Grundlagenfach Geografie Kantonsschule Kreuzlingen Der Kreislauf der Gesteine (Buch S. 166 – 168; siehe auch Poster: „Die Gesteine und ihre Entstehung“ im Gang vor C33; www.geoscience.de) Lernziele: >Grossen und kleinen Gesteinskreislauf beschreiben können >wichtigsten Gesteinsarten, ihre Merkmale und Entstehung beschreiben können >wichtigsten Mineralgruppen und deren Entstehung verstehen können 44.1: Kreislauf der Gesteine Gesteine sind Zusammensetzungen aus natürlich entstandenen Mineralien. Mineralien selbst können sich auf verschiedene Weise bilden. Feldspat, Quarz und Glimmer entstehen z.B. aus heißen Gasen und Schmelzen im Erdinneren. Andere Mineralien bilden sich aus wässrigen Lösungen, unter Mithilfe von Organismen oder durch Umkristallisation in Folge von hohen Temperaturen und großem Druck. Von den über 2000 Mineralien sind nur wenige am Gesteinsaufbau bis 16 km Tiefe beteiligt: Feldspate 60 % Augit und Hornblende 16 % Quarz 12 % Glimmer 4% Übrige Mineralien 8% Es werden drei Hauptgruppen von Gesteinen unterschieden, die in einem natürlichen Kreislauf miteinander verbunden sind und unterschiedlichen Anteil am Aufbau der Erdkruste bis 16 km Tiefe haben: Magmatite 95 % Sedimente 1% Metamorphite 4% Magmatite (Erstarrungsgesteine) Plutonite (Tiefengesteine) Granit, Gabbro, Diorit Vulkanite (Ergussgesteine) Basalt, Rhyolith, Andesit, Tuff, Obsidian Subvulkanite (Ganggesteine) Pegmatit Sedimentite (Ablagerungsgesteine) Mechanische (klastische) Sedimentgesteine - unverfestigt Kies, Sand, Ton, Moränen, Löss - verfestigt Konglomerat, Sandstein, Tonstein, Tillit, Löss Chemische Sedimentgesteine - unverfestigt Kalkschlamm, Kalktuff - verfestigt Kalkstein, Travertin - fest abgelagert Kalksinter, Kieselsinter, Steinsalz, Gips, Kalisalze Biogene Sedimentgesteine Torf, Kohle, Erdöl, Bernstein, Asphalt, Korallen- und Schwammkalk Metamorphite (Umwandlungsgesteine) Gneis, Schiefer, Marmor, Quarzit 44.2: Einteilung der Gesteine Aufgaben: 1. Beschreibe mit eigenen Worten die Entstehung von Sediment- und Erstarrungsgesteinen. 2. Welche Merkmale haben Sediment- Erstarrungs- und Umwandlungsgesteine? 3. Auf welche Arten können Minerale entstehen? Erkläre. Grundlagenfach Geografie Kantonsschule Kreuzlingen Kreislauf der Gesteine 1. Großer Kreislauf: Aufsteigendes Magma aus dem Erdinnern kühlt sich während des Schmelzaufstiegs langsam ab. Dabei kann eine komplette Abkühlung und Kristallisation noch in der Erdkruste stattfinden (> Tiefengesteine/Plutonite). Magma kann aber auch über vulkanische Tätigkeit ausgeworfen werden oder ausfließen, dann findet eine Kristallisation an der Erdoberfläche statt (> Ergussgesteine/Vulkanite). Verwitterungsprozesse zersetzen an der Erdoberfläche die Vulkanite, das verwitterte Material wird durch Wind- und Wassererosion abgetragen, weiter transportiert und in Vertiefungen (Mulden, Täler, Meer) wieder abgelagert (> Sedimentation). Je mächtiger die einzelnen Sedimentschichten überdeckt werden, umso höher verfestigen Druck und Temperatur die Lockersedimente (Diagenese). Im weiteren Prozess erfolgt eine Umwandlung (Metamorphose) der Sedimentgesteine in Metamorphite. Diese können tiefer ins Erdinnere absinken und wieder aufschmelzen (> Magma). Kleinere Kreisläufe: Durch unterschiedliche Hebungsprozesse in Folge tektonischer Bewegungen im Erdkrustenbereich können Tiefengesteine, Metamorphite und Sedimentgesteine „direkt“ an die Erdoberfläche gedrückt werden. Dort sind sie wie im großen Kreislauf den Verwitterungs-, Erosions- und Sedimentationsprozessen unterworfen, sodass neue Gesteinsmischungen und Zusammensetzungen ausgebildet werden können. 