doc - ChidS

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Hinweis:
Dieses Protokoll stammt von der Seite www.chids.de (Chemie in der Schule).
Dort können unterschiedliche Materialien für den Schulunterricht heruntergeladen werden,
unter anderem hunderte von Experimentalvorträgen so wie der vorliegende:
http://online-media.uni-marburg.de/chemie/chids/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.html
Philipps-Universität Marburg
Fachbereich Chemie
Wintersemester 2006/2007
Datum: 01.02.2007
Protokoll zum Experimentalvortrag
Justus von Liebig
von
Elmar Schneider
Elmar Schneider
Pferdsbach 36
35216 Biedenkopf-Engelbach
Tel.: 06461/4101
E-Mail: [email protected].
1
Inhalt:
1. Vorbemerkung......................................................................Seite 3
2. Lebenslauf.……......................................................................Seite 4
3. Der Weg zur Professur.........................................................Seite 15
4. Wichtige Entdeckungen und Erfindungen................................Seite 17
5. Versuchsvorschriften...........................................................Seite 31
6. Schulrelevanz.....................................................................Seite 53
7. Quellen..............................................................................Seite 54
2
Justus von Liebig
Abb.:1: Justus von Liebig
1. Vorbemerkung
In der Schule gibt es im Chemieunterricht kein Vorbeikommen an Justus von Liebig.
Schließlich gilt er als eine der herausragendsten Persönlichkeiten der Chemie.
Aufgewachsen in einer schwierigen Zeit unter nicht allzu einfachen Bedingungen
schaffte es Justus von Liebig nach einer schwierigen Schulzeit, ohne Abitur und
einer abgebrochenen Apothekerlehre an die Universität. Er studierte Chemie wurde
mit einundzwanzig Jahren Professor in Gießen und gelangte mit seinen Erfindungen
und Entdeckungen zu Weltruhm.
Dieses Thema eignet sich nicht einfach nur zum bloßen Darstellen der Entdeckungen
und Erfindungen von Justus von Liebig, sondern auch zur Motivation der Schüler.
Aus meiner Schulzeit fällt mir spontan ein, dass Justus von Liebig den Fünf-KugelApparat erfand und die Elementaranalyse, die vor seiner Zeit noch aufwendig
betrieben wurde, derart vereinfachte, dass sich am Verfahren der Elementaranalyse
3
bis zum heutigen Tage nicht viel verändert hat. Auch das Gesetz des Minimums
stammt von Liebig. Ebenso hat Liebig den Dünger erfunden und den bekannten
Fleischextrakt entwickelt.
Auch an der Universität spielt Liebig heute noch eine gewisse Rolle. Er war der
Erste, der die Experimentalvorlesung einführte und die Studenten selbständig im
Praktikum arbeiten ließ.
Zum Gedenken an Justus von Liebig und seine Arbeiten wurde 2003 durch die
Gesellschaft Deutscher Chemiker in einer festlichen Veranstaltung an der JustusLiebig-Universität Gießen und dem Liebig-Museum eine Denktafel enthüllt.
2. Lebenslauf
12.05.1803
Justus Liebig wird in Darmstadt geboren.
Eltern: Johann Georg Liebig (Farbenhändler) und Marie Caroline,
geb. Moser
Abb.:2 – 4: Liebigs Geburtshaus, Liebigs Eltern und das Geschäft seines Vaters
1811
Justus Liebig wird Schüler am Gymnasium in Darmstadt
1817/18
Beginn einer Apothekerlehre in Heppenheim
4
Abb.: 5: Apotheke in Heppenheim
1818/19
Abbruch der Apothekerlehre; danach Mithilfe im väterlichen
Geschäft; Selbststudium der Chemie
1820
Beginn des Chemiestudiums in Bonn
1821
Fortsetzung des Studiums in Erlangen
Abb.: 6: Liebig als Student in Erlangen,1821, mit dem Band einer studentischen Verbindung
1822
Flucht von Erlangen nach Darmstadt; Publikation „Einige
Bemerkungen über die Bereitung und Zusammensetzung des
Brugnatellischen und Howardschen Knallsilbers“; Stipendium für
Studium in Paris
5
1823
Promotion in Erlangen „in absentia“ während er in Paris noch bei
Gay-Lussac und Thenard studiert; Publikationen „Über die
Bereitung der Schwefelsäure“ und „Über das Knallsilber und
Knallmerkur“
Abb.: 7 + 8: Gay-Lussac (links), Thenard (rechts)
1824
Ruf
an
die
außerordentlichen
(gemeinsam
mit
Gießener
Universität,
Professor
Gay-Lussac)
der
Ernennung
Chemie;
„Zerlegung
des
zum
Publikation
knallsauren
Silbers“
1825
Liebig gründet das pharmazeutisch-chemische Institut in Gießen
und wird ordentlicher Professor für Chemie und Pharmazie;
Isolierung von Brom ohne dessen elementaren Charakter zu
erkennen; Erste Kontroverse zwischen Liebig und Wöhler über
die Zusammensetzung der Cyansäure
1826
Heirat mit Henriette Moldenhauer, mit der er später zwei Söhne
und drei Töchter haben wird; Publikation „Über das Brom und
Chlorjod“; Entwurf des chemischen Lehrprogramms
6
Abb.: 9: Liebigs Familie, die Kinder von links nach rechts: Hermann, Georg, Agnes, Nanni
1827
Alle Plätze des Liebigschen Instituts belegt
Abb.: 10-12: Experimentierraum , Hörsaal (im Liebig –Museum Gießen) und analytisches Laboratorium (1840)
1829
Beginn des Briefwechsels zwischen Liebig und Wöhler
Abb.: 13: Friedrich Wöhler
1830
Veröffentlichung
von
„Über
die
Analyse
organischer
Substanzen„; Treffen mit Jöns J. Berzelius
1831
Vereinfachung der Analyse
organischer Stoffe
durch die
Erfindung des Fünfkugel-Apparates; Entdeckung von Chloral,
7
Chloroform, Chloralhydrat; Schreibt „Über einen neuen Apparat
zur Analyse organischer Körper...“
Abb.: 14: Fünfkugelapparat
1832
Liebig fordert Ausbau seines Instituts; Liebig und Wöhler
veröffentlichen ihre Arbeit „Über das Radikal der Benzoesäure“;
Liebig
gründet
mit
Brandes
und
Geiger
„Annalen
der
Pharmacie“; Liebig und Wöhler beginnen die Arbeit am
„Handwörterbuch
der
Chemie“
(fortgeführt
bis
1862);
Publikationen „Über die Zusammensetzung der Chinasäure“ und
„Über den Stickstoffgehalt der organischen Basen“
1834
Erweiterung des Instituts; Besichtigung mehrerer Fabriken im
Bergischen Land; Arbeit über verschiedene Säuren
1835
Liebig schreibt: „Über die Oxidation des Alkohols“ und „Über
einige Stickstoffverbindungen“
1836
Liebig schreibt „Über die Preisverteilung in dem chemischen
Laboratorium zu Gießen“, über Ameisensäure, Nicotin und die
Analyse eines Mineralwassers
8
Abb.: 15: Chem. Laboratorium in Gießen (1836)
1837
Liebig
und
Wöhler
publizieren
„Über
die
Bildung
des
Bittermandelöls“, Liebig „Über die Äthertheorie“ und „Anleitung
zur Analyse organischer Körper“; Reise nach England zum
Studium von Fabrikanlagen
1838
Liebig und Wöhler veröffentlichen ihre Untersuchungsergebnisse
„Über die Natur der Harnsäure“; Liebig begründet neue
Säuretheorie „Über die Konstitution der organischen Säure“;
Liebig kritisiert den Zustand der Chemie in Österreich
1839
Ablehnung des Rufes nach St. Petersburg
1840
Liebig veröffentlicht „Die organische Chemie in ihrer Anwendung
auf Agriculturchemie und Physiologie“; Liebig kritisiert den
Zustand der Chemie in Preußen; Ablehnung des Rufes nach
Wien
1841
Liebig entwickelt Mineraldünger und veröffentlicht „Chemische
Briefe“
9
Abb.: 16: Chem. Institut Gießen (1841)
1842
„Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und
Pathologie“ erscheint
1844
Liebigs „Chemische Briefe“ erscheinen als Buch (bis 1865 fünf
Auflagen mit Übersetzungen in alle Weltsprachen)
1845
Erhebung in den erblichen Freiherrenstand; Ablehnung eines
Rufes nach London
1847
Verfahren zur Herstellung von Fleischextrakt entwickelt
1848
Veröffentlichung von „Untersuchungen über einige Ursachen der
Säftebewegung im tierischen Organismus“
1849
Zusammen mit Hermann Kopp publiziert Liebig „Jahresbericht
über
die
