Heute noch ein ELF – morgen schon ein Branchenriese Neues europäisches Etikettenforum des FINAT reflektiert die wachsende Rolle der Etiketten Den Haag, Niederlande – 26. August 2015 – Die rasanten Veränderungen auf dem Markt für Etikettenproduktion haben zur Gründung des neuen FINAT European Label Forum geführt (ELF) , das mehr als 300 Teilnehmer aus Europa und darüber hinaus anzog. Das ELF ersetzt den seit langem etablierten jährlichen FINAT-Kongress und fand vom 11. – 13. Juni in Amsterdam statt. Es vertrat alle Stufen der komplexen Etiketten-Wertschöpfungskette und hat den Schwerpunkt auf die Probleme der Unternehmen, insbesondere in Hinblick auf die Sicherung der Rentabilität in der aktuellen Wirtschaftslage, gelegt. Das Forum hat eine Vielzahl von Fachthemen, angefangen bei Markenbildung und Marketing über Innovationen und Technologien bis zu Produktion und Unternehmensfragen, behandelt. „Mit der Entwicklung neuer Technologien zur Produktdekoration, von Sleeves und In-Mould-Etiketten bis zur gedruckten Elektronik, haben sich Definition und Rolle der Etiketten in den letzten Jahren dramatisch verändert“, erläutert Jules Lejeune, Geschäftsführer des FINAT. „Angesichts eines zunehmend internationalen Kundenstamms aus Markeninhabern und Einzelhändlern und einer Welt von Verbrauchern, die Experten für soziale und Online-Medien sind, stehen die Etikettenverarbeiter wirklich vor einer großen Aufgabe. Und da die Verarbeiter ohne Zweifel mit der Herausforderung konfrontiert sind, Änderungen umzusetzen, hat der europäische Branchenverband FINAT sowohl den Wunsch als auch die Pflicht, für seine Mitglieder eine neue Informations- und Bildungsplattform zu schaffen.“ Lejeune sagte, dass sich der Etikettenverbrauch im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr um 5,7 % erhöht habe und die Branche seit 2012 und der Weltwirtschaftskrise einen „stabilen und kräftigen Aufschwung“ verzeichne. Im ersten Quartal 2015 setzte sich das Wachstum bei Papieretiketten mit 8,8 % und bei Folienmaterial mit 7,7 % gegenüber dem gleichen Quartal 2014 fort. Er stellte auch den nur für Mitglieder erhältlichen FINAT RADAR vor, der die Trends bei den europäischen Verarbeitern, Markeninhabern und Materialzulieferern beobachtet, über den Stand der Investitionen in konventionelle Druckmaschinen im Vergleich zur Digitaldrucktechnik informiert und eine regelmäßige halbjährliche Analyse zu diesen Themen erarbeitet. Die jüngste Umfrage des FINAT RADAR unter den Verarbeitern ergab, dass 40 % der europäischen Verarbeiter von Selbstklebeetiketten bereits aktiv Sleeve-Etiketten drucken, wobei mindestens 20 % der Unternehmen zusätzlich auch flexible Verpackungen und/oder In-Mould-Etiketten anbieten. Herman van Rompuy, ehemaliger Präsident des Europäischen Rates, sprach zur Zukunft des Etikettengeschäfts im komplexen europäischen Rahmen. Er sagte: „Die gegenseitige Abhängigkeit ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen europäischen Union sowie dazu, sich vielen der Chancen und Herausforderungen erfolgreich zu stellen, mit denen Europa, der Euro selbst und die aktuelle Wirtschaftslage in der Eurozone konfrontiert ist.