Das Wort wurde Fleisch Die Ligonier

Werbung
Das Wort wurde Fleisch
Die Ligonier-Erklärung zur Christologie
Vorwort:
Wer ist Jesus? Fast jeder Erwachsene hat sich irgendeine Meinung über Jesus
gebildet. Diese kann oberflächlich, uninformiert oder völlig häretisch sein. Jedoch
zählt die Wahrheit über Jesus, nicht eine bloße Meinung … und sie zählt ewig.
Wer sich Christ nennt, bekennt damit, dass er Christus als sein Jünger nachfolgt.
Er hat eine Christologie – eine Lehre von Christus –, die seine Auffassung von
Christus widerspiegelt. Diese Christologie kann stillschweigend oder deutlich zum
Ausdruck gebracht werden. Sie kann die Tiefe der biblischen Offenbarung und die
historische Reflektion der Christen über die Schrift widerspiegeln oder sie kann
ausgedacht und vom Wort abgekoppelt sein. Doch bei keinem bekennenden
Christen fehlt eine Christologie. Da für das Christentum die Nachfolge Christi von
zentraler Bedeutung ist, hat die Kirche jahrhundertelang darum gerungen, den
Christus der Geschichte und der Schrift zu verkündigen, nicht den Christus
unserer Fantasie. In solchen historischen Glaubensbekenntnissen wie dem
Bekenntnis
von
Nicäa,
der
Erklärung
von
Chalcedon,
dem
Heidelberger
Katechismus und dem Westminster Bekenntnis haben Christen die biblische
Lehre über Christus formuliert. Heute werden diese Stellungnahmen oft
vernachlässigt und missverstanden, was zu einer weit verbreiteten Verwirrung
über die Person und das Werk Christi führt. Die Ligonier-Erklärung versucht zur
Ehre Christi und zur Erbauung der Seinen die historische, altkirchliche, biblische
Christologie der Gemeinde in einer Form zusammenzufassen, die man einfach
bekennen kann und die hilft, den beständigen Glauben der Kirche zu lehren und
die als allgemeines Bekenntnis dienen kann, um das sich die Gläubigen aus
verschiedenen Kirchen für die gemeinsame Mission scharen können. Diese
Erklärung
über
die
Christologie
ist
kein
Ersatz
für
die
historischen
Glaubensbekenntnisse und Erklärungen der Kirche, sondern eine Ergänzung, die
ihre gemeinsame Lehre darüber ausdrückt, wer Christus ist und was er getan
hat. Möge Christus sie für sein Reich gebrauchen.
Im Namen des fleischgewordenen Sohnes Gottes, unseres Propheten, Priesters
und Königs,
R.C. Sproul, im Frühjahr 2016
Das Wort wurde Fleisch
Wir bekennen das Geheimnis und das Wunder,
dass Gott Fleisch wurde
und freuen uns über unser großes Heil
durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Mit dem Vater und dem Heiligen Geist
schuf der Sohn alle Dinge,
erhält er alle Dinge,
und macht alle Dinge neu.
Er ist wahrer Gott
und wurde ein wahrer Mensch,
zwei Naturen in einer Person.
Er wurde von der Jungfrau Maria geboren
und lebte unter uns.
Gekreuzigt, gestorben und begraben,
stand er am dritten Tag vom Tod auf,
fuhr in den Himmel auf
und wird wiederkommen
in Herrlichkeit und zum Gericht.
Für uns
hielt er das Gesetz,
sühnte für die Sünde
und besänftigte Gottes Zorn.
Er nahm unsere schmutzigen Lumpen
und gab uns
das Gewand seiner Gerechtigkeit.
Er ist unser Prophet, Priester und König,
er baut seine Gemeinde,
er tritt für uns ein
und herrscht über alle Dinge.
Jesus Christus ist Herr;
wir preisen seinen heiligen Namen für immer.
Amen.
