Verwalten von kritischen Anwendungen und Infrastrukturen mit System Center Essentials 2007 Microsoft Corporation Veröffentlicht: April 2007 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 © 2007 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stellen die aktuelle Sicht auf das Produkt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung durch das Unternehmen Microsoft dar. Da Microsoft auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren muss, stellt dies keine Verpflichtung seitens Microsoft dar, und Microsoft kann die Richtigkeit der hier dargelegten Informationen nach dem Zeitpunkt der Veröffentlichung und die zukünftige Verfügbarkeit des besprochenen Programms nicht garantieren. Dieses Dokument dient nur zu Informationszwecken. MICROSOFT SCHLIESST FÜR DIE INFORMATIONEN IN DIESEM DOKUMENT JEDE GEWÄHRLEISTUNG AUS, SEI SIE AUSDRÜCKLICH ODER KONKLUDENT. Microsoft, Active Directory, Windows, das Windows logo und Windows Server System sind eingetragene Marken oder Marken in den USA und/oder anderen Ländern. Die in diesem Dokument aufgeführten Produkt- und Firmennamen können geschützte Marken ihrer jeweiligen Inhaber sein. VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ............................................................ 3 Kritische Anwendungen ......................................................... 4 Die Rolle von System Center Essentials 2007 ................................... 5 Management Packs ............................................................ 5 Verwalten von Server-Betriebssystemen ......................................... 5 Überwachung des Systemstatus ................................................ 6 Überwachung von Warnungen ................................................... 7 Behebung von Problemen ...................................................... 8 Bereitstellen von kritischen Patches ........................................ 8 Verwaltung von Active Directory ............................................... 9 Überwachung von Domänencontrollern .......................................... 9 Überwachung der Replikationsperformance .................................... 10 Überwachung von Domänencontrollerereignissen ............................... 10 Tools für die Fehlerbehebung in Active Directory-Domänen ................... 10 Verwalten von Exchange Server ................................................ 11 Überwachung von Exchange-Diensten .......................................... 11 Überwachung der Exchange-Performance ....................................... 12 Verwaltung von SQL Server 2005 ............................................... 12 Überwachung des Status der Datenbank-Engine ................................ 13 Überwachung der Datenbankgröße ............................................. 13 Überwachung der Datenbankleistung .......................................... 14 Verwalten von Microsoft® Internetinformationsdienste (IIS) ................... 15 Überwachung von IIS-Websites ............................................... 15 Überwachung anderer IIS-Dienste ............................................ 17 Überwachung der IIS-Leistung ............................................... 17 Verwaltung von Microsoft® SharePoint Services ................................ 19 Überwachung von SharePoint-Komponenten ..................................... 19 Verwaltung von Netzwerkgeräten ............................................... 19 Überwachung des Netzwerkstatus ............................................. 20 Remotekonfiguration ........................................................ 21 Visualisierung der Netzwerktopologie ....................................... 21 Erstellen von personalisierten Ansichten ..................................... 22 Import von weiteren Management Packs ....................................... 23 Zusammenfassung .............................................................. 24 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Kritische Anwendungen Früher war der Einsatz wichtiger Technologien auf spezialisierte Anwendungen und erfahrene Benutzer eingeschränkt. Programme wurden normalerweise auf wenigen großen Systemen und unabhängig voneinander ausgeführt. Dies hat sich grundlegend geändert - heute ist fast jede Organisation und jeder Mitarbeiter von Computerressourcen abhängig. In modernen IT-Umgebungen sind bestimmte Anwendungen und Dienste oftmals überlebenswichtig. Ausfälle eines einzelnen Servers können dazu führen, dass dutzende oder gar hunderte von Mitarbeitern nicht mehr arbeiten können. In einem öffentlichen Netzwerk wie dem Internet können die Auswirkungen noch weitaus drastischer sein. Wenn bewertet wird, wie wichtig eine Anwendung (bzw. die Server, auf denen sie ausgeführt wird) ist, müssen IT-Mitarbeiter die Anzahl der von der Anwendung abhängigen Einzelpersonen berücksichtigen. Im Allgemeinen deutet eine große Benutzerzahl auf ein wichtiges System hin. Der IT-Stab sollte außerdem die Kosten für Ausfallzeiten und Datenverluste