XXVI. Jahrgang Nr.07

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Joh. E. Keller
Bibliothek
Weg zur Wahrheit XXVI. Jahrgangs Heft Nr.07
Die christliche Gemeinde
am Tage des Herrn
„Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein
Dieb. An demselben werden die Himmelskörper
mit Krachen vergehen, die Elemente aber von der
Hitze zerschmelzen. Und die Erde und die Werke
darauf werden sie dann noch gefunden werden?“
(2.Petr.3,10)
Inhaltverzeichnis
Seitenzahl
3. Die christliche Gemeinde am Abschluß der Übergangszeit von der vierten
Weltreichsherrschaft zum ewigen Reich Gottes
a) Das Vernichtungsgericht über die Gemeinde zu Thyatira
b) DerÜberwindersieg in der Gemeinde zu Philadephia – die geistige
Grundlage für die ewige Herrschaft des Reiches Gottes
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(Fortsetzung von Nr.5 und 6, XXVI. Jahrgang)
Seiten entsprechen dem Jahrgangsheft mit älterer Schrift
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3. Die christliche Gemeinde am Abschluß der
Übergangszeit von der vierten Weltreichsherrschaft
zum ewigen Reich Gottes
a) Das Vernichtungsgericht über die Gemeinde zu Thyatira
In den letzten Betrachtungen über die Stellung der christlichen Gemeinde zu der
verheißenen ewigen Reichsgottesherrschaft ist die innere Ausreifung der Gemeinde zu
Thyatira in der fleischlich-natürlichen Stellung des Götzendienstes und die Ausreifung der
Gemeinde zu Philadelphia in der geistlich-göttlichen Stellung der in Christo vollbrachten
Erlösung gezeigt.
Auf Grund der vollendeten Ausgestaltung dieser beiden Seiten erfolgt nun am
Abschluß der Übergangszeit, entsprechend der Stellung dieser beiden Gemeinden, für
sie die Offenbarung Gottes. Gleichwie in dieser Übergangszeit, besonders am Abschluß
derselben, in der Völkerwelt und im Volk Gottes durch schwere Gerichte alles gottlose
Wesen ausgerottet wird, kommt nun auch das Zorngericht Gottes über die fleischliche
Seite der christlichen Gemeinde, nämlich über die im Götzendienst befindliche Gemeinde
zu Thyatira. Dieses Gericht über den gottlosen Teil der christlichen Gemeinde ist in
Gottes Wort mit den Worten gezeigt:
„Steige herab und sitze in den Staub, o Jungfrau, du Tochter Babel! Setze dich
auf die Erde und nicht auf den Thron, du Tochter der Chaldäer! Denn man wird
dich nicht mehr die Weichliche und Verzärtelte nennen! Nimm die Mühle hervor
und mahle Mehl; nimm deinen Schleier ab und hebe auf die Schleppe, entblöße
die Schenkel, wate durch die Flüsse! Deine Blöße wird enthüllt und deine
Schande gesehen werden; Rache will ich nehmen und keines Menschen schonen.“ (Jes.47,1-3)
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„Setze dich in einen Winkel und schweige still, du Tochter der Chaldäer! Denn
man wird dich nicht mehr die Beherrscherin der Königreiche nennen. Ich war
über mein Volk so erzürnt, daß ich mein Erbteil entweihte und in deine Gewalt
gab. Aber du hast ihnen keine Barmherzigkeit bewiesen, sondern auch ihre Alten
mit deinem Joche sehr beschwert; du hast gedacht: ‚Ich werde ewiglich Gebieterin sein,’ und hast dabei solches nicht zu Herzen genommen und
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nicht gedacht, wie es hernach gehen würde. Nun aber höre, du Ueppige, die
sorglos sitzet, die in ihrem Herzen also spricht: ‚Ich bins und niemand sonst! ich
werde keine Witwe werden, noch die Beraubung meiner Kinder erfahren!’ Und
dennoch wird dir dieses beides auf einen Tag unversehens begegnen, daß du
deiner Kinder beraubt und eine Witwe werden wirst; sie werden dich mit großer
Macht überfallen trotz der Menge deiner Zaubereien und der großen Anzahl deiner Beschwörungen. Denn du hast dich in deiner Bosheit sicher geglaubt und
gesprochen: ‚Es sieht mich niemand!’ Deine Weisheit und deine Wissenschaft
haben dich verführt, daß du bei dir selbst gedacht hast: ‚Ich bins und niemand
sonst!’ Darum wird Unglück über dich kommen, das du nicht wegzaubern kannst;
und Verderben wird dich überfallen, das du nicht abzuwenden vermagst; plötzlich
wird eine Verwüstung über dich kommen, deren du dich nicht versiehst. Tritt doch
hin mit deinen Bannsprüchen und mit der Menge deiner Zauberformeln, womit du
dich von deiner Jugend an abgemüht hast! Vielleicht kannst du etwas ausrichten,
vielleicht Schrecken einjagen. Du bist müde geworden von der Menge deiner
Ratschläge. So laß nun herzutreten und dich erretten, die den Himmel abteilen,
die Sternseher, die monatlich kundtun, was über dich kommen soll. Siehe, sie
sind geworden wie Stoppeln, welche das Feuer verbrannt hat; sie werden ihre
Seele von der Gewalt der Flammen nicht erretten; es wird keine Glut sein, daran
man sich wärmen, und kein Herdfeuer, dabei man sitzen könnte. So ist es ergangen mit denen, um welche du dich bemüht, mit denen du Handel getrieben hast
von deiner Jugend an. Ein jeder irrt auf seinem eigenen Wege davon, und keiner
hilft dir!“ (Jes.47,5-15)
Auf dieses Gericht über die untreue Gemeinde zu Thyatira weisen auch die Worte
hin:
„Ihr aber, die ihr den Herrn verlasset, die ihr meines heiligen Berges vergesset,
die ihr dem ‚Glück’ einen Tisch zurüstet und dem ‚Verhängnis’ zu Ehren einen
Trank einschenket, – über euch will ich das Schwert verhängen, daß ihr alle zur
Schlachtbank hinknieen müßt! Denn als ich rief, antwortetet ihr nicht; als ich
redete, wolltet ihr nicht hören, sondern ihr tatet, was in meinen Augen böse ist,
und erwähltet, was mir nicht gefiel. Darum spricht der Herr, Jehova, also: Wahrlich, meine Knechte sollen essen, ihr aber sollt hungern; wahrlich, meine Knechte
sollen trinken, ihr aber sollt dürsten; wahrlich, meine Knechte sollen sich freuen,
ihr aber sollt zu Schanden werden; wahrlich, meine Knechte sollen vor Freude
des Herzens frohlocken, ihr aber sollt vor Herzeleid schreien und vor gebrochenem Mut heulen. Und ihr werdet euern Namen meinen Auserwählten zum Fluchwort hinterlassen, nämlich: ‚töten soll dich Jehova!’“ (Jes.65,11-15)
„Wer den Stier als Opfer schlachtet, ist nicht besser wie der einen Mann
erschlägt; wer ein Schaf opfert, wie der einen Hund erwürgt; wer ein Speisopfer
darbringt, wie der Schweineblut darbringt; wer Weihrauch anzündet, wie der
einen Götzen verehrt: –
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sie alle erwählen ihre eigenen Wege, und ihre Seele hat an ihren Greueln ein
Wohlgefallen. Darum will auch ich erwählen, was ihr Unglück ist, und über sie
bringen, was sie fürchten. Denn als ich rief, gab mir niemand Antwort; als ich
redete, wollten sie nicht hören, sondern taten, was in meinen Augen böse ist, und
erwähleten, was mir nicht gefiel! Höret des Herrn Wort, ihr, die ihr erzittert vor
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seinem Worte: Es höhnen euere Brüder, die euch hassen und verstoßen um
meines Namens willen: ‚Wird Jehova bald zu Ehren kommen, daß wir eure
Freude sehen?’ Aber sie werden zu Schanden werden! Eine Stimme des
Getümmels erschallt von der Stadt her, eine Stimme vom Tempel! Das ist die
Stimme des Herrn, der seinen Feinden bezahlt, was sie verdienen!“ (Jes.66,3-6)
„ … aber zürnen wird er über seine Feinde. Denn siehe, der Herr wird im Feuer
kommen und seine Wagen wie ein Sturmwind, daß er seinen Zorn in Glut verwandle und seine Drohungen in Feuerflammen. Denn der Herr wird mit Feuer
richten und mit seinem Schwerte alles Fleisch, und der vom Herrn Erschlagenen
wird eine große Menge sein. Die sich heiligen und reinigen für die Gärten, hinter
einem andern her, inmitten derer, welche Schweinefleisch, Mäuse und andere
Greuel essen, – die sollen allesamt weggerafft werden, spricht der Herr. Ich
(strafe) ihre Werke und Pläne!“ (Jes.66,14-18)
„Und man wird hinausgehen und schauen die Leichname der Leute, die von mir
abtrünnig wurden. Denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen, und sie werden zum Gegenstand des Abscheus sein für alles Fleisch.“
(Jes.66,24)
Besonders ausführlich mußte Johannes in der Offenbarung das Gericht über die
Gemeinde zu Thyatira um ihrer gottfeindlichen Stellung willen zeigen. Ihm wurde gesagt:
„‚Komm’! ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an den vielen
Wassern sitzt; mit welcher die Könige der Erde gebuhlt haben und trunken wurden vom Weine ihrer Hurerei, die auf Erden wohnen. Und er brachte mich im
Geiste fort in eine Wüste. Und ich sah ein Weib auf einem scharlachroten Tiere
sitzen, das voll war von Namen der Lästerung, und hatte sieben Häupter und
zehn Hörner. Und das Weib war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen, und hatte einen goldenen Becher in
ihrer Hand, voll Greuel und Unreinigkeit ihrer Hurerei, und auf ihrer Stirne einen
Namen geschrieben, ein Geheimnis: Babylon die Große, die Mutter der Huren
und der Greuel der Erde. Und ich sah das Weib trunken von dem Blute der Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu; und ich verwunderte mich gar sehr, als
ich sie sah. Und der Engel sprach zu mir: Warum verwunderst du dich? Ich will
dir das Geheimnis des Weibes sagen und des Tieres, das sie trägt, welches die
sieben Häupter und die zehn Hörner hat.“ (Offb.17,1-7)
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„Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Gehet aus von
ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden, und damit ihr nicht
von ihren Plagen empfanget! Denn ihre Sünden reichen bis zum Himmel, und
Gott hat ihrer Ungerechtigkeit gedacht. Vergeltet ihr, wie auch sie euch vergolten
hat, und messet ihr zwiefach zu nach ihren Werken; in dem Becher, in welchem
sie euch eingeschenkt, schenket ihr doppelt ein! In dem Maße, wie sie sich selbst
herrlich machte und Wollust trieb, gebet ihr nun Pein und Leid! Denn sie spricht in
ihrem Herzen: Ich throne als Königin und bin keine Witwe, und werde kein Leid
sehen. Darum werden an einem Tage ihre Plagen kommen, Tod und Leid und
Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt werden; denn stark ist Gott, der Herr,
der sie richtet. Und es werden weinen und wehklagen über sie die Könige der
Erde, die mit ihr gebuhlt und Wollust getrieben, wenn sie den Rauch ihres Brandes sehen, und werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sagen:
Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du gewaltige Stadt; denn in einer Stunde
ist dein Gericht gekommen! Und die Kaufleute der Erde weinen und jammern
über sie, weil niemand mehr ihre Ware kauft; die Ware von Gold und Silber und
Edelsteinen und Perlen und feiner Leinwand und Purpur und Seide und Scharlach und allerlei Tujaholz und allerlei Elfenbeingeräte und allerlei Geräte aus
kostbarem Holze und von Erz und Eisen und Marmor; und Zimt und Salbe und
Räuchwerk und Nardenöl und Weihrauch und Wein und Oel und feines Mehl und
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Weizen und Lasttiere und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen
der Menschen. Und die Früchte, woran deine Seele Lust hatte, sind dir genommen und aller Glanz und Flitter ist dir verloren gegangen, daß man sie nicht mehr
finden wird. Die Verkäufer dieser Waren, die von ihr reich geworden, werden von
ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual, sie werden weinen und klagen und sagen:
Wehe, wehe, die große Stadt, die bekleidet war mit feiner Leinwand und Purpur
und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen; denn in
einer Stunde ward dieser so große Reichtum verwüstet! Und alle Steuerleute und
Küstenfahrer und Schiffsleute und wie viele auf dem Meere Handel treiben, standen von ferne, und schrieen, da sie den Rauch ihres Brandes sahen, und sprachen: Wer war gleich dieser großen Stadt? Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd: Wehe, wehe, die große Stadt, in welcher
reich wurden alle, die Schiffe auf dem Meere hatten, von ihrem Wohlstand; denn
in einer Stunde ist sie verwüstet worden! Seid fröhlich über sie, du Himmel und
ihr Heiligen und ihr Apostel und Propheten; denn Gott hat euch an ihr gerächt!
