Zeittafel zum 1.Jahrhundert v. Chr. 133 v. Chr. bis 14 n. Chr. 133-121 v.Chr. Der letzte König des Pergamenischen Reiches vermacht sein Reich in Ermangelung von Erben testamentarisch den Römern. Es wird bald darauf als Provinz Asia eingerichtet. Rom außenpolitisch zur (Welt-)Macht im Mittelmeer geworden. Kämpfe um die Reform der Gracchen 133 v.Chr. ist auch das Jahr des Volkstribunat des Tiberius Gracchus, der in der Volksversammlung gegen den erbitterten Widerstand des Senats ein Ansiedlungsgesetz (lex agraria) für die mittellosen Bauern durchsetzt. Damit beginnt eine langandauernde innere Auseinandersetzung um die politische Führung in der Römischen Republik. Der Konsens innerhalb der römischen Führungsschicht (Nobilität) zerbricht. Diejenigen, die mittels der Volksversammlung gegen den Senat Politik machen wollen, werden fortan populares (Popularen) und die Anhänger der Senatsvorherrschaft optimates (Optimaten) genannt. 132 v.Chr. wird Tiberius Gracchus ermordet. Gaius Gracchus, der Bruder von Tiberius, wird 123 und 122 v.Chr. zum Volkstribunen gewählt. Er setzt die Landverteilung an Arme fort. Es werden weitere Kolonien auf erobertem Staatsland gegründet und Großgrundbesitzer müssen das von ihnen unrechtmäßig in Besitz genommene Land wieder abgeben. 121 v.Chr. wird Gaius wie sein Bruder von seinen politischen Gegnern, den Optimaten, getötet. 121 v.Chr. Errichtung der Provinz Gallia Narbonensis, Gründung von Aquae Sextiae (Aix-en-Provence) und Bau der strategisch wichtigen Fernstrasse von Massilia (Marseille) nach Spanien. 113 v.Chr. Niederlage eines römischen Heeres unter Konsul Papirius Carbo gegen die Kimbern bei Noreia (erste römische Berührung mit einem germanischen Volksstamm) 111-106 v.Chr. Beginn des Kriegs gegen den Numiderkönig Jugurtha, der die Korruption und die dunklen Geschäfte der römischen Oberschicht durch seine vielfältigen Bestechungen und Bestechungsversuche gefördert hatte. Der unbestechliche Consul C. Marius beendet den Krieg 106 v.Chr., indem er Jugurtha durch seinen Legaten Sulla gefangen nimmt. 105 v.Chr. Niederlage gegen die Kimbern bei Arausio (Orange) 104-100 v.Chr. Heeresreform des Marius (wurde während seiner politischen Karriere siebenmal zum Consul gewählt): Das Milizheer wird durch eine Berufsarmee ersetzt. Da die Soldaten zur Sicherung ihrer Existenz nach ihrer Dienstzeit auf die Zuteilung von Land angewiesen sind, ergibt sich aus dieser Reform eine enge Bindung des Heeres an seinen Feldherren. 104-101 v.Chr. 102 v.Chr. Marius schlägt die Teutonen und Ambronen bei Aquae Sextiae 101 v.Chr. Marius schlägt die Kimbern bei Vercellae 100 v.Chr. Marius, der Führer der Volkspartei und siebenmalige Consul, wird entmachtet. Die Senatspartei gewinnt die Oberhand. Caesar wird am 13. Juli geboren. 91-88 v.Chr. Bundesgenossenkrieg Aufstand der italischen Bundesgenossen gegen Rom nachdem die Verleihung des römischen Bürgerrechts (Wahlrecht, Befreiung von Steuern, Rechtsschutz) an alle Italiker (Bewohner Italiens) vom Senat abgelehnt wird. Aber schließlich erlangen die Italiker trotz ihrer militärischen Niederlage das von ihnen verlangte römische Bürgerrecht. 88-82 v.Chr. Mithridatische Kriege und Bürgerkrieg in Rom Die massive Ausbeutung der Provinzen durch Roms Steuerpächter (Ritter) führt in Kleinasien zu vielfachen Aufständen. In der sogenannten "Vesper von Ephesos" werden 88 v.Chr. 80.000 Römer auf Befehl des Mithridates IV., König von Pontos, ermordet. In Rom wird L. Cornelius Sulla, der Führer der konservativen Senatspartei, zum Oberbefehlshaber in diesem Krieg ernannt. Marius wird nicht berücksichtigt. Es kommt in Rom in der Folge zu blutigen Kämpfen zwischen Volks- und Senatspartei. 