erfahrung und umgang mit sprache

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ERFAHRUNG UND UMGANG MIT SPRACHE
Lehrplan Deutsch:
a) Allgemeines Bildungsziel:
VS soll Kinder mit dem erforderlichen Wissen für Leben und Beruf ausstatten; die
Kinder sollen sich selbstständig Wissen aneignen können
Ausgewogene Bildung
-
sozial
emotional
intellektuell und
körperlich
VS soll Lebensfreude erhalten (Kinder kommen mit großer Motivation) und fördern
Kinder sollen Vertrauen in die eigene Leistung erhalten  Umdenken der
Fehlerkultur: Nicht die Fehler, sondern die Stärken / Leistungen hervorheben!
Kinder sollen soziale Handlungsfähigkeit aufbauen
Sprachliche Fähigkeiten erweitern
Erwerb von Kulturtechniken
Erwerb einer Lern- und Arbeitshaltung
b) Allgemeine Bestimmungen:
LP hat Rahmencharakter (Arbeitsgrundlage)
Allgemeine Bildungsziele und Lehraufgaben sind definiert, aber die Methoden und
die Art des Lehrens sind frei wählbar
LP bietet die Grundlage für eine eigenverantwortliche Planung und einen
eigenverantwortlichen Unterricht.
c) Unterrichtsprinzipien:
Der Schule sind Bildungs- und Erziehungsaufgaben zugeteilt. Nicht vergessen:
Lebensbezogenheit, Anschaulichkeit, Konzentration der „Bildung“ (didaktische
Reduktion).
Unterrichtsprinzipien ziehen sich durch alle Schulstufen / Querverbindungen sollen
stattfinden:
-
Gesundheitserziehung
Leseerziehung
Polit. Bildung (Friedenserziehung)
Interkulturelles Lernen
-
Erziehung zu Umweltschutz
Medienerziehung
Sexualerziehung
Verkehrserziehung
Musische Erziehung
Sprecherziehung
Wirtschaftsbildung
d) Allgemeine didaktische Grundsätze:
a) Kindgemäßheit (Berücksichtigung von Alter, Entwicklungsstand, individuelle
Lernvoraussetzung – zB Schulstandort,,...)
b) Soziales Lernen ( auch der Deutschunterricht soll das ICH – Bild und das
Miteinander stärken, demokratischer Umgang untereinander)
c) Anschaulichkeit und Praxisbezogenheit bei der Themenauswahl
d) Konzentration der Bildung
e) Sachgerechtheit
f) Aktivierung und Motivierung der Kinder
g) Individualisieren, Differenzieren, Fördern
h) Sicherung und Kontrolle des Unterrichtsertrags (wurde das Stundenziel
erreicht?)
Sprachhandlungsfähigkeit (LERNZIEL bei Deutsch):






Situationsbezogenes Sprechen und Schreiben
Sprachbewusstsein und Sprachsensibilität fördern
Unterstützung bei Sprachentwicklung
Teilnahme am literarischen Lesen
Kreative Sprachgestaltung
Erwerb von Kulturtechniken (lesen, schreiben, auch Umgang mit Medien, die
im Unterricht verwendet werden)
Förderung der sprachlichen Fähigkeiten:
Sprache ist ein komplexes Kommunikationssystem;
sprachliche Grundbildung = Persönlichkeitsbildung; Kulturaneignung.
1. Linguistische Kompetenz (umfassender Wortschatz, Satzregeln)
2. Kommunikative Kompetenz (miteinander und situationsbezogenes Sprechen –
verbal und nonverbal)
3. Kognitive Kompetenz (Fähigkeit zur Ordnung und Speicherung von Erfahrung
und Wissen)
4. Metakommunikative Kompetenz (Fähigkeit zur Reflexion über sprachliche
Ausdrücke und Handlungen)
5. Multimediale Kompetenz (Nutzung von modernen Informations- und
Kommunikationstechniken)
Lehrplan VS:
1. Vorschule
2. Grundstufe I (1. Und 2. Schulstufe): Deutsch, Lesen, Schreiben (7 WS)
3. Grundstufe II (3. Und 4. Schulstufe): Deutsch, Lesen (7WS); Schreiben = BE
zugeordnet (2 WS „BE + Schreiben“)
4. Deutsch für SchülerInnen mit nicht-deutscher Muttersprache (andere
Erstsprache) = Lehrplanabschnitt, nicht eine bestimmte Schulstufe!
Deutschkenntnisse sind immer individuell.
Lehrplan TEILBEREICHE:
o
o
o
o
o
o
Sprechen
Lesen
Schreiben (1. und 2. Schulstufe)
Verfassen von Texten
Rechtschreiben
Sprachbetrachtung (z. B. Wortschatz)
Förderung der mündlichen Kommunikation ganz zentral!
SPRECHEN:
Sprechen – Grundstufe I:
Wirkt sich auf alle anderen Teilbereiche im Deutschunterricht aus
Ausgangsbasis  individuellen sprachlichen Vorerfahrungen der KK
Ziel:
o
o
o
o
Wecken bzw. Stärkung des Vertrauens des KK in die eigene Sprachfähigkeit
Abbau von sprachlichen Hemmungen
Hinführen zu den Formen der Standardsprache (nicht unter Leistungsdruck)
Erweiterung der Sprechfähigkeit
Förderung (dialogischer Prozess, gemeinsames Handeln der
InteraktionspartnerInnen) der mündliche Kommunikation steht im Mittelpunkt 
notwendig für Wissenserwerb und soziales Lernen und Handeln





