwerk Mühleberg ergibt 0,02 Todesfälle pro GWJahr. Diese Zahl
schließt sowohl unmittelbare als auch verborgene Todesfälle ein. Zum Vergleich: die
unmittelbaren Todesfälle durch andere Energiequellen waren 1969-1996: 0,1 Todesfälle pro
GWJahr für Gasturbinenkraftwerke, 0,3 für Kohlekraftwerke und 0,9 für Wasserkraft.
Würde der Bedarf an elektrischer Energie in Deutschland (derzeit etwa 66 GWJahre pro Jahr)
also allein durch Kernkraftwerke gedeckt, wären im Langzeitdurchschnitt 1,3 Todesfälle pro
Jahr zu beklagen. Würde er andererseits allein durch Gasturbinenkraftwerke gedeckt, wären
es 6,6 Todesfälle pro Jahr, bei Kohlekraftwerken rd. 20 jährlich. Für erneuerbare
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Energiequellen wäre diese Zahl aufgrund ihrer arbeitsintensiven und dezentralen Struktur
noch höher. Allerdings werden unterschiedliche Unfälle von der Öffentlichkeit
unterschiedlich wahrgenommen: singuläre Ereignissen ziehen mediales Interesse auf sich. Ein
Flugzeugabsturz mit 200 Todesfällen, was in Deutschland seltener als einmal pro Jahr
vorkommt, erzeugt weit mehr Schlagzeilen als die jährlich etwa 8000 Toten im
Straßenverkehr, da letztere in vielen kleinen Unfällen umkommen. In diese Richtung gehen
die Argumente der KKW-Kritiker. Es komme daher nicht allein auf die Anzahl der Todesfälle
pro GWh an. Die Todesfälle seien unterschiedlich zu bewerten, je nach Kontext, in dem sie
entstehen. 1000 Einzelfälle mit je einem Todesfall seien weniger schlimm als ein einziger
Unfall mit 1000 Todesfällen. In diesem Sinne seien 1000 Dachdecker, die bei der Installation
von Photovoltaikanlagen einzeln umkommen, anders zu bewerten als 100 Todesfälle, die
aufgrund eines einzelnen radioaktiven Störfalls eines Kernkraftwerkes umkommen.
Kernkraftbefürworter halten dem entgegen, dass die maßgebende Zahl allein der jährliche
Bedarf an elektrischer Energie in Deutschland sei. Diese Energie solle auf eine Weise
hergestellt werden, die insgesamt möglichst wenige Todesfälle verursacht, egal ob in wenigen
großen oder vielen kleinen Unfällen.
Die Wahrscheinlichkeit eines Atomunfalls
Nach der Deutschen Risikostudie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit von 1989 ist für eines
der deutschen Kernkraftwerke alle 33.000 Betriebsjahre mit einem schweren Unfall zu
rechnen. Werden 17 laufende Kernkraftwerke in Deutschland (Stand 2005) und 30
Betriebsjahre berücksichtigt, liegt die Wahrscheinlichkeit aus dieser Studie bei knapp 2
Prozent. Allerdings bleiben in dieser Studie mehrere Aspekte unberücksichtigt.
Sabotagemaßnahmen oder panikbedingte Fehlentscheidungen des Personals wie in Harrisburg
fließen nicht in die Berechnungen ein. Auch bleiben unerwartete, da bis dahin übersehene
physikalische Phänomene, unberücksichtigt. Ein Beispiel dafür ist die massive Produktion
von Wasserstoff aus einer chemischen Reaktion zwischen Wasserdampf und dem überhitzten
Metall überhitzter Brennstäbe bei Kühlmittelverlust. Bis zum Unfall in Three Mile Island
waren weltweit keine Einrichtungen vorgesehen, welche die Vermischung dieses
Wasserstoffs mit Umgebungsluft zu explosionsfähigem Knallgas verhindern. Die GRS-Studie
von 1989 wurde von Atomexperten des Darmstädter Öko-Instituts dahingehend kritisiert, dass
die Wahrscheinlichkeit eines schweren Unfalls hier als zu niedrig eingestuft wird.
Andere Studien, insbesondere neuere der International Atomic Energy, kommen wiederum zu
niedrigeren Unfallswahrscheinlichkeiten, da nachgerüstete Kernkraftwerke und erst recht
neue Modelle über weiter gehende Sicherheitssysteme verfügen. So wird das Risiko eines
Unfalls mit Reaktorschadens für den European Pressurized Water Reactor mit 1 pro
1.000.000 Betriebsjahre angegeben (Quelle: Bundesamt für Energie, Bern).
Krankheitsfälle aufgrund angeblich radioaktiver Ursachen
Klagen gegen Kraftwerksbetreiber wegen gehäufter Krankheitsfälle nach bekannt
gewordenen Unfällen sowie die nachgewiesene Häufung bestimmter Krebsarten rund um
bestimmte, für Störfälle bekannte Kraftwerke (auch in Deutschland) sind jedoch inzwischen
unumstritten dokumentiert. Ursächliche Zusammenhänge zwischen den Kernkraftwerken und
Krebserkrankungen in der Umgebung konnten aber trotz teilweise umfangreicher und
mehrfacher Untersuchungen (z. B. KKW Krümmel / Leukämie in der Elbmarsch) - nicht
wissenschaftlich belastbar nachgewiesen oder widerlegt werden. Wesentliches Problem des
statistischen Nachweises solcher Effekte ist, dass die unterstellten Einflüsse (z. B.
Krebserkrankung durch Strahlenbelastung) durch die geringen Fallzahlen und die geringen
Strahlendosen nicht mit hinreichender Sicherheit von den sonstigen Einflüssen mit der
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gleichen Wirkung (z. B. Rauchen, Stress, Ernährung, Bevölkerungsmigration, etc.) und der
natürlichen Eintrittswahrscheinlichkeit getrennt werden kann. Ebenso problematisch ist die
Zuweisung eines bestimmten Todesfalls oder einer bestimmten Krebserkrankung zu einer
bestimmten Ursache. Eine erhöhte Leukämierate bei Kindern gilt statistisch nicht als Beweis
einer potentiellen Gefahr, da diese Kinder nicht beweisbar direkt durch den Betrieb des
Kraftwerkes erkrankt sind, und da Erkrankungen (im Gegensatz zu Todesfällen) nicht in allen
Statistiken zum Thema erfasst werden.
Deutsche Kernkraftwerke in Betrieb
Kernkraftwerk
Typ
KKB Brunsbüttel
SWR
KBR Brokdorf
DWR
KKU Unterweser
DWR
KKK Krümmel
SWR
KWG Grohnde
DWR
KKE Emsland
DWR
KWB A Biblis
DWR
KWB B Biblis
DWR
KKG Grafenrheinfeld DWR
KKP-1 Philippsburg
SWR
KKP-2 Philippsburg
DWR
GKN-1 Neckar
DWR
GKN-2 Neckar
DWR
KKI-1 Isar
SWR
KKI-2 Isar
DWR
KRB B Gundremmingen
SWR
KRB C Gundremmingen
SWR
Nennleistung Stromerzeugung Infozentrum
MW, brutto GWh, brutto, 2006
806
1.440
1.410
1.402
1.430
1.400
1.225
1.300
1.345
926
1.458
840
1.395
912
1.475
6.231 04852 87334
11.784 04829 752560
10.929 04732 802501
10.593 04152 152181
11.645 05155 672377
11.764 0591 8061612
7.429 06245 214803
8.807 06245 214803
9.960 09723 622202
7.206 07256 954599
11.548 07256 954599
6.677 07133 133565
11.621 07133 133565
7.087 08702 382465
12.408 08702 382465
1.344
10.614 08224 782231
1.344
11.052 08224 782231
Stand: 24.04.2007
DWR: Druckwasserreaktor
SWR: Siedewasserreaktor
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Stillgelegte Anlagen
In Deutschland wurden bisher 19 Kernkraftwerke – insbesondere Versuchs-, Prototyp- und
Demonstrationsanlagen aus den 1960er und 1970er Jahren – außer Betrieb genommen.
Darunter auch die fünf Blöcke des Kernkraftwerks Greifswald.
elektrische Leistung
Anlage
Betriebsdauer
MW (brutto)
HDR Großwelzheim
25 1969 - 1971
KKN Niederaichbach
107 1972 - 1974
KWL Lingen
267 1968 - 1977
KRB-A Gundremmingen
250 1966 - 1977
MZFR Leopoldshafen
58 1965 - 1984
VAK Kahl
16 1960 - 1985
AVR Jülich
15 1966 - 1988
THTR Hamm-Uentrop
307 1983 - 1988
KMK Mülheim-Kärlich
1.308 1986 - 1988
KKR Rheinsberg
70 1966 - 1990
KGR 1-5, Greifswald
5 x 440 1973 - 1990
KNK Leopoldshafen
21 1977 - 1991
KWW Würgassen
670 1971 - 1994
KKS Stade
672 1972 - 2003
KWO Obrigheim
357 1968 - 2005
Stand: 15. Februar 2006
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Kernkraftwerke, weltweit
Rund um den Globus steigt der Bedarf an Energie von Jahr zu Jahr weiter an: Bis 2030 wird
sich der Strombedarf weltweit ungefähr verdoppeln. Nach heutigen Erkenntnissen ist es nicht
möglich, diesen wachsenden Energiebedarf ohne den Einsatz von Kernkraft zu decken.
