ERFAHRUNG UND UMGANG MIT SPRACHE Lehrplan Deutsch: a) Allgemeines Bildungsziel: VS soll Kinder mit dem erforderlichen Wissen für Leben und Beruf ausstatten; die Kinder sollen sich selbstständig Wissen aneignen können Ausgewogene Bildung - sozial emotional intellektuell und körperlich VS soll Lebensfreude erhalten (Kinder kommen mit großer Motivation) und fördern Kinder sollen Vertrauen in die eigene Leistung erhalten Umdenken der Fehlerkultur: Nicht die Fehler, sondern die Stärken / Leistungen hervorheben! Kinder sollen soziale Handlungsfähigkeit aufbauen Sprachliche Fähigkeiten erweitern Erwerb von Kulturtechniken Erwerb einer Lern- und Arbeitshaltung b) Allgemeine Bestimmungen: LP hat Rahmencharakter (Arbeitsgrundlage) Allgemeine Bildungsziele und Lehraufgaben sind definiert, aber die Methoden und die Art des Lehrens sind frei wählbar LP bietet die Grundlage für eine eigenverantwortliche Planung und einen eigenverantwortlichen Unterricht. c) Unterrichtsprinzipien: Der Schule sind Bildungs- und Erziehungsaufgaben zugeteilt. Nicht vergessen: Lebensbezogenheit, Anschaulichkeit, Konzentration der „Bildung“ (didaktische Reduktion). Unterrichtsprinzipien ziehen sich durch alle Schulstufen / Querverbindungen sollen stattfinden: - Gesundheitserziehung Leseerziehung Polit. Bildung (Friedenserziehung) Interkulturelles Lernen - Erziehung zu Umweltschutz Medienerziehung Sexualerziehung Verkehrserziehung Musische Erziehung Sprecherziehung Wirtschaftsbildung d) Allgemeine didaktische Grundsätze: a) Kindgemäßheit (Berücksichtigung von Alter, Entwicklungsstand, individuelle Lernvoraussetzung – zB Schulstandort,,...) b) Soziales Lernen ( auch der Deutschunterricht soll das ICH – Bild und das Miteinander stärken, demokratischer Umgang untereinander) c) Anschaulichkeit und Praxisbezogenheit bei der Themenauswahl d) Konzentration der Bildung e) Sachgerechtheit f) Aktivierung und Motivierung der Kinder g) Individualisieren, Differenzieren, Fördern h) Sicherung und Kontrolle des Unterrichtsertrags (wurde das Stundenziel erreicht?) Sprachhandlungsfähigkeit (LERNZIEL bei Deutsch): Situationsbezogenes Sprechen und Schreiben Sprachbewusstsein und Sprachsensibilität fördern Unterstützung bei Sprachentwicklung Teilnahme am literarischen Lesen Kreative Sprachgestaltung Erwerb von Kulturtechniken (lesen, schreiben, auch Umgang mit Medien, die im Unterricht verwendet werden) Förderung der sprachlichen Fähigkeiten: Sprache ist ein komplexes Kommunikationssystem; sprachliche Grundbildung = Persönlichkeitsbildung; Kulturaneignung. 1. Linguistische Kompetenz (umfassender Wortschatz, Satzregeln) 2. Kommunikative Kompetenz (miteinander und situationsbezogenes Sprechen – verbal und nonverbal) 3. Kognitive Kompetenz (Fähigkeit zur Ordnung und Speicherung von Erfahrung und Wissen) 4. Metakommunikative Kompetenz (Fähigkeit zur Reflexion über sprachliche Ausdrücke und Handlungen) 5. Multimediale Kompetenz (Nutzung von modernen Informations- und Kommunikationstechniken) Lehrplan VS: 1. Vorschule 2. Grundstufe I (1. Und 2. Schulstufe): Deutsch, Lesen, Schreiben (7 WS) 3. Grundstufe II (3. Und 4. Schulstufe): Deutsch, Lesen (7WS); Schreiben = BE zugeordnet (2 WS „BE + Schreiben“) 4. Deutsch für SchülerInnen mit nicht-deutscher Muttersprache (andere Erstsprache) = Lehrplanabschnitt, nicht eine bestimmte Schulstufe! Deutschkenntnisse sind immer individuell. Lehrplan TEILBEREICHE: o o o o o o Sprechen Lesen Schreiben (1. und 2. Schulstufe) Verfassen von Texten Rechtschreiben Sprachbetrachtung (z. B. Wortschatz) Förderung der mündlichen Kommunikation ganz zentral! SPRECHEN: Sprechen – Grundstufe I: Wirkt sich auf alle anderen Teilbereiche im Deutschunterricht aus Ausgangsbasis individuellen sprachlichen Vorerfahrungen der KK Ziel: o o o o Wecken bzw. Stärkung des Vertrauens des KK in die eigene Sprachfähigkeit Abbau von sprachlichen Hemmungen Hinführen zu den Formen der Standardsprache (nicht unter Leistungsdruck) Erweiterung der Sprechfähigkeit Förderung (dialogischer Prozess, gemeinsames Handeln der InteraktionspartnerInnen) der mündliche Kommunikation steht im Mittelpunkt notwendig für Wissenserwerb und soziales Lernen und Handeln Erzählen, Mitteilen, Zuhören (natürlich gestaltete Gesprächssituationen (zB. Kreis; regelmäßig) anderen bewusst zuhören und sich zu Gehörtem äußern können Situationsbezogenes Sprechen (Vorbereitung auf ein Fest, Geburtstag, Projekt, Gestaltung des Klassenzimmers, Rollenspiele) in verschiedenen Situationen sprachlich angemessen handeln Gespräch = Hochform des Sprechens (Partnerübungen, Gruppengespräche dazu sind Gesprächsregeln notwendig, die auch erst erlernt werden müssen); Sitzregeln beachten (Blickkontakt notwendig); Ungesteuerter Spracherwerb Gespräche in der Pause, plaudern, Vereinbarungen treffen,...gesteuerter Spracherwerb: konkrete Gesprächssituationen werden vom L vorgegeben Sprachübung (Erweiterung und Differenzierung des Wortschatzes, richtige Satzmuster) Sprechübung (Übungen zur Technik des Sprechens – klare, verständliche Sprache, angemessenes Sprechtempo, Lautstärke: zB. Reime, Gedichte, Zungenbrecher,...) Laute richtig bilden sowie Wörter und Texte gut artikulieren können, ausdrucksvolle Sprache Bildungsstandards Deutsch – 4. Schulstufe: Kompetenzbereich: sprechen und miteinander reden - Verständlich erzählen und anderen verstehend zuhören - Informationen einholen und sie an andere weitergeben In verschiedenen Situationen sprachlich angemessen handeln In Gesprächen Techniken und Regeln anwenden Sprachfähigkeiten erweitern und an der Standardsprache orientiert sprechen Deutlich und ausdrucksvoll sprechen ZIEL: Sprachhandlungsfähigkeit = kommunikative Kompetenz Kommunikative Kompetenz: = Fähigkeit , verbale und nonverbale Mitteilungen unter Einbezug des situativen und sozialen Kontextes zu verstehen und zu produzieren im VS – Lehrplan: Sprechen im ASO – LP: Hören und Sprechen Kommunikation: - gesprochene Sprache nonverbale Sprache (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Tonfall, ... paralinguistische Phänomene) Gelingen von Kommunikation ist immer abhängig von allen Beteiligten – besonders