Und es hob ein starker Engel einen Stein auf wie einen großen Mühlstein, und
warf ihn ins Meer und sprach: So wird Babylon, die große Stadt, im Sturme hingeworfen und nicht mehr gefunden werden! Und die Stimme der Harfenspieler
und Sänger und Flötenspieler und Trompeter soll nicht mehr in dir gehört werden,
und kein Künstler irgend einer
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Kunst wird mehr in dir gefunden werden, und die Stimme der Mühle soll nicht
mehr in dir gehört werden; und das Licht des Leuchters wird nicht mehr in dir
scheinen, und die Stimme des Bräutigams und der Braut nicht mehr in dir gehört
werden; denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde, und durch deine Zauberei wurden alle Völker verführt. Und in ihr wurde das Blut der Propheten und
Heiligen gefunden und aller derer, die auf Erden umgebracht worden sind.“
(Offb.18,4-24)
Dieses Gericht wird mit den sieben letzten Plagen des Zornes Gottes eingeleitet. Von
diesen Gerichten, die das Tier und den falschen Propheten treffen, wird auch die
Gemeinde zu Thyatira in ihrem abgefallenen Zustand mitbetroffen.
Von der ersten Plage werden alle betroffen, die das Tier angebetet haben, indem sie
ein böses, schädliches Geschwür bekommen (Offb.16,2).
Weil die Gemeinde zu Thyatira an den vielen Wassern sitzt (Offb.17,1-15), deshalb wird
sie auch von der zweiten Plage, die das Völkermeer trifft, mitbetroffen. In der Völkerwelt
wird nun durch den Einfluß der abgefallenen Gemeinde zu Thyatira alles geistige Leben
zerstört (Offb.16,3).
Auch das Blut der todwirkenden Lügeneinflüsse durch die dritte Plage des Zornes
Gottes ist nun ihr Getränk an Stelle des den Tod überwindenden Wortes und Wassers
des Lebens (Offb.16,4-7).
Als vierte Plage müssen sie die versengende Gluthitze ertragen, die von der Sonne
der Gerechtigkeit ausgeht (Offb.16,8-9); es ist das wieder lebendig gewordene Zeugnis der
Wahrheit der in Christo vollbrachten Erlösung, das sie früher aufs schärfste bekämpft
haben.
Weiter müssen sie durch die fünfte Plage zu den bisherigen Leiden, Schmerzen und
Geschwüren noch die Not der Finsternis auskosten, in die das ganze Tierreich eingehüllt
ist (Offb.16,10-11).
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Die sechste Plage bereitet der Gemeinde zu Thyatira den Untergang vor (Offb.16,1216) und die siebente bringt die Auswirkung desselben. Nun erfüllen sich die Worte:
„Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen auf seine
Stirne oder auf seine Hand nimmt, so wird auch er trinken von dem Zornwein
Gottes, der unvermischt eingeschenkt ist in den Becher seines Zornes, und er
wird gepeiniget werden mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und vor
dem Lamme. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und
keine Ruhe haben Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wer
das Malzeichen seines Namens annimmt!“ (Offb.14,9-11)
„Die große Stadt wurde (zerrissen) in drei Teile, und die Städte der Heiden fielen,
und Babylon, der großen, ward vor Gott gedacht, ihr den Becher des Zornweines
seines Grimmes zu geben.“ (Offb.16,19)
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„Die zehn Hörner, die du gesehen und das Tier, diese werden die Hure hassen
und sie verlassen und sie wüste machen und ihr Fleisch verzehren und sie mit
Feuer verbrennen. Denn Gott hat ihnen in ihre Herzen gegeben, seine Absicht
auszuführen und einerlei Willen zu tun und ihr Reich dem Tiere zu geben, bis die
Worte Gottes erfüllt sein werden.“ (Offb.17,16-17)
„Wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat gerichtet die große
Hure, welche die Erde verderbte mit ihrer Hurerei, und er hat das Blut seiner
Knechte von ihrer Hand gefordert! Und abermals sprachen sie: Halleluja! Und ihr
Rauch steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ (Offb.19,2-3)
Dieses Gericht ergeht über die Gemeinde zu Thyatira, weil in ihrer Stellung der
Frevel vollendet (d.h. aufs höchste gestiegen) und das Maß der Sünde voll geworden ist
(Dan.9,24). Wenn der Prophet Hesekiel verkündigen muß, daß Gott sagt:
„Fürwahr, ich will richten zwischen den Schafen und den Widdern und Böcken. Ist
euch das zu wenig, daß ihr die gute Weide abweidet; müsset ihr auch noch das
übrige eurer Weide mit euren Füßen zertreten? Und wenn ihr klares Wasser
getrunken habt, müßt ihr dann das übrige mit euren Füßen trüben? Und dann
sollen meine Schafe das, was ihr mit euren Füßen zertreten habt, abweiden, und
trinken, was ihr mit euren Füßen trübe gemacht habt? Darum spricht der Herr
Jehova also zu ihnen: Siehe, ich selbst will richten zwischen den fetten und den
mageren Schafen: Weil ihr alle schwachen Schafe mit Seite und Schulter
gedrängt und mit euren Hörnern gestoßen habt, bis ihr sie hinausgetrieben hattet,
so will ich meinen Schafen zu Hilfe kommen, daß sie hinfort nicht mehr zur Beute
werden sollen, und will entscheiden zwischen den einzelnen Schafen.“
(Hes.34,17-22),
so ist auch dieses Zeugnis ein Hinweis auf das Zorn- und Vernichtungsgericht über die in
der Gottlosigkeit ausgereifte Gemeinde zu Thyatira.
Der Prophet Sacharja erhielt die Offenbarung, wie dieses Weib, die „Bosheit“ die
Ursache der Verschuldung im ganzen Lande ist. Sein Zeugnis darüber lautet:
„Der Engel, der mit mir redete, trat hervor und sprach zu mir: Hebe doch deine
Augen auf und siehe, was da herauskommt! Ich aber frug: Was ist es? Er sprach:
Das ist das Epha, welches ausgeht. Und er setzte hinzu: Das ist ihre Verschuldung im ganzen Lande. Und siehe, da hob sich eine Platte von Blei; im Epha
drinnen aber saß ein Weib. Da sprach er: Das ist die Bosheit!“ (Sach.5,5-8)
Diese Bosheit und die Verschuldung im ganzen Lande, wird dann von Gott gerichtet.
Der Prophet erklärt darüber weiter:
„Er warf sie mitten ins Epha hinein und das Bleigewicht auf die Oeffnung. Und ich
hob meine Augen auf und schaute, und siehe, da kamen zwei Weiber hervor, und
der Wind blies in ihre Flügel;
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sie hatten aber Flügel wie Störche, und sie trugen das Epha fort zwischen Himmel und Erde. Da fragte ich den Engel, der mit mir redete: Wo bringen sie das
Epha hin? Er antwortete mir: Ihm ein Haus zu bauen im Lande Sinear, daß es
daselbst hingesetzt werde und bleibe an seinem Ort.“ (Sach.5,8-11)
Das zeigt, wie endlich auch für dieses Epha, den Geist der Bosheit, der in der
Gemeinde Gottes bis zu dem endgültigen Gericht wirkt, in dem Gericht des Volkes BabelChaldäa, eine Heimstätte bestimmt ist.
