Einführung in die Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie 18.10.2010 Kinder: sind intuitive Psychologen Jean Jacques Rousseau (1712 – 1776): Schrieb Buch über Erziehung eines Buben/Mädchen Emile oder über die Erziehung „Wir müssen die Kinder beobachten“ Einleitung: Alles ist gut wie es aus den Händen des Schöpfers entkommt, aber alles entartet unter den Händen des Menschen“ Kirche veranlasste Verbrennung des Buches Zentrale Themen: Kinder haben ein Recht auf ihre Kindheit Hatte selbst Kinder, war jedoch der Erziehung nicht gewachsen gab sie in ein Waisenhaus Erkannte Anthropomorphismus: Der Begriff Anthropomorphismus (altgriech. ἄνϑρωπος / anthropos: „Mensch“ und μορφή / morphē: „Form, Gestalt“) bezeichnet das Zusprechen menschlicher Eigenschaften auf Tiere, Götter, Naturgewalten und Ähnliches (Vermenschlichung). Die menschlichen Eigenschaften können sich dabei sowohl in der Gestalt als auch im Verhalten zeigen. Magie: bringen Sachverhalte miteinander in Verbindung, die in Wirklichkeit nichts miteinander zu tun haben Diese Eigentümlichkeiten kindlicher religiöser Vorstellungen bemaß er an seinem Konzept vernunftgelenkter natürlicher Religion Konsequenz: Kindern Religion (übrigens auch Moral) vollständig vorenthalten, bis sie, nach der „zweiten Geburt“ (Jugendalter) (CHECK INTERNET!!!) Erste Geburt Mensch wird geboren, „Zweite Geburt“ Geburt des Individuums Kleines Kind „Primitiver“, Schuljunge „Grieche“ Individualentwicklung als Rekapitulierung der Phylogenese Phylogenese beschreibt die Stammesgeschichte bzw. die Stammesentwicklung, dh. die Entwicklung einer Art von Lebewesen. Der Begriff umfasst nicht nur die Evolution der Stämme sondern auch der Verwandtschaftsgruppen, den Taxa. Werke Émile (Emile oder über die Erziehung), 1762 Les Confessions (Die Bekenntnisse), 1782 Wilhelm Preyer 1884: Buch „Die Seele des Kindes“ Minutiöse Beobachtung zu körperlicher und sprachlicher Entwicklung Granville Stanley Hall Erster Professor für Entwicklungspsychologie, gründet einschlägige Zeitschriften „Journal of Genetic Psychology“ Hauptwerk, 1902, „Psychology of Adolescence“ Jugendphase war für Hall eine Zeit der Turbulenzen, Sturm und Drang Konversion Religiöse Bekehrung, im Jugendalter Clara und William Stern 1905, Klassiker „Die Kindersprache“ Minutiöse Beobachtung der Entwicklung der Kindersprache (Eigener Kinder und auch derer anderer Eltern) Beobachtungen wie z.B. „Übergenerealisierung“ (Beispiel: 4-beiniges Lebewesen wird als „Hund“ bezeichnet denkt, alle 4-beingien Tiere wären Hunde, etc.) „Psychologie der frühen Kindheit“ als Hauptwerk Sigmund Freud „Psychoanalyse“ Entdeckung der kindlichen Libido (1905) Skandalös, bisher wurde angenommen, dass Kinder „reine“ Wesen wären Phasen der psychosexuellen Entwicklung: oral anal ödipal genital Latenzzeit, Pubertät Orale Phase: Lustgewinnung durch In-Mund-Nehmen von Gegenständen, etc. Spätere Tendenzen zu Alkoholismus oder anderen Süchten wurde oft einer Einschränkung in der oralen Phase zugeschrieben Anale Phase: analer Charakter äußert sich beispielsweise durch Geiz, Pedanterie und übertriebener Gründlichkeit, entwickelt sich z.B. durch eine verfehlte Reinlichkeitserziehung Ödipale Phase: zeigt auch, dass wenn Menschen etwas Bestimmtes verhindern wollen, genau das dann anziehen. Glaios, König von Theben, ging zum Orakel von Delphi, wollte Iokaste heiraten, und Orakel sagte ihm voraus, dass sein Sohn ihn erschlagen würde und mit seiner Mutter (Glaios Frau) Kinder haben würde. Als Kind geboren wurde setzt es im Wald aus, wird aber gefunden und woanders aufgezogen, mit 20 Jahren ging Ödipus nach Delphi sagt ihm, er würde seinen Vater erschlagen und mit seiner Mutter Kinder haben. Kehrt nicht zu seinem vermeintlichen Vater nach Korinth zurück, zieht nach Theben, am Weg erschlägt er unwissend seinen Vater. Theben wurde von Pest heimgesucht gebracht durch Sphinx, Ödipus löst Rätsel der Sphinx, Pest vergeht, da König tot ist heiratet Ödipus die verwitwete Königin seine Mutter. Als Ödipus die Wahrheit erfährt, sticht er sich die Augen aus Schamempfinden, bestimmtes „nicht sehen wollen“ Ödipus-Komplex: unbewusste Regung des Jungen, den Vater zu verdrängen und vielleicht sogar zu beseitigen, um die Mutter ganz für sich allein zu haben Tötungswunsch wird unterdrückt, Junge versucht jedoch so zu werden wie der Vater Theorien, dass Freud in seine (25 Jahre jünger als der Vater) Mutter verliebt war Reinlichkeitserziehung wurde seit seinen Theorien weniger rigoros durchgeführt Charlotte Bühl Begründet Wiener Schule der Entwicklungspsychologie Tagebücher als Datenbasis für Jugendpsychologie Fordert hohes Maß an Vertrauen zu dem Psychologen Empirisch-experimentelle Methoden: Verhaltensbeobachtung, Intelligenztests speziell für Kinder Entwicklung muss/darf das Kind selber leisten, aber wir dürfen/können sie behutsam unterstützen Entwicklungstheorien Endogenistische Kind trägt alle Analgen in sich Erziehen als Hegen und Pflegen Chronologische Phasen Exogenistische Kind als Tabula Rasa oder „formbarer Ton“ Entwicklung als Prägung Erziehen als Prägen und Konditionieren Manche Phasen variabel Endogenistische Theorien Platon, Rousseau Das Kind als „Pflanze“, reift heran Entwicklung geschieht in Schüben zwischen denen stabile Phasen liegen Abgeschlossen mit Reife Arnold Gesell: „Das Kind von 0 bis 5, Das Kind von 6 bis 10“ „Gefahr“: das typisch x-jährige Kind Fehlglaube, dass Entwicklung bei allen Kindern gleich sei Weite Vertreter: Heinz Werner, Karl Bühler, Oswald Kroh, Heinz Remplein Phasenmodell von Oswald Kroh Kritik endogenistischer Theorien: Sensibilisieren für das Eigensein der „Kinder“ Vertrauen auf die inneren Kräfte der Kinder: organismisches Menschenbild Aber: Umwelteinflüsse werden zu wenig in Rechnung gestellt Begrenzung auf Kindheit und Jugend, Life-Span-Perspektive ist wichtig, nicht nur Jugend ist wichtig Chronologische Fixierung zu wenig diffentialpsychologische Differenzierung