WIR als Gegenüber sind gefordert Bei allen Formen der mündlichen Kommunikation muss durch günstige äußere Bedingungen ein entsprechender Kontakt von Sender und Empfänger gewährleistet sein (Sitzordnung, Gruppenbildung,...) kommunikative Prozesse: Empfänger und Sender sind beteiligt; sind sie nicht auf der gleichen Ebene ev. Missverständnisse ( zB Umgang mit Metaphern kann Problem in der Kommunikation sein Zentrales Element der Förderung: Reflexion des eigenen Kommunikationsverhaltens unter verschiedenen Aspekten Lehrplangegenüberstellung VS ASO ASO – Lehrplan: Ähnlich dem LP der VS alle haben einen SPF; unterschiedliche Lernvorraussetzungen (Millieu, Sprache,...) - - - Allgemeines Bildungsziel: Lernprozesse und –bedingungen schaffen, die helfen, Barrieren abzubauen Ziel: KK sollen zum LP der VS oder HS hingeführt werden Allgemeine Bestimmungen: Jahresplanung, Information zur Elternarbeit, Gender – Mainstreaming (Interessen von Buben und Mädchen vertreten), fächerübergreifender Unterricht 14 allgemeine didaktische Grundsätze: 2 davon wesentlich: - 1. für jedes Kind muss ein Förderplan erstellt werden (individuelle Ziele und Fördermaßnahmen 2. spezielle Materialien für die Kinder müssen zur Verfügung stehen Stundentafel Gegenstände (Bildungs- und Lehraufgaben, didaktische Grundsätze, Lehrstoff, Unterstützungs- und Beratungsangebot) ASO: Deutsch: GS I: 1. + 2. Schulstufe: Deutsch, Lesen, Schreiben 5 Stunden GS II: 3. + 4. Schulstufe: Deutsch, Lesen, Schreiben 6 Stunden Sek. I: 5.-8.Schulstufe: Deutsch LP-.Zusatz: Deutsch für SchülerInnen mit einer anderen Erstsprache Aufbau: Bildungs- und Lehraufgabe: Fähigkeit der KK zur Verständigung im mündlichen und schriftlichen Bereich fördern Didaktische Grundsätze: Verknüpfung mit anderen Gegenständen Kommunikation findet sowieso in allen Bereichen statt Lebensnahe Schreibanlässe, Auswahl von Texten und Themen Teilbereiche: 1. Hören und Sprechen 2. Lesen und Schreiben 3. Umgang mit Texten 4. Gestalten und Durchschauen von Sprache Hören und Sprechen Unterteilung in GS I und GS II: GS I: Erzählen, Mitteilen, Zuhören: Erzählen: gibt Möglichkeit zur Entlastung, Selbstdarstellung, Knüpfen von sozialen Kontakten reale, erdachte Erzählungen, Witze, Bilder Mitteilen: z.B. über Person, Tiere, Gegenstand, Sachverhalt, Steckbrief,... Zuhören: ist Vorbereitung auf ein Gespräch Ziel: zum Gehörten Stellung beziehen, Wichtiges wahrnehmen, Äußerungen ernst nehmen Vorraussetzung: das Hören (Geräusche erzeugen – KK müssen sie erraten; Höhen und Tiefen spielen eine Rolle, Töne und Melodien) Erst dann geht man über zum Hören von Sprache: Hören von Silben, Wörter, Vorlesen, Erzählsituation mit Fragen bereichern (Lust zum Zuhören) Situationsbezogenes Sprechen: Sprachliche Umgangsformen (einladen, bedanken, vorstellen, Auskunft geben, Rettung verständigen, persönliche Emotionen angemessen bewältigen – Freude, Ärger,...), Gespräch: Gesprächsregeln, Gesprächsklima Ziel: KK sollen Gesprächskompetenz erwerben Unterscheidung nach Inhalt und Struktur Kreisgespräche, Gruppengespräche, Partnergespräche Streitgespräche, Debatten, Diskussionen, offene / gelenkte Gespräche,... Sprachübung Erweiterung der Sprachfähigkeit: Wortschatzerweiterung, richtige Satzmuster Ziel: KK sollen angemessene Standardsprache erwerben Rücksichtnahme auf verschiedene Sprachen, Mundarten, Dialekte ASO: viele Integrationskinder und unterschiedliche kulturelle Hintergründe Gesprächsthemen aus der Erfahrungswelt und dem Interessenbereich der KK Grundlegende Bedeutung kommt der Lehrersprache zu (Sprechmuster sollen einerseits die kindliche Sprachentwicklung anregen, andererseits sollen die Äußerungen von den KK verstanden werden) Sprecherziehung: Sprechtechnik: Atemübungen, Lautsprechung, Artikulation Kein gezieltes Üben, sondern Einfließen in den Unterricht Deutliche und verständliche Sprache, Laut- und Wortspiele, Reime, Zungenbrecher, Lieder, darstellende Spiele GS II: Erzählen, Informieren, Zuhören (sprachliche Ausdrucksformen bewusst einsetzen / Sachverhalte und Gedanken anderer durch Zuhören erfassen) Situationsbezogenes Sprechen (Situationen einschätzen und sprachlich angemessen bewältigen) Gespräch (Gesprächsregeln begründen und beachten, einfache Gesprächstechniken kennen und richtig anwenden, Sprech- und Sprachformen anwenden) Sprachübung (grundlegenden Wortschatz inhaltlich erschlossen und begrifflich verfügbar haben; Sicherheit im Gebrauch der Standardsprache) Sprechübung (Sicherheit im ausdrucksvollen und lautrichtigem Sprechen) Volksschule: Kommunikation = soziale Interaktion Mündl. Kommunikation ist der Grundstein des Sprachlernens - aus Sicht des Kindes (KK beziehen sich auf ihre Wirklichkeit, können Fülle von Erfahrungen ausdrücken, Bereiche der Umwelt verknüpfen) aus Sicht des Erwachsenen (behutsames Einlassen auf individuelle Lernmuster, Botschaften, Sprechmuster,... der Kinder) Erwachsener muss sich auf die Ebene des KK begeben, um die Botschaften richtig zu verstehen Ziel: mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeit Erweiterung der Sprachfähigkeit, Ausdrucksfähigkeit Die mündliche Kommunikation hat wesentlichen Anteil am Spracherlernen und ist ein wesentlicher Bestandteil des Lernens vor und während der VS Zeit. Sprecherziehung als Unterrichtsprinzip: Kommunikative Fähigkeiten für: eigenständigen Wissenserwerb soziales Lernen und Handeln fächerübergreifendes Lernen integrativen Unterricht Der Lernprozess ist dann erfolgreich, wenn er ganzheitlich erlebt wird (mit „Hirn, Herz und Hand“) – der natürliche Spracherwerb soll im Vordergrund stehen Sprachkompetenz: Vorraussetzung für soziale Handlungsfähigkeit positive Spracherfahrung in einer lebendigen Klassenkultur Erfahrungen mit: echtem Sprachhandeln (Einholen von Informationen, Auskunft von Preisen am Markt,...) erfolgreichem Sprachhandeln (an Ziel gebunden erfolgreich, wenn man Ziel erreicht hat) erlebnishaftem Sprachhandeln (Anerkennung, Mitgestaltung von Gesprächen, Vorschläge durchdiskutieren,... Übungsformen Gesprächstechniken Gegenstände erraten umschreiben Telefongespäche Dialog, Regeln Streitgespräche Argumentieren Interview