Fragen Zucht 1 Die Mendelschen Gesetze beschreiben den Vererbungsvorgang bei Merkmalen deren Ausprägung von nur einem Gen bestimmt wird 1. Regel: Uniformitätsregel - werden reinerbige Eltern die sich in einem Merkmal unterscheiden miteinander gepaart so entsteht eine phänotypische und gentisch uniforme Nachkommengeneration (F1) Kreuzt man zwei verschiedene reine Linien so sind die Nachkommen Mischlinge und untereinander gleich 2. Regel: Seggregationsregel - werden heterozygote Nachkommen (F1 Tiere) untereinander gepaart, so spalten sich die Merkmale der homozygoten Vorfahren in einem bestimmten Zahlenverhältnis wieder auf (F2 Generation) Die Eigenschaften der Großeltern treten wieder hervor 3. Regel Unabhängigkeitsregel - verschiedne Merkmale werden unter bestimmten Voraussetzungen unabhängig vererbt - in der F2 Generation kommt es zu phänotypischen Neukombinationen 4. die Mendel Regeln treffen generell auf alle Organismen zu die eine Meiose durchaufen Unter Meiose bzw. Reifeteilung oder Reduktionsteilung versteht man eine besondere Form der Zellkern -Teilung - die Anzahl der Chromosomen wird halbiert. Der biologische Zweck der Meiose wird darin gesehen, dass sie im Rahmen der sexuellen Fortpflanzung eine Rekombination des Erbguts der beiden Eltern ermöglicht - das erhöht die Vielfalt (Zahl der genetischen Kombinationen) innerhalb der Population und damit die Anpassungsfähigkeit. Dies ermöglicht eine schnellere Evolution im Vergleich zu asexuellen Organismen. 2 Was wissen Sie über die Geschlechtsbestimmung im Allgemeinen und insbesondere bei unserer Honigbiene? nur die Königin ist das einzige fruchtbare Weibchen im Volk - für ihre Entwicklung braucht sie ca. 16 Tage. Arbeiterinnen besitzen im Gegensatz zu der Königin verkümmerte Geschlechtsorgane. Arbeiterinnen und Königin sind Weibchen, genetisch identisch und gehen beide aus befruchteten Eiern hervor. Die Unterschiede liegen primär in der verschiedenen Zusammensetzung des Futters, das sie ab dem dritten Lebenstag erhalten. Maden der zukünftigen Arbeiterinnen erhalten nur in den ersten 3 Lebenstagen den eiweißreichen Futtersaft der Pflegebienen. Danach werden sie mit Pollen und Honig ernährt. Die zukünftige Königin bekommt als Made ausschließlich den Futtersaft (Gelée Royal). Ob die diploiden Larven geschlechtsreife Königinnen oder sterile Arbeiterinnen werden, wird über die Nahrung, also modifikativ bestimmt. Bei Honigbienen wird das Geschlecht genotypisch determiniert. Diploide, heterozygote Eier entwickeln sich weiblich. Haploide Eier und später diploide, homozygote Körperzellen werden männlich – werden zu Drohnen. Diploide, befruchtete Eier werden wieder zu Königinnen oder zu Arbeiterinnen - Drohnen entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern (n = 16). Bei der Befruchtung der Eier werden bezüglich des geschlechtsbestimmenden Gens meist unterschiedliche Allele kombiniert. Das Geschlecht bei Honigbienen wird also durch die Alternative heterozygot (weiblich) Ý homozygot (männlich) bestimmt, was letztendlich aus den diploiden (weiblich) und den haploiden (männlich) Chromosomensätzen der sich entwickelnden Eizellen resultiert. 