Fortschritte
der
reinen,
pharmazeutischen
und
technischen Chemie“
1850
Liebig publiziert „Zur Beurteilung der Selbstverbrennung im
menschlichen Körper“
1851
Veröffentlichung von „Über die Beziehungen der verbrennlichen
Bestandteile der Nahrungsmittel zu dem Lebensprozess“ und
„Chemische Untersuchungen der Schwefelquellen Aachens“;
Ablehnung eines Rufes nach Heidelberg
10
1852
Annahme des Rufes nach München; Veröffentlichung von „Über
das Studium der Naturwissenschaften“ und „Neue Methoden,
Harnstoff im Harn quantitativ zu bestimmen“
Abb.: 17 +18: Chem. Laboratorium Liebigs in München (links) und dortiges Wohnhaus (rechts)
1853
Liebig veröffentlicht 2. Auflage seiner „Anleitung zur Analyse
organischer Körper“ (wird in mehrere Sprachen übersetzt);
Verletzung der Bayrischen Königin
1854
Publikation: „Eine neue Fleischbrühe für Kranke“
1855
Veröffentlichung von „Die Grundsätze der Agrikulturchemie“;
Besuch der zweiten Weltausstellung in Paris
1856
Liebig publiziert „Über Theorie und Praxis der Landwirtschaft“
(übersetzt in alle Weltsprachen); Patent über eine Methode zur
Herstellung von Silberspiegeln
11
Abb: 19 + 20: Liebig als Professor in München (links), Hörsaal in München (1856)
1857
Publikationen: „Über Versilberung und Vergoldung von Glas“ und
„Bereitung von Pyrogallussäure“
1858
Liebig publiziert „Über das Verhältnis der Ackerkrume zu den im
Wasser löslichen Nahrungsstoffen der Pflanzen“
1859
Liebig publiziert „Verwendung von Chloakenmaterialien als
Düngemittel“ und „Naturwissenschaftliche Briefe über die
moderne Landwirtschaft“; Ernennung zum Präsidenten der
Königlichen Akademie der Wissenschaften in München
1860
Publikation „Die Ökonomie der menschlichen Kraft“
1861
Liebig publiziert „über den Peru-Guano“ und hält Vortrag über
„Wissenschaft und Landwirtschaft“
1862
Liebig veröffentlicht 7. Auflage „Die Chemie in ihrer Anwendung
auf Agrikultur und Physiologie“; Beginn der Produktion von
„Liebigs Fleischextrakt“ in Frey-Bentos/Uruguay
12
1863
Publikation „Über Francis Bacon von Verulam und die Geschichte
der Naturwissenschaften“
1864
Kritik an der bayrischen Landwirtschaft und dem technischen
Schulwesen in Bayern
Abb.: 21: Liebig als Präsident der Bayrischen Akademie der Wissenschaften
1865
Entwicklung einer Suppe für die Ernährung von Kindern
1866
Liebig schreibt „Über Kaffeebereitung“, „Suppe für Säuglinge“
und „Die Entwicklung der Ideen in der Naturwissenschaft“
1867
Publikation „Die Seidenraupen-Krankheiten“
1868
Liebig schreibt über „Malzextrakt“, „Wert des Fleischextraktes
für Haushaltungen“ und „Eine neue Methode der Brotbereitung“
1869
Liebig schreibt „Über den Ernährungswert der Speisen“
1870
Publikation
„Über
Gärung,
Quelle
der
Muskelkraft
Ernährung“
1871
Liebig hält Rede nach dem Friedensschluss mit Frankreich
13
und
1872
Publikation
von
„Zur
Geschichte
der
Entdeckung
des
Chloroforms“ und „Fleischextrakt ein Genussmittel“
Abb.: 22: Liebig im Alter von 69 Jahren
1873
Justus von Liebig stirbt am 18.04. in München
3. Der Weg zur Professur
Liebig galt schon als Kind als recht aufgeweckt. Er besaß eine schnelle
Auffassungsgabe und war phantasievoll. Praktische Arbeiten lagen ihm eher als
theoretische.
Schon
als
Kind
interessierte
sich
Liebig
stark
für
die
Naturwissenschaften.
Von seinen Eltern wurde Liebig mit einem Privatlehrer auf das Gymnasium
vorbereitet. Auf dem Gymnasium kam er trotz, bzw. wegen seiner Liebe zu den
Naturwissenschaften nicht klar. Die Naturwissenschaften spielten zur damaligen Zeit
14
keine große Rolle in der Schule. Damals zählten eher die geisteswissenschaftlichen
und sprachlichen Fächer. Chemiker galten als Quacksalber, Giftmischer oder
bestenfalls als Seifensieder. Weil sich Liebig aus diesem Grund oft in der Schule
langweilte, half er viel im Geschäft seines Vaters. Er arbeitete dort im Labor und
experimentierte viel mit den vorhandenen Chemikalien. So war er schon während
seiner Schulzeit in der Lage viele Substanzen nach Form, Farbe, Geruch und
Geschmack, sowie ihrem Verhalten in Wasser oder Feuer zu unterscheiden. Liebig
hätte durch bloßes Beobachten des ersten Versuchs sagen können, welche
Chemikalien eingesetzt wurden ( Versuch 1 (Explosion von Schwefel mit
Kaliumchlorat)). Es war ihm möglich selbst Seife oder Knallerbsen herzustellen. Alles
was dazu nötig war schaute er sich irgendwo ab. Er beobachtete wie etwas
hergestellt wurde und versuchte es dann im Geschäft nachzumachen. Von seinen
Mitschülern wurde er darum sehr bewundert.
Alles in allem kam er mit der Schule nicht klar. Er verließ die Schule ohne Abitur und
begann eine Apothekerlehre in Heppenheim. Die Lehre brach er ein Jahr später
wieder ab, da die Ausbildung einfach nicht seinen Vorstellungen entsprach. In
seinen Augen war der Theorieanteil zu groß. Praktisch war er seinem Ausbilder weit
überlegen. Nach dem Abbruch der Lehre half er viel im väterlichen Geschäft und
begann sozusagen ein Selbststudium der Chemie. Dazu hielt er sich viel in der
Bibliothek auf und las viele Bücher über Chemie.
1820 begann er schließlich ein Chemiestudium in Bonn. An dieser Stelle sei noch
einmal erwähnt, dass Liebig kein Abitur hatte. Er schaffte es nur durch die Hilfe
seines Vaters und dessen Beziehungen an die Universität. Ein Jahr später wechselte
Liebig mit seinem Professor an die Universität Erlangen. Von dort musste er 1822
nach Darmstadt fliehen um einer drohenden Gefängnisstrafe zu entgehen. Liebig
war nämlich Mitglied in einer Burschenschaft. Burschenschaften waren zu dieser Zeit
aber verboten.
In Darmstadt erhielt Liebig ein Stipendium für ein Studium in Paris. Noch im gleichen
Jahr machte er sich auf den Weg und studierte dort weiter bei Gay-Lussac und
Thenard. Noch während seines Studiums in Paris erhielt er seine Promotionsurkunde
„in absentia“ von Erlangen. Während seines weiteren Studiums in Frankreich lernte
Liebig Alexander von Humboldt kennen. Dieser galt als Förderer junger Talente und
15
sorgte letzten Endes dafür, dass Liebig mit 21 Jahren im Jahre 1824 zum
außerordentlichen Professor für Chemie in Gießen ernannt wurde.
Doch mit dieser Ernennung war Liebig noch kein reicher Mann. Insgesamt verdiente
er 300 Gulden pro Monat und erhielt zusätzlich 100 Gulden für Laborbedarf. Sein
Vorgesetzter, Professor Zimmermann, verdiente 800 Gulden im Monat und erhielt
zusätzlich 120 Gulden für Experimente. Außerdem bezog Zimmermann noch Korn,
Hafer, Heu und Ackerland.
Mit seinem geringen Gehalt konnte sich Liebig in einer Wirtschaft nur Hühnersuppe
leisten. Da er glaubte, dass sie aus alten Knochen bereitet wurde, machte er einen
Test mit Lithiumnitrat. Er streute es über die Knochen, die nach der Mahlzeit noch in
seinem Teller waren und bestellte sich am darauffolgenden Tag eine „neue“ Suppe.
( Versuch 2 (Suppentest))
Hinzu
kam,
dass
Liebig
von
der
Mehrzahl
seiner
Kollegen
unfreundlich
aufgenommen wurde. Die meisten waren ärgerlich, dass sie über die Einstellung von
Liebig nicht zu ihrer Meinung befragt worden waren. Professor Zimmermann sah in
Liebig sogar einen Konkurrenten und verweigerte ihm jegliche Zusammenarbeit.
Eigentlich sollte Liebig die Laborgeräte Zimmermanns mitbenutzen dürfen, doch
dieser nahm die Geräte mit in seine Wohnung, damit Liebig sie nicht benutzen
konnte.
Als Zimmermann 1825 beim Baden in der Lahn ertrank, erhielt Liebig dessen Stelle
zu den gleichen Bedingungen wie sein Vorgänger. Liebig war nun ordentlicher
Professor für Chemie und Pharmazie.