Was wir bekennen und verwerfen
mit Beweisen aus der Schrift
Artikel 1
Wir bekennen, dass Jesus Christus die Inkarnation des ewigen Wortes Gottes,
oder des Logos, in der Geschichte ist. Er ist die zweite Person der heiligen
Dreieinigkeit.1
Wir verwerfen, dass Jesus nur ein Mensch oder eine Erfindung der frühen
christlichen Kirche war.
1
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine
Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und
Wahrheit (Joh 1,1.14). Siehe auch Psalm 110,1; Matthäus 3,17; 8,29; 16,16;
Markus 1,1.11; 15,39; Lukas 22,70; Johannes 1,14; 10,30; 14,1; 20,28; Galater
4,4; Philipper 2,6; Kolosser 2,9; Hebräer 5,7; 1.Johannes 5,20.
Artikel 2
Wir bekennen, dass die göttliche Natur Jesu wesenseins (homoousios) und
deshalb gleichrangig und genauso ewig wie der Vater und der Heilige Geist ist.2
Wir verwerfen, dass Jesus nur „ähnlich wie Gott“ ist (homoiousious) oder dass er
von dem Vater nur als sein Sohn „adoptiert“ wurde.
Artikel 3
Wir bekennen, zusammen mit dem Bekenntnis von Nicäa und Chalcedon, dass
Jesus Christus sowohl wahrer Gott als auch wahrer Mensch ist, zwei Naturen
vereint in einer göttlichen Person.3
Wir verwerfen, dass Jesus nur der Erscheinung nach ein Mensch war, und wir
verwerfen, dass Jesus in irgendeiner Weise geringer als Gott ist.
Artikel 4
Wir bekennen mit dem Bekenntnis von Chalcedon, dass die beiden Naturen
Christi in seiner einen göttlichen Person unvermischt, ungewandelt, ungetrennt
und
ungeschieden
vereint
sind,
beide
Naturen
behalten
ihre
eigenen
Eigenschaften.4
2
So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (Mt 28,19). Siehe auch
Johannes 3,15-16; 4,14; 6,54; 10,28; Römer 5,21; 6,23; 2.Korinther 13,13;
Epheser 2,18; 2.Timotheus 1,9; 1.Petrus 5,10; Judas 21.
3
Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig (Kol 2,9). Siehe auch
Lukas 1,35; Johannes 10,30; Römer 9,5; 1.Timotheus 3,16; 1.Petrus 3,18.
4
Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des
lebendigen Gottes! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du,
Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart,
sondern mein Vater im Himmel! (Mt 16,16-17). Siehe auch Lukas 1,35.43;
Johannes 1,1.3; 8,58; 17,5; Apostelgeschichte 20,28; Römer 1,3; 4,1; 9,5;
2.Korinther 8,9, Kolosser 2,9; 1.Timotheus 3,16; 1.Petrus 3,18; Judas 4;
Offenbarung 1,8.17; 22,13.
Wir verwerfen, dass eine Unterscheidung der beiden Naturen bedeutet, sie zu
trennen.
Artikel 5
Wir bekennen die hypostatische Union, dass bei der Inkarnation sowohl die
göttliche als auch die menschliche Natur ihre Eigenschaften behalten und
bewahrt bleiben.5
Wir verwerfen, dass die menschliche Natur von Jesus göttliche Eigenschaften
hatte; wir verwerfen, dass die göttliche Natur der menschlichen Natur göttliche
Eigenschaften vermittelte; und wir lehnen ab, dass Jesus eine seiner göttlichen
Eigenschaften ablegte oder aufgab, als er sich in der Inkarnation „entäußerte“.
Artikel 6
Wir bekennen, dass Jesus das vollkommene und höchste Bild Gottes ist und dass
es auf echte Weise menschlich ist, wenn man diesem Bild gleichgestaltet wird.6
Wir verwerfen, dass die menschliche Natur Jesu eine reine Erscheinung war oder
dass sie nur Fleisch und Knochen zu sein „schien“ (Doketismus).
