Liebe verbindet alle - Der Avatar unserer Zeit

Werbung
Liebe verbindet alle
Verkörperungen der Liebe – junge Männer und Frauen!
Es ist unbedingt erforderlich, dass der Mensch die Bedeutung der menschlichen Werte in
seinem Leben erkennt. Wegen des Fehlens der menschlichen Werte führt der Mensch
heute ein menschenunwürdiges Leben.
Das Praktizieren der menschlichen Werte ist für den Weltfrieden unerlässlich
Der Mensch hat zwei Arten von Eigenschaften: innere und äußere. Schlechte
Eigenschaften wie Verlangen, Begierde (kāma), Zorn (krodha), Habgier (lobha),
Anhaftung, Täuschung (moha), Stolz, Dünkel (mada) und Eifersucht, Hass (mātsarya)
sind die äußeren, während Wahrheit (satya), Rechtschaffenheit (dharma), Frieden
(shānti), reine Liebe (prema) und Gewaltlosigkeit (ahimsā) innere sind. Heute gibt der
Mensch seine ewigen und wahren inneren Werte auf und trachtet nach allem, was weltlich
und vergänglich ist. Stattdessen sollte er seinen Blick nach innen richten und den Zustand
des reinen Selbst-Bewusstseins (ātmabhāva) entwickeln.
Es genügt, wenn der Mensch in der Wahrheit lebt. Dann wird dharma1 sich von selbst
einstellen. Wo Wahrheit und Rechtschaffenheit herrschen, da wird Frieden sein. Wenn wir
Frieden haben, wird Liebe in uns fließen. Dann wird kein Raum für Gewalttätigkeit in uns
sein. Heute findet ihr, wohin ihr auch blickt, Gewalttätigkeit, Leiden und Sorgen. Der
Mensch sollte sich deshalb alle Mühe geben, seine inneren menschlichen Werte zu
entwickeln. Wahrheit ist ewig und unzerstörbar. Sie wird weder geboren noch stirbt sie.
Wahrheit ist nur eine. Sie ist für alle die Gleiche. Ihr könnt nicht sagen, dass es eine
Wahrheit für einen bestimmten Menschen und eine andere Wahrheit für andere
Menschen gibt. Wahrheit ist universal – sie gilt für alle Menschen in gleichem Maße.
Diese universale Wahrheit müsst ihr pflegen. Sprecht die Wahrheit, sprecht aber
gleichzeitig liebenswürdig (satyam brūyāt, priyam brūyāt); vermeidet es, für den
Betroffenen unangenehme Wahrheit auszusprechen (na brūyāt satyam apriyam). Das ist
wahre Menschlichkeit. Wenn ihr an der Wahrheit festhaltet, folgt ihr dem richtigen Weg.
Was ihr in eurem Herzen fühlt, solltet ihr mit eurer Zunge aussprechen. Was ihr mit eurer
Zunge aussprecht, solltet ihr in Handlung umsetzen.
Der Mensch sollte sein Herz erweitern. Er sollte seine Liebe nicht allein auf seine Frau
und seine Kinder beschränken. Es gibt nur eine Wahrheit, aber die Gelehrten geben ihr
viele Namen (ekam sad viprāh bahudhā vadanti). Wahrheit ist nur eine; es gibt keine
zweite Wahrheit. Tatsächlich ist Wahrheit ein anderer Name für brahman 2, das
allgegenwärtig ist. Deshalb entwickelt zuallererst Wahrheit und verankert sie fest in eurem
Herzen. Wenn ihr Wahrheit in euer Herz pflanzt, wird sich dharma daraus entwickeln. Mit
dem Wachsen des dharma werdet ihr Frieden erlangen. Wenn ihr Frieden habt, wird eure
Liebe sich ausweiten und allumfassend werden. Dann werden die Unterschiede zwischen
‚mein’ und ‚dein’ verschwinden, und überall wird die Liebe herrschen. Infolgedessen wird
die Gewalt von der Erde verschwinden. Dann wird es keinen Kampf und keinen Streit
mehr geben.
_________________________________
© Sathya Sai Vereinigung e.V. Deutschland
1
der dharma = Gebot Gottes; die Pflicht des Menschen; Verhaltensregeln oder Regeln der Selbstdisziplin,
Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit, Moralgefühl, Tugendhaftigkeit – Anm.d.Ü.
2 das brahman = das Allumfassende; das Universelle; das alles durchdringende, göttliche, namenlose,
formlose, ewig absolute, allem innewohnende Prinzip – Anm.d.Ü.
