Läuse Läuse sind flügellose Insekten, die als blutsaugende Außenparasiten am Menschen vorkommen. Man unterscheidet Kopf-, Filz- und Kleiderläuse. Die Kopflaus ( Pediculus capitis) befindet sich hauptsächlich an den Kopfhaaren des Menschen, nur ausnahmsweise an den Körperhaaren. Sie ist 2 bis 3 mm lang und grau, jedoch nach dem Blutsaugen rotbraun bis rot. Die Filzlaus ( Pediculus pubis, Phthirius pubis) befällt Körperpartien des Menschen mit Scham-, Damm- und Beinbehaarung. Die Kleiderlaus ( Pediculus humanus corporis oder vestimenti) hält sich in Kleidungsstücken auf und kommt sehr selten am Kopf vor. Entwicklung der Läuse Für die Kopflaus ist die Temperatur von 28 Grad in Kopfhautnähe ideal. Unter 12 Grad legt sie keine Eier mehr. Die Eier ( =Nissen) werden perlschnurartig mit einer widerstandsfähigen Kittsubstanz an die Haaransätze geklebt, aufgrund der Temperatur möglichst nahe an die Kopfhaut. Das befruchtete Weibchen legt alle 24 Stunden in der Nacht ca. 6 Eier ab, insgesamt können bis zu 140 Eier in der Lebenszeit eines Weibchens produziert werden. Die Nissen lassen sich schwer abstreifen bzw. ausspülen. Ernährung der Läuse Die Kopflaus saugt mit ihrem Stechrüssel 3 bis 5 mal täglich mehrere Milliliter Blut aus der Kopfhaut, wobei ein Saugvorgang 35-45 Minuten dauert. Ohne frisches Blut überlebt sie je nach Temperatur 1(bei 35°) bis 7 Tage (bei 10-20°C). Inkubationszeit(=Zeit der Ansteckung bis zum Auftreten des Läusebefalls) ist 8-9Tage. Die Entwicklung eines Eies bis zur erwachsenen Laus dauert nur 10 Tage, die Lebenslänge 30 Tage( bei der Filzlaus nur 5 Tage). Nach dem Schlüpfen müssen die Larven innerhalb von 24 Stunden Blut aufnehmen, um überleben zu können. Übertragung Die Kopflaus wird von Kopfhaar zu Kopfhaar oder durch Kontakt mit befallenen Mützen, Kopfstützen, Mänteln, Bettzeug übertragen. Läuse springen tatsächlich von Kopf zu Kopf, wenn diese nahe genug beieinander liegen. Filzläuse breiten sich durch engen Körperkontakt aus, vor allem während des Geschlechtsverkehrs. Manchmal auch durch Bettzeug, Kleidung, Toilettendeckel, wo sie jedoch nicht lange überleben. Symptome bzw. Diagnose eines Läusebefalls Juckreiz ist häufig das erste Anzeichen für einen Läusebefall. Läuse stechen wie Mücken durch die Haut und können durch eine Komponente ihres Speichels die Blutgerinnung hemmen und Blut saugen. Die Haut bzw. Kopfhaut juckt danach wie ein Mückenstich. Aufgekratzte Wunden heilen manchmal schlecht, können sich entzünden.und eitern. Die Läuse sind vor allem hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken mit dem bloßen Auge zu erkennen. Nach der Blutmahlzeit sind sie braun-rot und in blondem Haar gut auszumachen. In dunklem Haar kann man besser die weißen, 0,8mm großen Eier sehen, die mit Abstand bis zu einem halben Zentimeter zum Haaransatz liegen. Eier, die in größerem Abstand zur Kopfhaut gefunden werden, enthalten wahrscheinlich kein lebensfähiges Insekt. Behandlung der befallenen Person Die Eliminierung der Kopfläuse ist einfach. In der Apotheke gibt es ohne Rezept eine Auswahl an Produkten, die Läuse und Nissen bekämpfen. Es gibt chemische und pflanzliche Präparate, die das