Pressedienst Donnerstag, 22. Mai 2014 Der Pressedienst von Special Olympics Düsseldorf 2014 mit aktuellen Informationen, Hintergrundberichten und Reportagen von den Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung in Düsseldorf. Unter http://specialolympics.de/medien/ steht der Pressedienst auch als Download zur Verfügung. Vorschau auf den heutigen Tag ab 08:30 Finalwettbewerbe und Siegerehrungen in den Sportarten 10:00 Pressegespräch mit Michael Stäbler, Nationaler Koordinator Beachvolleyball, und Taner Erkilic, Unified-Basketballer Ort: Pressezentrum 10:00 – 19:00 Wettbewerbsfreies Angebot (WBFA) Ort: Olympic Town 10:00 – 19:00 Gesundheitsprogramm Healthy Athletes ® Ort: Olympic Town, Rather Waldstadion, Schwimmhalle Wuppertal (jeweils nur bis 17:00) 10:30 – 18:00 Bühnenprogramm in Olympic Town 17:00 – 19:00 Unified Thementreff im Gästezelt Ort: Arena Sportpark, Stockumer Höfe, 40474, Düsseldorf Ab 18:30 Uhr Empfang des NRW-Sozialministers Guntram Schneider für Ehrenamtliche Ort: Villa Horion, Johannes-Rau-Platz, 40213 Düsseldorf Das Interview Britta Steffen wird Sportbotschafterin von Special Olympics Deutschland Die zweimalige Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen wird Sportbotschafterin von Special Olympics Deutschland. Dies verkündete sie am heutigen Mittwoch bei ihrem Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 2 Besuch der Nationalen Sommerspiele für Menschen mit geistiger Behinderung, den Special Olympics Düsseldorf 2014. Die Schülerredakteure der Mühlezeitung haben die frischgebackene SOD-Sportbotschafterin Britta Steffen getroffen. Patric: “Warum sind Sie hier? Was machen Sie bei Special Olympics? “Vor ein paar Jahren hat man mich gefragt, ob ich nicht bei einem Unified-Lauf in Berlin mitmachen möchte. Das habe ich getan und es hat mir total viel Spaß gemacht. Anschließend bin ich auch beim Fackellauf für Special Olympics mitgelaufen und wurde gefragt, ob ich nicht auch Botschafterin werden will. Da habe ich natürlich nicht ‚nein‘ gesagt!“ Patric: “Wie gefällt es Ihnen hier?“ “Toll. Zuerst war ich bei den Schwimmwettkämpfen. Viele Athleten haben mich erkannt und spontan umarmt. Andere haben gefragt ‚Wer bist du?‘ oder ‚Guckst du zu, wenn ich nachher schwimme?‘ Im Gesundheitszelt fand ich toll, dass sich da jeder durchchecken lassen kann.“ Chris: “Schauen Sie nur Schwimmen oder auch andere Sportarten an?“ “Natürlich ist mein Schwerpunkt das Schwimmen, weil ich da herkomme, aber durch meinen Rundgang hier habe ich die anderen Sportarten auch mitbekommen.“ Chris: “Warum haben Sie im September 2013 ihre Karriere beendet?“ “Ich bin jetzt dreißig Jahre alt und habe in meinem Sport alles erreicht. Es gibt keinen Titel, den ich nicht gewonnen habe. Ich hatte einfach das Gefühl: Es ist jetzt genug. Ich habe jeden Tag mindestens fünf Stunden trainiert und am Ende wurden die Regenerationsphasen immer länger. Mein Rhythmus war Training, Frühstück, Training Abendbrot, Schlafen und am nächsten Tag alles wieder von vorne.“ Chris: “Sie waren sehr erfolgreich. Auf welche Leistung sind Sie ganz besonders stolz?“ “Weltrekord geschwommen zu sein! Das Gefühl, die schnellste Frau der Welt zu sein, ist schon saucool. Es kann aber leider sein, dass meine beiden Rekorde (Anm. der Redaktion: 50m und 100m Freistil) in diesem Sommer fallen.