“ Erfolgreiche Unternehmensführung Der scheidende FINAT-Präsident Kurt Walker eröffnete die Plenarsitzungen. Zu den Hauptrednern zählte auch Rasmus Ankersen, Autor des Bestsellers „The Gold Mine Effect“ und „Hunger in Paradise“ sowie internationaler Unternehmer und Sprecher zur Leistungsentwicklung. Er ermutigte die Delegierten, sich eine „Outside-In-Perspektive“ anzueignen, weil „Erfolg keine gerade Linie“ ist. Dann hat er Geschäftsfälle vorgestellt, die sowohl Sieger als auch Verlierer zeigten, wobei er betonte, dass „guten Ergebnissen immer gute Entscheidungen vorausgehen“ und dass „Leistung gleich Potenzial minus Störeinflüsse“ ist und dass das, „was man sieht, nicht notwendigerweise auch das ist, was man erhält“. Ramses Dingenouts, Senior Packaging and Identity Design Manager bei Heineken, erläuterte, wie ein 1860 gegründetes Familienunternehmen, Innovationen umsetzt, um weiter erfolgreich zu bleiben. Das Unternehmen hat die erste grüne Bierflasche erfunden, die heute in 93 Ländern auf der ganzen Welt, erhältlich ist. Noch heute unterstützt es neue und sich entwickelnde Technologien, um die Marke Heineken zu fördern. Er sagte: „Selbstklebeetiketten ermöglichen die Mehrfach-Versionierung von Verpackungen. Und das ist heute eine der Kernstrategien unseres Unternehmens.“ Auf die Beziehungen zwischen Lieferanten und deren strategische Kunden ging Gordon Crichton, Direktor des Institut du Management de l’Achat International, Frankreich, ein. Er betonte, dass für die Käufer früher der Preis im Mittelpunkt stand, heute dagegen ist es das Wachstum. Zulieferer, die bei ihren Kunden punkten wollen, müssen sich darauf konzentrieren, die Kosten zu senken, Innovationen zu fördern und die Marktreife zu beschleunigen. Auch sollten sie eine größere Nähe zum Geschäft eines strategischen Kunden aufbauen, dessen Hauptpartner erkennen und mit ihnen zusammenarbeiten. Parallele Geschäftssitzungen Das Forum veranstaltete drei ausführliche parallele Sitzungen zu den drei Themenkreisen „Vertrieb, Marketing und PR“, „Technologie und Produktion“ sowie „Management und Unternehmen“. Cindy van Cauter, Inhaberin des in den Niederlanden ansässigen Einkäufer- und Trend-Forschungsinstituts Quotus Research, unternahm mit den Delegierten einen Einkaufsbummel in die Zukunft und analysierte die neue Realität für Etiketten in der neuen Realität des Einzelhandels. In dem Maße wie sich die Verbraucher von den Gängen der Supermärkte lösen und in die Welt des OnlineEinzelhandels vordringen, verändert sich auch die Rolle des Etiketts, sagte sie. QR-Codes und weitere scannbare Leistungsmerkmale sind Bestandteil des täglichen Lebens und für junge Menschen „verblassen die Grenzen zwischen Offline- und Online-Einkauf“. Lars Wallentin, ein renommierter Experte für Markenverpackungen und Gründer der Plattform Packaging Sense, sprach über die Bedeutung der Verpackung und der Etiketten als Kommunikationsmedium. Er unterstrich, dass „Verpackung Werbung ist, denn sie spricht zu den Menschen!“ Mehr Technologie-Optionen für Etiketten Für die neue Arbeitsgruppe für Verarbeitungstechnologien des FINAT meldeten sich zwei Sprecher zu Technologien und Produktion zu Wort. Dan Muenzer, VP Marketing bei Constantia Flexibles und derzeitiger Vorsitzender des TLMI, informierte über Entwicklungen bei den Produktdekorationstechnologien, die mit den gängigen Selbstklebeetiketten konkurrieren, wie Etiketten ohne Trägermaterial (Linerless-Labels), flexible Verpackungen, nachfüllbare Tüten, SleeveEtiketten jeder Art, Direktdruck, vorgeklebte Folien, Dosen, In-Mould-Etiketten, Personalisierung, NFC und gedruckte Elektronik. Er ging ebenfalls auf Entwicklungen bei Behältern, wie Papierflaschen, und auf die zahlreichen