Die Vereinigung europäischer Zivilgesellschaften ruft die Anwärter für das Europäische Parlament zur Unterstützung der Handels- und Investment Regelungen, die für Menschen und Planet funktionieren Brüssel, 2.April 2014 Am heutigen Tag wird ein europäisches Bündnis von über 50 zivilgesellschaftlichen Organisationen [1] die Kampagne für das Alternative Handelsmandat [2], welche die Kandidaten für die Wahl des Europäischen Parlaments aufruft die EU Handels- und Investmentpolitik so auszurichten, dass sie den Menschen und dem Planeten dient und nicht dem Profit einiger Großunternehmen. “Die gegenwärtige Handels- und Investmentpolitik der EU ist ein Katastrophenrezept für Menschen weltweit. Die EU verfolgt eine aggressive Agenda zur Erschließung von Märkten für die globale Agrarindustrie. Dies führt zum Verschwinden von Kleinbauern und ist einer der Hauptursachen von Hungersnot. Exzessive Rechte für Investoren schmälern zudem den dringend notwendigen politischen Spielraum. Wir müssen uns von dieser unternehmensorientierten Agenda lossagen“, sagt Lyda Fernanda Forero vom Transnational Institute, welches Mitglied des Bündnis für das Alternative Handelsmandat ist. Die Online-Kampagne wird auf sechs EU-Sprachen (EN, FR, ES, DE, GR, HU) durchgeführt und wird Aktivisten und Bürgern ermöglichen die Parlamentskandidaten aufzufordern ihre Unterstützung für einen Paradigmenwechsels in der Handels- und Investmentpolitik der EU zuzusichern. Die Website wird beaufsichtigen, welche Kandidaten unterschiedliche Punkte der Zusicherung unterstützt haben. Die MdEP-Anwärter werden dazu aufgefordert Maßnahmen zu unterstützen mit Hilfe derer Menschen ihre eigenen lokalen Nahrungssysteme sowie die Bewertungen der Kernarbeitsnormen und der Menschenrechte der EU Handels- und Investmentpolitik zu kontrollieren. Die Kandidaten werden ebenfalls dazu aufgefordert den kontroversen Mechanismus zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Investoren und dem Staat abzulehnen und an die Europäische Kommission zu appellieren alle Texte von Handels- und Investmentverhandlungen mit Drittstaaten, wie zum Beispiel den Vereinigten Staaten, umgehend zu veröffentlichen. “Handelsgeschäfte der EU werden hinter geschlossenen Türen im Interesse einiger mächtiger Unternehmen verhandelt. Menschen, die von diesen Geschäften betroffen sind, sowohl in der EU als auch im Ausland, werden nicht an dem Prozess beteiligt. Wir benötigen MdEPs, die sich für einen offenen und demokratischen Prozess bei der EU Handelspolitik einsetzen, der von den Menschen Europas und ihren gewählten Vertretern, anstatt von nicht gewählten Technokraten und Lobbygruppen der Unternehmen, vorangetrieben werden“, sagt Sergi Corbalán, der Exekutivdirektor des Fair Trade Advocacy Office, ein Mitglied des Bündnis für das Alternative Handelsmandat. Die Kampagne ist das Resultat eines vierjährigen Prozesses öffentlicher Workshops in ganz Europa abgehalten im Rahmen derer das Alternative Handelsmandat entwickelt wurde; es ist ein 20-seitiger Vorschlag der Zivilgesellschaft die Handels- und Investmentpolitik zu demokratisieren und sowohl den Umweltschutz als auch die Menschen- und Arbeitsrechte in den Mittelpunkt zu stellen [3]. Einige MdEPs haben diesen Vorschlag schon via Videobotschaft unterstützt [4]. “In einer Zeit multipler globalen Krisen, braucht das Europäische Parlament Mitglieder, die Handelsregelungen unterstützt, welche für die Menschen und den Planeten funktionieren. Wir benötigen MdEPs die Handelsgeschäfte aus dem Schatten in das Licht der Öffentlichkeit rücken werden. Wir rufen die MdEP Kandidaten auf sich für demokratische Handel- und Investmentregeln einzusetzen, die den Menschen, der Wirtschaft und der Umwelt insgesamt dienen und nicht nur dem Gewinnstreben einiger weniger“, sagt Amélie Canonne, Koordinatorin des Bündnis für das Alternative Handelsmandat. Heute und morgen werden sich Mitglieder des Bündnisses für das Alternative Handelsmandat mit MdEPs und den Fraktionen im Europäischen Parlament in Brüssel treffen, um ihre Unterstützung für die Kampagne zu erhalten. Am Rande des EU-Afrika Gipfeltreffens (welches heute und morgen in Brüssel stattfindet) werden Aktivisten heute auch an einer morgendlichen Protestaktion gegen die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (WPA) der EU mit Ländern wie Afrika, der Karibik und dem Pazifik [5].