Das Gericht über die Gemeinde zu Thyatira ist auch die Erfüllung der von Jesus für
die Zeit seiner Wiederkunft und die Zeit vom Ende dieser Weltzeit angedrohten Gerichte
über die Gebäude des Tempels. Nachdem Jesus den Pharisäern und Schriftgelehrten
ihre falsche Stellung zu Gott und Jesus gezeigt hatte, die sie auf dem Naturboden des
Fleisches hatten, sagte er ihnen:
„Siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und etliche
derselben werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche werdet ihr geißeln in euern
Synagogen und sie verfolgen von einer Stadt zur andern; auf daß über euch
komme alles gerechte Blut, das auf Erden ist vergossen worden, vom Blute Abels
des Gerechten an bis auf das Blut Zacharias, des Sohnes Barachias, welchen ihr
getötet habt zwischen dem Tempel und Altar. Wahrlich, ich sage euch, solches
alles wird über dieses Geschlecht kommen.“ (Matth.23,34-36)
Im Anschluß daran erklärte Jesus:
„Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigest, die zu dir
gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre
Küchlein unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt. Siehe, euer Haus
wird euch öde gelassen werden; denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an
nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: Gelobet sei, der da kommt im Namen
des Herrn!“ (Matth.23,37-39)
Nach diesen Worten verließ Jesus den Tempel (Matth.24,1). Und als seine Jünger ihm
die Gebäude des Tempels zeigten, sprach Jesus zu ihnen:
„Sehet ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein Stein auf dem
andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!“ (Matth.24,2)
Das Gericht über diese Gebäude des Tempels ist somit das Zorngericht über alle
christlichen Lehrgebäude und Systeme, die während der Übergangszeit unter den
götzendienerischen Lehreinfluß der Gemeinde zu Thyatira kamen und verführt wurden,
Hurerei zu treiben und Götzenopfer zu essen. Indem diese widergöttlichen christlichen
Lehrgebäude sich diesem Thyatiraeinfluß völlig unterstellten, wurden sie zu den Feinden
des wahren Reiches Gottes. Sie verließen den von Paulus gelegten Grund, welcher ist
Jesus Christus (1.Kor.3,10-12), völlig. Darum werden diese Gebäude im Gerichtsfeuer, das
über die Gemeinde zu Thyatira kommt, als Holz, Heu
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und Stroh verbrannt (1.Kor.3,12-13). Kein Stein wird auf dem andern bleiben, der nicht
zerbrochen wird. Wahrlich, ein Gericht, das an Gründlichkeit gegen alles gottfeindliche
Wesen in der christlichen Gemeinde nichts mehr übrigläßt.
Durch dieses Gericht ist nun aller Widerstand gebrochen, den die christliche
Gemeinde unter satanischer Geistesleitung und Verführung im frommen Gewand während zweitausend Jahren der Aufrichtung des Reiches Gottes entgegengesetzt hat. Die
Herrschaften, Gewalten, die Weltbeherrscher dieser Finsternis und die geistlichen
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Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen sind nun von Gott völlig überwunden.
Er hat gegen sie das Feld behalten und durch das Gericht über Babylon, die Große, alles
wohl ausgerichtet (Eph.6,12-13).
In dem Gericht über die Gemeinde zu Thyatira am Abschluß der Übergangszeit von
der vierten Weltreichsherrschaft zum ewigen Reich Gottes sind alle Worte Gottes erfüllt,
die auf das Vergehen des ersten Himmels hinweisen (Jes.13,13; 34,4; 51,6; Matth.24,29.35;
Hebr.1,10-12; 12,26-28; 2.Petr.3,10-12; Offb.6,12-14). Darum kann Johannes in der Offenbarung
im Anschluß an dieses Gericht über Thyatira schreiben:
„Der erste Himmel ist vergangen.“ (Offb.21,1)
In Verbindung mit dem Gericht über die Gemeinde zu Thyatira redet Gottes Wort von den
folgenden Namen dieser Gemeinde:
1. Das Weib Isabel (Offb.2,20).
2. Die große Stadt (Offb.11,8; 16,19; 18,16).
3. Die große Stadt, die königliche Macht
über die Könige der Erde besitzt
(Offb.17,18).
4. Geistlich Sodom und Ägypten
(Offb.11,8).
5. Die große Hure (Offb.17,1; 19,2).
6. Ein Weib (Offb.17,3).
7. Babylon, die Große
(Offb.14,8; 16,19; 18,2).
8. Babylon, die Große, die Mutter der
Huren und Greuel der Erde (Offb.17,5).
9. Babylon, die große Stadt (Offb.18,26).
10. Die große Stadt Babylon (Offb.18,10).
11. Jungfrau, Tochter Babel (Jes.47,1).
12. Tochter der Chaldäer (Jes.47,1).
13. Die Üppige, die sorglos sitzt (Jes.47,8).
14. Babel (Jer.51,7).
15. Sesach (Jer.51,41).
16. Die Weltberühmte (Jer.51,41).
17. Die Weichliche und Verzärtelte
(Jes.47,1).
18. Königin (Offb.18,7).
19. Prophetin (Offb.2,20).
20. Gebieterin ewiglich (Jes.47,7).
21. Ich bin’s und niemand sonst (Jes.47,8).
22.
23.
24.
25.
Sinear (Sach.5,11).
Gewaltige Stadt (Offb.18,10).
Keine Witwe (Offb.18,7).
Die Verschuldung im ganzen Lande
(Sach.5,6).
26. Bosheit (Sach.5,8).
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b) Der Überwindersieg in der Gemeinde zu Philadelphia –
die geistige Grundlage für die ewige Herrschaft
des Reiches Gottes
1. Die Offenbarung der Gottesgerechtigkeit in der Übergangszeit
Indem durch die Ausübung des Zorngerichtes Gottes über die fleischlich gesinnte
Gemeinde zu Thyatira alle Hindernisse beseitigt sind, die von seiten der christlichen
Gemeinde der Aufrichtung der ewigen Reichsgottesherrschaft, der Gottesgerechtigkeit
auf dem Grund der in Christo vollbrachten Erlösung so lange Zeit hindernd im Wege
standen, ist nun auch für die Gemeinde zu Philadelphia die Zeit gekommen, in der Gott in
ihr das zur Darstellung bringen kann, was er um der Aufrichtung seines ewigen Reiches
willen in der christlichen Gemeinde zustandebringen will.
Der Ratschluß Gottes, den er in der Gemeinde zu Philadelphia zustandebringen will,
besteht darin, daß die Überwinder aus dieser Gemeinde in ihrem vollendeten Zustand die
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Träger der Gottesgerechtigkeit, die in Christo offenbart ist, werden sollen (Joh.14,3;
2.Kor.5,21; Offb.19,8).
In diesem Zustand, im Sieg des Lebens über den Tod, d.i. im Zustand ihres verwandelten Leibes, sollen sie die geistige Grundlage für das ewige Reich Gottes sein und
auch für die Reichsgottesherrschaft (Offb.2,26-28; 3,11-12.21; 12,5; Kap.21; 22,1-5) die Gott
schon den Urvätern des Volkes Gottes: Abraham, Isaak und Jakob und später in
besonderer Weise dem Hause David verheißen hat.
Diesem göttlichen Ziel und Ratschluß muß in besonderer Weise die Übergangszeit
von der vierten Weltreichsherrschaft zum ewigen Reich Gottes dienen. Im Blick auf die
Ausgestaltung und Vollendung der Träger der Gottesgerechtigkeit hat besonders das
Reinigungs- und Läuterungsgericht des Volkes Gottes und das Zorngericht Gottes über
die Gemeinde zu Thyatira während der Übergangszeit große Bedeutung.
In dieser ganzen Gerichtszeit ist die Gemeinde zu Philadelphia an ihrem von Gott
bereiteten Ort in der Wüste. Während dieser Zeit wird sie von Werkzeugen, die mit der
Gottesgerechtigkeit ausgerüstet sind, tausendzweihundertundsechzig Tage oder eine
Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange ernährt
(Offb.12,6.14). Das ist die Zeit, in der das Meertier in der Kraft des Drachen zweiundvierzig
Monate über die Gemeinde Gottes herrscht (Offb.11,7; 13,2.5-7). In dieser Zeit erfüllen sich
alle Verheißungen der Propheten, die die volle Auswirkung und Offenbarung der
Gerechtigkeit Gottes in der Gemeinde Gottes und im Volke Gottes für die Zeit des Endes
geweissagt haben. Aus der Mitte des Volkes Gottes werden zuerst die 144000 Erstlinge
die Träger der Gerechtigkeit Gottes (Offb.3,12; 7,4-8; 14,1-5).
Doch ehe sie solche Träger der Gottesgerechtigkeit werden können, muß sich Gott
für sie auf eine ganz besondere Art und Weise offenbaren. Das tut er dadurch, daß er in
dieser letzten großen Trübsalszeit
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der Drachenmacht und –herrschaft seine Gerechtigkeit auf eine Art und Weise offenbarmacht, wie das in der christlichen Gemeinde und im Volk Gottes noch nie in einem
solchen Ausmaß geschehen ist. Das ist die Zeit, wenn sich Gott einen treuen und klugen
Knecht beruft, der dem Gesinde die Speise der Gottesgerechtigkeit zu rechter Zeit geben
soll (Matth.24,44-47). Das ist der Knecht des Herrn, auf den er seinen Geist legt (Jes.42,1)
und von dessen Dienst an der christlichen Gemeinde und am Volk Gottes wir in den
vorausgehenden Abschnitten Ausführliches kennen gelernt haben.