4. Wichtige Entdeckungen und Erfindungen
Die Experimentalvorlesung und das erste moderne
Unterrichtslaboratorium der Chemie (1824)
Liebig war von Beginn seiner Lehrtätigkeit an bei seinen Studenten sehr angesehen
und beliebt. Dies lag zum Einen an seiner neuartigen Lehrmethode, denn er
16
philosophierte damals nicht (wie weitgehend üblich) mit Theorien über chemische
Reaktionen mit unbewiesenen oder recht unklaren Behauptungen. Vielmehr lehrte er
konkretes Wissen anhand von chemischen Experimenten, die er in der Vorlesung
durchführte, erklärte und begründete. Außerdem hielt er seine Studenten dazu an,
selbständig durch Experimente ihre Kenntnisse zu erweitern.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Chemie an den deutschen Universitäten im
Vergleich mit Frankreich nur unzureichend gelehrt. Nur an wenigen Orten gab es
Laboratorien, an denen Studierende auch durch praktischen Unterricht chemische
Erkenntnisse erwerben konnten.
Diese Laboratorien waren traditionell in der medizinischen Fakultät angesiedelt und
widmeten sich vorrangig der pharmazeutischen Ausbildung. Diesen Mangel erkannte
Liebig umso mehr, da er als Gaststudent in Paris einen ungleich höheren Standard
kennen gelernt hatte. Als er 1824 nach Gießen berufen wurde fand er dort Räume
vor, die mehr einer Alchemistenküche als einem geeigneten Laboratorium
entsprachen.
Nach
dem
Tode
Professor
Zimmermanns
(1825),
der
naturphilosophischen Lehren anhing, änderten sich die Umstände schnell. Innerhalb
kurzer Zeit dehnte Liebig sein Laboratorium nicht nur räumlich aus. Vielmehr zog er
eine immer größer werdende Anzahl von Studenten an. Dabei ging er häufig
unkonventionelle Wege. Aufgrund von Widerständen in der Universität und wohl
auch wegen der notwendigen finanziellen Einnahmen gründete Liebig zusammen mit
seinen Gießener Kollegen Umpfenbach aus der Mathematik und Wernekinck aus der
Mineralogie das private „Chemisch-Pharmaceutische Institut“ in Räumen außerhalb
der Universität. Angehende Pharmazeuten konnten hier in einem einjährigen Kurs
das notwendige Rüstzeug erlernen. Der Stundenplan enthielt sowohl theoretische als
auch in hohem Umfang praktische Anteile. Der akademische Senat der Universität
hatte noch 1825 erklärt, es sei „des Staates (d. h. der Universität) Aufgabe, Beamte
auszubilden, nicht Apotheker, Seifensieder, Bierbrauer, Färber und Schnapsbrenner“.
Erst 1833 gliederte die Universität das Institut wegen seines ökonomischen Erfolges
und der Attraktivität für Studierende ein. Die Ausbildung wurde von Liebig und
seinen älteren Assistenten auf eine Art und Weise organisiert, die später das Vorbild
für das Chemiestudium schlechthin wurde.
Im Vordergrund stand die praktische qualitative und quantitative Analyse.
17
Betrachtet man den Stundenplan aus dem Jahre 1846, den sich Horsford notierte,
fällt einem sofort die Zweiteilung des Studiums auf. Vormittags fanden Vorlesungen
und Seminare statt. Nachmittags wurde praktisch gearbeitet. Dies entspricht noch
heute dem Grundmotiv des Chemiestudiums. Auch das Wochenende war nicht
ausgenommen, sondern es wurde weitgehend durch Prüfungen, Besorgungen,
gemeinsamen Kirchgang und Wanderungen verplant. Zählt man alle Stunden
zusammen, so erhält man in heutiger Ausdrucksweise ein Stundensoll von ca. 53
Semesterwochenstunden. 40 % davon setzen sich aus praktischen Übungen
zusammen. Bedenkt man, dass der übliche „Kurs“ mindestens zwei volle Semester
Studium bei Liebig beinhaltete und im Wesentlichen die Elemente Allgemeine
Chemie, Analytische Chemie, Anorganische und Organische Chemie enthielt, dann
entspricht dies überraschenderweise noch heute dem Anteil dieser Fächer im neuen
„Basisstudium“ des Diplom-Studiengangs Chemie (bzw. im Bachelor-Studiengang).
Die große Zahl von Schülern, die Liebig hervorbrachte, garantierte die Verbreitung
der Gießener Ideen. Viele Schüler gaben ihre eigenen positiven Erfahrungen als
Lehrer weiter und verfeinerten die Unterrichtsweise.
Zu den besten Zeiten studierten mehr als 100 Studenten gleichzeitig bei Liebig.
Unter diesen Umständen wird klar, warum Liebig sich immer wieder Gedanken um
die Verbesserung der Arbeitsbedingungen gemacht hat. Er war unermüdlich in der
Anfertigung von Vorschlägen für den Bau von chemischen Laboratorien. Das 1839
fertig gestellte analytische Laboratorium enthielt alle Neuerungen: Jeder Arbeitsplatz
war mit einem Regal für Chemikalien, mit Schubladen für kleinere Geräte und einem
Abfallbehälter für die Aufnahme von Reaktionsresten ausgestattet. An den
Stirnseiten befanden sich Abzüge mit Heizmöglichkeiten. Derartige Abzüge kannte
man bis dahin nur in Privatlaboratorien berühmter Chemiker in Paris und London,
nicht jedoch in Ausbildungsstätten.
Auch der Hörsaal war von Liebig speziell für seine Zwecke konzipiert worden. Hinter
dem Vortragstisch mit Experimentierfläche befand sich ein großer Abzug, der auch
von der Rückseite her zugänglich war. Eine Tafel diente als Abdeckung des Abzugs.
Die Liebigsche Experimentalvorlesung gilt als Prototyp der heutigen chemischen
Experimentalvorlesung. Zahlreiche Klassiker der Vorlesungsexperimente sind bereits
von Liebig vorgeführt worden. Die Experimentalvorlesung hat Liebig mit großer
Präzision, Konzentration und Begeisterung durchgeführt. Sein Redstil galt bei seinen
18
Schülern als unübertrefflich, weniger aufgrund sprachlicher Eleganz, sondern wegen
der Konzentration auf das Wesentliche ohne störende Schnörkel.
Während einer Experimentalvorlesung im Jahre 1853 vor der „feinen“ Münchener
Gesellschaft war Liebig jedoch für einen kurzen Moment unaufmerksam. Beim
Versuch Schwefelkohlenstoff in einer Stickstoffmonoxid-Atmosphäre zu verbrennen
verletzte Liebig die Bayrische Königin, den Prinzen und einige Hofdamen, sowie sich
selbst. Normalerweise verbrennt das Gemisch explosionsartig mit blauer Flamme. An
diesem Abend reichte ein Assistent Liebig anstelle des Stickstoffmonoxids
unabsichtlich reinen Sauerstoff, ohne das es Liebig bemerkte. Deshalb lief die
Verbrennung noch heftiger ab als sonst und zerstörte so das Glasgefäß in dem die
Reaktion durchgeführt wurde. Die herumfliegenden Glassplitter verletzten die oben
genannten Personen nur leicht. Liebig hatte noch am meisten Glück. Ein Glassplitter,
der ihn möglicherweise hätte töten können wurde von seiner Tabakdose in der
Brustasche abgefangen. An diesem Abend hätte Liebig seine Karriere durch diesen
Fehler beinahe selbst beendet. Obwohl die Königin und der Prinz verletzt wurden,
besuchten sie Liebigs Vorlesung am nächsten Tage erneut und saßen in der ersten
Reihe. Beide hatten Liebig seinen Fehler verziehen.
An dieser Stelle kann Versuch 3 (Eisennagel in Kupfersalzlösung) als typischer
Versuch seiner Experimentalvorlesung gezeigt werden. Dieser Versuch galt zur Zeit
der Alchemisten als Beweis der Permutation (Umwandlung eines Metalls in ein
anderes).
Versuch 8 (Verbrennung von Schwefelkohlenstoff in Stickstoffmonoxid) wird noch
heute effektvoll in Vorlesungen eingesetzt. Dieser Versuch wurde aber aus
Sicherheitsgründen am Ende des Vortrags durchgeführt.
19
Fünf-Kugel-Apparat (1931)
Abb.: 23 + 24: „Bedienungsanleitung“ des Fünf-Kugel-Apparats und moderner Nachbau
Vor
der
Erfindung
des
Fünf-Kugel-Apparats
war
die
Durchführung
einer
Elementaranalyse (nach Gay-Lussac, Thenard und Dumas) nicht nur zeitraubend,
sondern auch gefährlich und konnte nur von geschickten Chemikern ausgeführt
werden. In einer senkrecht stehenden, aus Glas gefertigten Röhre, wurde die zu
analysierende Substanz durch Zumischen von im Überschuss vorhandenem
Kaliumchlorat verbrannt. Das gebildete Kohlendioxid fing man zusammen mit dem
für die Verbrennung nicht benötigten Sauerstoff über Quecksilber auf und bestimmte
den Anteil des Kohlendioxids in diesem Gemisch durch Absorption mit Kalilauge. Aus
der Differenz des Sauerstoffs gegenüber dem eingewogenen Kaliumchlorat ergab
sich der Gehalt an Wasserstoff. Die Elementaranalyse wurde dann dahingehend
verbessert, indem man das explosionsfördernde Kaliumchlorat durch Kupferoxid
ersetzte.