Erzählen, Mitteilen, Zuhören (natürlich gestaltete Gesprächssituationen (zB.
Kreis; regelmäßig)  anderen bewusst zuhören und sich zu Gehörtem äußern
können
Situationsbezogenes Sprechen (Vorbereitung auf ein Fest, Geburtstag,
Projekt, Gestaltung des Klassenzimmers, Rollenspiele)  in verschiedenen
Situationen sprachlich angemessen handeln
Gespräch = Hochform des Sprechens (Partnerübungen, Gruppengespräche
 dazu sind Gesprächsregeln notwendig, die auch erst erlernt werden
müssen); Sitzregeln beachten (Blickkontakt notwendig); Ungesteuerter
Spracherwerb  Gespräche in der Pause, plaudern, Vereinbarungen
treffen,...gesteuerter Spracherwerb: konkrete Gesprächssituationen werden
vom L vorgegeben
Sprachübung (Erweiterung und Differenzierung des Wortschatzes, richtige
Satzmuster)
Sprechübung (Übungen zur Technik des Sprechens – klare, verständliche
Sprache, angemessenes Sprechtempo, Lautstärke: zB. Reime, Gedichte,
Zungenbrecher,...)  Laute richtig bilden sowie Wörter und Texte gut
artikulieren können, ausdrucksvolle Sprache
Bildungsstandards Deutsch – 4. Schulstufe:
Kompetenzbereich: sprechen und miteinander reden
-
Verständlich erzählen und anderen verstehend zuhören
-
Informationen einholen und sie an andere weitergeben
In verschiedenen Situationen sprachlich angemessen handeln
In Gesprächen Techniken und Regeln anwenden
Sprachfähigkeiten erweitern und an der Standardsprache orientiert sprechen
Deutlich und ausdrucksvoll sprechen
ZIEL: Sprachhandlungsfähigkeit = kommunikative Kompetenz
Kommunikative Kompetenz:
= Fähigkeit , verbale und nonverbale Mitteilungen unter Einbezug des situativen und
sozialen Kontextes zu verstehen und zu produzieren
 im VS – Lehrplan: Sprechen
 im ASO – LP: Hören und Sprechen
Kommunikation:
-
gesprochene Sprache
nonverbale Sprache (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Tonfall, ... 
paralinguistische Phänomene)
Gelingen von Kommunikation ist immer abhängig von allen Beteiligten – besonders
WIR als Gegenüber sind gefordert
Bei allen Formen der mündlichen Kommunikation muss durch günstige äußere
Bedingungen ein entsprechender Kontakt von Sender und Empfänger gewährleistet
sein (Sitzordnung, Gruppenbildung,...)
kommunikative Prozesse: Empfänger und Sender sind beteiligt; sind sie nicht auf der
gleichen Ebene  ev. Missverständnisse ( zB Umgang mit Metaphern kann Problem
in der Kommunikation sein
Zentrales Element der Förderung:
Reflexion des eigenen Kommunikationsverhaltens unter verschiedenen Aspekten
Lehrplangegenüberstellung VS  ASO
ASO – Lehrplan:
Ähnlich dem LP der VS
 alle haben einen SPF; unterschiedliche Lernvorraussetzungen (Millieu,
Sprache,...)
-
-
-
Allgemeines Bildungsziel: Lernprozesse und –bedingungen schaffen, die
helfen, Barrieren abzubauen
Ziel: KK sollen zum LP der VS oder HS hingeführt werden
Allgemeine Bestimmungen: Jahresplanung, Information zur Elternarbeit,
Gender – Mainstreaming (Interessen von Buben und Mädchen vertreten),
fächerübergreifender Unterricht
14 allgemeine didaktische Grundsätze:
2 davon wesentlich:
-
1. für jedes Kind muss ein Förderplan erstellt werden (individuelle Ziele
und Fördermaßnahmen
2. spezielle Materialien für die Kinder müssen zur Verfügung stehen
Stundentafel
Gegenstände (Bildungs- und Lehraufgaben, didaktische Grundsätze,
Lehrstoff, Unterstützungs- und Beratungsangebot)
ASO: Deutsch:
GS I: 1. + 2. Schulstufe: Deutsch, Lesen, Schreiben  5 Stunden
GS II: 3. + 4. Schulstufe: Deutsch, Lesen, Schreiben  6 Stunden
Sek. I: 5.-8.Schulstufe: Deutsch
LP-.Zusatz: Deutsch für SchülerInnen mit einer anderen Erstsprache
Aufbau:
 Bildungs- und Lehraufgabe:
Fähigkeit der KK zur Verständigung im mündlichen und schriftlichen Bereich
fördern
 Didaktische Grundsätze:
Verknüpfung mit anderen Gegenständen  Kommunikation findet sowieso in
allen Bereichen statt
Lebensnahe Schreibanlässe, Auswahl von Texten und Themen
 Teilbereiche:
1. Hören und Sprechen
2. Lesen und Schreiben
3. Umgang mit Texten
4. Gestalten und Durchschauen von Sprache
Hören und Sprechen
Unterteilung in GS I und GS II:
GS I:
 Erzählen, Mitteilen, Zuhören:
Erzählen: gibt Möglichkeit zur Entlastung, Selbstdarstellung, Knüpfen von
sozialen Kontakten  reale, erdachte Erzählungen, Witze, Bilder
Mitteilen: z.B. über Person, Tiere, Gegenstand, Sachverhalt, Steckbrief,...
Zuhören: ist Vorbereitung auf ein Gespräch
Ziel: zum Gehörten Stellung beziehen, Wichtiges wahrnehmen, Äußerungen
ernst nehmen
Vorraussetzung: das Hören (Geräusche erzeugen – KK müssen sie erraten;
Höhen und Tiefen spielen eine Rolle, Töne und Melodien)
Erst dann geht man über zum Hören von Sprache: Hören von Silben, Wörter,
Vorlesen, Erzählsituation mit Fragen bereichern (Lust zum Zuhören)
 Situationsbezogenes Sprechen:
Sprachliche Umgangsformen (einladen, bedanken, vorstellen, Auskunft
geben, Rettung verständigen, persönliche Emotionen angemessen bewältigen
– Freude, Ärger,...),
 Gespräch:
Gesprächsregeln, Gesprächsklima
 Ziel: KK sollen Gesprächskompetenz erwerben
Unterscheidung nach Inhalt und Struktur
Kreisgespräche, Gruppengespräche, Partnergespräche
Streitgespräche, Debatten, Diskussionen, offene / gelenkte Gespräche,...
 Sprachübung  Erweiterung der Sprachfähigkeit:
Wortschatzerweiterung, richtige Satzmuster
Ziel: KK sollen angemessene Standardsprache erwerben
Rücksichtnahme auf verschiedene Sprachen, Mundarten, Dialekte  ASO:
viele Integrationskinder und unterschiedliche kulturelle Hintergründe
Gesprächsthemen aus der Erfahrungswelt und dem Interessenbereich der KK
Grundlegende Bedeutung kommt der Lehrersprache zu (Sprechmuster sollen
einerseits die kindliche Sprachentwicklung anregen, andererseits sollen die
Äußerungen von den KK verstanden werden)
 Sprecherziehung:
Sprechtechnik: Atemübungen, Lautsprechung, Artikulation
Kein gezieltes Üben, sondern Einfließen in den Unterricht
Deutliche und verständliche Sprache, Laut- und Wortspiele, Reime,
Zungenbrecher, Lieder, darstellende Spiele
GS II:





Erzählen, Informieren, Zuhören (sprachliche Ausdrucksformen bewusst
einsetzen / Sachverhalte und Gedanken anderer durch Zuhören erfassen)
Situationsbezogenes Sprechen (Situationen einschätzen und sprachlich
angemessen bewältigen)
Gespräch (Gesprächsregeln begründen und beachten, einfache
Gesprächstechniken kennen und richtig anwenden, Sprech- und
Sprachformen anwenden)
Sprachübung (grundlegenden Wortschatz inhaltlich erschlossen und
begrifflich verfügbar haben; Sicherheit im Gebrauch der Standardsprache)
Sprechübung (Sicherheit im ausdrucksvollen und lautrichtigem Sprechen)
Volksschule:
Kommunikation = soziale Interaktion
Mündl. Kommunikation ist der Grundstein des Sprachlernens
-
aus Sicht des Kindes (KK beziehen sich auf ihre Wirklichkeit, können Fülle
von Erfahrungen ausdrücken, Bereiche der Umwelt verknüpfen)
aus Sicht des Erwachsenen (behutsames Einlassen auf individuelle
Lernmuster, Botschaften, Sprechmuster,... der Kinder)  Erwachsener muss
sich auf die Ebene des KK begeben, um die Botschaften richtig zu verstehen
Ziel: mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeit  Erweiterung der
Sprachfähigkeit, Ausdrucksfähigkeit
Die mündliche Kommunikation hat wesentlichen Anteil am Spracherlernen und ist ein
wesentlicher Bestandteil des Lernens vor und während der VS Zeit.
Sprecherziehung als Unterrichtsprinzip:
Kommunikative Fähigkeiten für:




eigenständigen Wissenserwerb
soziales Lernen und Handeln
fächerübergreifendes Lernen
integrativen Unterricht
Der Lernprozess ist dann erfolgreich, wenn er ganzheitlich erlebt wird (mit „Hirn, Herz
und Hand“) – der natürliche Spracherwerb soll im Vordergrund stehen
Sprachkompetenz:
Vorraussetzung für soziale Handlungsfähigkeit
 positive Spracherfahrung in einer lebendigen Klassenkultur
 Erfahrungen mit:
 echtem Sprachhandeln (Einholen von Informationen, Auskunft von Preisen am
Markt,...)
 erfolgreichem Sprachhandeln (an Ziel gebunden  erfolgreich, wenn man Ziel
erreicht hat)
 erlebnishaftem Sprachhandeln (Anerkennung, Mitgestaltung von Gesprächen,
Vorschläge durchdiskutieren,...
Übungsformen
Gesprächstechniken
Gegenstände erraten
umschreiben
Telefongespäche
Dialog, Regeln
Streitgespräche
Argumentieren
Interview
Planen, Fragen
Witze erzählen
Spannung erzeigen
Rollenspiele
Identifizieren
erzählen
Mimik, gestik, Stimme, zuhören
Gespräch:
Als Grundform der Kommunikation