Artikel 7
5
[Nämlich das Evangelium] von seinem Sohn, der hervorgegangen ist aus dem
Samen Davids nach dem Fleisch und erwiesen ist als Sohn Gottes in Kraft nach
dem Geist der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten, Jesus Christus,
unseren Herrn (Röm 1,3-4). Siehe auch Matthäus 9,10; 16,16; 19,28; Johannes
1,1; 11,27.35; 20,28; Römer 9,5; Epheser 1,20-22; Kolosser 1,16-17; 2,9-10;
1.Timotheus 3,16; Hebräer 1,3.8-9; 1.Petrus 3,18; 2.Petrus 1,1.
6
Dieser ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene, der über
aller Schöpfung ist. Denn in ihm ist alles erschaffen worden, was im Himmel und
was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder
Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alles ist durch ihn und für ihn
geschaffen (Kol 1,15-16). Siehe auch Römer 8,29; 2.Korinther 4,4-6; Epheser
4,20-24; Hebräer 1,3-4.
Wir
bekennen,
dass
Christus
ganz
Mensch
war
und
alle
natürlichen
Begrenzungen und gewöhnlichen Schwächen der menschlichen Natur besaß und
dass er außer in der Sünde in jeder Hinsicht uns gleich war.7
Wir verwerfen, dass Jesus sündigte, und wir lehnen jede Ansicht ab, die glaubt,
dass Jesus nicht wirklich Leiden, Versuchung und Härten erduldete. Wir
verwerfen auch die Ansicht, dass die Sünde den wahren Menschen angeboren ist
oder die Sündlosigkeit Jesu damit unvereinbar ist, dass er wahrer Mensch ist.
Artikel 8
Wir bekennen, dass der historische Jesus in seiner Menschheit durch die Kraft
des Heiligen Geistes sowohl übernatürlich vom Wesen her empfangen wurde als
auch von der Jungfrau Maria geboren wurde.8
Wir verwerfen, dass Jesus seine göttliche Natur von Maria bekam oder dass seine
Sündlosigkeit auf irgendeine Weise von ihr stammte.
Artikel 9
Wir bekennen, dass Jesus der zweite oder neue Adam ist, der in jeder Weise
seine Aufgabe erfüllte, wo der erste Adam versagte.9
7
Daher musste er in jeder Hinsicht den Brüdern ähnlich werden, damit er ein
barmherziger und treuer Hohepriester würde in dem, was Gott betrifft, um die
Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht
wurde, kann er denen helfen, die versucht werden (Hebr 2,17-18). Siehe auch
Micha 5,1; Lukas 2,52; Römer 8,3; Galater 4,4; Philipper 2,5-8; Hebräer 7,15.
8
Im sechsten Monat aber wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt Galiläas
namens Nazareth gesandt, zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Mann
namens Joseph, aus dem Haus Davids; und der Name der Jungfrau war Maria
(Lk 1,26-27). Siehe auch Matthäus 1,23; Lukas 1,31.35; Römer 1,3; Galater 4,4.
9
Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist
und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist,
weil sie alle gesündigt haben (denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der
Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt.
Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit
Wir verwerfen, dass Jesus von Adam die Auswirkungen oder Folgen von Adams
Fall erbte oder dass er in seiner Menschlichkeit die Verdorbenheit der Erbsünde
hatte.