Kernkraft wird also auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen: Viele Länder wie z. B. USA,
Frankreich, Großbritannien, Japan, Finnland, Russland und China setzen verstärkt auf
Kernenergie.
Weltweit setzen 31 Länder auf Kernenergie
(Stand 12/2006)
Im Dezember 2006 waren in 31 Ländern 437 Kernkraftwerke mit einer installierten
elektrischen Bruttoleistung von rund 390 GW in Betrieb und in 10 Ländern
29 Kernkraftwerke mit einer elektrischen Bruttoleistung von 25,5 GW im Bau. Die weltweite
Stromerzeugung aus Kernenergie betrug im Jahr 2006 brutto rund 2.660 Milliarden kWh. Seit
der ersten Stromerzeugung in einem Kernkraftwerk – am 20. Dezember 1951 im Schnellen
Brüter EBR-I in den USA – sind kumulativ rund 56.875 Milliarden kWh erzeugt worden.
Land
Argentinien
Armenien
Belgien
Brasilien
Bulgarien
China
Deutschland
Finnland
Frankreich
Großbritannien
Indien
Japan
Kanada
Korea (Republik)
Litauen
Mexiko
Niederlande
Pakistan
Rumänien
Russland
Schweden
Schweiz
KE-Anteil an der
KKW Nennleistung,
Gesamterzeugung
in Betrieb MWe, brutto
in Prozent
2
1.005
7
1
408
42
7
6.092
54
2
2.007
3
2
2.000
44
10
8.074
2
17
21.366
26
4
2.800
28
59
66.160
78
19
11.902
19
16
3.800
3
56
49.860
30
18
13.360
16
20
18.393
39
1
1.300
70
2
1.366
5
1
515
4
2
462
3
1
706
9
31
23.242
16
10
9. 406
48
5
3.372
37
Seite 13
KE-Anteil an der
KKW Nennleistung,
Land
Gesamterzeugung
in Betrieb MWe, brutto
in Prozent
Slowakische Republik
5
2.200
57
Slowenien
1
727
40
Spanien
8
7.728
20
Südafrika
2
1.888
4
Taiwan
6
5.144
22
Tschechische Republik
6
3.734
32
Ukraine
15
13.818
48
Ungarn
4
1.866
38
USA
104
104.787
19
Gesamt
437
389.488
Top Ten 2006
Sieben der zehn weltweit besten Produktionsergebnisse bei der Stromerzeugung aus
Kernenergie wurden im Jahr 2006 von deutschen Kernkraftwerken erzielt.
Brutto- BruttostromLand
Kernkraftwerk
Betreiber
Hersteller leistung erzeugung
MW Mrd. kWh
1 Deutschland Isar-2
E.ON Kernkraft Siemens
1.475
12,40
2 Deutschland Brokdorf
E.ON Kernkraft Siemens
1.440
11,78
3 U.S.
South Texas-5
STP NOC
Westinghouse
1.333
11,76
4 Deutschland Emsland
KLE
Siemens
1.400
11,76
5 Deutschland Grohnde
E.ON Kernkraft Siemens
1.430
11,64
6 Frankreich Civeaux-2
EDF
Areva
1.561
11,63
7 Deutschland Neckar-2
EnKK
Siemens
1.395
11,62
8 Deutschland Philippsburg-2
EnKK
Siemens
1.458
11,54
9 U.S.
Grand Gulf-1
Entergy
General Electric 1.320
11,24
10 Deutschland Gundremmingen-C KGG
Siemens
1.344
11,05
Weltweite Rangfolge deutscher Kernkraftwerke bei der jährlichen Stromerzeugung in den
Jahren 2000 bis 2006:
'06
'05
'04
Seite 14
'03
'02
'01
'00
Platz 1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
deutsche Anlagen:
Stilllegung und Rückbau
Bisher sind in Deutschland 19 Anlagen stillgelegt worden. Dabei handelt es sich überwiegend
um Prototypanlagen mit kleiner Leistung aus der Anfangszeit der Kernenergienutzung. Erst in
den 1990er Jahren sind leistungsstarke Blöcke vom Netz gegangen und befinden sich jetzt im
Rückbau.
Sicherheit hat höchste Priorität – jederzeit und in allen Kernkraftwerken
Höchste Priorität bei der Nutzung der Kernkraft hat der Schutz für Mensch und Umwelt vor
radioaktiver Strahlung. So verfügen westliche Reaktoren über eine druckfeste und gasdichte
Hülle, die den Reaktorbehälter umschließt, das so genannte Containment. Ein System mit
mehreren nacheinander gestaffelten Barrieren sorgt dafür, dass radioaktive Produkte, die bei
der Kernspaltung entstehen, sicher eingeschlossen bleiben. Die Kernkraftwerke sind mit
modernsten aktiven und passiven Schutzeinrichtungen ausgestattet. Mehrfach vorhandene,
automatisch und unabhängig voneinander funktionierende Sicherheitssysteme, die nach
technisch unterschiedlichen Prinzipien arbeiten, gewährleisten höchste Zuverlässigkeit – auch
im unwahrscheinlichen Fall menschlichen Versagens.
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Druckwasserreaktor westlicher Bauart: Sicherheit durch eine druckfeste und gasdichte Stahlund Betonhülle und durch mehrere nacheinander gestaffelte Barrieren
Unabhängige Kontrolle
In Deutschland gelten strengste Vorschriften für die Errichtung und den Betrieb
kerntechnischer Anlagen. Alle Kernkraftwerke unterliegen einer ständigen und unabhängigen
behördlichen Überwachung und Kontrolle (Bundes- und Landesbehörden sowie internationale
Aufsicht). Die Betreiber stehen zudem in einem regelmäßigen Austausch mit den
Aufsichtsbehörden und investieren kontinuierlich in den Erhalt und die Verbesserung der
Sicherheit ihrer Anlagen.
Höchste Sicherheitskultur in Deutschland
Deutsche Kernkraftwerke sind international führend in Sachen Sicherheit und Zuverlässigkeit
und das nicht nur wegen ihrer Technik, sondern auch wegen der dahinter stehenden
Sicherheitsphilosophie. Aufsichtsbehörden kontrollieren in Deutschland regelmäßig die
Einhaltung der Sicherheitsstandards in den Kernkraftwerken. Behörden und Betreiber
tauschen sich ständig aus. Die Mitarbeiter in den Kernkraftwerken sind hoch qualifiziert und
motiviert und werden regelmäßig fortgebildet. Die Betreiber der Anlagen investieren
fortwährend in den Erhalt beziehungsweise die Verbesserung der bestehenden hohen
Standards.
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WARUM BRAUCHEN WIR KERNKRAFT?
WEIL SIE AUS VIELEN GRÜNDEN UNVERZICHTBAR IST!
Wir alle sind Stromverbraucher. Wir nutzen Handys und Computer, kühlen unsere Getränke
im Kühlschrank oder schalten ganz selbstverständlich das Licht an. Jeder von uns ist täglich
darauf angewiesen. Aber auch die Industrie braucht für den Betrieb ihrer Anlagen und für die
Herstellung zahlreicher Produkte viel Strom, manchmal sogar rund um die Uhr.
Stromverbrauch pro Jahr
Spielkonsole
57,6 kWh
Computer
200 kWh
Fernseher
220 kWh
3-Personen-Haushalt
3.500 kWh
Hallenbad
450.000 kWh
Krankenhaus
2.400.000 kWh
Aluminiumhütte
3.300.000.000 kWh
Unser Energiemix
In Deutschland wird der Strom aus unterschiedlichen Quellen gewonnen. Energie wird
beispielsweise aus Braunkohle, Steinkohle oder Erdgas – sie werden als fossile Brennstoffe
bezeichnet – erzeugt. Dazu kommen so genannte Erneuerbare Energien wie Wind- und
Wasserkraft. Ein sehr wichtiger Träger im Energiemix ist insbesondere die Kernkraft, die seit
vielen Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Stromversorgung leistet. Im Jahr 2006 betrug ihr
Anteil an der deutschen Stromerzeugung rund 27 Prozent. Bei der Stromversorgung rund um
die Uhr, der so genannten Grundlast, sogar rund 50 Prozent.
links: Energiemix 2006 in Deutschland (brutto),
Quelle: DIW
Kernenergie ist wirtschaftlich
Die Rohstoffe zur Energieerzeugung werden immer knapper. Deswegen steigen auch die
Preise für Energie weiter an. Strom aus Uran kann jedoch sehr günstig hergestellt werden.