87 v.Chr. wird Cinna zum Consul gewählt und bleibt bis 84 v.Chr. als Gewaltherrscher an der Macht. Sulla besiegt in dieser Zeit Mithridates in Kleinasien in zwei Feldzügen (86 v.Chr. nimmt er Athen ein und plündert Delphi). Im Jahre 84 v.Chr. wird Mithridates von Sulla zum Frieden von Dardanos gezwungen. Im selben Jahr wird Cinna ermordert. Ab 83 v.Chr. ist Sulla wieder in Italien. Im darauffolgenden Jahr 82 v.Chr. kehrt er nach Rom zurück und besiegt am Collinischen Tor am 1.November die Anhänger der Volkspartei unter Marius. 82-79 v.Chr. Diktatur Sullas Innenpolitische Gegner werden durch Aufstellen von Ächtungslisten vernichtet oder vertrieben. Sulla ordnet desweiteren die Verwaltung der Provinzen neu. So muss jeder Consul und jeder Praetor nach dem Ende seines Amtsjahres als Statthalter in die Provinzen gehen. Sulla stärkt auch die Macht des Senates wieder und schwächt die Befugnisse der Volkstribunen. 73-71 v.Chr. Spartacusaufstand 73 v.Chr. bricht Spartakus mit 200 weiteren Sklaven aus der Gladiatorenschule des Lentulus Vatia in Capua aus. Nach großen Anfangserfolgen versuchte Spartacus mit seinem Heer Italien nach Richtung Norden zu verlassen, aber ein Heeresteil unter dem Kommando des Kelten Krixus spaltete sich ab. Nach siegreichen Schlachten gegen Lentulus sowie den Praetor Cassius näherte er sich dann mit seinen 120.000 Mann Rom. Dort wird Marcus Licinius Crassus beauftragt 12 neue Legionen aufzustellen, nachdem er zugesagt hatte, diese komplett aus eigenen Mitteln mit Waffen und Ausrüstungen auszustatten. Spartacus aber zieht inzwischen entgegen allen Erwartungen an Rom vorbei. Zunächst erreicht die römische Armee unter Crassus gegen Spartacus in Apulien nur geringe Fortschritte und dieser kann sogar dem übereifrigen Mummius (einem Legaten des Crassus) eine schmerzhafte Niederlage bereiten mit hohen Verlusten an Legionären und Waffen. Um dem Crassus dann zu entkommen zieht Spartacus durch Lukanien in Richtung Meer mit Ziel Sizilien als letztem Ausweg. Mit kilikischen Piraten schloß er eine Vereinbarung zum Übersetzen des gesamten Sklavenheeres auf die Insel. Aber Spartacus wurde von ihnen verraten (man vermutet dahinter Bestechungen durch Crassus) und verlor auch noch die beträchtliche Anzahlung, die sie bereits erhalten hatten. So zog Spartacus mit seinem Heer auf die Halbinsel bei Rhegion und saß damit in der Falle. Aber zu einer Entscheidungsschlacht konnte Crassus Spartacus nicht zwingen, denn dieser wich ihm in Erwartung einer besseren Gelegenheit aus. Eine seinem Sklavenheer nachziehende Vorausabteilung unter den römischen Generälen Quintus und Scrofa griff Spartacus aus dem Marsch heraus an und schlug sie vernichtend. Es sollte sein letzter Sieg sein, denn nun wurden die Sklaven übermütig und wollten ihrerseits entgegen dem Befehl des Spartacus die Entscheidungsschlacht mit Crassus Truppen. Dieser resignierte wohl und stellte sein Heer zur letzten Schlacht auf. Viele Sklaven (auch Spartacus selbst) kamen dabei um und 6000 wurden gefangen genommen. Crassus ließ diese entlang der Via Appia zwischen Capua und Rom ans Kreuz schlagen. 70 v.Chr. Pompeius und Crassus sind Consuln. Die Sullanische Verfassung wird wieder gestürzt und das Volkstribunat wird vor allem auf Betreiben von Pompeius wiederhergestellt. 67 v.Chr. Pompeius erhält ein außerordentliches Kommando zum Vernichtung der Seeräuber, die mittlerweile den Handelsverkehr im Mittelmeer stark beeinträchtigten und sogar vor der Plünderung von Städten (auch landeinwärts) nicht mehr zurückschreckten. Der gesamte Mittelmeerraum wird nachhaltig und innerhalb kürzester Zeit von Piraten gesäubert. Syrien wird als Provinz eingerichtet. 