Artikel 10
Wir bekennen, dass Jesus die Forderungen des Gesetzes vollkommen sowohl
durch seinen aktiven als auch durch seinen passiven Gehorsam erfüllte und
durch sein sündloses Leben und seinen Tod am Kreuz die Strafe für unsere
Sünden trug.10
einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild
dessen ist, der kommen sollte. Aber es verhält sich mit der Gnadengabe nicht
wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des einen die vielen
gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk
durch den einen Menschen Jesus Christus in überströmendem Maß zu den vielen
gekommen. Und es verhält sich mit dem Geschenk nicht so, wie mit dem, was
durch den einen kam, der sündigte. Denn das Urteil [führt] aus der einen
[Übertretung] zur Verurteilung; die Gnadengabe aber [führt] aus vielen
Übertretungen zur Rechtfertigung. Denn wenn infolge der Übertretung des einen
der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wie viel mehr werden die, welche
den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen, im
Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!) Also: wie nun durch die
Übertretung des einen die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch
durch die Gerechtigkeit des einen für alle Menschen die Rechtfertigung, die
Leben gibt. Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die
vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam
des einen die vielen zu Gerechten gemacht. Das Gesetz aber ist daneben
hereingekommen, damit das Maß der Übertretung voll würde. Wo aber das Maß
der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden, damit,
wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche durch
Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn (Röm 5,1221). Siehe auch 1.Korinther 15,22.45-49; Epheser 2,14-16.
10
Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu
Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des einen
Wir verwerfen, dass Jesus es an irgendeiner Stelle versäumt hat, dem Gesetz
Gottes zu gehorchen oder Gottes Gesetz verworfen hat.
Artikel 11
Wir bekennen, dass Jesus der einzige Mittler zwischen Gott und dem Menschen
ist.11
Wir verwerfen, dass Gott irgendwelche anderen Inkarnationen hatte oder haben
wird oder es andere menschliche Mittler des Heils außer den Herrn Jesus Christus
gibt oder geben wird. Wir verwerfen außerdem jedes Mittel des Heils neben
Christus alleine.
Artikel 12
Wir bekennen, dass Jesus am Kreuz stellvertretende Sühne für die Sünde bewirkt
und Gottes Zorn und Gerechtigkeit zufriedengestellt hat.12
Wir verwerfen, dass der Tod Christi nur ein Vorbild oder bloß ein Sieg über Satan
oder die Zahlung eines Lösegeldes an ihn war.
die vielen zu Gerechten gemacht (Röm 5,19). Siehe auch Matthäus 3,15;
Johannes 8,29; 2.Korinther 5,21; Philipper 2,8; Hebräer 5,8.
11
Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der
Mensch Christus Jesus (1.Tim 2,5). Siehe auch Hiob 33,23-28; Johannes 14,6;
Hebräer 9,15; 12,24.
12
Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben
an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft
ließ, die zuvor geschehen waren, als Gott Zurückhaltung übte, um seine
Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und
zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist (Röm 3,25-26).
Siehe auch Jesaja 53, Römer 5,6.8.15; 6,10; 7,4; 8,34; 14,9.15; 1.Korinther
15,3.14-15; Epheser 5,2; 1.Thessalonicher 5,10; 2.Timotheus 2,11; Hebräer
2,17; 9,14-15; 10,14; 1.Petrus 2,24-25; 3,18; 1.Johannes 2,2; 4,10.
Artikel 13
Wir bekennen, dass unsere Sünde Christus zugerechnet und uns im Glauben
seine Gerechtigkeit angerechnet wird, weil Christus ein Leben im Gehorsam
führte und in den Tod ging.13
Wir verwerfen, dass unsere Sünde nur übersehen oder übergangen wird, und wir
verwerfen auch, dass uns Christi Gerechtigkeit nicht angerechnet wird.
Artikel 14
Wir bekennen die Lehre von der Rechtfertigung allein aus Glauben, dass ein
Sünder allein durch den Glauben an die Person und das Werk Christi alleine vor
Gott als gerecht erklärt wird ohne irgendeinen persönlichen Verdienst oder
eigene Werke. Wir bekennen weiter, dass es eine Ablehnung des Evangeliums
ist, wenn man die Lehre von der Rechtfertigung allein aus Glauben ablehnt.14
Wir verwerfen, dass wir auf der Grundlage irgendeiner uns eingegossenen Gnade
gerechtfertigt werden, und wir verwerfen, dass wir nur gerechtfertigt werden,
wenn wir in uns selbst eine innewohnende Gerechtigkeit erlangt haben oder dass
wir aufgrund unsere Treue irgendeine zukünftige Rechtfertigung erlangen.