Das liegt vor allem daran, dass der Brennstoff nur einen geringen Anteil an den
Erzeugungskosten für den Strom ausmacht. Das heißt, wenn das Uran teurer wird, hat das nur
geringe Auswirkungen auf den Strompreis.
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Uranvorkommen, Uranreserven:
Uran ist ein Schwermetall. Es ist nicht selten, sondern kommt in der Erdkruste etwa ebenso
häufig vor wie Zinn und Wolfram. Behauptungen, die Uranreserven würden bald zur Neige
gehen, beruhen auf einem Missverständnis des geologischen Begriffs „Reserven“ ganz
allgemein (nicht nur das Uran betreffend), das auch schon bei dem Ehepaar Dennis und
Donella Meadows bestand, als es für den „Club of Rome“ den längst von der Wirklichkeit
widerlegten Bestseller „Limits to Growth“ (Grenzen des Wachstums) schrieb. Unter
„Reserven“ versteht der Geologe nämlich nicht die Gesamtheit der Vorkommen eines
mineralischen Rohstoffes auf unserem Planeten, sondern nur denjenigen Teil der bislang
bekannten Vorkommen, der mit heutigen Abbaumethoden wirtschaftlich gewinnbar ist, d. h.
zu heutigen Marktpreisen profitabel gewonnen werden kann. Das ist eine mehrfache
Einschränkung.
Bekannte Vorkommen:
Die Suche nach Mineralien ist aufwendig. Bergbaufirmen investieren nur so viel Geld, dass
sie genügend Abbaurechte haben, um ihr erwartetes jährliches Liefervolumen für die nächsten
ein bis zwei Jahrzehnte gesichert zu sehen. Bei Uran gilt das genauso wie bei anderen
Rohstoffen.
Heutige Abbaumethoden: Der technische Fortschritt kann bislang unwirtschaftliche
Lagerstätten wirtschaftlich nutzbar machen oder die Ausbeute einer Lagerstätte erhöhen, wie
z. B. beim Erdöl die sekundären und tertiären Fördermethoden. Die zuverlässigste und
vollständigste Quelle über die Versorgung mit Uran ist der seit 1965 alle zwei Jahre
erscheinende Bericht „Uranium: Resources, Production and Demand“, der gemeinsam von
der Nuclear Energy Agency der OECD und der International Atomic Energy Agency der
Vereinten Nationen herausgegeben wird. In Fachkreisen ist er als „Red Book“ bekannt.
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Entwicklung der Kernenergie:
Die Entwicklung der Kernenergie der letzten 50 Jahre kann in drei Phasen unterteilt
werden:



Die erste Phase umfasst den Zeitraum 1955 bis etwa 1970. Diese Phase ist durch eine
euphorische Aufbruchstimmung gekennzeichnet, die nach der 1. Genfer Konferenz
über die friedliche Nutzung der Kernenergie begann. Damals planten zahlreiche
Staaten ein umfangreiches Kernenergie-Programm, eine große Anzahl von
Forschungs- und Leistungsreaktoren wurden errichtet, und die Nuklearforschung
erlebte einen intensiven Aufschwung.
Die zweite Phase von etwa 1971 bis 1985 umfasst die Konsolidierung der
Kerntechnik. Die Kernkraftwerke erreichten eine großtechnische Reife; Es wurden aus
Kostengründen bereits standardisierte Anlagen angeboten, die Blockleistung betrug
bereits um 1000 MWe; dem Brennstoffkreislauf und der Entsorgung wurde große
Beachtung zuteil; probabilistische Risikoanalysen entstanden erstmals. Der Störfall in
Three Mile Island (1979) lenkte das Augenmerk der Öffentlichkeit aber auch der
Techniker erstmals auf schwere Störfälle, aber generell war die Kernenergie nicht
Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Die dritte Phase wurde mit dem Unfall von Tschernobyl eingeleitet - ein Schock für
die Techniker und für die Öffentlichkeit. Ausgehend von einem Reaktortyp, der zwar
bekannt war, der aber über Jahre hindurch sicher nicht im Mittelpunkt des Interesses
der Fachwelt stand. Aus der damaligen Sowjetunion war der technische
Informationsfluss ohnehin sehr spärlich, und eine Einflussnahme von außen auf
sicherheitstechnische Auslegungen war unmöglich. Dieser Störfall vom 26.April 1986
stellte alle Bemühungen der Techniker um sichere Kernkraftwerke schlagartig in
Frage. Für die Öffentlichkeit war Kernkraftwerk gleich Kernkraftwerk, egal welche
Auslegungsmängel oder sonstige technische Unterschiede vorlagen. Auch jenen
Staaten, die keine Kernkraftwerke betrieben (wie zum Beispiel auch Österreich) wurde
plötzlich bewusst, dass sie keine "Insel der Seligen" sind und Fachleute benötigen, die
eine fundierte Nuklearausbildung aufweisen können. Tschernobyl führte zu einem
weiteren Anlauf, die Sicherheitsphilosophie von Kernkraftwerken zu überdenken,
Schwachstellen aufzuzeigen und Verbesserungsmaßnahmen vorzunehmen. Ein Schritt
in die Zukunft ist der European Pressurized Water Reactor, der mit weiteren
Sicherheitsmaßnahmen einen sogenannten "ultrasicheren Reaktor" darstellen wird.
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Kernfusion
Derzeit fließen die meisten Energieforschungsmittel in die Fusionsforschung, da man durch
die Beherrschung der kontrollierten Kernfusion eine praktisch unerschöpfliche Energiequelle
zur Verfügung hätte. Am ehesten sollte die Fusion in einem Deuterium-Tritium-Gemisch
machbar sein. Die Fusionsenergie von einem Kilogramm dieses Gemisches beträgt 200 GWh.
Nach den derzeitigen Vorstellungen kann die Fusionsreaktion nur in einem magnetisch
eingeschlossenen Plasma bei etwa 80 Millionen °C oder, im Fall eines Trägheitseinschlusses,
unter extremen Drücken - etwa 1000 mal der Festkörperdichte - erreicht werden. Obwohl in
den letzten Jahrzehnten eindeutig Fortschritte erzielt werden konnten, ist mit einem
Durchbruch nicht vor 40 bis 50 Jahren zu rechnen. Nachdem das radioaktive Tritium
eingesetzt werden wird und die entstehenden Neutronen Aktivierungen des Strukturmaterials
verursachen, wird die Frage der Beherrschung der radiologischen Probleme weiterhin eine
Begleiterin der Kernenergie sein.
Nicht Angst, sondern eine rationale Behandlung aller mit der Kernenergie in Zusammenhang
stehenden Fragen sollte uns daher in der Zukunft leiten, um die Möglichkeiten dieser Technik
zum Wohle der stetig steigenden Weltbevölkerung weiterhin verfügbar zu machen.
Siedewasserreaktor
Der Siedewasserreaktor (kurz SWR) ist ein Atomreaktor, der dem Druckwasserreaktor in
vielem ähnelt. Er gehört wie der Druckwasserreaktor zu den Leichtwasserreaktoren, im
Gegensatz zum Druckwasserreaktor gibt es aber nur einen Wasser-/Dampfkreislauf.
Wirkungsweise
Das vorgewärmte Wasser wird in den Druckbehälter des Reaktors gepumpt, der durch das
Containment vom restlichen Aufbau isoliert ist. In dem Druckbehälter befinden sich die
Brennelemente aus Urandioxid angereichert mit Uran-235, das temperaturbeständig und
chemisch nicht reaktiv ist. Das hier verwendete Uran ist bis zu 4,02 % angereichert. Der
Druckbehälter ist zu ungefähr zwei Dritteln mit Wasser gefüllt. Durch die beim Kernzerfall
entstehende Wärme verdampfen Teile des Wassers bei 71 bar und 286 °C im Druckbehälter;
dieser Dampf treibt die Turbine an. Mit Hilfe eines Generators wird die Drehbewegung der
Turbine in elektrischen Strom umgewandelt. Der entspannte Wasserdampf wird durch
Kühlwasser im Kondensator verflüssigt und wieder dem Kreislauf zugeführt. Die im Reaktor
erzeugte Dampfmenge beträgt bei einem Siedewasserreaktor eines deutschen
Kernkraftwerkes etwa 7000 Tonnen pro Stunde. Die Reaktorleistung kann über
Wasserumwälzpumpen im Bereich zwischen etwa 60 % und 100 % geregelt werden. Die
weitere Regelung findet über Steuerstäbe aus Borcarbid oder den Metallen Hafnium oder
Cadmium statt. Beim Abschalten aller Umwälzpumpen fällt die Leistung auf 30-40 % der
Nennleistung in den sogenannten Naturumlaufpunkt. Der (potentielle) Wirkungsgrad eines
Siedewasserreaktors ist nur unwesentlich kleiner als der des Druckwasserreaktors. Der
Nettowirkungsgrad liegt bei ca. 35 Prozent.