Planen, Fragen Witze erzählen Spannung erzeigen Rollenspiele Identifizieren erzählen Mimik, gestik, Stimme, zuhören Gespräch: Als Grundform der Kommunikation Gesprächsklima Gesprächssituation Gesprächsregeln Gesprächsverhalten Gesprächserziehung als Prozess (langfristige Entwicklung prozesshaft, individuell verschieden und schwer zu überprüfen) Gespräch = Begegnung mit Worten – im und durch das Gespräch ist immer der ganze Mensch betroffen (verbal, nonverbal, emotional, sachlich) Gesprächsbereitschaft der KK berücksichtigen und fördern (Gesprächsmotivation); Kinder zum Sprechen animieren, Gesprächsverhalten reflektieren und bei Bedarf verändern Wegweiser für Gesprächskultur in der Schule: Ein erfolgreicher Lernprozess findet statt, wenn die Ebene des Verstandes, des Gefühls und des Handelns gleichermaßen angesprochen wird Kinder erleben, dass sie: - ernst genommen werden Gefühle und Eindrücke anderen mitteilen können durch Gesagtes etwas erreichen können Sicherheit gewinnen durch Zuhören Interessantes erfahren Konkrete Gesprächssituationen: o ungesteuerter Spracherwerb: plaudern, tratschen mit MitschülerInnen, Arbeitsgespräche führen, Vereinbarungen treffen o gesteuerter Spracherwerb: konkrete Gesprächssituationen werden vorgegeben / vom L für die Kinder geschaffen o Kreisgespräche: verschiedene Anlässe – Montagmorgenkreis; Abschlussoder Reflexionskreis (Projekt vorstellen, Freiarbeit planen,...), Erzählkreis, Sorgenkreis (abhängig von der Lehrperson) o Schreibkonferenz: ein Kind sucht ein Thema aus, stellt erste schriftliche Überlegungen an, wählt dann 2 Mitschüler aus, spricht über den Text, überarbeitet dann gemeinsam mit den anderen den Text und dann wird das Schreiben vorgetragen oder abgegeben) Schriftspracherwerb = Lernen von Lesen und Schreiben Einflussfaktoren: - individuelle Voraussetzungen (frühe Erfahrung mit Schriftsprache, Aufmerksamkeit, Gedächtnis) sozial – familiäre Einflüsse (Bildungsnähe / -ferne in der Familie, Migrantenhintergrund) Unterricht (Interessen wecken, Bedürfnisse berücksichtigen) Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb sind Wahrnehmungsprozesse in verschiedenen Bereichen: Auditiv Visuell Taktil – kinästhetisch Serialität Intermodalität Körper und Raumwahrnehmung Gleichgewicht Motorik ... Lesen: Erwachsene erfassen Wörter simultan (gleichzeitig) und suchen automatisch nach einem Sinn/ Zusammenhang. Lesen bedeutet also auch, den Wörtern einen Sinn zu entnehmen, sie nicht nur als Wörter / Buchstaben zu lesen. Wenn wir lesen, bilden wir Hypothesen und konstruieren etwas – z. B kann ein Text gelesen werden, auch wenn einzelne Buchstaben fehlen (wenn wir damit etwas assoziieren können) Lesen = Hypothesentestender Prozess Konstruktiver Problemlöseprozess Lesen = Rekodieren und auch Dekodieren Lesetechnik (Geschwindigkeit, Geläufigkeit, Betonung) und Sinnentnahme Voraussetzungen für das Lesen: „Teilleistungen“: 1. Visueller Bereich Zeichenverständnis (z.B. Coca – Cola) Buchstabenkenntnis (graphische Form („a“) und den Laut dazu kennen; Lage im Raum „b“, „p“ hat Bedeutung für Laut; ähnliche Buchstabengruppen für ähnliche Laute „e“, „ee“, „eh“.) 2. Auditiver Bereich Phonologische Bewusstheit (muss mir bewusst sein, dass unsere Sprache aus Wörtern besteht und unsere Worte aus Lauten) – Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf phonetische Aspekte der Sprache zu richten (Analyse von Sprachlauten, Erkennen, welcher Laut wo im Wort ist; Wissen über den Aufbau von Wörtern; Verhältnis zwischen Lauten und Buchstaben.) Prüfkriterien für routiniertes Lesen: machte es Sinn? Kann K Sinn entnehmen aus Gelesenem? Bildet K Hypothesen? Ziel: Erwerb einer ausreichenden: - Lesefertigkeit Lesefreude Lesekompetenz Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren: o o o o Zusammensetzung der Klasse Schulbuchbestellung, Lehrbücher Pers. Schwerpunkt des Lehrers Erstsprache ja oder nein Aufgabe der Leseerziehung: Lesemotivation (Lesebereitschaft, Lesefreude) der Kinder erhalten und fördern (Eingehen auf die Interessen und Lesegewohnheiten – z. B. Nicht nur bei Tisch lesen, sondern gemütlich in der Leseecke knotzen – förderliche Umgebung schaffen) Beobachtung von individuellem Lesetempo; vom Zwang befreien, laut vorzulesen (nicht vor der Klasse laut lesen, sondern zuerst in die Rolle hineinwachsen: mit einem Partner lesen, in der Gruppe lesen); Lesespiele sind sehr beliebt Rahmenbedingungen schaffen: ausreichend Licht und Ruhe Lesekompetenz (individuell) vermitteln Lesefertigkeit; Eingehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der KK: unterschiedl. Materialien für geübte und weniger geübte LeserInnen (Lesekarten mit Rätsel, Witzen, Kochrezepten). ALLE lernen lesen, jedE hat sein Tempo! 3 Teilbereiche: - Lesesicherheit / Lesegenauigkeit Üben mit verschiedenen Spielen (Bei denen in Wörtern Buchstaben ausgelassen oder neu eingefügt werden, Wortbedeutung verändert wird). - Lesegeläufigkeit (Leseflüssigkeit) Wörter in verschiedenen Schriftarten und Schriftgrößen anbieten – KK sollen gleiche Wörter finden, markieren, einkreisen. - Sinnerfassendes Lesen (Überprüfung durch Fragen zum Text) Differenzierter Leseunterricht – unterschiedlicher Lesestoff, unterschiedliche Methoden basiert auf dem Interesse der KK (- Vorlesezeit in Klasse einräumen, L. stellt vor, dann Vermittlung, wie es weitergeht; Ausgehen von Zeichnungen und dann Sätze und Wörter bilden; - etwas ältere KK könne ihre Lieblingsbücher vorstellen). Entwicklungsstufen beim Lesen siehe Lese – Schreib - Entwicklung - Logographemische Stufe (Firmenlogos erkennen / erlesen – das Gesamtbild wird abgespeichert) Alphabetische Stufe (mit Schreiben- und Lesenlernen auch Lautschulung) Orthographische Stufe (strukturelle Merkmale der Schrift werden erkannt, abgespeichert und genutzt) Voraussetzungen für eine differenzierte Leseerziehung: Siehe Homepages (buchklub.at; lesenetzwerk.at; kidsweb.at;antolin.at) Lehrplan der VS: GS I: - Grundleistungen für das Erstlesen Lesemotivation Sprachförderung Sprechmotorik akustische und optische Gliederungs- und Merkfähigkeit, Eingehen auf grundlegende Begriffe - Symbolcharakter Schrift - Grundlegende Begriffe (Wort, Laut, Schrift) - Erstleseunterricht Durchgliedern von Sätzen und Wörtern Speichern und Wiedergeben von Buchstaben(gruppen) Beherrschen der Buchstaben / Erfassen der Laut – Buchstaben Zuordnung Aufbauendes Zusammenlesen GS II: Weiterführendes Lesen Steigerung der Lesesicherheit / Lesegeläufigkeit selbstständiges Auseinandersetzen mit Texten wird angestrebt sinnerfassendes/ sinngestaltendes Lesen Begegnung mit literarischen Texten ASO – LP: Lesen GS I: + vorbereitende und stützende Übungen (Tastspiele, Geräusche unterscheiden) + Leselernstufen (Erstlesen und weiterführendes Lesen) Lesen ist ein Wahrnehmungsprozess & ein Verständigungsprozess. GS II: + Nachholleselehrgang + Steigerung der Lesefertigung und Lesefähigkeit + Verstehen von Texten Schreiben: Entwicklung des Schreibens Der Schriftspracherwerb ist ein Entwicklungsprozess, der sich in Stufen und einer typisierten Abfolge vollzieht. Die Stufen geben einen Hinweis auf den individuellen Entwicklungsstand des K. Merkmale der Schriftsprache: Produktiver Prozess Fehlen von GesprächspartnerInnen Fehlen von nonverbalen Ausdrucksmitteln Hoher Grad an Abstraktheit (muss Vorstellung von dem Wort haben) Beziehung zwischen Laut- und Schriftstruktur: Lautorientierte Alphabethschrift: Schriftzeichen (Buchstaben / Grapheme) stellen Lauteinheiten (Phoneme) dar (z. B im chinesischen wird das Wort Baum mit einem Laut dargestellt) Stufenmodelle nach Hinrichs / Valtin: 1.) Logographische Stufe (nachahmen, kritzeln: ca. ab 2 Jahren) 2.) Logographemische Stufe (Malen von Buchstabenreihen, Malen des eigenen Namens: ca. 3-6 Jahre) 3.) Alphabetische Stufe Schreiben von prägnanten Lauten eines Wortes (Wortgerüst: ca. 4-7 Jahre) Lautgetreues Schreiben (z. B. Rola=Roller, Fäat=Pferd; ca. 5-8 Jahre) 4.) Orthographische Stufe Verwendung erster orthographischer Muster (z. B. er, en , el: ca. 6-9 Jahre) Übergeneralisierung Entfaltete orthographische Fähigkeiten (Verzeihung: ca. 7-? Jahre) Regelwissen Schreiben ist eine komplexe sprachliche Tätigkeit. Es ist ein Entwicklungsprozess, der mehrere Komponenten beinhaltet und auf die Produktion von Texten abzielt. Schreibenlernen: Sprachanalyse: Sprache muss analysiert werden Gegenstand der Aufmerksamkeit. EINSICHT: Zusammenhang von geschriebener und gesprochener Sprache! Erkenntnisse für L.: Fehler zulassen, wo steht das K. in seiner Entwicklung; welche Lernmaterialien biete ich an, auch mit Eltern abstimmen. VS – LP: Ziele: Buchstaben, Ziffern, Zeichen der österreichischen Schulschrift beherrschen Verfassen von kurzen, lesbaren Texten Geläufige Schrift KK sollen Grundvoraussetzungen für das Schreibenlernen festigen und in folgenden Teilbereichen weiterentwickeln: Schreibmotivation, Training von Grob- und Feinmotorik, Begriffsverständnis für Bewegungsrichtungen und Bewegungsformen, Schulung der Auge-Hand – Koordination, Schreibhaltung, Grundformen der Ausgangsschrift nachbilden und schreiben, Zeichenverständnis GS I: Buchstaben und Ziffern formgerecht und im richtigen Bewegungsablauf ausführen Wörter gut lesbar auf- und abschreiben Schreibabläufe automatisieren Formgerechtes und geordnetes Schreiben Beziehung Druck – und Schulschrift Methodische Ansätze: 1.) Maria Montessori:1 Das Sprachlernen in der Kindheit (bis etwa zum 12. Lebensjahr) ist vor allem noch ein unbewusster Prozess des Aufnehmens (Absorbierens) der Sprache. Dabei sind das Sprachlernen, das Herausbilden des Denkens, des Fühlens, des Handelns und der sinnlichen Wahrnehmung des Kindes miteinander verbunden und bestimmen den Gesamtprozess der menschlichen Persönlichkeitsbildung. Im Bereich der reinen Sprachbildung (Grammatik, Rechtschreibung, Stilübungen) ist es notwendig, anhand der freien Arbeit und gebundenen Unterrichts eigenständige Angebote und Anregungen zu geben. Textverarbeitung und Textdarstellung in Rollenspiel und ähnlichen Formen werden ebenfalls Arbeitsaufgaben der gesamten Gruppe sein. Die Voraussetzungen der Schulanfänger in Bezug auf das Lesen und schreiben sind sehr unterschiedlich. Lernen alle Kinder gleichzeitig einen neuen Buchstaben, so ist immer ein großer Teil der Kinder unter- oder überfordert. In der Montessorischule, in der das Kind nach seinen Entwicklungsbedürfnissen und seinem Lern- und Arbeitstempo entsprechend lernen kann, läuft der Lernprozess individuell ab. Vorbereitung auf das Schreiben und Lesen lernen So wie das Kind schrittweise das Sprechen erlernt, bereitet es Montessori auch schrittweise auf das Schreiben und Lesen vor. Zunächst muss die Grundlage gelegt werden für das erste Verständnis dafür, dass Gedanken durch geschrieben Zeichen vermittelt werden können. Das Kind wird sich also Fähigkeiten erwerben, um seine Gedanken in Schriftsymbolen nieder zuschreiben und sich auf diese schriftliche Weise auszudrücken und sich den anderen mitzuteilen. Durch eine allgemeine Sprachförderung und durch das Montessori-Material wird das Kind auf das Schreiben und Lesen vorbereitet. Wir sprechen von direkter und indirekter Vorbereitung. 1 http://www.montessori-darmstadt.de/p_depwa.htm (Stand 4.1.10, 12:57) Das Schreiben lernen Schreiben ist ein Vorgang, bei dem die psychisch-motorischen Mechanismen überwiegen, während beim Lesen eine rein verstandesmäßige Arbeit vorliegt, daher geht auch das Schreiben dem Lesen voraus. Das Schreiben lernen erfolgt mit Hilfe folgender Materialien: - Metallene Einsätze Sandpapierbuchstaben - Bewegliches Alphabet Metallene Einsätze Mit den Metallenen Einsätzen wird die Auge-Hand-Koordination verfeinert, da der Rahmen genau auf das Papier aufgesetzt werden muss und dann an der Innenkante mit einem Stift entlang eine Linie gezogen werden soll. Beim Gegenstück muss die Linie außen herum gezogen werden. Die entstandene Figur wird mit senkrechten, parallelen Strichen gefüllt. Das Kind lernt so, Begrenzungen einzuhalten (Vorbereitung des Schreibens in Linien), übt die Stifthaltung; entdeckt den richtigen Schreibdruck und gestaltet mit der Kombination von Formen und Farben gleichzeitig kleine Kunstwerke (vgl. Ästhetische Erziehung und Vorbereitung auf geometrische Sachverhalte, da die