Nervensystem der Läuse schädigen. Sie sind besonders wirksam, dürfen jedoch bei einzelnen Personengruppen wie Schwangeren, Stillenden, Säuglingen und Asthmatikern nicht angewendet werden. Als Alternative gibt es ein Präparat auf Basis pflanzlicher Öle, die die Körperöffnungen der Läuse verschließen und dadurch deren Hautatmung unterbinden. Die Öle lösen dabei auch die Kittsubstanz auf, mit der die Nissen an die Haare geklebt sind. Diese werden dann leichter ausgekämmt. Zur Behandlung werden die Flüssigkeiten oder Gele in das Haar eingerieben oder aufgesprüht und nach einer bestimmten Einwirkungszeit mit Wasser ausgespült. 8bis 10 Tage nach der Behandlung ist eine gewissenhafte Kontrolle von Haaransätzen, Nacken, Ohren und Schläfen nötig und falls erforderlich eine Wiederholungsbehandlung nötig. Unentbehrlich...der Nissenkamm: Ein sogenannter Nissenkamm ist ein Spezialkamm zur Entfernung der Läuseeier. Er sollte immer nach der Behandlung sorgfältig angewendet werden, um tote und evt noch intakte Eier rauszukämmen. In der Apotheke gibt es unterschiedliche Kämme aus Metall und Kunststoff. Die meisten haben nur ganz feine Zähne, mit denen die Eier erfasst werden. Dies ist wichtig, da auch nach einer Behandlung intakte Eier übrigbleiben. Inzwischen gibt es einen Kamm mit feinen und großen Zähnen, der die feinen Nissen und größeren Läuse entfernt. Gekämmt wird am besten vom Nacken in die Stirn . Man beugt sich über Waschbecken oder Badewanne, damit die Nissen sofort weggespült werden können. Behandlung der Mitmenschen Wegen der leichten Übertragbarkeit von Läusen bestimmt das Gesetz, daß von Läusen Befallene keine Gemeinschaftseinrichtungen wie z. B. Schulen und Kindergärten besuchen dürfen! Familienmitglieder und Personen, die engen Kontakt hatten, sollten mindstens 12 Tage lang das Kopfhaar auf Läusebefall prüfen und bei Bedarf behandeln. Ansonsten muß ein enger Kontakt vermieden werden, ebenso das Benutzen von gleichen Kämmen, Bürsten und Bettwäsche. Kleidungsstücke sollten nicht dicht nebeneinander hängen. Prophylaxe Oben genanntes Gel zur Behandlung des Läusebefalls, das auf Basis pflanzlicher Öle besteht, kann auch in das feuchte Haar dünn eingerieben und trockengefönt werden. Es bietet dann einen Schutz vor Läusebefall. Behandlung der Umgebung Läuse können sich kurzfristig auch an Kleidungsstücken und Wohntextilien aufhalten. Hier einige Tipps: Soviel wie möglich bei 60° waschen, z.B. Bettwäsche, Handtücher, Bürsten und Kämme im Stoffbeutel. Isolieren, was nicht bei 60°waschbar ist. Kuscheltiere, Kissen, Kleidungsstücke 4 Wochen lang in einer Plastiktüte dicht verschließen. Die Läuse verhungern dann. Oder die Plastiktüte 48 Stunden in die Tiefkühltruhe legen Den Rest putzen und saugen, z.B. Polstermöbel, Autokopfstützen und Teppiche. Dazu einen neuen Staubsaugerbeutel verwenden für maximale Saugleistung und diesen danach natürlich in den Müll werfen. Auf jeden Fall ist es keine Katastrophe, wenn Ihr Junior eines Tages Läuse mitbringt. Vielleicht hat Ihnen dieser Artikel etwas den Schrecken davor genommen. Vor allem ist es keine Frage der persönlichen Hygiene, denn Läuse fühlen sich auch auf sauberen Köpfen wohl!!!