63 -62 v.Chr. Catilinarische Verschwörung Der Consul Cicero deckt mit die Verschwörung des Catilina auf und verhindert diese damit. Catilina wollte mit Waffengewalt die Herrschaft in Rom erringen. Cicero wird als Retter des Vaterlandes gefeiert (Pater patriae). Catalina fällt 62 v.Chr. bei Pistoria. Pompeius, der zwischenzeitlich nach Italien zurückgekehrt war, entläßt im selben Jahr seine Armee. 62 v.Chr. Caesar ist Praetor 60 v.Chr. Erstes Triumvirat mit Crassus, Caesar und Pompeius Als der Senat die Versorgung der ausgeschiedenen Veteranen des Pompeius mit Land und dessen Neuordnung in Kleinasien ablehnt, schließt sich dieser mit Crassus und Caesar zum ersten Triumvirat zusammen. Gemeinsam wollen sie ihre politischen Ziele besser durchsetzen. Sie teilen sich die Macht im Staat und setzen sich damit über die alte republikanische Verfassung hinweg. 59 v.Chr. Caesar ist Consul und erläßt ein neues Agrar- und Ansiedlungsgesetz (lex Iulia agraria) 58-51/50 v.Chr. Caesar erobert Gallien Caesar ist als Statthalter Verwalter der Provinzen in Norditalien und Südfrankreich (Gallia cisalpina und Gallia Narbonensis). In eine innergallische Auseinandersetzung zwischen den Häduern und Sequanern greift er mit seinen Legionen ein. Er besiegt die Helvetier, die Belger und verschiedene Gallierstämme. Auch die in Gallien eindringenden Germanen unter Ariovist werden von ihmin mehreren Schlachten besiegt. Im Jahre 52 v.Chr. wird der letzte Aufstand des Gallierfürsten Vercingetorix durch die Eroberung von Alesia niedergeworfen. Gallien wird römische Provinz. Während Caesar in Gallien kämpft, setzt sich Pompeius als alleiniger Consul an die Spitze der Republik. Kurze Übersicht zum Gallischen Krieg: 58 v.Chr. Sieg über die keltischen Helvetier und die Germanen unter Führung des Ariovist. Den Winter verbringt Caesar in Norditalien. 57 v.Chr. Unterwerfung der südlichen Belger, Vervier und Atuatiker und damit möglicher Zugriff nach Zentralgallien. 56 v.Chr. Unterwerfung einiger Alpenstämme und Besetzung von Aquitanien 55 v.Chr. Erster Rheinübergang Caesars nach Germanien. Kämpfe mit den germanischen Stämmen der Usipeter und Tencterer. Erste Expedition nach Britannien. 54 v.Chr. Zweite Expedition nach Britannien. Großer Aufstand keltischer Stämme unter Ambriorix mit hohen Verlusten (15 Kohorten = 9000 Mann) bei den Römern. Weiterer Aufstand der Senonen und Treverer. Caesar verbringt den Winter gezwungener Maßen in Gallien. 53 v.Chr. Der Aufstand keltischer Stämme breitet sich aus. Zweiter Rheinübergang. Caesar verbringt den Winter wieder in Norditalien. 52 v.Chr. Erhebung nahezu aller keltischen Stämme unter Vercingetorix. Caesar siegt bei Alesia. Vercingetorix wird gefangengenommen. 51 v.Chr. Ganz Gallien ist fest in römischer Hand 50 v.Chr. Keine Kampfhandlungen mehr. Stattdessen bereitet sich Caesar auf die folgenden Auseinandersetzungen mit Pompeius vor. 56 v.Chr. Das Triumvirat wird durch Caesar in Lucca erneuert. 55/54 v.Chr. Caesar nimmt erste Erkundungen auf der britischen Insel vor nachdem im Gallienfeldzug deutlich geworden war, dass die Festlandkelten von dort entscheidende Verstärkung erhalten hatten. 53 v. Chr. Die Schlacht bei Carrhae gegen die Parther war eine der schlimmsten Niederlagen der römischen Armee. Crassus hatte durch die Überschreitung des Grenzflusses Euphrat den Krieg provoziert und wurde in der Folge durch Verrat getötet. 49-45 v.Chr. Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius Weil Caesar nur als Amtsträger die Immunität genießt, die ihn vor der von seinen innenpolitischen Gegnern betriebenen Anklage wegen Amtsmissbrauches schützen kann und der Senat aber darauf besteht, dass Caesar vor der Bewerbung um das Consulat sein Heer entlässt und somit seine Machtmittel preisgibt, überschreitet Caesar am 10.Januar 49 v.Chr. mit seinen Legionen aus Gallien kommend den Fluss Rubicon. Caesars Gegner fliehen sofort nach Griechenland. Während dieses neuen Bürgerkrieges eroberte Caesar zuerst Hispanien und besiegte dann Pompeius 48 v.Chr. bei Pharsalos in Thessalien. Nach weiteren Siegen in Afrika bei Thapsus 46 v.Chr. und in Hispanien bei Munda 45 v.Chr. war der Bürgerkrieg durch Caesar gewonnen und er war nun der unumstrittene Alleinherrscher. 48-47 v.Chr. Caesar hält sich in Ägypten bei Königin Kleopatra auf. 44 v.Chr. Im Februar wurde Caesar zum Diktator auf Lebenszeit ernannt, aber bereits an den Iden des März desgleichen Jahres von Verschwörern im Senat brutal ermordet. 44-43 v.Chr. Cicero ruft zum Krieg gegen Antonius auf, der das Machtvakuum nach Caesars Ermordung für sich ausgenutzt hat. 43 v.Chr. Cicero wird auf Drängen des Antonius ermordet. Zweites Triumvirat zwischen Octavian, Antonius und Lepidus (abgeschlossen auf 5 Jahre). Mit dem Vertrag von Brindisi wird 40 v.Chr. das Römische Reich erstmals aufgeteilt. Octavian erhält den Westen. Antonius den Osten und Lepidus Nordafrika. Es wurde 37 v.Chr. für weitere 5 Jahre verlängert, aber bereits 36 v.Chr. wurde Lepidus (er wird höchster Priester und somit politisch ausgeschaltet) daraus entfernt und zwischen Antonius und Octavian wurde das Reich erneut aufgeteilt. Der Osten für Antonius und der Westen für Octavian. 42 v.Chr. Antonius besiegt die Caesarmörder in der Schlacht bei Philippi 33/32 v.Chr. Bruch zwischen Octavian und Antonius. Octavian bringt den Senat in der Auseinandersetzung mit Antonius auf seine Seite, da Antonius sich mit der ägyptischen Königin Kleopatra verbündet und römisches Land und Eigentum an diese verschenkt hatte. 31 v.Chr. Niederlage des Antonius und der mit ihm verbündeten Kleopatra bei Actium, Ägypten wird in der Folge römische Provinz 27 v.Chr. Begründung des Prinzipats. Am 13. Januar gibt Octavian die ihm vom Senat im Kampf gegen Antonius verliehene außerordentliche Gewalt zurück an Senat und Volk. Auf Drängen des Senats nimmt er die Macht aber wieder an sich. Er erhält in der Folge die Verfügungsgewalt über alle die Provinzen, in denen Militär stand. Somit hat er auch das Kommando über das gesamte römische Heer von ca. 300.000 Berufssoldaten. Auf diese Weise besitzt er faktisch alle Machtmittel. Das Prinzipat ist begründet. Die Macht des Prinzeps wird in die traditionelle Staatsrechtsordnung eingegliedert, was der Senatsaristokratie ihre bisherige soziale Stellung sichert: Octavianus ist aber auch nicht König sondern der princeps, d. h. der erste unter Gleichen (primus inter pares). Allerdings unterliegen seine Machtbefugnisse keiner zeitlichen Begrenzung und das Verbot der Ämterhäufung findet bei ihm auch keine Anwendung mehr. Am 16. Januar wir Octavian vom Senat der Name Augustus ("der Erhabene", "der Heilige") verliehen. 27 v.Chr. - 14 Herrschaft des Octavian als Kaiser Augustus. Es folgt nach den vorangegangenen langen Bürgerkriegen eine Blütezeit und lange Friedensphase in großen Teilen des Römischen Imperium, die sogenannte Pax Romana. um 25 v.Chr. Mit dem Sieg über die westlichen Alpenvölker hatte die Eroberung der Alpenregion durch die Römer begonnen. Damit ist der Weg nach Germanien frei. 20 v.Chr. Der Feldherr Marcus Agrippa besiegt die Parther. Diese müssen die eroberten Legionsadler des Crassus an Rom zurückgeben. 17 v.Chr. - 17 30jähriger Krieg um Germanien Tod des Augustus im Jahre 14. Er vermacht das Reich in seinem Testament seinem Stiefsohn Tiberius.