Bestandteile des Getreides Wurzel Die Wurzel dient der Pflanze zur Aufnahme von Wasser und Nährsalzen. Außerdem verankert sie die Pflanze im Boden. Die fein verzweigten Wurzeln der Getreidepflanzen wachsen büschelförmig. Daher bezeichnet man sie auch als Büschelwurzler. Die Pflanze hat vor allem in der Zeit des Schossens (Halmstreckung) und des Blühens einen hohen Bedarf an Wasser und Nährsalzen. Hafer kann besonders gut Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen. Sommergerste hingegen, kann dies weniger gut. Halm Der Halm eines Getreides ist hohl. Knoten (Nodium) unterteilen den langen Stängel in mehrere kleinere Teilstücke. Diese Teilstücke werden auch als Zwischenknotenstücke oder Internodien bezeichnet. Ihre Länge nimmt nach oben hin zu. In der Wand des Halmes befinden sich haardünne Leitungsröhren (= Leitbündel) in denen das Wasser zu den Blättern und dem Blütenstand transportiert wird. Durch starken Wind und Regen kann es passieren, dass sich das Getreide umlegt. Doch dank der Knoten knickt das unreife Getreide nicht. An den Knoten richtet sich das Getreide wieder auf. Es sieht dann wie ein gebeugtes Knie aus. Im Getreidebau sind diese Eigenschaften von besonderer Bedeutung. Die Standfestigkeit und die Knickfestigkeit können durch Beigabe von diversen Stoffen beeinflusst werden (z.B.: Kali, Wachstumsregulator CCCL). Blatt Getreidepflanzen haben nur ein Keimblatt, sie sind also einkeimblättrige Pflanzen. Die Blätter sitzen an den Knoten. Sie bestehen aus der Blattspreite und der Blattscheide. Die Blattscheide ist eine offene Röhre die vom unteren Teil des Laubblattes gebildet wird. Sie umfasst den Stängel und gibt ihm so mehr Festigkeit. Unter der Blattspreite versteht man das eigentliche Blatt. Hier finde t die Photosynthese statt. Die Blattnerven der Getreidepflanzen sind parallel angeordnet (parallelnervig) An der Übergangsstelle von Blattscheide und Blattspreite befinden sich das Blattöhrchen und das Blatthäutchen. An diesen Teilen kann man Getreidearten unterscheiden, noch bevor sich der Blütenstand entwickelt hat. Pintaric M. [email protected] Mai 16 zur Verfügung gestellt von education highway Blütenstand Unter Blütenstand versteht man einen Spross, der für die Blütenbildung umgestaltet worden ist und mehrere Blüten trägt. Es gibt verschiedene Formen von Blütenständen. Beim Getreide kommen Ähren, Rispen und Kolben vor. Ähre: jede einzelne Blüte sitzt ungestielt auf der Hauptachse Rispe: die einzelnen Blüten sitzen auf verzweigten Zweigen Kolben: die Blüten sitzen ungestielt auf einer verdickten Hauptachse Granne Hafer Rispe Weizen Roggen Ähre Ähre Ährchen (Fese) Kolben Die unscheinbaren Blüten des Getreides sind in den Ährchen. Es gibt keine bunten Blütenblätter und auch keine Nektardrüsen die Insekten anlocken. Die Blüte besteht aus einem Fruchtknoten, federförmigen Narben und drei Staubgefäßen die von trockenhäutigen Spelzen umgeben sind. Jede Blüte wird von einer kleinen Vorspelze und einer kräftigen Deckspelze umgeben. Als Hüllspelze bezeichnet man die beiden untersten Blättchen eines Ährchens. Die Granne ist ein Ausläufer der Deckspelze und bietet etwas Schutz vor Verdunstung und Wind. Pintaric M. [email protected] Mai 16 zur Verfügung gestellt von education highway Korn Körner sind die Früchte der Gräser. Da das Getreide aus den Gräsern gezüchtet worden ist, finden wir auch hier das Korn. Das Getreidekorn besteht aus: Verwachsene Frucht- und Samenschale (Spelz) Kleberschicht (Aleuronschichte) Mehlkörper (auch Nährgewebe genannt) Keimling Die Schale des Getreidekorns ist für Menschen nur schwer verdaulich. Sie besteht aus Zellulose. Die darunter liegende Kleberschicht enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß. Der Mehlkörper enthält vorwiegend Stärke (ca. 70%). In ihm ist der Keimling eingebettet. Der Keimling enthält die Anlagen für die neue Pflanze (Wurzel, Spross und Keimblatt). Er entsteht aus der befruchteten Eizelle. Pintaric M. [email protected] Mai 16 zur Verfügung gestellt von education highway