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Sicherheit
Die Dampfturbine wird im Siedewasserreaktor direkt von dem im Reaktordruckbehälter
erzeugten Wasserdampf betrieben. Der radioaktive Kreislauf ist somit nicht auf den
Sicherheitsbehälter beschränkt, daher müssen - beispielsweise für die Abdichtung der
Turbinenwelle - besondere Vorkehrungen getroffen werden. Anders als beim
Druckwasserreaktor gehört das Maschinenhaus hier zum Kontrollbereich, so dass während
des Leistungsbetriebs nur eingeschränkt dort gearbeitet werden kann. Durch die im
Reaktordruckbehälter eingebauten Wasserabscheider und Dampftrockner verlässt während
des Leistungsbetriebs lediglich Dampf den Reaktor, der im Vergleich zum flüssigen
Kühlmittel erheblich weniger radioaktiv kontaminiert ist. Bei den im Dampfkreislauf
befindlichen radioaktiven Stoffen handelt es dich im Wesentlichen um radioaktive Edelgase
und deren Tochternuklide. Jedoch werden die Rohrleitungen und Teile der Turbinen durch
den permanenten Kontakt mit diesen Stoffen im Laufe der Zeit an der Oberfläche verseucht.
Wenn hier Teile ausgetauscht werden, so müssen diese durch Abtragen der Oberfläche z.B.
durch Sandstrahlen beseitigt werden. Dies gilt selbstverständlich ebenfalls für
kühlmittelführende Leitungen eines Druckwasserreaktors. Die Steuerstäbe werden bei
Siedewasserreaktoren von unten in den Reaktor eingefahren. Die Steuerstäbe werden im
Betrieb durch elektrische Antriebe verfahren, für die Schnellabschaltung steht unabhängig
davon ein hydraulisch wirkendes System zur Verfügung. Dieses folgt dem sogenannten failsafe-Prinzip, d.h. beim Ausfall von z.B. der Energieversorgung läuft die Schnellabschaltung
durch in Drucktanks gespeicherte Energie von selbst ab. Bei einem unterstellten Ausfall der
Steuerung der Steuerelemente kann die Kernreaktion auch durch Borsäureeinspeisung
unterbrochen werden (sogenanntes Vergiftungssystem). Nach dem Abschalten des Reaktors
muss bei jedem Reaktortyp die Nachzerfallswärme abgeführt werden. Beim
Siedewasserreaktor kann die Nachzerfallswärme durch Ableiten von Dampf in den
Turbinenkondensator oder in einen Kondensationsbehälter abgeführt werden. Durch die hohe
Energieabfuhr über den Dampf benötigt der Siedewasserreaktor nur eine geringe
Wassernachspeisung zum Abführen der Nachzerfallswärme. In vielen Siedewasseranlagen
steht dazu eine Hochdruckpumpe zur Verfügung die von einer kleinen Dampfturbine
angetrieben wird. Es wird dabei zugleich Energie aus dem Reaktor abgeführt, wie auch
Wasser nachgespeist. Die Regelung dieses Aggregats kann aus Batterien erfolgen, so dass für
begrenzte Zeit eine Kernkühlung auch ohne Diesel-Notstromgeneratoren möglich ist. Eine
bedeutsame sicherheitstechnische Eigenschaft ergibt sich aus der möglichen Kühlung des
oberen Teils der Brennelemente durch vorbeiströmenden Dampf. Falls der Füllstand des
Reaktorwassers unter die Oberkante des Reaktorkerns fallen sollte, so reicht die
Wärmeableitung mit dem nach oben abströmenden Dampf immer noch aus um die
Brennstäbe soweit zu kühlen, dass kein unmittelbarer Schaden eintritt.
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Anwendungsbereich
Siedewasserreaktoren sind weniger verbreitet als Druckwasserreaktoren, zumal beide
Reaktortypen einen ähnlichen Wirkungsgrad besitzen. Ein Vorteil gegenüber dem
Druckwasserreaktor ist der geringere bautechnische Aufwand (so gibt es zum Beispiel nur
einen Wasserkreislauf) sowie eine einfachere Störfallbeherrschung. Ein wesentlicher Nachteil
ist die wegen der dort herrschenden Strahlung nur eingeschränkte Begehbarkeit des
Maschinenhauses während des Leistungsbetriebs. Die Leistung des Siedewasserreaktors wird
zwischen etwa 60 und 100 Prozent durch Verändern der Umlaufgeschwindigkeit des Wassers,
und damit des Dampfblasengehalts im Reaktor geregelt. Durch die höhere
Regelgeschwindigkeit ist der Siedewasserreaktor für die Erzeugung von Mittellast im Netz
einsetzbar.
Eine Variante des Siedewasserreaktors ist der Siedewasserdruckröhrenreaktor.
Standorte in Deutschland:






Kernkraftwerk Brunsbüttel
Kernkraftwerk Philippsburg (Block 1)
Kernkraftwerk Isar (Block 1)
Kernkraftwerk Krümel
Kernkraftwerk Gundremmingen (Blöcke B und C)
Kernkraftwerk Würgassen
Standorte in der Schweiz:


Kernkraftwerk Leibstadt
Kernkraftwerk Mühleberg
Standort in Österreich:

Kernkraftwerk Zwentendorf
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Druckwasserreaktor
Aufbau eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor
Der Druckwasserreaktor ( DWR ) ist eine zu den Leichtwasserreaktoren gehörende
Bauform eines Kernreaktors. Beim Druckwasserreaktor besteht das Kühlmittel aus Wasser
(H2O), dem eine veränderliche Menge an Borsäure zugesetzt wird. Bor ist ein wirksamer
Absorber für Neutronen, somit kann durch die Borsäurekonzentration die Leistung des
Reaktors geregelt werden. Eine automatische, in der Physik begründete Leistungsregelung
liegt im Zusammenhang von Brennstoff- und Kühlmitteltemperatur mit der Reaktivität. Eine
Temperaturerhöhung im Reaktor führt zu:


erhöhter Brennstofftemperatur: Dadurch steigt die Neigung des nicht spaltbaren
Uranisotops 238, Neutronen zu absorbieren.
erhöhte Kühlmitteltemperatur, geringere Dichte: Dadurch verringert sich die
Moderationseigenschaft des Kühlmittels.
Durch diese Effekte verringern sich die Reaktivität und somit die Leistung des Reaktors.
Das Kühlmittel wird im Primärkreislauf unter erhöhtem Druck von 154–160 bar durch den
Reaktorkern geleitet, wo es die Wärme des Kernzerfalls aufnimmt und sich auf etwa 325 °C
erwärmt. Von dort wird es mit Kreiselpumpen in die Dampferzeuger gepumpt, die in der
Form von Rohrbündelwärmetauschern ausgeführt sind. Nach der Übertragung der Wärme
fließt das Kühlmittel zurück in den Reaktorkern. Dies ist ein Vorteil gegenüber dem
Siedewasserreaktor, da das Kühlmittel, das zugleich als Moderator dient und außerdem immer
etwas radioaktiv verunreinigt ist, sich ständig innerhalb des Sicherheitscontainments befindet.
Daher sind im Maschinenhaus keine Strahlenschutzmaßnahmen notwendig. Das Wasser im
Sekundärkreislauf steht unter einem Druck von etwa 65 bar, weshalb es an den Heizrohren
der Dampferzeuger erst bei 280 °C verdampft. In einem Kernkraftwerksblock der in
Deutschland üblichen elektrischen Leistung von 1400 MW beträgt die dabei entstehende
Dampfmenge für alle Dampferzeuger zusammen etwa 7000 Tonnen pro Stunde. Der
Wasserdampf wird über Rohrleitungen in eine Dampfturbine geleitet, die über den
angekoppelten Generator elektrischen Strom erzeugt. Danach wird der Dampf in einem
Kondensator niedergeschlagen und als Wasser mit der Speisepumpe wieder den
Dampferzeugern zugeführt.
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Druckwasserreaktoren besitzen einen Wirkungsgrad von 32-36 % (wenn man die
Urananreicherung mitrechnet), also sehr ähnliche Werte wie ein KKW des Typs
Siedewasserreaktor. Ausführungen des Druckwasserreaktors sind zum Beispiel der von
Siemens in den 1980ern in Deutschland gebaute Konvoi, der von Framatome in Frankreich
gebaute N4 und der sowjetische WWER-Reaktor. AREVA NP baut zur Zeit in Olkiluoto
(Finnland) einen European Pressurized Water Reactor (EPR), eine Weiterentwicklung der
Konvoi und N4 Kernreaktoren. Druckwasserreaktoren haben bereits eine lange technische
Entwicklung hinter sich. Dieser Reaktortyp wurde zunächst in großen Stückzahlen zum
Antrieb von Kriegsschiffen gebaut. Die erste Anwendung für friedliche Zwecke war die 1957
fertiggestellte Anlage Shippingport, USA, mit 136 MW.