berücksichtigen. Aus diesen Erkenntnissen kann oftmals eine Gesamteinschätzung für die Wichtigkeit einer IT-Infrastrukturkomponente ermittelt werden. Moderne IT-Anwendungen sind heutzutage weit komplexer als früher. Es ist bei einer Anwendung nicht ungewöhnlich, dass sie von vielen anderen Bereichen der Infrastruktur abhängig ist - vom physischen Netzwerk bis hin zu Anwendungsservern. Wenn ein Benutzer ein Performanceproblem meldet, gibt es buchstäblich dutzende von möglichen Ursachen. Ziel des IT-Mitarbeiterstabes ist es, so viele Probleme wie möglich zu verhindern und auftretende Probleme so schnell wie möglich zu isolieren und zu beheben. Dies manuell zu erreichen, scheint eine unlösbare Aufgabe zu sein. Eine Automatisierung kann somit zu einer weit besseren Leistung und zu weniger Ausfallzeiten führen. Dieses Whitepaper befasst sich damit, wie Microsoft System Center Essentials (Essentials) 2007 für die Verwaltung und die Fehlerbeseitigung bei unternehmenskritischen Anwendungen eingesetzt werden kann. Wir werden uns verschiedene Anwendungen und Servertypen ansehen. Sie erhalten Informationen zu typischen Problemen und zu deren Behebung. Microsoft System Center 4 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Die Rolle von System Center Essentials 2007 System Center Essentials (Essentials) 2007 wendet sich an die typischen Probleme von IT-Mitarbeitern in mittelständischen Unternehmen. Diese Administratoren sind normalerweise „Allrounder", die für eine Vielzahl von Aufgaben verantwortlich sind. Sie müssen unter anderem dafür sorgen, dass die Systeme korrekt konfiguriert und verwaltet werden. Zu solchen kritischen Anwendungen, Systemen und Diensten gehören zum Beispiel die aus Abbildung 1. Windows Server Active Directory Exchange Server SQL Server 2005 IIS/Web-services SharePoint Netzwerk -geräte Abbildung 1: Häufig eingesetzte kritische Anwendungen und Dienste Management Packs In einer IT-Umgebung kann es fast unbeschränkt viele Anwendungen und Dienste geben. Für ein einzelnes Produkt wäre es fast unmöglich, Informationen zu jeder vorstellbaren Software bereitzustellen (besonders in Bezug auf selbst entwickelte Anwendungen). IT-Allrounder in mittelständischen Unternehmen können kaum Experten in all diesen Technologien sein. Und hier kommt die Idee der Management Packs ins Spiel. Essentials 2007 wird mit solchen Management Packs ausgeliefert. Management Packs sind Sammlungen von Einstellungen, Ansichten und Best Practices, die von Experten für die jeweilige Technologie erstellt wurden. Jedes dieser Management Packs fügt dem Überwachungsbereich der Konsole anwendungsspezifische Informationen hinzu. Mit diesen Informationen können Sie dann Fehler erkennen und beheben. Standardmäßig installiert Essentials 2007 Management Packs für wichtige Windows-Betriebssysteme, Anwendungen und Dienste (zum Beispiel Windows Server®, Microsoft® Active Directory, Microsoft® SQL Server™ und Microsoft® Exchange Server). Diese sind speziell für mittelständische Unternehmen angepasst worden. Die Management Packs bieten IT-Mitarbeitern eine Vielzahl von Vorteilen. Sie erhalten Informationen und Erfahrungswerte von Experten zur jeweiligen Anwendung und profitieren von Best Practices. Anwendungsentwickler profitieren außerdem davon, dass die Management Packs angepasst werden können. Zusätzlich können natürlich eigene Management Packs erstellt werden. Wir werden uns in diesem Whitepaper anschauen, welche Management Packs mit Essentials 2007 für kritische Anwendungen installiert werden. Verwalten von Server-Betriebssystemen Moderne IT-Anwendungen kann man als komplexe Strukturen ansehen, deren Microsoft System Center 5 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Grundlage entsprechende Server-Betriebssysteme bilden. Die Features dieser zugrundeliegenden Betriebssysteme umfassen alle Funktionalitäten, die kritische Anwendungen zur Ausführung und zur Kommunikation über das Netzwerk benötigen. Von Diensten zur Namensauflösung (zum Beispiel DNS) bis hin zu kompletten Weboder Anwendungsdiensten sind Plattformen wie zum Beispiel Windows Server 2003 eine kritische Komponente der Infrastruktur. Essentials 2007 bietet unzählige Wege, über die standardmäßige serverseitige Dienste und Anwendungen verwaltet werden können. Zusätzlich zu diesen Standardmöglichkeiten aus dem Überwachungsbereich gibt es weitere Möglichkeiten über den Bereich “Microsoft Windows Server”. Überwachung des Systemstatus In den meisten mittelständischen Unternehmen sind die IT-Mitarbeiter für die Überwachung und Verwaltung vieler verschiedener Server zuständig. Es ist jedoch schwierig, den Status so vieler Server manuell zu überwachen. Im Abschnitt "Health Monitoring" („Statusüberwachung“) des Management Packs “Microsoft Windows Server” finden Sie daher eine Übersicht aller verwalteten Server (Abbildung 2). Außerdem finden Sie hier grundlegende Konfigurationsinformationen. Alle Server, auf denen es möglicherweise Probleme gibt, werden außerdem deutlich angezeigt. Abbildung 2: Statusinformationen zu Servern Im Bereich "Operating System Events" („Betriebssystemereignisse“) haben Sie außerdem die Möglichkeit, sich Fehlerquellen anzeigen zu lassen. In der Ansicht “Services or Drivers Failing to Start” („Dienste oder Treiber mit Microsoft System Center 6 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Startfehlern“) sehen Sie zum Beispiel alle Prozesse, die möglicherweise nicht korrekt ausgeführt werden. Sie haben so die Möglichkeit, größere Probleme zu verhindern. Überwachung von Warnungen Ein in vielen IT-Umgebungen oft eingesetztes Verfahren ist es, sich einen schnellen Überblick zu den aktuellen Problemen zu verschaffen. Alarme basieren auf Regeln, die bestimmte Bedingungen definieren. Wenn zum Beispiel eine bestimmte Festplatte fast voll ist, dann kann ein Alarm an die IT-Mitarbeiter versendet werden. In der Ansicht „Active Alerts“ (“Aktive Warnungen”) finden Sie eine Zusammenfassung aller Informationen (siehe Abbildung 3). Sie sehen die Definitionen aller Warnbedingungen. Zusätzlich sind die Warnungen nach ihrem Schweregrad gruppiert. Abbildung 3: Anzeige der aktiven Warnungen in der Essentials 2007-Konsole Zusätzlich zu den grundlegenden Informationen zu allen Problemen finden Sie in der „Active Alerts“-Ansicht ("Aktive Warnungen") Informationen zum wahrscheinlichen Grund des Problems sowie Empfehlungen zur Behebung. Microsoft System Center 7 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Behebung von Problemen Wenn Sie Probleme bei Windows Server 2003-Computern beheben möchten, finden Sie die am häufigsten notwendigen Aufgaben direkt im Aktionsbereich. Sie können Befehle remote auf dem betreffenden Server ausführen (zum Beispiel Chkdsk zur Überprüfung des Dateisystems, oder Ping zum Testen von Netzwerkverbindungen) und sich die Ergebnisse direkt anzeigen lassen. Bereitstellen von kritischen Patches Server-Betriebssysteme aktuell zu halten, ist ein wichtiger Aspekt der ITVerwaltung. Es gibt die Möglichkeit, Patches automatisch oder manuell zu installieren. Die erfolgreiche Installation kann danach mit Essentials 2007 überprüft werden. Im Bereich „Updates“ ("Aktualisierungen") können Sie festlegen, wann und wie Updates installiert werden. Der Updatekonfigurationsassistent von Essentials 2007 führt Sie schnell durch die entsprechenden Konfigurationsschritte. Es ist nicht nötig, Aufgaben wie die Konfiguration von Gruppenrichtlinien manuell auszuführen. Sie können festlegen, wie welche Updates installiert werden. Außerdem können Sie einen Zeitplan für das Herunterladen von Updates festlegen. Da Updates in vielen Unternehmen vor der Bereitstellung getestet werden, gibt es die Möglichkeit, neue Updates freizugeben. Essentials 2007 kann Patches automatisch für die relevanten Systeme bereitstellen. Am wichtigsten ist jedoch, dass Administratoren in der Lage sind, die erfolgreiche Bereitstellung von Patches zu überprüfen (siehe Abbildung 4). Abbildung 4: Anzeige des Bereitstellungsstatus eines Updates Microsoft System Center 8 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Verwaltung von Active Directory Für die Verwaltung aller Sicherheitsbereiche sind Organisationen von zentralisierten Verzeichnisdiensten abhängig. Wenn sich ein Benutzer zum Beispiel zum ersten Mal an einem Netzwerk anmeldet, dann werden seine Authentifizierungsinformationen von einem Active Directory-Domänencontroller verarbeitet. Um die erforderliche Sicherheit zu garantieren, benötigen andere Dienste und Anwendungen außerdem domänenbasierte Konten. Da Dienste wie Active Directory die Basis für viele Netzwerkkomponenten bilden, stellen sie ganz eindeutig eine der wichtigsten vom Administrator zu verwaltenden Anwendungen dar. Wenn Domänendienste mit schlechter Leistung oder gar nicht ausgeführt werden, kann es sein, dass die Benutzer nicht korrekt arbeiten können. Zwar nutzt Active Directory eine verteilte Multi-Master-Datenbank, trotzdem kann der Ausfall eines Domänencontrollers zu Leistungsproblemen oder ausgefallenen Diensten führen. Wir sehen uns daher in den nächsten Abschnitten an, wie Administratoren mit Essentials 2007 den Status und die Leistung von Active Directory überwachen können. Überwachung von Domänencontrollern Windows-Computer, die als Active Directory-Domänencontroller konfiguriert sind, stellen eine kritische Komponente für die Authentifizierungs- und Autorisierungsdienste in einer Domäne dar. Aufgrund der Ausfallsicherheit und aus Leistungsgründen ist es normal, mehrere Domänencontroller bereitzustellen. Systemadministratoren sind damit befasst, die Verfügbarkeit und die Synchronisation der gesamten Domänendatenbank zu überwachen. Mögliche Fehler können zu Konfigurationsproblemen, Netzwerkproblemen oder zu Hardwareausfällen führen. Abbildung 5: Überwachung von Active Directory-Domänencontrollern mit Essentials Microsoft System Center 9 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Mit dem “Microsoft Windows Active Directory”-Management Pack kann die Verzeichnisdienst-Infrastruktur sehr leicht überwacht