Allergie Diagnostische Möglichkeiten

Werbung
Allergie
Diagnostische Möglichkeiten
und Behandlung
Dr. med. Peter Renner
Hauptstr. 41
Köln Rodenkirchen
Pricktest
Durchführung
• Der Pricktest ist der am häufigsten angewendete allergologische
Hauttest bei IgE-vermittelten Allergien (Typ I). Er wird in der Regel
an den Innenseiten der Unterarme durchgeführt. Beim Pricktest
werden Allergenextrakte auf diese Hautregion aufgetropft,
anschließend wird mit der sehr kurzen und feinen Spitze einer
Pricklanzette durch den Tropfen hindurch in die oberste Hautschicht
gestochen. Der Test ist nicht schmerzhaft oder gefährlich. Wenn der
Patient gegen das getestete Allergen sensibilisiert ist (d.h. IgEAntikörper in der Haut hat), bildet sich innerhalb von ca. 15 Minuten
an der Teststelle eine Quaddel aus. Das ist eine juckende
Anschwellung der Haut (wie bei einem Mückenstich), welche
zumeist von einer Rötung (Erythem) umgeben ist.
• Zur Kontrolle testet man auch eine Negativkontrolle (ohne Allergen)
und eine Positivkontrolle (mit Histamin). Im Bereich der
Negativkontrolle darf es nicht zur Ausbildung einer Quaddel
kommen, bei der Positivkontrolle muß immer eine Quaddel
auftreten, damit der Test auswertbar ist.
• Im Bereich der Quaddeln kann es zu einem Juckreiz kommen, der
meist nach wenigen Minuten schon wieder abnim
Beurteilung
Auswertung
• Bei Nc Cl kein Erythem
• Bei Histamin immer ein Erythem
• Ausmessen der Erythemgröße z.b. mit
Schablonen
• Größe immer in Relation zum
Histaminbefund beurteilen
Epicutantest
Intracutantest
• Intrakutantest Im Gegensatz zum Pricktest werden die
Allergene beim Intrakutantest mit einer Spritze in die
Oberhaut gespritzt.
• Dies geschieht meistens am Rücken des Patienten.
Auch hier kommt es im Falle einer Sensibilisierung des
Patienten nach 15 Minuten zu einer Quaddelbildung im
Bereich der Injektionsstelle. Der Vorteil des
Intrakutantests liegt neben seiner höheren
Empfindlichkeit (Sensitivität) im Vergleich zum Pricktest
darin, dass gelegentlich auch sogenannte allergische
Spätreaktionen, die erst nach 6 bis 8 Stunden auftreten,
festgestellt werden können.
• Er wird meist durchgeführt vor der Einleitung einer
spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) als
Teil der diagnostischen Grundlage und zur Ermittlung
des Sensibilisierungsgrades des Patienten.
•
Scratch Test
• Ritztest (Scratchtest)
• Bei diesem Test handelt es sich um eine Variante des
Pricktests. Auch hier wird meist die Innenseite des
Unterarms als Testort bevorzugt.
• Zunächst wird mit einer Pricklanzette die Haut
oberflächlich ganz leicht angeritzt. Anschließend werden
die Allergene auf diese Ritzstelle aufgetropft oder
aufgelegt. Als Allergene bieten sich auch hier native
(natürliche) Allergene an, für die es keine käuflichen
Extrakte gibt. Dabei kann es sich zum Beispiel um
Nahrungsmittel, Arzneimittel usw. handeln. Auch hierbei
wird eine Negativkontrolle, z.B. in Form einer
Kochsalzlösung, und eine Positivkontrolle (Histamin)
mitgetestet.
• Im positiven Fall kommt es zur Ausbildung einer
länglichen Quaddel um die Ritzstelle herum.
Was sagt ein positives
Hauttestergebnis aus?
• Für alle hier beschriebenen Teste gilt, dass ein positives
Testergebnis (Quaddelbildung) für eine Sensibilisierung des
Patienten gegen das getestete Allergen spricht. Das bedeutet, dass
das Immunsystem des Patienten mit der getesteten Substanz in
Berührung gekommen ist und darauf mit der Bildung von IgEAntikörpern reagiert hat. Eine Sensibilisierung muss nicht
zwangsläufig mit allergischen Symptomen einhergehen.
• "Sensibilisierung" ist also noch nicht gleichbedeutend mit "Allergie".
Erst wenn der Allergologe einen eindeutigen Zusammenhang
zwischen der Anamnese (Krankengeschichte) und einer
Sensibilisierung herstellen kann, wird eine Allergie daraus.