Für eine weitere Verbesserung sorgte der schwedische Chemiker Berzelius. Er
benutzte
als
Erster
gleichmäßigeres
ein
Erhitzen
horizontal
des
liegendes
Verbrennungsrohr,
Kupferoxid-Substanzgemisches
das
ein
ermöglichte
und
bestimmte das bei der Verbrennung entstehende Wasser durch Absorption mittels
Calciumchlorid. Um das Kohlendioxid zu bestimmen ging er von der Volumetrie zur
Gravimetrie über. Zwar fing er noch immer das Kohlendioxid über Quecksilber in
einem
Zylinder
mit
breitem
Querschnitt
20
auf,
doch
schwamm
auf
der
Quecksilberoberfläche ein mit Kalilauge gefülltes Fläschchen, in dem sich nach langer
Wartezeit das Kohlendioxid als Kaliumcarbonat wiederfand und ausgewogen werden
konnte.
Mit Hilfe des von Justus von Liebig entwickelten Fünf-Kugel-Apparats (ursprünglich
Kali-Apparat genannt) war es nun ganz einfach das bei der Verbrennung gebildete
Kohlendioxid in kürzester Zeit aufzufangen und auszuwiegen.
Hierzu
wurde
der
Apparat
mit
konzentrierter
Kalilauge
gefüllt
und
der
Massenzuwachs, durch Absorption und Bildung von Kaliumcarbonat, mittels Wägung
ermittelt. Dabei lief die folgende Reaktion erst nach Einleitung einer größeren Menge
Kohlendioxids ab:
2 KOH(konz.)+ CO2(g)  K2CO3(s) + H2O
Hieraus ließ sich der Gehalt an Kohlenstoff in der Probe berechnen.
Der Apparat wurde so kompakt und leicht konstruiert, dass die Wägung des
gesamten Apparats ohne Aufarbeitung der enthaltenen Lösung erfolgen konnte, was
die Zeitdauer einer Elementaranalyse erheblich verkürzte.
So benötigte Berzelius für 13 Analysen acht Monate, Liebig für 72 Analysen drei
Monate. Hierzu kann Versuch 4 (Elementaranalyse von EtOH) gezeigt werden.
Ein Zitat von Liebig aus dem Jahr 1831 zu seiner Erfindung:
„An diesem Apparate ist nichts neu als seine Einfachheit und die vollkommene
Zuverlässigkeit, welche er gewährt“
Nach der Erfindung Liebigs wurde die Durchführung der Elementaranalyse zur
Routine. Die Bestimmung des Stickstoffgehalts organischer Verbindungen stellte
Liebig jedoch vor große Probleme, weil sich eine teilweise Oxidation des Stickstoffs
zu Stickstoffoxiden, die dann zusammen mit dem Kohlendioxid absorbiert wurden,
nicht vermeiden ließ. Der von Liebig entwickelte Apparat zur Stickstoff-Bestimmung
erwies sich als Fehlschlag. Erst im Jahre 1841 entwickelten Schüler von Liebig ein
zuverlässigeres Verfahren zur Stickstoff-Bestimmung.
21
Mineraldünger und das Gesetz des Minimums (1840)
Nach seiner ersten Englandreise 1837 beschäftigte sich Liebig mit einem von seinen
englischen Kollegen gewünschten Bericht zur Chemie des Bodens und der Pflanzen.
Hierzu las er einschlägige Literatur und übernahm die ihm richtig erscheinenden
Thesen und ergänzte diese durch Analysen in seinem Gießener Labor. Dazu hatte er
unzählige Analysen ausgeführt und ausführen lasen. Dabei fand er immer wieder
heraus, dass die Pflanzen neben den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff
und Stickstoff mineralische Substanzen wie z. B. Phosphorsäure, Schwefelsäure,
Kieselsäure, Calcium-, Kalium-, Natrium-, Magnesium- und Eisensalze enthalten.
Außerdem untersuchte er bestimmte Ackerflächen auf ihren Gehalt an Mineralien vor
und nach der Ernte. Dabei stellte er fest, dass die Böden um die Menge an Mineralien
ärmer geworden waren, die er in den Pflanzen fand. Liebig könnte den Nitratgehalt
der Kartoffeln ähnlich wie Kjeldahl einige Jahre später bestimmt haben ( Versuch
5).
Aus diesem Bericht wurde nach und nach eine umfangreiche wissenschaftliche
Abhandlung, die sich für ein Buch eignete. Zunächst brachte er dieses Buch 1840 in
Frankreich heraus. Da die Reaktion darauf positiv war, wagte er eine deutsche
Ausgabe unter dem Titel: „Die organische Chemie in Ihrer Anwendung auf Agricultur
und Physiologie“ (kurz: „Agriculturchemie“). Das Buch wurde sofort ein Bestseller.
Auch in englisch war das Buch ab 1840 zu bekommen. In England gehörte es bald
zum guten Ton, Liebigs Abhandlung gelesen zu haben. Aus seinen Erkenntnissen
entwickelte er eine Mineralstoffmischung, die er Patentdünger nannte. Die ersten
Düngungsversuche mit Liebigs Patentdünger endeten in einem Misserfolg, da die
Düngewirkung weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Aus diesem Grund wurde er
vorübergehend zum Gespött der Fachwelt. Überzeugt von seiner Lehre ließ sich
Liebig nicht davon abhalten nach dem Fehler in seinen Überlegungen zu suchen. Die
Erklärung erhielt er 1854. Sein Interesse für landwirtschaftliche Fragen führte ihn zu
einem Buch über den Weinbau in Süddeutschland. Ein Weinbauer namens Bronner
hatte es geschrieben und behauptete dort, dass die Erde die Fähigkeit habe, die
färbenden Stoffe der Jauche sowie die löslichen Salze zu absorbieren. Liebig forschte
daraufhin weiter nach und entdeckte, dass schon 1850 der englische Bodenkundler
Thomas Way nachgewiesen hatte, dass ein Boden größere Mengen an Mineralstoffen
22
absorbieren und dann langsam an die Pflanzen abgeben kann. Durch eigene
Versuche überprüfte er diese Theorie und erkannte, dass seine Annahme, die Dünger
müssten schwerlöslich sein, damit sie durch den Regen nicht vom Feld gespült
werden, falsch war. Als er nun seinen Patentdünger in wasserlöslicher Form
produzieren ließ, trat endlich die gewünschte Ertragssteigerung ein.
Seine Theorien enthielten jedoch noch einen zweiten Fehler. Zunächst lehnte Liebig
die Düngung mit Stickstoff ab. Er glaubte, die Pflanzen könnten ihren Stickstoffbedarf
aus der Luft, dem Humus des Bodens oder aus dem stickstoffhaltigen Regenwasser
decken. Erst im Laufe weiterer Untersuchungen stellte er fest, dass der
Stickstoffgehalt der Luft für die meisten Pflanzen nicht nutzbar und der
Stickstoffgehalt des Humus und des Regens zu gering ist, um die Pflanze ausreichend
zu ernähren.
Diese fundamentale Lehre, die heute als MineralstoffTheorie bezeichnet wird, besagt, dass alle Nährstoffe, die
die Pflanzen dem Boden entziehen, durch Düngung
zurückgegeben werden müssen, wenn die Erträge nicht
sinken
sollen.
gesteigert
Die
werden,
Fruchtbarkeit
des
wenn
seinen
man
Bodens
Gehalt
kann
an
mineralischen Nährstoffen durch Düngung erhöht. Dabei
müssen die Nährstoffe je nach Pflanze und Sorte in
unterschiedlichen
Mengen
vorhanden
sein.
Derjenige
Nährstoff, der in relativ geringster Menge vorliegt, begrenzt den Ertrag (Gesetz des
Minimums (Abb.: 25)).
Andererseits sollte eine überhöhte Düngung vermieden werden, da sie ökonomisch
unsinnig und ökologisch schädlich ist. Durch Kalkung und Humusvermehrung, wie
Stallmist und Gründüngung, sollten die im Boden vorhandenen Nährstoffe in eine von
den Pflanzen aufnehmbare Form überführt werden. Weiterhin sollte durch
Rückführung aller menschlichen und tierischen Abfälle und Exkremente auf den Acker
der Nährstoffkreislauf geschlossen werden, da die Vorräte in den MineralstoffLagerstätten begrenzt seien.
23
Diese Lehren führten in der Anwendung zu den heutigen Pflanzenerträgen, die fünfbis sechsmal höher liegen als zu Liebigs Zeiten und erheblich zur Ernährung der
Menschen beitragen bzw. sie überhaupt ermöglichen.
Fleischextrakt (1847)
Während der Revolutionsjahre (1847/1848) beschäftigte sich Liebig mit der Chemie
des Fleisches. Aus 32 kg magerem Rindfleisch wurde 1 kg Fleischextrakt gewonnen.