3 Erklären Sie den Begriff Parthenogenese! Die Parthenogenese - Jungfernzeugung oder Jungferngeburt genannt, ist eine Form der eingeschlechtlichen Fortpflanzung - Art der Fortpflanzung, bei der aus unbefruchteten tierischen oder pflanzlichen Eizellen Nachkommen hervorgehen. Drohnen entstehen durch nicht befruchtete (haploide) Eier. 4 Was ist ein diploider Drohn - Zusammenhänge und Hintergründe? Als Haplodiploidie bezeichnet man eine Form des genetischen Geschlechts bei der ein Geschlecht nur einen Chromosomensatz trägt (haploid = Drohn) und das andere Geschlecht den doppelten Chromosomensatz (diploid= Königin). Üblicherweise ist das männliche Geschlecht haploid. Aus den unbefruchteten Eiern schlüpfen normalerweise haploide Männchen. Bei den gut untersuchten Bienen hat sich herausgestellt, dass ähnlich wie beim Menschen für die Geschlechtsbestimmung letztlich ein bestimmtes Gen entscheidend ist. Ist es in zwei verschiedenen Versionen vorhanden (bei den befruchteten Eiern) entstehen Weibchen. Ist es nur in einer Version vorhanden (bei unbefruchteten Eiern) entstehen Männchen. Durch Inzucht kann es dazu kommen, dass dieses Gen in befruchteten Eiern in zwei identischen Versionen vorhanden ist. Dann entstehen diploide Männchen. Diese werden normalerweise von den Arbeiterinnen entfernt. Entstehung von diploiden Drohnen - Kommen bei der Befruchtung eines Eies zwei völlig identische x-Chromosomen (Geschlechtschromosomen) zusammen schlüpft aus solch einem befruchteten Ei eine diploide (doppelter Chromosomensatz) Drohnenmade. Solche Maden werden von den Pflegebienen beseitigt. Durch Inzucht steigt die Wahrscheinlichkeit das völlig identische Gene zusammenkommen. So können lückenhafte Brutnester entstehen. 5 Erklären Sie: Reinzucht Paarung ausgelesener, nicht miteinander verwandter Tiere gleicher Rasse - gute Erbanlagen festigen = Selektion und Zucht innerhalb einer Rasse - selektierte Mütter und Drohnenmütter stammen aus derselben Rasse - kontrollierte Paarung (Belegstelle, künstliche Besamung) - Überprüfung der Paarungsergebnisse - Merkmalsbeurteilung Es kommen additive oder durchschnittliche Genwirkungen zum Tragen - die Wirkung der Gene ergänzen sich - die Nachkommen liegen in der Leistung zwischen den Eltern Vorteil gegenüber der Kruezungszucht (Hybriden) = Leistung bleibt auch bei den Nachkommen erhalten Vorteile der Reinzucht: keine Abhängigkeit von wenigen Züchtern Nachteil: kontinuierliches Arbeiten notwendig - ansonsten erfolgt sofort ein Leistungsrückgang 6 Erklären Sie: Hybridzucht Paarung zweier oder mehrerer Rassen oder Linie innerhalb einer Rasse - Durchführung von sg. Passerpaarungen - ausgesuchte Rassen oder Linien - das Ergebnis der Kreuzung kann vorausgesagt werden - von Hybriden kann nicht nachgezogen werden - der Kreuzungseffekt geht wieder verloren NT: es müssen laufend Hybriden erstellt oder zugekauft werden VT: bestimmte Merkmale sind stärker ausgeprägt 7 Rasse-Stamm-Linie sind Begriffe der Zucht: Unterscheiden und erklären Sie! Rasse:Bienen bestimmter geographischer Herkunft, die durch gemeinsame Körper- und Verhaltensmerkmale charakterisiert sind. Rassen kann man durch ihre Merkmale unterscheiden, Zuchtstämme und Zuchtlinien nicht (z.B. Carnica, Ligustica, Nigra, Cecropia …) Zuchtstamm:Königinnen einer bestimmten Herkunft, untereinander nicht näher verwandt, z.B. Stamm Troiseck aus der Steiermark; Stamm Sklenar aus Niederösterreich…ruppe gleicher Rasse Zuchtlinie:Gruppe von Königinnen gleicher geographischer Herkunft, die untereinander nachweislich verwandt sind. (Großfamilie oder Sippe) Abgrenzung innerhalb einer Rasse die sich durch messbare Körpermerkmale abgrenzen lässt 8 Was ist ein Heterosiseffekt? Heterosis-Effekt bezeichnet die besonders ausgeprägte von Hybriden. Von einem Heterosis-Effekt wird immer dann gesprochen, wenn die beobachtete Leistung der ersten Filial-Generation (F1) höher ist als die durchschnittliche Leistung dieser Eigenschaft bei der Parental-Generation. 