Liebe verbindet alle
2
Das Licht der Liebe erleuchtet das Universum
Zorn, Verlangen, Habgier, Täuschung, Stolz und Eifersucht sind nicht die natürlichen
Eigenschaften eines Menschen. Diese Eigenschaften müssen kontrolliert werden. Haltet
sie fest unter Kontrolle. Ihr singt viele Lieder. Nur wenn ihr sie im richtigen Rhythmus und
in der richtigen Tonlage singt, werden sie sich angenehm anhören. Genauso müssen sich
eure Wünsche in Grenzen halten. Wenn ihr heiraten wollt, gut, dann mögt ihr das tun.
Später, wenn ihr euch Kinder wünscht, mögt ihr auch diese haben. Doch solltet ihr sie in
der richtigen Weise aufziehen, damit sie dem Weg zu Gott folgen und ihr Leben erlösen.
Für die richtige Lebensführung eines Menschen gibt es bestimmte Regeln. Der Mensch
sollte sich nicht wie die Tiere, Vögel oder Raubtiere benehmen. Er sollte sein Verhalten
kontrollieren. Dies ist das Wichtigste für einen Menschen. Der Mensch besitzt eine
ungeheuer große Kraft. Diese Kraft muss richtig genutzt werden.
Die menschlichen Werte sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Was ist die Form
der Wahrheit? Wer hat sie gesehen? Sie hat keine Form. Sie entspringt aus unserem
Herzen. Was ist dharma? Dharma bedeutet, den Lehren unseres Herzens zu folgen. Wo
ist Frieden? Im Außen? Nein, im Außen findet ihr nur Unfrieden. Obwohl der Mensch alle
Arten von Reichtum besitzt, hat er ein Verlangen nach Frieden und nur Frieden. Ihr könnt
jeden Millionär fragen. Seine Antwort wird sein: „Ich habe Geld, Häuser und alle Arten von
Reichtum; ich habe alles, aber keinen inneren Frieden.“ Frieden ist also nicht in der
äußeren Welt zu erlangen. Er muss von innen kommen. Wo Frieden ist, da ist Liebe.
Liebe überschüttet alle und jeden mit ihrem Licht; sie erleuchtet das gesamte Universum.
Wenn ihr eure Liebe verstärkt, kann es keinen Hass geben. Hass entsteht aus dem
Gefühl des Getrenntseins. Wenn ihr dagegen das Gefühl des Einsseins entwickelt, wie
kann es dann Hass zwischen euch geben?
Oh Bangaru (Goldstücke)! Keiner von euch sollte schlechte Eigenschaften wie Eifersucht,
Hass, Verlangen und Zorn haben. Entwickelt Liebe. Liebe ist Gott, Gott ist Liebe. „Prema
mudita mānase kaho, Rāma, Rāma, Rām…(Rezitiert den Namen Rāma mit einem Herzen
voller Liebe). Liebe ist das größte Geschenk Gottes an den Menschen. Der Wert jedes
materiellen Objekts in dieser Welt lässt sich schätzen, doch niemand kann den Wert der
Liebe schätzen. Entwickelt deshalb Liebe! Nicht nur das, teilt eure Liebe mit anderen.
Wenn ihr euer Leben so führt, indem ihr eure Liebe miteinander teilt, könnt ihr nicht von
schlechten Eigenschaften wie Hass, Eifersucht, Stolz usw. befallen werden. Ihr kennt die
chemische Kreide namens Lakshman Rekha. Wenn ihr damit einen Strich auf dem Boden
zieht, kann kein Insekt in euer Haus eindringen. Genauso können da, wo es Liebe gibt,
keine schlechten Eigenschaften eindringen. Es genügt, wenn ihr nur die Eigenschaft der
Liebe habt. Wenn ihr eure Liebe mit anderen teilt, wird sie nicht abnehmen. Tatsächlich
wird sie umso mehr wachsen, je mehr ihr sie mit anderen teilt. Alle Menschen dieser Welt
sind die Kinder Gottes. Er ist ihr Vater. Deshalb haben alle das gleiche Recht auf seinen
Besitz. Alle sollten diesen göttlichen Besitz der Liebe miteinander teilen. Ihr könnt alles
auf dieser Welt vergessen, aber vergesst niemals Gott. Alles auf dieser Welt ist
vergänglich; es kommt und geht. Doch die Liebe ist anders; sie kommt und wächst.
Entwickelt Liebe zu Gott. Praktiziert das ständige Rezitieren des göttlichen Namens
(nāmasmarana) mit unerschütterlichem Glauben an Gott. Wir sprechen jeden Tag über so
viele Dinge. Können wir nicht heilige Namen wie Rāma und Krishna aussprechen?