Über das Offenbarwerden und die volle Auswirkung der Gerechtigkeit Gottes in der
Heilserfahrung und Vollendung der Gemeinde zu Philadelphia und in Verbindung damit
im Volk Gottes weissagen die Propheten:
„Versammelt mir meine Frommen, die über dem Opfer mit mir den Bund schlossen! Da verkündigten die Himmel seine Gerechtigkeit, daß Gott selbst Richter
ist.“ (Ps.50,5-6)
„Ich, Jehova, habe dich in Gerechtigkeit berufen und ergreife dich bei deiner
Hand und will dich behüten und dich machen zum Bunde des Volkes, zum Lichte
der Heiden; daß du die Augen der Blinden öffnest, die Gebundenen aus dem
Gefängnis und die, so in der Finsternis sitzen, aus dem Kerker führest. Ich,
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Jehova, das ist mein Name, und ich will meine Ehre keinem andern geben, noch
meinen Ruhm den Götzen!“ (Jes.42,6-8)
„Zur angenehmen Zeit erhöre ich dich, und am Tage des Heils helfe ich dir, und
ich will dich behüten und dich dem Volk zum Bundesmittler geben, daß du dem
Lande wieder aufhelfest und die verwüsteten Erbteile wieder zum Besitz austeilest; daß du sagest zu den Gefangenen: Gehet heraus! und zu denen in der Finsternis: Kommet hervor! Sie werden an den Straßen weiden und auf allen kahlen
Hügeln ihre Weide haben. Es wird sie weder hungern noch dürsten; keine Wasserspiegelung noch Sonne wird sie blenden: denn ihr Erbarmer wird sie führen
und an die Wasserquellen leiten. Ich werde alle meine Berge wegsam machen,
und meine Straßen werden erhöhet sein.“ (Jes.49,8-11)
„Meinerseits ist das mein Bund mit ihnen, spricht der Herr: Mein Geist, der auf dir
ist, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem
Munde nicht mehr weichen, noch von dem Munde deiner Kinder und Kindeskinder, von nun an bis in Ewigkeit, spricht der Herr!“ (Jes.59,21)
Wenn zur Zeit des Endes kein Recht vorhanden ist und kein Mann, der sich ins Mittel
legt gegen die überhandnehmende Ungerechtigkeit (Jes.59,16), wenn sie einen Menschen
auf ein bloßes Wort hin verurteilen, dem Schlingen legen, der sie im Tore straft, den
Gerechten ohne Ursache niederdrücken (Jes.29,21), er umkommt und kein Mensch es zu
Herzen nimmt, begnadigte Männer hinweggerafft werden, ohne daß man’s beachtet und
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der Gerechte von dem Unglück weggerafft wird (Jes.57,1-2), hilft Gott sich selbst mit
seinem Arm, und seine Gerechtigkeit, die stützt ihn. Er legt Gerechtigkeit an wie einen
Panzer und setzt den Helm des Heils auf sein Haupt. Er zieht die Kleider der Rache an
und hüllt sich in Eifer wie in einen Mantel (Jes.59,16-17).
„Der Herr der Heerscharen wird sich hoch erweisen durch Gericht und der heilige
Gott sich heilig erweisen durch Gerechtigkeit.“ (Jes.5,16)
Er sagt für die Übergangszeit im Blick auf seine Gerechtigkeit:
„Meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil zieht aus.“ (Jes.51,5)
„Mein Heil bleibt ewig und meine Gerechtigkeit wird nicht untergehen.“ (Jes.51,6)
„Meine Gerechtigkeit wird ewig bleiben und mein Heil von Geschlecht zu
Geschlecht.“ (Jes.51,8)
„Träufelt, ihr Himmel, von oben herab, und ihr Wolken, regnet Gerechtigkeit, die
Erde tue sich auf und bringe Heil hervor, und Gerechtigkeit wachse zugleich! Ich,
der Herr, habe es geschaffen.“ (Jes.45,8)
„Ich schwöre bei mir selbst, Gerechtigkeit geht aus meinem Munde, ein Wort, das
nicht zurückgenommen wird: Mir soll sich beugen jedes Knie und jede Zunge
schwören.“ (Jes.45,23-25)
„Ich habe meine Gerechtigkeit herzugebracht, sie ist nicht fern, und mein Heil
wird nicht säumen. Ich will Zion Heil geben und Israel meine Herrlichkeit.“
(Jes.46,13)
„Ich will dich mir verloben auf ewig und will dich mir verloben in Gerechtigkeit und
Recht, in Liebe und Erbarmen und will dich mir verloben in Treue, und du wirst
den Herrn erkennen!“ (Hos.2,21-22)
An diesen Brautseelen erfüllt sich in der großen Gerichtsnot das Wort:
„Der Pfad des Gerechten ist eben, geradeaus bahnst du das Geleise des
Gerechten.“ (Jes.26,7)
Der Herr sorgt für alle, die ihn von ganzem Herzen suchen, nach den Worten:
„Siehe, ich lege in Zion einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, wohlgegründet; wer glaubt, wird nicht fliehen müssen!“ (Jes.28,16)
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„Der Geist des Herrn Jehova ist auf mir, darum daß mich der Herr gesalbet hat,
den Elenden gute Botschaft zu verkündigen. Er hat mich gesandt, zerbrochene
Herzen zu verbinden, den Gefangenen Befreiung zu predigen, den Gebundenen
eine Oeffnung; zu predigen ein Gnadenjahr des Herrn und einen Tag der Rache
unseres Gottes, zu trösten alle Traurigen; zu achten auf die Traurigen in Zion,
daß ich ihnen Schmuck für Asche, Freudenöl statt Traurigkeit und Feierkleider
statt eines betrübten Geistes gebe, daß sie genannt werden ‚Terebinthen der
Gerechtigkeit’, eine ‚Pflanzung des Herrn’, zu seiner Verherrlichung.“ (Jes.61,1-3)
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Indem auf diese Weise die Gottesgerechtigkeit für die 144000 Träger der Gerechtigkeit offenbar wird, ist das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zur Waage
gemacht (Jes.28,17). Gott läßt in seinen Bemühungen nicht nach, seinem Volk die
Gerechtigkeit zu vermitteln. Deshalb fordert er immer wieder aufs neue von diesen
auserwählten Erstlingen:
„Wohlan alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser, – und die ihr kein
Geld habt, kommt her, kaufet Getreide, kommt her und kaufet ohne Geld und
umsonst Wein und Milch! Warum wäget ihr Geld dar für das, was kein Brot ist,
und euern Arbeitslohn für das, was nicht sättiget? Höret doch auf mich und esset
Gutes, und euere Seele erlabe sich am Fett! Neiget eure Ohren und kommet her
zu mir, höret, so wird euere Seele leben! Denn ich will euch ein ewiges Testament festsetzen: die Gnadengüter Davids, die beständig sind.“ (Jes.55,1-3)
„Suchet den Herrn, so lange er zu finden ist; rufet ihn an, während er nahe ist!
Der Gottlose verlasse seinen Weg, und der Uebeltäter seine Gedanken, und
bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott,
denn er vergibt viel.“ (Jes.55,6-7)
Der Prophet sagt in Verbindung mit der Offenbarung der Gottesgerechtigkeit:
„Als du denen entgegen kamst, die sich freuten an der Gerechtigkeit und sie
übten, gedachten sie an dich auf deinen Wegen. Siehe, als du zornig wurdest,
sündigten wir; sollen wir ewig darin bleiben, oder kann uns geholfen werden?“
(Jes.64,4)
Die Gerichtsnot muß ein gründliches Werk an denen ausrichten, die sich in ganzer
Treue zu ihrem Gott stellen wollen. Die Gottesgerechtigkeit wird ihnen geschenkt, wenn
sie in der Stellung sind, wie sie in den Worten bezeugt ist:
„Die Elenden und Armen suchen Wasser und ist keines da; ihre Zunge verdorrt
vor Durst.“ (Jes.41,17)
Weil diese Gläubigen in dieser großen Notzeit auf solch treue Art und Weise nach der
Gerechtigkeit hungern und dürsten (vgl.Matth.5,6), sättigt sie Gott nach den köstlichen
Verheißungen und Zusagen:
„Ich, Jehova, will sie erhören; ich, der Gott Israels, will sie nicht verlassen. Ich
öffne Bäche auf kahlen Höhen und Brunnen inmitten der Täler; ich mache die
Wüste zum Wassersee und dürres Erdreich zu Wasserquellen. Ich setze Cedern,
Akazien, Myrten und Oelbäume in der Wüste; ich pflanze Cypressen, Platanen
und Buchsbäume zumal in der Steppe; daß alle mit einander sehen und merken,
zu Herzen fassen und ermessen, daß die Hand des Herrn solches gemacht und
der Heilige Israels es geschaffen hat.“ (Jes.41,17-20)
„Denn also spricht der Herr: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und
eure Wege sind nicht meine Wege; sondern so hoch der Himmel über der Erde
ist, so viel höher sind meine Wege
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als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Denn gleichwie der
Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, er
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habe denn die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht, daß sie
dem Säemann Samen und dem Hungrigen Brot gibt, – also soll das Wort, das
aus meinem Munde geht, auch sein: es soll nicht leer zu mir zurückkehren,
sondern ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es sende.“
(Jes.55,8-11)
„Ich will aber den ansehen, der gebeugten und niedergeschlagenen Geistes ist
und erzittert ob meinem Wort.“ (Jes.66,2)
In dieser Stellung zum Herrn und seiner Gerechtigkeit werden die aufrichtigen Kinder
Gottes von den Brüdern verhöhnt, gehaßt und verstoßen; aber ihre feindlichen Brüder
werden zuschanden werden (Jes.66,5); denn zu der Zeit erfüllen sich die Worte:
„ … Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der
Gerechtigkeit und Heilung unter ihren Flügeln.“ (Mal.3,20)
Der Prophet Jesajas spricht für diese Zeit im Blick auf die herrliche Offenbarung der
Gottesgerechtigkeit die Worte aus:
„Ich freue mich am Herrn, und meine Seele frohlockt über meinen Gott; denn er
hat mir Kleider des Heils angezogen, mit dem Rock der Gerechtigkeit mich
bekleidet, wie ein Bräutigam sich mit priesterlichem Kopfputz schmückt und wie
eine Braut ihren Schmuck anlegt. Denn gleichwie das Erdreich sein Gewächs
hervorbringt und ein Garten seinen Samen sprossen läßt, also wird der Herr
Jehova Gerechtigkeit und Lobpreis hervorsprossen lassen vor allen Völkern.“
(Jes.61,10-11)
Weil zu dieser Zeit des Endes die Rechte des Herrn die Gerechtigkeit schafft, lautet
die Ermahnung für die Gläubigen:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; sei nicht ängstlich, denn ich bin dein
Gott; ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich fest mit meiner Gerechtigkeit schaffenden Rechten!“ (Jes.41,10)
Der Prophet kann sagen:
„Das ist das Erbteil der Knechte des Herrn und ihre Gerechtigkeit von mir, spricht
Jehova.“ (Jes.54,17)
In dieser Ausrüstung mit der Gerechtigkeit umgibt das Weib schirmend den (starken)
Mann (Jer.31,22).