Artikel 15
Wir bekennen, dass Jesus am dritten Tag von den Toten auferstanden ist und
dass er von vielen leibhaftig gesehen wurde.15
13
Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht,
damit wir in ihm [zur] Gerechtigkeit Gottes würden (2.Kor 5,21). Siehe auch
Matthäus 5,20; Römer 3,21-22; 4,11; 5,18; 1.Korinther 1,30; 2.Korinhter 9,9;
Epheser 6,14; Philipper 1,11; 3,9; Hebräer 12,23.
14
Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott
durch unseren Herrn Jesus Christus (Röm 5,1). Siehe auch Lukas 18,14; Römer
3,24; 4,5; 5,10; 8,30; 10,4.10; 1.Korinther 6,11; 2.Korinther 5,19.21; Galater
2,16-17; 3,11.24; 5,4; Epheser 1,7; Titus 3,5.7.
15
Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe,
nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und
Wir verwerfen, dass er nur scheinbar gestorben ist oder dass nur sein Geist
überlebt hat oder dass seine Auferstehung nur in den Herzen seiner Nachfolger
stattfand.
Artikel 16
Wir bekennen, dass Jesus der Erstling der Auferstehung ist, dass er die Sünde
und auch den Tod besiegt hat und dass auch wir zu einem neuen Leben
auferstehen werden.16
Wir verwerfen, dass der Herrlichkeitsleib Jesu ein vollkommen neuer und anderer
Leib als der war, der in das Gartengrab gelegt wurde, und wir lehnen weiter ab,
dass unsere Auferstehung nur eine geistliche oder symbolische Realität ist.
Artikel 17
Wir bekennen, dass Jesus zu seinem Thron im Himmel zur Rechten Gottes des
Vaters auffuhr, dass er jetzt als König herrscht und dass er sichtbar in Macht und
Herrlichkeit wiederkommen wird.17
dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach
den Schriften, und dass er dem Kephas erschienen ist, danach den Zwölfen
(1.Kor 15,3-5). Siehe auch Jesaja 53; Matthäus 16,21; 21,1-5; 26,32; 28,1-10;
Lukas 24,50-51; Johannes 3,13; 20,17; 21,14; Apostelgeschichte 1,9-11;
2,25.32; 3,15.26; 4,10; 5,30; 10,40; Römer 6,9-10; Epheser 4,8-10; 1.Petrus
2,24-25.
16
Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben, ein für alle Mal;
was er aber lebt, das lebt er für Gott (Röm 6,10). Siehe auch Römer
5,10.12.14.17; 6,4.8.11; 10,9; 1.Korinther 15,20.23.55; 2.Korinther 1,9; 3,7;
4,10-11; Epheser 2,6; Kolosser 2,12; 2.Thessalonicher 2,13; Hebräer 2,9.14;
1.Johannes 3,14; Offenbarung 14,4; 20,14.
17
Da fragten ihn die, welche zusammengekommen waren, und sprachen: Herr,
stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her? Er aber sprach
zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der
Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat; sondern ihr werdet Kraft
empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet
Wir verwerfen, dass Jesus sich in Bezug auf seine Wiederkunft irrte oder seine
Herrschaft auf eine Zeit in der Zukunft verschoben worden ist.
Artikel 18
Wir bekennen, dass Jesus an Pfingsten seinen Geist ausgoss und er in dieser
gegenwärtigen Zeit seine Gemeinde baut, von der er das Oberhaupt und der
alleinige König ist.18
Wir verwerfen, dass Jesus in dem Bischof von Rom einen Stellvertreter einsetzte
oder dass irgendjemand außer Jesus Christus das Haupt oder der König der
Gemeinde sein kann.
