60 Jahre friedliche Befreiung Tibets Vorwort Am 23. Mai 1951 unterzeichneten die Zentrale Volksregierung und die Lokalregierung von Tibet das Abkommen über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets (kurz 17-Punkte-Abkommen). Die friedliche Befreiung Tibets war ein wichtiges Element der Befreiung des chinesischen Volkes, eine wichtige Sache im großartigen Kampf der chinesischen Nation gegen imperialistische Invasionen sowie für die nationale Einheit und Souveränität seit Beginn der Neuzeit, ein historischer Wendepunkt von epochaler Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung in Tibet sowie der Ausgangspunkt für den Übertritt Tibets von der Finsternis ins Licht und von der Rückständigkeit zum Fortschritt. In den sechzig Jahren seit der friedlichen Befreiung erfuhr Tibet unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas und der Zentralen Volksregierung die großartigen historischen Prozesse der Demokratischen Reformen, der Gründung des Autonomen Gebiets, des sozialistischen Aufbaus sowie der Reformen und der Öffnung, erzielte bei der Modernisierung und beim Aufbau noch nie da gewesene Erfolge; das Erscheinungsbild seiner Gesellschaft wurde vollkommen umgewälzt und das Schicksal der Menschen veränderte sich tiefgehend. All dies sind die großartigen Errungenschaften des einmütigen Kampfes aller Volksgruppen in Tibet sowie der lebendige Ausdruck der chinesischen Volksgruppenpolitik des gemeinsamen solidarischen Kampfes und der gemeinsamen blühenden Entwicklung. Die friedliche Befreiung Tibets jährt sich nun zum sechzigsten Mal. Ein Rückblick und eine Bilanz des gewaltigen historischen Prozesses dieser sechzig Jahre, eine umfassende Darstellung der enormen Errungenschaften der Entwicklung im neuen Tibet, die weitere Förderung einer sprunghaften Entwicklung sowie des dauerhaften Friedens und der Stabilität in Tibet wie auch die Entlarvung der diversen Lügen, welche die Clique des Dalai Lama verbreitet, mittels der Wahrheit werden der internationalen Gemeinschaft zu einem korrekten Verständnis für die historischen Tatsachen der sechzig Jahre seit der friedlichen Befreiung Tibets verhelfen und den Menschen auf der ganzen Welt das sozialistische neue Tibet fürwahr lebendig und plastisch vor Augen führen. I. Ablauf der friedlichen Befreiung 1. Tibet ist von alters her ein untrennbarer Bestandteil Chinas China ist ein einheitlicher Vielvölkerstaat und das tibetische Volk ist ein wichtiges Mitglied der großen Familie der chinesischen Nation. Das Territorium und die Geschichte Chinas sind die gemeinsame Schöpfung der chinesischen Nation und die Tibeter haben als eine Volksgruppe mit einer langen Geschichte auf dem chinesischen Territorium wichtige Beiträge zur Gründung und zur Entwicklung dieses einheitlichen Vielvölkerstaates sowie zur Formierung und Entwicklung der chinesischen Nation geleistet. Zahlreiche archäologische und wissenschaftliche Studien beweisen, dass die Tibeter und die Han sowie die anderen Brudervölker von alters her durch Blutsbande, sprachlich, kulturell usw. eng verbunden sind, dass die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Kontakte zwischen Tibet und Mittelchina niemals unterbrochen waren. Im 13. Jahrhundert richtete der Hof der Yuan-Dynastie (1271–1368) das Oberste Buddhistische Verwaltungsamt (Shijiao Zongzhiyuan bzw. Xuanzhengyuan) ein, das die militärischen und politischen Angelegenheiten in den tibetischen Gebieten direkt kontrollierte, und brachte diese Gebiete damit formell unter seine zentrale Verwaltung. Von da an regelte und institutionalisierte der Kaiserhof schrittweise seine Herrschaft über Tibet, darunter die direkte Kontrolle über die Institutionen der lokalen Verwaltung und die Ernennung von Beamten in Tibet, stationierte Truppen zum Schutz der Grenzen und überprüfte immer wieder die Bevölkerungsregister in Tibet. Die Ming-Dynastie (1368–1644) übernahm das System der Yuan-Dynastie, verlieh Tibetern Ehrentitel und trieb Tributhandel. Die Qing-Dynastie (1644–1911) verstärkte ihre Kontrolle über die tibetischen Gebiete. 1653 verlieh der Qing-Kaiser dem V. Dalai Lama und 1713 dem V. Bainqên Lama Ehrentitel, wodurch die Titel des Dalai Lama und des Bainqên Erdeni sowie ihre politische und religiöse Stellung in Tibet formell festgelegt wurden. 1727 stationierte der Qing-Hof den Amban (zhu Zang dachen) als Vertreter der Qing-Herrschaft in Tibet, um die lokale Verwaltung zu überwachen. 1751 setzten die Qing den VII. Dalai Lama an die Spitze der Lokalregierung von Tibet, schafften das System der Herrschaft lokaler Fürstentümer ab und etablierten als Lokalregierung den Gaxag (Kabinett) mit vier Galoin (Ministern). 1793 erließ der Qing-Hof, nachdem er eine Invasion der Gurkha in Tibet zurückgeschlagen hatte, das berühmte Edikt in 29 Absätzen, das zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Herrschaft des Qing-Hofes über die tibetischen Gebiete festlegte und die Bestimmung der Dalai Lamas und anderer wichtiger Inkarnationen durch die Losziehung aus einer goldenen Urne sowie die Genehmigung durch den Qing-Hof vorschrieb. In der Folge wurden unter der Qing-Dynastie drei der nächsten fünf Dalai Lamas durch diese Losziehung bestimmt und bei zwei Dalai Lamas gestattete der Qing-Kaiser die Unterlassung der Losziehung. Außerdem setzten die Qing-Kaiser 1706 den VI. Dalai Lama Cangyang Gyaco sowie 1904 und 1910 jeweils den XIII. Dalai Lama Tubdain Gyaco ab. Die Revolution von 1911 stürzte die Qing-Dynastie und führte zur Gründung der Republik China. Am 11. März 1912 erließ die Regierung die Provisorische Verfassung der Republik China, in der sie ihre Souveränität über Tibet eindeutig festlegte, verkündete, dass Tibet ein Teil des Territoriums der Republik Chinas sei, und erklärte, dass sie eine Nation sei, die sich aus den Völkern der Han, Mandschu, Mongolen, Muslime und Tibeter zusammensetze, d. h. eine Republik aus fünf Volksgruppen. Am 17. Juli 1912 richtete die Regierung der Republik das Amt für die Mongolei und Tibet ein, das dem Staatsrat unterstand und für die Angelegenheiten der Mongolei und Tibets zuständig war. 1929 richtete die Regierung in Nanjing die Kommission für die Mongolei und Tibet ein, die für die Verwaltung Tibets zuständig war. 1940 richtete die Regierung in Lhasa als ständige Einrichtung der Zentralregierung in Tibet ein Vertretungsbüro dieser Kommission ein. Die historischen Tatsachen bezeugen, dass die Zentralregierung trotz der Kriegswirren unter den Militärherrschern und des allgemeinen Chaos während der Republikzeit, trotz der äußerst schwierigen Umstände, die Souveränität über Tibet aufrecht erhielt. Auch der XIV. Dalai Lama Dainzin Gyaco wurde eingesetzt, nachdem die Nationalregierung die Unterlassung der Losziehung aus der goldenen Urne genehmigt hatte. Kein Land der Welt hat jemals eine Unabhängigkeit Tibets anerkannt. 2. Das so genannte Problem der „tibetischen Unabhängigkeit“ war Teil des Komplotts imperialistischer Invasoren, China unter sich aufzuteilen Nachdem Großbritannien 1840 den Opiumkrieg entfesselte, verkam China allmählich zu einer halbkolonialen und halbfeudalen Gesellschaft. Ende des 19. Jahrhunderts, als die Imperialisten ihren Wettlauf um die Aufteilung Chinas begannen, ergriffen britische Invasoren die Gelegenheit, in Tibet zu intervenieren. 1888 und 1903 fielen britische Truppen in Tibet ein, wo sie jedoch aufgrund des Widerstands der tibetischen Truppen und der tibetischen Bevölkerung Niederlagen erlitten. Da die Imperialisten ihr Ziel, Tibet zu einer britischen Kolonie zu machen, durch die militärischen Interventionen nicht erreichen konnten, begannen sie, separatistische Kräfte in Tibet heranzuziehen, um Tibet von China abzuspalten, und für eine Unabhängigkeit Tibets zu hetzen. Am 31. August 1907 unterschrieben die britischen und russischen Imperialisten ein Abkommen: die Anglo-Russian Convention, das erste internationale Dokument, in dem nicht mehr von chinesischer Hoheit (Souveränität), sondern nur mehr von chinesischer „Oberhoheit“ (Suzeränität) über Tibet die Rede war. 1913 inszenierte Großbritannien die Konferenz von Simla, auf der es die tibetischen Vertreter dazu aufwiegelte, erstmals die Losung einer „Unabhängigkeit Tibets“ aufzustellen, was die Vertreter der chinesischen Regierung sofort zurückwiesen. Die britische Delegation schlug einen „Kompromiss“ vor, nach dem die chinesische Hoheit über Tibet in eine „Oberhoheit“ verwandelt werden sollte und Tibet unter dem Etikett einer „Autonomie“ der Verwaltung durch die chinesische Regierung entrissen werden sollte, was von der chinesischen Regierung und vom chinesischen Volk resolut abgelehnt wurde. Im Juli 1914 wurden die Vertreter der chinesischen Regierung instruiert, den Vertrag von Simla nicht zu unterzeichnen; sie erklärten, dass China derartige Dokumente keinesfalls anerkennen würde, und unterrichteten die britische Regierung über ihre Position. Die Konferenz von Simla war somit gescheitert. 1942 verkündete die tibetische Lokalregierung mit der Unterstützung britischer Vertreter plötzlich, sie hätte ein „Außenamt“ eingerichtet, und betrieb offen die Unabhängigkeit Tibets, musste jedoch angesichts der Opposition des ganzen Volkes und der Nationalregierung von ihren Machenschaften abrücken. Im Jahr 1947 planten die britischen Imperialisten heimlich, tibetische Vertreter zur Panasiatischen Konferenz einzuladen. Auf einer Karte Asiens, die sie bei der Konferenz aufhängten, war Tibet als unabhängiger Staat eingezeichnet; erst nachdem die chinesische Delegation zäh verhandelte, wurde dies von den Organisatoren richtiggestellt. Am 8. Juli 1949 wies die tibetische Lokalregierung unter dem Vorwand, „kommunistische Umtriebe in Tibet zu unterbinden“, das Personal des Vertretungsbüros der Nationalregierung in Tibet und seine Angehörigen aus Tibet aus und führte so die „Vertreibung der Chinesen“ herbei. Im November 1949 entschied die tibetische Lokalregierung, um ihre separatistischen Machenschaften zu verstärken, eine „freundschaftliche Delegation“ in die USA, nach Großbritannien, Indien und Nepal zu entsenden, die um politische und militärische Unterstützung für eine tibetische Unabhängigkeit ersuchen sollte. Ende 1949 kam der Amerikaner Lowell Thomas als „Radiojournalist“ nach Tibet, um dort „Möglichkeiten für Unterstützung aus Washington“ zu sondieren, und verbreitete in amerikanischen Zeitschriften, dass die USA eines jener Länder seien, die bereit wären, eine Unabhängigkeit Tibets zu unterstützen. Im Frühjahr 1950 gelangten Gewehre und Munition aus den USA über Kalkutta nach Tibet, um gegen die Volksbefreiungsarmee eingesetzt zu werden. Die historischen Tatsachen beweisen eindeutig, dass die sogenannte Unabhängigkeit Tibets ausschließlich von den alten und neuen imperialistischen Invasoren angezettelt wurde und Teil des Komplotts der westlichen Invasoren war, das chinesische Territorium unter sich aufzuteilen. 