9 Unterscheiden Sie zwischen Keimzellen und Körperzellen Aufgabe und Funktion! Körperzellen - somatische Zellen: - sterben mit dem Lebewesen ab - enthält den doppelten Chromosomensatz (diploid) Aus einer Mutterzelle gehen bei Teilung 2 Tochterzelln hervor, die wieder den doppelten Chromosomensatz aufweisen Mutter und Tochterzellen sind bezüglich der Erbinformation gleich Geschlechtszellen - generative Zellen: - besitzt nur einen einfachen Chromosomensatz - haploid. Bei der Befruchtung verschmelzen die beiden Geschlechtszellen zur befruchteten Eizelle - diese weist wieder den doppelten Chromosomensatz auf. 50% der Erbinformation stammt von der Mutter Chromosomen: In den Chromosomen ist die gesamte Erbinformationverschlüsselt. Bei jeder Zellteilung werden die Chromosomen verdoppelt und an die Zelle weitergegeben. In den Chromosomen befinden sich die Erbfaktoren in festgelegter Anordnung. - diese sind für bestimmte Eigenschaften des Lebewesens verantwortlich - Honigleistung, Aggresivität, Filzbinden. Aufgabe und Funktion? 10 Wie kommt ein Inzuchtschaden zustande und wie macht er sich bemerkbar? Die Drohnen entstehen aus unbefruchteten Eiern, sind also in ihren Keimbahnzellen haploid. Drohnen stammen demnach nur aus der Mutter. Sie sind in ihrer Gesamtheit mit ihrer Mutter genetisch identisch. 2) Die Königin paart sich unkontrolliert in der Luft mit mehreren Drohnen, so dass in einem Bienenvolk mehrere Halbgeschwistergruppen von Arbeitsbienen vorhanden sind. Nachkommen einer Königin und verschiedener Drohnen haben nur 25% der Erbanlagen gemeinsam. Geschwister, die vom selben Drohn abstammen haben durchschnittlich 75% ihrer Erbanlagen gemeinsam. 3) Weibliche Individuen (Arbeitsbienen oder Königinnen) entstehen, wenn am Geschlechtschromosom die Allele des Geschlechtsgens unterschiedlich (heterozygot) sind. Es sind etwa 20 verschiedene Geschlechtsallele bekannt. 4) Bei identischen (homozygoten) Sexallelen (verstärkt bei Inzucht) entstehen diploide Drohnenlarven. Diese werden im Alter von wenigen Stunden nach dem Schlupf aus dem Ei von den Pflegebienen erkannt und beseitigt. Es entstehen Brutlücken. Bei Inzucht entstehen Brutausfälle. Hierdurch ist die Honigbiene extrem inzuchtgefährdet. 5) Die Eigenschaften eines Bienenvolkes werden von zwei Generationen, der Königin und ihren Töchtern, den Arbeitsbienen, beeinflusst. Untersuchungen belegten für die Honigleistung und das Verhalten eine negative Beziehung zwischen den Erbanlagen für Arbeiterinnen- und Königinneneigenschaften dieser Merkmale. Es bleibt ein lückenhaftes Brutnest, wenn die Weisel nicht nach-stiftet. 11 Erklären Sie: Blender Ein Bienenvolk das selbst hervorragende Eigenschaften besitzt diese aber nicht weitergeben kann. 12 Wie werden Drohnen auf einer Belegstelle in einer Zuchtkarte vermerkt: Nach wem werden sie benannt? Oder wie wird ihre Abstammung vermerkt? Die Drohnen werden nach Ihrer Drohnengroßmutter benannt. Von der Geschwistergruppe (Vatervölker) Die Königinnen sind die Töchter der Drohnengroßmutter Die Zuchtnummer wird in der Zuchtkarte vermerkt 13 Was wissen Sie über Drohnensammelplätze und Paarung von Königinnen? Drohnensammelplätze sind Plätze, die von männlichen Honigbienen (Drohnen) nach der Geschlechtsreife (12–14 Tage nach