Das Licht dieser Gerechtigkeit, das in der Unsterblichkeit, der Leibesverwandlung der
vollendeten Knechte des Herrn leuchtet, ist auch ihr Heil (Jes.46,13; 59,17; 61,10) und ihre
Herrlichkeit (Jes.46,13; 58,8; 59,17.19; 62,2). Das sind die Knechte des Herrn, von denen es
heißt:
„Die Weisen werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, welche vielen zur
Gerechtigkeit verholfen haben, wie die Sterne immer und ewiglich.“ (Dan.12,3)
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Der Auftrag für die mit der Gerechtigkeit ausgerüsteten Knechte Gottes lautet:
„Steige auf einen hohen Berg, o Zion, die du gute Botschaft bringst! Erhebe deine
Stimme mit Kraft, o Jerusalem, die du gute Botschaft bringst; erhebe sie ohne
Furcht; sage den Städten Judas: Sehet, da ist euer Gott! Siehe, der Herr Jehova
kommt als ein Starker, und sein Arm wird für ihn herrschen; siehe, sein Lohn ist
bei ihm und seine Vergeltung vor ihm. Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte,
mit seinem Arm wird er Lämmer sammeln und an seinem Busen tragen, Schafmütter wird er sorgsam führen.“ (Jes.40,9-11)
„Gehet hin, gehet hin durch die Tore! Bereitet dem Volke den Weg, machet Bahn,
machet Bahn! Räumet die Steine weg! Hebt das Panier hoch empor über die
Völker! Siehe, der Herr läßt verkündigen bis an die Enden der Erde: Saget der
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Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, sein Lohn ist bei ihm und seine
Vergeltung vor ihm!“ (Jes.62,10-11)
Durch ihren Einfluß wird nun der Überrest des ganzen Volkes, der sich aufrichtig zum
Herrn bekehrt, in den Besitz dieser Gottesgerechtigkeit geleitet und die Knechte des
Herrn, die mit der Gerechtigkeit ausgerüstet sind, müssen nun dem Volk Gottes in der
Gerichtsnot den Weg weisen, den das Volk gehen muß. Deshalb heißt es:
„Wenn sie euch aber sagen werden: Befraget die Totenbeschwörer und Wahrsager, welche flüstern und murmeln, (so antwortet ihnen): Soll nicht ein Volk seinen
Gott befragen, oder soll man die Toten für die Lebenden fragen? ‚Zum Gesetz
und Zeugnis!’ Wenn sie nicht also sprechen, gibt es für sie kein Morgenrot. Und
sie schleichen gedrückt und hungrig im Lande umher, und wenn sie Hunger leiden, so werden sie zornig und schmähen ihren König und ihren Gott. Wenden sie
sich dann nach oben oder sehen auf die Erde, siehe da ist Not und Finsternis,
beängstigendes Dunkel, und in die Nacht sieht man sich verstoßen.“ (Jes.8,1922)
Damit die Gerechtigkeit ihre volle Wirkung haben kann, müssen auch die Kinder
Levis gereinigt werden. Der Bericht darüber lautet:
„Wer wird aber den Tag seiner Zukunft ertragen, und wer wird bestehen, wann er
erscheinen wird? Denn er ist wie das Feuer des Schmelzers und wie die Lauge
der Wäscher. Er wird hinsitzen, um zu schmelzen und das Silber zu reinigen; er
wird die Kinder Levis reinigen und sie läutern wie das Gold und das Silber. Dann
werden sie dem Herrn Opfer bringen in Gerechtigkeit; und es werden dem Herrn
die Opfer Judas und Jerusalems wohlgefallen wie in der grauen Vorzeit und in
den längstvergangenen Jahren.“ (Mal.3,2-4)
Wenn das geschieht, erfüllen sich die Worte:
„Zion wird durch Recht erlöst werden und ihre Wiederkehrenden durch Gerechtigkeit.“ (Ps.1,27)
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„Der Herr ist erhaben, er wohnt in der Höhe; er wird Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfüllen. Und er wird die Beständigkeit deiner Zeiten sein, eine Fülle von
Heilsgütern, von Weisheit und Erkenntnis, und die Furcht Jehovas, sie wird sein
(Zions) Schatz sein.“ (Jes.33,5-6)
Auf dem gleichen Weg, auf dem die Erstlinge die Gottesgerechtigkeit erlangt haben,
gelangt nun auch das ganze Volk, das sich zu Gott stellt, in diese Stellung. Zu diesen
Gefangenen wird nun gesagt:
„Gehet heraus!“
und zu denen in der Finsternis:
„Kommet hervor!“ (Jes.49,9)
„Sie werden an den Straßen weiden und auf allen kahlen Hügeln ihre Weide
haben. Es wird sie weder hungern noch dürsten; keine Wasserspiegelung noch
Sonne wird sie blenden: denn ihr Erbarmer wird sie führen und an die Wasserquellen leiten. Ich werde alle meine Berge wegsam machen, und meine Straßen
werden erhöhet sein.“ (Jes.49,9-11)
In dieser Zeit der Offenbarung der Gerechtigkeit erfüllen sich auch die Worte:
„Der Herr tröstet Zion, er tröstet alle ihre Ruinen und macht ihre Wüsten wie Eden
und ihre Einöde wie einen Garten des Herrn. Freude und Wonne wird darin
gefunden, Danksagung und Lobgesang. So merke nun auf mich, mein Volk, und
ihr Leute, leihet mir eure Ohren; denn Unterweisung wird von mir ausgehen, und
mein Recht werde ich zum Licht für die Nationen aufrichten. Meine Gerechtigkeit
ist nahe, mein Heil zieht aus, und meine Arme werden die Völker richten. Die
Inseln werden auf mich harren und auf meinen Arm warten.“ (Jes.51,3-5)
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Die Frucht ihrer treuen Zukehr zum Herrn und zu seiner Gerechtigkeit ist mit den
Worten verheißen:
„Alsdann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung
wird rasch fortschreiten; deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deine Nachhut sein! Dann wirst du rufen, und der Herr
wird antworten; du wirst schreien, und er wird sagen: Hier bin ich!“ (Jes.58,8-9)
„Alsdann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein
wie der Mittag! Der Herr wird dich ohne Unterlaß leiten und deine Seele in der
Dürre sättigen und deine Gebeine stärken; du wirst sein wie ein wohlbewässerter
Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen.“
(Jes.58,10-11)
„Alsdann wirst du dich an dem Herrn erquicken, und ich will dich über die Höhen
des Landes führen und dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob! Ja, der
Mund des Herrn hat es verheißen.“ (Jes.58,14)
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„Ich will zu deiner Obrigkeit den Frieden machen und zu deinen Vögten die
Gerechtigkeit.“ (Jes.60,17)
Der Wille und Ratschluß Gottes, um dessetwillen er in der Zeit des Endes seine
Gerechtigkeit offenbarmacht, ist mit den Worten bezeugt:
„Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab,
bis ihre Gerechtigkeit hervorbrechen wird wie Sonnenglanz und ihr Heil entbrennen wird wie eine Fackel; bis die Völker deine Gerechtigkeit sehen werden und
alle Könige deine Herrlichkeit und du mit einem neuen Namen wirst genannt werden, den des Herrn Mund bestimmen wird; bis du eine Ehrenkrone in der Hand
des Herrn und ein königlicher Kopfbund in deines Gottes Hand sein wirst; bis du
nicht mehr die Verlassene heißest, und dein Land nicht mehr eine Wüste genannt
wird, sondern man dich ‚Meine Lust an ihr’ und dein Land ‚das Vermählte’ nennen
wird; denn der Herr hat Lust zu dir und dein Land wird wieder vermählt werden.
Denn wie ein Jüngling sich mit einer Jungfrau vermählt, so werden deine Kinder
sich dir vermählen, und wie sich ein Bräutigam seiner Braut freut, so wird sich
dein Gott über dich freuen. O Jerusalem, ich habe Wächter auf deine Mauern
bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nimmer stille schweigen sollen!