Zweifellos können wir das. Wenn ihr diese heiligen Namen rezitiert, werden all eure
Sorgen und Schwierigkeiten verschwinden. Der Mensch kennt viele Arten von Leiden:
Geboren werden ist Leiden; auf der Erde sein ist Leiden;
die Welt verursacht Leiden und auch der Tod;
Liebe verbindet alle
3
die gesamte Kindheit ist Leiden und ebenso das Alter;
das Leben ist Leiden, Versagen ist Leiden;
alle Handlungen und Schwierigkeiten verursachen Leiden;
selbst Glücklichsein ist ein mysteriöses Leiden.
Nur die Hingabe an Swami wird all euer Leiden beenden.
Oh Menschen! Entwickelt solche Hingabe und Liebe.
(Gedicht in Telugu)
Der Kern aller spirituellen Übungen ist die Reinheit des Bewusstseins
Entwickelt Liebe zu Gott, um von eurem Leiden befreit zu werden. Dies ist die göttliche
Kur für all euer Leiden. Das Rezitieren des Namens Gottes kann allen Arten von Leiden
ein Ende bereiten. Wo ist Gott? Wo ihr auch hinblickt, da ist Gott. Die fünf grobstofflichen
Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther oder Raum (pancabhūta) sind die
Manifestationen Gottes. Der Körper ist wie eine Blase auf dem Wasser. Der Geist (mind3)
ist wie ein verrückter Affe. Folgt nicht dem Körper. Folgt nicht dem Geist. Folgt eurem
Gewissen. Entwickelt ein reines und unerschütterliches Bewusstsein. Tatsächlich haben
alle unsere spirituellen Übungen (sādhana) den Zweck, die Reinigung des Geistes
(cittashuddhi) zu erreichen. Die schlechten Eigenschaften Verlangen, Zorn, Habgier,
Täuschung, Stolz und Eifersucht kommen von außen. Sie sind nicht unsere inneren
Eigenschaften. Unsere inneren Werte sind Wahrheit, Leben entsprechend den göttlichen
Geboten, Frieden, reine Liebe und Gewaltlosigkeit. Diese müssen wir pflegen.
Wohin ihr heute auch blickt, findet ihr Gewalttätigkeit. Die Menschen ergehen sich um des
Geldes willen in allen Arten von Gewalttätigkeit. Geld kommt und geht, doch die Moral
kommt und wächst! Viele Könige haben in der Vergangenheit außerordentlich großen
Reichtum angehäuft. Konnte irgendeiner von ihnen auch nur einen Bruchteil davon
mitnehmen? Nein! Zum Zeitpunkt seines Todes rief Alexander der Große seine Minister
zu sich und sagte ihnen, sie sollten seinen Körper nach seinem Tode in ein weißes Tuch
hüllen und dabei seine Hände mit nach oben gedrehten Handflächen herausschauen
lassen und den Leichenzug durch alle Straßen der Hauptstadt ziehen lassen. Sein Ziel
war, den Menschen die Botschaft zu vermitteln, dass der Mensch jede Menge Geld
erwerben und jede Anzahl von Königreichen erobern mag, aber am Ende die Welt mit
leeren Händen verlassen muss. Aller Reichtum, den wir erwerben, kann uns nur
vorübergehende Befriedigung geben. Wahre und immerwährende Glückseligkeit liegt nur
in der Liebe. Es genügt nicht, wenn ihr eure Zeit mit Liebe verbringt, solange ihr hier in
Prashānti Nilayam seid. Diese glückseligen Augenblicke sollten für immer bewahrt
werden. Ihr solltet weiter in Liebe leben, wo ihr auch seid. Ungeachtet in welchem Land
ihr lebt, ob in den USA, in Großbritannien, Japan oder Deutschland, Liebe unterliegt
keiner Veränderung. Es ist nur euer Körper, der durch die räumliche Begrenzung
gebunden ist, aber Liebe ist universal. Sie durchdringt alles. Sie bedeutet Einheit. Ihr
solltet deshalb Liebe entwickeln. Liebt selbst diejenigen, die euch feindlich gesinnt sind.
