Predigt zu Karfreitag: 29. März 2013, evangelische Kirche Rheineck

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Predigt zu Karfreitag: 29. März 2013,
evangelische Kirche Rheineck, Pfr. S. Hertner
Noch 2 Monate, drei Tage und rund 12
Stunden, bis der FC Basel zum vierten
Mal hintereinander den Meisterpokal in
die Höhe stämmen darf. Nun, ich bin
sicher, dass mir bei dieser Prognose
nicht alle hier zustimmen würden. Immerhin gibt es mehrere Vereine, die
man als ernsthafte Titelkandidaten bezeichnen darf – neben GC eben auch
der FC St. Gallen.
dende Frage ist. Ich frage dich nochmals: Wer ist Jesus für dich?
Bist du sein Fan? Oder bedeutet er dir
mehr?
Jesus braucht keine Fans, er sucht
Nachfolger.
Jesus hatte zu Lebzeiten viele Fans.
Wir erinnern uns zum Beispiel an die
Massen von Menschen, die er wunderbar mit Essen versorgt hat. Als er
auf dem Weg nach Jerusalem war,
versammelte sich eine grosse Menschenmenge um ihn herum – sie fanden ihn super, sie fanden ihn toll und
wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten, hätten sie sich bestimmt FischliKleber gekauft und hinten auf ihre Esel
und Karren geklebt. Sie hätten alle Fanartikel gekauft. Sie fanden ihn wunderbar – endlich jemand, der sie fütterte.
Wer zuletzt zuoberst steht, weiss im
Moment nur Gott, doch das Herz eines
jeden Fans weiss es ganz genau: Sein
Verein wird gewinnen. Fan sein ist
schon etwas Spezielles. Man investiert
viel Geld in Fanartikel, Saisonkarten,
Reisen, etc. Man ist begeisterter Zuschauer und trägt ausser lautem gejohle, Fahnen und Bengalen wenig aktiv
zum Sieg der eigenen Mannschaft bei.
Sie bejubeln und feiern ihre Mannschaft – so lange sie gut ist, sobald
schlechte Zeiten kommen, kritisiert
man sie laut und heftig. Als Fan verfällt
man auch leicht dem Glauben, die
Mannschaft oder der Schiedsrichter
können einen durch den Fernseher
hindurch hören und geben in der Folge
fleissig Spielanweisungen. Doch Fussballfan zu sein macht aus einem Menschen noch keinen Fussballer.
Jesu Reaktion war kurz und bündig.
Sinngemäss antwortete auf ihre Begeisterung: Ich suche keine Fans – ich
suche Nachfolger.
Jesus hatte viele Fans – doch alle liessen ihn am Stich, als er wie ein gemeiner Verbrecher am Kreuz hing.
Jesus sagt heute dasselbe zu uns.
Denn es ist einfach ein Fan zu sein.
Fans sind heute hier und morgen
schon nicht mehr. Doch Nachfolge verlangt Engagement. Doch in vielen heutigen Kirchen gibt es mehr Fans als
Nachfolger. Da gibt es Leute, die sind
Fan vom Kirchenhaus, vielleicht gibt es
Fans vom Prediger, manche sind gar
Fan von Jesus, haben aber nie den
Übergang zum Nachfolger vollzogen.
Heute ist Karfreitag – an Karfreitag
erinnern wir uns daran, dass Jesus für
deine Sünden am Kreuz hing, damit du
vor Gott eine reine Weste hast. Und er
ist am dritten Tag für dich auferstanden, damit du im Jetzt ein erfülltes und
Es ist eine traurige Wahrheit, dass viele Christen Ähnlichkeiten mit „Fans“
haben. Sie kommen wenn‘s lustig wird
und laufen davon, wenn‘s Arbeit gibt.
Sie loben wenn’s gut läuft und kritisieren, wenn’s nicht nach ihrem Geschmack ist, sie füllen die Kirchenbänke und warten darauf, dass sie unterhalten werden.
Wenn wir uns heute an Jesu sterben
erinnern, dann sind wir alle mit der
Frage konfrontiert: „Wer ist Jesus für
mich?“ Ich wiederhole hier die Frage
vom letzten Sonntag, weil es für uns
und unser Leben die alles entschei1
später ein ewiges Leben hast. Heute
erinnern wir uns an das Geschenk, das
er dir geben will. Nimm es an, solange
du noch kannst. Ich denke, das ist ein
guter Zeitpunkt, heute deine Loyalität
gegenüber Jesus neu zu überdenken:
Bleibst du ein Fan oder wirst du ein
Nachfolger
rein wie möglich sein. Doch selbst diese waren nicht perfekt. Jesus kam,
lebte ein perfektes Leben, wie es für
uns unmöglich ist und wurde für uns so
zum perfekten Opfer. Als Versöhnung
mit dem Vater.
Also wenn wir unser Kreuz auf uns
nehmen, dann schliessen wir uns Jesus in seinem Tod an: Wir sterben unseren Sünden, damit wir von nun an
für ihn leben können. Wir lassen Sünde sein ein für allemal und orientieren
uns neu an Jesus Christus.