WWER-Reaktor
WWER-1000 (Wasser-Wasser-Energie-Reaktor mit 1.000 MW elektrischer Leistung) ist ein
russischer Druckwasserreaktor. Unter der Bezeichnung WWER (Wasser-Wasser-EnergieReaktor) werden bestimmte Typen von Druckwasserreaktoren sowjetischer Bauart
zusammengefasst. Man unterscheidet Reaktoren aus vier Generationen.
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Die erste Zahl gibt das Reaktormodell an, meist entspricht dies der ungefähren Leistung der
Reaktoren. Die zweite Zahl ist die Version des Reaktors bzw. der Projektname.
WWER-440
Wie alle Druckwasserreaktoren verwendet auch der WWER-440 Wasser sowohl zur Kühlung
des Reaktorkerns und zur Erzeugung von Dampf als auch zum Moderieren der
Kettenreaktion. Als Brennstoff dient schwach angereichertes Urandioxid. Zu den
Besonderheiten des WWER-440/230 zählt die Errichtung von Doppelblöcken mit einem
gemeinsamen Maschinenhaus. Die Reaktoren der ersten WWER-Generation haben eine Reihe
von Sicherheitsmängeln:





geringe Redundanz der Sicherheitseinrichtungen
keinen alles umschließenden Sicherheitsbehälter
keine ausreichende Notkühlung bei Bruch einer Hauptkühlmittelleitung
schlechte räumliche Trennung der (redundanten) Sicherheitseinrichtungen
unübersichtliche, veraltete Leittechnik und Bedienarmaturen
Es wurden zahlreiche Mängel behoben. So ist das Notkühlsystem nun fähig, bei sämtlichen
Defekten der Kühlmittelversorger wirksam einzugreifen. Weiter wurden die
Sicherheitssysteme dreifach redundant ausgelegt und der Brandschutz deutlich verbessert. Die
Europäische Union hat erklärt, dass Reaktoren des Typs nicht auf das erforderliche
Sicherheitsniveau gebracht werden können und daher möglichst stillgelegt werden sollten.
WWER-1000
Der WWER-1000 ist eine Weiterentwicklung des WWER-440 mit verbesserten
Sicherheitseinrichtungen – unter anderem einen Sicherheitsbehälter – und höherer Leistung
(1.000 MW), wobei jedoch bewährte Bauteile vom WWER-440 übernommen wurden. Die
WWER-1000-Reaktoren lassen sich mit entsprechendem Aufwand auf ein höheres
Sicherheitsniveau bringen. Es müssen die gesamte Leittechnik sowie die langsamen Rechner
ausgetauscht werden. Weiterhin wird ein Teil der immer noch benutzerunfreundlichen
Überwachungssysteme und -anzeigen modernisiert. Schließlich sind auch bauliche
Veränderungen empfohlen. Es gibt zwei verschiedene Varianten des WWER für die Variante
AES-92 wurden mehr passive Sicherheitseinrichtungen vorgesehen. Das Kernkraftwerk vom
Typ AES-91 besitzt im Gegensatz zum Typ AES-92 einen zusätzlichen Schutz vor Erdbeben.
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Schwerwasserreaktor
Der Schwerwasserreaktor (Heavy Water Reactor; HWR) ist ein Reaktortyp, bei dem
schweres Wasser (D2O) als Kühlmittel und Moderator verwendet wird. Schweres Wasser ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserstoffatom (H) mit der Massenzahl 1 durch das
schwerere Wasserstoffisotop Deuterium (D) mit der Massenzahl 2 ersetzt wird. Als
Brennstoff kann bei diesem Reaktortyp Uran mit natürlicher Isotopenzusammensetzung oder
auch leicht angereichertes Uran verwendet werden; eine Anreicherung wie beim Brennstoff
für Leichtwasserreaktoren ist also nicht erforderlich. Dies liegt daran, dass die Neutronen in
schwerem Wasser weniger stark absorbiert werden als in normalem Wasser und damit die
Reaktivität erhöht wird. Ein Nachteil besteht darin, dass die Herstellung des schweren
Wassers teuer ist. Außerdem ergeben sich höhere Kosten durch die größeren Abmessungen
und den damit verbundenen höheren Materialbedarf solcher Reaktoren.
Schwerwasserreaktoren werden vor allem von Ländern mit eigenen Uranvorkommen, die
keine Uran-Anreicherungsanlage besitzen, betrieben. Von den verschiedenen Reaktortypen
hat sich vor allem der in Kanada entwickelte, so genannte CANDU-Reaktor durchgesetzt.
Vom Schwerwasserreaktor unterscheidet sich der Leichtwasserreaktor, in dem normales
Wasser als Kühlmittel und Moderator dient, sowie der Hochtemperaturreaktor.
Hochtemperaturreaktor
Graphitkugel für Hochtemperaturreaktor
Der Begriff Hochtemperaturreaktor (HTR) oder Kugelhaufenreaktor bezeichnet in der
Kerntechnik eine Bauart von in der Bundesrepublik Deutschland entwickelten Kernreaktoren,
die durch sparsamen Uranverbrauch, geringe Abwärmeerzeugung und das Potenzial zur
Fernwärmenutzung gekennzeichnet sind. Der Name gründet auf einer relativ hohen
Nutzungstemperatur von 300 bis 950 °C, die bei einem HTR entsteht. Dieser Reaktortyp
benutzt Heliumgas als Kühlmittel und Graphit als Moderator. Aufgrund seiner Bauart gilt der
Kugelhaufenreaktor als sicherer und effizienter als herkömmliche Reaktortypen.
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Funktionsprinzip
Hochtemperaturreaktoren verwenden im Gegensatz zu wassergekühlten und
wassermoderierten Reaktoren Graphit als Moderator und Helium als Kühlmittel. Der primäre
Spaltstoff ist 235U. Daneben tragen erbrütete Spaltstoffe zur Energieerzeugung bei. Beim
Hochtemperaturreaktor ist aus neutronenphysikalischen Gründen der Einsatz von Thorium als
Brutstoff vorteilhaft. Aus dem Thoriumisotop 232Th entsteht das spaltbare Uranisotop 233U.
Ursprünglich sollte dieser Reaktortyp bei seinem Betrieb aus 232Thorium durch
Neutroneneinfang das spaltbare 233Uran erbrüten. Allerdings stellte sich heraus, dass es
aufwendig ist, das erbrütete Uran aus seinem Einschluss zu befreien; letztendlich ist diese
Methode der Uranherstellung nicht wirtschaftlich. Eine spezielle Eigenschaft des in
Deutschland entwickelten Hochtemperaturreaktors sind die kugelförmigen Brennelemente im
Gegensatz zu Entwicklungen mit prismatischen Brennelementen in den USA. Diese
Brennelementkugeln, die im Reaktorkern einen Kugelhaufen bilden (daher auch die
Bezeichnung Kugelhaufenreaktor), erlauben die beständige Entnahme verbrauchter
Brennelemente und deren Ersatz durch frische Brennelemente. Der hauptsächlich verwendete
Werkstoff ist Graphit.
Reaktoraufbau
Wie andere Kernreaktoren erzeugt ein HTR im Betrieb Wärme, die über ein Medium
(Wasser, Gas) zu einer Turbine gebracht wird. An der Turbine wird mittels eines
angeschlossenen Generators Elektrizität erzeugt. Das spaltbare Material, Uran, Thorium oder
Plutonium (in Entwicklung, um den Hochtemperaturreaktor zur Vernichtung von
Waffenplutonium einzusetzen), ist als keramisches Oxid in Graphitkugeln eingeschlossen. Im
Allgemeinen liegt das Spaltmaterial in Form kleiner Körner vor, die gleichmäßig in der Kugel
verteilt sind; zwischen den Körnern befindet sich das Graphit der Kugel. Die Kugeln sind
etwa tennisballgroß (Durchmesser 6 cm) und etwa 200 g schwer; davon sind 5 % spaltbares
Material. Ein Reaktor mit einer Leistung von 120 Megawatt braucht 380.000 solcher Kugeln.
Der Kernreaktor ist ein großer Raum, der mit den Kugeln aufgefüllt wird. Die Kugeln lassen
sich in stationären Reaktoren automatisch zugeben und entnehmen. Ein reaktionsträges Gas,
etwa Helium, Stickstoff oder Kohlendioxid, ist im Umlauf durch die Kugelzwischenräume.