3. Die Befreiung Tibets ist ein wichtiges Element der Befreiung des chinesischen Volkes Angesichts der imperialistischen Invasionen und der imperialistischen Unterdrückung kämpften das chinesische Volk und alle seine Volksgruppen – darunter auch die Tibeter – mehr als hundert Jahre lang unbeirrbar und ohne mit ihrem Blut oder ihrem Leben zu geizen für den Schutz der nationalen Unabhängigkeit, Souveränität und Unversehrtheit des Territoriums und für die Befreiung der chinesischen Nation, bis sie schließlich im Kampf zur Befreiung des chinesischen Volkes unter der Führung der Kommunistischen Partei Chinas nach schweren Kämpfen unter härtesten Bedingungen den vollständigen Sieg errangen. Im Jahr 1949 wurde der entscheidende Sieg herbeigeführt und die Volksrepublik China gegründet. Für die Volksbefreiungsarmee stand nun auf der Tagesordnung, nach Tibet einzurücken, um Tibet zu befreien und die Imperialisten zu vertreiben. Angesichts der emsigen Umtriebe imperialistischer Elemente und reaktionärer Kräfte aus der tibetischen Oberschicht für eine Unabhängigkeit Tibets beauftragte die Kommunistische Partei Chinas am 2. September 1949 die Nachrichtenagentur Xinhua, einen Leitartikel unter dem Titel Wir werden ausländischen Invasoren unter keinen Umständen gestatten, Tibet, das chinesisches Territorium ist, zu annektieren zu veröffentlichen, in dem zunächst die Invasionen der Großmächte in Tibet über hundert Jahre kurz beschrieben sind und dann festgehalten wurde: „Tibet ist chinesisches Territorium und wir werden Invasionen aus dem Ausland unter keinen Umständen dulden; das tibetische Volk ist ein untrennbarer Bestandteil des chinesischen Volkes und wir werden keinem anderen Land gestatten, es abzutrennen. Dies sind die unabänderlichen Prinzipien des chinesischen Volkes, der Kommunistischen Partei Chinas und der Chinesischen Volksbefreiungsarmee.“ Auf diesen Leitartikel reagierten verschiedenste gesellschaftliche Kreise in Tibet; sie unterstützten und erhofften einen baldigen Einmarsch der Volksbefreiungsarmee. Am 1. Oktober 1949 telegrafierte der X. Bainqên Erdeni an die Zentralregierung: „Senden Sie rasch Ihre gerechte Armee, Tibet zu befreien und die Imperialisten zu vertreiben.“ Am 23. November antworteten Mao Zedong und Zhu De dem X. Bainqên Erdeni telegrafisch: „Die Zentrale Volksregierung und die Chinesische Volksbefreiungsarmee werden diesem Wunsch des tibetischen Volkes entsprechen.“ Am 2. Dezember kam Razhêng Yêxê Cüchim, der Casag (Verwalter des Anwesens) des ehemaligen Regenten von Tibet, des V. Razhêng Rinboqê, nach Xining in der Provinz Qinghai und beklagte sich bei der Volksbefreiungsarmee darüber, dass die Imperialisten die Eintracht in Tibet verbrecherisch zerstörten, und ersuchte die Volksbefreiungsarmee, Tibet möglichst bald zu befreien. Anfang 1950 versammelten sich über hundert Vertreter tibetischer Ackerbauern und Nomaden, Jugendlicher, Frauen und demokratischer Persönlichkeiten im eben befreiten Lanzhou und forderten die Befreiung Tibets. Der V. Gêdag Zhügu aus dem Kloster Bêri in Garzê in der Provinz Xikang, Qagoi Tobdain, ein Aristokrat aus Yilhung im Norden von Xikang und Banda Dobgyai, ein Handelsmagnat aus dem Süden von Xikang, schickten Vertreter nach Beijing, die Mao Zedong, dem Vorsitzenden der Zentralen Volksregierung, ihre Aufwartung machten und ihm ihr Herz über das heiße Sehnen ihrer tibetischen Mitbürger nach Befreiung ausschütteten. Angesichts der komplizierten Veränderungen der internationalen Lage und der Zuspitzung der Situation in Tibet, sowie um der Hoffnung des tibetischen Volkes auf eine frühestmögliche Befreiung zu entsprechen, hatte der Vorsitzende Mao Zedong im Dezember 1949 auf dem Weg in die Sowjetunion in Manzhouli in einem Brief an das Zentralkomitee der KPCh die strategische Entscheidung getroffen, dass „die Armee besser früher als später nach Tibet einrücken“ sollte. Nach eingehenden Überlegungen und Studien über das Vorgehen bei der Befreiung Tibets hatte die Kommunistische Partei Chinas in Betracht gezogen, dass Tibet ein besonderes Gebiet ist, das von nationalen Minderheiten bewohnt ist, und sich für den Weg der friedlichen Befreiung entschieden, um ein reibungsloses Einrücken der Truppen der Volksbefreiungsarmee zu ermöglichen, die Interessen des tibetischen Volkes zu schützen und die Eintracht zwischen den Volksgruppen zu stärken. Im März 1949 hatte der Vorsitzende Mao Zedong angesichts des unmittelbar bevorstehenden vollständigen Sieges im Volksbefreiungskrieg erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit gestiegen sei, dass noch nicht befreite Gebiete nach dem Muster des Vorgehens in Beiping friedlich befreit werden könnten. Seitdem waren u. a. die Provinzen Hunan, Ningxia und die an Tibet grenzenden Gebiete Xinjiang, Yunnan und Xikang auf friedlichem Wege befreit worden, was als Vorbild für eine friedliche Befreiung Tibets dienen konnte. Am 20. Januar 1950 wies der Vorsitzende Mao Zedong angesichts der Entsendung der „Freundschaftsdelegation“ durch die tibetische Lokalregierung den Sprecher des Außenministeriums der Zentralen Volksregierung an, in einer Rede zu erklären, dass der Wunsch des tibetischen Volkes eine angemessene regionale Autonomie unter der Zentralen Volksregierung sei, und wenn die Behörden in Lhasa dieses Prinzip anerkannten und Vertreter nach Beijing entsandten, um über die Frage der friedlichen Befreiung Tibets zu verhandeln, würden diese Vertreter selbstverständlich empfangen werden. Die Organe der Zentralen Volksregierung bemühten sich nach Kräften darum, eine friedliche Befreiung Tibets zu erzielen. Im Laufe des Jahres 1950 sandten das Nordwestamt und das Südwestamt viermal Vertreter und Delegationen nach Tibet, um eine friedliche Einigung zu erzielen und den XIV. Dalai Lama sowie die tibetische Lokalregierung dazu zu bewegen, Vertreter zu Verhandlungen mit der Zentralen Volksregierung über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets zu entsenden. Am 1. Februar schickte das Nordwestamt den tibetischen Kader Zhang Jingcheng mit einem Schreiben von Liao Hansheng, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Volksregierung der Provinz Qinghai, an den XIV. Dalai Lama und den Regenten Dagzhag Ngawang Sungrab, zur Aufnahme von Verbindungen nach Tibet. Ende März schickte das Südwestamt mit Genehmigung des ZK der KPCh den hochrangigen Han-chinesischen buddhistischen Mönch Meister Zhiqing, der gute Beziehungen zu politischen und religiösen Kreisen in Tibet hatte, von Chengdu aus nach Tibet. Im Juli brach eine Delegation von Vertretern der Klöster in Qinghai unter der Leitung des Dagcêr Rinboqê aus dem Kloster Gumbum nach Tibet auf, um eine friedliche Einigung herbeizuführen. Xêrab Gyaco, der stellvertretende Vorsitzende der Volksregierung der Provinz Qinghai und ein berühmter tibetischer Gelehrter, sprach in einer Rundfunkrede zum Dalai Lama sowie seinen tibetischen Landsleuten und forderte die tibetische Lokalregierung auf, rasch bevollmächtigte Vertreter zu Friedensverhandlungen nach Beijing zu schicken. Am 10. Juli brach der V. Gêdag Zhügu mit einer zehnköpfigen Delegation aus dem Kloster Bêri in Garzê in der Provinz Xikang zu Friedensgesprächen nach Tibet auf. All diese Versuche, eine friedliche Einigung durch Verhandlungen zu erzielen, wurden von den imperialistischen Invasoren und separatistischen, proimperialistischen Elementen in Tibet wiederholt torpediert – die Unterhändler wurden abgewiesen oder eingesperrt, einige Delegationen lösten sich auf, und der Gêdag Zhügu fiel in Qamdo einem Giftanschlag zum Opfer. Gleichzeitig rüstete die tibetische Lokalregierung, die von den imperialistischen Invasoren aufgestachelt und von separatistischen, proimperialistischen Kräften der tibetischen Oberschicht dominiert wurde, ihre Truppen auf und stationierte ihre Regimenter unter der Führung der sieben Daiboin (Hauptmänner) in Qamdo und Umgebung entlang des Zhi Qu (Jinsha Jiang), um den Vormarsch der Volksbefreiungsarmee zur Befreiung Tibets aufzuhalten. Die Volksbefreiungsarmee musste Qamdo passieren, um vom Südwesten nach Tibet zu gelangen. Am 23. August 1950 schrieb Mao Zedong, dass es nützlich wäre, Qamdo einzunehmen, um eine politische Veränderung in Tibet zu erwirken und im darauf folgenden Jahr in Lhasa einzurücken, und dass die Einnahme von Qamdo zur Entsendung einer tibetischen Delegation nach Beijing zu Friedensverhandlungen führen könnte. Am 6. Oktober setzten die ersten Tibet-Verbände der Volksbefreiungsarmee an zwei Stellen über den Zhi Qu. Am 19. Oktober befreiten sie Qamdo, wo daraufhin ein erster Volkskongress stattfand, der ein Volksbefreiungskomitee für den Bezirk Qamdo wählte und einen Arbeitsausschuss für die friedliche Befreiung Tibets aus Mönchen und Laien in Qamdo bildete. Die Schlacht von Qamdo stieß die Tür zu Verhandlungen auf und schuf die notwendigen Bedingungen für die friedliche Befreiung Tibets. 4. Das 17-Punkte-Akommen und die friedliche Befreiung Tibets Die Zentrale Volksregierung und der Vorsitzende Mao Zedong gaben ihre Bemühungen um eine friedliche Befreiung Tibets nie auf und forderten Tibet auch während der Schlacht von Qamdo auf, „schnellstens eine Delegation nach Beijing zu entsenden“. Die Schlacht führte zur Spaltung der tibetischen Lokalregierung; die fortschrittlichen patriotischen Kräfte gewannen die Oberhand, der Regent Dagzhag Ngawang Sungrab, ein proimperialistischer Separatist, wurde gezwungen abzudanken, und am 17. November übernahm der XIV. Dalai Lama vorfristig selbst die Macht. Die politische Lage in Tibet entwickelte sich positiv für eine friedliche Befreiung. Am 2. Januar 1951 zog der Dalai Lama von Lhasa nach Chomo (Yadong). Gegenüber der Zentralen Volksregierung nahm er eine abwartende Haltung ein; andererseits bat er Großbritannien, die USA, Indien und Nepal um Hilfe und wartete auf eine Gelegenheit zur Flucht ins Ausland, doch kein Land wollte öffentlich seine Unterstützung für eine Unabhängigkeit von Tibet erklären. Die tibetische Lokalregierung wurde dementsprechend vom Gaxag in Lhasa und vom provisorischen Gaxag in Chomo vertreten. Bald darauf beschloss eine Versammlung von Beamten der tibetischen Lokalregierung, offizielle Vertreter nach Beijing zu Friedensverhandlungen mit der Zentralen Volksregierung zu schicken. In einem Brief an die Zentrale Volksregierung erklärte der Dalai Lama seine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen und schrieb: „Früher, als ich noch jung und nicht selbst an der Macht war, waren die Beziehungen zwischen den Tibetern und den Han häufig beeinträchtigt. Vor einigen Tagen forderte ich Ngapoi und sein Gefolge auf, unverzüglich nach Beijing aufzubrechen. Um Zeit zu gewinnen, wiesen wir Ngapoi zwei Assistenten zu, die über Indien nach Beijing reisen werden.