Material 1: Sekundarstufe II (Onlineergänzung) Versuchsaufbau und Ablauf Material Kanister o.ä. zum Wassertransport (5-10 l Volumen), Weißschale, Petrischalen (ab 9 cm Durchmesser), kleine Aquarien, durchsichtige Plastikgefäße, Futter aus dem Zoofachhandel (rote oder weiße Mückenlarven, Daphnien), Federstahlpinzetten, Permanentmarker, Stoppuhr/Timer Vorbereitung an den Gewässern 1. Fangen Sie mit Hilfe eines Küchensiebs Libellenlarven aus zwei ausgesuchten Gewässern (eines ohne Fische und eines mit Fischen). Bewegen Sie dazu das Sieb zügig durch das Wasser, die Wasservegetation und das Sediment. Suchen Sie anschließend je 20 vergleichbare große Larven aus beiden Gewässern aus, die einem der beiden Typen auf Abb. 2 entsprechen. 2. (Optional) Versuchen Sie die Libellenlarven bis zur Gattung zu bestimmen. Benutzen Sie dazu einen geeigneten Bestimmungsschlüssel. 3. Füllen Sie das Transportgefäß für die Larven nur zu 1/3 mit Wasser, damit aus der Luft ausreichend Sauerstoff für die Larven in das Wasser nachdiffundieren kann. Entnehmen Sie zusätzlich pro Gewässer 5-10 l Wasser für die Hälterung der Larven in der Schule. Durchführung in der Schule 1. Bereiten Sie Versuchsgefäße entsprechend der Größe der Larven wie folgt vor: Zeichnen Sie auf den Boden der Gefäße oder auf einem Blatt Papier/Pappe, das unter das Gefäß gelegt wird, ein Raster auf. Die Länge der Rasterzellen sollte dabei die anderthalbfache bis doppelte Körperlänge der Larven betragen (Abb. 3). Beschriften Sie die Rasterzellen, so dass jede Zelle eindeutig zugeordnet werden kann. Befüllen Sie die Hälfte der Gefäße mit Wasser aus dem Fischteich und die andere Hälfte mit Wasser aus dem Teich ohne Fische. Folgen Sie dem Versuchsdesign in Abb. 1 und setzen die Larven entsprechend in die Gefäße. Denken Sie daran, die Gefäße genau mit den Informationen zu Herkunft, Medium und Futter zu beschriften. 3. Lassen Sie den Larven mindestens 15 Minuten Zeit, sich an ihr neues Umfeld zu gewöhnen. Beobachten Sie die Larven während dieser Zeit und achten besonders darauf, wie sie sich bewegen. Anschließend kann der eigentliche Versuch beginnen. 4. Nehmen Sie eine Stoppuhr/ Timer und schreiben nach jeder Minute auf, in welcher Rasterzelle sich die Larve befindet und was sie gerade tut (laufen, sitzen, fressen). Alternativ können Sie auch die Bewegungen der Larven zählen, beispielsweise anhand der Beinbewegungen. Hierfür können Sie auch eine Videokamera benutzen. Alle Gruppen müssen exakt die gleiche Methode benutzen. 5. Der Versuch soll insgesamt 15 Minuten dauern. Achten Sie darauf, sich während der Datenaufnahme nicht zu viel und zu rasch zu bewegen, damit das Verhalten der Larve nicht beeinflusst wird. 6. Rechnen Sie für jede Larve die Aktivität aus, indem Sie die Anzahl der Rasterzellen zählen, die die Larve durchlaufen hat oder die Anzahl der Bewegungen, die die Larve vollführt hat. Berechnen Sie anschließend den Mittelwert und Varianz der Aktivität der fünf Larven für jeden der acht Versuchsansätze. Vergleichen Sie die Mittelwerte und Varianzen und diskutieren die gefundenen Ergebnisse. Bearbeiter: Datum: Libellengattung: Bemerkungen: Zeit [min] 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Larvennr.__ Rasterzelle Herkunft der Larven: Medium Mit Futter ja/ nein: Aktivität Bemerkung Larvennr._ Rasterzelle Aktivität Bemerkung Tabelle 1: Formblatt für das Experiment „Slow versus fast lifestyle“. Als Aktivitäten der Großlibellenlarven werden laufen, sitzen und fressen unterschieden. Abb. 1 Versuchsdesign des Experiments „Slow versus fast lifestyle“. Der gesamte Kurs bearbeitet das Experiment gemeinsam. Abb. 2 Zwei Großlibellenlarven im Vergleich: links eine Larve der Gattung Orthetrum und rechts eine Larve der Gattung Anax (Foto: Kathrin Jäckel). Abb. 3 Beispiel für ein Versuchsgefäß mit Rasterzellen. In diesem Versuchsgefäß kann die Aktivität der Libellenlarven ermitteln werden (Foto: Kathrin Jäckel).