werden. Über die Ansicht “DC Server 2003 State” („Status der Windows 2003-Domänencontroller“) sehen Sie beispielsweise, welche Computer als Domänencontroller konfiguriert sind (siehe Abbildung 5). Bei Standardproblemen stehen Links zur Verfügung, mit denen diese behoben werden können. In einigen Fällen erhalten Sie Informationen zu den erforderlichen Schritten. Wenn zum Beispiel eine Gruppenrichtlinieneinstellung nicht korrekt angewandt wird, dann können Sie mit GPUpdate die Einstellungen neu anwenden - ohne auf die nächste automatische Aktualisierung warten zu müssen. Wenn die Anmeldevorgänge zu langsam sind, können Sie DCDiag und AD General Response Task nutzen, um weitere Informationen zu diesem Problem zu erhalten. In anderen Fällen können Sie Probleme oft mit nur einem Klick auf einen bereitgestellten Link lösen. Überwachung der Replikationsperformance Die Active Directory-Replikation sorgt dafür, dass die Sicherheits- und Konfigurationsinformationen auf allen Domänencontrollern konsistent sind. In verteilten Umgebungen können Faktoren wie langsame oder unzuverlässige Netzwerkverbindungen oft dazu führen, dass die Replikation verzögert wird. Oft treten Probleme wie neue Konten, die nicht sofort auf allen Domänencontrollern verfügbar sind, auf. Im Bereich "Replication Monitoring" („Replikationsübewachung“) finden Sie mehrere praktische Ansichten, mit denen Sie Statistiken zur Replikation und zur Replikationslatenz abfragen können. Diese Daten können Sie dann nutzen, um mögliche Konfigurations- oder Infrastrukturprobleme zu erkennen und rechtzeitig zu beheben. Überwachung von Domänencontrollerereignissen Active Directory nutzt eine komplexe Architektur. Es gibt viele verschiedene Dienste, die alle korrekt ausgeführt werden müssen. Vom Standpunkt eines Administrators aus ist es besonders wichtig, Active Directory-Ereignisse zu überwachen. Die Ansicht “DC Server 2003 Events” („Ereignisse auf Windows 2003Domänencontrollern“) stellt daher eine Schnellübersicht der wichtigen Probleme zur Verfügung. Die Elemente werden hierzu nach ihrem Schweregrad sortiert angezeigt. Genauso wichtig wie die Überwachung ist es zu erkennen, welche Ereignisse wichtig sind und weitere Maßnahmen notwendig machen. Daher stellt die Ansicht “DC Server 2003 Active Alerts” („Windows 2003-Domänencontroller - Aktive Warnungen“) Informationen zu den Ereignissen bereit, die bestimmte Vorgaben aus dem Active Directory-Management Pack überschreiten. Sie sind so in der Lage, wichtige Probleme zu erkennen, die andernfalls unbemerkt geblieben wären. Tools für die Fehlerbehebung in Active Directory-Domänen Wir haben uns bisher angeschaut, wie Sie Domänencontroller mit dem “Microsoft Windows Active Directory”-Management Pack überwachen können. Windows-basierte Domänencontroller stellen jedoch eine Vielzahl von Werkzeugen bereit, mit denen detaillierte Leistungsdaten zu einzelnen Bereichen abgerufen werden können. Diese Utilities können außerdem für einfache Administrationsaufgaben genutzt werden. Über Essentials 2007 stehen zum Beispiel die folgenden Utilities bereit: DCDIAG: Dieses Werkzeug kann dazu genutzt werden, Informationen zum Microsoft System Center 10 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Gesamtstatus von Active Directory abzufragen. Es ist besonders dann sehr nützlich, wenn es Konfigurationsprobleme mit einem bestimmten Server gibt. GP Update: Windows-Gruppenrichtlinien sind eine Technologie, mit der Benutzer- und Computereinstellungen in einer IT-Umgebung verwaltet werden können. Dieses Tool kann dazu genutzt werden, die Gruppenrichtlinien sofort zu aktualisieren. LDP Tool Console Task: Systemadministratoren, die mit LDAP-Abfragen vertraut sind, können dieses Tool für entsprechende Abfragen nutzen. AD General Response Task: Einer der wichtigsten Aspekte des Status eines Domänencontrollers ist die Geschwindigkeit des Zugriffs auf die Domänendatenbank. Dieses Tool misst diese Zugriffsgeschwindigkeit (Abbildung 6) Abbildung 6: Ergebnisse von AD General Response Task Verwalten von Exchange Server Viele Organisationen nutzen für ihre Messaging-Dienste anscheinend ein "natürliches" Überwachungssystem: Wenn ein Mailserver oder Router ausfällt, rufen die Benutzer bei der IT an. An diesem Verfahren kann man sehr gut sehen, wie wichtig ein Messaging-System für Organisationen ist. Ohne einen schnellen Zugriff auf die E-Mails, die Kalender und gemeinsame Arbeitsbereiche kann die Produktivität zum vollständigen Stillstand kommen. Noch schlimmer - es kann sogar zu Datenverlusten kommen. Microsoft Exchange Server ist in vielen Organisationen die zentrale Komponente der Kommunikationsinfrastruktur und hat eine Vielzahl von verschiedenen Aufgaben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Essentials 2007 Features zur Überwachung und Verwaltung von Exchange bereitstellt. Überwachung von Exchange-Diensten Das “Microsoft Exchange Server”-Management Pack fügt eine Vielzahl von Ansichten zur Essentials 2007-Konsole hinzu. Über die Ansicht “All Server