Einblick in die Erlebnispädagogik für Staatl. gepr. Berg- u. Wanderführer Zusammengefasste Inhalte: Erlebnispädagogik früher: (EP) Wichtige Vertreter des ganzheitlichen Lernens liegen schon in der frühchristlichen Zeit: Platonnicht nur Wissensvermittlung sondern auch körperliche Ertüchtigung RousseauZurück zur Natur! H.D. Thoureau- Einsamkeit und Beschränkung auf das Wesentliche John DewyLearning by Doing- Selbstständiges Denken und Handeln des Kindes und Lebensnähe des Unterrichts, Positive Sozialerziehung die als Grundlage für eine demokratische Gesellschaft gesehen werden konnte… Das Ende der Reformpädagogik 1933 war zurückzuführen auf das massive Auftreten des Nazis in Deutschland -diese widerrum bedienten sich gerne geschichtlicher Bildungsideale- „Hitlerjugend“… ; Ideale dieser Zusammenkünfte kann man bekanntlicherweise anzweifeln… (Anmerkung von mir) Ab zweitem Weltkrieg trat Kurt Hahn auf die Bildfläche des Pädagogik des „Handelns“: Aufgrund seiner jüdisches Herkunft war Hahn in Deutschland nicht mehr sicher und begab sich nach mehrmaligen Gefängnisaufenthalten ins Exil nach England.(Er wurde Hitler zu aufmüpfig!...) Dort erkannte er, immer noch tätig als Lehrer, bei seinen Schülern - Mangel an menschlicher Teilnahme - Mangel Initiative und Sorgsamkeit - Mangel an körperlicher Tauglichkeit…. Er „verschrieb“ - körperliches Training Dienste am Nächsten im Rahmen des Barmherigen Samariter Projekte, welche den Sinn wahren sollten: Vertrauen in die eigenen Kräfte wecken um der ungewissen Zukunft in Zuversicht begegnen zu können Daraus leiten sich die heutigen Outward Bound Schulen (24 mal weltweit) ab. Ein weiterer Zeitgenosse ist Heidegger: Wege- nicht Werke! Das Erlebnis als Ereignis zu sehen, das uns bei der Entdeckung des Selbst eine fundamentale Hilfe sein soll… Erlebnispädagogik heute: EP als ein Stück Zeitgeist im Sinne einer möglichen Antwort auf drängende pädagogische Fragen im Umgang mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. EP ist eine handlungsorientierte Methode, lässt Raum für individuelle Lösungen und kann kreativ, innovativ bei der Gestaltung von Lernprozessen eingesetzt werden. DEFINITION VON ERLEBNISPÄDAGOGIK HEUTE: Unter EP kann eine handlungsorientierte Methode verstanden werden, welche durch exemplarische Lernprozesse, in denen Menschen vor physische und psychische , bzw. soziale Herausforderungen gestellt , die Persönlichkeitsentwicklung fördern kann und sie ermutigt, ihre eigene Lebenswelt verantwortlich zu gestalten. 1 Grundelemente sind: Herausforderung Die Aktionen sollen passend und nicht zu aufgesetzt wirken, sollen nicht unüberwindbar sein und können Grenzerfahrugen sein. Fördern durch Fordern.. Gruppenselbststeuerung Gruppenphasen sollen dem Leiter bekannt sein, anhand dieser kann sich die Gruppen entsprechend Selbst überlassen werden, bzw. Entscheidungen selbst treffen Ganzheitlich Kopf, Herz und Hand sind das Wesen der EP. Es gilt so viele Varianten wie mgl. Seitens des Leiters mit zu integrieren, sodass jeder Lerntyp die Chance bekommt, in seinem Tempo, auf seine Art zu lernen und zu verstehen Autenthisch Setting, Übungen und eingesetzte Elemente sollten „echt“ sein , Übungen sind natürlich immer in einer gewissen Weise ausgesetzt, sollten daher nicht „überhand“ nehmen Prinzip der Freiwilligkeit Jeder Teilnehmer sollte sich entscheiden können, ob er/sie die bevorstehende Aufgabe/Herausforderung annehmen möchte (mit Frontloading) Individuelles Eingehen Als Leiter versuche ich jeden Teilnehmer dort abzuholen wo er steht… Zielgruppenorientiert Jede Zielgruppe braucht etwas anderes Aktion-Reflexion Aktionen und deren Reflexionen sollen angepasst sein, nicht dogmatisiert werden. Es darf auch mal, soll sogar: einfach sein lassen, im Hier und Jetzt er(leben) (Grundprinzip pädagog. Handelns) Lernchancen: WERTSCHÄTZUNG-SELBSTVERTRAUEN-KOOPERATIONSFÄHIKEIT-TRAINING