•
Präzisierung der Ergebnisse
• Nasaler Provokationstest
• Konjunktivaler Provokationstest
• Bronchialer Provokationstest
Konjunktivale Provokation
Bronchiale Provokoation
Labordiagnostik
• Rast-Teste
• IgG 4 Teste
Bei den allergologischen Labortesten wird dem Patienten etwas Blut
abgenommen und im Labor auf das Vorhandensein von Antikörpern
vom IgE-Typ hin untersucht. Dabei wird häufig das
Gesamt-IgE im Blut als auch das allergenspezifische IgE
gegen eine Auswahl von Allergenen bestimmt.
Die Laborteste werden manchmal auch eingesetzt,
wenn eine Haut- oder Provokationstestung aufgrund bestimmter
Gegenanzeigen derzeit nicht stattfinden kann.
Therapieempfehlung
• Beurteilung der Hautteste
• Präzisierung ( Aktualität ) durch
Provokation
• Präzisierung durch Labordiagnostik
• Feststellen von Risiken/Kontraindikationen
Behandlungsmethoden
• Es gibt 3 Behandlungsmethoden zur
Therapie allergischer Erkrankungen:
• Medikamentöse Behandlung
• Allergieimpfung
• Allergen-Karenz
Medikamentöse Behandlung
• Medikamentöse Behandlung: Je nach
Lokalisation, Form und Ausmaß der
Beschwerden, werden entsprechende
Medikamente als akute Sofortmaßnahme
eingesetzt. Die Medikamente lindern oder
unterdrücken die Beschwerden, allerdings
nur für die Dauer der Anwendung.
Hyposensibilisierung
• Allergieimpfung (Hyposensibilisierung, Spezifische Immuntherapie):
• Ziel der Allergieimpfung ist es, eine körpereigene Toleranz
gegenüber den Allergenen aufzubauen und damit die Symptome
dauerhaft zu unterbinden. Diese Behandlung nimmt als einzige
Methode Einfluss auf das veränderte Immunsystem und setzt somit
an der Ursache der Erkrankung an. Sie bewirkt eine
Rückbildung/Minderung der Krankheitserscheinungen.
• Die Behandlung wird speziell auf die krankmachenden Allergene
abgestimmt. Sie dauert etwa 3 Jahre.
• Seit ca. 10 Jahren wird die sogenannte "Kurzzeittherapie" mit
Allergoiden, einer effizienteren und nebenwirkungsärmeren
Medikamentenform, immer häufiger eingesetzt. Diese Therapieform
eignet sich für Pollenallergiker und reduziert die Zahl der Spritzen
von ca. 20 auf 7 Injektionen pro Jahr.
Kontraindikation
• Die mindestens dreijährige Durchführung einer
Hyposensibilisierung, zu der nur Präparate vor dem Verfallsdatum
verwendet werden dürfen, erfordert das Beachten der absoluten
oder relativen Kontraindikationen, wie Infektionen, konsumierende
Leiden, Gravidität und Erkrankungen, bei denen eine eventuell
notwendige Schocktherapie mit Adrenalin vermieden werden muß
(zum Beispiel koronare Herzkrankheit, Hypertonie oder
Hyperthyreose).
Eine absolute Kontraindikation stellt die Einnahme von BetaRezeptorenblockern dar, weil Notfallmaßnahmen wirkungslos sein
können.
Es sollten höchstens bis zu vier verschiedene Allergene in einem
Extrakt enthalten sein; saisonale und ganzjährige Allergene dürfen
nicht in einem Extrakt gemischt werden. Die Verordnung von
Mischungen erfordert entsprechende Kenntnisse etwaiger
Inkompatibilitäten und der saisongerechten Behandlung.
Hyposensibilisierung
subctutan
mit sehr feiner Kanüle
Ergebnisse
•
Vor allem zu der über mehrere Jahre durchgeführten subkutanen LangzeitHyposensibilisierung liegen zahlreiche kontrollierte Studien vor, die belegen,
daß die Therapieform bei richtiger Patientenauswahl, adäquater
Allergenzusammensetzung sowie korrekter Therapieausführung ein
wirksames, nebenwirkungsarmes und ökonomisch sinnvolles Element der
antiallergischen Behandlung darstellt (3). Der Behandlungseffekt wurde
über die Beendigung der Therapie hinaus dokumentiert und über
mindestens fünf weitere Jahre nachgewiesen. Die Entwicklung partiell
gereinigter und biologisch gut standardisierter Behandlungsextrakte erlaubt
eine gute Steuerung der Therapie bei reproduzierbarer Allergendosierung
und Evaluation der Behandlung im Sinne einer Dosis-Wirkungs-Beziehung.
So ist ein optimaler Therapieerfolg zu erwarten, wenn die im Rahmen der
Erhaltungstherapie injizierte Dosis der wichtigsten allergenen Proteine
(Major-Allergene) bis etwa 30 µg liegt. Die Indikationsstellung zur Therapie,
die Auswahl und Zusammenstellung von Allergenextrakten zur
Hyposensibilisierung sowie deren Durchführung verlangt ein hohes Maß
allergologischer Expertise und klinischer Erfahrung.
Herunterladen