State” („Status aller Server“) erhalten Sie einen Überblick zu allen Computern, auf denen Exchange Server ausgeführt wird. Wenn es ein Problem gibt, können Sie hier feststellen, worum es sich handelt. Da es für Administratoren wichtig ist, unabhängig von ihrem Aufenthaltsort Warnmeldungen zu erhalten, können diese per Microsoft System Center 11 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 E-Mail, SMS oder Pager versendet werden. Mit den Ansichten aus dem Management Pack können Sie den Status vieler verschiedener Dienste und Komponenten der Exchange Server-Plattform im Auge behalten - inklusive von SMTP, POP3 und IMAP4, Routing, Replikation, Outlook Web Access (OWA) und dem MTA (Message Transfer Agent). Wird ein Problem erkannt, erhalten Sie Detailinformationen und Hinweise zur Lösung des Problems. Überwachung der Exchange-Performance Benutzer gehen heutzutage davon aus, dass auch Nachrichten mit großen Anhängen innerhalb von Sekunden versendet werden. Glücklicherweise vereinfacht Essentials 2007 die Überwachung von Leistungsstatistiken für die wichtigsten Anwendungen und Dienste. Wenn sich zum Beispiel ein Benutzer darüber beschwert, dass Nachrichten von außerhalb der Organisation nur langsam übertragen werden, dann können Sie mit der Ansicht “SMTP Performance Data” entsprechende Leistungsdaten abrufen. So können Sie feststellen, ob die Ursache des Problems auf dem Server oder zum Beispiel an der Internetverbindung liegt. Zusätzlich zu Problemen mit Protokollen und Verbindungen können Sie auch die Warteschlangen überwachen. Die Ansichten “Mail Queues” („Mail-Warteschlangen“) und “Mail Flow” („Mail-Fluss“) stellen Informationen zur Gesamtleistung bereit. Ein weiteres mögliches Leistungsproblem ist die Anmeldung an Outlook Web Access-Servern (OWA) - diese kann von den Benutzern zum Beispiel als sehr langsam wahrgenommen werden. Tatsächlich kann diese Situation jedoch zum Beispiel durch die Internetverbindung der Benutzer verursacht werden. Mit der Ansicht “OWA Logon Latency” („OWA-Anmeldelatenz“) können Sie feststellen, ob es sich um ein server- oder clientseitiges Problem handelt. Verwaltung von SQL Server 2005 Heute sind Organisationen mehr denn je von Datenbankservern abhängig - zum Beispiel für CRM-Anwendungen (Customer Relationship Management). Oft stellen Organisationen über das Internet entsprechende Dienste oder Anwendungen für externe Partner bereit. Für solche geschäftkritischen Systeme gibt es dann häufig besondere Anforderungen in Bezug auf Ausfallzeiten. Moderne relationale Datenbanksysteme sind komplexe Softwarekomponenten. Damit alle Anforderungen in Bezug auf die Sicherheit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Leistung erfüllt werden, müssen viele verschiedene Dienste und Tools korrekt verwaltet werden. Microsoft SQL Server 2005 umfasst eine Vielzahl von Tools (zum Beispiel SQL Server Management Studio zur Administration und zum Erstellen von Abfragen). Zusätzlich gibt es dutzende von Leistungsindikatoren, die überwacht werden können. Systemadministratoren müssen fähig sein, die wichtigen Statistiken von den unwichtigen zu trennen. In typischen mittelständischen Organisationen ist es normalerweise nicht möglich, einen Vollzeit-Datenbankadministrator zu beschäftigen. Oft verfügen solche Unternehmen nicht über ausreichende hauseigene Erfahrung zur Überwachung und Optimierung ihrer Datenbankserver. Selbst wenn entsprechendes Wissen abrufbar ist, kann die Überwachung kompliziert und zeitaufwendig sein. Essentials 2007 stellt Management Packs bereit, die Sie bei der Verwaltung von SQL Server 2005 unterstützen - und zwar ohne dass Sie ein Experte sein müssen. Das “Microsoft SQL Server”-Management Pack vereinfacht die Administration über Best Practices zur Überwachung und Behebung von häufigen Problemen. Microsoft System Center 12 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Überwachung des Status der Datenbank-Engine Die SQL Server 2005-Datenbank-Engine ist der für den Betrieb von Anwendungen wichtigste Dienst. Konfigurationsprobleme können hier zu einer Vielzahl von Problemen in der gesamten IT-Umgebung führen. Systemadministratoren sollten diesen Dienst daher sorgfältig überwachen. Hierzu können Sie die Ansicht “Database Engine Health” („Status der Datenbank-Engine“) nutzen, die Sie in Abbildung 7 sehen. Abbildung 7: Statusinformationen und Warnungen zur Datenbank-Engine Ziel der meisten Administratoren ist es natürlich, auftretende Probleme so schnell wie möglich zu beheben. Hierzu stellt Essentials 2007 Informationen und Empfehlungen für häufig auftretende Probleme bereit. Besonders für nicht so erfahrene Datenbankadministratoren können diese sehr hilfreich sein. Überwachung der Datenbankgröße Ein häufiges Administrationsproblem bei Datenbanken ist die Überwachung der Datenbankgröße. Oft generieren Anwendungen mehr Daten als geplant war. Größer werdende Datenbanken können zu Leistungsproblemen (wenn Dateien automatisch vergrößert werden) oder Ausfällen (wenn der physische Festplattenplatz nicht