Dazu wurde das feingehackte Fleisch in der achtfachen Menge kalten Wassers
eingeweicht, erwärmt und eine halbe Stunde gekocht. Danach wurden das Fett, der
Blutfarbstoff und das Albumin abgeschöpft. Die Brühe wurde im Wasserbad unter
Vakuum eingedampft. Heraus kam eine Paste honigartiger Konsistenz, die durch
Zugabe von etwas Karamell tiefbraun gefärbt wurde. Der Fleischextrakt sollte alle
Nähr- und Geschmackstoffe des Fleisches enthalten. Nach Zusatz von Kochsalz
wurde auf eine Unze (30 g) Fleischextrakt ein Liter heißes Wasser gegeben und so
eine starke Fleischbrühe bereitet. Liebig musste sich gedulden bis sein Verfahren
industriell genutzt wurde. Nur Max Pettenkofer, ein Schüler Liebigs, und Friedrich
Mohr stellten das Produkt für medizinische Zwecke her. Fleisch war in Europa knapp
und teuer. Deshalb dachte Liebig an Gebiete wie Australien oder Südamerika, wo das
Fleisch von Rindern billig war. Das Fleisch konnte in seinen Augen aber nur dort
verarbeitet werden, denn ein weiter Transport würde es erheblich verteuern.
Dann wurde jedoch 1862 der in Hamburg ansässige Ingenieur Giebert auf das
Verfahren von Liebig aufmerksam. Er kannte die Verhältnisse in Uruguay, wo die
riesigen Rinderherden vorwiegend zur Gewinnung von Häuten, Hörnern, Knochen
und Talg gehalten wurden. Er entschloss sich, in Frey-Bentos, eine Fabrik (Bild rechts
(Abb.:26)) für „Liebigs Fleischextrakt“ zu errichten.
Er bat Liebig um die Lizenz und die ständige
Qualitätskontrolle sowie die Verwendung seines
Namenszeichens als Gütesiegel. Zwei Jahre später
erhielt Liebig die ersten 75 kg Fleischextrakt.
Liebig
dachte
mit
diesem
Produkt
24
ein
Nahrungsmittel für die hungernde europäische Gesellschaft gefunden zu haben. Sein
Schüler Max von Pettenkofer korrigierte Liebigs Auffassung: Der Fleischextrakt sei
nur ein Genuss- und Würzmittel, wohl von hohem diätetischem Wert, aber kein
Nahrungsmittel für sich.
Dennoch war die Nachfrage groß. Die Qualität des Produkts und Liebigs Name waren
Garanten. Dazu betrieb Liebig eine umfassende Werbung und schickte seinen
zahlreichen Freunden und Bekannten Proben. In vielen Zeitungen erschienen
Reklamen. Jeder Packung Fleischextrakt lag zudem ein Sammelbild (Abb.: 27-30) bei
(bis in die dreißiger Jahre).
Je sechs Bilder ergaben
eine Serie, die ein Thema
aus Kunst, Wissenschaft,
Technik
oder
behandelte
Geschichte
und
sehr
begehrt war. Die Bilder
waren
so gut gemacht,
dass sie als künstlerisch
wertvoll
angesehen
wurden. Ein Jahr nach Betriebsgründung errichtete die mit englischem Kapital
gestärkte Gesellschaft in Argentinien und in Brasilien zwei weitere Fabriken. Die
Gewinne beliefen sich auf 33 bis 40 Prozent, so dass selbst der in Geldsachen sehr
vorsichtige Liebig 100 Aktien erwarb. Nachdem die Gesellschaft ihren Sitz nach
London verlegt hatte wurde das Produkt als „Liebigs Extract of Meat Company
Limited“ vertrieben. Liebigs Fleischextrakt wurde weltweit bekannt und ist in
unveränderter Qualität noch heute zum Preis von 24.99 € pro 100 g auf dem Markt.
Die später auf rein pflanzlicher Basis entwickelten Brühwürfel und -pasten konnten
ihn nicht übertreffen. Hier noch aktuelle Verpackungen des Fleischextrakts:
25
Abb.: 31 + 32: Aktuelle Verpackungen des Fleischextrakts
Silberspiegel (1856)
Das
traditionelle
Verfahren
der
Spiegelherstellung
(vor
Liebig),
das
von
venezianischen Glasbläsern und Handwerkern im 16. Jahrhundert entwickelt worden
war, nutzte ein Amalgam aus Quecksilber und Zinn, um eine spiegelnde Oberfläche
zu erzeugen. Ein besonderer Marmortisch, der an den Rändern ringsherum mit
Rinnen versehen war, um das abfließende Quecksilber aufzufangen, wurde mit
Zinnfolie eingefasst und mit Quecksilber bedeckt. Das Quecksilber wurde mit den
Händen oder einer Bürste in das Zinn eingearbeitet, so dass sich auf der Oberfläche
des Zinns eine schmiegsame Amalgampaste aus Zinn und Quecksilber ansammelte.
Dieses Amalgam wurde flach auf Glasscheiben aufgetragen und getrocknet. Zur
Herstellung der Spiegel auf diese Weise wurden große Mengen an Quecksilber
benötigt. Deshalb litten die
Spiegelhersteller, wie die traditionellen Hutmacher,
ständig an schlechter Gesundheit und starben meist in jungen Jahren.
Bereits 1843 hatte sich der englische Chemiker Thomas Drayton ein Verfahren zur
Versilberung von Glas patentieren lassen. Bis Ende der 1850er wurde dieses
Verfahren nur zur künstlerischen Verzierung von Glasgefäßen mit silbernen Borten
geschäftlich genutzt.
Im Jahre 1855 regte der Physiker Carl August Steinheil Liebig an, ein verbessertes
Nassversilberungsverfahren zu entwickeln. Die zu dieser Zeit aus bronzeartigen
Legierungen hergestellten Spiegelteleskope hatten verschiedene Nachteile. So
reflektierten sie nur etwa 60 Prozent des eingestrahlten Lichts, waren schwer zu
polieren und gegenüber Temperaturschwankungen empfindlich. Steinheil hoffte diese
Probleme mit Glasspiegeln lösen zu können.
Liebig hatte die Nassversilberung bereits 1835 beobachtet, als er die
Eigenschaften der Aldehyde untersuchte. Sie reduzierten eine alkalische
26
Silbersalzlösung zu metallischem Silber ( Versuch 6 (Ergebnis siehe Abb.: 33)). Als
Reaktionsgleichung:
R-CHO + 2 Ag+ + 2 OH-  R-COOH + 2 Ag + H2O
Aufbauend auf diesem Wissen fand Liebig heraus, dass sich
eine makellose Silberfläche niederschlug, wenn er der Mischung
aus ammoniakalischem Silbernitrat und einer Zuckerlösung
etwas Kupfer beifügte. Durch weitere Verfeinerungen erzielte
Liebig die besten Ergebnisse, indem er auf elektrischem Wege
das Glas mit einer dünnen Kupferschicht überzog, bevor er es in
ammoniakalischem Silbernitrat und Zucker badete. Dieses
Verfahren
eignete
sich
auch
für
die
Herstellung
von
Wandspiegeln (siehe Vorderseite: Abb.: 34: Erster Silberspiegel
von
Justus
von
Liebig).
Nach
der
Übertragung
des
Laborverfahrens auf die industrielle Spiegelfabrikation erwartete Liebig
hohe Einnahmen. Doch die Fabrik in der Nähe von Fürth, an deren Gewinn Liebig
beteiligt war, arbeitete mit Verlust und war der Konkurrenz nicht gewachsen. Das
Amalgamverfahren war rentabler. Als Konsequenz musste die Fabrik in 1862
schließen.
Mit der Einführung der Arbeitsschutzgesetze von 1889, also nach Liebigs Tod,
wurden die Spiegelhersteller gezwungen, die Produktion auf die Nassversilberung
umzustellen. Liebig hatte den Weg zu einem humaneren Produktionsverfahren
gebahnt. Geld mit seinem Verfahren konnte er zu Lebzeiten aber nicht verdienen.
Backpulver (1868)
Norton Horsford, der 1844 bei Liebig in Gießen studierte, ließ sich 1856 ein
Backpulver, das Hydrogenphosphate enthielt, patentieren. Er gründete 1859 die
Firma Rumford Chemical Works in Providence, Rhode Island (USA), wo es hergestellt
27
wurde. Mit seinem Produkt verdiente er in den vereinigten Staaten während des
Bürgerkriegs ein riesiges Vermögen.
Liebig, angeregt durch den großen wirtschaftlichen Erfolg Horsfords, begann sich für
die Chemie des Mehls und des Brotbackens zu interessieren. Als 1868 im heutigen
Polen eine Hungersnot herrschte, beschäftigte sich Liebig intensiver mit diesem
Thema. Liebig hatte acht Monate lang mit Horsfords Backpulver, einer Mischung aus
Calcium- und Magnesiumphosphaten mit Natriumhyrogencarbonat, experimentiert.
Er war der Ansicht, dass es besser sei Kaliumhydrogenphosphat anstelle von
Natriumhydrogenphosphat
zu
verwenden,
da
Weißmehl
mehr
Natrium-
als
Kaliumsalze enthalte. Außerdem würde man die besten Ergebnisse erzielen, wenn
das Backpulver mit dem Mehl vermischt und gesiebt werde, bevor dass Wasser
hinzugegeben werde.
Liebigs Versuch das Backpulver in Deutschland industriell auszubeuten scheiterte.