Nachfolge jedoch hat seinen Preis:
1. Deine ganze Hingabe
Lukas 14,26: Wer mir nachfolgen
will, muss mich mehr lieben als Vater und Mutter, Frau und Kinder,
Brüder und Schwestern - ja, mehr
als sein Leben. Sonst kann er nicht
mein Jünger sein.
Mit anderen Worten: Jesus sagt
hier, dass wenn du sein Nachfolger
sein willst, du ihn mehr als alles
andere liebst. Er wird das wichtigste in deinem Leben, alles dreht
sich um ihn. Gott will nicht, dass irgendetwas oder –jemand ihm deine Liebe für ihn streitig macht.
Denn er weiss genau, dass er unersetzlich ist. Er will dir das Beste
geben und verhindern, dass du
dich mit dem zweitbesten zufrieden
gibst.
Das heisst ich widme mein ganzes Leben heute und für immer unserem
Herrn und Erlöser Jesus Christus oder
wie uns Gott in Römer 12,2 durch Paulus sagt: Deshalb orientiert euch nicht
am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch
von Gott durch Veränderung eurer
Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr wissen, was Gott
von euch will: Es ist das, was gut ist
und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht.
Wir müssen uns bewusst sein, dass
wir nur Kinder Gottes sein können,
wenn wir ihm unser ganzes Leben geben, unsere ganze Hingabe, unsere
ganze Liebe geben.
2. Dein Leben als lebendiges Opfer:
Lukas 14, 27: Und ihr könnt auch
nicht meine Jünger sein, wenn ihr
nicht euer Kreuz auf euch nehmt
und mir nachfolgt.
Jesus wurde gekreuzigt, erstand am
dritten Tag von den Toten auf, ist in
den Himmel aufgefahren und sitzt jetzt
zur rechten des Vaters, wo er ununterbrochen Fürbitte für uns tut, damit
möglichst viele Menschen den schmalen Weg zum Leben erkennen und gehen mögen.
Das Kreuz bedeutet hier ein Opfer.
Jesus wurde ans Kreuz geschlagen wegen
unserer Sünde. Und Paulus lehrt uns,
dass der Lohn der Sünde der Tod ist
(Röm 6,23). Also musste wegen der
Sünde jemand sterben. Dieser jemand
hättest du oder ich sein sollen – doch
selbst das hätte nicht gereicht um unsere Schuld zu löschen. Wir wären
trotzdem dem Zorn Gottes ausgesetzt
gewesen.
Jesus wird wiederkommen und in der
Zwischenzeit hat er den Heiligen Geist
in diese Welt gesandt, der allen, die
hören wollen, das Evangelium im Herzen offenbart. Wer sich zu Christus
bekennt, wird erfüllt werden von diesem Heiligen Geist und wird uns darin
anleiten, wie wir Jesus so nachfolgen
können, wie es ihm die grösste Ehre
bringt.
Im AT lief es genauso: Opfer für Sünde. Diese Opfer sollte so perekt und
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Jesus wird wiederkommen um zu richten die Lebenden und die Toten. Als er
das erste Mal unter uns war, hat er uns
einen Ausblick gegeben, wie dies vor
sich gehen wird. Denn „nicht jeder, der
Herr, Herr ruft wird in den Himmel
kommen, sondern die, die den Willen
meines Vaters tun.“ Er wird ganz konkret. Nicht die, die sich grosser geistiger
Werke rühmen können, sondern welche die Hungernden fütterten, die Gefangenen besuchten, sich um die
Kranken kümmerten, sich ganz konkret
den Menschen in Not angenommen
haben.
Wie im Fussball die Spieler einer
Mannschaft den Pokal erhalten und
nicht die Fans, so auch stehen im
Buch des Lebens die Namen jener,
deren ganzes Leben ein lebendiges
Opfer für Jesus Christus war. Errettet
und vergeben unverdient aus Gnade,
erfüllt vom Heiligen Geist und durch
ihn angetrieben, die Liebe Gottes in
Liebestaten der Welt weiterzugeben.
Jesus braucht keine Fans – er will
dich: Als Nachfolger.
Amen
Wenn du dein Leben Jesus übergeben willst, kannst du das mit einem einfachen Gebet tun:
Jesus Christus
Ich gebe zu, dass ich dir gegenüber schuldig geworden bin und deine Vergebung
brauche. Bitte, vergib mir.
Von nun an sollst du mein Herr sein. Ich will ich mein altes Leben sein lassen und mich
ganz nach dir ausrichten. Dir will ich vertrauen, dass du einen Plan hast für mein Leben und dass dieser Plan perfekt und gut ist.
Ich bitte um den Heiligen Geist, dass er mich erfüllt und mir in jedem Lebensbereich
zeigt, wie ich meinem neu gefundenen Gott grösstmögliche Ehre bringen kann.
Amen
Gratuliere! Mit dieser Entscheidung bist du Teil der weltweiten Familie Gottes! Gott
wird dich auf deinem Weg als frischgebackener Nachfolger Christi begleiten durch sein
Wort, die Bibel, durch das Gebet und in der Gemeinschaft mit anderen Christen.
In unserer Gemeinde treffen sich Christen auch unter der Woche um mehr über Gott
zu erfahren, aber auch um einander am Leben Teil haben zu lassen.
Für mehr Informationen und Fragen:
Pfr. Samuel Hertner:
[email protected]
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