ausreichend ist) führen. Mit den Berichten “Database Free Space” („Freier Datenbankplatz“) und “Transaction Log Free Space” („Freier Platz im Transaktionsprotokoll“) stehen Ihnen daher Statistiken zur Verfügung, über die Sie diese Berichte überwachen können (siehe Abbildung 8). Microsoft System Center 13 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Abbildung 8: Überwachung der Datenbankgröße unter SQL Server 2005 Zusätzlich zu Statistiken zur Datenbank selbst können mit Essentials 2007 über die Konsole sehr einfach Diagnosen oder Korrekturen durchgeführt werden. Im Vergleich mit dem Standardverfahren (Starten von SQL Server Management Studio, Erstellen einer neuen Abfrage und Suche nach den entsprechenden Befehlen) benötigen Sie hier nur einen einzigen Mausklick - und erhalten die gleichen Ergebnisse. Überwachung der Datenbankleistung Eine wichtige Überwachungskomponente ist außerdem die Gesamtleistung einer SQL Server-Konfiguration. Zu entsprechenden Problemen können zum Beispiel langsame Anwendungen oder Verzögerungen bei bestimmten Jobs (beispielsweise das Erstellen von Berichten) gehören. Über die Ansicht “All Performance Data” („Alle Leistungsdaten“) erhalten Sie Informationen zu wichtigen Leistungsindikatoren. Wenn sich zum Beispiel ein Benutzer einer CRM-Anwendung über Probleme beim Erstellen von Berichten beschwert, dann können Sie sich einfach die Statistiken für die entsprechenden Datenbanken anzeigen lassen. Microsoft System Center 14 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Verwalten von Microsoft® Internetinformationsdienste (IIS) In der Frühzeit des Internets haben Webserver fast nur statische Inhalte bereitgestellt. Heutige Organisationen sind jedoch von Webserver-Plattformen wie Microsoft Internetinformationsdienste (Internet Information Services - IIS) und Technologien wie ASP.NET abhängig. Diese stellen eine große Menge an webbasierten Anwendungen bereit. Der Ausfall oder ein Leistungsabfall eines Webservers kann dazu führen, dass der Zugriff auf geschäftskritische Websites nicht mehr möglich ist. Microsoft Exchange Server stellt zum Beispiel Outlook Web Access bereit - ein webbasiertes Frontend für Messaging-Dienste, das oft von mobilen Benutzern eingesetzt wird. Über das “Microsoft Windows Internet Information Services”-Management Pack stellt Essentials 2007 eine Vielzahl von hilfreichen Ansichten zur Überwachung von Webdiensten bereit. Überwachung von IIS-Websites IIS ist eine Plattform, die viele verschiedene Dienste bereitstellt. Unter einem Server-Betriebssystem wie Windows Server 2003 kann jeder IIS-Prozess mehrere unabhängige Websites ausführen. Über die Ansicht “Web Site State” erhalten Sie einen schnellen Überblick zum Status der verschiedenen Websites Ihrer Umgebung (Abbildung 9). Die Ansicht zeigt den physischen Pfad zum Root-Ordner und nützliche Informationen zur Konfiguration der Websites an. Natürlich könnten Sie diese Informationen auch manuell sammeln - mit dieser Übersicht können Sie sich jedoch Informationen zu einem Dutzend Websites gleichzeitig anzeigen lassen. Microsoft System Center 15 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Abbildung 9: Anzeige von Informationen zum Status von Websites Microsoft System Center 16 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Überwachung anderer IIS-Dienste Zusätzlich zu den Statusinformationen können Sie weitere Dienste der IISPlattform überwachen. Unter anderem: Anwendungspools File Transfer Protocol (FTP) Simple Message Transfer Protocol (SMTP) Network News Transfer Protocol (NNTP) Sie können jeweils den Dienst selbst oder einzelne Sites oder Instanzen überwachen. Sie erhalten Detailinformationen zu Konfigurationsproblemen, zur Verfügbarkeit und zu Warnungen. Im Aktionsbereich finden Sie Aufgaben, mit denen Sie häufig auftretende Problemen und Administrationsjobs (zum Beispiel das Neustarten von Diensten) schnell erledigen können. Überwachung der IIS-Leistung Die Leistung der von IIS bereitgestellten Dienste Benutzer und Anwendungen auswirken. Auch wenn die Infrastruktur und die Anwendungsschichten korrekt Webserver für Probleme sorgen. Ansichten wie “Web kann sich stark auf die zugrundeliegende arbeiten, kann ein langsamer Site Performance” („Leistung Abbildung 10: Überwachung der IIS-Leistung Microsoft System Center 17 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 der Website“), “Processor Performance” („Prozessorleistung“) und “Disk Utilization” („Festplattennutzung“) können Sie dabei unterstützen, Auslastungsprobleme so schnell wie möglich zu erkennen (Abbildung 10). Microsoft System Center 18 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Verwaltung von Microsoft® SharePoint Services Wenn Benutzer zusammenarbeiten wollen, benötigen sie hierzu oft spezielle Software oder Dienste. Windows SharePoint Services und SharePoint Portal Server ermöglichen den Benutzern, Informationen nur mithilfe eines Webbrowsers gemeinsam zu nutzen. SharePoint-basierte Websites können sich in einer Intranetumgebung oder