Gesprächsklima
Gesprächssituation
Gesprächsregeln
Gesprächsverhalten
Gesprächserziehung als Prozess (langfristige Entwicklung  prozesshaft,
individuell verschieden und schwer zu überprüfen)
Gespräch = Begegnung mit Worten – im und durch das Gespräch ist immer der
ganze Mensch betroffen (verbal, nonverbal, emotional, sachlich)
Gesprächsbereitschaft der KK berücksichtigen und fördern (Gesprächsmotivation);
Kinder zum Sprechen animieren, Gesprächsverhalten reflektieren und bei Bedarf
verändern
Wegweiser für Gesprächskultur in der Schule:
Ein erfolgreicher Lernprozess findet statt, wenn die Ebene des Verstandes, des
Gefühls und des Handelns gleichermaßen angesprochen wird
Kinder erleben, dass sie:
-
ernst genommen werden
Gefühle und Eindrücke anderen mitteilen können
durch Gesagtes etwas erreichen können
Sicherheit gewinnen
durch Zuhören Interessantes erfahren
Konkrete Gesprächssituationen:
o ungesteuerter Spracherwerb: plaudern, tratschen mit MitschülerInnen,
Arbeitsgespräche führen, Vereinbarungen treffen
o gesteuerter Spracherwerb: konkrete Gesprächssituationen werden
vorgegeben / vom L für die Kinder geschaffen
o Kreisgespräche: verschiedene Anlässe – Montagmorgenkreis; Abschlussoder Reflexionskreis (Projekt vorstellen, Freiarbeit planen,...), Erzählkreis,
Sorgenkreis (abhängig von der Lehrperson)
o Schreibkonferenz: ein Kind sucht ein Thema aus, stellt erste schriftliche
Überlegungen an, wählt dann 2 Mitschüler aus, spricht über den Text,
überarbeitet dann gemeinsam mit den anderen den Text und dann wird das
Schreiben vorgetragen oder abgegeben)
Schriftspracherwerb = Lernen von Lesen und Schreiben
Einflussfaktoren:
-
individuelle Voraussetzungen (frühe Erfahrung mit Schriftsprache,
Aufmerksamkeit, Gedächtnis)
sozial – familiäre Einflüsse (Bildungsnähe / -ferne in der Familie,
Migrantenhintergrund)
Unterricht (Interessen wecken, Bedürfnisse berücksichtigen)
Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb sind Wahrnehmungsprozesse in
verschiedenen Bereichen:









Auditiv
Visuell
Taktil – kinästhetisch
Serialität
Intermodalität
Körper und Raumwahrnehmung
Gleichgewicht
Motorik
...
Lesen:
Erwachsene erfassen Wörter simultan (gleichzeitig) und suchen automatisch nach
einem Sinn/ Zusammenhang.
Lesen bedeutet also auch, den Wörtern einen Sinn zu entnehmen, sie nicht nur als
Wörter / Buchstaben zu lesen. Wenn wir lesen, bilden wir Hypothesen und
konstruieren etwas – z. B kann ein Text gelesen werden, auch wenn einzelne
Buchstaben fehlen (wenn wir damit etwas assoziieren können)
Lesen =
Hypothesentestender Prozess
Konstruktiver Problemlöseprozess
Lesen =
Rekodieren und auch Dekodieren
Lesetechnik (Geschwindigkeit, Geläufigkeit, Betonung) und
Sinnentnahme
Voraussetzungen für das Lesen:
„Teilleistungen“:
1. Visueller Bereich
 Zeichenverständnis (z.B. Coca – Cola)
 Buchstabenkenntnis (graphische Form („a“) und den Laut dazu kennen;
Lage im Raum „b“, „p“ hat Bedeutung für Laut; ähnliche
Buchstabengruppen für ähnliche Laute „e“, „ee“, „eh“.)
2. Auditiver Bereich
 Phonologische Bewusstheit (muss mir bewusst sein, dass unsere
Sprache aus Wörtern besteht und unsere Worte aus Lauten) –
Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf phonetische Aspekte der Sprache zu
richten (Analyse von Sprachlauten, Erkennen, welcher Laut wo im Wort
ist; Wissen über den Aufbau von Wörtern; Verhältnis zwischen Lauten
und Buchstaben.)
Prüfkriterien für routiniertes Lesen: machte es Sinn? Kann K Sinn entnehmen aus
Gelesenem? Bildet K Hypothesen?
Ziel:
Erwerb einer ausreichenden:
-
Lesefertigkeit
Lesefreude
Lesekompetenz
Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren:
o
o
o
o
Zusammensetzung der Klasse
Schulbuchbestellung, Lehrbücher
Pers. Schwerpunkt des Lehrers
Erstsprache ja oder nein
Aufgabe der Leseerziehung:


Lesemotivation (Lesebereitschaft, Lesefreude) der Kinder erhalten und
fördern (Eingehen auf die Interessen und Lesegewohnheiten – z. B. Nicht nur
bei Tisch lesen, sondern gemütlich in der Leseecke knotzen – förderliche
Umgebung schaffen)
Beobachtung von individuellem Lesetempo; vom Zwang befreien, laut
vorzulesen (nicht vor der Klasse laut lesen, sondern zuerst in die Rolle
hineinwachsen: mit einem Partner lesen, in der Gruppe lesen); Lesespiele
sind sehr beliebt
Rahmenbedingungen schaffen: ausreichend Licht und Ruhe
Lesekompetenz (individuell) vermitteln
 Lesefertigkeit; Eingehen auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der KK:
unterschiedl. Materialien für geübte und weniger geübte LeserInnen
(Lesekarten mit Rätsel, Witzen, Kochrezepten). ALLE lernen lesen, jedE hat
sein Tempo!
3 Teilbereiche:
- Lesesicherheit / Lesegenauigkeit  Üben mit verschiedenen Spielen (Bei
denen in Wörtern Buchstaben ausgelassen oder neu eingefügt werden,
Wortbedeutung verändert wird).
- Lesegeläufigkeit (Leseflüssigkeit)  Wörter in verschiedenen Schriftarten
und Schriftgrößen anbieten – KK sollen gleiche Wörter finden, markieren,
einkreisen.
- Sinnerfassendes Lesen (Überprüfung durch Fragen zum Text)

Differenzierter Leseunterricht – unterschiedlicher Lesestoff,
unterschiedliche Methoden  basiert auf dem Interesse der KK (- Vorlesezeit
in Klasse einräumen, L. stellt vor, dann Vermittlung, wie es weitergeht; Ausgehen von Zeichnungen und dann Sätze und Wörter bilden; - etwas ältere
KK könne ihre Lieblingsbücher vorstellen).
Entwicklungsstufen beim Lesen  siehe Lese – Schreib - Entwicklung
-
Logographemische Stufe (Firmenlogos erkennen / erlesen – das Gesamtbild
wird abgespeichert)
Alphabetische Stufe (mit Schreiben- und Lesenlernen auch Lautschulung)
Orthographische Stufe (strukturelle Merkmale der Schrift werden erkannt,
abgespeichert und genutzt)
Voraussetzungen für eine differenzierte Leseerziehung:
Siehe Homepages (buchklub.at; lesenetzwerk.at; kidsweb.at;antolin.at)
Lehrplan der VS:
GS I:
-
Grundleistungen für das Erstlesen
 Lesemotivation
 Sprachförderung
 Sprechmotorik
 akustische und optische Gliederungs- und Merkfähigkeit,
 Eingehen auf grundlegende Begriffe
- Symbolcharakter Schrift
- Grundlegende Begriffe (Wort, Laut, Schrift)
-
Erstleseunterricht
 Durchgliedern von Sätzen und Wörtern
 Speichern und Wiedergeben von Buchstaben(gruppen)
 Beherrschen der Buchstaben / Erfassen der Laut – Buchstaben Zuordnung
 Aufbauendes Zusammenlesen
GS II:

Weiterführendes Lesen
 Steigerung der Lesesicherheit / Lesegeläufigkeit
 selbstständiges Auseinandersetzen mit Texten wird angestrebt
 sinnerfassendes/ sinngestaltendes Lesen
 Begegnung mit literarischen Texten
ASO – LP: Lesen
GS I:
+
vorbereitende und stützende Übungen (Tastspiele, Geräusche
unterscheiden)
+
Leselernstufen (Erstlesen und weiterführendes Lesen)
Lesen ist ein Wahrnehmungsprozess & ein Verständigungsprozess.
GS II:
+
Nachholleselehrgang
+
Steigerung der Lesefertigung und Lesefähigkeit
+
Verstehen von Texten
Schreiben:
Entwicklung des Schreibens
Der Schriftspracherwerb ist ein Entwicklungsprozess, der sich in Stufen und einer
typisierten Abfolge vollzieht. Die Stufen geben einen Hinweis auf den individuellen
Entwicklungsstand des K.
Merkmale der Schriftsprache:




Produktiver Prozess
Fehlen von GesprächspartnerInnen
Fehlen von nonverbalen Ausdrucksmitteln
Hoher Grad an Abstraktheit (muss Vorstellung von dem Wort haben)
Beziehung zwischen Laut- und Schriftstruktur:
Lautorientierte Alphabethschrift:
Schriftzeichen (Buchstaben / Grapheme) stellen Lauteinheiten (Phoneme) dar (z. B
im chinesischen wird das Wort Baum mit einem Laut dargestellt)
Stufenmodelle nach Hinrichs / Valtin:
1.) Logographische Stufe (nachahmen, kritzeln: ca. ab 2 Jahren)
2.) Logographemische Stufe (Malen von Buchstabenreihen, Malen des eigenen
Namens: ca. 3-6 Jahre)
3.) Alphabetische Stufe
 Schreiben von prägnanten Lauten eines Wortes (Wortgerüst: ca. 4-7
Jahre)
 Lautgetreues Schreiben (z. B. Rola=Roller, Fäat=Pferd; ca. 5-8 Jahre)
4.) Orthographische Stufe
 Verwendung erster orthographischer Muster (z. B. er, en , el: ca. 6-9
Jahre)
 Übergeneralisierung
 Entfaltete orthographische Fähigkeiten (Verzeihung: ca. 7-? Jahre) 
Regelwissen
Schreiben ist eine komplexe sprachliche Tätigkeit. Es ist ein Entwicklungsprozess,
der mehrere Komponenten beinhaltet und auf die Produktion von Texten abzielt.
Schreibenlernen: Sprachanalyse: Sprache muss analysiert werden  Gegenstand
der Aufmerksamkeit.
EINSICHT: Zusammenhang von geschriebener und gesprochener Sprache!
Erkenntnisse für L.: Fehler zulassen, wo steht das K. in seiner Entwicklung; welche
Lernmaterialien biete ich an, auch mit Eltern abstimmen.
VS – LP:
Ziele:



Buchstaben, Ziffern, Zeichen der österreichischen Schulschrift beherrschen
Verfassen von kurzen, lesbaren Texten
Geläufige Schrift
KK sollen Grundvoraussetzungen für das Schreibenlernen festigen und in folgenden
Teilbereichen weiterentwickeln:
Schreibmotivation, Training von Grob- und Feinmotorik, Begriffsverständnis für
Bewegungsrichtungen und Bewegungsformen, Schulung der Auge-Hand –
Koordination, Schreibhaltung, Grundformen der Ausgangsschrift nachbilden und
schreiben, Zeichenverständnis
GS I:





Buchstaben und Ziffern formgerecht und im richtigen Bewegungsablauf
ausführen
Wörter gut lesbar auf- und abschreiben
Schreibabläufe automatisieren
Formgerechtes und geordnetes Schreiben
Beziehung Druck – und Schulschrift
Methodische Ansätze:
1.) Maria Montessori:1
Das Sprachlernen in der Kindheit (bis etwa zum 12. Lebensjahr) ist vor allem noch
ein unbewusster Prozess des Aufnehmens (Absorbierens) der Sprache.
Dabei sind das