Die ihr den Herrn erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Und laßt ihm keine
Ruhe, bis er Jerusalem herstellt und bis er es zum Lobpreis auf Erden setzt!“
(Jes.62,1-7)
Im Blick auf diese Reinigung und Wiederherstellung des Volkes Gottes auf dem
Grund seiner Gerechtigkeit fordert der Herr auf:
„Beobachtet das Recht und übet Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, daß es
komme, und meine Gerechtigkeit, daß sie geoffenbart werde! Wohl dem Menschen, der solches tut, und dem Menschenkinde, das solches festhält, das den
Sabbat beobachtet, daß es ihn nicht entweihe, und auf seine Hand acht gibt, daß
es nichts Böses tue! Es soll der Fremdling, der sich Jehova angeschlossen hat,
nicht sagen: Der Herr wird mich gewiß von seinem Volke ausschließen! Und der
Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum! Denn also spricht
der Herr zu den Verschnittenen: Die meine Sabbate halten und erwählen, was
mir gefällt, und festhalten an meinem Bunde, denen will ich in meinem Hause
innerhalb meiner Mauern Denkmal und Namen geben, der besser ist als Söhne
und Töchter; ich will ihnen einen ewigen Namen geben, der nicht soll ausgerottet
werden. Und die Fremdlinge, die sich dem Herrn anschließen, ihm zu dienen und
Jehovas Namen zu lieben, also daß sie seine Knechte sind, und alle, die achtgeben, daß sie den Sabbat nicht entheiligen, und die festhalten an meinem Bunde,
die will ich zu meinem heiligen Berge führen und sie in meinem Bethaus erfreuen;
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ihre Brandopfer und Schlachtopfer sollen angenehm sein auf meinem Altar; denn
mein Haus soll ein Bethaus für alle Völker heißen.“ (Jes.56,1-7)
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Wenn der Herr für Zion als Erlöser kommt (Jes.59,20), dann erfüllen sich die Worte:
„Wir haben Lobgesänge vernommen vom Ende der Erde zu Ehren dem Gerechten.“ (Jes.24,16)
„Zu der Zeit wird man dieses Lied im Lande Juda singen: Wir haben eine feste
Stadt, Heil setzt er zu Mauern und Schutzwehr. Tut die Tore auf, daß hineinziehe
ein gerechtes Volk, das Treue bewahrt! Einem festen Herzen bewahrest du den
Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut. Vertrauet auf den Herrn immerdar; ja, auf Jehova, den Herrn, den Fels der Ewigkeiten!“ (Jes.26,1-4)
Das Volk kann nun getrost sagen:
„Uns aber, Herr, wirst du Frieden schaffen, denn auch alle unsere Werke hast du
für uns vollbracht.“ (Jes.26,12)
Von dieser Zeit heißt es:
„Der wird in der Höhe wohnen, Felsenburgen sind seine Zuflucht, sein Brot wird
ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie.“ (Jes.33,16; vgl. Jer.23,6)
Wenn der Sieg der Gottesgerechtigkeit in dieser Zeit des Endes auf solche Weise
offenbar wird, erfüllen sich auch die Worte:
„Deine Toten werden leben, meine Leichname auferstehen! Wachet auf und
jubelt, ihr Bewohner des Staubes! Denn dein Tau ist ein Tau der Lichter, und die
Erde wird die Toten wiedergeben.“ (Jes.26,19)
„Viele von denen, die im Erdenstaube schlafen, werden aufwachen: die einen zu
ewigem Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande.“ (Dan.12,12)
Gott sagt dann zu seinem Volk, das ihm wieder gehorcht:
„Ich will ihr Gott sein in Treue und Gerechtigkeit.“ (Sach.8,8)
Auf diese Zeit weisen auch die Worte Gottes hin:
„Dann werden dir gefallen die Opfer der Gerechtigkeit, die Brandopfer und Ganzopfer; dann wird man Farren bringen auf deinen Altar!“ (Ps.51,21)
„Die Herrlichkeit des Herrn wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander
wird sie sehen; denn der Mund des Herrn hat es gesagt.“ (Jes.40,5)
Die Frage des Propheten Hosea lautet:
„Wer ist so weise, daß er das einsehe, und so klug, daß er das verstehe? Denn
die Wege des Herrn sind gerade, und die Gerechten wandeln darauf; aber die
Uebertreter kommen darauf zu Falle.“ (Hos.14,10)
Nur
„wer in Gerechtigkeit wandelt und aufrichtig redet; wer Gewinn durch Bedrückung
zu machen verschmäht; wer seine Hände abzieht, daß er keine Bestechung
nehme; wer seine Ohren verstopft, daß er
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nicht auf Mordpläne höre; wer seine Augen zuschließt, daß er Böses nicht
ansehe, – der wird in der Höhe wohnen, Felsenburgen sind seine Zuflucht, sein
Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie.“ (Jes.33,15-16)
Im Blick auf das Vergehen alles ungöttlichen Wesens ist von der Gerechtigkeit Gottes
gesagt:
„Erhebet eure Augen gen Himmel und schauet auf die Erde hinieden. Denn die
Himmel werden vergehen wie Rauch, und die Erde wird wie ein Kleid veralten,
und ihre Einwohner werden sterben wie Mücken; aber mein Heil bleibt ewig und
meine Gerechtigkeit wird nicht untergehen. Höret mir zu, die ihr die Gerechtigkeit
kennet, du Volk, das mein Gesetz in seinem Herzen trägt! Erschrecket nicht vor
dem Schmähen der Menschen, und entsetzet euch nicht vor ihrem Lästern. Denn
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die Schaben werden sie fressen wie ein Kleid, und die Motten werden sie fressen
wie Wolle; aber meine Gerechtigkeit wird ewig bleiben und mein Heil von
Geschlecht zu Geschlecht.“ (Jes.51,6-8)
Wenn das Volk Israel diese Zeit der großen Not durchmachen muß, so ist die
Gottesgerechtigkeit, die der Herr zur gleichen Zeit seinem Volk gibt, das Mittel in seiner
Hand, durch das er sein Volk zubereitet, daß er durch dasselbe auf dieser geistigen
Grundlage des Reiches Gottes auch sein ewiges Reich durch dieses Volk aufrichten
kann. Durch diese Gottesgerechtigkeit wird aber auch der Teil des Volkes Israel offenbar,
der sich Gott und seiner Ordnung, der Gerechtigkeit und Liebe als Grundlage des
Reiches Gottes widersetzt. Zusammen mit der Bekehrung des Volkes Gottes und mit der
Aufnahme der Gottesgerechtigkeit vollzieht sich nun diese Scheidung im Volk Israel
zwischen denen, die sich treu zu Gott stellen und denen, die ganz von Gott abgefallen
sind. Von dieser Scheidung durch das Vernichtungsgericht sagt der Herr:
„Ich will auch die Abtrünnigen und die Uebertreter von euch absondern, ich will
sie aus dem Lande ihrer Fremdlingschaft ausführen; aber sie sollen nicht wieder
in das Land Israel kommen, und ihr sollt erfahren, daß ich Jehova bin.“
(Hes.20,38)
Indem Gott in der Übergangszeit nach der vorgenannten Ordnung seine Gerechtigkeit und sein Heil offenbart, ist das für die Gemeinde zu Philadelphia d.i. für die Braut
des Lammes die Speise, die sie für ihre Vollendung und Zubereitung für das
Offenbarwerden des Bräutigams braucht, um mit ihm zur Hochzeit eingehen zu können.
Aber die Offenbarung der Gottesgerechtigkeit in der letzten großen Not- und
Trübsalszeit, die das Volk Gottes in der Übergangszeit durchkosten muß, ist auch das
Licht für den Teil des Volkes Israel, der sich in dieser Zeit der Reinigungsgerichte zu Gott
bekehrt.
Solange Gott seine Gerechtigkeit und sein Heil nicht auf die erkannte Art und Weise
offenbart, kann das Reich Gottes auf der geistigen Grundlage in der christlichen
Gemeinde auch nicht aufgerichtet werden.
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Wir müssen darum am Abschluß der Betrachtungen über die christliche Gemeinde
noch besonders die Schriftzeugnisse betrachten, die von der Stellung der Braut des
Lammes für die Zeit reden, wenn die Aufrichtung des Reiches Gottes auf der geistigen
Grundlage der vollendeten Träger der Gottesgerechtigkeit im Volk Gottes seinen Anfang
nimmt.
2. Die Gerechtigkeit der Heiligen als Hochzeitsgewand –
der Lohn der Braut
Im Anschluß an das Gericht über die große Hure d.i. über die Gemeinde zu Thyatira,
hörte Johannes wie:
„eine laute Stimme einer großen Schar im Himmel, die sprachen: Halleluja! Das
Heil und der Ruhm und die Ehre und die Kraft dem Herrn, unserm Gott! Denn
wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte; denn er hat gerichtet die große Hure,
welche die Erde verderbte mit ihrer Hurerei, und er hat das Blut seiner Knechte
von ihrer Hand gefordert! Und abermal sprachen sie: Halleluja! Und ihr Rauch
steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und es fielen die vierundzwanzig Aeltesten
und die vier lebendigen Wesen nieder und beteten Gott an, der auf dem Throne
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sitzt, und sprachen: Amen! Halleluja! Und eine Stimme ging aus vom Throne, die
sprach: Lobet unsern Gott, alle seine Knechte und die ihn fürchten, die Kleinen
und die Großen! Und ich hörte wie die Stimme einer großen Schar und wie das
Rauschen vieler Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen:
Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige ist König geworden! Lasset
uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des
Lammes ist gekommen und sein Weib hat sich bereitet. Und ihr wurde gegeben,
sich zu kleiden in feine Leinwand, rein und glänzend; denn die Leinwand ist die
Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind die zum
Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind! Und er sprach zu mir: Dieses sind
wahrhaftige Worte Gottes!“ (Offb.19,1-9)
Dadurch ist gezeigt, daß wenn die Gemeinde zu Thyatira den Abfall aller andern
Gemeinden auf ihrem eigenen Boden zusammengefaßt darstellt und von Gott gerichtet
ist, dann die Hochzeit des Lammes stattfindet. Die Kinder Gottes, die auf dem
Überwinderboden der Gemeinde zu Philadelphia ihre Stellung im Geiste treu bewahrt
haben und dadurch in der rechten Brautstellung geblieben sind, können an der Hochzeit
des Lammes teilhaben; denn sie sind die klugen Jungfrauen, die bereit sind, wenn der
Bräutigam kommt (Matt. 25,10). Diese treuen Gläubigen, die während der Übergangszeit
im Glauben an die Gottesgerechtigkeit in Christo Jesu vollendet wurden, sind das von
dem Propheten Jesajas geschaute Weib, das bis zur Hochzeit des Lammes unfruchtbar
geblieben ist. Doch im Blick auf den Abschluß der Übergangszeit kann der Prophet von
diesem Weib sagen:
„Frohlocke, du Unfruchtbare, die nicht gebar! Brich aus in Jubel
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und jauchze, die nicht in Wehen lag! denn die Verlassene wird mehr Kinder
haben als die Vermählte, spricht der Herr. Erweitere den Raum deines Zeltes und
dehne die Teppiche deiner Wohnungen aus; spare nicht, spanne deine Seile weit
aus und befestige deine Pfähle. Denn du wirst ausbrechen zur Rechten und zur
Linken, und dein Same wird die Völker besitzen, und sie werden verlassene
Städte bevölkern. Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht zu Schanden werden.
Schäme dich nicht, denn du sollst nicht beschimpft werden; denn du wirst auch
der Schande deiner Jugend vergessen, und du wirst der Schmach deiner Witwenschaft nimmermehr eingedenk sein. Denn dein Eheherr ist dein Schöpfer,
Jehova Zebaoth ist sein Name, und dein Erlöser ist der Heilige in Israel, – Gott
der ganzen Erde wird er genannt. Denn der Herr wird dich berufen wie ein verlassenes und im Geiste bekümmertes Weib, wie ein junges Weib, das verstoßen
war, spricht dein Gott. Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit
großer Barmherzigkeit werde ich dich sammeln. In überwallendem Zorn habe ich
einen Augenblick mein Angesicht vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will
ich mich über dich erbarmen, spricht der Herr, dein Erlöser.