“ Chris: “Ist es Ihnen ohne Schwimmen jetzt langweilig?“ „Nee, ich habe doch jetzt ganz viele Hobbys! Ich koche sehr gerne und treffe mich mit Freunden. Und ich habe angefangen, ganz viel zu lesen, weil ich endlich dafür Zeit habe. 18 Jahre Leistungssport und jeden Tag das gleiche machen zu müssen – das reicht einfach irgendwann!“ Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 3 Patric: “Das Special-Olympics-Motto heißt ‚Gemeinsam stark‘. Hat das auch für Sie eine besondere Bedeutung?“ „Nein, ich kannte das leider immer etwas anders. Der Zusammenhalt und die Wertschätzung bei Special Olympics, das sind Dinge, die ich mir im Schwimmleistungssport auch gewünscht hätte. Wenn man früher Zweiter geworden ist, hat man sich gesagt: ‚Mist, schon wieder nicht gewonnen‘. Da hat man sich gegenseitig kaum etwas gegönnt. Bei Special Olympics haben die Leute einen ganz anderen Zusammenhalt!“ Patric: “Wir sind Schülerredakteure, deshalb interessiert uns natürlich: Waren Sie eine gute Schülerin?“ „Bis zur 7. Klasse hatte ich lauter Einser. Dann habe ich angefangen zu trainieren und war oft zu müde zum Lernen. Dann war da auch mal eine Zwei, eine Drei oder manchmal auch eine Vier dabei. Am Ende hatte ich aber einen ordentlichen Zwei-Komma-Schnitt.“ Patric: “Freuen Sie sich auf die Fußball-WM? Oder freuen Sie sich mehr auf die Schwimm-EM?“ „Fußball als Massenanziehungspunkt begeistert mich schon. Positive Sachen, wie Public Viewing in den Kneipen von Berlin, wo man zusammen Fußball schaut und sich zusammen über die Spiele freut, gefallen mir sehr. Die negativen Sachen mag ich aber nicht so gerne. Die Aggressionen, die manchmal reinkommen, gehören nicht in den Sport. Das ist beim Schwimmen etwas besser und natürlich wird die Europameisterschaft in meiner Heimatstadt Berlin etwas ganz besonderes!“ Chris: “Ist es völlig ausgeschlossen, dass Sie irgendwann ein Comeback geben?“ „Man soll nie ‚nie‘ sagen! Momentan vermute ich sehr stark, dass ich nicht mehr zurückkehre. Ich will ja schließlich auch noch Mama werden. Auf der anderen Seite gab es 2008 eine Schwimmerin, die hat mit 40 noch Silber gewonnen. Vielleicht wäre das ja für mich etwas (lacht). Aber momentan bin ich sehr zufrieden und habe ganz andere Ziele.“ An jeder Ecke unglaublich interessante Geschichten - SOD Schirmherrin Daniela Schadt war zu Gast Zwei Tage nach der olympischen Fackel erreichte Daniela Schadt die Special Olympics Düsseldorf 2014. Die SO-Schirmherrin hatte 13 Tage zuvor, mit dem Startschuss des Fackellaufs, das Licht der Spiele auf den Weg vom Kanzleramt in den Düsseldorfer ISS Dome entsendet. Am Morgen des zweiten Wettbewerbstages landete Sie auf dem Flughafen der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt, wo bereits ein Special Olympics EmpfangsKomitee und ein sportlicher Terminplan auf sie wartete. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 4 Begleitet vom SOD Präsidenten Gernot Mittler und Vizepräsident Dr. Bernhard Conrads, führte der erste Programmpunkt des Tages Daniela Schadt ins Düsseldorfer Rathaus. Dort zeigte sich erneut, welchen großen Stellenwert Special Olympics mittlerweile in der Stadt genießt. Oberbürgermeister Dirk Elbers, der die Spiele 2011 in die Stadt holte, ließ der SODelegation die besondere Ehre zu teil werden, sich im goldenen Buch der Stadt zu verewigen. Das Zeremoniell mündete in einem substantiellen Austausch zum Thema Inklusion. Diese stellt für alle Beteiligten den Leitgedanken für zukünftige Bestrebungen in der Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung dar. Schon auf der Sportministerkonferenz vor einem Jahr betonte Schadt, „dass die Wertschätzung der Vielfalt ein großer Schritt für mehr gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist.“ Mit leichter Verspätung ging es im Anschluss Richtung Arena-Sportpark zum Pressegespräch. Gemeinsam mit Gernot Mittler, DOSB Präsident Alfons Hörmann, SOD- Vizepräsident Roman Eichler und Athletensprecher Sebastian Kröger, der bei den Spielen Schadts Heimatland Schleswig-Holstein repräsentiert, stand die Schirmherrin der Presse sowie Moderatorin Brigitte Lehnert Rede und Antwort. Auch hier kam man schnell auf das Thema Inklusion und das Unified-Sport Programm von Special Olympics zu sprechen. Daniela Schadt verwies erneut auf den spannenden Gedanken der hinter dem gemeinsamen Sporttreiben zwischen Menschen mit- und ohne Behinderung steckt. „ Als gelernte Journalisten sehe ich an jeder Ecke unglaublich interessante Geschichten, über die ich gerne berichten würde“, so Schadt. Unter anderem würde sie die Perspektive der Sportvereine in Bezug auf Unified-Sport interessieren. Die SOD-Schirmherrin zeigte sich im Pressezelt in bester Laune. Sie war offen und redselig, man konnte ihr aber anmerken, dass mit fortschreitender Zeit der Wunsch zunahm, sich das sportliche Treiben der Athletinnen und Athleten anzuschauen. Bei einer ausgiebigen Erkundungstour über die Sportstätten rund um Olympic Town, konnte Schadt ihre volle Aufmerksamkeit den Sportlerinnen und Sportlern widmen. Vom UnifiedBeachvolleyball ging es mit der Teilnehmermedaille um den Hals, die man ihr für ihre fachkundige Co-Moderation verlieh, direkt in die benachbarte Tischtennishalle, wo sie sich von Oliver Burbach über den Stand der Dinge im Doppelwettbewerb in Kenntnis setzen ließ. Der weitere Weg führte zum Tennis, wo Schadt spontan der Siegerehrung beiwohnte und mit den Athleten schwungvoll die Hymne „Ich gewinn!“ anstimmte. Als letzte Aufgabe gab die Schirmherrin den Startschuss zu den 5km und 10km Langstreckenläufen. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 5 Sportart des Tages Leichtathletik - Favoritensieg über 10.000 Meter Christian Weißenberger ist ziemlich aus der Puste. Um 18:51 kommt die Startnummer 600 unter tosendem Beifall auf die Zielgerade. Mit einer Zeit von 37:47 Minuten erreicht der 42Jährige aus der Diakonie Pfingstweid am Bodensee nach zehn Kilometern als Erster das Ziel vor der ESPRIT-Arena in Düsseldorf. Unter den elf Startenden über die längste Laufdistanz bei den Special Olympics sind auch zwei Frauen. Eine von ihnen ist Svenja Schwarz, die nicht ganz mit sich und ihrer Zeit von 50:46 Minuten zufrieden ist: „Eigentlich war das Ziel unter 50 Minuten. Ich glaube ich hätte auch noch sprinten können, aber am Ende war ich einfach zu kaputt.“ Christian Weißenberger hat bei den Nationalen Spielen vor zwei Jahren in München bereits gewonnen und ging deshalb als Favorit in das diesjährige Rennen. Seine persönliche Bestleistung liegt bei knapp 35:30 Minuten. Zu seinen Kontrahenten hatte er dieses Jahr eine ganz klare Einstellung: „Man ist immer ein bisschen nervös. Die Großen und die Langen sind gefährlich, die Molligen sind eher harmlos.