Dabei nimmt es die bei der Kernreaktion entstehende Wärme auf und trägt sie im Idealfall
direkt zur Turbine. Wenn das Gas radioaktiv werden kann (Stickstoff, Kohlendioxid), ist es
notwendig, einen Zwischenkreislauf einzurichten, damit das radioaktive Gas die Turbine nicht
verseucht wird. In der Mehrzahl der stationären und im Gegensatz zu den mobilen KHR
lassen sich die Kugeln während des Betriebs ständig oben zugeben und unten entnehmen.
Dadurch wird ein ununterbrochener Betrieb möglich, der gleichzeitig einen kontinuierlichen
Austausch des Brennmaterials erlaubt. Verbrauchte Kugeln lassen sich so entfernen und durch
neue ersetzen. Ein sich automatisch aus der Bauweise ergebender Vorteil liegt in der
Betriebssicherheit. Mit zunehmender Temperatur des Reaktors erhöht sich die thermische
Geschwindigkeit der Brennstoffatome, was aufgrund der Dopplerverbreiterung die
Wahrscheinlichkeit des Neutroneneinfangs durch 238Uran erhöht und dadurch die
Reaktionsrate reduziert. Bauartbedingt gibt es also eine maximale Reaktortemperatur, und
wenn diese unterhalb des Schmelzpunktes des Reaktormaterials liegt, kann keine
Kernschmelze stattfinden. Es muss nur sichergestellt sein, dass der Reaktor die entstehende
Wärme passiv nach außen abstrahlen kann. Da in dieser Situation auch kein Schaden am
Reaktor entsteht, ist nach einem solchen Zustand der Reaktor weiter benutzbar und das
Reaktormaterial kann entnommen werden. Damit wird auch der Betrieb des Reaktors
vereinfacht. Anstatt durch Kontrollstäbe kann der Reaktor durch seine Betriebstemperatur,
also durch die Durchflussrate des Kühlmittels, gesteuert werden. Wenn viel Energie
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entnommen werden soll, fließt mehr Kühlmittel, die Temperatur sinkt, der Reaktor produziert
mehr Energie; wenn weniger Energie entnommen werden soll, fließt weniger Kühlmittel, die
Temperatur steigt, der Reaktor produziert weniger Energie. Für das vollständige Abstellen des
Reaktors sind allerdings neutronenabsorbierende Kontrollstäbe notwendig. Ein weiterer
Vorteil des Kugelhaufenreaktors liegt in der im Vergleich zu wassergekühlten Reaktoren
hohen Betriebstemperatur, die einen höheren Prozesswirkungsgrad ermöglicht. Wenn Helium
als Kühlmittel verwendet wird, ist eine direkte Speisung des Heliums in die Turbine denkbar.
Helium absorbiert fast keine Neutronen und wird im Betrieb nicht radioaktiv. Zusätzlich ist
allerdings sicherzustellen, dass die Kugeln ‚dicht‘ sind, und keine Zerfallsprodukte abgeben.
Die hohe Betriebstemperatur hat den zusätzlichen Vorteil, dass sich im Graphitmoderator
keine Wigner-Energie aufbauen kann.
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Geschichtliche Entwicklung
Die grundlegenden Ideen des Kugelhaufenreaktors wurden in den 50er Jahren von Rudolf
Schulten entwickelt. Der Durchbruch lag in der Idee, dass Kugeln aus Graphit die bis zu
15.000 sogenannten „Coated Particles“ enthalten, in denen der Kernbrennstoffkern durch
Schichten aus Siliziumkarbid und pyrolytischem Kohlenstoff geschützt ist. Diese Kugeln
werden sowohl hohen Temperaturen (bis 2.000 °C) als auch mechanischen Anforderungen
gerecht. In Deutschland waren zwei Hochtemperaturreaktoren in Betrieb:


AVR im Forschungszentrum Jülich (1967–1988)
THTR-300 in Hamm-Uentrop (1983–1988)
Außerdem war Mitte der 80er Jahre der Bau eines HTR-500 bis 1993 geplant. Ein
Versuchsreaktor mit einer elektrischen Leistung von 15 Megawatt wurde von der
Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor (AVR) in der Kernforschungsanlage Jülich
(Deutschland) gebaut und in Betrieb genommen, um Erfahrungen mit diesem Reaktortyp zu
sammeln. Erstmals fand darin am 26. August 1966 eine kontrollierte Kettenreaktion statt. Der
Reaktor lief 21 Jahre lang, bis er am 31. Dezember 1988 abgeschaltet wurde. 2012 soll der
Reaktorkern zurückgebaut werden. Ein kommerzieller Thorium-Hochtemperaturreaktor, der
THTR-300 in Hamm-Uentrop, kam aufgrund materialtechnischer Schwierigkeiten mit den
Kugeln nicht über den Probebetrieb hinaus, wurde knapp fünf Jahre nach seiner ersten
nuklearen Reaktion im September 1988 zur Nachprüfung abgeschaltet, ein Jahr später
endgültig stillgelegt. Der Reaktorkern selbst kann erst voraussichtlich 2029 abgebaut werden,
da die Strahlung noch zu hoch ist. Der Kühlturm, der die gleiche Tragwerkskonstruktion wie
das Olympia-Stadion in München aufwies und deshalb von einigen Bürgern als
denkmalschutzwürdig eingestuft wurde, wurde am 10. September 1991 gesprengt. Diese im
Vergleich mit landesüblichen Verfahrensdauern ungewöhnlich schnelle Abwicklung steht im
geschichtlichen Kontext der Tschernobyl-Katastrophe (April 1986) und eines Störfalls in
Hamm selbst am 4. Mai 1986, bei dem Radioaktivität austrat und den die Betreiber erst
verspätet meldeten. Diese Ereignisse trugen im August 1986 zum SPD-Beschluss eines
Atomausstiegs innerhalb von 10 Jahren bei. Die damalige SPD-Landesregierung
demonstrierte erstmals ihren neu gewonnenen Ausstiegswillen. Am Reaktorkonzept des
Hochtemperaturreaktors wird in Deutschland nicht mehr geforscht. Stattdessen sind deutsche
Unternehmen an Projekten in Japan, Volksrepublik China, Südafrika und Indonesien beteiligt,
wo die Technik unter dem internationalen Namen PBMR (Pebble Bed Modular Reactor)
bekannt ist. Die Entwicklung geht in Richtung kleinerer, dezentral untergebrachter und
innewohnender sicherer Reaktoren. Aufgrund der reduzierten Leistung sollen Gefahren
abgewehrt werden und durch die Modularität und den gleichen Aufbau der Kleinreaktoren
sollen diese zudem sehr billig in größeren Mengen herstellbar sein. Heute werden
Kugelhaufenreaktoren am MIT, von der Eskom (Südafrika), der General Atomic (USA), der
Adams Atomic Engines (USA) und der Romaha B. V. (Niederlande) aktiv weiterentwickelt.
2003 gab die chinesische Regierung bekannt, bis zum Jahr 2020 dreißig Kernreaktoren dieses
Typs errichten zu wollen.
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Transportable Reaktoren
Kugelhaufenreaktoren lassen sich in kleinen Einheiten bauen. Da kein Druckbehälter
erforderlich ist, sind auch transportable Reaktoren, etwa für Schiffe oder als
Notstromaggregate, denkbar. Ein derartiges Konzept wird vom niederländischen Romawa
B.V. Konzern unter dem Namen "Nereus" vorgeschlagen. Mit einer Leistung von 8 Megawatt
kann dieser Reaktor in einem üblichen Transportcontainer untergebracht werden. Ein anderes
Design wird vom US-amerikanischen Adams Atomic Engines (AAE) Konzern vertreten. Das
System ist vollständig abgeschlossen und bietet sich auch für Unterwasser- oder
Weltraumprojekte an.
Sicherheit
Ein Kugelhaufenreaktor, dem während des Betriebs Brennstoffkugeln zugegeben und
entnommen werden, braucht nicht zu Beginn seines Betriebs mit einem Übermaß an
spaltbarem Material versorgt zu werden. Gleichermaßen sammeln sich im Reaktor weniger
Spaltprodukte an. Neben den traditionellen baulichen Sicherheitsmaßnahmen (erdbeben- und
flugzeugabsturzsicheres Gebäude, Reaktorwände) stellen die Kugeln selbst ein wichtiges
Sicherheitselement dar. Im Innern der Kugeln sind bis zu 15.000 kleine Körner des spaltbaren
Materials gleichmäßig verteilt, die ihrerseits von Schichten aus pyrolytischem Graphit und
Siliziumkarbid umgeben sind. Das spaltbare Material im Zentrum liegt in Form keramischer
Oxide vor, die einen hohen Schmelzpunkt besitzen. Die Kernleistungsdichte ist deutlich
geringer als bei herkömmlichen Reaktoren (HTR: max. 6 MW/m3, DWR: 100 MW/m3).
