Abendgebet Teresa von Avila 1.Lied: Ihr Freunde Gottes 2. Hinführung: Wir lassen den Tag wieder zurück und schließen ihn ab. Ich möchte heute die abendlichen Gedanken der hl. Teresa von Avila widmen, deren Gedenktag die Kirche diese Woche gefeiert hat. 20 jährig trat sie in ein Karmeliterkloster ein, wo sie schwer erkrankt ist. 3 Jahre lang war sie bewegungsunfähig, so dass sie oft für tot gehalten wurde. In dieser Starre, die ihren Körper überfallen hatte, lernte sie das innere Gebet. Ein Gebet, das nicht mit Worten gebetet wird, wie wir es gewohnt sind, sondern in dem nur das Herz betet, weil es Gott zugewandt ist. Nach ihrer Heilung trachtete sie nach einem ernsthafteren Ordensleben. 1560 legte sie das Gelübde ab, immer das Vollkommenere zu tun. Theresa zog durch ganz Spanien, um die Klöster des Karmeliterordens zu reformieren. Sie stieß dabei auf heftigen Widerstand ihrer geistlichen Schwestern, die das angenehme Leben nicht aufgeben wollten. Die 17 Klöster, die sie gründete oder reformierte, nannten sich die Unbeschuhten Karmelitinnen. Aber auch in ihrem Inneren ereignet sich viel. Immer wieder wurde sie mit Visionen gestärkt, dann schrieb sie ihr großes geistliches Werk: Die innere Burg: „Ich möchte unsere Seele als eine Burg betrachten, die ganz aus einem Diamant oder einem sehr klaren Kristall besteht und in der es viele Gemächer gibt, gleichwie im Himmel viele Wohnungen sind.“ Mit diesem Bild beginnt Teresa ihr Buch, in dem sie den Weg der Seele zu Gott zu beschreibt. Denn wie ein König im innersten Palast seiner Burg, so wohnt Gott im Innersten der menschlichen Seele. Doch der Mensch weiß nichts von diesem großen Reichtum in seinem Inneren. Er treibt sich außerhalb der Burg herum und kennt sich selber nicht. Erst wenn er bereit ist, sich nach innen zu wenden, beginnt der Weg.“ Ja, der Mensch weiß nichts vom großen Reichtum in seinem Inneren und treibt sich deshalb außerhalb der Burg herum. Den ganzen Tag lang haben wir uns vielleicht nur außerhalb der Burg herumgetrieben. Jetzt am Abend wollen wir uns nach innen wenden, zum Reichtum in uns, und unser Herz zu ihm sprechen lassen. 3. Lied: Herr, bleibe bei uns 4. Gotteswort: Röm 8,22-27: Wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis heute seufzt und in Geburtswehen liegt. Wir aber sind gerettet, doch in der Hoffnung. Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Wie kann man etwas erhoffen, was man sieht? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld. So nimmt sich der Geist unserer Schwachheit an, denn wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was der Geist will. Wort des lebendigen Gottes. 5. Gedanken: Die Schöpfung liegt bis heute in Geburtswehen, sagt Paulus. Auch wir liegen in Geburtswehen, wir sind lange noch nicht fertig, lange noch nicht ausgebacken. Die Schwestern, die geglaubt haben, sie seien schon fertig und ausgebacken im geistlichen Leben, die waren eine große Belastung für Teresa bei der Erneuerung des geistlichen Lebens. Diejenigen, die sich ihre Hoffnungen selber erfüllt haben, die erhoffen nichts mehr von Gott. Wer kein geistliches Ziel mehr hat, wer sich religiös nichts mehr vornimmt, der ist schwer zu ändern - auch für Gott selbst. Jeder Mensch, der sich im Glauben etwas vornimmt, der braucht Geduld, Geduld auch mit sich selber. Im Glauben kann man keinen jagen, im Glauben kann man nicht Hudeln, Glauben braucht man Geduld und vor allem die Hilfe des Heiligen Geistes. Dieser Heilige Geist führt auch unser Gebet, wenn wir ihn nicht mit Worten verjagen, sodass er gar nicht zum Reden kommt in uns. Wir setzten jetzt wieder das Allerheiligste aus, um in Stille vor Gott zu beten, um unser Herz zu ihm reden zu lassen, zu ihm, der, wie Teresa gesagt hat, tief in uns drinnen wohnt. 6. Lied –Aussetzung- Stilles Gebet- Gemeinsames Gebet um Gelassenheit – Segen