im Internet befinden. Überwachung von SharePoint-Komponenten Das SharePoint Services-Management Pack umfasst Überwachungsmöglichkeiten für die Bereiche Leistung und Status der wichtigsten Plattformdienste. SharePoint selbst ist von vielen verschiedenen IT-Infrastrukturkomponenten abhängig. Zusätzlich zum zugrundeliegenden Server-Betriebssystem müssen auch Datenbankund Webdienste überwacht werden - nur so können auftretende Probleme so schnell wie möglich behoben werden. Auch hier stellt Essentials 2007 die entsprechenden Möglichkeiten bereit. Sie müssen kein Experte für die jeweiligen Technologien sein. Verwaltung von Netzwerkgeräten Die meisten Benutzer sehen eine Netzwerkverbindung als selbstverständlich an. IT-Mitarbeiter müssen sich jedoch auch mit den zugrundeliegenden Details beschäftigen. Eine Vielzahl von Netzwerkgeräten (zum Beispiel Router, Switches und Firewalls) bilden die Grundlage für Server und Anwendungen. In sehr kleinen Umgebungen mag es möglich sein, diese Geräte manuell zu verwalten. In mittelständischen Umgebungen übersteigt die Anzahl der Geräte jedoch schnell die Grenze, bei der dieses noch möglich ist. Essentials 2007 stellt daher das “Network Device”-Management Pack zur Verfügung, mit dem diese Komponenten überwacht werden können. Im Gegensatz zu Desktop- und Server-Betriebssystemen sind für die Verwaltung von Netzwerkgeräten möglicherweise viele verschiedene Verfahren notwendig. Bei einigen Geräten wird hauptsächlich über eine Kommandozeilenschnittstelle administriert. Optionen und Einstellungen werden in Konfigurationsdateien gespeichert. Normalerweise gibt es jedoch eine webbasierte Administrationsmöglichkeit. Mit dem „Network Device Monitoring Library“-Management Pack kann Essentials 2007 Netzwerkgeräte über SNMP (Simple Network Management Protocol) überwachen. In Abbildung 11 sehen Sie eine Übersicht der Geräteklassen und Netzwerkkomponenten, die verwaltet werden können. Mit der Ansicht "Network Devices State" („Status der Netzwerkgeräte“) erhalten Sie einen schnellen Überblick zum Status und zur Verfügbarkeit der Infrastrukturkomponenten. Microsoft System Center 19 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Abbildung 11: Geräteklassen, die mit dem "Network Device Monitoring Library"Management Pack verwaltet werden können Überwachung des Netzwerkstatus Oft stellt die IT erst fest, dass es ein Problem gibt, wenn Anwendungen fehlerhaft arbeiten oder Benutzer wegen Problemen anrufen. Um Ausfallzeiten zu minimieren und Dienstausfälle zu vermeiden, ist es jedoch viel besser, die entsprechenden Geräte proaktiv zu überwachen. Für jedes von Essentials 2007 überwachte Gerät werden verschiedene Attribute abgefragt. Dies können zum Beispiel die Geschwindigkeit einer Netzwerkschnittstelle, der aktuelle Status der Schnittstelle oder Leistungsparameter sein. Mit solchen Informationen können Sie Überwachungsgrenzwerte festlegen. Wichtige, zu überwachende Kriterien sind zum Beispiel: Paketfehler: Viele Paketfehler weisen darauf hin, dass es Probleme mit der Zuverlässigkeit oder der Konfiguration von anderen Netzwerkgeräten gibt. Dies kann zum Beispiel ein fehlerhaftes Netzwerkkabel sein. Verworfene Pakete: Netzwerkpakete werden zum Beispiel dann verworfen, wenn ein Gerät überlastet ist. Auslastung: Ein wichtiger Wert ist die Menge des Netzwerkverkehrs, der über eine Netzwerkschnittstelle weitergeleitet wird. Anwendungsprobleme wie Replikationsfehler können zum Beispiel auf überlastete Verbindungen hinweisen. Mit diesen Kriterien können Sie passende Grenzwerte festlegen. Natürlich können die Grenzwerte für verschiedene Komponenten unterschiedlich sein. Zur Überwachung der standortübergreifenden Kommunikation kann zum Beispiel ein Grenzwert von 75 Prozent für die Auslastung festgelegt werden. Für Ethernetschnittstellen können Sie weitere Parameter überwachen. Hierzu gehören zum Beispiel die Anzahl der Kollisionen und die Anzahl der MAC-Übertragungen. Zusätzlich können Sie Leistungsregeln definieren. Bei Netzwerkgeräten wie Routern und Switches ist zum Beispiel die durchschnittliche Ping-Laufzeit ein wichtiger Parameter, der die Latenz aufzeigt. Bei Ethernetschnittstellen kann sowohl der eingehende als auch der ausgehende Netzwerkverkehr überwacht werden - und zwar auf Basis der Bandbreite als auch in Prozent. Zusätzlich zur Überwachung der Leistung ist es wichtig, Konfigurationsinformationen für Geräte und Schnittstellen zu überwachen. Oft können Konfigurationsprobleme zu einer schlechteren Leistung, zu Übertragungsfehlern oder zu Ausfällen führen. Essentials 2007 vergleicht hierbei die tatsächliche Konfiguration mit der erwünschten und zeigt Microsoft System Center 20 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 entsprechende Berichte an. Der Status wird entweder als fehlerfrei (grün), Warnung (gelb) oder Fehler (rot) angezeigt. Remotekonfiguration Zusätzlich zur Überwachung der Netzwerkumgebung müssen Administratoren viele häufig auftretende Aufgaben ausführen. Essentials 2007 stellt hierzu vordefinierte