Sprachlernen,
das Herausbilden des Denkens,
des Fühlens,
des Handelns und
der sinnlichen Wahrnehmung
des Kindes miteinander verbunden und bestimmen den Gesamtprozess der
menschlichen Persönlichkeitsbildung.
Im Bereich der reinen Sprachbildung (Grammatik, Rechtschreibung, Stilübungen) ist
es notwendig, anhand der freien Arbeit und gebundenen Unterrichts eigenständige
Angebote und Anregungen zu geben.
Textverarbeitung und Textdarstellung in Rollenspiel und ähnlichen Formen werden
ebenfalls Arbeitsaufgaben der gesamten Gruppe sein.
Die Voraussetzungen der Schulanfänger in Bezug auf das Lesen und schreiben sind
sehr unterschiedlich. Lernen alle Kinder gleichzeitig einen neuen Buchstaben, so ist
immer ein großer Teil der Kinder unter- oder überfordert.
In der Montessorischule, in
der das Kind nach seinen Entwicklungsbedürfnissen und seinem Lern- und
Arbeitstempo entsprechend lernen kann, läuft der Lernprozess individuell ab.
Vorbereitung auf das Schreiben und Lesen lernen
So wie das Kind schrittweise das Sprechen erlernt, bereitet es Montessori auch
schrittweise auf das Schreiben und Lesen vor. Zunächst muss die Grundlage gelegt
werden für das erste Verständnis dafür, dass Gedanken durch geschrieben Zeichen
vermittelt werden können. Das Kind wird sich also Fähigkeiten erwerben, um seine
Gedanken in Schriftsymbolen nieder zuschreiben und sich auf diese schriftliche
Weise auszudrücken und sich den anderen mitzuteilen. Durch eine allgemeine
Sprachförderung und durch das Montessori-Material wird das Kind auf das Schreiben
und Lesen vorbereitet. Wir sprechen von direkter und indirekter Vorbereitung.
1
http://www.montessori-darmstadt.de/p_depwa.htm (Stand 4.1.10, 12:57)
Das Schreiben lernen
Schreiben ist ein Vorgang, bei dem die psychisch-motorischen Mechanismen
überwiegen, während beim Lesen eine rein verstandesmäßige Arbeit vorliegt, daher
geht auch das Schreiben dem Lesen voraus.
Das Schreiben lernen erfolgt mit Hilfe folgender Materialien:
- Metallene Einsätze
Sandpapierbuchstaben
- Bewegliches Alphabet
Metallene Einsätze
Mit den Metallenen Einsätzen wird die Auge-Hand-Koordination verfeinert, da der
Rahmen genau auf das Papier aufgesetzt werden muss und dann an der Innenkante
mit einem Stift entlang eine Linie gezogen werden soll. Beim Gegenstück muss die
Linie außen herum gezogen werden.
Die entstandene Figur wird mit senkrechten, parallelen Strichen gefüllt. Das Kind
lernt so, Begrenzungen einzuhalten (Vorbereitung des Schreibens in Linien), übt die
Stifthaltung; entdeckt den richtigen Schreibdruck und gestaltet mit der Kombination
von Formen und Farben gleichzeitig kleine Kunstwerke (vgl. Ästhetische Erziehung
und Vorbereitung auf geometrische Sachverhalte, da die Formen benannt werden Wortschatzerweiterung).
Sandpapierbuchstaben
Es handelt sich dabei um Holzbrettchen, auf denen die Buchstaben aus Sandpapier
ausgeschnitten und in Druckschrift aufgeklebt sind. Konsonanten haben einen roten
Untergrund, Vokale einen blauen. Auch Um– und einige Doppellaute gehören dazu.
Zuerst zeigt die Lehrkraft dem Kind, wie man mit Mittel- und Zeigefinger über das
raue Sandpapier fährt und spricht dabei den Buchstaben lautierend aus. Das Kind
ahmt nach.
Sie sprechen drei Sinne an:
Der Buchstabe wird gesehen,
die Form wird erfühlt und
der Laut wird gehört.
So sind Seh-, Tast- und Hörsinn aktiv. Außerdem wird das Muskelgedächtnis
aktiv.
In einem weiteren Schritt muss das Kind die Buchstaben vergleichen und
erkennen können, während es den entsprechenden Laut hört (Perzeption).
In einem dritten Schritt spricht das Kind den dargestellten Laut aus. Es wird mit den
Vokalen begonnen (Drei-Stufen-Lektion).
Beim Lernen der Konsonanten spricht die Lehrkraft den Laut aus und verbindet ihn
im Anschluss daran mit einem Vokal. Sobald mehrere Konsonanten bekannt sind,
können Wörter gebildet werden. Es gibt keine besondere Reihenfolge beim Lernen
der Konsonanten, sondern die Lehrkraft richtet sich nach dem Interesse des Kindes.
Bewegliches Alphabet
Die akustische Analyse wird intensiviert mit Hilfe des beweglichen Alphabets. Es
handelt sich hierbei um aus Pappe gestanzte Buchstaben, die mit den
Sandbuchstaben deckungsgleich sind. Von jedem Buchstaben sind in den
verschiedenen Fächern eines Kastens mehrere enthalten. Mit dem beweglichen
Alphabet arbeitet das Kind bevor es mit dem Stift schreibt. Es kann also die geistigen
Fähigkeiten noch vor den manuellen einsetzen.
Das Kind setzt Wörter zusammen,
nachdem es gelernt hat, Laute zu hören und diese mit einem Symbol zu verbinden,
sowie diese in eine Reihenfolge zu bringen. Das Kind kann mit dem beweglichen
Alphabet beginnen, bevor es alle Buchstaben kennt. Aufgabe der Lehrkraft ist es,
entsprechende Wörter zu finden, die nicht nur die dem Kind bekannten Buchstaben
enthalten, sondern auch lautgerecht sind (z.B. Rose, Insel, Dose, Banane).
Die Lehrkraft hat ein Körbchen mit einigen Gegenständen bereitgestellt, deren
Buchstaben lautgetreu gesprochen werden. Ein Gegenstand wird herausgenommen,
die Buchstabenfolge abgehört und mit den entsprechenden Buchstaben aus dem
Kasten nachgelegt, also mit Handlung unterstützt. Ziel ist die akustische
Durchgliederung von Wörtern; Kinder erfahren den Wortaufbau (vgl. Rahmenplan
S.88 Ziele). Die Rechtschreibung bleibt in dieser Phase noch unberücksichtigt. Das
Wort wird zum Schluss nicht gelesen.
Beherrscht das Kind den Großteil der Buchstaben, kann es seine Texte auch
schriftlich fixieren und so für andere zugänglich machen (Sinnfunktion der Schrift: Ich
kann mich mitteilen, auch wenn ich nicht selbst anwesend bin). Hier ist nun auf die
Richtigkeit der Texte zu achten, was durch Abschreiben einzelner Wörter und kleiner
Texte, das Anlegen eines eigenen Wörterbuches und durch Lehrerhilfe erreicht
werden kann. Die einzelnen Geschichten können zu Klassentagebüchern oder auch
Geschichtenbüchern eines jeden einzelnen Kindes gebunden werden. Als
verbundene Schrift ist die Vereinfachte Ausgangsschrift vorgesehen.
Den Beginn für das Schreiben setzt das Kind selbst. Hat sich das Kind durch die
indirekte und direkte Vorbereitung alle zum Schreiben notwendigen Fähigkeiten
angeeignet, so müssten wir, wie Maria Montessori schreibt, eine „Explosion des
Schreibens“ erleben. Danach beginnt das Kind seinen eigenen Gedanken
schriftlichen Ausdruck zu verleihen: erst sind es Worte, dann Wortgruppen, vielleicht
auch ein kurzer Satz oder Vers.
2.) Jürgen Reichen2
Bei der Methode "Lesen durch Schreiben" nach Dr. Jürgen Reichen lernen die
Kinder individuell beim Schreiben per Anlauttabelle (aufgrund der Zuordnung der
Anlaute zu den Bildern) das Lesen. Die Kinder üben nicht wie beim herkömmlichen
Fibelunterricht zunächst gemeinsam Buchstaben, leichte Wörter und später kurze
Texte, sondern sie können per Anlauttabelle von Anfang an, je nach
Lernausgangslage, kleine Wörter schreiben und mit der Zeit auch lesen. Im
Gegensatz dazu ist der gemeinsame Fibelunterricht, besonders das Vorlesen vor der
Klasse, oft eher kontraproduktiv, besonders für schwache Vorleser. Das Vorlesen
fällt bei dieser Methode vollkommen weg, es sei denn, es geschieht aus freien
Stücken des Kindes. Annahme: die KK bringen sich das Lesen selber bei.
Die zwei Prinzipien der Methode nach Reichen
Schreiben von Anfang an
2
http://www.lehrer-online.de/dyn/bin/481693-481702-1projektbeschreibung_lesen_durch_schreiben.pdf (Stand: 4.1.10, 12:58)
Das erste Prinzip ist das Lesen durch Schreiben, das heißt, die Kinder lernen das
Lesen durch das Schreiben. Die Kinder lernen, wie gesprochene Sprache
aufgeschrieben wird. Das Lesen ist ein Begleitprodukt, das ganz nebenbei - beim
Schreiben - entwickelt wird. Die Wörter werden per Lautkette zerlegt und danach
Laut für Laut aufgeschrieben. Das Wort "Baum" beispielsweise wird mündlich in die
Silben "B-au-m" zerlegt und dann Laut für Laut aufgeschrieben.
Die Anlauttabelle
Die Anlauttabelle, die jedem Kind als Arbeitsmaterial zur Verfügung gestellt werden
muss, hilft den Kindern beim Auffinden der Laute. Sie zeigt zu jedem Laut die
dazugehörigen Bilder.
Beispielweise A für Affe oder Ameise, Eu für Eule. Die Kinder können mithilfe der
Worttabelle alles schreiben und müssen nicht wie beim Fibellehrgang warten, bis sie
einige Buchstaben gelernt haben. Sobald die Kinder die Buchstaben verinnerlicht
haben, können sie auf die Nutzung der Tabelle verzichten.
Individuelles Lerntempo
Das zweite Prinzip der Methode "Lesen durch Schreiben" ist das selbstständige,
selbst gesteuerte Lernen. Jedes Kind lernt Schreiben und Lesen seinem eigenen
Tempo entsprechend. Während in früheren Fibellehrgängen Schritt für Schritt im
Klassenverband eine Übung nach der anderen gemeinsam durchgearbeitet werden
musste, arbeitet beim Prinzip "Lesen durch Schreiben" jedes Kind in seinem
individuellen Lerntempo.
3.) Marion Bergk
Geht vom Wort aus (vom Namen des Kindes). ARBEIT AM WORT.
Pfeile zeigen, wie die Buchstaben geschrieben werden sollen
Sie verwendet zur Orientierung Leitkarten, die einen Überblick über die
selbstständige Arbeit bieten.
1. Schritt: Wort anschauen, bewusst wahrnehmen.
2. Schritt: Wort nachschreiben, ca. 5 Mal.
3. Schritt: Lernwörter werden verteilt, zusammen gesucht, aufgeklebt.
4. Schritt: Leselupe, Wort soll wieder gelesen werden
5. Schritt: Wort soll geschrieben werden können.
Erarbeitung von einigen Wörtern zu Sätzen.-- Rechtschreibenlernen: Arbeit am Satz:
Mag / Anna / Äpfel (gezeichnet)/? IMOS - Buchstabenreise
 siehe auch:
edoc.hu-berlin.de/humboldt-vl/bergk-marion/PDF/Bergk.pdf
www.marlene-walter.at/.../Deutschunterricht_in_der_Volksschule.pdf
Verfassen von Texten – Umgang mit Texten
Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist Küssen mit dem Kopf.
(Daniel Glattauer 2006: Gut gegen Nordwind)
Schreiben umfasst 3 Aspekte:



Sprachgestalterischer Aspekt
Rechtschriftlicher Aspekt
Schreibtechnik und ästhetischer Aspekt
Die schriftliche Sprachhandlungsfähigkeit steht im Mittelpunkt.
Für sich und andere schreiben:



Verschriften = Festhalten von sprachlichen Einheiten mit Mitteln der
Schrift
Vertexten = Realisieren von sprachlichen Handlungen mittels Texten
= schriftliche Kommunikation (Empfänger und Sender)
Schreiben:
Schreibprozess = selbstständiges Produzieren eines Textes
Schritte:
1. Planen
2. Formulieren
3. Überarbeiten
Verfassen von Texten:
Prinzip = Orientierung am Prozess



Sprachbildungsprozess (z. B. Fördern von kreativen Texten / Wortschatz,
Originalität von Texten)
Adressatenbezogenheit z. B. Leseverständlichkeit, Lesefreundlichkeit
Freies Schreiben z. B. KK herausfordern, eigene Themen, Anliegen und
Interessen zu verschriftlichen
Schwerpunkte:
o Freies Schreiben
o Kreatives Schreiben
o Funktionales Schreiben – Schreibabsichten:
-
-
 Wunsch erwecken, Texte zu verfassen
Erzählen ... Unterhalten, Reimen, Fabulieren, Umerzählen
Informieren ... jemandem etwas mitteilen, über etwas berichten, etwas
Beschreiben, berichten über den gestrigen Tag, Gegenstand oder Person
beschreiben
Appellieren ... jemanden beeinflussen, etwas bewerben, etwas wünschen,
jemanden um etwas bitten, entschuldigen, bedanken
-
Notieren ... um das Gedächtnis zu entlasten
Argumentieren ... begründen, rechtfertigen, kritisieren, kommentieren
Schreibkompetenz:







Aus innerer Vorstellung gestalten
Erlebnisse, Beobachtungen und Gedanken aufbewahren
Schreiben als Lern- und Arbeitshilfe nutzen
Schreibprodukte veröffentlichen
Einen Text prüfen, überarbeiten
Erlebte und erfundene Geschichten folgerichtig erzählen
Sich an Schreibabsicht / Adressat orientieren
Vorbereitende und begleitende Übungen:









Mündliches Erzählen (ordnen)
Wichtiges von weniger Wichtigem unterscheiden
Unwichtiges herausfinden
Formulierungsübungen situationsbezogen
Gedanken klar und folgerichtig ordnen
Textaufgaben erkennen / finden
Gedanken klar und anschaulich ausdrücken
Anwenden einfacher schriftlicher Muster (Brief, Anrede  funktionsgerecht)
Gemeinsames Erarbeiten eines Textes
Schreibentwicklung I:
1. Erste Schreibversuche (5-7 Jahre)  Motorik verlangt soviel Konzentration
und Aufmerksamkeit, dass kaum mehr Kraft für anderes bleibt
(Rechtschreibung, zT. Inhalt)
2. Orientierung am Erlebten (7-10 Jahre)  sehr subjektbezogen; im nächsten
Schritt andere Perspektiven mit einbeziehen
3. Orientierung an der Sache und an dem Leser / der Leserin (10-14 Jahre)
4. Literale Orientierung (ab Adoleszenz)  Referaten, Präsentationen,
Textgattungen, Literaturrichtungen, Sachlichkeit
Verfassen von Texten setzt ein gewisses Maß an Reflektiertheit voraus, die erst im
Laufe der Jahre entwickelt wird.
Schreibentwicklung II:







Kritzelbriefe
1 – Bild – Geschichte
1 – Wort – Geschichte
1 – Satz – Geschichte
Und – dann – Geschichte (Satzreihung)
Strukturierte Minimalgeschichte
Stilistisch aufgebauter Text
Umgang mit Texten:
LP – GS I:
Ziele:





Freude am Verfassen von Texten entwickeln
Erlebnisse, Beobachtungen, Notizen in kurzen Sätzen aufschreiben
Vorgegebene Textteile ergänzen
Gemeinsames Erarbeiten von Texten
Handlungsanweisungen verstehen
LP – GS II:
Ziele:







Anhaltende Freude am Verfassen von Texten entwickeln
Informationen sammeln und ordnen
Mitteilungen, Aufforderungen, Wünsche, Hinweise,...aufschreiben
Über Personen, Tiere, Gegenstände, Handlungsabläufe und
Sachverhalte in ganzen Sätzen und in Stichwörtern schreiben
Texte in verschiedenen Formen lesen und bearbeiten zB Einzelbilder /
Bildfolgen schriftlich versprachlichen / Texte ergänzen und verändern
Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes, Gefühltes und Erdachtes in eigenen
Worten schriftlich wiedergeben
Handlungsanweisungen verstehen und umsetzen
Verfassen von Texten:
KK verfassen Texte spontan
Bildungs- und Lehraufgabe: KK anzuregen, Texte zu verfassen  „zunehmend
selbstständig schriftlich äußern lernen“
o
o
o
o
o
o
Schreibideen entwickeln
Gedankenfluss steuern
Formulierung finden
Buchstaben aneinander reihen, Sätze verknüpfen
Rechtschreibung beachten
Text im Schreibprozess prüfen
Angebot von Schreibimpulsen:
-
individuellen Zugang zum Text
persönlichen Umgang mit Texten
Dabei zu berücksichtigen:





Unterschiedliches Lerntempo der KK
Unterschiedliche, vielseitige Interessen (zB. „Technik“ – Buben)
Verschiedene Lebenswelten (Tierwelt)
Differenzierung der Arbeitsmaterialien
Schülerindividualität
Bedeutung:
o Schreiben für SICH z. B. Protokollieren, sich Notizen machen, eigene
Erlebnisse aufzeichnen, Hausaufgaben notieren, Mitteilung für Eltern
schreiben,...
o Schreiben für ANDERE z. B. Verfassen von Briefen, Geschichten, Gestalten
und Verfassen von textlichen Bilderbüchern
o Schreiben auf eine SACHE bezogen z. B. Beschreibung von Gegenständen,
Personen, Handlungsabläufen, Protokollieren von Sachverhalten
Rahmenbedingungen:
o
o
o
o
o
Vorbereitende Umgebung
Schreibecke
Unterschiedliches Papier
Unterschiedliche Schreibgeräte
Zeit  ausreichend Zeit für das Verfassen von Texten
Schreibanlässe:
Bilderbücher, Geschichten darstellen, Bücher,...
Leistungsunterschiede:
o
o
o
o
o
Wortwahl  wie drücken sich die Kinder aus, Wortschatz
Rechtschreibung
Grad der Laut- Buchstabenzuordnung
Motorische Umsetzung
Kompetenz der Durchgliederung
Leistungsbeurteilung:




Inhalt – wie ist die Geschichte aufgebaut?
Ausdruck
Sprachrichtigkeit (Grammatik)
Schreibrichtigkeit (Rechtschreibung)
LP VS:
GS I  vorbereitende und begleitende Übungen
GS II  begleitende Übungen
Ideen zum produktiven Umgang:







Akrostichon (Namen schreiben und zu jedem Buchstaben etwas
themenbezogenes aufschreiben)
Wortgeschichten
Wörter sammeln (z. B. Was fällt Euch zum „Sommer“ ein?“
Wort im Wort (z. B. ErMUTigung)
Knöpfe erzählen (Stein, Blatt)
Meine Schatztruhe erzählt (Dinge verstecken – ziehen – dazu etwas erzählen)
Schlagzeilen – Geschichten
Rechtschreiben:
 Gestalten und Durchschauen von Sprache
Rechtschreiben






ist aktiv – entdeckender Schriftspracherwerb
ist Erwerb von Rechtschreibkompetenz
ist Teil des schriftlichen Sprachhandelns
ist Teil der Erweiterung der Sprachkompetenz
ist ein komplexer Vorgang
steht in engem Zusammenhang mit anderen Teilbereichen des
Deutschunterrichts
- Setzt voraus:
Verstehen der Wortbedeutungen
Bewusstes Wahrnehmen des Lautbestandes
Normgerechte Einprägung
Einübung bestimmter Bewegungsabläufe
Rechtschreibkompetenz erwerben bedeutet*:
o Strategien entwickeln, wie wir RS von einigen Wörtern herleiten können
o Rechtschreibgefühl entwickeln
o Über Rechtschreibung nachdenken (eigene Fehler erkennen; Fehler NICHT
gleich Defizit; „Fehler“ sind entwicklungsgemäß, gehören dazu!)
o Rechtschreibhilfen auswählen und nutzen (Wörterbuch nachschlagen,
Wörterkartei)
o Lernen, Arbeitstechniken sicher beherrschen (richtiges Ab- und Aufschreiben)
o Über Regelwissen verfügen: elementare Regeln der Orthographie anwenden
(z. B. Groß- und Kleinschreibung, Vokale)
o Eigenständig Fehlschreibungen erkennen und korrigieren
o Grundbestand an Wörtern automatisiert richtig schreiben
Rechtschreibprinzipien:
 Alphabetisches Prinzip (Lautprinzip). Da wird festgelegt, welcher Buchstabe
welchem Laut entspricht (e = ee, eh, e, usw.)
 Orthographisches Prinzip (lange / kurze Vokale; Dehnungen – ee, „h“;
Vater – frisch, Konsonantenverdopplung)
 Morphematisches Prinzip (Stammprinzip): Von gesicherten Wörtern zur
Schreibung anderer Wortformen bzw. anderer Wörter gelangen. Wörter sind
aus Morphemen aufgebaut  Stamm, Vorsilbe, Endung
z. B. Land - Länder / Baum – Bäume / fahren – mitgefahren - Fahrzeug
 Grammatikalisches Prinzip (Wort und Satzgrenzen geregelt; getrennt /
zusammenschreiben; groß und klein schreiben, grammatikalischer
Unterschied „dass“ und „das“)
Von der lautorientierten Schreibung zum morphematischen Schreiben ist es ein
langer Prozess  erfordert das Erlernen verschiedener
Rechtschreibstrategien:
1. Alphabetische Strategie:
Die Schreibweise ist über die Artikulation nachvollziehbar  „die auditive
Fähigkeit der Kinder, Laute zu unterscheiden ist Grundlage für einen
erfolgreichen Schriftspracherwerb“  siehe „Hören“. („Achte auf meine
Aussprache und schreibe für jeden Laut einen Buchstaben: Roller = Rolla).
Um in die nächste Stufe zu kommen, müssen die Kinder einiges lernen bzw.
können!
- Groß- und Kleinschreibung
- weiche/ harte Konsonanten
- Wortarten (nicht jedes Wort hat einen Artikel)
- Zeichensetzung (Punkt am Ende eines Satzes)
- Deklinationen
- Diphthonge
2. Orthographische Strategie:
Die Schreibweise orientiert sich an Regeln, deren Verwendung gemerkt oder
hergeleitet werden kann
3. Morphematische Strategie:
Die Schreibung orientiert sich an morphematischen Operationen (kann mir
was ableiten von der Wortbedeutung: Räuber – Raub, also mit „b“ und nicht
mit „p“) und morphologischen Aspekten („Ver-such-ung“: 3 Bausteine: Vorsilbe
– Stamm SUCH – Endsilbe).
(RS also strategiegeleitet – ausgehend von Entwicklungsstufe der KK
wird auch die entsprechende Strategie gewählt).
Rechtschreibfehler:
Sind:
 Entwicklungsnotwendig
 „diagnostisches Fenster“ (durch die begangenen Fehler kann man das
„System“ dahinter entdecken und dadurch den Förderschwerpunkt individuell
für jedes Kind, jedes „Fehlersystem“ definieren.
 Hinweis auf Kompetenzen / angeeignete und nicht angeeignete Lernstrategien
Gestalten und Durchschauen von Sprache:
 Rechtschreibung
 Sprachbetrachtung
Ziele des Rechtschreibunterrichts:
o
o
o
o
o
KK schreiben zunehmend normorientiert
KK entwickeln ein Rechtschreibbewusstsein
KK können/ sollen korrigieren und kontrollieren
KK können/ sollen Rechtschreibstrategien nutzen
KK können Wörter nachschlagen
o KK können mit Regeln umgehen
o KK können richtig ab- und aufschreiben
o KK können selbstständig mit Lernwörtern üben und sich einen
Übungswortschatz aneignen
Unterstützung des Rechtschreibprozesses:

vielfältiger Umgang mit Schrift – Entwicklung von immer differenzierteren
Mustern und Strukturen