“ Unter dem Einfluss der Politik der Gleichheit der Volksgruppen und der Richtlinie zur friedlichen Befreiung Tibets der Zentralen Volksregierung schickte die tibetische Lokalregierung eine Delegation von Regierungsgesandten unter der Leitung von Ngapoi Ngawang Jigmê, der noch Kêmai Soinam Wangdü, Tubdain Daindar, Tubdain Lêgmoin und Sampo Dainzin Toinzhub angehörten, zu Friedensverhandlungen mit der Zentralen Volksregierung. Die tibetischen Gesandten nahmen zwei verschiedene Wege und trafen am 27. April 1951 in Beijing zusammen, wo sie von der Zentralen Volksregierung begrüßt wurden. Die Zentrale Volksregierung bildete unverzüglich eine Verhandlungsdelegation mit Zhang Jingwu, Zhang Guohua und Sun Zhiyuan unter der Leitung von Li Weihan. Nach freundschaftlichen Beratungen unterzeichneten die Zentrale Volksregierung und die tibetische Lokalregierung am 23. Mai 1951 in Beijing das Abkommen über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets. In Bezug auf die Friedensverhandlungen und das 17-Punkte-Akommen sind einige grundlegenden historischen Tatsachen zu unterstreichen: Erstens wurden die Friedensverhandlungen unter der Voraussetzung geführt, dass die tibetische Lokalregierung Tibet als untrennbaren Teil Chinas anerkannte. Der XIV. Dalai Lama und die tibetische Lokalregierung verliehen jedem Unterhändler eine Urkunde mit dem Siegel des Dalai Lama, auf der außen der Name und Status des Gesandten vermerkt war und innen stand u. a., dass Tibet chinesisches Territorium war. Die wesentliche Frage bei den Verhandlungen war, die Eintracht zwischen den Volksgruppen zu stärken und die Einheit des Vaterlandes zu schützen. In dieser Frage, wie Ngapoi Ngawang Jigmê in seinen Erinnerungen schrieb, waren die Vertreter beider Seiten grundsätzlich der gleichen Meinung. Zweitens waren die Grundlage der Verhandlungen „zehn politische Punkte“ der Zentralen Volksregierung, darunter die Vertreibung der imperialistischen Aggressoren Großbritanniens und der USA aus Tibet, die Einführung der Gebietsautonomie der nationalen Minderheiten, die Aufrechterhaltung der bestehenden politischen Strukturen, der Schutz der Glaubensfreiheit, die Entwicklung von Wirtschaft, Kultur und Bildung in Tibet, die Umsetzung von Reformen nach Beratungen mit der tibetischen Bevölkerung und Führung, und der Einmarsch der Volksbefreiungsarmee nach Tibet. Anfangs lehnten die tibetischen Vertreter den letzten Punkt ab. Anstatt sie zur Annahme zu nötigen, schlugen die Vertreter der Zentralen Volksregierung eine zweitägige Pause vor und arrangierten ein Besichtigungsprogramm für sie. Gleichzeitig nahmen sie sich Zeit, den tibetischen Vertretern zuzureden. Einerseits begründeten sie diesen Punkt damit, dass man keinen Einwand gegen den Einmarsch haben könne, wenn man anerkennt, dass Tibet ein untrennbarer Teil Chinas ist. Andererseits berücksichtigte die Zentrale Volksregierung weitgehend den Einwand der tibetischen Vertreter, dass Tibet wegen seiner wirtschaftlichen Rückständigkeit und Ressourcenknappheit gewaltige Schwierigkeiten hätte, die Truppen der Volksbefreiungsarmee zu versorgen, und verpflichtete sich, dass der Unterhalt der Volksbefreiungsarmee in Tibet nicht von der tibetischen Lokalregierung, sondern ausschließlich von der Zentralen Volksregierung bestritten würde. Schließlich einigten sich die beiden Seiten darauf, dass die tibetische Lokalregierung die Volksbefreiungsarmee beim Einmarsch nach Tibet und bei der Konsolidierung der Landesverteidigung aktiv unterstützen würde. Drittens war die Eintracht zwischen dem Dalai Lama und dem Bainqên Erdeni eine bedeutende Frage bei den Verhandlungen. Infolge der Hetze der imperialistischen Aggressoren war es Anfang der 1920er Jahre zu einem Zerwürfnis zwischen dem IX. Bainqên Erdeni und dem XIII. Dalai Lama gekommen und der Bainqên Erdeni war gezwungen worden, Tibet zu verlassen. Im Dezember 1937 verstarb er auf dem Rückweg nach Tibet in Yushu in Qinghai. Am 10. August 1949 war im Kloster Gumbum der X. Bainqên Erdeni mit Genehmigung der Nationalregierung der Republik inthronisiert worden. Zu Beginn der Verhandlungen wollten die tibetischen Vertreter die Legitimität des X. Bainqên Erdeni nicht anerkennen. Die Vertreter der Zentralen Volksregierung zeigten ihnen daraufhin die Dokumente, in denen die Guomindang-Regierung den X. Bainqên Erdeni als Reinkarnation des IX. Bainqên Erdeni anerkannte, und Fotos, welche die Vertreter des Dalai Lama bei der Inthornisierung des X. Bainqên Erdeni im Kloster Gumbum zeigten. Angesichts dieser unwiderlegbaren Beweise erkannten die tibetischen Vertreter schließlich die Legitimität des X. Bainqên Erdeni an. Anlässlich des Internationalen Kampftages der Arbeiterklasse am 1. Mai, kurz nach der Aufnahme der Verhandlungen, lud die Zentrale Volksregierung die tibetischen Vertreter und den X. Bainqên Erdeni ein, gemeinsam auf dem Tor des Himmlischen Friedens (Tian’anmen) an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Ngapoi Ngawang Jigmê und der Bainqên Erdeni begegneten einander freundlich und wurden beide vom Vorsitzenden Mao Zedong empfangen. Viertens wurde das Abkommen auf der Grundlage gegenseitiger Achtung und freundschaftlicher Beratungen geschlossen. Die meisten Artikel des Abkommens bezogen sich auf die Behandlung der inneren Verhältnisse und Angelegenheiten Tibets. Zu diesen Fragen machten die Vertreter der Zentralen Volksregierung entsprechend der nationalen Volksgruppenpolitik und der konkreten Situation in Tibet von sich aus eine Reihe von Vorschlägen. Die Vertreter der tibetischen Lokalregierung legten ebenfalls Vorschläge vor. Die Zentrale Volksregierung übernahm davon die vernünftigen Vorschläge bzw. studierte sie und fasste sie zusammen; die irrationalen Vorschläge erklärte sie den tibetischen Vertretern geduldig. Der tibetische Vertreter Tubtain Daindar sprach später über seine Eindrücke von den Verhandlungen: „Als geistlicher Beamter des Yigzang (höchstes religiöses Verwaltungsamt) machte ich vor allem Vorschläge über die Religion und das Einkommen der Klöster. Die meisten davon wurden von der Zentralregierung angenommen.“ Die Entwürfe des Abkommens wurden von Anfang an sowohl auf Chinesisch als auch auf Tibetisch angefertigt. Im Laufe der Verhandlungen wurden die beiden Fassungen gleichzeitig revidiert, wozu auch die tibetischen Vertreter ihre Zustimmung gaben. Mit dem Abschluss der Verhandlungen waren die beiden Versionen des Abkommens gleichzeitig zustande gekommen und wurden nach der Unterzeichnung gemeinsam veröffentlicht. Die tibetischen Vertreter hatten sich als Bevollmächtigte der tibetischen Lokalregierung vor den Verhandlungen auf folgende Vorgehensweise geeinigt: Fragen, über die sie entscheiden konnten, sollten sofort festgelegt werden; ansonsten seien Anweisungen vom Gaxag in Chomo einzuholen; da die Zeit drängte, könnten die Bevollmächtigten auch erst eine Entscheidung treffen und dann dem Dalai Lama darüber berichten. Die Verbindung zwischen der Delegation der tibetischen Lokalregierung und dem Dalai Lama sowie dem Gaxag wurde während der Verhandlungen nicht behindert. Die tibetischen Vertreter bestimmten selbst, zu welchen Fragen sie Anweisungen einholen mussten. Kurz nach Beginn der Verhandlungen telegrafierten sie unter Verwendung einer Chiffriermachine, die Kêmai Soinam Wangdü und Tubdain Daindar mitgebracht hatten, an den Dalai Lama und an den Gaxag in Chomo einen Bericht über den Einmarsch der Volksbefreiungsarmee nach Tibet: Die Verhandlungen seien ansonsten reibungslos vorangegangen, nur wenn man dem Einzug der Volksbefreiungsarmee nach Tibet zur Verteidigung der Grenzen nicht zustimme, würden die Verhandlungen kein Ergebnis erzielen. Darüber hinaus setzten sie sich zur Frage der Beziehungen zum Bainqên Erdeni zweimal mit dem Gaxag in Chomo in Verbindung. Bei den Verhandlungen, die mehr als zwanzig Tage dauerten, gab es zwar zu manchen Fragen Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten, doch die Gespräche verliefen in einer freundlichen und aufrichtigen Atmosphäre. Durch umfassende Beratungen wurde schließlich zu allen Fragen der friedlichen Befreiung Tibets Übereinstimmung erzielt. Alle Vertreter der beiden Seiten unterzeichneten das 17-Punkte-Abkommen und versahen es mit ihrem persönlichen Siegel. Um die Umsetzung des Abkommens sicherzustellen, unterzeichneten die Zentrale Volksregierung und die tibetische Lokalregierung noch zwei Anhänge: Der erste Anhang, die Bestimmungen über den Einmarsch der Volksbefreiungsarmee nach Tibet, war notwendig, weil einige konkrete Fragen über den Einmarsch, welche die tibetischen Vertreter bei den Verhandlungen gestellt hatten – z. B. die genaue Stärke, Positionen und Versorgung der Truppen in Tibet –, militärische Geheimnisse betrafen und nicht in dem veröffentlichten Abkommen stehen durften. Der zweite Anhang war eine Erklärung der tibetischen Lokalregierung über die Umsetzung des Abkommens über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets. Sollte der Dalai Lama das Abkommen anerkennen und nach Lhasa zurückkehren, wäre die friedliche Befreiung Tibets reibungslos vollzogen. Die tibetischen Vertreter wollten jedoch, dass die Zentrale Volksregierung es dem Dalai Lama gestatten würde, im ersten Jahr der Umsetzung des Abkommens seinen Wohnsitz entsprechend seinen Bedürfnissen selbst zu wählen, falls er aufgrund gewisser Umstände vorerst nicht nach Lhasa zurückkehren wollte, und dabei seine Stellung und seine Befugnisse zu behalten. Die Zentrale Volksregierung stimmte den tibetischen Vertretern in diesem Punkt zwar zu, wollte aber das Aufsehen vermeiden, das dieser Punkt erregt hätte, wenn er Teil des Abkommens selbst gewesen wäre. Daher wurde er in diesen zweiten Anhang aufgenommen. Die beiden Anhänge galten als Ausführungsbestimmungen und Ergänzungen zum eigentlichen