Aufgaben bereit, mit denen zum Beispiel Verbindungen mit Ping überprüft werden können. Sie können diese Aufgaben zwar auch manuell über die Kommandozeile ausführen - die Arbeit über die Konsole ist jedoch deutlich effektiver. Andere ausführbare Aufgaben sind zum Bespiel das Konfigurieren von Standortinformationen, das Verbinden zur Webschnittelle eines Geräte oder das Ausführen von tracert (Trace Route). Visualisierung der Netzwerktopologie Idealerweise befinden sich alle Computer einer Umgebung in einem einzelnen Netzwerk ohne Hierarchie. Dies ist jedoch oft aus Gründen der Sicherheit, Verwaltbarkeit und Leistung nicht möglich. Eine der Herausforderungen bei der Verwaltung großer Gruppen von Netzwerkgeräten ist es, den Überblick über das gesamte Netzwerk der Organisation zu behalten. VLANs, WANs, Firewalls und Router können die Konfiguration zudem noch komplexer machen. Um entsprechende Aufgaben zu vereinfachen stellt Essentials 2007 Ansichten der Netzwerkumgebung bereit (siehe Abbildung 12). Abbildung 12: Anzeige der Netzwerktopologie mit Essentials 2007 Da viele Aspekte einer IT-Umgebung von Netzwerkverbindungen abhängig sind, ist die Verfügbarkeit und Leistung von Netzwerkgeräten ein wichtiger Faktor. Daher gibt es zusätzlich Leistungsindikatoren, mit denen Sie den Datendurchsatz von Geräten, die Nutzung von bestimmten Netzwerkschnittstellen und den Status von Geräten abfragen können. Mit den entsprechenden Ansichten können Administratoren mögliche Netzwerkprobleme proaktiv erkennen. Sollten Probleme auftreten, kann die wahrscheinliche Ursache für das Problem so schnell wie möglich isoliert werden. Microsoft System Center 21 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Erstellen von personalisierten Ansichten Wir haben in diesem Whitepaper eine Vielzahl von Ansichten aus der System Center Essentials 2007-Konsole kennen gelernt. Möglicherweise benötigen Sie jedoch zusätzlich zu diesen vordefinierten Ansichten noch weitere Informationen zu Ihrer Infrastruktur. Daher bietet Essentials 2007 Möglichkeiten personalisierte Ansichten zu erstellen. Systemadministratoren möchten auf keinen Fall mit zu vielen Informationen überschwemmt werden. Eine einfache Lösung für dieses Problem ist es, nur die wichtigsten Details in einer konsolidierten Ansicht zu überwachen. Sie können sich zum Beispiel eine “Infrastrukturübersicht”-Ansicht erstellen, in der sich nur die wichtigsten Leistungsindikatoren und Statusanzeigen wiederfinden. Natürlich können Sie über diese Ansicht jederzeit zusätzliche Detailinformationen abrufen. In Abbildung 13 sehen Sie einige Beispiele zu den Informationen, die in den verschiedenen Bereichen wichtig sein können. Serverupdates Datenbanküberwachung MessagingKonfiguration Intranet -Überwachung Kritische Serverwarnungen Status von Patches und Updates Statusanzei gen für SQL Server 2005 Leistungsindikatoren für Webserver und anwendungen Status und Konfigurati on von Exchange Server NetzwerkLeistungsindikatoren SharePoint SQL Server 2005 Exchange Server Abbildung 13: Beispiele für personalisierte Ansichten Microsoft System Center 22 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Import von weiteren Management Packs Wir haben uns nun einige verschiedene Management Packs angeschaut, die mit Essentials 2007 ausgeliefert werden. Diese decken zwar die wichtigsten Anwendungen in mittelständischen IT-Umgebungen ab, trotzdem kann es natürlich sein, dass Bereiche fehlen. Microsoft hat daher einen Management Pack-Katalog mit zusätzlichen Management Packs online bereitgestellt. Diese können Sie herunterladen und importieren. Sie finden den Katalog unter http://www.microsoft.com/technet/prodtechnol/mom/catalog/catalog.aspx (engl.). Er enthält eine große Sammlung an Management Packs von Microsoft und von Drittanbietern. Microsoft System Center 23 VERWALTUNG KRITISCHER ANWENDUNGEN UND INFRASTRUKTUREN MIT SYSTEM CENTER ESSENTIALS 2007 Zusammenfassung Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Dienste und Anwendungen zu einem kritischen Faktor für Organisationen. Systemadministratoren sind damit befasst, die Ausfallzeiten zu minimieren, eine proaktive Überwachung und Pflege durchzuführen und Fehler so schnell wie möglich zu beheben. In diesem Whitepaper haben wir uns angesehen, wie System Center Essentials 2007 dazu genutzt werden kann, diese Aufgaben zu vereinfachen. Wir haben uns zuerst mit der Verwaltung von Server-Betriebssystemen beschäftigt. Danach wurden bestimmte Anwendungen und Management Packs betrachtet. Mit diesen können Sie nach Best Practices arbeiten. Zu den unterstützen Produkten gehören Active Directory, Exchange Server, SharePoint Server, SQL Server 2005 und IIS genauso wie Netzwerkgeräte. Diese Komponenten bilden zusammen eine kritische Infrastruktur, von der Benutzer in der gesamten Organisation abhängig sind. Durch die vielen Features von System Center Essentials 2007 können Systemadministratoren besser sicherstellen, dass diese Komponenten korrekt verwaltet werden. Microsoft System Center 24