dem Schlupf) aufgesucht werden, um sich an diesen mit jenen Bienenköniginnen zu paaren, die ebenfalls zu diesem Platz kommen. Auf Drohnensammelplätzen können sich bis zu 20.000 Drohnen sammeln. Das Sammeln der Drohnen und auch die Paarung mit den Königinnen findet im Flug über dem Gelände, also in der Luft statt. Die Drohnen der Bienenvölker in großem Umkreis suchen diesen Platz gleichzeitig auf. Diese Plätze haben nach den neuesten Forschungen ein ganz bestimmtes Horizontmuster und werden von Drohnen und Königinnen jahrelang immer wieder aufgesucht. Die Paarung auf diesen Plätzen findet in etwa 10 - 20 m Höhe statt, die Drohnen aus der Umgebung sammeln sich dort zum „Stelldichein“ und warten auf die Königinnen, weil diese zu diesen Plätzen hinfliegen. Königinnen fliegen durchschnittlich 2 km, Drohnen 5 km bis zu einem Drohnensammelplatz. Junge Königinnen fliegen im Alter von ein bis zwei Wochen einmal oder auch mehrfach zur Paarung mit mehreren Drohnen aus. Bei diesen Hochzeitsflügen an sogenannten Drohnensammelplätzen nehmen sie den Samen der Drohnen in ihrer Samenblase auf. Dieser reicht für eine Lebenszeit von bis zu vier Jahren. Geht der Samenvorrat zu Ende, legt die Königin vermehrt unbefruchtete Eier. Die Königin paart sich beim Hochzeitsflug mit mehreren Drohnen, nicht nur aus dem eigenen Volk. Da sie somit gemischtes Sperma erhält, zerfallen ihre diploiden Nachkommen, die Arbeiterinnen eines Volkes, in verschiedene Abstammungslinien, die sogenannten Fraktionen. Das bedeutet, dass die Arbeiterinnen verschiedener Fraktionen nicht zu 75 % miteinander verwandt sind und demnach etwas voneinander abweichende Verhaltensmerkmale aufweisen, was dem Bienenvolk eine höhere Fitness verleiht als es bei einer Paarung der Weisel mit ausschließlich einer einzigen Drohne möglich wäre. So können bestimmte Fraktionen auf Bedingungen besser reagieren als andere Fraktionen, je nachdem, welche verhaltenswirksamen Gene sie besitzen. 14 Unterscheiden Sie zwischen: Nachschaffung - Umweiselung und Schwärmen; Stimmung, Ursache usw. Nachschaffung: verliert ein Bienenvolk seine Königin so zieht sich das Volk eine Königin nach - aus einer Jungmade wird durch die Fütterung mit Gelee Royal eine Königin Umweiselung: durch das Volk selbst - wenn die Königin nicht mehr passt oder durch den Imker Schwärmen: natürliche Fortpflanzung - alte Königin zieht mit einem Teil der Flugbienen aus 15 Beschreiben Sie ein Pflegevolk! - Pflegevolk muss in der Entwicklung kurz vor der Schwarmreife sein - Sitz so eng wie möglich - Drohnen und verdeckelte Drohnenbrut muss vorhanden sein - die Alterszusammensetzung beeinflusst die Königinnenzucht - viele Ammen sind notwendig - Volksstärke und Entwicklungsstand entscheiden für die mögliche Anzahl der aufzuziehenden Königinnen Aufbau eines Pflegevolkes: Ein mehrzargiges Volk wird eingeengt - Drohnen und verdeckelte Drohnenbrut sind vorhanden - nach dem verdeckeln der Weißelzellen werden diese in Schutzkäfige gegeben - eventuell Entnahme und Ausschlüpfen im Brutschrank - Zeichnen der Königinnen nach dem Schlüpfen 16 Methoden, um einen Anbrüter zu erstellen! Zucht im Anbrüter: viele Jungbienen aus verschiedenen Völkern in Anbrüterkasten abkehren (ohne Königin), Versorgung der Bienen mit einer Futter-, Pollen- und eventuell Wasserwabe nach Eintritt der Weiselunruhe Zugabe der belarvten Zellen - Zellen verbleiben für etwa 2436 Stunden im Anbrüter, Endpflege der Zellen über Absperrgitter im