Formen benannt werden Wortschatzerweiterung). Sandpapierbuchstaben Es handelt sich dabei um Holzbrettchen, auf denen die Buchstaben aus Sandpapier ausgeschnitten und in Druckschrift aufgeklebt sind. Konsonanten haben einen roten Untergrund, Vokale einen blauen. Auch Um– und einige Doppellaute gehören dazu. Zuerst zeigt die Lehrkraft dem Kind, wie man mit Mittel- und Zeigefinger über das raue Sandpapier fährt und spricht dabei den Buchstaben lautierend aus. Das Kind ahmt nach. Sie sprechen drei Sinne an: Der Buchstabe wird gesehen, die Form wird erfühlt und der Laut wird gehört. So sind Seh-, Tast- und Hörsinn aktiv. Außerdem wird das Muskelgedächtnis aktiv. In einem weiteren Schritt muss das Kind die Buchstaben vergleichen und erkennen können, während es den entsprechenden Laut hört (Perzeption). In einem dritten Schritt spricht das Kind den dargestellten Laut aus. Es wird mit den Vokalen begonnen (Drei-Stufen-Lektion). Beim Lernen der Konsonanten spricht die Lehrkraft den Laut aus und verbindet ihn im Anschluss daran mit einem Vokal. Sobald mehrere Konsonanten bekannt sind, können Wörter gebildet werden. Es gibt keine besondere Reihenfolge beim Lernen der Konsonanten, sondern die Lehrkraft richtet sich nach dem Interesse des Kindes. Bewegliches Alphabet Die akustische Analyse wird intensiviert mit Hilfe des beweglichen Alphabets. Es handelt sich hierbei um aus Pappe gestanzte Buchstaben, die mit den Sandbuchstaben deckungsgleich sind. Von jedem Buchstaben sind in den verschiedenen Fächern eines Kastens mehrere enthalten. Mit dem beweglichen Alphabet arbeitet das Kind bevor es mit dem Stift schreibt. Es kann also die geistigen Fähigkeiten noch vor den manuellen einsetzen. Das Kind setzt Wörter zusammen, nachdem es gelernt hat, Laute zu hören und diese mit einem Symbol zu verbinden, sowie diese in eine Reihenfolge zu bringen. Das Kind kann mit dem beweglichen Alphabet beginnen, bevor es alle Buchstaben kennt. Aufgabe der Lehrkraft ist es, entsprechende Wörter zu finden, die nicht nur die dem Kind bekannten Buchstaben enthalten, sondern auch lautgerecht sind (z.B. Rose, Insel, Dose, Banane). Die Lehrkraft hat ein Körbchen mit einigen Gegenständen bereitgestellt, deren Buchstaben lautgetreu gesprochen werden. Ein Gegenstand wird herausgenommen, die Buchstabenfolge abgehört und mit den entsprechenden Buchstaben aus dem Kasten nachgelegt, also mit Handlung unterstützt. Ziel ist die akustische Durchgliederung von Wörtern; Kinder erfahren den Wortaufbau (vgl. Rahmenplan S.88 Ziele). Die Rechtschreibung bleibt in dieser Phase noch unberücksichtigt. Das Wort wird zum Schluss nicht gelesen. Beherrscht das Kind den Großteil der Buchstaben, kann es seine Texte auch schriftlich fixieren und so für andere zugänglich machen (Sinnfunktion der Schrift: Ich kann mich mitteilen, auch wenn ich nicht selbst anwesend bin). Hier ist nun auf die Richtigkeit der Texte zu achten, was durch Abschreiben einzelner Wörter und kleiner Texte, das Anlegen eines eigenen Wörterbuches und durch Lehrerhilfe erreicht werden kann. Die einzelnen Geschichten können zu Klassentagebüchern oder auch Geschichtenbüchern eines jeden einzelnen Kindes gebunden werden. Als verbundene Schrift ist die Vereinfachte Ausgangsschrift vorgesehen. Den Beginn für das Schreiben setzt das Kind selbst. Hat sich das Kind durch die indirekte und direkte Vorbereitung alle zum Schreiben notwendigen Fähigkeiten angeeignet, so müssten wir, wie Maria Montessori schreibt, eine „Explosion des Schreibens“ erleben. Danach beginnt das Kind seinen eigenen Gedanken schriftlichen Ausdruck zu verleihen: erst sind es Worte, dann Wortgruppen, vielleicht auch ein kurzer Satz oder Vers. 2.) Jürgen Reichen2 Bei der Methode "Lesen durch Schreiben" nach Dr. Jürgen Reichen lernen die Kinder individuell beim Schreiben per Anlauttabelle (aufgrund der Zuordnung der Anlaute zu den Bildern) das Lesen. Die Kinder üben nicht wie beim herkömmlichen Fibelunterricht zunächst gemeinsam Buchstaben, leichte Wörter und später kurze Texte, sondern sie können per Anlauttabelle von Anfang an, je nach Lernausgangslage, kleine Wörter schreiben und mit der Zeit auch lesen. Im Gegensatz dazu ist der gemeinsame Fibelunterricht, besonders das Vorlesen vor der Klasse, oft eher kontraproduktiv, besonders für schwache Vorleser. Das Vorlesen fällt bei dieser Methode vollkommen weg, es sei denn, es geschieht aus freien Stücken des Kindes. Annahme: die KK bringen sich das Lesen selber bei. Die zwei Prinzipien der Methode nach Reichen Schreiben von Anfang an 2 http://www.lehrer-online.de/dyn/bin/481693-481702-1projektbeschreibung_lesen_durch_schreiben.pdf (Stand: 4.1.10, 12:58) Das erste Prinzip ist das Lesen durch Schreiben, das heißt, die Kinder lernen das Lesen durch das Schreiben. Die Kinder lernen, wie gesprochene Sprache aufgeschrieben wird. Das Lesen ist ein Begleitprodukt, das ganz nebenbei - beim Schreiben - entwickelt wird. Die Wörter werden per Lautkette zerlegt und danach Laut für Laut aufgeschrieben. Das Wort "Baum" beispielsweise wird mündlich in die Silben "B-au-m" zerlegt und dann Laut für Laut aufgeschrieben. Die Anlauttabelle Die Anlauttabelle, die jedem Kind als Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt werden muss, hilft den Kindern beim Auffinden der Laute. Sie zeigt zu jedem Laut die dazugehörigen Bilder. Beispielweise A für Affe oder Ameise, Eu für Eule. Die Kinder können mithilfe der Worttabelle alles schreiben und müssen nicht wie beim Fibellehrgang warten, bis sie einige Buchstaben gelernt haben. Sobald die Kinder die Buchstaben verinnerlicht haben, können sie auf die Nutzung der Tabelle verzichten. Individuelles Lerntempo Das zweite Prinzip der Methode "Lesen durch Schreiben" ist das selbstständige, selbst gesteuerte Lernen. Jedes Kind lernt Schreiben und Lesen seinem eigenen Tempo entsprechend. Während in früheren Fibellehrgängen Schritt für Schritt im Klassenverband eine Übung nach der anderen gemeinsam durchgearbeitet werden musste, arbeitet beim Prinzip "Lesen durch Schreiben" jedes Kind in seinem individuellen Lerntempo. 