Artikel 19
Wir bekennen die Mittlerrolle von Jesus als Prophet, Priester und König (munus
triplex).19
meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das
Ende der Erde! Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen
emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg. Und als sie
unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei
Männer in weißer Kleidung bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was
steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den
Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie
ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen! (Apg 1,6-11). Siehe auch Lukas
24,50-53; Apostelgeschichte 1,22; 2,33-35; Epheser 4,8-10; 1.Timotheus 3,16.
18
Und er hat alles seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der
Gemeinde gegeben (Eph 1,22). Siehe auch 1.Korinther 11,3-5; Epheser 4,15;
5,23; Kolosser 1,18.
19
Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den
Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns
geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn
hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit
und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner
Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich
Wir verwerfen, dass das Werk Christi nur auf das Amt des Propheten, Priesters
oder Königs reduziert werden kann.
Artikel 20
Wir bekennen, dass Jesus als Prophet Gottes Willen verkündigte, zukünftige
Ereignisse prophezeite und selbst die Erfüllung von Gottes Verheißungen ist.20
Wir verwerfen, dass Jesus jemals eine falsche Prophetie oder ein falsches Wort
gesagt hat oder es versäumt hat oder versäumen wird, alle Prophetien über ihn
selbst zu erfüllen.
Artikel 21
Wir
bekennen,
dass
Jesus
unser
großer
Hohepriester
nach
der
Weise
Melchisedeks ist, der für uns ein vollkommenes Opfer dargebracht hat und weiter
vor dem Vater für uns eintritt.21
selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt. Und er ist
um so viel erhabener geworden als die Engel, als der Name, den er geerbt hat,
ihn
auszeichnet
vor
ihnen.
Siehe
auch
Lukas
1,33;
Johannes
1,1-14;
Apostelgeschichte 3,22; Kolosser 1,15; Hebräer 5,5-6.
20
Und nun, ihr Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie
auch eure Obersten; Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner
Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese
Weise erfüllt. So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt
werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen und er
den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus, den der Himmel
aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon
Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.
Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: „Einen Propheten wie mich wird euch der
Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem,
was er zu euch reden wird“ (Apg 3,17-22). Siehe auch Matthäus 20,17; 24,3;
26,31.34.64;
Markus
1,14-15;
Lukas
4,18-19;
1.Korinther 1,20; Hebräer 1,2; Offenbarung 19,10.
Johannes
13,36;
21,22;
Wir verwerfen, dass Jesus, der aus dem Stamm Juda und nicht vom Stamm Levi
ist, nicht geeignet ist, als unser Priester zu dienen. Wir verwerfen die Lehre, dass
Christus sich selbst in der Messe als Opfer und auch Priester fortwährend zum
Opfer darbringt. Wir verwerfen weiter, dass Christus erst im Himmel Priester
wurde und auf der Erde kein Priester war.
Artikel 22
Wir bekennen, dass Jesus als König jetzt und für immer ganz und gar über alle
irdischen und übernatürlichen Mächte herrscht.22
Wir verwerfen, dass das Reich Jesu ein rein politisches Reich in dieser Welt war
und wir verwerfen auch, dass ihm alle irdischen Herrscher keine letztendliche
Rechenschaft schuldig sind.
21
Denn nicht in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, in eine Nachbildung des
wahrhaftigen, ist der Christus eingegangen, sondern in den Himmel selbst, um
jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen; auch nicht, um sich selbst
oftmals [als Opfer] darzubringen, so wie der Hohepriester jedes Jahr ins
Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut, denn sonst hätte er ja oftmals leiden
müssen von Grundlegung der Welt an. Nun aber ist er einmal offenbar geworden
in der Vollendung der Weltzeiten zur Aufhebung der Sünde durch das Opfer
seiner selbst. Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben,
danach aber das Gericht, so wird Christus, nachdem er sich einmal zum Opfer
dargebracht hat, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen, zum zweiten Mal
denen erscheinen, die auf ihn warten, nicht wegen der Sünde, sondern zum Heil
(Hebr 9,24-28). Siehe auch Johannes 1,36; 19,28-30; Apostelgeschichte 8,32;
1.Korinther 5,7; Hebräer 2,17-18; 4,14-16; 7,25; 10,12.26; 1.Petrus 1,19;
Offenbarung 5,6.8.12-13; 6,1.16; 7,9-10.14.17; 8,1; 12,11; 13,8.11; 15,3.
