THEMA/TOPIC 2003/2004 Heizen mit Getreide – Eine sinnvolle Alternative? SCHULE/SCHOOL Höhere Landwirtschaftliche Bundeslehranstalt St. Florian Federal Secondary College for Agriculture at St. Florian A-4490 St. Florian, Fernbach 37, Tel.: +43 7224 8917, http://www.hlbla-florian.at Direktion: DI Dr. Hubert Fachberger KANDIDAT/CANDIDATE Rockenschaub Alfred 5A PRÜFER/EXAMINATOR OstR. DI Franz Glauninger Mag. Herbert Waibel FIRMA/COMPANY - ÖO Landwirtschaftskammer Ernst Gerlinger Bioheiztechnik PROBLEMSTELLUNG/TASK Aufgrund sinkender Erlöse des Getreides und stetiger steigender Heizölpreise stellt sich vor allem für Landwirte die Frage, mit Getreide zu heizen. Gibt es technische Problem, wie ist die rechtliche Situation und rechnet sich eine Getreideverfeuerung auch finanziell? ZUSAMMENFASSUNG/ABSTRACTS Probleme wie die Verschlackung und die Korrosion sind technisch weitgehend gelöst. Größtes Problem ist derzeit die Stickoxidemission (NOx-Wert). Nicht nur die Emissionsgrenzwerte, sondern auch der Betrieb einer Getreideheizung ist derzeit ein rechtlicher Graubereich. In Oberösterreich gibt es derzeit noch keine typengenehmigte Anlagen. Die Grenzwerte (NOx,…) für den Betrieb einer Getreideheizung sind derzeit in Begutachtung und werden in einer Verordnung nach § 4 Abs. 3 OÖ Luftreinehalte- und Energietechnikgesetz innerhalb der nächsten Monate erlassen. Der Anbau von Getreidekörner ist auf Stillegungsflächen für die energetische Nutzung Laut EU-Verordnung Nr. 587/2001 erlaubt. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist eine Getreideheizung durchaus konkurrenzfähig. Nicht nur für die Betreiber einer Getreideverfeuerungsanlage, sondern auch für die Landwirte, die das Energiekorn produzieren, ist dieses Thema durchaus interessant. Energiegetreide hat bei den Deckungsbeitragsberechnungen eine positiven DB von 156 – 296 €/ha (6000kg Ertrag). Im Gegensatz dazu erreicht man mit dem Verkauf von Mahlweizen (7500 kg/ha) bloß 82 €/ha. Bei der Schweinegetreidemast sind oft wenige Cents Preisunterschied entscheidend, ob man einen positiven DB bekommt. Bei einem Schweinepreis von 0,87 €/kg SG erwirtschaftet man eine negativen DB von – 812 €/ha Getreide. Hingegen bei einem Preis von 1,39 €/kg SG bekommt man eine DB von 475 €/ha. Auch für die Betreiber ist eine Getreideverfeuerung attraktiv. Nur zugekaufte Hackschnitzel sind billiger als Getreide. Dies zeigt, dass nicht nur nach ökologischen sondern auch nach ökonomischen Überlegungen Energiekorn gegenüber fossilen Brennstoffen zu bevorzugen wäre.