verschiedenen Recycling-Optionen, die heute verfügbar sind, ein. Onno Ponfoort von der globalen Management- und Unternehmensberatungsagentur Berenschot äußerte sich zu den Auswirkungen des 3D-Drucks bzw. der additiven Fertigung. „Personalisierung, kleine Auflagen und On-Demand-Produktion sind wichtige Leistungsmerkmale des Nutzenversprechens des 3D-Drucks. Doch ich erkenne auch Alleinstellungsmerkmale für Lösungen mit Selbstklebeetiketten“, sagte er. „Aus diesem Grund könnten die Geschäftsmodelle im Ökosystem des 3D-Drucks Ihrer Branche auch einige interessante Perspektiven bieten.“ Nachfolgeplanung in Familienunternehmen Auf Management- und Unternehmensthemen konzentrierte sich der sehr aktive Young Managers Club (YMC) des FINAT. Jozef Lievens, Partner der belgischen Wirtschaftskanzlei Eubelius, sprach zu fünf wichtigen Fragen der Nachfolgeplanung in Familienunternehmen, während Nick Mockett, Partner des Beratungsunternehmens für Unternehmensfinanzen und M&A bei Moorgate Capital, Hinweise für den Verkauf von Unternehmen gab, wenn eine Familiennachfolge nicht möglich oder nicht gewünscht ist. Die Delegierten konnten auch an einem praktischen Produktionsworkshop teilnehmen, der von Jan Mekers, Inhaber der Beratungsagentur für Lean und Change Management Richter IMA, geleitet wurde. Auch eine Zulieferer-Ausstellung gehörte zum Etikettenforum und die Preise der FINAT Etiketten- und Recycling-Wettbewerbe des Jahres 2015 wurden verliehen. Positives Echo Das ELF-Etikettenforum stieß bei den Teilnehmern auf ein positives Echo. So bezeichnete Chris Ellison von OPM (Labels & Packaging) Group Ltd, die Veranstaltung als ein „Muss für Unternehmer in der Schmalbahndruckbranche“. Gavin Rittmeyer, Martin Automatic Inc, lobte die „ausgezeichnete Palette von Referenten und Networking-Möglichkeiten.“ Und für Filip Weymans, Xeikon, war das ELFForum „einer großer Meilenstein des Jahres“. Klaus Damberg von Synthogra meinte: „Für alle Verarbeiter war das gesamte Programm von großer Relevanz“, während Ramon Lee, Brotech Graphics Co, Ltd., betonte: „Ich habe viele neue Informationen erhalten… insbesondere zu neuen Entwicklungen beim Marketing und in der Technologie sowie zu Führungsqualitäten.“ Lejeune ergänzt abschließend: „Das ELF-Forum hat sein Versprechen gehalten und ein breites Spektrum von unternehmensrelevanten Informationen und Kompetenzen zur Verfügung gestellt, die eine höhere Rentabilität und Wachstum fördern. Ein sich änderndes Profil des Endanwendermarktes, Weiterentwicklungen in der Drucktechnologie sowie der Zugang zu einer Reihe neuer Produktdekorationen – diese Trends können und werden neben den Selbstklebeetiketten im Drucksaal des Etikettenverbeiters bestehen.“ ### A selection of high resolution images is available for via this download link. Über FINAT FINAT, der internationale Verband der Hersteller selbstklebender Produkte und von damit in Zusammenhang stehenden Produkten und Dienstleistungen, wurde 1958 in Paris gegründet und hat seinen Sitz in Den Haag, Niederlande. Mit mehr als 500 Mitgliedern in über 50 Ländern weltweit bietet der FINAT den Etikettenverarbeitern und allen Zulieferern der Etikettenindustrie zahlreiche Möglichkeiten des Informationsaustausches und der internationalen Vernetzung. www.finat.com Weitere Informationen erhalten Sie bei: FINAT Jules Lejeune Tel.: + 31 (70) 312 39 10; [email protected] duomedia Nancy Vermeulen Tel.: + 32 (4) 86 26 05 59; [email protected]