Abkommen. Fünftens wurde das Abkommen vom Dalai Lama, vom Klerus und vom gesamten tibetischen Volk einhellig unterstützt. Nach der Rückkehr von Ngapoi Ngawang Jigmê in Lhasa berief die tibetische Lokalregierung vom 26. bis 29. September 1951 eine Versammlung der Beamten – Mönche und Laien –, der Kainbo (Äbte) der Drei Großen Klöster – Zhaibung, Sêra und Gandain – und der Offiziere der tibetischen Armee vom Gyagboin (Kompanieführer) aufwärts ein, an der mehr als dreihundert Personen teilnahmen. Auf der Versammlung wurde eine Resolution verabschiedet, die anschließend dem Dalai Lama unterbreitet wurde: „Das Abkommen ist von ungeheuer großem Nutzen für die erhabene Sache des Dalai Lama, für den tibetischen Buddhismus sowie für die Politik, Wirtschaft und andere Lebensbereiche, und soll umgesetzt werden“. Am 24. Oktober telegrafierte der Dalai Lama seine Unterstützung des 17-Punkte-Abkommens an den Vorsitzenden Mao Zedong. Das Telegramm lautete im vollen Wortlaut: Die tibetische Lokalregierung entsandte in diesem Jahr Galoin Ngapoi Ngawang Jigmê und vier weitere Vertreter, die Ende April 1951 in Beijing eintrafen und mit den Vertretern der Zentralen Volksregierung Friedensverhandlungen abhielten. Die Vertreter der beiden Seiten unterzeichneten am 23. Mai 1951 auf freundschaftlicher Grundlage das Abkommen über die Maßnahmen zur friedlichen Befreiung Tibets. Die tibetische Lokalregierung, der tibetische Klerus sowie das gesamte tibetische Volk unterstützen das Abkommen einhellig und werden unter der Führung des Vorsitzenden Mao und der Zentralen Volksregierung die Volksbefreiungsarmee aktiv beim Einmarsch nach Tibet unterstützen, um die Landesverteidigung zu konsolidieren, die imperialistischen Kräfte zu vertreiben und die territoriale Einheit und die Souveränität des Vaterlandes zu schützen. Am 26. Oktober dankte der Vorsitzende Mao Zedong dem Dalai Lama telegrafisch für seine Bemühungen um die Umsetzung des Abkommens. Die Unterzeichnung des 17-Punkte-Abkommens markierte die friedliche Befreiung Tibets, mit der ein neues Kapitel der gesellschaftlichen Entwicklung Tibets begann. Mit der friedlichen Befreiung wurde Tibet von der imperialistischen Aggression sowie von der wirtschaftlichen und politischen Unterjochung durch den Imperialismus befreit; die Souveränität, die Einheit und die territoriale Integrität Chinas wurden verteidigt; die innere Eintracht Tibets und die Eintracht zwischen Tibet und den anderen Teilen Chinas wurde hergestellt; und die grundlegenden Voraussetzungen für den gemeinsamen Fortschritt und die gemeinsame Entwicklung Tibets und der anderen Teile des Landes wurden geschaffen. II. Chronologie der letzten 60 Jahre Die friedliche Befreiung war ein Wendepunkt in der tibetischen Geschichte. In den folgenden 60 Jahren erlebte Tibet eine stürmische Entwicklung: die demokratischen Reformen, die Gründung des Autonomen Gebiets, den sozialistischen Aufbau sowie die Reformen und die Öffnung. 1. 17-Punkte-Abkommen, Einheit des Landes und Eintracht der Volksgruppen, neuer Entwicklungsweg Einmarsch in Tibet und Konsolidierung des Grenzschutzes Entsprechend dem 17-Punkte-Abkommen und Anhang I marschierten die 18. sowie andere Divisionen der Volksbefreiungsarmee zwischen September 1951 und Juni 1952 nach Lhasa. An strategischen Orten wie Gyamda, Gyangzê, Xigazê, Lhünzê, Chomo, Zayü und Gêrzê wurden Truppen stationiert. Seitdem sind entlang der mehr als 4000 Kilometer langen Außengrenze Tibets Grenzschutztruppen stationiert. Zentrale Außenpolitik Am 6. September 1952 wurde das Büro der Vertreter der Zentralen Volksregierung in Tibet zur diplomatischen Unterstützung eingerichtet. Es unterstand dem Außenministerium der Zentralen Volksregierung und war für alle konkreten auswärtigen Angelegenheiten in Tibet zuständig. Am 29. April 1954 unterzeichneten China und Indien in Beijing das Abkommen über Handel und Verkehr zwischen Indien und dem Gebiet Tibet in China. Gleichzeitig wurden Noten ausgetauscht, mit denen die Privilegien aufgehoben wurden, die Indien in Tibet von den britischen Aggressoren übernommen hatte. 1955 nahm China diplomatische Beziehungen mit Nepal auf und 1956 unterzeichneten die beiden Länder das Abkommen zwischen der Volksrepublik China und dem Königreich Nepal über die Wahrung der freundschaftlichen Beziehungen sowie über Handel und Verkehr zwischen Nepal und dem Gebiet Tibet in China. Die Privilegien Nepals in Tibet wurden aufgehoben. Auf dieser neuen Grundlage wurden die freundschaftlichen Beziehungen zwischen China und Nepal konsolidiert und entwickelt. Damit gelang es der Zentralen Volksregierung, alle auswärtigen Angelegenheiten in Tibet zentral zu regeln. Militärische und zivile Selbstversorgung Die Zentrale Volksregierung wies die Armee an, bei ihrem Einmarsch nach Tibet dort keine materiellen Forderungen zu stellen, sorgfältig zu planen und sich durch eigene Produktion selbst zu versorgen; sie setzte finanzielle und wirtschaftliche Maßnahmen, die sowohl die Bedürfnisse des Militärs als auch der Zivilbevölkerung berücksichtigte, kaufte zentral ein und senkte die Ausgaben. Nachdem die Volksbefreiungsarmee in Lhasa stationiert war, begann sie, Wolle zu exportieren, um den militärischen und den zivilen Bedarf zu decken. Die Zentralregierung stellte 40 Milliarden Yuan alter Währung zur Verfügung, um in Tibet lagernde Wolle aufzukaufen, und zwar um einen höheren Preis als jener, der beim Export nach Indien erzielt werden konnte. Dadurch wurden die Spekulation der reaktionären Elemente in der tibetischen Oberschicht und ihre Intrigen zur Beeinträchtigung und Zerstörung der Beziehungen zwischen Tibetern und Han unterbunden. Die tibetische Oberschicht machte dadurch große Gewinne und erkannte, dass die Zentralregierung tatsächlich die Interessen der tibetischen Bevölkerung schützte. Ihre wirtschaftliche Anhängigkeit und ihre Verbindung mit den imperialistischen Kräften nahm ab und sie näherte sich der Zentralregierung an. Einheitsfront für Solidarität und Fortschritt Mit der Unterstützung der Zentralregierung kam der X. Bainqên Erdeni und sein Gefolge im April 1952 über Qinghai nach Lhasa zurück und hatten ein freundschaftliches Treffen mit dem Dalai Lama. Das Arbeitskomitee für Tibet bemühte sich unablässig, die überkommenen und realen Probleme zwischen dem Dalai Lama und dem Bainqên Erdeni auszuräumen. 1953 wurden der XIV. Dalai Lama und der X. Bainqên Erdeni zu Ehrenvorsitzenden und der Zhügu Gündêling zum stellvertretenden Vorsitzenden der Buddhistischen Gesellschaft Chinas gewählt. Im September 1956 wurde die Zweiggesellschaft der Buddhistischen Gesellschaft Chinas in Tibet gegründet. Im September 1954 nahmen der XIV. Dalai Lama und der X. Bainqên Erdeni an der ersten Tagung des I. Nationalen Volkskongresses (NVK) der Volksrepublik China in Beijing teil. Dies war der Ausdruck dessen, dass alle Volksgruppen in Tibet das Recht hatten, bei nationalen Angelegenheiten gleichberechtigt mitzubestimmen. Gleichzeitig wurden für Tibeter Besichtigungsreisen in andere Teile Chinas organisiert. Zwischen 1952 und 1957 nahmen an 13 solchen Delegationen insgesamt mehr als tausend Personen teil. Diese Delegationen wurden immer größer; Beamte der Oberschicht – Mönche und Laien –, Lamas der Klöster, Jugendliche und Frauen aus Lhasa und anderen Regionen nahmen daran teil und stärkten die Verbindungen zwischen Tibet und anderen Teilen Chinas sowie die Eintracht unter den Volksgruppen. Modernisierung sowie wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung Nach der friedlichen Befreiung setzten die Volksbefreiungsarmee und die nach Tibet entsandten Staatsangestellten das 17-Punkte-Abkommen und die politischen Maßnahmen der Zentralregierung entschlossen um. Sie errichteten Straßen von Sichuan und von Qinghai nach Tibet, den Flughafen Damxung, Wasserbauprojekte, moderne Fabriken, Banken, Handelsunternehmen, Postverbindungen, Farmen, Schulen usw. Sie halfen den Bauern und Nomaden, die Produktion zu entwickeln, leisteten Sozialhilfe, Katastrophenschutz, Seuchenprävention und kostenlose medizinische Behandlung, um die wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung in Tibet zu fördern sowie eine neue Atmosphäre der modernen Kultur und des Fortschritts zu schaffen, was großen Einfluss auf die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und die Masse der Bevölkerung in Tibet hatte. Die lange Abschottung und Stagnation der tibetischen Gesellschaft wurde beendet und ein neuer historischer Prozess in Richtung einer modernen Gesellschaft begann. Glänzende Perspektiven für die weitere Entwicklung der tibetischen Gesellschaft sowie die Voraussetzungen für das gemeinsame Voranschreiten von Tibet und ganz China wurden geschaffen. 2. Die demokratischen Reformen, Abschaffung der Leibeigenschaft, Befreiung der Leibeigenen und der gesellschaftlichen Produktivkräfte, tief greifender sozialer Wandel Vor der friedlichen Befreiung war Tibet eine Gesellschaft der theokratischen Leibeigenschaft, die finsterer und rückständiger als die Leibeigenschaft im europäischen Mittelalter war. Die drei großen Gruppen der Grundherren – Regierungsbeamte, Adelige, hochrangige Mönche sowie ihre Vertreter, d. h. etwa fünf Prozent der Bevölkerung – besaßen das gesamte Ackerland, alle Weiden, Wälder, Berge, Flüsse und den größten Teil des Viehbestands, während die Leibeigenen und Sklaven, die 95 Prozent der Bevölkerung ausmachten, weder über Produktionsmittel noch über persönliche Freiheit verfügten. Die breite Masse der Leibeigenen und Sklaven war brutaler Ausbeutung durch Steuern, Abgaben, Fron und Wucher sowie grausamer politischer Unterdrückung und Folter ausgesetzt und lebte in Elend. Reformen des Gesellschaftssystems waren unabdingbar für die Entwicklung der Gesellschaft und ein grundlegender Wunsch der Bevölkerung in Tibet. In Anbetracht der Besonderheiten Tibets schrieb das 17-Punkte-Abkommen vor, dass die Zentrale Volksregierung das damalige politische System in Tibet nicht ändern und Reformen in Tibet nicht erzwingen würde, sondern dass die tibetische Lokalregierung die Reformen aus eigener Initiative durchführen würde und dass wenn das Volk Reformen fordert, zur Umsetzung dieser die führenden Persönlichkeiten Tibets konsultiert würden. Nach der friedlichen Befreiung nahm die Zentrale Volksregierung eine sehr vorsichtige und tolerante Haltung in Bezug auf die Reform des Gesellschaftssystems ein, suchte die herrschende Oberschicht geduldig davon zu überzeugen, dass sie aus eigenem Antrieb