www.face.eu – 2.-3. Mai 2013 BERICHT ZUM TREFFEN DER EU-DIREKTOREN FÜR NATUR UND ARTENVIELFALT BERICHT ZUM TREFFEN DER EU-DIREKTOREN FÜR NATUR UND ARTENVIELFALT Das Treffen der EU-Direktoren für Natur und Artenvielfalt EU unter der irischen EUPräsidentschaft fand vom 2.-3. Mai in Dublin statt und wurde von FACE Nature Policy Manager Gabor von Bethlenfalvy und David Scallen von der National Association of Regional Game Councils (NARGC), FACE Irland, besucht. Die Diskussionen während der Sitzung waren offen für Vertreter von Interessengruppen und konzentrierten sich auf die Finanzierung von Natur und Artenvielfalt die Verbindung von Wissenschaft und Politik sowie auf die Naturerhaltung und kulturelle Angelegenheiten. Im Namen des Natura 2000 User Forums (einer Gruppe von EU-NGOs im Bereich Landmanagement und Landnutzung) koordinierte FACE eine gemeinsame auf sämtliche Aspekte der Agenda eingehende Präsentation, etwa zu folgendem: ZAHLUNGEN FÜR ÖKOSYSTEMDIENSTLEISTUNGEN - PES Das Forum betont die Notwendigkeit für die Gesellschaft, die vielfältigen Güter und Dienstleistungen, die nachhaltiges Landmanagement bereitstellt, anzuerkennen. Nur wirtschaftlich lebensfähige Forst- und Landwirtschaftssektoren sind in der Lage, die steigende Nachfrage nach Ökosystemdienstleistungen zu erfüllen. PES hat das Potential, neue Mechanismen für die Förderung zu steuern und eine bessere Nutzung von wirtschaftlichen Instrumenten, um die Versorgung mit Ökosystemdienstleistungen zu fördern. PES sollte durch maßgeschneiderte Mechanismen auf regionaler und lokaler Ebene ausgearbeitet und implementiert werden. Diese Mechanismen sollten auf spezifische Konditionen anwendbar sein und anerkennen, dass der Erfolg von Finanzierungsmechanismen von ihrer angemessenen Ausgestaltung und insbesondere der Beteiligung jener, die die Ökosysteme besitzen und managen, abhängig ist. WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE VON NATURA 2000 Die wirtschaftliche Anerkennung von Ökosystemdienstleistungen ist zweifellos wichtig, da diese eine größere öffentliche und politische Aufmerksamkeit anzieht und neue Debatten und Politikinitiativen anregt (z.B. der wirtschaftliche Wert von Natura 2000 wird auf 200-300 Mrd. Euro pro Jahr geschätzt). Allerdings übertragen sich diese wirtschaftlichen Vorteile von Natura 2000 nicht immer zum Vorteil für die Besitzer, Manager und Nutzer vor Ort; diese könnten sogar von steigenden Kosten, Einkommensverzicht oder Einschränkungen betroffen sein. Dieses muss geklärt werden: den Nutzen anzupassen, den lokale Manager für die Gesellschaft bereitstellen. GROßRAUBTIERE Nach dem Einschreiten von FACE auf dem Workshop EU Action on Large Carnivores am 25. Januar betont das Forum, dass das Management von Großraubtieren auf dem besten www.face.eu – 2.-3. Mai 2013 BERICHT ZUM TREFFEN DER EU-DIREKTOREN FÜR NATUR UND ARTENVIELFALT verfügbaren Wissen über deren Populationen basiert sein sollte und ebenso den Aspekt der menschlichen Dimension in Betracht ziehen muss. Das Managementziel der EU sollte die langfristige Überlebensfähigkeit von belastbaren Populationen von Großraubtieren und ihre Akzeptanz sein. Neben einer biologischen Tragfähigkeit muss auch eine soziale und wirtschaftliche Tragfähigkeit für Großraubtiere gegeben sein. Die lokale Bevölkerung sollte gut informiert werden und es sollte ihr erlaubt sein, an dem Managementprozess teilzunehmen. Eine größere Zusammenarbeit auf der Bevölkerungsebene und ein stärkerer Einfluss der Lokalebene kann nur gleichzeitig erreicht werden und wiederspricht sich nicht. WILDNIS UND MULTIFUNKTIONALE LANDSCHAFTEN Ausgehend von der schriftliche Stellungnahme von FACE an die Kommission zu Natura 2000 und Wälder weist das Forum darauf hin, dass Europa der am dichtesten besiedelte Kontinent und die Landschaft eng mit menschlichen Aktivitäten verflochten ist. Um ökologischen Zusammenhalt und Vernetzung bereitzustellen, sowie um sozioökonomische und sozio-kulturelle Interessen zu berücksichtigen, müssen geschützte Gebiete wie die Natura 2000-Gebiete in die weite multifunktionale Landschaft eingebunden werden. In dem Konzept des „Nicht-Eingreifens“ der Wildnis-Debatte fehlt die Rücksichtnahme auf Managementnotwendigkeiten für Landnutzer außerhalb dieser Gebiete (bspw. Wildschäden in Land- und Forstwirtschaft, Seuchenrisiken, die Jagd von Generalisten-Raubspezies auf andere Tierarten). Es ist wichtig, dass Landmanager und -besitzer keine Nachteile aufgrund ihrer Nähe zu Wildnis-Gebieten haben. Ein unnötiges Verbot von Aktivitäten (inklusive forstwirtschaftlicher Aktivitäten, Pilze sammeln, Jagen usw.) innerhalb dieser Gebiete – wenn diese keinen negativen Einfluss auf das Gebiet haben – ist nicht akzeptabel. Das nächste Treffen der EU-Direktoren für Natur und Artenvielfalt findet im Rahmen der litauischen Präsidentschaft im Dezember in Vilnius statt. Litauen wird auf diesem Treffen.