Wenn ihr solch einer Person begegnet, grüßt sie, indem ihr sagt: „Hallo Bruder! Wie geht
es dir?“ Dann wird diese Person antworten, indem sie ebenfalls sagt: „Bruder! Wie geht es
dir?“ Alle sind Brüder und Schwestern. Gott ist der Vater von allen. Wie die Bhagavadgītā
verkündet, ist der ewige ātman4 in allen Wesen ein Teil Gottes. Alle sind ein Aspekt
mind = Geist, Eigenwille, Denken, Meinung, Empfindungen, Gemüt, Verstand – Anm.d.Ü.
der ātman = die unsichtbare Grundlage, das wirkliche Selbst, die dem Menschen innewohnende
Göttlichkeit; die Seele, welche die Wirklichkeit innerhalb der fünf Schichten (kosha) darstellt, deren äußerste
der physische Körper ist; der göttliche Funke im Inneren. Der ātman ist die Wirklichkeit hinter dem Schein
und jedem Wesen innewohnend; er ist unsterblich; er ist der Zeuge, unberührt von allem Wandel in Zeit und
Raum; er ist das Geheimnis jenseits dessen, was sich durch Körperliches fassen lässt. – Anm.d.Ü.
3
4
Liebe verbindet alle
4
Gottes. Ihr seid nicht verschieden von mir. Alle sind eins. Ihr solltet Glauben an dieses
Einssein entwickeln. Wo ist Gott? Er ist in jedem menschlichen Wesen gegenwärtig. Er
wohnt im Herzen der Menschen. Entwickelt das Gefühl: „Alles was ich tue, bringe ich
Gott, dem Bewohner meines Herzens, als Opfer dar.“ Glaubt fest daran, dass, was auch
geschieht, nur zu eurem Wohle ist. Ihr wisst, dass einer Person, die an Malariafieber
leidet, die bittere Chininmischung verabreicht wird. Nur wenn der Kranke diese bittere
Mischung zu sich nimmt, geht das Fieber zurück. Erkennt die Wahrheit, dass genauso die
Leiden und Schwierigkeiten, die ihr durchmacht, zu eurem eigenen Wohle sind. Gott ist in
allen und jedem gegenwärtig. Ihr braucht euch nicht irgendwohin zu begeben, um nach
ihm zu suchen. Wenn ihr in euer Herz schaut und eure Liebe mit anderen teilt, könnt ihr
leicht Gott visualisieren. Alle sind durch das Band der Liebe verbunden. Alle sind in der
Liebe vereint. Fühlt euch deshalb, wo immer ihr hingeht, mit allen Menschen verbunden.
Besonders die Jugend kann viel erreichen, wenn sie vereint ist. Beten, Singen und
Rezitieren des göttlichen Namens und Liebe zu Gott sind die drei spirituellen Übungen,
die wir zu praktizieren haben. Wenn ihr euer Leben auf der Grundlage dieser drei
spirituellen Übungen führt, könnt ihr alles erreichen.
Neulich fuhr ich nach Chennai (Madras). Bevor ich dorthin fuhr, glaubten viele Leute dort
nicht an Gott. Doch sie wurden verwandelt, nachdem ich dort gewesen war. Karunanidhi
sagte, er habe sein Herz Swami gegeben.
Oh Gott, ich bringe dir das Herz dar, das du mir gegeben hast.
Was sonst kann ich dir zu deinen Lotosfüßen niederlegen?
Ich bete zu dir, meine Opfergabe anzunehmen.
(Gedicht in Telugu)
Gott ist nicht getrennt von euch. Ihr seid nicht getrennt von Gott. Ihr und Gott sind eins. Ihr
solltet euch immer vor Augen halten: „Gott ist in meinem Herzen gegenwärtig. Ich bin
wahrhaft Gott.“ Die Namen und Formen sind verschieden, doch es gibt nur einen Gott.
Verschiedene Formen Gottes wie Rāma, Krishna usw. sind Formen, die sich Künstler wie
Ravi Varma vorgestellt haben. Tatsächlich hat Gott keine bestimmte Form. Die Muslime
beten zu Allah. Allah hat keine Form. Es gibt keinen höheren Gott als Allah. Er ist der
Höchste. Gott hat keinen Namen und keine Form. Doch er nimmt die Form an, die ihr
ständig kontempliert. Ihr werdet zu dem, wie ihr fühlt und denkt (yad bhāvam tad bhavati).
Wir visualisieren Gott je nach unseren eigenen Gedanken und Gefühlen als eine
bestimmte Form. Entwickelt das Gefühl: „Gott ist in mir, bei mir und leitet mich“ und führt
ein glückliches Leben.
Aus Bhagavāns Ansprache am 11. Februar 2007 in Prashānti Nilayam anlässlich der Parthi Yatra
(Pilgerfahrt nach Puttaparthi) der Adilabad-Devotees
Alle Sanskrit erläuternden ‚Anm.d.Ü.’ = Prof. Dr. phil. Martin Mittwede und sein Buch SANSKRIT/DEUTSCH von 1999
___________________________________
© Sathya Sai Vereinigung e.V. Deutschland
Herunterladen