u. KÖRPERWAHRNEHMUNG-SELBSTERFAHRUNG-EMPATHIFÄHIGKEIT-LEBENSBEWÄLTIGUNGWERTEORIENTIERUNG-KRITIKFÄHIGKEIT-NATURETHISCHES VERSTÄNDNISWISSENSVERMITTLUNG Daraus ergeben sich folgende Ziele: ICH-KOMPETENZ SOZIALE- KOMPETENZ GRUPPEN-KOMPTENZ FÜHRUNGS-KOMPETENZ Handlungsfelder Berge Kanu/Raft Höhle Schneeschuh Fels 2 PlA Ökologie Stadt PHASEN EINER ERLEBNISPÄDAGOGISCHEN MAßNAHME AKTION Eine Aktion ist vorgegeben oder eine Aufgabe ergibt sich, die Gruppe versucht sie zu lösen, berät sich DURCHFÜHRUNG REFLEXION Die Lösung der Aufgabe (egal welcher Natur, ob Bachüberquerung oder Wanderung, oder eines Spiels..) liegt in den Händen der Teilnehmer. Die Leitung interveniert nur bei Sicherheitsaspekten Reflexionen sind vielleicht der entscheidenste Teil der Übungen, der Gegebenheiten: Es wird ausgewertet, hinterfragt, Bedeutungen erkannt, kritisiert, Gefühle geäußert. Fragestellungen seitens des Leiters und die Moderation sind maßgeblich für den Erfolg verantwortlich: TRANSFER Transfer ist die Sicherung der Lernerfahrungen, die „Verankerung“ sozusagen: z.B.: was bedeutet das Gelernte für meinen Alltag? Inwiefern ist die Erfahrung brauchbar? Hilfreiche Struktur: Ich über mich Wie ich den Prozeß erlebt habe,…(seitens TN), FeedbackRegeln sind angebracht Nochmal zur Reflexion: Eine gute Reflexion heißt nicht der Gruppe zu erklären, was sie zu lernen hat, sondern sie zu ermutigen, von sich selbst zu lernen und eigene Ziele zu definieren! Grundlage für die Reflexion sind die von der Gruppe selbst gesteckten Ziele Voraussetzungen sind zu suchen bei1. 2. 3. der Gruppe: wie tief kann die Reflexion gehen der Leitung: wie kompetent ist die Leitung im moderieren von R. wie sind die Rahmenbedingungn (z.B.: ist es schon 23.00 Uhr oder zu kalt…) Diese kurze Einführung in die Welt der EP schenkt einen Einblick in die Vielfalt erlebnispädagogischen Arbeitens als auch Handels. Viel Spass! 10.Oktober 2003 Kristine Rohwedder-Miesberg 38a-6342 Rettenschöß-tel 05374-20153, email: [email protected] 3 Literaturliste zum Thema Erlebnispädagogik Fachverlag Dr. Sandmann Praktische Erlebnispädagogik Anette Reiners, 1993, ISBN 3-929221-06-3 Erlebnispädagogik: Mode, Methode oder mehr? Andreas Bedacht, Werner Michl, 1994, ISBN 3-929221-09-9 Die Wiederentdeckung der Wirklichkeit Huber Kölsch Erleben und Lernen Bernd Heckmair und Werner Michl, 1998, ISBN 3-472-01906 (Grundlagenliteratur!!) Die Sprache der Berge Lydia Kraus und Martin Schwiersch (vergriffen) Auf die Natur hören Joseph Cornell 1991, ISBN 3-926549-53-? Mit Kindern die Natur erleben Joseph Cornell, 1991 ISBN 3-927229-97-8 Erlebnispädagogik und ökologische Bildung Hartmut Breß, 1994 ISBN-3-472-01934-4 Methodenset Ökotopia Verlag, Münster (vielleicht schon vergriffen...) Er-leben statt Reden Dieter Fischer , 1991, ISBN 3-7799-0574-4 Persönlichkeitsentwicklung durch Outdoor Aktivitäten Günter Amesberger, 1992 ISBN 3-923217-57-9 Kooperative Abenteuerspiele 1 und 2 Rüdiger Gildsdorf 1995 ISBN 3-7800-5801-4 e&l- erleben und lernen Zeitschrift für handlungsorientierte Pädagogik 3D- Nachdenkraum für Jugendarbeit Zeitschrift des ÖAV Wagnisse des Lebens 2002, Hufenus und Kretzmaier; gut! 4 Zusatzausbildungen: ÖAV Spot Obernberg: Obernberger Seminare Tel 05274-87475-0 Zusatzqualifikation für Erlebnispädagogik und Seminarangebote im Bezug auf Gruppenleitung und Aktivitäten mit Teilnehmern verschiedenen Alters- sehr breitgefächertes Angebot, zertifiziert durch das JUFF Tirol JDAV Hindelang Allgäuer Seminare, ähnlich des ÖAV, ebenso Zusatzqualifikation, jedoch vom Unterrichts und Kultusministerium zertifiziert Tel. 0043-8424-9301-0 ZAB Outward Bound Deutschland Zusatzausbildung Erlebnispädagogik Nicht zertifiziert, aber sehr renommiert Tel. 0049-8362-98220 Wildnisschule Schweiz Diplomlehrgang Erlebnispädagogik, kreativ-rituelle Prozessgestaltung Email: [email protected] Weiter Infos unter www.erlebnispaedagogik.de- Erlebnispädagogischer Fachdient- viele gute Infos über Weiterbildungen , Bücher, Jobs, etc... 5