Reformen durchführen sollte, und ließ ihr genügende Zeit dazu. Die Reaktionäre in der tibetischen Oberschicht waren jedoch absolut gegen jegliche Reformen; sie wollten die Leibeigenschaft bis in alle Zukunft aufrechterhalten, um ihre Vorteile und Privilegien zu sichern. Sie handelten dem 17-Punkte-Abkommen bewusst zuwider, brüteten zahlreiche Machenschaften zur Spaltung des Vaterlandes aus und begannen schließlich im Jahr 1959 eine umfassende bewaffnete Rebellion. Die Zentrale Volksregierung schlug diese bewaffnete Rebellion gemeinsam mit der tibetischen Bevölkerung entschlossen nieder, um die Einheit des Landes und die grundlegenden Interessen der tibetischen Bevölkerung zu schützen. Die tibetische Lokalregierung wurde aufgelöst und eine Bewegung für demokratische Reformen zur völligen Zerschlagung der theokratischen Leibeigenschaft begonnen. Diese demokratischen Reformen schafften die Theokratie ab, trennten Politik und Religion, hoben das Feudaleigentum auf und etablierten das persönliche Eigentum der Bauern und Nomaden. Die persönliche Bindung der Leibeigenen an den Grundherren wurde aufgehoben; Leibeigene und Sklaven erhielten persönliche Freiheiten. Die demokratischen Reformen waren eine epochale Revolution für den gesellschaftlichen Fortschritt und die Entwicklung der Menschenrechte in Tibet. Sie befreiten eine Million Leibeigene und Sklaven politisch, wirtschaftlich und sozial, förderten effektiv die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkräfte in Tibet und eröffneten einen Weg der modernen Entwicklung. Mehr als 2,80 Millionen Kai (ca. 0,19 Millionen Hektar) Land wurde an Leibeigene und Sklaven verteilt. Im Jahr 1960, nach dem Abschluss der demokratischen Reformen, stieg die Getreideproduktion um 12,6 Prozent gegenüber 1959 und um 17,7 Prozent gegenüber 1958 vor den demokratischen Reformen. Der Viehbestand nahm im Jahr 1960 um 9,9 Prozent gegenüber 1959 zu. 3. Gebietsautonomie der nationalen Minderheiten und sozialistische Entwicklung Während der demokratischen Reformen wurde die demokratische Volksmacht in Tibet errichtet. Nach dem Ausbruch der Rebellion im März 1959 verkündigte der Staatsrat ein Dekret über die Auflösung des lokalen Gaxag-Regimes in Tibet. Das Vorbereitungskomitee für das Autonome Gebiet Tibet übernahm die Amtsgewalt. Später wurden auch das Volksbefreiungskomitee von Qamdo und die Kainbo-Versammlung des Bainqên Erdeni aufgelöst, um die parallele Existenz mehrerer Machtstrukturen zu beenden und eine einheitliche demokratische Volksmacht zu errichten. 1961 wurden erstmals allgemeine Wahlen in ganz Tibet durchgeführt. Leibeigene und Sklaven genossen zum ersten Mal demokratische Rechte. Aus diesen Wahlen gingen die Machtorgane und Regierungen aller Ebenen in Tibet hervor. Zahlreiche befreite Leibeigene und Sklaven bekleideten führende Funktionen. Im September 1965 fand in Lhasa die erste Tagung des I. Volkskongresses von Tibet statt, auf der das Autonome Gebiet Tibet und seine Volksregierung gegründet wurden. Durch die darauf folgende sozialistische Umgestaltung des Ackerbaus und der Viehzucht beschritt Tibet den Weg der sozialistischen Entwicklung. Die Gründung des Autonomen Gebiets und die Durchsetzung des Sozialismus waren institutionelle Garantien für die Politik der Gleichberechtigung und der Solidarität, der gegenseitigen Hilfe und der gemeinsamen Prosperität aller Volksgruppen in Tibet sowie für das Recht aller Volksgruppen, gleichberechtigt an gesamtstaatlichen Angelegenheiten mitzuwirken und lokale Angelegenheiten sowie Angelegenheiten ihrer Volksgruppe jeweils eigenständig zu regeln. Die neuen Strukturen garantierten, dass sich Tibet mit staatlichen Sonderunterstützungen und finanzieller Hilfe seinen eigenen Besonderheiten entsprechend gemeinsam mit den anderen Teilen Chinas entwickeln und vorwärts schreiten konnte. 4. Reformen und Öffnung, Öffnung der tibetischen Wirtschaft, von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft Wie in anderen Teilen Chinas gab es in den 1980er Jahren auch in Tibet einen großen Aufschwung der Reformen und der Öffnung, der Modernisierung und des Aufbaus. Im Jahr 1980 veranstaltete die Zentrale Volksregierung die 1. und 1984 die 2. Arbeitssitzung über Tibet. Dabei wurde der Leitgedanke festgelegt, dass in Tibet der wirtschaftliche Aufbau als zentrale Aufgabe zu betrachten, die Wirtschaft zu öffnen und die Planwirtschaft zu einer Marktwirtschaft zu reformieren sind. Die Zentralregierung räumte Tibet zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung viele besondere Privilegien ein, z. B. dass das Land Familienhaushalten zugeteilt wird, von diesen selbstständig bewirtschaftet wird und dass dies langfristig unverändert bleibt, dass Vieh Privateigentum ist, von den Besitzern selbstständig genutzt wird und auch dies langfristig unverändert bleibt. Das förderte die Reformen des Wirtschaftssystems und die Öffnung nach außen. Ab 1984 wurden mit staatlichen Subventionen und der Unterstützung von neun Provinzen und Städten 43 Projekte in Tibet errichtet. Mit der Politik der Reformen und der Öffnung sowie der staatlichen Unterstützung blühte und wuchs die tibetische Wirtschaft. Das Gesamtniveau der tibetischen Wirtschaft und die Marktorienteriung der wirtschaftlichen Tätigkeiten wurden ebenfalls gesteigert. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung erreichte eine neue Stufe. 5. Grundlegende Richtlinien, rasche Entwicklung, Wahrung der Stabilität Seit ihrer Absetzung ins Ausland hat die Dalai-Lama-Clique die Forderung nach einer Unabhängigkeit Tibets nie aufgegeben und unablässig Machenschaften zur Spaltung des Vaterlandes betrieben. Mit der Unterstützung der US-amerikanischen Central Intelligence Agency (CIA) rief sie in Indien ein „unabhängiges Tibet“ aus und errichtete in Indien und Nepal Stützpunkte für bewaffnete Rebellen. Viele Jahre lang führte sie bewaffnete Überfälle an der chinesischen Grenze durch. 1964 nahm der Staatsrat auf seiner 151. Sitzung den Beschluss über die Absetzung des Dalai Lama an, in dem es heißt: „Der Dalai Lama entfesselte 1959 die vaterlandsverräterische konterrevolutionäre bewaffnete Rebellion, setzte sich ins Ausland ab und bildete dort eine illegitime Exilregierung, verkündete eine illegitime Verfassung, unterstützte die Invasion der indischen Reaktionäre gegen China, organisierte und bildete aktiv bewaffnete Rebellen aus, die sich ins Ausland abgesetzt hatten, um Überfälle an der chinesischen Grenze durchzuführen. All dies beweist, dass er längst mit dem Vaterland und mit dem Volk gebrochen hat. Er ist ein unverbesserlicher Vaterlandverräter sowie ein Werkzeug des Imperialismus und der antichinesischen Kräfte im Ausland.“ Mit Beginn der Reformen und der Öffnung in Tibet verstärkte die Dalai-Lama-Clique ihre Infiltration und Sabotage und organisierte Ende der 1980er Jahre Unruhen in Lhasa. Die Zentralregierung schlug die Unruhen sofort nieder und arbeitete 1989 zehn Vorschläge zur Anleitung der Arbeit in Tibet aus, die eine wichtige Wirkung auf die Vereinheitlichung des Denkens und Förderung der Stabilität hatten. 1994 fand die 3. Arbeitssitzung der Zentralregierung über Tibet statt. Dabei wurden als Leitgedanken zur Anleitung der Arbeit in Tibet in der neuen Periode festgelegt, dass man den wirtschaftlichen Aufbau als zentrale Aufgabe betrachten, an der wirtschaftlichen Entwicklung und an der Wahrung der Stabilität festhalten muss, um die rasche Entwicklung der tibetischen Wirtschaft, den umfassenden gesellschaftlichen Fortschritt, den langfristigen Frieden sowie die ständige Steigerung des Lebensstandards der Bevölkerung zu sichern. Auf der Arbeitssitzung wurde beschlossen, dass die Zentralregierung für Tibet sorgen und andere Teile des Landes Tibet unterstützen sollen. Viele Privilegien und Maßnahmen zur Beschleunigung der Entwicklung von Tibet wurden ausgearbeitet. Eine umfassende Struktur zur Unterstützung der Modernisierung Tibets durch staatliche Direktinvestitionen in Bauprojekte, finanzielle Zuschüsse aus dem nationalen Budget und Partnerschaften zwischen Tibet und anderen Teilen des Landes zur Unterstützung der Entwicklung in Tibet wurde geschaffen. Auf der 4. Arbeitssitzung der Zentralregierung über Tibet im Jahr 2001 wurde beschlossen, effektive Maßnahmen zu ergreifen, die Unterstützung für Tibet weiter zu vergrößern, die tibetische Entwicklung umfassend voranzutreiben und die Stabilität zu wahren. Seit 1994 organisierte die Zentralregierung Partnerschaften zwischen mehr als sechzig zentralen Staatsorganen, 18 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten sowie 17 staatlichen Großunternehmen und den entsprechenden tibetischen Organisationen, um Tibet personell, materiell, finanziell, technisch und verwaltungstechnisch zu unterstützen. Diese Unterstützung erreichte 73 Kreise und alle Städte in Tibet. Mit dem Abschluss der 62 Projekte, die 1994 festgelegt worden waren, und der 117 Projekte, die 2001 festgelegt worden waren, wurden die Lebens- und Produktionsbedingungen in Tibet deutlich verbessert. Sie förderten die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung kräftig. Währenddessen wurden die Störaktionen der Dalai-Lama-Clique unterbunden und die Suche und die Identifizierung der Reinkarnation des X. Bainqên Erdeni erfolgreich beendet. Gyaincain Norbu wurde als XI. Bainqên Erdeni eingesetzt. Die Dalai-Lama-Clique wurde entschlossen bekämpft und die Stabilität in Tibet wurde gewahrt. 