“ Weißenberger konnte auch diesmal wieder alle anderen hinter sich lassen. Über drei Minuten betrug sein Vorsprung am Ende auf den Zweitplatzierten. Der Ausnahmeläufer verfolgt dabei ein ganz besonderes Trainingsprinzip: „Vor den Wettbewerben habe ich immer weniger gemacht, zum Schonen. Dann gehe ich eher Rad fahren oder spazieren.“ Egal ob groß, lang oder mollig, im Ziel wurden alle Läufer mit Laola-Welle und Sambatrommeln empfangen. Dazu wurde der Name jedes Einlaufenden einzeln aufgerufen und die Zuschauer begleiteten die Läuferinnen und Läufer auf den letzten Metern mit Jubel und Klatschen. Christian Weißenberger wird auch nächstes Mal wieder dabei sein, wenn es heißt: „Auf die Plätze, fertig, los!“ Zitate des Tages „Hier sind alle Facetten des Sports vereint, und diese Mischung aus Leistungswillen und Freude mitzuerleben, das ist einfach sehr schön.“ Daniela Schadt, Schirmherrin Special Olympics Deutschland „Das Leuchten in den Augen der Athletinnen und Athleten hat mich sehr bewegt. Es ist eine sehr offene und ehrliche Kommunikation. Hier ist noch eine ganz andere Begeisterung zu spüren, das ist etwas sehr Besonderes bei Special Olympics!“ Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 6 „Als Special Olympics Botschafterin will ich auf jeden Fall die Nähe zu den Athletinnen und Athleten beibehalten.“ Britta Steffen, Sportbotschafterin Special Olympics Deutschland „Special Olympics ist eine tolle Gelegenheit, Vorurteile abzubauen.“ Gaby Jordan, 53 Jahre, Duisburg, zur Zeit Gast in Düsseldorf „Ich habe beim Lauf viele neue Bekanntschaften mit Düsseldorfern geschlossen. Es war ein richtig schönes gemeinsames Lauferlebnis. Die Läufer haben auch ein ordentliches Tempo vorgelegt. Da wollte ich natürlich mithalten. Es war wirklich super!“ Wolfram Kons, Moderator und Läufer beim Lift Unified Spendenlauf „Ich finde, dieser Spendenlauf ist eine tolle Sache. Über den Sport kann man Menschen zusammenbringen, egal ob mit oder ohne Behinderung. Für alle Menschen sind Sport und Bewegung wichtig und es ist gut, dass diese Läuferinnen und Läufer als Vorbilder für die Freude am gemeinsamen Sport vorausgehen.“ Tanja Szewczenko, Ehemalige Eiskunstläuferin (gab den Startschuss beim Lift Unified Spendenlauf) „Special Olympics - das ist ein richtiges Familienfest – groß und bunt.“ Johanna Bolz, 42 Jahre, Düsseldorfer, Besucherin Ich helfe, weil … Die „Mühlezeitung“ ist die Schülerzeitung der Heimsonderschule Haslachmühle. Dort lernen hör- und sprachbehinderte und zugleich geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Die Schülerredakteure Chris und Patric berichten über die Wettkämpfe in Düsseldorf. Heute haben sie einige der vielen Helfer der Veranstaltung gefragt, warum sie sich freiwillig engagieren. „Ich helfe, weil … … es mir einfach richtig Spaß macht!“ Petra, Podologin am Stand „Fit for Feet“ Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 7 … ich schon vor 10 Jahren das erste Mal mit den Special Olympics in Berührung gekommen bin und es mich nie mehr losgelassen hat.“ Stefanie, Organisation/WBFA-Helferin am Stand „Ein blinder Barkeeper“ … das Teil unserer Ausbildung zum Heilerziehungspfleger ist. Auch wenn wir nicht immer ganz ernst genommen werden, macht es trotzdem sehr viel Spaß.