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Der ISLAM
Muslime sind Anhänger des Islam, einer der großen Weltreligionen. Islam bedeutet
übersetzt ,,Hingabe‘‘, damit ist die Hingabe und Unterwerfung gegenüber Allah
gemeint. An erster Stelle steht im Islam der Glaube an einen Gott. Der Islam zählt wie
der Judentum und der Christentum zu den monotheistischen Religionen. Das heilige
Buch Koran (,,Lesung, Vortrag‘‘) ist das Wort Gottes, das dem Propheten Mohammed
(570-632) durch den Engel Gabriel offenbart wurde. Da der Prophet selbst
Analphabet war, gab er dieses Wort Gottes mündlich weiter. Der Koran umfasst 114
Kapitel, die Suren genannt werden. Die wichtigsten Religionsstätte des Islam sind
Mekka und Medina, die in Saudi- Arabien liegen. Mekka ist der Geburtsort des
Propheten Mohammed und mit der Kaaba als zentralem Heiligtum des Islam, das die
Gebetsrichtung (Qibla) bestimmt.
Auf der ganzen Welt gibt es schätzungsweise 1,3 Milliarden Muslime. Das Land mit
der größten muslimischen Bevölkerung ist Indonesien, wo etwa 180 Millionen
Menschen dem muslimischen Glauben angehören. Albanien, Bosnien- Herzegowina
und der Kosovo sind die einzigen europäischen Länder, deren Bevölkerung
mehrheitlich muslimisch ist.
Muslim ist man von Geburt an, ohne dass dafür ein Aufnahmeritual, wie z.B. eine
Taufe, durchgeführt werden muss. Man kann es aber auch werden, indem man zum
Islam übertritt, indem man sich waschen und das Glaubenszeugnis ablegt, und zwar
,,Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah gibt und Mohammed ist sein
Gesandter‘‘.
Muslime glauben an Gott. Es gibt nur einen Gott, denn er ist einzigartig. Nichts kann
mit Gott verglichen werden, er hat keine Mit-oder Nebengötter und auch keinen
Sohn, wie z.B. im Christentum.
Der islamische Glaube basiert auf den 5 Säulen: Das sind 5 Pflichten, die jeder Muslim
erfüllen muss. Die erste Säule ist das Glaubenszeugnis (Asch- Schahada). Die zweite
Säule (-As-Salat) bildet das Gebet. Die dritte Säule (Zakat)verpflichtet den Gläubigen
zur Abgabe eines Teils seinen Vermögens an wohltätige Einrichtungen und
Bedürftige. Die vierte Säule (As-Saum) ist das Fasten zur Tageszeit während des
Ramadan, des neunten Monats des islamischen Jahres. Die fünfte Säule (Al- Haddsch)
ist die Pilgerfahrt nach Mekka, die jeder Muslim einmal in seinem Leben machen
muss.
Im Islam gibt es keinen Papst oder einen vergleichbaren internationalen Amtsträger.
Es gibt jedoch religiöse Anführer oder Gelehrte, die als Spezialisten für die
Offenbarung und Überlieferungen Achtung genießen. Die Ulama (=Gelehrte) gehören
zu einer Berufsgruppe von Gelehrten, die die Gläubigen anleiten. Zu den wichtigsten
Tätigkeiten gehören die Deutung des Korans und des Hadith, die Klärung
theologischer Fragen und solcher, die das islamische Recht betreffen. Dieses Amt
wird traditionell vom Vater an den Sohn weitergegeben.
Imam: Als Imam wird derjenige Gläubige bezeichnet, der das Gebet in der Moschee
anleitet. Frauen können nach traditioneller Auffassung nur als Imame für andere
Frauen tätig sein.