Erst als ein gewisser August Oetker die Rezeptur des Backpulvers weiterentwickelte
und das Produkt Hausfrauen zum Kuchenbacken verkaufte, stellte sich der Erfolg des
Backpulvers ein. Ab 1893 füllte er sein Backpulver Backin ab und ging ab 1898 zur
Massenproduktion über. Noch heute wird das Backpulver von der Dr. August Oetker
KG nach unveränderter Rezeptur hergestellt.
Es besteht aus dem Backtriebmittel Natron (Natriumhydrogencarbonat), Säure (etwa
Zitronen- oder Weinsäure), Phosphaten und einem Trennmittel (beispielsweise
Stearinsäure). Benutzt wird es beim Backen besonders von fett-, eiweiß- und
zuckerreichen Gebäcken und dient der Lockerung des Teigs.
Bereits beim Mischen des Teigs entsteht durch Verbindung mit Flüssigkeit als
Reaktion
des
Carbonats
und
der
Säure
Kohlendioxid
nach
folgender
Reaktionsgleichung:
NaHCO3(s) + H+(aq)  Na+(aq) + CO2(g) + H2O.
Die Hauptmenge an Kohlendioxid wird schließlich beim Erhitzen des Teigs
abgegeben. Es bewirkt, dass der Teig aufgeht. Dass wirklich Kohlenstoffdioxid
entsteht, beweist Versuch 7 (Kohlenstoffdioxidnach-weis).
28
Der Vorteil des Backpulvers gegenüber der Hefe ist die kürzere Zubereitungszeit.
Hefepilze benötigen zur Produktion von Kohlendioxid mindestens eine halbe Stunde.
Geschmacklich jedoch sind die Teigsorten sehr unterschiedlich.
5. Versuchsvorschriften
Versuch 1 (Explosion von Schwefel mit Kaliumchlorat)
Chemikalien:
S8:
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
KClO3:
Gefahrensymbol: Xn, O, N
R-Sätze:
R9 Explosionsgefahr bei Mischung mit brennbaren Stoffen
R20/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen und Verschlucken
R51/53 Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig
schädliche Wirkungen haben
S-Sätze:
S13 Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten
S16 Von Zündquellen fernhalten - Nicht rauchen
S27 Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen
S61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen /
Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen
29
Entsorgung: Kaliumchlorat wird mit Natriumthiosulfatlösung umgesetzt und neutral
in die Schwermetallabfälle gegeben.
Geräte: Abzug, Hammer und Amboss
Versuchsaufbau/-durchführung: Eine Spatelspitze Schwefel wird mit der
gleichen Menge Kaliumchlorat vorsichtig vermischt. Das Gemisch wird dann mit Hilfe
eines Hammers auf einem Amboss durch einen Schlag gezündet.
Beobachtungen: In dem Moment, in dem der Hammer auf das Gemisch trifft, ist
ein lauter Knall zu hören.
Auswertung der Versuchsergebnisse: Schwefel reagiert mit Kaliumchlorat
explosionsartig nach folgender Reaktionsgleichung:
2 KClO3(s) +3/8 S8(s)  2 KCl(s) + 3 SO2(g)
30
Versuch 2
(Suppentest: Li-Lsg. wird in der Bunsenbrennerflamme
zerstäubt)
Chemikalien:
LiNO3:
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
Entsorgung: Neutral in den Schwermetallabfällen.
Geräte: Sprühflasche und Bunsenbrenner
Versuchsaufbau/-durchführung: Das LiNO3 wird in Wasser gelöst und in eine
Sprühflasche
gegeben.
Mit
Hilfe
der
Sprühflasche
wird
es
in
die
Bunsenbrennerflamme gesprüht.
Beobachtungen: Die Flamme des Brenners wird rot, sobald sie mit der Lösung in
Berührung kommt.
Auswertung der Versuchsergebnisse: Die in der Lösung vorhandenen Li-Ionen
werden in der Flamme atomisiert. Die entstandenen Li-Atome werden dann durch die
Flamme weiter angeregt, so dass die Elektronen auf ein höheres Energieniveau
gebracht werden. Beim Zurückspringen der angeregten Elektronen auf ein
niedrigeres Niveau wird rotes Licht emittiert.
31
Die Flamme wird also nur rot wenn Li-Ionen in die Flamme gelangen. Somit konnte
Liebig seinen Verdacht mit diesem Versuch bestätigen.
Versuch 3 (Eisennagel in Kupferlösung)
Chemikalien:
CuSO4. 5 H2O:
Gefahrensymbol: Xn, N
R-Sätze:
R22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken
R36/38 Reizt die Augen und die Haut
R50/53 Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig
schädliche Wirkungen haben
S-Sätze:
S22 Staub nicht einatmen
S60 Dieser Stoff und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen
S61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen /
Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen
Eisennagel:
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
Entsorgung: Neutral in den Schwermetallabfällen.
Geräte: Petrischale
Versuchsaufbau/-durchführung: Ein Eisennagel wird in einer Petrischale mit
einer CuSO4-Lösung übergossen.
32
Beobachtungen: Nach kurzer Zeit hat sich der Eisennagel mit einer dünnen
Kupferschicht überzogen.
Auswertung der Versuchsergebnisse: Kupfer ist ein edleres Metall als Eisen.
Das Reduktionspotential von Cu beträgt 0,34 V, das von Fe –0,4 V.
Am Eisennagel bildet sich ein Lokalelement. Deshalb läuft die folgende Reaktion ab:
Fe(s) + Cu2+(aq)  Fe2+(aq) + Cu(s)
Eisen geht demnach in Lösung und elementares Kupfer schlägt sich an dem
Eisennagel nieder.
33
Versuch 4 (Elementaranalyse von Ethanol)
Chemikalien:
H2SO4 (konz.):
Gefahrensymbol: C
R-Sätze:
R35 Verursacht schwere Verätzungen
S-Sätze:
S26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt
konsultieren
S30 Niemals Wasser hinzugießen
S45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich dieses
Etikett vorzeigen)
CuO:
Gefahrensymbol: Xn
R-Sätze:
R22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken
S-Sätze:
S22 Staub nicht einatmen
Natronkalk:
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
CaCl2:
34
Gefahrensymbol: Xi
R-Sätze:
R36 Reizt die Augen
S-Sätze:
S22 Staub nicht einatmen
S24 Berührung mit der Haut vermeiden
Ethanol:
Gefahrensymbol: F
R-Sätze:
R11 Leichtentzündlich
S-Sätze:
S7 Behälter dicht geschlossen halten
S16 Von Zündquellen fernhalten - Nicht rauchen
Entsorgung: Die einzigen Abfälle sind Natronkalk und Calciumchlorid. Diese
Substanzen können in den Feststoffabfällen entsorgt werden.
Versuchsaufbau:
Eine Sauerstoffflasche wird am Tisch vor Umstürzen gesichert. Das Sauerstoffgas
wird mittels konzentrierter Schwefelsäure10 getrocknet. Dazu wird vor der
35
Waschflasche in der Abb. noch eine weitere Sicherheitswaschflasche aufgebaut. An
die zweite Waschflasche wird das Glührohr1 direkt angeschlossen. In dem Glührohr
befindet sich ein kleineres Glühröhrchen5, das die Probe aufnimmt. Insgesamt
werden 0,375 g Ethanol eingesetzt. Eine kleine Öffnung in dem kleineren
Quarzglasröhrchen soll das Ende eines gewellten Platindrahtes4 aufnehmen. Dahinter
kommt ein Glaswollepfropfen2, einige Gramm schwarzes Kupfer(II)oxid3 und wieder
ein Glaswollestopfen2. An das Glührohr sind die beiden U-Rohr angeschlossen, die die
beiden Absorptionsmittel enthalten. Das Erste befüllt man mit Calciumchlorid6 als
Absorptionsmittel für entstehendes Wasser. Zur Kondensierung des dampfförmigen
Wassers aus der Reaktion taucht man das erste U-Rohr in ein Eisbad. Das zweite URohr wird mit Natronkalk7 gefüllt und soll später durchfließendes CO2 absorbieren. Es
werden wieder jeweils Glaswollestopfen zum Einschluss der Absorptionsmittel
eingesetzt damit beim Wiegen keine Substanz verloren geht. Die beiden U-Rohre
müssen vorher gewogen werden und sollten danach mit Gummistopfen verschlossen
werden.
Versuchsdurchführung: Während des Aufbaus wurden bereits 0,375 g Ethanol in
das kleine Glühröhrchen gefüllt.
Nun stellt man den Druck an der Sauerstoffflasche auf 3-5 Blasen pro Sekunde
(gemessen in der Schwefelsäure) und spült so einige Zeit die Apparatur bevor man
das Kupferoxid zur Rotglut erhitzt. Der Sauerstoff, der nun unablässig vorbeifließt,
sorgt für eine ständige Oxidation der Kupferspäne.
Nun erwärmt man langsam und vorsichtig den Platindraht mit kleiner Flamme. Nach
etwa einer halben Minute auch das kleine Glühröhrchen von der Öffnung aus. Das
Ethanol verdampft und tritt am Platindraht heraus und verbrennt dort mit kleiner,
blauer Flamme. Nach einigen Minuten ist der größte Teil des Alkohols verdampft.