Honigraum weiselrichtiger Völker, Absperrgitter zur Schwarmverhinderung, Verschulen der Zellen am 10.Tag. Der Anbrütekasten erhält eine Wabe, die einseitig mit Wasser gefüllt wurde und zwei Waben mit Pollen und offenem Futter 2. Von 6 bis 8 Waben werden möglichst viele Jungbienen in den Anbrütekasten gefegt (Achtung! Königin bleibt im Volk!) 3. Die abgefegten Waben kommen zurück ins Volk, das Volk wird verschlossen. Das Flugloch wird eingeengt 4. Der Anbrüterkasten wird verschlossen. Zugeben des Zuchtstoffes 1. Nach einigen Stunden ist Weiselunruhe eingetreten 2. Dem Anbrüter werden bis zu 50 Stopfen mit Zuchtstoff gegeben 17 Die Aufzucht von Königinnen, vom Ei bis zum Schlüpfen (Methoden, Entwicklungsschritte) Arbeiterin Königin Drohn Ei befruchtet befruchtet unbefruchtet Abgelegt in Arbeiterinnenzelle Weiselnäpfchen Drohnenzelle Fütterung der Larve mit anfangs mit Königinnen- oder Drohnenfuttersaft Arbeiterinnenfuttersaft Weiselfuttersaft , später Mischfutter Entwicklungszeit davon Eizeit Larvenzeit Puppenzeit 21 Tage 3 Tage 6 Tage 12 Tage 16 Tage 3 Tage 5 Tage 8 Tage 24 Tage 3 Tage 8 Tage 15 Tage Zelldeckel wird beim Schlupf abgeschrottet abgeschnitten abgeschnitten Schlupfgewicht etwa 100 mg etwa 200 mg etwa 200 mg Körperlänge 12-15 mm 18-22 mm 15-17 mm Geschlechtsreife nach etwa 7 Tagen etwa 14 Tagen Kopulation mit bis zu 30 Drohnen mit 1 Königin Lebensdauer im Sommer 2-6 Wochen 3-4 Jahre im Winter 4-7 Monate Anzahl im Volk 5.000-55.000 Besondere Körperteile Honigblase Pollensammelapparat Oberkieferdrüsen Fett-Eiweißkörper Futtersaftdrüsen Samenblase Oberkieferdrüsen Eierstöcke Speicheldrüsen Stachel- und Wachsdrüsen Giftblase Stachel- und Giftblase Duftdrüsen Kotblase Duftdrüsen natürliche Variante: 1-3 Monate normalerweise 1 0-1000 Geschlechtsorgan e kräftige FLugmuskulatur - Volk zieht sich selbst eine Königin nach - die alte Königin zieht mit einem Schwarm aus - Umlarven und Ansetzen in einem Pflegevolk - Umhängen in einen Aufzuchtschrank 18 Verwertung von Weiselzellen! Ablegerbildung Futterwaben und Brutwaben Einhängen einer Weiselzelle nur bei verdeckelter Brut Sollten keine Futterwaben vorhanden sein muß der Ableger sofort zugefüttert werden. Die Erweiterung durch Waben bzw. Mittelwände erfolgt immer am Rande des Brutnestes. Bei Erweiterung durch Mittelwände wird der Ableger mit Flüssigfutter gefüttert. Wird der Ableger bei wenig Tracht erstellt wird das Flugloch bis auf einen kleinen Spalt ( 2cm ) verschlossen und bei Bedarf wieder erweitert. ( Ausräubern ) 19 Verwertung von unbegatteten Königinnen! Vorteile einer unbegatteten Königin 2) Geschützt durch den Käfig 3) Reifer als die Weiselzelle und damit hat sie einen Entwicklungsvorsprung 4) Variable „Käfighaft“ 5) Muss nicht sofort zugesetzt werden (gegenüber Weiselzelle wärmeunempfindlich) Ableger (Schwarmverhinderung) Schwarmfreudige Königin wird mittels Kleinableger (2 Brutwaben und 1 Honigwabe) aus dem Bienenstock entfernt. 