Und das soll mir sein wie die Wasser Noahs: wie ich geschworen habe, daß die
Wasser Noahs nimmermehr über den Erdboden gehen sollen, also habe ich
geschworen, daß ich nimmermehr über dich zürnen noch dich schelten wolle.
Denn die Berge sollen wohl weichen und die Hügel wanken, aber meine Gnade
wird von dir nicht weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der Herr,
dein Erbarmer. Du Elende, Sturmbewegte, Trostlose! Siehe, ich will deine Steine
in Stibium legen und dich gründen mit Saphiren. Ich will deine Zinnen von Rubin
machen und deine Pforten von Karfunkeln und alle deine Grenzen von kostbaren
Steinen. Und alle deine Kinder werden vom Herrn gelehrt sein, und groß der
Friede deiner Kinder. Durch Gerechtigkeit wirst du gegründet werden; du sollst
ferne sein von Bedrängnis, daß du dich nicht zu fürchten brauchst, und von
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Schrecken, daß er dir nicht nahe. Siehe, es wird sich eine Rotte zusammenrotten, aber nicht von mir. Wer sich aber wider dich rottet, der wird an dir zu Falle
kommen. – Fürwahr, ich habe den Schmied gemacht, der die Kohlen zu einem
Feuer anbläst und eine Waffe hervorbringt nach seiner Kunst. Aber ich habe
auch den Zerstörer gemacht, der sie vernichten wird; keiner Waffe, die wider dich
geschmiedet ist, wird es gelingen, und alle Zungen, die sich wider dich vor
Gericht erheben, wirst du Lügen strafen. Das ist das Erbteil der Knechte des
Herrn und ihre Gerechtigkeit von mir, spricht Jehova.“ (Jes.54,1-17)
„Um Zions willen schweige ich nicht, und um Jerusalems willen lasse ich nicht ab,
bis ihre Gerechtigkeit hervorbrechen wird wie Sonnenglanz und ihr Heil entbrennen wird wie eine Fackel; bis die Völker deine Gerechtigkeit sehen werden und
alle Könige deine Herrlichkeit und du mit einem neuen Namen wirst genannt werden,
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den des Herrn Mund bestimmen wird; bis du eine Ehrenkrone in der Hand des
Herrn und ein königlicher Kopfbund in deines Gottes Hand sein wirst; bis du nicht
mehr die Verlassene heißest, und dein Land nicht mehr eine Wüste genannt wird,
sondern man dich ‚Meine Lust an ihr’ und dein Land ‚das Vermählte’ nennen wird;
denn der Herr hat Lust zu dir und dein Land wird wieder vermählt werden. Denn
wie ein Jüngling sich mit einer Jungfrau vermählt, so werden deine Kinder sich dir
vermählen, und wie sich ein Bräutigam seiner Braut freut, so wird sich dein Gott
über dich freuen. O Jerusalem, ich habe Wächter auf deine Mauern bestellt, die
den ganzen Tag und die ganze Nacht nimmer stille schweigen sollen! Die ihr den
Herrn erinnern sollt, gönnt euch keine Ruhe! Und laßt ihm keine Ruhe, bis er
Jerusalem herstellt und bis er es zum Lobpreis auf Erden setzt!“ (Jes.62,1-7)
Diese Gemeinde zu Philadelphia als die Brautgemeinde Jesu ist auch das neue
Jerusalem. Von dieser heiligen Stadt kann der Prophet die köstlichen Worte bezeugen:
„Freuet euch mit Jerusalem und frohlocket über sie, ihr alle, die ihr sie liebet; teilet nun auch ihre Freude mit ihr, ihr alle, die ihr euch um sie betrübt habt, damit
ihr euch satt trinket an ihrer tröstenden Brust, damit ihr euch in vollen Zügen erlabet an der Fülle ihrer Herrlichkeit! Denn also spricht der Herr: Siehe, ich will den
Frieden zu ihr leiten wie einen Strom und die Herrlichkeit der Völker wie einen
überfließenden Bach, und ihr sollt gestillt werden. Man wird euch auf den Armen
tragen und auf den Knieen liebkosen. Wie einen seine Mutter tröstet, so will ich
euch trösten; ja ihr sollt in Jerusalem getröstet werden! Und wenn ihr solches
sehet, so wird euer Herz sich freuen, und eure Gebeine werden grünen wie das
Gras. Also wird die Hand des Herrn kund werden an seinen Knechten.“
(Jes.66,10-14)
Diese Brautgemeinde als das neue Jerusalem sind nun die mit dem Siegel des
lebendigen Gottes versiegelten 144000 aus den zwölf Stämmen des nationalen Volkes
Israel (Offb.7,4-8). Im Blick auf ihre vollendete Stellung in der Gerechtigkeit, wie sie diese
Stellung am Abschluß der Übergangszeit haben, lautet das Zeugnis:
„Ich sah und siehe, das Lamm stand auf dem Berge Zion und mit ihm 144000, die
hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie das Rauschen vieler Wasser
und wie die Stimme eines großen Donners; und die Stimme, die ich hörte, war
wie die Stimme von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen
ein neues Lied vor dem Throne und vor den vier lebendigen Wesen und den
Aeltesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die 144000, die erkauft
sind von der Erde. Diese sind es, die sich mit Weibern nicht befleckt haben; denn
sie sind Jungfrauen. Diese sind es, die dem Lamme nachfolgen, wohin es
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geht. Diese sind erkauft worden aus den Menschen zu Erstlingen Gott und dem
Lamm; und in ihrem Munde ist kein Betrug erfunden worden; sie sind unsträflich.“
(Offb.14,1-5)
Diese Erstlinge, die sich Gott aus seinem Volk Israel erkauft hat, sind der Tempel der
Hütte des Zeugnisses, der im Himmel geöffnet ist (Offb.11,19; 15,5-6.8). Als die vollendeten
Überwinder sind sie, indem sie durch die Hochzeit mit dem Lamm den Sieg des Lebens
über den Tod erlangen, die Träger der Herrlichkeit Gottes und seiner Kraft (Eph.3,16-19;
Offb.21,9-11). Sie sind die Überwinder der Gemeinde zu Philadelphia. Von ihrer Stellung
heißt es:
„Wer überwindet, den will ich zu einem Pfeiler im Tempel meines Gottes machen,
und er wird nicht mehr hinausgehen; und ich will auf ihn schreiben den Namen
meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalems,
welches aus dem Himmel herabkommt von meinem Gott, und meinen Namen,
den neuen.“ (Offb.3,12)
Das vollendete Zeugnis über diesen Tempel Gottes gibt Johannes am Ende der
Offenbarung mit den Worten:
„Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und
die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herabkommen, von Gott zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute
Stimme vom Throne her, die sprach: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen!
Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst
wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren
Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch
Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offb.21,1-4)
„Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen
hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm', ich
will dir das Weib, die Braut des Lammes zeigen! Und er führte mich im Geiste auf
einen großen und hohen Berg und zeigte mir die Stadt, das heilige Jerusalem,
die von Gott aus dem Himmel herabkam, welche die Herrlichkeit Gottes hat. Und
ihr Licht ist gleich dem köstlichsten Edelsteine, wie ein krystallglänzender Jaspis.
Und sie hat eine große und hohe Mauer und zwölf Tore und auf den Toren zwölf
Engel und Namen darauf geschrieben, welche die Namen der zwölf Stämme der
Kinder Israels sind. Von Morgen drei Tore, von Mitternacht drei Tore, von Mittag
drei Tore, von Abend drei Tore. Und die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine
und auf ihnen zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes; und der mit mir
redete, hatte einen Maßstab, ein goldenes Rohr, damit er die Stadt und ihre Tore
und ihre Mauer messe. Und die
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Stadt liegt im Viereck, und ihre Länge ist so groß wie ihre Breite. Und er maß die
Stadt mit dem Rohr, auf zwölftausend Stadien; die Länge und die Breite und die
Höhe derselben sind gleich. Und er maß ihre Mauer, hundertvierundvierzig Ellen
nach Menschenmaß, welches auch des Engels Maß ist. Und der Bau ihrer Mauer
ist Jaspis und die Stadt von lauterm Gold, gleich reinem Glas. Und die Grundsteine der Stadtmauer sind mit allerlei Edelsteinen geschmückt; der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein
Smaragd, der fünfte ein Sardonix, der sechste ein Sardis, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der
elfte ein Hyacinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore sind zwölf Perlen,
je eines der Tore aus einer Perle, und die Straße der Stadt reines Gold, wie
durchsichtiges Glas. Und einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Herr, Gott,
der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm. Und die Stadt bedarf nicht der
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Sonne, noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes
erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Völker werden in ihrem
Lichte wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit in sie bringen.
Und ihre Tore werden nicht geschlossen am Tage; denn dort wird keine Nacht
mehr sein. Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen.