Nun erhitzt man noch einmal das kleine Glühröhrchen stark mit dem Brenner, so
dass kein Rest im Glühröhrchen verbleibt und so der Analyse verloren geht. Nun gilt
es, die U-Rohre zu wiegen. Dazu sollte man diese jeweils mit weiteren Gummistopfen
verschließen, damit sie nicht mit dem CO2 der Luft oder der Luftfeuchtigkeit
reagieren.
Beobachtungen: Rohr I = 1. U-Rohr mit Calciumchlorid
36
Rohr II = 2. Rohr mit Natronkalk
Rohr I: Differenz (Auswaage – Einwaage): 0,432 g (H2O)
Rohr II: Differenz (Auswaage – Einwaage): 0,707 g (CO2)
Auswertung der Versuchsergebnisse:
0,432 g H2O
. 2/
18
0,707 g . CO2
12/
44
= 0,048 g H = 12,8 % bezogen auf 0,375 g EtOH
= 0,19275 g C = 51,4 % bezogen auf 0,375 g EtOH
 O-Gehalt in der Probe = 35,8 %
 12,8 % / 1 = 12,8 / 2,2 = 5,8
 51,4 % / 12 = 4,3 / 2,2 = 1,9
 35,8 % / 16 = 2,2 / 2,2 = 1
 Summenformel von Ethanol = (C2H6O)n
Das Kupferoxid dient bei der Verbrennung wie folgt als Katalysator:
2 CuO(s) + C(g)  CO2(g) + 2 Cu(s)
CuO(s) + H(g)  H2O(g) + Cu(s)
2 Cu(s) + O2(g)  2 CuO(s)
Das Kupferoxid ermöglicht somit die vollständige Verbrennung des Ethanols zu
Kohlenstoffdioxid und Wasser.
C2H6O(l) + 3 O2(g)  2 CO2(g) + 3 H2O(g)
Das hierbei entstandene CO2 wird vom Nartonkalk absorbiert, und das H2O vom
Calciumchlorid.
All dies macht die obige Bestimmung der Summenformel des Ethanols möglich.
37
Versuch 5
(Nitratgehaltsbestimmung einer Kartoffel nach Kjeldahl)
Chemikalien:
Salzsäure (c = 0,01mol/l):
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
38
Natronlauge (c = 0,01mol/l):
Gefahrensymbol: Xi
R-Sätze:
R36/38 Reizt die Augen und die Haut
S-Sätze:
S26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt
konsultieren
Natronlauge (w = 0,5):
Gefahrensymbol: C
R-Sätze:
R35 Verursacht schwere Verätzungen
S-Sätze:
S26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt
konsultieren
S36/37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und
Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen
S45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich dieses
Etikett vorzeigen)
Devarda-Legierung (50% Cu, 45% Al, 5% Zn):
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
Indikatorlösung:
0,05g Bromthymolblau u. 0,1g Methylrot werden in 50ml Ethanol, w = 0,96,
gelöst.
Gefahrensymbol: F
R-Sätze:
R11 Leichtentzündlich
39
S-Sätze:
S7 Behälter dicht geschlossen halten
S16 Von Zündquellen fernhalten - Nicht rauchen
Entsorgung: Abfälle werden neutral im Ausguss entsorgt.
Geräte: Kjeldahl-Apparatur nach PARNAS, Porzellanschale, Küchenreibe, 1 200bzw.
250ml-Erlenmeyerkolben,
Vollpipette,
Glasstab,
Mörser
1
100ml-Becherglas,
mit
Pistill,
25ml-
Trichter,
und
Bürette,
100ml-Messzylinder,
Magnetrührer, Rührfisch, Stativmaterial, Trockenschrank (150°C), Waage.
Versuchsaufbau/Versuchsdurchführung:
40
10ml-
Circa 50 g Rohkartoffelmasse (geschält und gerieben) werden in eine Porzellanschale
abgewogen und bei 150 °C im Trockenschrank bis zur Massenkonstanz getrocknet.
Während des Trocknens sollte mehrmals mit einem Glasstab umgerührt werden.
Nach dem Trocknen ist der Wassergehalt der Kartoffel aus der Massendifferenz zu
ermitteln
Die getrocknete Kartoffel wird im Mörser zerkleinert, bevor sie zur Nitratbestimmung
nach Kjeldahl weiter aufgearbeitet wird. 2,5 g werden in einen 100 ml Becherglas
eingewogen, mit 50 ml ention. Wasser versetzt und 5 min mittels Magnetrührer
gerührt. Man erhält eine bräunliche Lösung, die von dem ungelösten Rest direkt in
den Kjeldahlkolben abfiltriert wird. Es wird noch mit 50 ml ention. Wasser
nachgespült. Diese Lösung wird mit einer Spatelspitze Devarda-Legierung versetzt
und die Apparatur zusammengesetzt. In dem Erlenmeyerkolben, der als Vorlage zur
Absorption des entstehenden Ammoniaks dient, werden 25ml Salzsäure (bei
höherem Nitratgehalt: 50ml), c = 0,01 mol/l, vorgelegt und 10 Tropfen der
Indikatorlösung hinzugefügt. Mit entionisiertem Wasser wird gerade soviel aufgefüllt,
dass das Ableitungsrohr des Kühlers in die Salzsäure hineinreicht. Über einen
Tropftrichter lässt man 10 ml Natronlauge, w = 0,5, zufließen.
Im 1 l Rundkolben wird Wasserdampf erzeugt. Die Kartoffellösung wird ebenfalls
erhitzt. Der entstandene Ammoniak wird durch den Wasserdampf ausgetrieben,
kondensiert im Liebigkühler und wird in der Vorlage von der vorgelegten Salzsäure
neutralisiert. Insgesamt werden 100 ml Destillat aufgefangen.
Nach Beendigung des Versuchs wird das Ablaufrohr des Kühlers mit Wasser
abgespült, um Fehler bei der anschließenden Titration zu vermeiden. Der
Kjeldahlkolben wird unter Wasserdampf von der Apparatur abgezogen und das
Einleitungsrohr über den Tropftrichter mit ention. Wasser gespült. Anschließend wird
die Produktion von Wasserdampf unterbrochen. Diese Reihenfolge ist unbedingt
einzuhalten, da sonst die Mischung im Kjeldahlkolben durch den entstehenden
Unterdruck im Wasserkolben durch das Einleitungsrohr zurückgezogen wird.
Das aufgefangene Destillat wird mit Natronlauge, c = 0,01 mol/l, bis zum Umschlag
von rot nach grün titriert. Der Verbrauch an Natronlauge wird von der vorgelegten
Menge an Salzsäure, c = 0,01 mol/l, abgezogen. Daraus ergibt sich der Verbrauch an
Salzsäure.
41
Beobachtungen: 50,1 g Rohkartoffelmasse wiegen nach dem Trocknen noch 10,3
g. Nach 26,5 ml Natronlauge, c = 0,01 mol/l schlägt die Farbe von rot nach grün um.
Auswertung der Versuchsergebnisse: Da die Eiweißstoffe der Kartoffelprobe mit
der eingesetzten konzentrierten Natronlauge durch Abspaltung der Aminogruppe
ebenfalls Ammoniak bilden, müssen diese zuerst entfernt werden. Die kann durch
Denaturierung der Proteine durch Erhitzen erfolgen. Auch Stärke ist ein Störfaktor für
die Analyse, weil sie bei der Behandlung Kleister bildet, der die Destillation behindert.
Sie ist aber in kaltem Wasser unlöslich und kann somit entfernt werden.
Das Nitrat in der Kartoffel wird mit Hilfe der Devarda-Legierung zu Ammoniak
reduziert, der mit stark konzentrierter Natronlauge ausgetrieben und durch
Wasserdampf in eine Vorlage mit Salzsäure überdestilliert. Den tatsächlichen
Verbrauch an Salzsäure erhält man durch die Rücktitration mit Natronlauge.
Aus den oben genannten Werten ergibt sich ein Wassergehalt von 79 %
50ml Salzsäure dienten als Vorlage, die mit 26,5 ml Natronlauge der gleichen
Konzentration zurücktitriert wurden. Dies entspricht einem Verbrauch von 23,5 ml
Salzsäure durch den entstanden Ammoniak. 1ml Salzsäure, c = 0,01 mol/l, t = 1,000
 0,62005 mg Nitrat.
Daraus folg, dass in 2,5 g Trockenmasse 14, 571175 mg Nitrat enthalten sind.
Dies entspricht 60, 033241mg in 10,3 g. Dies entspricht genau 0,12 % bezogen auf
50,1 g.
Der daraus resultierende Nitratgehalt beträgt 1200 ppm.
42
Versuch 6 (Versilberung von Glas)
Chemikalien:
Glucose-Lösung:
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
Silbernitrat:
Gefahrensymbol: C, N
R-Sätze:
R34 Verursacht Verätzungen
R50/53 Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig
schädliche Wirkungen haben
S-Sätze:
S26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt
konsultieren
S45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich dieses
Etikett vorzeigen)
S60 Dieser Stoff und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen
S61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen /
Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen
43
Ammoniaklösung (w = 0,25):
Gefahrensymbol: C, N
R-Sätze:
R34 Verursacht Verätzungen
R50 Sehr giftig für Wasserorganismen
S-Sätze:
S26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt
konsultieren
S36/37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und
Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen
S45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich dieses
Etikett vorzeigen)
S61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen /
Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen
Entsorgung: Die entstandene Lösung wird salzsauer zu den Silberabfällen gegeben.
