Zum besseren Verständnis: Grundbegriffe in der Aero-Meteorologie Ein Tiefdruckgebiet in der Bodenwetterkarte entsteht, wenn warm-feuchte Luftmassen an ihrer Grenzfläche mit kalter Umgebungsluft verwirbelt werden. Im "Idealfall" handelt es sich dabei um Warmluftkeile in nördlich davon liegender Kaltluft . Da das Ganze auf der Nordhalbkugel im Idealfall von Westen nach Osten verläuft (auf der Südhalbkugel andersrum), folgt anschließend wieder Kaltluft nach. Kaltluft ist zwar energieärmer, ist aber aus einigen Gründen meteorologisch aktiver und schneller. Die Grenze zwischen der Kaltluft und der eindringenden Warmluft ist die Warmfront, die Grenze zur wieder nachfolgenden Kaltluft ist die Kaltfront. Dazwischen eingeschlossen ist der sogenannte Warmsektor, in dem der Luftdruck für einen stationären Beobachter nicht mehr sinkt. Dieser Sektor wird mit zunehmender Lebensdauer der Zyklone immer kleiner, weil die Kaltfront die Warmfront allmählich einholt und nach oben wegschiebt. Ist das geschehen, dann ist auf einem gegebenen Druckniveau die Warmluft restlos verdrängt: der Grund für die Existenz des Tiefdrucks ist dann nicht mehr gegeben, die Zyklone verschwindet aus der Wetterkarte. Bei Aufzug der Warmfront ist es in der idealisierten Zyklone bodennah zunächst schwachwindig; Dunst, Rauch, Qualm und Staub zieht nicht mehr weg; kommt Feuchte hinzu, entsteht Nebel. Nachfolgend setzen durch den Luftdruckabfall Hebungsvorgänge in der Atmosphäre ein. Bei gleichzeitigem Zustrom relativ wärmerer und feuchter Luft bilden sich regelrechte Flächen aus, an denen Feuchtigkeit als Wasser ausfällt. Dabei bilden sich an der Warmfront die typischen, schichtartigen Kondensationsflächen, die als Stratuswolken bezeichnet werden. An der Kaltfront entstehen amboß- bis turmartige Haufenwolken (Cumulus). Besonders dramatisch verlaufen diese Prozesse immer dann, wenn die Temperaturdifferenz zwischen den Luftmassen groß ist, wie in unserem Beispiel auch. In der Aero-Meteorologie bezieht man sich für den Flugverlauf nicht auf die Bodenwetterkarte (1013 hPa NN), sondern auf ein 500 hPa-Niveau. Tiefdruckgebiete sind nämlich dreidimensionale Gebilde, und wo am Boden ein Tief verzeichnet wird, kann sich hoch darüber in 30000 ft. durchaus ein Hoch befinden ... hier werden die Verhältnisse zwar prinzipiell nicht anders, aber unmäßig kompliziert. Uns reicht das Prakitsche: für Landungen gilt die Bodenwetterkarte vor Ort. Herrscht starker Seitenwind, dann muss das landende Flugzeug den Versatz durch Eindrehen in Windrichtung ausgleichen. Wenn ein böiger Wind rechtwinklig zur Landebahn mit 60 kn Windspitzen bläst, dann resultiert daraus im Vektorparallelogramm ein Vorhaltewinkel, der etwa zwischen 20° und 30° wechseln muss; der Pilot hat am besten das kleine Hellseherexamen, damit er einfallende Windspitzen vorhersehen kann, sonst wird die Landung zur Erdung. Schadenfreie Landungen werden für Normalos zur Glückssache.