6. Wissenschaftliche Anschauung von Entwicklung, sprunghafte Entwicklung und langfristige Stabilität Entsprechend der neuen historischen Lage erklärte die Zentralregierung nach dem XVI. Parteitag der KPCh, dass gemäß den Erfordernissen der wissenschaftlichen Anschauung von Entwicklung der Schutz und die Verbesserung der Lebens- und Produktionsbedingungen der Bauern und Nomaden sowie die Steigerung ihres Einkommens als Hauptaufgabe bei der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu betrachten und die bessere, schnellere und extensivere Entwicklung der tibetischen Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern seien, damit die ganze Bevölkerung und alle Volksgruppen die Errungenschaften der Reformen und der Entwicklung gemeinsam genießen können. Im Jahr 2006 räumte die Zentralregierung Tibet vierzig Privilegien zur raschen Entwicklung und zur Wahrung der Stabilität ein und legte im Rahmen des 11. Fünfjahrplans 180 Projekte fest (tatsächlich wurden 188 Projekte fertiggestellt). Bei der Entwicklung und Wahrung der Stabilität in Tibet wurden bemerkenswerte Erfolge erzielt. Die tibetische Wirtschaft entwickelte sich schnell. Die Verkehrs- und Energieinfrastruktur wurde deutlich verbessert. Zahlreiche wichtige Projekte wie die Qinghai–Tibet-Eisenbahn wurden fertiggestellt und spielten eine positive Rolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung. In allen gesellschaftlichen Bereichen wurden große Fortschritte erzielt. Der Lebensstandard aller Volksgruppen stieg deutlich. Die Kapazität Tibets zur selbstständigen Entwicklung wurde verbessert. Gleichzeitig wurden die Unruhen am 14. März 2008 in Lhasa entsprechend der Gesetze niedergeschlagen sowie die separatistischen Machenschaften der Dalai-Lama-Clique entschlossen verhütet bzw. zerschlagen. In den Klöstern wurden Ausbildungen zum Patriotismus und zur Rechtsstaatlichkeit veranstaltet. Im Kampf gegen den Separatismus wurden wichtige Siege erzielt. Die Eintracht der Volksgruppen wurde ständig weiter konsolidiert. Im Januar 2010 hielt die Zentralregierung die 5. Arbeitssitzung über Tibet ab. Die Leitgedanken über die Arbeit in Tibet wurden weiter bereichert und vervollkommnet. Es wurde beschlossen, den wirtschaftlichen Aufbau als zentrale Aufgabe, die Eintracht der Volksgruppen als Absicherung und die Verbesserung des Lebensstandards als Ausgangspunkt und als Ziel zu betrachten, an den zwei großen Aufgaben – Entwicklung und Stabilität – festzuhalten, die sprunghafte Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft zu schützen, die nationale Sicherheit und die langfristige Stabilität in Tibet zu sichern, den materiellen und kulturellen Lebendstandard der ganzen Bevölkerung und aller Volksgruppen ständig zu steigern und die Umwelt zu schützen. Auf der Arbeitssitzung wurden umfassende Anordnungen hinsichtlich der Entwicklung und Stabilität in Tibet getroffen. Tibet steht an einem neuen historischen Ausgangspunkt und weist neue Perspektiven für eine glanzvolle Entwicklung auf. III. Weltweit anerkannte Erfolge In den sechzig Jahren seit der friedlichen Befreiung Tibets hat Tibet unter Führung der Zentralen Volksregierung und mit Unterstützung der Bevölkerung anderer Landesteile sowie dank der Anstrengungen der verschiedenen Volksgruppen in Tibet einen epochalen Wandel von der feudalen Leibeigenschaft zum Sozialismus sowie von der Armut, der Isolation und der Rückständigkeit zur Öffnung, zu Wohlstand und zur Zivilisation durchgemacht. In allen Bereichen wurden großartige Erfolge erzielt, die weltweit Aufmerksamkeit erregt haben. 1. Erfolgreicher politischer Aufbau; historischer Wandel durch Sozialismus Nach der friedlichen Befreiung wurde die feudale Leibeigenschaft in Tibet abgeschafft und die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten und der Sozialismus unter der demokratischen Diktatur des Volkes eingeführt. Die ehemaligen Leibeigenen und Sklaven sind seither Herren des Staates und der Gesellschaft. Sie wirken gleichberechtigt an nationalen Angelegenheiten mit und regeln lokale Angelegenheiten sowie Angelegenheiten ihrer Volksgruppe jeweils eigenständig. Im Jahr 2007 lag die Wahlbeteiligung auf der Ebene des Autonomen Gebiets, auf Bezirksebene sowie auf Ebene der Kreise und der Gemeinden bei 96,4 Prozent. Tibeter und Angehörige anderer nationaler Minderheiten machten 94 Prozent der 34 000 Abgeordneten aus. Derzeit stammen zwanzig Abgeordnete des Nationalen Volkskongresses aus dem Autonomen Gebiet Tibet, davon sind zwölf Tibeter, ein Angehöriger der Moinba und ein Angehöriger der Lhoba. Persönlichkeiten aus verschiedenen Schichten und Kreisen üben ihre demokratischen Rechte wie die Beteiligung an und die Mitbestimmung bei nationalen Angelegenheiten durch ihre Teilnahme an Politischen Konsultativkonferenzen auf verschiedenen Ebenen aus. Zurzeit sind mehrere Angehörige nationaler Minderheiten und religiöse Persönlichkeiten aus Tibet Mitglieder des Nationalkomitees der PKKCV. Die meisten Mitglieder des PKKCV-Komitees des Autonomen Gebiets Tibet seit seiner Gründung im Jahr 1959 sind Tibeter oder Angehörige anderer nationaler Minderheiten. Die regionale Autonomie der nationalen Minderheiten wird im Rahmen der Gesetze ständig vorangetrieben. Seit der Gründung des Autonomen Gebiets Tibet wurden 279 lokale Vorschriften, Resolutionen und Beschlüsse erlassen, und zwar über politische Demokratie, die wirtschaftliche Entwicklung, Kultur und Bildungswesen, Sprache, Justiz, Gesundheitswesen, Denkmalschutz, Artenschutz sowie natürliche Ressourcen und Umweltschutz. Es wurde ein System lokaler Autonomievorschriften aus Autonomie- und Sonderbestimmungen gebildet, das die gesetzliche Grundlage für den Schutz der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Tibeter und die Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung in Tibet darstellt. Die Bestimmungen des Autonomen Gebiets Tibet über die Gesetzgebung, die Detaillierten Vorschriften des Autonomen Gebiets Tibet über die Wahl der Volkskongresse aller Ebenen, der Beschluss des Autonomen Gebiets Tibet über den Unterricht, den Gebrauch und die Entwicklung der tibetischen Sprache, die Resolution über die Wahrung der Einheit des Landes, die Stärkung der Eintracht der Volksgruppen und der Kampf gegen den Separatismus, die Verwaltungsbestimmungen des Autonomen Gebiets Tibet über den Denkmalschutz und die Bestimmungen des Autonomen Gebiets Tibet über den Umweltschutz sind Erfolge der Gesetzgebung und sind deutlich tibetisch geprägt. Tibeter und Angehörige anderer nationaler Minderheiten bilden den Hauptteil der Funktionäre im Autonomen Gebiet Tibet und das Rückgrat beim Aufbau und der Entwicklung Tibets. Seit der Gründung des Autonomen Gebiets waren alle Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses und alle Gouverneure des Autonomen Gebiets Tibeter. Tibeter und Angehörige anderer nationaler Minderheiten machen 70,3 Prozent der gesamten Beamtenschaft des Autonomen Gebiets aus. Bei den leitenden Positionen auf Kreis- und Gemeindeebene beträgt die Zahl 81,6 Prozent. Zurzeit gibt es in Tibet 54 000 Techniker, von denen 76,8 Prozent Angehörige nationaler Minderheiten sind. 2. Sprunghafte wirtschaftliche Entwicklung; deutlich höherer Lebensstandard Vor der friedlichen Befreiung war die Wirtschaft in Tibet lange stagniert, alle Wirtschaftsbereiche waren zurückgeblieben und das Volk lebte in bitterer Armut. Mit der friedlichen Befreiung hat Tibet einen Weg der sprunghaften Entwicklung beschritten. Zur Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung hat die Zentralregierung entsprechend den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten Tibets dem Gebiet eine Reihe von Privilegien eingeräumt und es personell, materiell und finanziell aktiv unterstützt, und zwar in den Bereichen Finanz- und Steuerwesen, Investitionen, Infrastruktur, industrielle Entwicklung, Landwirtschaft, Umweltschutz, Bildung, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Technik, Kultur, Sport etc. Das Autonome Gebiet Tibet führt keine Mittel an den Staatshaushalt ab. Die zentralen Finanzbehörden erhöhen hingegen ständig die Transferzahlungen an Tibet. Die staatlichen Subventionen für Tibet von 1952 bis 2010 betrugen insgesamt 300 Milliarden Yuan, bei einer jährlichen Steigerung um durchschnittlich 22,4 Prozent. Die Direktinvestitionen der Zentralregierung in Tibet in den letzten sechzig Jahren beliefen sich auf mehr als 160 Milliarden Yuan. In verschiedenen Perioden wurden 43, 62, 117 und 188 wichtige Bauprojekte in Tibet fertiggestellt, welche die langfristige Entwicklung förderten und den Lebensstandard der Bevölkerung steigerten. Die neuen Straßen, Bahnlinien, Flughäfen, Kommunikationseinrichtungen und Kraftwerke verbesserten die Infrastruktur sowie die Produktions- und Lebensbedingungen. Mehrere Provinzen und regierungsunmittelbare Städte, zentrale Staatsorgane und staatliche Großunternehmen gingen zwischen 1994 und 2010 in sechs Gruppen zur Unterstützung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufbaus in Tibet Partnerschaften mit den entsprechenden tibetischen Einrichtungen ein, setzten 4393 Hilfsprojekte mit Investitionen von insgesamt 13,3 Milliarden Yuan in Tibet um und entsandten 4742 fähige Kader nach Tibet. Mit Hilfe der Unterstützung der Zentralregierung und anderer Teile Chinas erlebte die Wirtschaft Tibets eine historisch einmalige sprunghafte Entwicklung. Von 1959 bis 2010 wurden in Tibet insgesamt 275,1 Milliarden Yuan fixes Kapital investiert, bei einer jährlichen Steigerung um durchschnittlich über 15 Prozent. Von 1994 bis 2010 waren es 264,3 Milliarden Yuan, bei einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich über 20 Prozent. Das regionale Bruttoinlandsprodukt von Tibet stieg von 129 Millionen Yuan im Jahr 1951 preisbereinigt um das 111,8fache auf 50,746 Milliarden Yuan im Jahr 2010, das ist ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 8,3 Prozent. Seit 1994 stieg es 18 Jahre lang durchschnittlich um 12 Prozent pro Jahr. Während des 11. Fünfjahrplanes von 2006 bis 2010 überschritt das BIP von Tibet zuerst 30, dann 40 und schließlich 50 Milliarden Yuan. Im Jahr 2010 betrug es 17 319 Yuan pro Kopf; die budgetierten Haushaltseinnahmen beliefen sich auf 3,665 Milliarden Yuan und stiegen in den letzten acht Jahren jährlich um durchschnittlich mehr als 20 Prozent. Die moderne Industrie in Tibet wurde aus dem Nichts geschaffen. Nun gibt es eine moderne Struktur tibetischer Prägung mit mehr als zwanzig Branchen, darunter Energie, Leicht- und Textilindustrie, Maschinenbau, Bergbau, Baumaterial, Chemie, Arzneimittel- und Lebensmittelherstellung, Kunsthandwerk und die Herstellung traditioneller tibetischer Arzneimittel. Der Bruttoproduktionswert der tibetischen Industrie stieg von 1,4 Millionen Yuan im Jahr 1956 auf 7,561 Milliarden Yuan im Jahr 2010, das ist ein jährliches Wachstum um durchschnittlich 14,1 Prozent. Konkurrenzfähige Industriebranchen tibetischer Prägung entwickeln sich ständig. Das Kupfer-Bergwerk in Gyama wurde in Betrieb genommen und ging mit Erfolg in Hongkong an die Börse. Eine Reihe von Spezialprodukten wie Hochlandgerstenbier Lhasa, das Mineralwasser 5100 und tibetische Arzneimittel der Marke Ganlu eroberten die Märkte sowohl in China als auch im Ausland. Der Tourismus entwickelt sich rasch und stetig. 2010 kamen 6 851 400 Touristen nach Tibet und die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen 7,14 Milliarden Yuan. Tibet ist auf dem Weg, eines der wichtigsten Reiseziele der Welt zu werden. Grundlegende Branchen wie die Energiewirtschaft und das Verkehrswesen entwickeln sich schwunghaft. Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet nur ein kleines Kraftwerk mit einer Leistung von 125 Kilowatt, das ausschließlich einer Minderheit von Aristokraten der Oberschicht zur Verfügung stand. Nun gibt es in Tibet ein neues Stromnetz, gespeist von Wasserkraft, Erdwärme, Wind- und Sonnenenergie, wobei die Wasserkraft am wichtigsten ist. 2010 hatten die Kraftwerke Tibets eine installierte Leistung von insgesamt 974 Megawatt; über 82 Prozent der tibetischen Bevölkerung werden mit Elektrizität versorgt. Ein Projekt, das Stromnetz Tibets mit jenem der Provinz Qinghai zu verbinden, wurde begonnen, um die Isolation des tibetischen Stromnetzes zu beenden. Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet keine einzige Landstraße; heute gibt es ein umfassendes Verkehrs- und Transportnetz aus Straßen, Flug- und Bahnlinien sowie Pipelines in Tibet. Alle Gemeinden und über 80 Prozent aller Dörfer sind an das Straßennetz angeschlossen, das eine Gesamtlänge von 58 200 Kilometern hat. Mit dem Durchstich des Galung-La-Tunnels ist bald auch Mêdog als letzter Kreis in China über eine Landstraße zu erreichen. Seit der Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Qinghai–Tibet hat Tibet erstmals eine Eisenbahnverbindung. Die Anflugbefeuerung am Flughafen Lhasa-Konggar wurde in Betrieb genommen; der Flughafen Nyingchi-Mainling, der Flughafen Ngari-Günsa und der Flughafen Xigazê-„Friede“ nahmen den Betrieb auf. Damit sind nun auch Nachtflüge in Tibet möglich und es gibt nicht mehr nur einen einzigen Flughafen im Autonomen Gebiet. Das Zentrum Lhasa-Konggar wird durch die Flughäfen Qamdo-Bangda, Nyingchi-Mainling, Ngari-Günsa und Xigazê-„Friede“ ergänzt; 22 internationale und inländische Flugstrecken wurden freigegeben. Im alten Tibet wurden Informationen von Personen und Lasttieren über Poststationen weitergeleitet. Heute wird Informationstechnologie eingesetzt; moderne Kommunikationsstrukturen mit Glasfaserkabeln, Satellitenübertragungen und Internet als Hauptträger wurden errichtet. Fast alle Gemeinden in Tibet sind an das Breitbandnetz und alle Dörfer sind an das Telefonnetz angeschlossen. Im alten Tibet hingen die landwirtschaftlichen Erträge von der Gnade der Witterung ab. Ackerbau und Viehzucht wurden mittlerweile stark modernisiert. Die Wertschöpfung des primären Sektors in Tibet stieg von 128 Millionen Yuan im Jahr 1959 auf 6,813 Milliarden Yuan im Jahr 2010, eine jährliche Zunahme um durchschnittlich 4,8 Prozent. Die Getreideerträge stiegen von 182 900 Tonnen im Jahr 1959 auf 920 000 Tonnen im Jahr 2010, die Hektarerträge stiegen von 1365 auf 5361 Kilogramm im Jahr 2008 und der Viehbestand stieg von 9,56 Millionen auf 23,21 Millionen Tiere im Jahr 2010. Vor der friedlichen Befreiung hatte mehr als 90 Prozent der tibetischen Bevölkerung keine eigene Wohnung sowie nicht genügend Kleidung und Nahrung. In den letzten sechzig Jahren wurden die Lebensbedingungen des tibetischen Volkes ständig verbessert und der Lebensstandard erhöht. Im Jahr 1951 betrug die durchschnittliche Wohnfläche der Stadtbevölkerung in Tibet weniger als drei Quadratmeter pro Kopf. Ende 2010 erhöhte sich die Zahl auf 34,72 Quadratmeter. 2006 begann in Tibet der „neue sozialistische Aufbau auf dem Land“. Durch das Projekt zur Verbesserung der Wohnbedingungen konnten 274 800 Haushalte von Bauern und Nomaden – 1 402 100 Menschen – in neue Häuser einziehen. Die Pro-Kopf-Wohnfläche stieg auf 24 Quadratmeter. Das Ziel, jedem bedürftigen Haushalt auf dem Land in Tibet eine neue Wohnung zur Verfügung zu stellen, wurde realisiert. Zugleich wurde der Aufbau von Infrastruktur wie der Wasser-, Strom- und Gasversorgung, der Telekommunikation, des Rundfunk- und Fernsehnetzes, des Postwesens sowie des Umweltschutzes auf dem Land vorangetrieben, was zu epochalen Veränderungen geführt hat. 85,7 Prozent der Gemeinden haben jetzt eine Postverbindung; 99,7 Prozent der Gemeinden und 81,2 Prozent der Dörfer sind an das Straßennetz angeschlossen. 1 532 000 Bauern und Nomaden haben Zugang zu sicherem Trinkwasser und 91,2 Prozent der Bauern und Nomaden verwenden jodiertes Speisesalz. 2010 betrug das Nettoeinkommen der Bauern und Nomaden durchschnittlich 4138,7 Yuan pro Kopf und Jahr; sein Wachstum betrug seit acht Jahren über zehn Prozent. Das verfügbare Einkommen der Stadtbevölkerung betrug durchschnittlich 14 980 Yuan. Das Volk wird immer reicher und der Konsum wird diversifiziert: Kühlschränke, Farbfernseher, Computer, Waschmaschinen, Motorräder, Mobiltelefone etc. haben Eingang in normale Haushalte gefunden. Auf hundert Haushalte auf dem Land kommen 73,45 Farbfernseher, 52,64 Mobiltelefone und 3,98 Privatautos. In Lhasa kommen auf hundert Haushalte 63 Computer, 182 Mobiltelefone und 32 Privatautos. Bei modernen Kommunikationsmitteln wie Rundfunk, Fernsehen, Telekommunikation und Internet, die im Alltag der Bevölkerung fest verankert sind, hält Tibet Schritt mit den anderen Teilen des Landes und sogar mit dem weltweiten Durchschnitt. 3. Sozialsystem – Bildung, Gesundheitswesen und Sozialversicherung Im alten Tibet gab es keine einzige Schule im modernen Sinne. Der Klerus hatte das Monopol auf Bildung und es gab nur einige Schulen für Beamte aus dem Klerus, in denen die meisten Studenten Adlige waren. Leibeigene und Sklaven hatten kein Recht auf Bildung. Weniger als zwei Prozent der Kinder im Schulalter besuchten eine Schule und die Analphabetenrate betrug 95 Prozent. Von moderner Wissenschaft und Technologie konnte keine Rede sein. Von 1951 bis 2010 investierte der Staat 40,73 Milliarden Yuan ins Bildungswesen in Tibet, wodurch die Entwicklung desselben kräftig vorangetrieben wurde. Heute hat Tibet ein modernes Bildungswesen tibetischer Prägung mit Vorschulbildung, Grund-, Mittel-, Berufs-, Hoch-, Erwachsenen- und Sonderschulen. 2010 gab es in Tibet sechs Hochschulen, 122 Mittelschulen und 872 Grundschulen, in denen insgesamt mehr als eine halbe Million Schüler und Studenten lernten. Mehr als 20 000 tibetische Schüler besuchten Schulen in anderen Teilen Chinas; an 42 Berufsschulen in zwölf anderen Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten wurden tibetische Klassen eingerichtet. Die Einschulungsrate der schulpflichtigen Kinder beträgt 99,2 Prozent; 98,2 Prozent der Grundschulabsolventen steigen in die Unterstufe der Mittelschule auf; 60,1 Prozent davon werden in die Oberstufe der Mittelschule aufgenommen. 23,4 Prozent der Mittelschulabgänger werden zum Hochschulstudium zugelassen. Die Analphabetenrate der 15bis 49-Jährigen ist auf 1,2 Prozent gesunken. Tibeter, die heute über 15 Jahre alt sind, haben eine durchschnittliche Bildungsdauer von 7,3 Jahren. Der Staat übernimmt die Kosten für Verpflegung, Unterkunft und Bildung der Bauern- und Nomadenkinder sowie für Kinder aus städtischen Familien mit finanziellen Schwierigkeiten, die Kindergärten, Grund- und Mittelschulen besuchen. Diese Subventionen betragen derzeit jährlich 2000 Yuan pro Schüler. Wissenschaft und Technik wurden aus dem Nichts geschaffen und rasch entwickelt. 2010 gab es in Tibet 34 selbstständige Forschungsinstitute, neun private Forschungsinstitute und 140 Organisationen für die Verbreitung von Landwirtschaftstechnik; die Zahl der Fachleute betrug 52 107. 3253 wissenschaftlich-technische Schwerpunktprojekte auf nationaler Ebene und auf Ebene des Autonomen Gebiets wurden fertiggestellt. Die Beiträge der Wissenschaft und Technik zur wirtschaftlichen Entwicklung nahmen erheblich zu. Sie trugen 33 Prozent zum Wirtschaftswachstum und 40 Prozent zum Wachstum der Landwirtschaft bei. Das Gesundheitswesen wird ständig entwickelt und vervollkommnet. Vor der friedlichen Befreiung gab es in Tibet nur drei kleine und primitiv ausgestattete Regierungsinstitutionen für traditionelle tibetische Medizin und wenige Privatkliniken, die insgesamt weniger als hundert Beschäftigte hatten. Ende 2010 gab es in Tibet 1352 Einrichtungen zur medizinischen Versorgung auf verschiedenen Ebenen und verschiedener Typen. Es gab 8838 Krankenhausbetten und 9983 medizinische Fachkräfte. Ein umfassendes System der medizinischen Versorgung der Bauern und Nomaden wurde errichtet, wobei die staatliche Finanzierung die wichtigste Rolle spielt, und individuelle Beiträge, die Versicherung für schwere Krankheiten und der medizinische Beistand mitwirken. Ein Netz aus Einrichtungen zur medizinischen Versorgung mit Lhasa als Zentrum hat sich herausgebildet, das die Städte und das Land in Tibet abdeckt; in jeder Gemeinde gibt es ein Krankenhaus und in jedem Dorf gibt es eine medizinische Station. Die Gesundheitssituation des tibetischen Volkes wurde erheblich verbessert. Die Sterblichkeit von Schwangeren konnte von 5000 pro 100 000 im Jahr 1959 auf 174,78 pro 100 000 und die Säuglingssterblichkeit von 430 Promille vor der friedlichen Befreiung auf 20,69 Promille gesenkt werden. Die Lebenserwartung der Tibeter stieg von 35,5 auf 67 Jahre. Nach der 6. landesweiten Volkszählung im Jahr 2010 stieg die Bevölkerungszahl Tibets von einer Million vor der friedlichen Befreiung auf 3 002 200. 90,48 Prozent der Bevölkerung bzw. 2 716 400 Personen in Tibet sind Tibeter. In Tibet wurde ein Sozialversicherungssystem aus Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Unfallund Mutterschaftsversicherung gebildet, das die Bevölkerung in den Städten und auf dem Land einbezieht. Im November 2009 wurde die Sozialversicherung neuen Typs auf dem Land in Tibet eingeführt. Bis Ende 2010 wurden in 73 Kreisen Pilotprojekte durchgeführt und insgesamt 76 315 500 Yuan an Bauern und Nomaden ab 60 Jahren vergeben. Rentner von Unternehmen erhalten eine Rente von 2439 Yuan, höher als der landesweite Durchschnitt. Der Stadtbevölkerung werden von der Krankenversicherung 75,1 Prozent der Kosten für Krankenhausaufenthalte erstattet. Die Obergrenze für die Erstattung betrug im Jahr 2010 130 000 Yuan, das war das 8,7fache des durchschnittlichen verfügbaren Einkommens der Stadtbevölkerung von 14 980 Yuan. 1 662 300 Personen in Tibet waren versichert und insgesamt wurden 1,732 Milliarden Yuan ausgezahlt. Die Zahl der Arbeiter und Angestellten in den Städten betrug 527 100 und die Rate der registrierten Arbeitslosen betrug 3,81 Prozent. 