Sammeln, Forschen, Sortieren, gezieltes Nachdenken (Lernwörter pro Woche;
Lernwörterspaziergang – Duschvorhang mit Kärtchen und Aufgaben drauf;
„Ordnung schaffen“: Lernwörter sollen im Wörterbuch gesucht werden, dann
alphabetisch zu ordnen; „Spiegelwörter“: mit Spiegel Worte schreiben;
„Schnellschreiben“: zu zweit, mit Sanduhr stoppen, wer am meisten W.
geschrieben hat; „Gefüllte Wörter: B_ _ _ e??).
4 generelle Aufgaben:
1. Motivation (um normgerechtes Schreiben zu lernen)
 positive Einstellung erregen und fördern (vorbereitete, angenehme
Lernumgebung schaffen)
 Unterricht abwechslungsreich gestalten (Lernspaziergang, Buchstabentag)
 Zulassen von hoher Eigenaktivität (selbsttätig und selbstständig lernen)
 Lernmaterialien, Lernspiele
2. Vermittlung grundlegender Rechtschreibkenntnisse
Die Bildungs- und Lehraufgabe ist die Vermittlung eines begrenzten, frei
verfügbaren Schreibewortschatzes.
Kriterien für die Auswahl dieses Schreibewortschatzes seitens L.: Aktiver
Wortschatz der KK der jeweiligen Klasse; Schulstandort; allgemeines Niveau;
Häufigkeit im Alltagsgeschehen; exemplarischer Wert (bezogen z. B. auf
Ableitungen); Analogien. Also immer: klassenbezogener Wortschatz
3. Anwendung einfacher Regeln
4. Vermittlung einer geläufigen Nachschlagetechnik
Kriterien für die Auswahl:
o Aktiver Wortschatz
o Häufigkeit
o Wörter mit exemplarischem Wert
Unterstützende Strategien bei Lernprozess RS:
-
akusto – sprechmotorisch (Durchgliedern der Wörter, die L. anbietet, deutlich
vorsprechen, KK nachsprechen lassen; beim Schreiben leise mitsprechen)
visuell – schreibmotorisch (orthographische Besonderheiten, die
hervorgehoben werden können (einkreisen, verbinden, anmalen, auf dem
Rücken eines Kindes schreiben üben, kniend schreiben; sich durch Lesen und
Schreiben normgerechte Schreibungen einprägen - Wörter zunehmend aus
der Vorstellung aufschreiben)
-
-
Rechtschreibwissen anwenden (WICHTIG: dass bald kurze Sätze
geschrieben werden können; Großschreiben von Namenwörtern; elementare
Einsichten aus der Regelhaftigkeit der Rechtschreibung anwenden)
Hilfen (Nachschlagetechnik, um Auskunft bitten; Ordnen von Wörtern)
Besonderheiten der Rechtschreibung:
Groß- und Kleinschreibung
Interpunktion (Eva fragt:,,...?“)
Trennung (Ap=fel, Wes=pe, ras=ten, Zu=cker)
Bezeichnung der Vokallänge (Saal, nahm, kam,...)
Bezeichnung der Vokalkürze
Häufungen von aufeinander folgenden Konsonantenzeichen (pflegen, pflücken,
Schlusssatz, Krepppapier,...)
Ganz wichtig: abwechslungsreiche Übungen:
LehrerIn spricht die Wörter deutlich vor, KK sprechen nach
Wörter in verschiedenen Größen und Schriftarten schreiben
Im Sitzen, im Knien schreiben
Fehlerkartei
Wandtafel
Plakat
Anfertigen von Schreibbildern
Beschriften von Bildern
Arbeitsblätter zur RS = korrigierte Arbeitsblätter nicht nur „abheften“ bzw.
„einordnen“. Die KK sollten die Verbesserung selbst auch vornehmen!
Umgang mit dem Fehler:
„FEHLER VERMEIDEN IST BESSER ALS FEHLER BERICHTIGEN!“
L. kann sich als „Schreibmaschine zur Verfügung stellen, da so mehr Lust am
Schreiben entsteht. KK sollen selbst ihre Unsicherheiten erkennen, Lösungswege
finden.
Fehler ist „Diagnostisches Fenster“; Unterstützungsmöglichkeit mit etwas anderen
Korrekturzeichen:
L = Lautfalle (bei älteren Kindern: Wort wird anders geschrieben als gesprochen)
A = aufpassen
A = aufmerksam sein (noch mal das Wort kontrollieren)
D = Denk nach! (Das hast du schon gelernt!)
B / B(W) = Bitte im Wörterbuch nachsehen!
VS = Sprachbetrachtung
ASO = Gestalten und Durchschauen der Sprache
ASO-Lehrplan:
Durchschauen von Sprache:
- auf Sprache aufmerksam werden
- Reflexion über Sprache (Wie ist sie aufgebaut? Wort? Satz?)
Bildungsstandards:
Gehen davon aus, dass die Kompetenzen zur Sprechreflexion zu vermitteln sind.
Das bedeutet, die KK sollen Einsicht in:
1. den Bau der Sprache bekommen (lernen von Funktion der Sätze, der Satzglieder/
Wortarten, der Zeitformen/ Wortbausteine, Fachbegriffe)
2. die Bedeutung und Wirkung von Sprache bekommen (Sprache = Gegenstand, mit
dem ich etwas tun kann - verändern, umstellen)
und
3. unbekannte Wortbedeutungen erschließen (Fremdwörter)
4. unterschiedliche kommunikative Ausdrucksmittel (z. B. non verbale) beherrschen
lernen
5. Standardsprache/ Regionalsprache unterscheiden lernen
6. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sprache sehen bzw. einsehen
können (Sprachvergleich D, Türk.)
7. Fachbegriffe benutzen und verstehen.
Rahmen- und Lernbedingungen:
- Unterrichtsformen, die Gespräche über Sprache ermöglichen (Sitzordnung, Tische,
usw.)
- Entspannte Atmosphäre ( = Neugier, Lust bekommen auf Sprache)
- Differenzierte Materialien
- Handelndes, selbststätiges Lernen
- Fächerübergreifendes Lernen (Bezug zu SU).
VS-Lehrplan:
Sprachbetrachtung bezieht sich immer auf mündlichen und schriftlichen
Sprachgebrauch.
Die Sprache soll von den KK erfahren werden! Stichwort: Freude am Spracherleben,
KK sollen keine Angst vor Fehlern haben müssen.
Bildungs- und Lehraufgabe:
Einsichten in Funktion und Struktur unserer Sprache zu vermitteln und zunehmend
begrifflich sichern.
Voraussetzung: Erwerb von Sicherheit im Gebrauch von Sprache, zunehmende
Einsichten in Sprachstrukturen, Fähigkeit zur Abstraktion und Begriffsbildung (GS I
kommt Sprachbetrachtung daher noch weniger Bedeutung zu – mehr Erweiterung
der Sprachfähigkeit)
GS I
Lernziel: KK sollen über Sprachbetrachtung Einblick in die Sprache gewinnen und
bewussten Umgang mit ihr entwickeln / Erweiterung der Sprachfähigkeit, aktives
Nachdenken über Sprache anleiten.
Lehrplan sieht vor:





Einsicht in Sprache gewinnen durch Entdecken, Vergleichen und Betrachten
(z. B. Puppe – Puppen / Maus – Mäuschen,...)
Einsicht in Sprache gewinnen durch spielerischen Umgang mit sprachlichen
Elementen
 neue Wörter bilden durch Weglassen von Lauten / Austauschen von
Buchstaben,... / unsinnige Wörter
Den Satz als Sinneinheit begreifen (Bedeutungen)
 Sätze bauen und umbauen
 unvollständige Sätze ergänzen
 Satzschlusszeichen anwenden
Die Wortart „Namenwort“ kennen:
 Sammeln und Ordnen von Namen (Tiere, Menschen, Pflanzen,...)
 Suchen von Namenswörtern in Sätzen / Zuordnung „der“, „die“, „das“
Sprachbezogene Begriffe verwenden („Buchstabe“, „Wort“, „Satz“)
GS II
In Unterrichtsformen, die Gespräche über Sprache ermöglichen und bei denen die
KK Einsichten in Sprachstrukturen durch Entdecken, Ordnen und Vergleichen
gewinnen  Gegenstand der Betrachtung ist sowohl die gesprochene als auch die
geschriebene Sprache
Fachbegriffe werden erst dann eingebaut, wenn eine Sprachform in ihrer Funktion
durch den vielfältigen Umgang damit erkannt wurde (ansonsten bleiben sie leere
Worthülsen) – ev. Einführung von Vorbegriffen
Eine Überbetonung grammatischen Begriffswissens ist zu vermeiden



Kennen der wichtigsten Wortarten (Zeitwörter, Namenwörter, Artikel als
mögliche Begleiter von Namenwörtern, Eigenschaftswörter, Fürwörter)
Einblick in Funktion und Bau von Sätzen (Satzglieder durch die
Verschiebeprobe ermitteln können (sinnvolles Ergänzen von Satzfragmenten /
Richtig stellen von unsinnigen Sätzen / Unterscheidung von Satzarten/
Satzglieder erkennen)
Einblick in Wortbildung und Wortbedeutung (Zusammensetzen von Wörtern,
Sammelnamen, Wortfamilien, Vor- und Nachsilben, Wortfelder
Wie soll gelernt werden, wie kann L. Lerninhalte vermitteln? Über:
- Sitzordnung
- Rahmenbedingungen
- vorbereitete Umgebung
- Interessen der KK als Lernanlass verwenden
- Sprechsituationen aus dem Leben der KK ziehen
- Nicht nur einen Teilbereich isoliert behandeln; alle Teilbereiche miteinander
verknüpfen (Rechtschreibung, Wortartbestimmung, usw.)
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