Moschee: Die Moschee betritt man ohne Schuhe. Frauen beten getrennt von
Männern in einem abgetrenten Raum. In der Moschee befinden sich keine Bänke, wie
z.B. in der Kirche, sondern der Gebetsraum ist mit Teppichen ausgelegt, auf denen die
Gläubigen bequem sitzen und knien können. Das rituelle Gebet (arabisch ‫ صالة‬salāt)
soll fünf mal am Tag absolviert werden, vor dem Sonnenaufgang, mittags,
nachmittags, bei Sonnenuntergang und bei Einbruch der Nacht. Vor jedem dieser
Gebete sind eine Ankündigung durch den Gebetsruf und eine rituelle Waschung
verpflichtend. Ebenso soll der Muslim sich vor dem Gebet bewusst machen, dass er
das Gebet nicht aus Routine, sondern aus der Absicht, Gott zu dienen, vollzieht.
Man unterscheidet zwischen Sunniten und Schiiten:
Die Zeit in der sich der Islam zur Weltreligion entwickelte, war geprägt von Streit und
Uneinigkeit von über die Nachfolge Mohammeds. Von den ersten 4 Khalifen
(,,Nachfolger‘‘), die die Rolle des Führers der islamischen Gemeinschaft übernahmen,
wurden drei ermordet. Der letzte dieser gewählten Khalifen war Ali, ein Neffe
Mohammeds, der bei seinem Onkel aufgewachsen war und dessen Tochter Fatima
heiratete. Die Ermordung Alis und seinen Sohn Husain führte zu einem Schisma (Riss)
in der islamischen Gemeinschaft. Die Mehrheit der Muslime, die Sunniten, waren der
Meinung, dass der am besten qualifizierte Gläubige die Nachfolge Mohammeds
antreten solle. Die Schiiten wollten aber, dass die Nachfolge Mohammeds innerhalb
der Familie weitervererbt werden sollte, daher wollten sie Ali als dessen Nachfolger.
Charidschiten: ,,Auszügler‘‘, sind die Anhänger der ältesten religiösen Strömung des
Islam des 7. Jahrhunderts. Sie lehnen sowohl die Legitimation Alis als auch jene
Uthman ibn Affans als Kalif ab und verlangen stattdessen, dass der ,,beste Muslim‘‘
das Khalifenamt erhalten solle, unabhängig von dessen familiärer oder ethnischer
Zugehörigkeit.
Sufismus: Innere Dimension des Islam ist der Sufismus. Der innere Aspekt wird auch
Tariqa, der äüßere Schari’a gennant. Der Wunsch der Sufis ist es, bereits im Diesseits
eine Vereinigung mit Gott zu erfahren und die Tatsache, dass man zum Beschreiten
des Sufi-Pfades unbedingt einen lebenden spirituellen Meister benötigt: z.B. einen
Scheich. Von der othodoxen Seite wird dies jedoch abgelehnt, weil im Islam kein
Mittler zwischen dem Menschen und Gott stehen kann und darf.
Wahhabiten:
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Gründet auf den Lehren von Muhammed ibn Abd al- Wahhabs
Anhäner der Wahhabiya werden Wahhabiten bezeichnet
Konservative und godmatische Richtung des sunnitischen Islams
Soll islamische Lehre authentisch vertreten
Aleviten (aus dem schiitischen Islam entstanden):
Aleviten sind Mitglieder einer auf das 13./14. Jahrhundert entstandenen
Glaubensrichtung. Die Konfession wird als Alevitentum bezeichnet. Der iranische
Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Chomeini bestimmte die Aleviten in den 1970er
Jahren als Teil der schiitischen Gemeinde. Ein besonderes Merkmal der alevitischen
Glaubensvorstellung ist die Vehrehrung für Ali ibn Abu Talib. Bzw. für die auch von
den schiiten vehrerten 12 Imame. 11 wurden ermordet der 12 ,,lebe‘‘ im
Verborgenen weiter bis zu seiner Wiederkehr. Aleviten beten nicht in Moscheen und
legen den Koran wörtlich aus, sondern suchen die Bedeutung hinter den
Offenbarungen . Sie leben nicht nach den 5 Säulen des Islam. Sie beten nicht in
speziellen Räumen oder zu einer bestimmten Zeit. Viele beten wann sie wollen, wie
sie wollen und wo sie wollen und auf die Artm die ihnen persönlich entspricht, da sie
glauben, der innere Bezug des Individuums zu Gott sei das einzig wahre. Im Zentrum
steht daher der Mensch als eigenverantwortliches Wesen. In der alevitischen Lehre
ist die Seele des Menschen unsterblich, sie strebt die vollkommenheit mit Gott an.
