2011 Broschüre erstellt von : Patrick Diamant [ALLERGENEVERMEIDUNG BEGINNT ZU HAUSE] INFORMIEREN SIE SICH INHALTSVERZEICHNIS Warum Allergene vermeiden? Ein Allergen ist ein Material, das in der Lage ist allergische Reaktionen auszulösen. Allergologen bestätigen uns, dass die meisten Leute auf Pollen-, Hausstaub-, Schimmel- oder Katzenallergen allergisch sind. Alle diese Allergene haben eines gemeinsam: Sie sind unsichtbare kleine Partikel, die durch die Luft fliegen, und sie müssen eingeatmet werden, um allergische Symptome hervorzurufen. Wogegen sind Sie allergisch? Stellen Sie sich Ihr Immunsystem wie einen Korb vor: Er nimmt Allergene auf und beginnt sich zu füllen. Die Symptome tauchen nicht auf, bis sich der Korb zur Gänze gefüllt hat und überläuft. Dann beginnen Sie sich schlecht zu fühlen. Allergologen haben verschiedene Methoden damit umzugehen. Damit Allergenvermeidung funktioniert, müssen Sie wissen, gegen welche Stoffe Ihr Körper mit allergischen Symptomen (Schnupfen, Asthma …) reagiert. Ihr Arzt kann bei Ihnen einen Allergietest durchführen. Dieser Test wird entweder auf Ihrem Unterarm durchgeführt (sogenannter Pricktest) oder es wird Ihnen eine Blutprobe entnommen, die dann im Labor ohne Belastung des Patienten analysiert wird. In jedem Fall erhalten Sie eine genaue Aufstellung über die Allergieauslöser und das Ausmaß der Sensibilisierung. Allergene im Hausstaub Im Gegensatz zu normalem Staub, enthält Hausstaub viele verschiedene Komponenten wie z. B. Hautschuppen von Tieren, Exkremente von Küchenschaben, Pollen oder verschiedene Arten von Schimmelsporen, die alle allergische Reaktionen hervorrufen können. Das wichtigste Allergen im Hausstaub wird allerdings von kleinen Kreaturen, deren Existenz erst vor 25 Jahren entdeckt wurde, verursacht: den Hausstaubmilben. Hausstaubmilben Als Verwandte von Spinnen und Zecken haben sie eine durchschnittliche Länge von 300 Mikrometer und sind für das freie Auge unsichtbar. Durch das Studium der Hausstaubmilbe kamen Wissenschaftler zu dem Schluss, dass die Hausstaubmilbenallergie nicht durch die Milben selbst, sondern durch Substanzen, die von der Milbe sekretiert oder exkrementiert werden, verursacht wird. Wo und wie Hausstaubmilben leben Hausstaubmilben benötigen Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit um sich zu vermehren und meiden das Licht. Aufgrund dieser Bedingungen findet man die höchste Anzahl von Milben im Bett, wo sie sich tief in den Matratzen, Pölstern und Tuchenten aufhalten und sich von kleinen Hautschuppen und Haaren der Menschen ernähren. Maßnahmen, um Hausstaubmilben und deren Allergene zu reduzieren: Semipermeable Matratzen-, Tuchent- und Polsterbezüge Diese luftdichten (aber feuchtigkeitsdurchlässigen!) Überzüge bilden eine komplette Barriere gegen das Hausstaubmilbenallergen, das man in Matratzen, Tuchenten und Pölstern zu Millionen finden kann. Bettzeug, Decken und Leintücher Um Hausstaubmilben und deren Allergene zu entfernen, muss man Decken und Bettzeug bloß alle 10 bis 14 Tagen in heißem Wasser waschen (60 °C oder mehr). Dadurch werden sowohl die Milben – als auch das Allergen – vernichtet. Teppiche und Teppichböden Möglichst vermeiden! Es empfehlen sich Fußböden, die feucht gewischt werden können. Für Leute, die dennoch Teppiche oder Teppichböden verwenden, gibt es Substanzen, mit denen man die betreffenden Flächen behandeln kann. Vorhänge Vermeiden Sie schwere Stoffvorhänge. Verwenden Sie stattdessen Jalousien oder leichte Gardinen und waschen Sie diese häufig. Polstermöbel, Tapeten Ersetzen Sie Polstermöbel durch Plastik- oder Holzmöbel. Vermeiden Sie Wandteppiche und Stofftapeten, da an diesen Allergene kleben bleiben. Luftfeuchtigkeit Halten Sie die relative Luftfeuchte bei 40 bis 50 %. Benutzen Sie einen Hygrometer zur Kontrolle und Luftentfeuchter bzw. Luftbefeuchter zum Regulieren der Luftfeuchte. Heizung, Lüftung, Klimaanlage Verwenden Sie bei Gebläsen Filter, die schwebende Allergene filtern. Klimaanlagen können sowohl die Wärme, als auch die – für das Milbenwachstum notwendige – Feuchtigkeit reduzieren. Schimmelallergene Schimmel sind mikroskopisch kleine Pilze, die – im Gegensatz zu Pflanzen – nicht in der Lage sind ihre eigene Nahrung aus Sonnenlicht und Luft herzustellen. Wo kommen Schimmelallergene vor? Schimmel kommt fast