8 Tage später werden alle aufgezogenen Weiselzellen entfernt und die unbegattete Königin (oder schlüpfreife Weiselzelle) unter Zuckerteig zugesetzt. Ableger Verwendung von verdeckelter Brut- Zusetzen der unbegatteten Königin unter Futterteig Kunstschwarm: ca. 0,5 kg Bienen aus den Honigräumen werden auf 3 Mittelwänden eingeschlagen und eine unbeg. Königin wird unter Zuckerteig zugesetzt. Ca. 2 l Flüssigfutter in einer Futtertasche komplettiert den 3 – Waben- Ableger. Mindestens 1 Tag Kellerhaft ist empfehlenswert. Aufstellen nur spät am Abend. Nach einigen Tagen nachfüttern. Wie werden Begattungsableger erweitert ? Nachdem die junge Königin in Eilage gegangen ist - frühestens nach 10 Tagen ab dem Zusatztermin – wird mit einzelnen Mittelwänden erweitert. Eine dicht belagerte Futtertasche weist immer daraufhin, dass eine weitere Wabe benötigt wird. 20 Die Belegstelle: Beschickung, Vorbereitung der Begattungseinheiten und Sieben von Drohnen! Auf einer Belegstelle werden kleine Begattungsvölker mit jeweils einer jungen, unbegatteten Bienenkönigin aufgestellt. Auf der Belegstelle werden weiterhin sogenannte Vatervölker aufgestellt, die mit ihren vielen Drohnen für die väterlichen Erbanlagen sorgen sollen. Damit die Begattung nicht durch unerwünschte Drohnen erfolgt, muss sich eine Belegstelle in einem von anderen Bienen isolierten Gebiet befinden. Begattungskästchen vorbereiten. Die drei Rähmchen müssen mit einem Leitwachsstreifen von ca. 2cm Länge bestückt werden. Der Futtertrog wird mit Futterteig bis zum Niveau Bienen-Einstiegsöffnung gefüllt. Es empfiehlt sich Hefefutterteig zu verwenden. Das Königinnenabsperrgitter beim Futtertrog einsetzen. Das Gitter verhindert der Königin den Zutritt zum Futtertrog. Vorbereitung der Bienen zum Füllen der Apideakästchen Jungbienen zum Abfüllen verwenden - die Qualität der Bienen beeinflusst die Qualität der Königin und den Begattungserfolg wesentlich. Die Drohnenfreiheit muss gewährleistet sein! Drohnensieben Begattungskästchen Alle Begattungskästchen sind mit Namen, Anschrift und Telefonnummer des Züchters sowie mit dem Datum des Aufführtages am Glas oder der Klarsichtfolie wetterfest und leserlich zu versehen. Verkaufszüchter, die an der Leistungsprüfung teilnehmen, müssen auch die Lebensnummer der Zuchtmutter eintragen. Der Züchter garantiert die absolute Drohnenfreiheit seiner Begattungskästchen. Es gilt Nulltoleranz! Beim Auffinden von Drohnen in Begattungskästchen darf die gesamte Partie nicht angenommen werden. Der Züchter garantiert, dass keine Bienen mit gelb-orangen Ringen zum Füllen der Kästchen verwendet werden. Die Kontrolle auf Drohnenfreiheit muss durch stabile, reine Klarsichtdeckel auf einfache Weise und ohne weitere Vorbereitungen möglich sein, ohne dass die Bienen ins Freie gelangen. Das Flugloch muss mit einem Absperrgitter versehen sein, das den Drohnenzuflug am Heimstand verhindert. Das mit Absperrgitter abgesperrte Flugloch darf erst nach Feststellung der Drohnenfreiheit durch den Belegstellenwart geöffnet oder durch die Zustimmung des Belegstellenwartes vom Züchter freigegeben werden. Bei Zuchtkästchen, die aus Zeitgründen nicht mehr kontrolliert werden konnten, bleiben die Absperrgitter vor dem Flugloch (oder Drehscheibe bei EWK) geschlossen. Sie werden erst zu einem späteren Zeitpunkt vom Belegstellenwart nach der Kontrolle geöffnet. Die Bienen der Begattungskästchen dürfen aus seuchenhygienischen Gründen nicht mit Honig oder mit Honigzusatz gefüttert werden. Apifonda verwenden! 