Und es wird durchaus nichts Unreines in sie eingehen, noch wer Greuel und
Lüge übt, sondern nur die geschrieben sind im Lebensbuche des Lammes.“
(Offb.21,9-27)
„Und er zeigte mir einen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Krystall,
der ausging vom Throne Gottes und des Lammes; inmitten ihrer Straße und zu
beiden Seiten des Stromes den Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt
und jeglichen Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes dienen zur
Heilung der Völker. Und nichts Verbanntes wird mehr sein, und der Thron Gottes
und des Lammes wird darinnen sein, und seine Knechte werden ihm dienen; und
sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Und
es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes eines Leuchters, noch des Sonnenscheines; denn Gott der Herr erleuchtet sie, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offb.22,1-5)
Auf den Anfang der Herrschaft dieser vollendeten Überwinder weist Johannes hin mit
den Worten:
„Die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weißen Pferden, angetan mit weißer
und reiner Leinwand“. (Offb.19,14)
„Ich sah das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, Krieg zu
führen mit dem, der auf dem Pferde saß, und mit seinem Heer.“ (Offb.19,19)
Durch dieses Ziel, das die Gemeinde zu Philadelphia im Sieg des Lebens über den
Tod am Abschluß der Übergangszeit erlangt, ist der Wille Gottes in der christlichen
Gemeinde völlig erfüllt. Die
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Gemeinde hat nun ihrem göttlichen Zweck gedient. Die von Petrus ausgesprochene
Hoffnung:
„Wir warten aber eines neuen Himmels und einer neuen Erde, nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt“ (2.Petr.3,13),
ist in der vollendeten Stellung der 144000 Erstlinge aus dem Volke Gottes erfüllt. Denn
diese Vollendung der Erstlinge, indem ihnen gegeben wird, sich zu kleiden in feine
Leinwand, rein und glänzend, welches die Gerechtigkeit der Heiligen in Christo Jesu
zustande gekommen ist (Offb.19,8), bedeutet die Erfüllung der Weissagung des Propheten
Jesajas, die er mit den Worten ausspricht:
„Siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, also daß der früheren nicht mehr gedacht werden soll und sie niemand mehr in den Sinn kommen
werden; sondern ihr sollt euch freuen und frohlocken bis in Ewigkeit über dem,
was ich erschaffe. Denn siehe, ich verwandle Jerusalem in lauter Jubel und ihr
Volk in Freude. Und ich selbst werde über Jerusalem frohlocken und mich freuen
über mein Volk, und es soll fortan kein Klagelaut und kein Wehgeschrei mehr
darinnen vernommen werden.“ (Jes.65,17-19)
So wie Johannes sah, daß durch das Gericht über die abgefallene Gemeinde zu
Thyatira der erste Himmel völlig vergangen ist, sieht er in den 144000 vollendeten
Trägern der Gerechtigkeit Gottes aus dem Volk Gottes
„einen neuen Himmel und eine neue Erde“. (Offb.21,1)
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Mit der Ausgestaltung und Vollendung der 144000 Erstlinge auf dem Felsengrund der
ewigen Wahrheit der in Christo zustande gekommenen Gerechtigkeit Gottes und ganzen
Erlösung ist nun die Zeit von siebenzig (Jahr-) Wochen erfüllt, die nach dem Zeugnis des
Propheten Daniel über sein Volk bestimmt sind bis
„zur Sühnung der Missetat und
zur Herbeiführung der ewigen Gerechtigkeit und
zur Versiegelung von Gesicht und Prophezeiung und
zur Salbung des Allerheiligsten.“ (Dan.9,24)
Die Erfüllung dieser Worte bedeutet die Wiederherstellung des Volkes Gottes,
nachdem siebenzig (Jahr-) Wochen Gerichtszeit über das Volk Israel vergangen sind
(Dan.9,24). Diese Wiederherstellung des Volkes Gottes nimmt aber ihren Anfang dadurch,
daß die von Gott auserwählten und begnadigten 144000 Erstlinge aus jedem Stamm
dieses Volkes die Sühnung ihrer Missetat durch das Opfer Jesu Christi so völlig im
Glauben anerkennen und erfahren, daß sie dadurch die ersten Träger der ewigen
Gerechtigkeit Gottes in Christo Jesu offenbart, werden. Indem das geschieht, sind in der
Stellung dieser Gläubigen alle Gesichte, die die Propheten für das ewige Reich Gottes
geschaut haben und alle Prophezeiungen für die Zeit der Aufrichtung dieses Reiches
versiegelt. Dadurch ist zu dieser Zeit aber auch das Allerheiligste als der Tempel Gottes
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mit dem Geist der Herrlichkeit gesalbt, durch den Gott Jesus aus den Toten auferweckt
hat und die Leiber dieser 144000 Erstlinge aus dem Volk Gottes verwandelt werden.
Durch diese vollendeten Träger der Gerechtigkeit Gottes und der Herrlichkeit der
Unsterblichkeit ist der geistige Grund für die Wiederherstellung des gesamten Volkes
Israel für die tausendjährige Reichsgottesherrschaft durch das Volk Israel gelegt; denn
durch ihre Vollendung ist nun auch das Heiligtum in Ordnung gebracht (Dan.8,14).
In Verbindung mit dem Überwindersieg und dem Ziel, das die Gemeinde zu Philadelphia
in ihrer Vollendung in der Gottesgerechtigkeit als die geistige Grundlage für die ewige
Reichsgottesherrschaft erlangt, sind in Gottes Wort die folgenden Namen und
Bezeichnungen für diese Gemeinde bezeugt:
1. Die Überwinder aus der Gemeinde zu
Philadelphia (Offb.3,12).
2. Das Weib (Offb.19,7; 21,9).
3. Ein Weib mit der Sonne bekleidet
(Offb.12,1).
4. Die bereit waren (Matth.25,10).
5. Gemeinde des lebendigen Gottes
(1.Tim.3,15).
6. Pfeiler und Grundfeste der Wahrheit
(1.Tim.3,16).
7. Der Leib Christi (Eph.1,22; Kol.1,18).
8. Die 144000 Erstlinge aus der
Menschheit (Offb.7,4-8; 14,1-5).
9. Die Braut des Lammes
(Offb.21,9; 22,17; Jes.62,5).
10. Die Heiligen (Offb.13,7).
21. Hütte, die nicht dieser Schöpfung
angehört (Hebr.9,11).
22. Himmel (Hebr.9,24; Jes.66,1).
23. Das Himmlische (Hebr.8,5; 9,23).
24. Meine Wohnung (Hes.37,27).
25. Gemeinde der Erstgeborenen
(Hebr.12,23).
26. Wohnung Jakobs (Ps.87,2).
27. Wohnung des Berges Zion (Jes.4,5).
28. Heiligtum
29.
(Dan.9,26; 8,14; Hebr.8,2; 9,8.12; Hes.47,12;
Ps.68,25).
Mein Heiligtum (Hes.37,26.28).
30. Ort meines Heiligtums (Jes.60,13).
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11. Die im Himmel wohnen (Offb.13,6).
12. Das Haus Gottes
(1.Tim.3,15; 1.Petr.4,17; Hebr.10,21).
13. Mein Haus (Sach.1,16; 9,8).
14. Haus des Gottes Jakobs (Jes.2,3).
15. Haus meiner Herrlichkeit
(Jes.60,7; Hgg.2,7.9).
16. Der Tempel des Herrn (Jes.44,28;
17.
18.
Sach.6,12.13.15; Mal.3,1; Ps.48,10; Offb.11,2;
15,5.8; 21,22).
Die Hütte Gottes (Offb.13,6; 21,3).
Die wahre Stiftshütte (Hebr.8,2).
19. Die größere und vollkommenere Hütte
(Hebr.9,11).
20. Die Hütte, nicht mit Händen gemacht
(Hebr.9,11).
31. Höhe und Heiligtum (Jes.57,15).
32. Ort unseres Heiligtums (Jer.17,12).
33. Der neue Himmel
(2.Petr.3,13; Offb.21,1; vgl. Jes.65,17).
34. Stadt Jehovas (Jes.60,14).
35. Die heilige Stadt (Jes.48,2; Offb.21,2).
36. Die Stadt, das heilige Jerusalem
(Offb.21,10).
37. Die gerechte Stadt (Jes.1,26).
38. Stadt des lebendigen Gottes
(Hebr.12,22).
39. Die treue Stadt (Sach.8,3).
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Das himmlische Jerusalem (Hebr.12,22).
Das obere Jerusalem (Gal.4,21).
Jerusalem, die heilige Stadt (Jes.52,1).
Jerusalem (Jes.62,1.6.7; Ps.51,20;
Sach.2,16; Joel 4,17).
Die besuchte und unverlassene Stadt
(Jes.62,12).
Jerusalem, die sichere Wohnung
(Jes.33,20).
Zion, Stadt unserer Festversammlung
(Jes.33,20; Hebr.12,23).
Zion des heiligen Israel (Jes.60,14).
Zion (Jes.52,7; 62,1; Ps.9,12; 87,5; 51,20;
52,8; Jer.51,10; Sach.8,3).
Unsere Mutter (Gal.4,26).
50. Die Freie (Gal.4,31).
51. Die Festversammlung (Hebr.12,23).
52. Die treue Burg (Jes.1,26).
53. Tochter Jerusalem (Sach.9,9; 2,14;
Mich.4,8).
54. Tochter Zion (Sach.9,9).
55. Meine Lust an ihr (Jes.62,4).
56. Thron der Herrlichkeit (Jer.17,12).
57. Thron Gottes und des Lammes
(Jes.66,1; Offb. 21,3; 22,1.3).
58. Jehova ist da (Hes.48,35).
59. Königlicher Kopfbund (Jes.62,3).
60. Ehrenkrone (Jes.62,3).
61. Berg des Herrn der Heerscharen
(Jes.2,3; Sach.8,3).
62. Der heilige Berg (Sach.8,3; Joel 4,17).
63.
64.
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66.
Berg über alle Hügel erhaben (Jes.2,2).
Mein Hügel (Hos.14,6).
Der höchste der Berge (Jes.2,2).
Berg des Hauses des Herrn (Jes.2,2).
67. Berg Zion (Mich.4,7; Hebr.12,22).
68. Hügel der Tochter Zion (Mich.4,8).
69. Großer und hoher Berg (Offb.21,10).
70. Mein heiliger Berg (Hes.20,40).
71. Träger eines neuen Namens (Jes.62,2).
72. Quelle des lebendigen Wassers
(Jes.17,13).
73. Strom vom Wasser des Lebens
(Offb.22,1).
74. Quell des Wassers des Lebens
(Offb.21,6).
75. Ströme lebendigen Wassers (Joh.7,38).
76. Lebendige Wasser (Sach.14,8).
77. Die Heere im Himmel (Offb.19,14.19).
78. Jehova unsere Gerechtigkeit
(Jer.33,16).
79. Das heilige Volk, Erlöste des Herrn
(Jes.62,12).
80. Herdenturm (Mich.4,8).
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Tore (Ps.24,7.9).
Uralte Pforten (Ps.24,7.9).
Tore Zions (Ps.87,2).
Ort aller Quellen (Ps.87,7).
85. Das neue Jerusalem (Offb.21,2).
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- 22 86. Der gerechtigkeit
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N06.11.09
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