überall vor und ist – im Gegensatz zu Pollen – nicht an eine bestimmte Saison gebunden. Das Schimmelwachstum wird durch Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit gefördert, weswegen die Sporen in den feuchten Jahreszeiten vorherrschend sind. Schimmel gibt es innerhalb des Hauses, und außerhalb, sofern kein Schnee liegt. Sehr häufig kommt Schimmel an schattigen, feuchten Orten und auf vermodernden Blättern bzw. anderen Pflanzenteilen vor. Viele Sporen verbreiten sich weit in der Luft und können so ins Haus eindringen. Andere entstehen bereits zu Hause, an Stellen mit hoher Luftfeuchtigkeit wie z. B. in Badezimmern oder Kellern. Was müssen Personen mit Schimmelallergie beachten? Orte mit hohem Schimmelwachstum Möglichst vermeiden! Dies betrifft u. a. Keller, Komposthaufen, Laub, gemähtes Gras, Scheunen, Waldflächen, Gewächshäuser. Wenn sie sich jedoch an solchen Orten aufhalten, sollten Personen mit Schimmelallergie eine Gesichtsmaske tragen, die Sporen abfiltert. Luftfeuchtigkeit Halten Sie die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50 % und prüfen Sie diese regelmäßig mit einem Hygrometer. Badezimmer, Waschräume Überprüfen Sie diese auf Schimmel und Moder und entfernen Sie diese ggf. mit geeigneten Chemikalien. Lüften Sie nach dem Duschen um Feuchtigkeit abzuleiten bzw. verwenden Sie einen Ventilator. Keine Teppiche im Badezimmer! Schlafzimmer Vermeiden Sie Matratzen und Pölster aus synthetischen Materialien, da diese besonders gerne schimmeln. Vermindern Sie die Staubbelastung. Mit Heizkonvektoren können Sie Schimmelsporen zerstören. Zimmerpflanzen Sind zwar keine Hauptquelle von Schimmelsporen, trotzdem ist es vernünftig sie zu minimieren. Katzenallergene Katzenallergen, jenes Material, das die Allergie auf Katzen auslöst, ist nicht das Katzenhaar, sondern ein Protein, das in den Hautschuppen und im Speichel der Katze vorkommt. Wie können Katzenallergene reduziert werden? Lüften In dicht isolierten "energiesparenden" Haushalten werden auch die Allergene eingeschlossen. Das Öffnen von Fenstern und Türen und die Verwendung von Ventilatoren zum Entlüften kann den Luftaustausch erhöhen und schwebende Allergene vermindern. HEPA-Luftreinigungsgeräte Sie können schwebende Katzenallergene dauerhaft aus der Luft entfernen. Halten Sie die Katze außer Haus! Wenn möglich permanent, oder zumindest zeitweise, oder beschränken Sie die Katze auf bestimmte Bereiche des Haushaltes. Waschen Sie die Katze und Ihre Kleidung Studien haben gezeigt, dass dadurch sehr viel Oberflächenallergen entfernt wird. Staubsaugen Nur HEPA-Staubsauger sind in der Lage, Allergene permanent zu entfernen. Bei herkömmlichen Staubsaugern kann die Verwendung von Gebläsefiltern oder mehrlagigen Staubsäcken die Filterleistung verbessern. Weiche Möbelstücke und Wände Teppiche, Sofas oder Matratzen enthalten Katzenallergene auch lange nachdem die Katze entfernt wurde. Ratsam ist deshalb das Entfernen der entsprechenden Gegenstände oder die Behandlung mit speziellen Substanzen. Spezifische Immuntherapie Die Allergie-Impfung Der Arzt kann nach eingehender Diagnose eine so genannte "Hyposensibilisierung" ähnelt vom Wirkprinzip einer Schutzimpfung und wird deshalb auch "Allergie-Impfung" genannt. Bei der Allergieimpfung wird das Allergen, das die Allergie verursacht (z. B. Gräserpollen) in steigenden Dosen dem Allergiker verabreicht. Ähnlich wie bei einer Schutzimpfung gegen Krankheitserreger wird der Patient im Laufe der Behandlung tolerant gegen den Allergieauslöser. Zwei Formen der spezifischen Immuntherapie werden heute erfolgreich angewendet: Die Subkutane Immuntherapie Dies ist die bevorzugte Therapieform, die auch am besten dokumentiert ist. Die hochgereinigten, standardisierten Allergene befinden sich in einer Injektionslösung, die in bestimmten zeitlichen Abständen von einem erfahrenen Arzt unter die Haut injiziert werden. Die Sublinguale Immuntherapie Sublingual heißt: "unter die Zunge". Das Medikament (der Allergenextrakt) wird also unter die Zunge getropft und von der Mundschleimhaut aufgenommen. Diese Form der Medikamentenverabreichung ist schmerzfrei, nebenwirkungsarm und einfach von zu Hause aus durchzuführen. Die Verabreichung erfolgt 1 x täglich. Ein Arztbesuch ist für Kontrollen und für die Verschreibung der Therapiepackungen notwendig.