Geräte: Bechergläser, Tropftrichter.
Versuchsaufbau/Versuchsdurchführung: Mit Hilfe des Silbernitrats und der
Ammoniaklösung stellt man sich zuerst eine ammoniakalische Sibernitratlösung her.
Dazu löst man etwas Silbernitrat in
Wasser und tropft so lange konz.
Ammoniaklösung hinzu bis sich der enstehende Niederschlag wieder löst.
Jetzt gibt man in einem sauberen Becherglas zu etwas Glucose-Lösung etwa die
gleiche Menge an ammoniakalischer Silbernitratlösung.
Beobachtungen: Nach einiger Zeit hat sich elementares Silber an der Wand und an
dem Boden des Becherglases niedergeschlagen.
44
Auswertung der Versuchsergebnisse: Der Zucker liegt zum Teil in Aldehydform
vor und hat wie folgt mit der Silbernitratlösung reagiert:
R-CHO(aq) + 2 Ag+(aq) + 2 OH-(aq)  R-COOH(aq) + 2 Ag(s) + H2O
Das hierbei entstehende Silber schlägt sich dann an der Wand und auf dem Boden
des Reagenzglases nieder.
45
Versuch 7 (Kohlenstoffdioxidnachweis im Backpulver)
Chemikalien:
Backpulver:
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
Kaltges. Ba(OH)2-Lösung:
Gefahrensymbol:
R-Sätze:
S-Sätze:
Entsorgung: Neutral in den Schwermetallabfällen
Geräte: Reagenzglas und Gärröhrchen
Versuchsaufbau/-durchführung: In einem Reagenzglas wird etwas Backpulver
mit Wasser versetzt. Das Reagenzglas wird dann mit einem durchbohrtem
Gummistopfen mit Gärröhrchen verschlossen. Das Garröhrchen ist mit einer
kaltgesättigten Bariumhydroxidlösung gefüllt.
Beobachtungen: Nach kurzer Zeit wird die klare Lösung im Gärröhrchen weiß und
undurchsichtig.
Auswertung der Versuchsergebnisse: Gibt man Wasser zu Bacpulver entsteht
wie folgt Kohlenstoffdioxid:
46
NaHCO3(s) + H+(aq)  Na+(aq) + CO2(g) + H2O
Das
Kohlenstoffdioxid
reagiert
dann
mit
der
Bariumhydroxidlösung
Bariumcarbonat.
CO2(g) + Ba2+(aq) + 2 OH-(aq)  BaCO3(s) + H2O
Das Bariumcarbonat fällt aus und sorgt für eine weiße Trübung.
47
zu
Versuch 8
(Verbrennung von Schwefelkohlenstoff in Stickstoffmonoxid)
Chemikalien:
CS2:
Gefahrensymbol: T, F
R-Sätze:
R11 Leichtentzündlich
R36/38 Reizt die Augen und die Haut
R48/23 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition
durch Einatmen
R62 Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen
R63 Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen
S-Sätze:
S16 Von Zündquellen fernhalten - Nicht rauchen
S33 Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen
S36/37 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung ragen
S4 Von Wohnplätzen fernhalten
NO:
Gefahrensymbol: O, T+, C
R-Sätze:
R8 Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen
R26 Sehr giftig beim Einatmen
R34 Verursacht Verätzungen
S-Sätze:
48
S1 Unter Verschluß aufbewahren
S9 Behälter an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren
S17 Von brennbaren Stoffen fernhalten
S26 Bei Berührung mit den Augen gründlich mit Wasser abspülen und Arzt
konsultieren
S36/37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und
Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen
S45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt zuziehen (wenn möglich dieses
Etikett vorzeigen)
Entsorgung: Die entstehenden Gase lässt man in den Abzug entweichen. Der
entstehende Schwefel wird im Abzug sublimiert.
Geräte: Verbrennungsrohr mit Gummistopfen, Kaufmann-Klammer, Bunsenbrenner
und Stativ.
Versuchsaufbau/-durchführung: Das Verbrennungsrohr (Glasrohr (60 cm lang,
Durchmesser: 8 cm)) wird unter Wasser mit NO-Gas gefüllt und mit zwei
Gummistopfen verschlossen. In dieses Rohr gibt man nun 1 ml CS2. Durch
Umschwenken wird das CS2 verdampft. Dabei muss mehrfach durch Anheben eines
der Stopfen ein Druckausgleich durchgeführt werden. Das Rohr wird auf ein Stativ
gestellt und mit einer Klammer fixiert. Das entstandene explosive Gemisch wird mit
einem Bunsenbrenner entzündet.
Beobachtungen: Es entsteht eine blaue Stichflamme und ein Knall. Außerdem hat
sich an der Wand des Rohres Schwefel niedergeschlagen.
Auswertung der Versuchsergebnisse: Folgende Reaktionsgleichung erklärt die
obigen Beobachtungen:
CS2(g) + 4 NO(g)  1/8 S8(s) + CO2(g) + 2 N2(g)
49
6. Schulrelevanz
Gesamtthema
Das Gesamte Thema eignet sich in meinen Augen sehr gut zur Anwendung in der
Schule. Liebig gilt als eine der herausragensten Persönlichkeiten der Chemie. Deshalb
kann man sich gerade im Umfeld von Marburg oder Gießen etwas näher mit dem
Thema im Unterricht auseinandersetzen.
Ausflüge in das Liebig-Museum in Gießen könnten durchgeführt werden. Auch
fächerübergreifender Unterricht z. B. mit Geschichte wäre denkbar. Dieses Thema
könnte möglicherweise auch während einer Projektwoche behandelt werden. Dem
Einsatz im Unterricht stehen somit mehrere Wege zur Verfügung
Versuche
7G.2 Stoffe werden verändert. Die chemische Reaktion
2.1 Einführung in die chemische Reaktion (V 1, V 7)
8G.2 Ordnung in der Vielfalt – Atombau und PSE
2.4 Alkalimetalle (V 2)
9G.2 Säuren und Laugen
2.3 Anwendungen der Säure-Base-Theorie nach Brönsted (V 5)
10G.1 Redoxreaktionen
1.2 Ausgewählte Redoxreaktionen (V 3, V 8)
10.G2 Einführung in die Kohlenstoffchemie
2.2 Weg zur Molekül oder Summenformel (V 4)
11G.1 Kohlenstoffchemie I:
50
Kohlenstoffverbindungen und funktionelle Gruppen (V 4, V 6)
11G.2 Kohlenstoffchemie II:
Technisch und biologisch wichtige Kohlenstoffverbindungen (V 4)
7. Quellen
Literatur:
Wilhelm Strube: „Justus Liebig Eine Biographie“, Sax-Verlag Beucha, 1998
William H. Brock: „Justus von Liebig Eine Biographie des großen Wissenschaftlers
und Europäers“, Vieweg, 1999
Begleitdokumentation von Stefanie Schulz und Peter Menzel Universität Hohenheim:
„Justus von Liebig „Alles ist Chemie“ Ausstellung an der Universität Hohenheim 5.
März - 30. April 1999 Workshop Institut Dr. Flad 6. März 1999”
E.
Gerstner:
„Skriptum
zum
Anorganisch-Chemischen
Praktikum
für
Lehramtskandidaten“ ,Marburg 1993/2003
E. Fluck / C. Mahr: „Anorganisches Grundpraktikum“ 6.Auflage, Weinheim 1985
Küster/Thiel: „Rechentafel für die Chemische Analytik“, 105. Auflage, de Gruyter,
Berlin – New York 2003
Riedel: „Anorganische Chemie“ 6. Auflage, de Gruyter, Berlin 2004
Charles E. Mortimer/Ulrich Müller: „Das Basiswissen der Chemie“, 8. Auflage, Thieme
2003
51
„http://de.wikipedia.org/wiki/Backpulver“
„http://de.wikipedia.org/wiki/Radikaltheorie“
„http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf-Kugel-Apparat“
„http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCnger“
„http://de.wikipedia.org/wiki/Fleischextrakt“
„http://de.wikipedia.org/wiki/Tollensprobe“
„http://de.wikipedia.org/wiki/Babynahrung“
Bilder:
Abb.:1 – 11, 13 - 22, 25, 26: Wilhelm Strube: „Justus Liebig Eine Biographie“, SaxVerlag Beucha, 1998, S.: 2, 12, 13, 15, 21, 31, 50, 51, 65, 69, 79, 87, 110, 111, 119,
183, 192, 193, 195, 197, 220, 223, 233
Abb.: 23 +24: „http://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf-Kugel-Apparat“
Abb.: 12, 27 – 32, 34: Begleitdokumentation von Stefanie Schulz und Peter Menzel
Universität Hohenheim: „Justus von Liebig „Alles ist Chemie“ Ausstellung an der
Universität Hohenheim 5. März - 30. April 1999 Workshop Institut Dr. Flad 6. März
1999”, S.: 25, 32, 33, 34, 35, 37
52
Abb.: 33: „http://de.wikipedia.org/wiki/Tollensprobe“
53
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