Dadurch lässt sich ein HTR so konstruieren, dass auch bei einem Ausfall der aktiven Kühlung
die passive Kühlung allein ausreicht, um die Temperatur der Brennelemente unter dem
Schmelzpunkt zu halten, eine Kernschmelze also unmöglich ist. Der Einschluss des
spaltbaren Materials bedingt ebenfalls einen Einschluss der Spaltprodukte. Während des
Reaktorbetriebs werden nur geringe Mengen der Spaltprodukte an das Kühlmittel abgegeben.
Daher kann ein Kugelhaufenreaktor auch ohne Zwischenkreislauf eine Turbine antreiben,
falls Helium zum Wärmetransport verwendet wird. Gleichzeitig wäre die Freisetzung
radioaktiven Materials bei einem Bruch des Reaktors gering.
Brutreaktor
Ein Brutreaktor ist ein Kernreaktor, der nicht nur zur Energiegewinnung, sondern
gleichzeitig zur Erzeugung von weiterem spaltbarem Material dient. Ein nicht spaltbares
Nuklid wird in ein spaltbares umgewandelt und kann dann (nach Aufarbeitung und
Einbringung in neue Brennelemente) anschließend als Kernbrennstoff verwendet werden. In
einem gewissen Maß geschieht diese Umwandlung in jedem Kernreaktor; einen Brutreaktor
zeichnet aus, dass er mehr Brennstoff herstellt, als er selbst in der gleichen Zeit verbraucht.
Derzeit werden Brutreaktoren in den USA, in Russland, Frankreich, Indien und Japan
betrieben. In Deutschland wurde am Niederrhein bei Kalkar ab 1973 ein Brutreaktorkraftwerk
gebaut. Nach zahlreichen Protesten und dem Reaktorunfall bei Tschernobyl (1986) kam es nie
zur Inbetriebnahme oder gar Stromerzeugung, die für 1987 vorgesehen war.
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Schneller Brüter
Aufbau des Reaktors
Der Reaktorkern besteht aus vielen, mit z. B. Uran-Plutonium-Mischoxid gefüllten
Brennstäben, die zu Brennelementen gebündelt sind und insgesamt einen etwa zylindrischen
Bereich von z. B. 3 m Höhe und 5 m Durchmesser ausfüllen. Der Reaktorkern ist aufgeteilt in
eine innere Spalt- und eine äußere Brutzone. Die Steuerung der Kettenreaktion erfolgt durch
Regelstäbe aus Bor-Stahl oder einem anderen Neutronen absorbierenden Material.
Brennstoff-Brutprozess
Das natürliche Uran besteht zu 99,3 % aus dem nicht spaltbaren Isotop 238U und nur zu 0,7 %
aus dem spaltbaren Isotop 235U. Für den Betrieb herkömmlicher Kernspaltungsreaktoren
(Leichtwasserreaktor) muss es vor Herstellung der Brennelemente technisch aufwändig auf
etwa 3 bis 4 % 235U angereichert werden. Im Betrieb jedes Uranreaktors wird ein Teil des
vorhandenen 238U durch Neutroneneinfang in 239U umgewandelt. Dieses geht von selbst durch
zwei aufeinander folgende β--Zerfälle in das spaltbare 239Pu über, das später - nach Extraktion
aus dem gebrauchten Brenn- und Brutstoff und Verarbeitung zu neuem Mischoxid - als
Reaktorbrennstoff genutzt werden kann. Das „Brüten“ im eigentlichen Sinne, also ein
Überschuss des so erzeugten über den zugleich verbrauchten Brennstoff, gelingt aber nur in
einem Reaktor, der ohne Moderator arbeitet, einem schnellen Brüter. (Bemerkung zum
Namen: Der Brutreaktor ist nicht in irgendeinem Sinne „schneller“ als andere Reaktoren. Er
verwendet aber zur Kernspaltung schnelle anstatt abgebremster Neutronen.) Für das 238U gibt
es nahezu keine andere Nutzanwendung. Der Uranvorrat der Erde könnte durch eine
Verbundwirtschaft aus Brutreaktoren, Wiederaufarbeitung und Leichtwasserreaktoren etwa
30mal mehr Energie liefern, als wenn nur das 235U "verbrannt" würde. In der Theorie ergäbe
die restlose Ausnutzung des 238U sogar einen über 100mal höheren Nutzfaktor, der jedoch
technisch nicht realisierbar ist. Die Nutzung des Metalls Thorium 232Th, das als Brutstoff von
1983 bis 1989 bereits im Reaktor THTR-300 verwendet wurde und den Brennstoff 233U
ergibt, würde die Ressourcen-Lage der Kernkraft nochmals bedeutend verbessern, da die
natürlichen Thorium-Vorkommen die des Urans um ein Vielfaches übersteigen.
Spaltzone
In der Spaltzone des Reaktors ergibt sich bei Verwendung schneller Neutronen das Problem,
dass diese mit wesentlich geringerer Wahrscheinlichkeit als „eingeschänkte“ Neutronen neue
Kernspaltungen auslösen. Deshalb hat man die Spaltstoffkonzentration in der Spaltzone
erhöht. Der Spaltstoff ist ein Gemisch aus 15 bis 20 % Plutonium- und 80 bis 85 % Uranoxid.
Durch die hohe Spaltstoffkonzentration kommt es zu einer sehr hohen Wärmeleistungsdichte.
Als entsprechendes Kühlmittel (das im schnellen Reaktor keine Moderatorwirkung haben
darf) verwenden die bisherigen Brutreaktoren flüssiges Natrium; untersucht wurden auch
Konzepte mit Gaskühlung.
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Brutmantel
Der Brutmantel ist um die Spaltzone herum angeordnet und umgibt diese vollständig. Die
oberen und unteren Teile eines Brennstabes der Spaltzone sind nicht wie der mittlere Teil mit
Brennstoff-Mischoxid, sondern mit abgereichertem Uranoxid als Brutstoff gefüllt; die radial
weiter außen liegenden Stäbe enthalten dieses über ihre gesamte Länge. Abgereichertes Uran
ist der beim Uran-Anreicherungsprozess zwangsläufig anfallende Reststoff.
Kernspaltungsprozess im Brutreaktor
Bei der Spaltung eines Pu-239-Kerns durch ein schnelles Neutron werden im Mittel ungefähr
2,8 neue Neutronen freigesetzt, etwas mehr als bei der Spaltung von U-235. Davon wird 1
Neutron zur Auslösung der nächsten Spaltung benötigt. Weitere etwa 0,5 Neutronen gehen
durch „parasitäre“ (d. h. weder zu Spaltung noch zu Pu-Produktion führende) Absorption und
durch "Leckage" nach außen verloren. Die übrigen etwa 1,3 Neutronen stehen für den
eigentlichen Brutprozess zur Verfügung, so dass pro verbrauchtem Kern etwas mehr als 1
neuer spaltbarer Kern erzeugt werden kann.
Energiegewinnung
Die bei der Spaltung eines Kerns meist entstehenden zwei „Spaltfragmente“ tragen den
Energiegewinn der Reaktion, insgesamt rund 200 MeV, als Bewegungsenergie. Sie werden
im umgebenden Brennstoffmaterial abgebremst und erhitzen dieses. Der primäre
Natriumkühlkreis nimmt die Wärme auf und gibt sie über einen Wärmetauscher an einen
Sekundärnatriumkühlkreis weiter. Dieser befindet sich außerhalb des radioaktiven Bereichs
des Reaktors und ist räumlich von diesem durch den Reaktorbehälter getrennt. In diesem
Sekundärnatriumkühlkreislauf wird mittels eines Dampferzeugers Wasserdampf produziert,
der -- wie in einem konventionellen, kohle- oder ölbefeuerten Kraftwerk -- der Turbine
zugeleitet wird, die seine Wärmeenergie in Drehenergie umwandelt. Die Drehenergie wird
zum Antrieb eines Generators verwendet, der sie in elektrische Energie umwandelt. Der aus
der Turbine austretende Abdampf wird in einem Kondensator wieder verflüssigt und dem
Dampferzeugerkreislauf zugeleitet. Über einen Außenkühlkreis entsorgt der Kondensator die
dem Abdampf entzogene Restwärme entweder durch Einleitung in ein Fließgewässer oder
über einen Kühlturm.