3.) Marion Bergk Geht vom Wort aus (vom Namen des Kindes). ARBEIT AM WORT. Pfeile zeigen, wie die Buchstaben geschrieben werden sollen Sie verwendet zur Orientierung Leitkarten, die einen Überblick über die selbstständige Arbeit bieten. 1. Schritt: Wort anschauen, bewusst wahrnehmen. 2. Schritt: Wort nachschreiben, ca. 5 Mal. 3. Schritt: Lernwörter werden verteilt, zusammen gesucht, aufgeklebt. 4. Schritt: Leselupe, Wort soll wieder gelesen werden 5. Schritt: Wort soll geschrieben werden können. Erarbeitung von einigen Wörtern zu Sätzen.-- Rechtschreibenlernen: Arbeit am Satz: Mag / Anna / Äpfel (gezeichnet)/? IMOS - Buchstabenreise siehe auch: edoc.hu-berlin.de/humboldt-vl/bergk-marion/PDF/Bergk.pdf www.marlene-walter.at/.../Deutschunterricht_in_der_Volksschule.pdf Verfassen von Texten – Umgang mit Texten Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist Küssen mit dem Kopf. (Daniel Glattauer 2006: Gut gegen Nordwind) Schreiben umfasst 3 Aspekte: Sprachgestalterischer Aspekt Rechtschriftlicher Aspekt Schreibtechnik und ästhetischer Aspekt Die schriftliche Sprachhandlungsfähigkeit steht im Mittelpunkt. Für sich und andere schreiben: Verschriften = Festhalten von sprachlichen Einheiten mit Mitteln der Schrift Vertexten = Realisieren von sprachlichen Handlungen mittels Texten = schriftliche Kommunikation (Empfänger und Sender) Schreiben: Schreibprozess = selbstständiges Produzieren eines Textes Schritte: 1. Planen 2. Formulieren 3. Überarbeiten Verfassen von Texten: Prinzip = Orientierung am Prozess Sprachbildungsprozess (z. B. Fördern von kreativen Texten / Wortschatz, Originalität von Texten) Adressatenbezogenheit z. B. Leseverständlichkeit, Lesefreundlichkeit Freies Schreiben z. B. KK herausfordern, eigene Themen, Anliegen und Interessen zu verschriftlichen Schwerpunkte: o Freies Schreiben o Kreatives Schreiben o Funktionales Schreiben – Schreibabsichten: - - Wunsch erwecken, Texte zu verfassen Erzählen ... Unterhalten, Reimen, Fabulieren, Umerzählen Informieren ... jemandem etwas mitteilen, über etwas berichten, etwas Beschreiben, berichten über den gestrigen Tag, Gegenstand oder Person beschreiben Appellieren ... jemanden beeinflussen, etwas bewerben, etwas wünschen, jemanden um etwas bitten, entschuldigen, bedanken - Notieren ... um das Gedächtnis zu entlasten Argumentieren ... begründen, rechtfertigen, kritisieren, kommentieren Schreibkompetenz: Aus innerer Vorstellung gestalten Erlebnisse, Beobachtungen und Gedanken aufbewahren Schreiben als Lern- und Arbeitshilfe nutzen Schreibprodukte veröffentlichen Einen Text prüfen, überarbeiten Erlebte und erfundene Geschichten folgerichtig erzählen Sich an Schreibabsicht / Adressat orientieren Vorbereitende und begleitende Übungen: Mündliches Erzählen (ordnen) Wichtiges von weniger Wichtigem unterscheiden Unwichtiges herausfinden Formulierungsübungen situationsbezogen Gedanken klar und folgerichtig ordnen Textaufgaben erkennen / finden Gedanken klar und anschaulich ausdrücken Anwenden einfacher schriftlicher Muster (Brief, Anrede funktionsgerecht) Gemeinsames Erarbeiten eines Textes Schreibentwicklung I: 1. Erste Schreibversuche (5-7 Jahre) Motorik verlangt soviel Konzentration und Aufmerksamkeit, dass kaum mehr Kraft für anderes bleibt (Rechtschreibung, zT. Inhalt) 2. Orientierung am Erlebten (7-10 Jahre) sehr subjektbezogen; im nächsten Schritt andere Perspektiven mit einbeziehen 3. Orientierung an der Sache und an dem Leser / der Leserin (10-14 Jahre) 4. Literale Orientierung (ab Adoleszenz) Referaten, Präsentationen, Textgattungen, Literaturrichtungen, Sachlichkeit Verfassen von Texten setzt ein gewisses Maß an Reflektiertheit voraus, die erst im Laufe der Jahre entwickelt wird. Schreibentwicklung II: Kritzelbriefe 1 – Bild – Geschichte 1 – Wort – Geschichte 1 – Satz – Geschichte Und – dann – Geschichte (Satzreihung) Strukturierte Minimalgeschichte Stilistisch aufgebauter Text Umgang mit Texten: LP – GS I: Ziele: Freude am Verfassen von Texten entwickeln Erlebnisse, Beobachtungen, Notizen in kurzen Sätzen aufschreiben Vorgegebene Textteile ergänzen Gemeinsames Erarbeiten von Texten Handlungsanweisungen verstehen LP – GS II: Ziele: Anhaltende Freude am Verfassen von Texten entwickeln Informationen sammeln und ordnen Mitteilungen, Aufforderungen, Wünsche, Hinweise,...aufschreiben Über Personen, Tiere, Gegenstände, Handlungsabläufe und Sachverhalte in ganzen Sätzen und in Stichwörtern schreiben Texte in verschiedenen Formen lesen und bearbeiten zB Einzelbilder / Bildfolgen schriftlich versprachlichen / Texte ergänzen und verändern Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes, Gefühltes und Erdachtes in eigenen Worten schriftlich wiedergeben Handlungsanweisungen verstehen und umsetzen Verfassen von Texten: KK verfassen Texte spontan Bildungs- und Lehraufgabe: KK anzuregen, Texte zu verfassen „zunehmend selbstständig schriftlich äußern lernen“ o o o o o o Schreibideen entwickeln Gedankenfluss steuern Formulierung finden Buchstaben aneinander reihen, Sätze verknüpfen Rechtschreibung beachten Text im Schreibprozess prüfen Angebot von Schreibimpulsen: - individuellen Zugang zum Text persönlichen Umgang mit Texten Dabei zu berücksichtigen: Unterschiedliches Lerntempo der KK Unterschiedliche, vielseitige Interessen (zB. „Technik“ – Buben) Verschiedene Lebenswelten (Tierwelt) Differenzierung der Arbeitsmaterialien Schülerindividualität Bedeutung: o Schreiben für SICH z. B. Protokollieren, sich Notizen machen, eigene Erlebnisse aufzeichnen, Hausaufgaben notieren, Mitteilung für Eltern schreiben,... o Schreiben für ANDERE z. B. Verfassen von Briefen, Geschichten, Gestalten und Verfassen von textlichen Bilderbüchern o Schreiben auf eine SACHE bezogen z. B. Beschreibung von Gegenständen, Personen, Handlungsabläufen, Protokollieren von Sachverhalten Rahmenbedingungen: o o o o o Vorbereitende Umgebung Schreibecke Unterschiedliches Papier Unterschiedliche Schreibgeräte Zeit ausreichend Zeit für das Verfassen von Texten Schreibanlässe: Bilderbücher, Geschichten darstellen, Bücher,... Leistungsunterschiede: o o o o o Wortwahl wie drücken sich die Kinder aus, Wortschatz Rechtschreibung Grad der Laut- Buchstabenzuordnung Motorische Umsetzung Kompetenz der Durchgliederung Leistungsbeurteilung: Inhalt – wie ist die Geschichte aufgebaut? Ausdruck Sprachrichtigkeit (Grammatik) Schreibrichtigkeit (Rechtschreibung) LP VS: GS I vorbereitende und begleitende Übungen GS II begleitende Übungen Ideen zum produktiven Umgang: Akrostichon (Namen schreiben und zu jedem Buchstaben etwas themenbezogenes aufschreiben) Wortgeschichten Wörter sammeln (z. B. Was fällt Euch zum „Sommer“ ein?