Viele Sunniten betrachten die Aleviten nicht als angehörige der islamischen
Gemeinschaft.
Gemeinsamkeiten zwischen den Muslimen, Juden und Christen:
Der Islam, der Judentum und das Christentum sind monotheistische Religionen, also
Religionen in denen es nur einen Gott gibt. In allen drei Religionen glaubt man, dass
Gott den Menschen erschaffen hat. Alle drei Religionen sehen sich als Nachfahren
Abrahams, daher werden sie auch als ,,abrahamitsche Religionen‘‘ bezeichnet.
Was bedeutet Scharia?:
Im Zentrum des Glaubens steht für die Muslime die richtige Handlung. Für viele
Gläubige ist es daher wichtig, ob etwas ,,halal‘‘( erlaubt) oder ,,haram‘‘ (verboten) ist.
Die Scharia (,,der Weg zur Quelle‘‘) umfasst ein breites Spektrum von rituellen
Vorschriften bis hin zu Ge- und Verboten, die das tägliche Leben wie auch
strafrechtliche Fragen betreffen z.B. Straßenraub, Genuss von Alkohol, Diebstahl, etc.
Die Scharia ist kein Buch, schon garnicht ein Gesetzbuch. In den meisten
muslimischen Staaten gibt es eine staatliche Gesetzgebung, die u.a auf den Regeln
der Scharia basiert.
Was bedeutet ,,Dschihad‘‘?
Die Übersetzung von Dschihad als ,,Heiliger Krieg‘‘ ist sachlich falsch, da sie wörtlich
,,Anstrengung‘‘ bedeutet. Für die meisten muslime bedeutet der Dschihad deshalb
keine körperliche oder militärische Gewalt. Er stellt für sie in erster Linie einen
inneren Kampf dar, bei dem es darum geht, der eigenen negativen Empfindungen
und Neigungen Herr zu werden.
Hisbollah: ( ,,Partei Gottes‘‘):
Die Hisbollah ist eine dem Islam zugeordnete libanesische Organisation. Die Anführer
sind geistliche Gelehrte. An ihrer Spitze steht Hassan Nasrallah. Als oberste Autorität
wird Khameini angesehen. Sie enstand als paramilitärische Organisation die durch
den zusammenschluss schiitischer Gruppen entstand. Seit 1992 ist die Hisbollah im
libanesischen Parlament vertreten. Nasrallah ist sowhl Generalsekräter der Partei als
auch Oberbefehlshaber der Hisbollah Milizionäre.
Hamas: (arab.,,Eifer‘‘):
Ist eine sunnitische islamische Palästinenserorganisation, die den Staat Israel
beseitigen will und einen islamisch- theokratischen Staat in Palästina errichten will.
Sie wurde von Ahmed Yasin gegründet. Seit 2007 gilt die Hamas als politische Partei
über den Gazastreifen.
Fundamentalistische Strömungen:
 Gibt es in allen Religionen
 Ursprünglich bezeichnete man als ,,fundamentalismus‘‘ Bestrebungen um
religiöse Erneuerungen in den USA im 19. Und 20. Jahrhundert.
 Grundlagen dafür sind: die Heiligen Schriften und eine strikte Ablehnung
modernen, aufgeklärten Gedankenguts.
 Kennzeichen: Ein Führer verkündet einfache, oft einseitige Botschaften
Anhänger sollen dem Führer mit blindem Eifer und Fanatismus gehorchen,
andersdenkende oder Gläubige werden zu Feinden stilisiert.