4. Kultur und Religionsfreiheit Die Zentralregierung und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet legen großen Wert auf die Pflege, den Schutz und die Entwicklung der tibetischen Kultur. Der Unterricht, der Gebrauch und die Entwicklung der tibetischen Sprache sind gesetzlich geschützt. Die tibetische Schrift war die erste Schrift einer nationalen Minderheit Chinas, für die ein internationaler Kodierungsstandard für den Datenaustausch geschaffen wurde. Der Staat hat insgesamt 1,45 Milliarden Yuan für die Restaurierung und den Schutz von Baudenkmälern wie des Potala, des Norbulingka und des Klosters Sa’gya eingesetzt. 76 Elemente der tibetischen Kultur wie traditionelles Kunsthandwerk, volkstümliche Malerei und traditionelles Drama wurden in die Liste des immateriellen Kulturerbes auf nationaler Ebene aufgenommen und 53 Personen wurden auf die nationale Liste der Träger immateriellen Kulturerbes gesetzt. Der Potala, das Kloster Jokang und der Norbulingka wurden in die Liste des Weltkulturerbes und die tibetische Oper und das Epos König Kêsar in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die traditionelle tibetische Medizin und Pharmakologie sind international bekannt geworden; die Tibetologie entwickelt sich schwungvoll. Rundfunk und Fernsehen sowie Presse und Verlagswesen entwickeln sich schnell. 2010 gab es in Tibet vier Radiosender, fünf Fernsehsender, 27 Mittelwellensender und -relaisstationen, 68 Rundfunk- und Fernsehrelaisstationen auf Kreisebene und 9371 Rundfunk- und Fernsehübertragungsstationen auf Gemeinde- und Dorfebene. In Tibet wurde das erste Zentrum für die Synchronisierung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen sowie Filmen in eine Minderheitssprache gegründet: das Zentrum für die Synchronisierung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen sowie Filmen in tibetischer Sprache. 380 000 Haushalte von Bauern und Nomaden können per Satellit 55 digitale Rundfunk- und Fernsehprogramme empfangen. Die Reichweite der Radiosender betrug 90,28 und die der Fernsehsender 91,4 Prozent. Gegenwärtig gibt es in Tibet 58 offen erhältliche Zeitungen und Periodika. Es erschienen 12 000 Buchtitel auf Chinesisch und Tibetisch mit einer Gesamtauflage von 250 Millionen Exemplaren. In Tibet gibt es zehn professionelle Kunstensembles, mehr als 500 Laienspielgruppen und Spielgruppen für tibetisches Drama sowie 19 Volkskunstensembles auf Kreisebene. Eine Reihe traditioneller volkstümlicher Feste wie das Xodoin (Joghurtfest), das Qomolangma-Kunstfest in Xigazê und das Pferderennenfest in Nagqu werden gepflegt und entwickelt. In Tibet werden mit großem Aufwand Projekte für die kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung durchgeführt, z. B. das Projekt für den Anschluss jedes Dorfes und jedes Haushalts an Radio und Fernsehsender, das Projekt für die gemeinsame Nutzung kultureller Ressourcen und der Bau von Kulturzentren und -stätten auf der Ebene der Kreise, Gemeinden und Dörfer, um der ganzen Bevölkerung den Zugang zu Mehrzweck-Kulturzentren und zu den kulturellen Informationen und Ressourcen auf Kreisebene zu ermöglichen. Eine Reihe künstlerischer Werke tibetischer Prägung und zeitgenössischen Charakters wurden geschaffen. Die Quantität und die Qualität der künstlerischen Werke wurden erheblich erhöht. Die Religionsfreiheit wird respektiert und geschützt. In Tibet sind alle Religionen und Konfessionen gleichberechtigt. Das System der Zhügu (Reinkarnationen hochgestellter Lamas) wird als einzigartige Tradition des tibetischen Buddhismus in vollem Maß respektiert; traditionelle Aktivitäten wie das Studium buddhistischer Schriften, Debatten über Sutras, Mönchsweihen und Einweihungen in höhere esoterische Lehren sowie das Leben nach den Ordensregeln laufen normal ab, ebenso das Programm der Prüfungen und höheren Weihen für die Mönche in den Klöstern. Die Religionsfreiheit des tibetischen Volkes aus verschiedenen Volksgruppen wird vollauf gewährleistet. Die Zentrale Volksregierung hat berühmte religiöse Stätten wie den Potala, die Klöster Jokang, Zhaxilhünbo, Zhaibung, Sêra und Sa’gya unter nationalen Denkmalschutz gestellt. Gegenwärtig gibt es in Tibet über 1700 religiöse Stätten sowie 46 000 Mönche und Nonnen. Die Gläubigen nehmen jedes Jahr an religiösen Festen und Zeremonien wie dem Saga Dawa (4. Monat des traditionellen tibetischen Kalenders, in dem Buddha geboren, ins Nirvana eingegangen und gestorben sein soll) teil. Jährlich fahren mehr als eine Million Pilger nach Lhasa. 5. Umweltschutz Tibet gilt als wichtiger ökologischer Schutzwall und Sicherheitsschild Chinas. Vor der friedlichen Befreiung konnte vom Umweltschutz keine Rede sein. Seit der friedlichen Befreiung, vor allem seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik, legen die Zentralregierung und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet großen Wert darauf und haben enorme finanzielle Mittel und zahllose Arbeitskräfte dafür eingesetzt. 2002 beschloss die Zentralregierung, 160 Schwerpunktprojekte für den Umweltschutz in Tibet durchzuführen. Die Regierung hat während des 10. Fünfjahrplanes 3,243 Milliarden Yuan für den Umweltschutz in Tibet bereitgestellt; die Zahl stieg während des 11. Fünfjahrplanes auf 10,162 Milliarden Yuan, das war mehr als das Dreifache der Investitionen während des 10. Fünfjahrplanes. Der Volkskongress und die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet haben mehr als dreißig Vorschriften und Regeln wie das Flächenwidmungs-, das Wasser- und das Steppengesetz erlassen, womit ein umfassendes System aus lokalen Gesetzen für den Umweltschutz geschaffen wurde. Zugleich wurden große Anstrengungen unternommen, um in Tibet Projekte zum Schutz der Naturwälder sowie zur Zurückverwandlung von Ackerland in Wald und von Weideland in Steppe voranzutreiben; mit großer Kraft werden die Bodenerosion und die Desertifikation aufgehalten sowie Wasserläufe saniert und geologische Katastrophen aktiv bekämpft. Tibet begann als erste Provinz mit Pilotversuchen, den Schutz der Steppe zu belohnen. Dank des Projekts für die Ersetzung von Holz als Brennmaterial werden 150 000 Bauern und Nomaden nun mit Biogas versorgt. Derzeit gibt es in Tibet 21 ökologische Schutzzonen, sieben nationale Waldparks, drei Geoparks, ein Landschaftsgebiet nationaler Ebene und 47 Naturschutzgebiete verschiedener Ebenen. Die Naturschutzgebiete machen 34,5 Prozent der Gesamtfläche von Tibet aus, womit Tibet in China an erster Stelle liegt. Der Anteil der Waldflächen an der Gesamtfläche ist von 1 Prozent vor der friedlichen Befreiung auf 11,91 Prozent gestiegen und insgesamt sechs Millionen Hektar Feuchtgebiete stehen unter Schutz. Nach aktuellen Umweltberichten sind das Wasser und die Luft in Tibet nicht belastet. Das Ökosystem Tibets ist nach wie vor unberührt und eines der besten der Welt. Tibet befindet sich auf dem Weg der nachhaltigen Entwicklung, wobei die wirtschaftliche Entwicklung und der Umweltschutz gleichermaßen gefördert werden. Am 2. März 2009 billigte die Zentralregierung einen Plan für den Schutz und für den Aufbau eines ökologischen Sicherheitsschildes in Tibet (2008–2030), nach dem 15,5 Milliarden Yuan investiert und bis 2030 in Tibet ein solcher Schutzwall aufgebaut werden sollen. Schlusswort Sechzig Jahre sind in der Geschichte der Menschheit nur ein kurzer Augenblick. Doch unter Führung der KPCh und der chinesischen Regierung haben die Volksmassen der verschiedenen Volksgruppen Tibets in sechzig Jahren ein Wunder vollbracht, das sonst tausend Jahre in Anspruch nimmt. Die sechzigjährige Geschichte seit der friedlichen Befreiung Tibets hat bewiesen, dass Tibet als untrennbarer Teil Chinas das Schicksal und die Entwicklung des Vaterlandes teilt. Die Entwicklung und der Fortschritt Tibets sind mit dem Vaterland eng verbunden und das Schicksal des Vaterlandes hat unmittelbare Auswirkungen auf die Entwicklung Tibets. In der neueren Geschichte sank China wegen seiner Armut und Schwäche sowie der korrupten und inkompetenten Regierung zu einem halbkolonialen und halbfeudalen Land herab; das chinesische Territorium einschließlich Tibet wurde von den westlichen Großmächten angegriffen und verwüstet; China drohte die Gefahr, zerstückelt zu werden. Nach der Gründung der Volksrepublik China wurde Tibet unter der tatkräftigen Führung und dank besonderer Fürsorge der Zentralen Volksregierung friedlich befreit; durch die demokratischen Reformen, die Gründung des Autonomen Gebietes Tibet, den sozialistischen Aufbau sowie die Reformen und die Öffnung hat Tibet einen gewaltigen Wandel von einer Gesellschaft unter Theokratie und Leibeigenschaft zu einer modernen sozialistischen Gesellschaft unter einer Volksdemokratie durchgemacht; mit der schnellen Entwicklung der Wirtschaft und dem umfassenden Fortschritt der Gesellschaft geht Tibet allmählich der Modernisierung entgegen. Man kann sagen, dass die Entwicklung und der Fortschritt Tibets in den vergangenen sechzig Jahren nicht von der Einheit und der Entwicklung des Vaterlandes sowie von der Fürsorge der Zentralregierung und der Unterstützung anderer Landesteile zu trennen sind. Ohne das selbstständige, einheitliche und mächtige Vaterland hätte Tibet nicht zu neuem Leben erwachen und keine Entwicklung erfahren können. Prosperität und Forschritt Tibets sind auch dem Festhalten an der führenden Rolle der KPCh, am Weg des Sozialismus, am System der regionalen Autonomie der Volksgruppen sowie an einem Entwicklungsweg, der sowohl chinesische als auch tibetische Charakterzüge aufweist, zu verdanken. Nur wenn man weiter daran festhält, kann Tibet einer noch schöneren Zukunft entgegensehen. Zurzeit befindet sich China in einer neuen historischen Phase und beschäftigt sich vor allem mit dem umfassenden Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand, mit der Förderung der Reformen und der Öffnung sowie der Modernisierung. Vor diesem Hintergrund berief die Zentralregierung 2010 die 5. Arbeitssitzung über Tibet ein. Dem nationalen Entwicklungsstand und den Gegebenheiten Tibets entsprechend wurden auf dieser Sitzung strategische Ziele festgelegt und ein umfassender Plan ausgearbeitet. Demnach soll sich Tibet nicht nur beschleunigt, sondern sprunghaft entwickeln und auf der Basis einer grundlegenden Stabilität eine dauerhafte Stabilität herstellen. Die Reformen, die Entwicklung und die Wahrung der Stabilität in Tibet haben erfreuliche Erfolge zu verzeichnen. Wir sind zuversichtlich, dass Tibet auf Basis der Entwicklung in den letzten sechzig Jahren dank der Fürsorge der Zentralregierung und mit Unterstützung anderer Teile des Landes und durch den gemeinsamen Kampf der Volksmassen aller Volksgruppen Tibets eine noch schönere Zukunft schaffen wird.