“ Wort im Wort (z. B. ErMUTigung) Knöpfe erzählen (Stein, Blatt) Meine Schatztruhe erzählt (Dinge verstecken – ziehen – dazu etwas erzählen) Schlagzeilen – Geschichten Rechtschreiben: Gestalten und Durchschauen von Sprache Rechtschreiben ist aktiv – entdeckender Schriftspracherwerb ist Erwerb von Rechtschreibkompetenz ist Teil des schriftlichen Sprachhandelns ist Teil der Erweiterung der Sprachkompetenz ist ein komplexer Vorgang steht in engem Zusammenhang mit anderen Teilbereichen des Deutschunterrichts - Setzt voraus: Verstehen der Wortbedeutungen Bewusstes Wahrnehmen des Lautbestandes Normgerechte Einprägung Einübung bestimmter Bewegungsabläufe Rechtschreibkompetenz erwerben bedeutet*: o Strategien entwickeln, wie wir RS von einigen Wörtern herleiten können o Rechtschreibgefühl entwickeln o Über Rechtschreibung nachdenken (eigene Fehler erkennen; Fehler NICHT gleich Defizit; „Fehler“ sind entwicklungsgemäß, gehören dazu!) o Rechtschreibhilfen auswählen und nutzen (Wörterbuch nachschlagen, Wörterkartei) o Lernen, Arbeitstechniken sicher beherrschen (richtiges Ab- und Aufschreiben) o Über Regelwissen verfügen: elementare Regeln der Orthographie anwenden (z. B. Groß- und Kleinschreibung, Vokale) o Eigenständig Fehlschreibungen erkennen und korrigieren o Grundbestand an Wörtern automatisiert richtig schreiben Rechtschreibprinzipien: Alphabetisches Prinzip (Lautprinzip). Da wird festgelegt, welcher Buchstabe welchem Laut entspricht (e = ee, eh, e, usw.) Orthographisches Prinzip (lange / kurze Vokale; Dehnungen – ee, „h“; Vater – frisch, Konsonantenverdopplung) Morphematisches Prinzip (Stammprinzip): Von gesicherten Wörtern zur Schreibung anderer Wortformen bzw. anderer Wörter gelangen. Wörter sind aus Morphemen aufgebaut Stamm, Vorsilbe, Endung z. B. Land - Länder / Baum – Bäume / fahren – mitgefahren - Fahrzeug Grammatikalisches Prinzip (Wort und Satzgrenzen geregelt; getrennt / zusammenschreiben; groß und klein schreiben, grammatikalischer Unterschied „dass“ und „das“) Von der lautorientierten Schreibung zum morphematischen Schreiben ist es ein langer Prozess erfordert das Erlernen verschiedener Rechtschreibstrategien: 1. Alphabetische Strategie: Die Schreibweise ist über die Artikulation nachvollziehbar „die auditive Fähigkeit der Kinder, Laute zu unterscheiden ist Grundlage für einen erfolgreichen Schriftspracherwerb“ siehe „Hören“. („Achte auf meine Aussprache und schreibe für jeden Laut einen Buchstaben: Roller = Rolla). Um in die nächste Stufe zu kommen, müssen die Kinder einiges lernen bzw. können! - Groß- und Kleinschreibung - weiche/ harte Konsonanten - Wortarten (nicht jedes Wort hat einen Artikel) - Zeichensetzung (Punkt am Ende eines Satzes) - Deklinationen - Diphthonge 2. Orthographische Strategie: Die Schreibweise orientiert sich an Regeln, deren Verwendung gemerkt oder hergeleitet werden kann 3. Morphematische Strategie: Die Schreibung orientiert sich an morphematischen Operationen (kann mir was ableiten von der Wortbedeutung: Räuber – Raub, also mit „b“ und nicht mit „p“) und morphologischen Aspekten („Ver-such-ung“: 3 Bausteine: Vorsilbe – Stamm SUCH – Endsilbe). (RS also strategiegeleitet – ausgehend von Entwicklungsstufe der KK wird auch die entsprechende Strategie gewählt). Rechtschreibfehler: Sind: Entwicklungsnotwendig „diagnostisches Fenster“ (durch die begangenen Fehler kann man das „System“ dahinter entdecken und dadurch den Förderschwerpunkt individuell für jedes Kind, jedes „Fehlersystem“ definieren. Hinweis auf Kompetenzen / angeeignete und nicht angeeignete Lernstrategien Gestalten und Durchschauen von Sprache: Rechtschreibung Sprachbetrachtung Ziele des Rechtschreibunterrichts: o o o o o KK schreiben zunehmend normorientiert KK entwickeln ein Rechtschreibbewusstsein KK können/ sollen korrigieren und kontrollieren KK können/ sollen Rechtschreibstrategien nutzen KK können Wörter nachschlagen o KK können mit Regeln umgehen o KK können richtig ab- und aufschreiben o KK können selbstständig mit Lernwörtern üben und sich einen Übungswortschatz aneignen Unterstützung des Rechtschreibprozesses: vielfältiger Umgang mit Schrift – Entwicklung von immer differenzierteren Mustern und Strukturen Sammeln, Forschen, Sortieren, gezieltes Nachdenken (Lernwörter pro Woche; Lernwörterspaziergang – Duschvorhang mit Kärtchen und Aufgaben drauf; „Ordnung schaffen“: Lernwörter sollen im Wörterbuch gesucht werden, dann alphabetisch zu ordnen; „Spiegelwörter“: mit Spiegel Worte schreiben; „Schnellschreiben“: zu zweit, mit Sanduhr stoppen, wer am meisten W. geschrieben hat; „Gefüllte Wörter: B_ _ _ e??). 4 generelle Aufgaben: 1. Motivation (um normgerechtes Schreiben zu lernen) positive Einstellung erregen und fördern (vorbereitete, angenehme Lernumgebung schaffen) Unterricht abwechslungsreich gestalten (Lernspaziergang, Buchstabentag) Zulassen von hoher Eigenaktivität (selbsttätig und selbstständig lernen) Lernmaterialien, Lernspiele 2. Vermittlung grundlegender Rechtschreibkenntnisse Die Bildungs- und Lehraufgabe ist die Vermittlung eines begrenzten, frei verfügbaren Schreibewortschatzes. Kriterien für die Auswahl dieses Schreibewortschatzes seitens L.: Aktiver Wortschatz der KK der jeweiligen Klasse; Schulstandort; allgemeines Niveau; Häufigkeit im Alltagsgeschehen; exemplarischer Wert (bezogen z. B. auf Ableitungen); Analogien. Also immer: klassenbezogener Wortschatz 3. Anwendung einfacher Regeln 4. Vermittlung einer geläufigen Nachschlagetechnik Kriterien für die Auswahl: o Aktiver Wortschatz o Häufigkeit o Wörter mit exemplarischem Wert Unterstützende Strategien bei Lernprozess RS: - akusto – sprechmotorisch (Durchgliedern der Wörter, die L. anbietet, deutlich vorsprechen, KK nachsprechen lassen; beim Schreiben leise mitsprechen) visuell – schreibmotorisch (orthographische Besonderheiten, die hervorgehoben werden können (einkreisen, verbinden, anmalen, auf dem Rücken eines Kindes schreiben üben, kniend schreiben; sich durch Lesen und Schreiben normgerechte Schreibungen einprägen - Wörter zunehmend aus der Vorstellung aufschreiben) - - Rechtschreibwissen anwenden (WICHTIG: dass bald kurze Sätze geschrieben werden können; Großschreiben von Namenwörtern; elementare Einsichten aus der Regelhaftigkeit der Rechtschreibung anwenden) Hilfen (Nachschlagetechnik, um Auskunft bitten; Ordnen von Wörtern) Besonderheiten der Rechtschreibung: Groß- und Kleinschreibung Interpunktion (Eva fragt:,,...?