22
Denn er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat (1.Kor
15,25). Siehe auch Psalm 110; Matthäus 28,18-20; Lukas 1,32;
2,11;
Apostelgeschichte 1,16; 2,25.29.34; 4,25; 13,22.34.36; 15,16; Römer 1,3;4,6;
2.Timotheus 2,8; Hebräer 4,7; Offenbarung 3,7; 5,5; 22,16.
Artikel 23
Wir bekennen, dass Jesus Christus in Herrlichkeit wiederkommen wird, um alle
Menschen zu richten, und schließlich all seine Feinde besiegen, den Tod
vernichten und einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, in denen
Gerechtigkeit herrschen werden.23
Wir verwerfen, dass seine endgültige Wiederkunft 70 n.Chr. war und dass sein
Kommen und die begleitenden Ereignisse rein symbolisch verstanden werden
müssen.
Artikel 24
Wir bekennen, dass die, die an den Namen Jesu glauben, in sein ewiges Reich
aufgenommen werden, diejenigen aber, die nicht an Jesus glauben, eine ewige
erfahrbare Strafe in der Hölle erleiden werden.24
Wir verwerfen, dass am Ende alle gerettet werden (Universalismus). Wir lehnen
weiter ab, dass diejenigen, die ohne Glauben an Christus sterben, vollständig
vernichtet werden (Annihilationismus).
23
Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen, dass er
der von Gott bestimmte Richter der Lebendigen und der Toten ist (Apg 10,42).
Siehe auch Johannes 12,48; 14,3; Apostelgeschichte 7,7; 17,31; 2.Timotheus
4,1.8.
24
Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden alle
Ärgernisse und die Gesetzlosigkeit verüben aus seinem Reich sammeln und
werden
sie
in
den
Feuerofen
werfen;
dort
wird
das
Heulen
und
das
Zähneknirschen sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im
Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat zu hören, der höre! (Mt 13,41-43). Siehe auch
Jesaja 25,6-9; 65,17-25; 66,21-23; Daniel 7,13-14; Matthäus 5,29-30; 10,28;
18,8-9; Markus 9,42-49; Lukas 1,33; 12,5; Johannes 18,36; Kolosser 1,13-14;
2.Thessalonicher 1,5-10; 2.Timotheus 4,1.18; Hebräer 12,28; 2.Petrus 1,11;
2,4; Offenbarung 20,15.
Artikel 25
Wir bekennen, dass Jesus, wenn er alle seine Feinde besiegt hat, das Reich
seinem Vater übergeben wird; dass Gott in dem neuen Himmel und der neuen
Erde alles in allem sein wird; und dass die Gläubigen Christus von Angesicht
sehen, wie er gemacht und sich für immer an ihm freuen werden.25
Wir verwerfen, dass dieser zukünftige Stand nur geistlich oder nur symbolisch ist
oder dass es für die Menschheit irgendeine andere Hoffnung oder irgendeinen
anderen Namen oder Weg gibt, auf dem das Heil gefunden werden kann, außer
alleine in Jesus Christus.
25
Danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, wenn
er jede Herrschaft, Gewalt und Macht beseitigt hat. Denn er muss herrschen, bis
er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod
beseitigt. Denn „alles hat er seinen Füßen unterworfen“. Wenn es aber heißt,
dass ihm alles unterworfen ist, so ist offenbar, dass derjenige ausgenommen ist,
der ihm alles unterworfen hat. Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann
wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat,
damit Gott alles in allen sei. Siehe auch Jesaja 65,17; 66,22; Philipper 2,9-11;
2.Petrus 3,13; 1.Johannes 3,2-3; Offenbarung 21,1-5; 22,1-5.
Herunterladen