M e d i e n m i t t e i l u n g - Bern, 29. Februar 2016 Sport bei Grippe kann das Herz angreifen Bei einer Grippe gilt: Der Körper braucht Ruhe und Schonung. Wer gerade jetzt Stärke beweisen möchte und weiter trainiert, riskiert unter anderem eine Herzmuskelentzündung. Die Schweizerische Herzstiftung rät daher auch jungen und ansonsten gesunden Menschen: Während und in den Tagen nach einer fieberhaften Virusinfektion ist Sport tabu. Sportbegeisterte hören es nicht gerne, aber eine Grippe und auch andere Vireninfekte sind ein triftiger Grund für eine Trainingspause. Der Körper braucht während der Krankheit und in der Zeit danach Schonung, um gesund zu werden und sich zu erholen. Wer bei Fieber und Gliederschmerzen hingegen Härte beweisen möchte und sportlich aktiv bleibt, riskiert zahlreiche und zum Teil auch schwere Komplikationen, wie die Schweizerische Herzstiftung mitteilt. Auch Junge betroffen Befallen Viren den Herzmuskel, kann dies zu einer Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt, führen. Die Anzeichen sind nicht leicht erkennbar. «Erkrankte fühlen sich körperlich abgeschlagen, beklagen manchmal Symptome wie Herzrasen, Extra-Herzschläge oder Schwindel. Letztlich sind all diese Beschwerden aber unspezifisch», sagt PD Dr. med. Christian Schmied, Leiter des kardiologischen Ambulatoriums und der Sportkardiologie am Universitätsspital Zürich. Auch wenn viele Fälle leicht verlaufen und von alleine wieder ausheilen, darf man die Herzmuskelentzündung nicht unterschätzen. In schwereren Fällen wird das Herz geschwächt und das Risiko von teils tödlich verlaufenden Rhythmusstörungen steigt. Bei bis zu fünf Prozent der – vor allem jüngeren – Sportler, die einen plötzlichen Herztod erleiden, liegt eine Herzmuskelentzündung vor. Zu langen Sportpausen gezwungen Eine gezielte ursächliche Behandlung der Herzmuskelentzündung ist nicht möglich. Wird eine solche Entzündung erkannt, bleibt einzig, sich körperlich zu schonen. In schweren Fällen wird die Herzfunktion medikamentös unterstützt. Für Betroffene bedeutet dies eine Sportpause von mehreren Monaten. Damit es nicht soweit kommt, rät der Kardiologe Schmied zu vernünftigem Verhalten: Bei einem Infekt sollte man körperliche Anstrengung strikte vermeiden. Nach einem Infekt mit Fieber ist eine trainingsfreie Erholung von mindestens drei bis fünf Tagen angesagt. Fühlt man sich nach der Pause wieder völlig gesund, startet der kluge Sportler, die kluge Sportlerin mit einem leichten Aufbautraining. Hinweis für Medienschaffende: Die Medienmitteilung ist unter www.swissheart.ch/medien abrufbar. Kontaktpersonen: Schweizerische Herzstiftung Peter Ferloni, Leiter Kommunikation Schweizerische Herzstiftung Schwarztorstrasse 18, Postfach 368 3000 Bern 14 Telefon 031 388 80 85 [email protected] www.swissheart.ch Medizinische Auskünfte PD Dr. med. Christian Schmied Leiter kardiolog. Ambulatorium und Sportkardiologie Universitäres Herzzentrum Zürich Rämistrasse 100, 8091 Zürich Telefon 044 255 34 78 Telefax 044 255 87 01 [email protected] Die Schweizerische Herzstiftung – aktiv gegen Herzkrankheiten und Hirnschlag Wir setzen uns mit Forschungsförderung und einer umfassenden Aufklärungsarbeit dafür ein, dass weniger Menschen an Herz-Kreislauf-Leiden erkranken oder dadurch behindert bleiben, Menschen nicht vorzeitig an Herzinfarkt oder Hirnschlag sterben und für Betroffene das Leben lebenswert bleibt. Die 1967 gegründete Schweizerische Herzstiftung ist eine unabhängige und von der Stiftung ZEWO zertifizierte gemeinnützige Organisation, die sich hauptsächlich aus Spenden finanziert. 2/2