“) Trennung (Ap=fel, Wes=pe, ras=ten, Zu=cker) Bezeichnung der Vokallänge (Saal, nahm, kam,...) Bezeichnung der Vokalkürze Häufungen von aufeinander folgenden Konsonantenzeichen (pflegen, pflücken, Schlusssatz, Krepppapier,...) Ganz wichtig: abwechslungsreiche Übungen: LehrerIn spricht die Wörter deutlich vor, KK sprechen nach Wörter in verschiedenen Größen und Schriftarten schreiben Im Sitzen, im Knien schreiben Fehlerkartei Wandtafel Plakat Anfertigen von Schreibbildern Beschriften von Bildern Arbeitsblätter zur RS = korrigierte Arbeitsblätter nicht nur „abheften“ bzw. „einordnen“. Die KK sollten die Verbesserung selbst auch vornehmen! Umgang mit dem Fehler: „FEHLER VERMEIDEN IST BESSER ALS FEHLER BERICHTIGEN!“ L. kann sich als „Schreibmaschine zur Verfügung stellen, da so mehr Lust am Schreiben entsteht. KK sollen selbst ihre Unsicherheiten erkennen, Lösungswege finden. Fehler ist „Diagnostisches Fenster“; Unterstützungsmöglichkeit mit etwas anderen Korrekturzeichen: L = Lautfalle (bei älteren Kindern: Wort wird anders geschrieben als gesprochen) A = aufpassen A = aufmerksam sein (noch mal das Wort kontrollieren) D = Denk nach! (Das hast du schon gelernt!) B / B(W) = Bitte im Wörterbuch nachsehen! VS = Sprachbetrachtung ASO = Gestalten und Durchschauen der Sprache ASO-Lehrplan: Durchschauen von Sprache: - auf Sprache aufmerksam werden - Reflexion über Sprache (Wie ist sie aufgebaut? Wort? Satz?) Bildungsstandards: Gehen davon aus, dass die Kompetenzen zur Sprechreflexion zu vermitteln sind. Das bedeutet, die KK sollen Einsicht in: 1. den Bau der Sprache bekommen (lernen von Funktion der Sätze, der Satzglieder/ Wortarten, der Zeitformen/ Wortbausteine, Fachbegriffe) 2. die Bedeutung und Wirkung von Sprache bekommen (Sprache = Gegenstand, mit dem ich etwas tun kann - verändern, umstellen) und 3. unbekannte Wortbedeutungen erschließen (Fremdwörter) 4. unterschiedliche kommunikative Ausdrucksmittel (z. B. non verbale) beherrschen lernen 5. Standardsprache/ Regionalsprache unterscheiden lernen 6. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sprache sehen bzw. einsehen können (Sprachvergleich D, Türk.) 7. Fachbegriffe benutzen und verstehen. Rahmen- und Lernbedingungen: - Unterrichtsformen, die Gespräche über Sprache ermöglichen (Sitzordnung, Tische, usw.) - Entspannte Atmosphäre ( = Neugier, Lust bekommen auf Sprache) - Differenzierte Materialien - Handelndes, selbststätiges Lernen - Fächerübergreifendes Lernen (Bezug zu SU). VS-Lehrplan: Sprachbetrachtung bezieht sich immer auf mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch. Die Sprache soll von den KK erfahren werden! Stichwort: Freude am Spracherleben, KK sollen keine Angst vor Fehlern haben müssen. Bildungs- und Lehraufgabe: Einsichten in Funktion und Struktur unserer Sprache zu vermitteln und zunehmend begrifflich sichern. Voraussetzung: Erwerb von Sicherheit im Gebrauch von Sprache, zunehmende Einsichten in Sprachstrukturen, Fähigkeit zur Abstraktion und Begriffsbildung (GS I kommt Sprachbetrachtung daher noch weniger Bedeutung zu – mehr Erweiterung der Sprachfähigkeit) GS I Lernziel: KK sollen über Sprachbetrachtung Einblick in die Sprache gewinnen und bewussten Umgang mit ihr entwickeln / Erweiterung der Sprachfähigkeit, aktives Nachdenken über Sprache anleiten. Lehrplan sieht vor: Einsicht in Sprache gewinnen durch Entdecken, Vergleichen und Betrachten (z. B. Puppe – Puppen / Maus – Mäuschen,...) Einsicht in Sprache gewinnen durch spielerischen Umgang mit sprachlichen Elementen neue Wörter bilden durch Weglassen von Lauten / Austauschen von Buchstaben,... / unsinnige Wörter Den Satz als Sinneinheit begreifen (Bedeutungen) Sätze bauen und umbauen unvollständige Sätze ergänzen Satzschlusszeichen anwenden Die Wortart „Namenwort“ kennen: Sammeln und Ordnen von Namen (Tiere, Menschen, Pflanzen,...) Suchen von Namenswörtern in Sätzen / Zuordnung „der“, „die“, „das“ Sprachbezogene Begriffe verwenden („Buchstabe“, „Wort“, „Satz“) GS II In Unterrichtsformen, die Gespräche über Sprache ermöglichen und bei denen die KK Einsichten in Sprachstrukturen durch Entdecken, Ordnen und Vergleichen gewinnen Gegenstand der Betrachtung ist sowohl die gesprochene als auch die geschriebene Sprache Fachbegriffe werden erst dann eingebaut, wenn eine Sprachform in ihrer Funktion durch den vielfältigen Umgang damit erkannt wurde (ansonsten bleiben sie leere Worthülsen) – ev. Einführung von Vorbegriffen Eine Überbetonung grammatischen Begriffswissens ist zu vermeiden Kennen der wichtigsten Wortarten (Zeitwörter, Namenwörter, Artikel als mögliche Begleiter von Namenwörtern, Eigenschaftswörter, Fürwörter) Einblick in Funktion und Bau von Sätzen (Satzglieder durch die Verschiebeprobe ermitteln können (sinnvolles Ergänzen von Satzfragmenten / Richtig stellen von unsinnigen Sätzen / Unterscheidung von Satzarten/ Satzglieder erkennen) Einblick in Wortbildung und Wortbedeutung (Zusammensetzen von Wörtern, Sammelnamen, Wortfamilien, Vor- und Nachsilben, Wortfelder Wie soll gelernt werden, wie kann L. Lerninhalte vermitteln? Über: - Sitzordnung - Rahmenbedingungen - vorbereitete Umgebung - Interessen der KK als Lernanlass verwenden - Sprechsituationen aus dem Leben der KK ziehen - Nicht nur einen Teilbereich isoliert behandeln; alle Teilbereiche miteinander verknüpfen (Rechtschreibung, Wortartbestimmung, usw.)