21 Aufbau von Vatervölkern für die Belegstelle! Vatervölker geben die Drohnen an den Belegstellen die genetische Qualität der Vatervölker geben den größten Anteil am Zuchtfortschritt an Die Leistungsprüfung und Zuchtwertschätzung ist die beste Methode, die genetische Qualität zu ermitteln und die Vatervölker auszuwählen. Zur Qualität der Drohnenvölker gehört neben den guten Erbanlagen aber auch die Fitness (gute Ernährung von der Larve bis zum paarungsfähigen Drohn!) und Anzahl der Drohnen. Die Auswahl der Mütter für die Drohnenvölker auf den Belegstellen, der Vatervölker, muss mindestens ein Jahr vor dem geplanten Einsatz der Drohnenvölker erfolgen. Die entsprechenden Königinnen müssen in die Drohnenvölker eingeweiselt werden. über die Drohnen werden bis zu 50 % des Erbgut des Vatervolkesübergeben Positive oder negative Erbanlagen haben daher einen wesentlich größeren Einfluss auf die gesamte Zuchtpopulation und den Zuchtfortschritt Die Qualität der Vatervölker wird über den Zuchtwert der Mutter der Vatervölker bestimmt - Zuchtwerte sind die Grundlage der Selektion. Die Tiere mit den höchsten Zuchtwerten werden ausgewählt und gezielt miteinander verpaart. Jeder Züchter sucht die Besten seines Materials als Zuchtmütter für die nächste Generation aus. Die Allerbesten werden als Vatervölker auf Belegstellen oder für die Besamung eingesetzt. 22) Die Qualität von Königinnen - Kriterien in der Aufzucht! Genetische Qualität: Aufzucht: Alter der Larven Zustand des Pflegevolkes 1. Ammenbienen, Anzahl der pflegenden Larven, Pflegebereitschaft 2. Pollenversorgung 3. Futterreserven 4. Wärmehaushalt im Volk 5. Tracht 6. Brutstadien Um möglichst hochwertige Königinnen zu erreichen ist in erster Linie die Qualität der Zuchtmütter ausschlaggebend. Durch Leistungsprüfung und Zuchtschätzung erfolgt die Selektion 22 Die Pflegestimmung - Einflüsse und Voraussetzungen! Das Pflegevolk muss in Pflegestimmung versetzt werden - großer Einfluss auf die Qualität der gezüchteten Königin In der Regel wird es entweiselt und eingeengt. Viele, gut gepflegte Bienen auf engstem Raum garantieren eine gute Pflegestimmung und somit viele vollwertige Jungköniginnen. Es muss in Pflegestimmung, gesund, brutfreudig und stark sein. Das Pflegevolk übernimmt die Pflege und Aufzucht der Zuchtlarven bis zum Schlüpfen der Königinnen. 23 Das Wiederbeweiseln von Zuchtkästchen oder Begattungsablegern! Begattungsvölker sofort nach der Weiselentnahme mit einer schlupfreifen Zelle beweiseln und wieder an der selben Stelle aufstellen. 24 Die Verwertung von begatteten Jungköniginnen! Ableger Kunstschwarm Fegling 25 Welche Zuchtziele gibt es in der Bienenzucht? - Kontrolle, Erreichbarkeit, Beschreibung Gründe für Zucht: - Erhöhung der Effektivität der Erzeugung von tierischen Produkten - Verbesserung und Erhaltung der Produktqualität Warum Zucht - Ziele der Zucht Arterhaltung Veredelung oder Verbesserung der genetischen Anlagen (Varroatoleranz) Erhaltung der in der Rasse verankerten genetischen Vielfalt = Anpassungsfähigkeit Vollständige Kontrolle der Paarung (künstliche Beamung, Inselbelegstellen) Für eine gezielte Zucht sind nur genetische Effekte von Bedeutung, die auch bei den Nachkommen wirksam werden Zuchtziele: Verbesserung der Honigleistung Erhöhung der Varroatoleranz Verbesserung der Verhaltensmerkmale Sanftmut, Wabensitz, Schwarmneigung Heritabilität – Erblichkeit, Maß für den Umfang der genetischen Erblichkeit, - gibt an wie groß der Anteil der Mehrleistung durch die vererbten Merkmale entstehen im Verhältnis zu den Umwelteinflüssen 26 Was versteht man unter Körung? Beurteilung von Tieren in Bezug auf ihre Eignung zur Zucht und ihren Zuchtwert 27 Warum wird in der Imkerei gekört? Feststellung der Merkmale und Wertes eines Bienenvolkes - Merkmale aus Sicht der Leistung, der Zucht, und der Rasse 28 Welche Merkmale / Kriterien / Parameter werden in der Körung berücksichtigt? Merkmale für die Beurteilung - Leistung - wichtigstes Kriterium Prüfung des Honigertrages/Volk Kennzeichnung der Wabe bei der Entnahme Wiegung vor und nach dem Schleudern (auf 0,1 kg genau) - keine Schätzung! Differenz ist der Honigertrag - Zuchtmerkmale - Verhalten und Entwicklung nach dem 4-Punkte System, 4 hohe Ausprägung, 1 geringe Ausprägung Sanftmut Wabensitz Schwarmneigung - Rassemerkmale - Erbfestigkeit Flügelindex - Cubitalindex - gemessen werden dei Strecken a und b wobei das Verhältnis mindestens 2,54 sein müssen Panzerzeichen - müssen frei von gelben Ecken und Ringen sein Behaarung - Messung der Filzbinden (Haarlänge) Carnica - briete Filzbinden und kurze Haaren 29 Was ist ein Zuchtwert? Wert eines Tieres, der in der Leistung der Nachkommen wirksam wird Nutzwert - Gebrauchswert = wirtschaftlicher Wert zur Nutzung bestimmter Leistungen (Honigleistungen) Zuchtwerte in % für Durchschnitt der letzten 5 Jahre ist jeweils 100% Beurteilung für: Honigleistung, Sanftmut,Wabensitz, Schwarmträgheit und Varroatoleranz Kören bedeutet jedoch viel mehr: Das Auslesen (selektieren), also "küren", von Bienenvölkern mit einem sehr guten Zuchtwert. 30 Die Zuchtwerte und ihre Beurteilung / Gewichtung: Zuchtwerte Honigleistung Sanftmut Wabensitz Schwarmneigung Varroaindex Bezogen auf den Durchschnitt der letzten 5 Jahre - angegeben in % Die Bewertung in den Merkmalen Sanftmut, Wabensitz wird aufgrund ihrer subjektiven Bewertung (Punktesystem) vorgenommen. Mit dem Zuchtwert wird also nicht die eigene Leistung beurteilt , sondern die (bei durchschnittlicher Umwelt) im Mittel zu erwartende Leistung seiner Nachkommen. Das heißt, mit dem Zuchtwert sollen die im Durchschnitt bei den Nachkommen wirksamen Erbanlagen eines Tieres beurteilt werden. Es geht also um die Erbanlagen der Nachkommen und nicht um die Leistung eines Tieres selbst. Bringt eine Königin (und ihr Volk) selber eine hohe Honigleistung, so hat sie einen guten Gebrauchs- oder Nutzwert. Kann sie diese gute Leistung aber nicht an ihre Nachkommen weitergeben, dann hat sie einen schlechten Zuchtwert. Die eigene gute Leistung kann durch überdurchschnittliches Management (Völkerführung, Betriebsweise,...) zustande gekommen sein und weniger durch gute Erbanlagen. Der Zuchtwert ändert sich mit der Bezugsbasis - die Qualität des geschätzeten Zuchtwertes hängt von den zur Verfügung stehenden Daten, der Heritabilität (Weitergabe über Gene) des Merkmals und dem verwendeten Zuchtwertschätzverfahren abhängt. Mit Hilfe der errechneten Zuchtwerte kann die Selektion vorgenommen werden. Komplizierte mathematisch-statistische Verfahren Die Ermittlung der Zuchtwerte ist ein kompliziertes mathematisch- statistisches Verfahren. An der Universität für Bodenkultur hat sich Dr. Willam im Rahmen seiner Doktorarbeit auch um die Erstellung eines Zuchtwertschätzverfahrens für die Honigbiene verdient gemacht. Nach diesem Modell wird die Zuchtwertschätzung durchgeführt. Die Arbeit steht als Download zur Verfügung. 31 Zuchtwerte 112 / 99 / 102 / 98 / 109 und CI 2,75 Zuchtwerte 87 / 101 / 95 / 100 / 104 und CI 3,41 - von welcher Königin ziehen Sie nach und warum Zuchtwerte 112 / 99 / 102 / 98 / 109 und CI 2,75 Zuchtwerte 87 / 101 / 95 / 100 / 104 und CI 3,41 - von welcher Königin ziehen Sie nach und warum Variante 1: Honigleistung - 112 Sanftmut - 99 Wabensitz - 102 Schwarmneigung - 98 Varroaindex - 109 Variante 2: Honigleistung - 87 Sanftmut - 112 Wabensitz - 95 Schwarmneigung - 100 Varroaindex - 104