Islamischer Fundamentalismus: 1979 stürzte im Iran der islamische Geistliche
Ayatollah Khomeini ( Führer der iranischen Schiiten. Nach dem Sturz des
Schahs(=Kaiser) Reza Pahlewi 1979 errichtete er eine ,,islamische Republik‘‘ im Iran.
Pahlwei musste daraufhin das Land verlassen.) den amerikafreundlichen Kaiser Schah
Reza Pahlewi. Im selben Jahr wurde die ,,islamische Republik‘‘ ausgerufen.
Forderungen:
 Die alleinige Grundlage für die Sitten, die Verwaltung und die Rechtsprechung,
soll der Koran, das heilige Buch des Islam, sein.
 Die Religion bestimmt das Leben der Gesellschaft
 Die Anwendung der Scharia
…
Für die Christen ist Jerusalem die Stadt, in der Jesus gekreuzigt wurde und darum
schon seit dem Mittelalter ein wichtiger Wallfahrtsort. Die Juden sehen Jerusalem als
die alte und neue Haupstadt Israels. Aber auch für Muslime hat Jerusalem eine
besondere Bedeutung: nach Mekka und Medina ist sie die dritt wichtigste Stadt,
vorallem weil der Prophet Mohammed seine nächtliche Reise auf dem geflügelten
Esel Buraq unternommen hat. In Jerusalem stehen 2 wichtige islamische Heiligtümer
direkt nebeneinander: die Al-Aksa Moschee und der Felsendom (Gedenkstätte). Im
Felsendom kann man einen Fußabdruck Mohammeds sehen, den er hinterließ, kurz
evor er bei seiner nächtlichen Reise in den Himmel aufstieg.
Zu der nächtlichen Reise: In einer Koransure wird auf eine nächtliche Reise
angespielt, die der Prophet Mohammed nach Jerusalem gemacht hat. Er ritt dabei auf
einem mythischen Tier, dem pferdeähnlichen geflügelten Reittier Buraq- ein Name
der nicht im Koran, wohl aber im Hadith genannt wird. Der Engel Gabriel brachte
Mohammed nach Jerusalem, wo er Buraq mit einem Seil an einem Ring in der
Westmauer festband. Nach dem Gebet saß Mohammed dann wieder auf und Buraq
erhob sich mit ihm in die Luft. Viele gläubige Muslime sind jedoch der Meinung, dass
Mohammed diese Reise nicht physich unternommen hat, sondern nur im Geiste.
Al-Kaida (arab. ,,Die Basis‘): ist keine zentral geleitete Partei. Es handelt sich vielmehr
um ein internationales Netzwerk unabhängiger Gruppen, die miteinander in
Verbindung stehen und evtl. auch dieselbe radikale islamistische Ideologien teilen. AlKaida entstand als Kampfeinheit während des Krieges in Afghanistan (1979-1989). Im
Krieg schlossen sich radikale Gruppierungen zu Mudschaheddin, was ,,Kämpfer‘‘
bedeutet zusammen. Die Mudschaheddin kämpften mit Unterstützung der
amerikanischen CIA und dem pakistanischen Geheimdienst gegen die damalige
kommunistische Regierung und die Sowjettruppen im Land. Der Sieg über eine nicht
islamische Großmacht bracht bin Laden auf die Idee, mit ein paar Gleichgesinnten AlKaida zu gründen.
Seit den Selbstmordanschlägen des 11.09.2001 in New York ( world trade center) und
Washington ist Al-Kaida auf der ganzen Welt bekannt. Fast 3000 Menschen kamen
bei den Anschlägen ums Leben. Drei Jahre zuvor hatte bin Laden zu einer
,,islamischen Weltrevolution‘‘ aufgerufen, zur Befreiung der Al-Akso Moschee in
Jerusalem sowie der Städte Mekka und Medina und zum Dschihad gegen alle
fremden Truppen in islamischen Ländern. Bin Laden hatte versucht einen weltweiten
religiösen Konflikt anzuzetteln, einen universalen Dschihad gegen den Westen, gegen
Israel und gegen das saudische Königshaus.
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