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Kühlung
Kühlsystem des Schnellen Brüters
Die Brutreaktortechnik basiert in einigen Bereichen auf den Grundlagen der
Leichtwasserreaktortechnik, weist jedoch einige wesentliche Unterschiede auf. Das
Kühlmittel Natrium hat gute Eigenschaften bei der Wärmeübertragung und einen großen
nutzbaren Temperaturbereich, da es schon bei 98 °C schmilzt, aber erst bei 883 °C siedet. Die
Temperatur im Reaktorkern wird deshalb auf ca. 545 °C gehalten. Ein gewisser
Sicherheitsvorteil gegenüber wassergekühlten Reaktoren liegt in dem geringen erforderlichen
Druck von nur z. B. zehn bar. Im Unterschied zum Leichtwasserreaktor wird zwischen den
Natriumkreislauf, der die Brennelemente kühlt (Primärkreislauf), und den Wasser-DampfKreislauf noch ein zweiter Natriumkreislauf (Sekundärkreislauf) eingeschaltet. Dies
verringert den Wirkungsgrad, ist aber aus Sicherheitsgründen notwendig, damit selbst im Fall
einer Dampferzeuger-Leckage nur nichtradioaktives Natrium mit Wasser in Berührung
kommt. Ein oder mehrere Zwischenwärmetauscher übertragen die Wärmeenergie vom
Primär- auf das Sekundärkühlmittel. In den Brutreaktoren in Deutschland wird das so
genannte Loop-System verwendet, bei dem alle Pumpen und Wärmetauscher räumlich vom
Reaktor getrennt sind und der Reaktortank oberhalb des Natriums mit Stickstoff gefüllt ist.
Beim Pool-System, welches in anderen Ländern häufiger verwendet wird, befindet sich der
Primärkreislauf einschließlich Primärpumpen und Zwischenwärmetauschern im Reaktortank
selbst, wobei hier Argon als Schutzgas im Tank verwendet wird.
Gefahren und Risiken
Die Brütertechnologie wird von einigen Staaten in Großanlagen eingesetzt. Wegen
zahlreicher Störfälle (weitestgehend nicht nuklearer Natur, sondern durch natriumbedingte
Korrosionsprobleme, Undichtigkeiten infolge der hohen Kühlmitteltemperaturen u. a.
hervorgerufen) wurden mehrere Brüteranlagen ganz oder für mehrere Jahre abgeschaltet. Der
Schnelle Brüter konnte sich bisher nicht durchsetzen, da es immer noch große Bedenken
bezüglich der Sicherheit der Bevölkerung und bei den politischen Entscheidungsträgern gibt.
Auch ist der Uranpreis nicht hoch genug, um das Brüten schon jetzt wirtschaftlich attraktiv zu
machen. Der großtechnische Umgang mit Plutonium stellt im Vergleich zu Uran ein
wesentlich höheres Gesundheitsrisiko dar. Das Kühlmittel Natrium hat den Nachteil sehr
hoher Reaktionsfreudigkeit mit Luft und Wasser; die Technologie der
Natriumbrandvermeidung und -bekämpfung ist allerdings gut entwickelt.
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Magnox-Reaktor
Der Magnox-Reaktor (Magnesium Alloy Graphite Moderated Gas Cooled Uranium Oxide
Reactor) ist einer der ersten kommerziell genutzten Kernreaktoren der Welt. Er gehört zur
Gruppe der gasgekühlten Reaktoren (Gas Cooled Reactors; GCR). Als Moderator wird
Graphit, als Kühlmittel das Gas Kohlendioxid (CO2) verwendet. Die Brennelemente bestehen
aus Natururan in metallischer Form. Den Namen hat der Reaktor vom Hüllrohrmaterial der
Brennelemente erhalten. Magnox ist eine Legierung die hauptsächlich aus Magnesium
besteht. Alle Brennelementhüllen besitzen zur Verbesserung des Wärmeüberganges
Verrippungen verschiedenster Art. Es wurden sogar Rohrförmige Brennelemente entwickelt,
welche von innen und außen gekühlt werden. Die Brennelemente sind in der Regel nicht
länger als 1 m, wobei der Uranstab bis zu 3 cm dick sein kann. Der Moderator besteht aus
Graphit in Form großer Blöcke, die durch angeformte Nuten und Keile mit relativ großem
Spiel verbunden sind. Die Graphitblöcke werden von zylindrischen Kanälen durchzogen, in
welche die Brennelemente eingebracht werden. Die Brennelemente selbst liegen mit mehreren
Führungsleisten, den sogenannten Fins, an der Kanalwand an und werden senkrecht
aufeinander gestapelt. Dadurch entstehen sektorförmige Querschnitte, durch die das Kühlgas
strömen kann. Weitere Kanäle nehmen die Absorberstäbe für die Reaktorreglung auf. Der
gesamte Reaktorkern ruht mit seinem Gewicht von mehreren hundert Tonnen auf einem
geschweißten Stahlrost. Da die Brennelemente während des Reaktorbetriebs mit speziellen
Lademaschinen entnommen werden können, kann der Abbrand des Urans gezielt beeinflusst
werden, was z. B. bei der Gewinnung waffenfähigen Plutoniums interessant sein kann.
Aufgrund des sehr voluminösen Reaktorkerns mussten große Druckbehälter auf den
Baustellen geschweißt werden. Später wurden in Frankreich Druckgefäße aus Spannbeton
entwickelt. Aufgrund der geringen Leistungsdichten arbeiten Magnox-Reaktoren in
Kernkraftwerken sehr unwirtschaftlich und sind aus heutiger Sicht veraltet. MagnoxReaktoren im engeren Sinne wurden ausschließlich in Großbritannien gebaut. Sie sind
überwiegend in den 50er und 60er Jahren ans Netz gegangen. Die Reaktoren in Berkeley,
Bradwell, Calder Hall, Chapelcross, Dungeness, Sizewell A, Hinkley Point, Hunterston,
Trawsfynydd wurden alle stillgelegt. Nur Oldbury und Wylfa sind noch in Betrieb. Die noch
verbliebenen Reaktoren werden in den Jahren 2000 bis 2010 ihre bewilligte Lebensdauer von
40 bzw. 50 Jahren erreichen und dann planmäßig außer Betrieb genommen.
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Leichtwasserreaktor
Der Leichtwasserreaktor (LWR) ist ein Reaktortyp, bei dem sogenanntes leichtes Wasser als
Kühlmittel und Moderator verwendet wird. „Leichtes Wasser“ bezeichnet dabei gewöhnliches
Wasser, dessen Wasserstoffatome überwiegend als Protium, dem leichtesten
Wasserstoffisotop, vorliegen. Als Brennstoff werden bei diesem Reaktortyp Uran-Brennstäbe
mit einem etwa 4%igen Anteil an U235 verwendet. Zwei Bauarten des Leichtwasserreaktors
sind der Druckwasserreaktor und der Siedewasserreaktor. Ein Leichtwasserreaktor war auch
der Naturreaktor Oklo. Vom Leichtwasserreaktor unterscheidet sich der Schwerwasserreaktor,
in dem Schweres Wasser eingesetzt wird, und der Hochtemperaturreaktor.
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Literatur
1. Atomkraft: Wiedergeburt eines Auslaufmodells? Themenpapier des
Bundesumweltministeriums, S. 20. Undatiert (offenbar
Ende 2004)
http://www.bmu.de/files/atomenergie/downloads/application/pdf/themenpapier_atomkraft.pdf
2. Atomenergie: keine Rettung für das Klima. Greenpeace, Juli 2005
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/greenpeace_atomkra
ft_und_klimaschutz.pdf
3. IAEA Power Reactor Information System (PRIS)
http://www.iaea.org/programmes/a2/index.html
4. Uranium Markets. Informationspapier der World Nuclear Association (WNA), London,
Oktober 2004
http://www.world-nuclear.org/info/printable_information_papers/inf22print.htm
5. World Uranium Mining. WNA Informationspapier, London Juli 2005
http://www.world-nuclear.org/info/printable_information_papers/inf23print.htm
6. Colin MacDonald, Are Higher Prices Helping Uranium Supply? WNA Annual Symposium
2005, London, 7-9 Sept. 2005
http://www.world-nuclear.org/sym/subindex.htm
7. Supply of Uranium. London, Informationspapier der WNA, September 2005
(siehe Appendix “The Sustainability of Mineral Resources”)
http://www.world-nuclear.org/info/inf75.htm
8. Uranium 2003: Resources, Production and Demand. OECD-NEA & IAEA, Paris/Wien
2004
9. Rob Arnott: Oil Industry Trends. PowerPoint Presentation, 2004
http://www.oxfordenergy.org/presentations/OilIndustryTrends.pdf
10. IAEA: Energy, Electricity and Nuclear Power Estimates for the Period up to 2030. Wien,
2005
http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/RDS1-25_web.pdf
Quellen:
www.wikipedia.de.org/wiki/Kernkraftwerk
www.kernenergie-wissen.de/aufbau_kkw.html
www.umweltlexikon-online.de/fp/archiv/RUBenergie/Kernkraftwerk.php
www.zum.de/dwu/pke005vs.htm
www.kernenergie.de
www.bfs.de/kerntechnik/ereignisse/berichte/jb_kf_2006.html
www.realschule.bayern.de
Das musst du wissen - Das große Buch des Wissens in Farbe (Zweiburgenverlag)
www-zeuthen.desy.de/~astahl/Vorlesung03/Kern-09/
www.chempage.de/theorie/kernkraft.htm
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