2. Magmatite lassen sich in Plutonite (z.B. Granit) = Tiefengesteine und Vulkanite (z.B. Basalt) = Ergussgesteine unterscheiden. Beide Arten entstehen durch Abkühlung von Magma (Gesteinsschmelze). Plutonite erstarren langsamer, sie sind daher grobkörniger, als die schneller abgekühlten Vulkanite. Zu den Vulkaniten gehören aber auch mehr oder weniger poröse Lockergesteine, die durch gashaltige Vulkanausbrüche sehr schnell erkalten (Tuffe, Bimsstein). Eine Sonderform bilden die Pegmatite (Ganggesteine). Sie sind durch große bis riesige Kristalle gekennzeichnet und bilden sich nach dem Auskristallisieren einer Granitschmelze. Sedimentgesteine können sich entweder durch starke mechanische Einwirkungen von unverfestigtem Lockermaterial zu festen Gesteinsverbunde verfestigen (Sand > Sandstein, Ton > Tonstein), oder durch chemische Pro- zesse unter Einwirkung von Wasser umwandeln (Kalkschlamm > Kalkstein> Kalksinter). Sedimentgesteine aus biogenetischem Material wie Pflanzen- oder Tierresten können sich unter zunehmendem Druck und steigender Temperatur gesteinsartig verfestigen (Torf > Kohle). Metamorphite entwickeln sich durch zunehmende Tieflegung der Sedimente, wodurch Druck und Temperatur weiter zunehmen, aber noch kein Verschmelzungsprozess stattfindet, d.h. die ursprüngliche Gesteinsmasse bleibt erhalten (Tonstein > Schiefer, Kalkstein > Marmor). 3. Feldspate: Mineralienfamilie mit zahlreichen Arten und Varietäten; farbige Varietäten = Schmuck- und Sammelsteine; zwei Hauptgruppen: Kalifeldspat (Kaliumaluminiumsilikat; weißlich, gelblich, grünlich und rot) und Kalknatronfeldspat (weißgrau, rot oder gelb, undurchsichtig, Glasglanz; fast überall vorkommend. Augit: Augite (griech. „Glanz“) treten sowohl in den Magmatiten als auch in den Metamorphiten auf. Gemeiner Augit: Kalziummagnesiumeisensilikat; perlmuttartiger Glasglanz; undurchsichtig, dunkelgrün bis schwarz; Vorkommen in basischen Vulkanen (z.B. Eifel). Hornblende: Hornblenden finden sind in Magmatiten und Metamorphiten. Gemeine Hornblende: kompliziertes CaMg-Fe-Al-Silikat, Glasglanz, undurchsichtig, grünschwarz bis schwarz; sehr verbreitet. Quarz: gesteinsbildendes Mineral wie auch Schmuckund Edelstein (z.B. Bergkristall). Durch seine Eigenschaften ist er chemisch wie mechanisch schwer angreifbar und das verbreitetste Mineral auf der Erde. Farblos durchsichtig bis trüb. Gemeiner Quarz: Siliziumdioxid = Kieselsäure), Glasglanz, chemisch sehr widerstandsfähig; Grundstoff für Glas- und Keramikindustrie; in der Technik wird er u.a. zur Erzeugung von Ultraschall oder zum Steuern von Uhren und Sendern genutzt. Glimmer: glitzernd glimmerndes Aussehen; der am weitesten verbreitete Glimmer ist Biotit: Magnesiaglimmer, perlmutartiger goldgelber-metallischer Glanz („Katzengold“), dunkelgrün bis dunkelbraun, schwarz; selten Kristallform, eher unregelmäßige begrenzte Platten. (Quelle: Schumann: Steine und Verlagsgesellschaft mbH, München 1973) Mineralien; BLV-