“ Louisa & Julian, Healthy Athletes ®, Helfen verkleidet als Gemüse … ich von meiner Arbeit bei Invacare weiß, dass es Leute gibt, die nicht so gut zu Fuß sind. Die sollen trotzdem die Special Olympics voll genießen können.“ Caner, Helfer bei der Scooter-Vermietung … wir lernen möchten. Wir studieren in Holland, um Lehrer zu werden und möchten Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung sammeln.“ Ruth, Valasia & Jolien, Helferinnen „für alles“ … ich Special Olympics vor kurzem im Fernsehen gesehen habe und gedacht habe: Dort muss ich helfen!“ Britta, Helferin beim Catering … ich die Menschen der Special Olympics kennen lernen möchte und Spaß haben will.“ Katharina, „Kopierfee“ im Pressezentrum Inklusion durch Sport - Special Olympics Unified Sports® Kämpfen bis zum Schluss – Unified Basketball Eine der teilnehmerreichsten Sportarten bei Special Olympics ist auch in diesem Jahr wieder Basketball. Damit diese Sportart von Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ausgeübt werden kann, wird Basketball neben der traditionellen Spielweise auch in fünfköpfigen Unified Teams gespielt. Eine der insgesamt elf in Düsseldorf gegeneinander antretenden Gruppen ist die Mannschaft Rastatt Unified. Andreas Steudel ist aufgeregt. Schnell dribbelt er den Basketball unter dem Korb hin und her, dreht sich schwungvoll um und versenkt den Ball im Korb. Als er einige seiner Mannschaftkameraden erblickt, stoppt er und pausiert kurz: „Ich trainiere für das nächste Spiel. Das ist gegen Stuttgart!“ Der 14-Jährige Rastatter ist Mitglied in einem Unified Team. In diesem trainieren Menschen mit und ohne geistige Behinderung Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 8 miteinander und treten bei den Special Olympics an. Ein Team besteht aus jeweils drei Athletinnen oder Athleten. Sie treten zusammen mit zwei Partnern, Menschen ohne Behinderung, gegen das gegnerische Team an. Andreas‘ Mannschaft geht für die Pestalozzi Schule Hügelsheim an den Start und besteht aus acht Jungen und vier Mädchen im Alter von 13 bis 18 Jahren: „Wir hatten heute schon mehrere Spiele. Eben haben wir Unentschieden gegen Meldorf gespielt“, erzählen Andreas Mannschaftskameraden Rudi Stein (14 Jahre) und Nicole Cholewa (17 Jahre). Obwohl sie nicht gewonnen und auch ein paar andere Spiele zuvor verloren haben, sind sie stolz auf ihre Leistung. „Unsere Stimmung ist gut! Und die Special Olympics und Düsseldorf sind toll!“ Die Jungen und Mädchen hoffen trotzdem auf eine Medaille und freuen sich einfach, dabei zu sein: „Es macht echt Spaß mit den ganzen Leuten Basketball zu spielen als Team. Es ist gut, auch wegen der vielen Spieler und der starken Konkurrenz.“ Letztere, bestätigt Coach Felix Müller, setze seinen Athleten aufgrund der körperlichen Überlegenheit manchmal ziemlich zu. Umso stolzer ist er, dass sie sich ihre Motivation nicht nehmen lassen und zusammenhalten: „Ich finde wir haben eine Top-Leistung gebracht! Eine Medaille zu gewinnen wird für uns zwar ziemlich schwer, aber wir versuchen es. Das letzte Spiel war ja auch sehr knapp und spannend.“ Am wichtigsten sei es sowieso, ermuntert er seine Schützlinge, immer dranzubleiben, sich nie aufzugeben und zu kämpfen bis zum Schluss! Gemeinsam Spaß auf vier Rollen: Erster Unified-Lauf beim Roller Skating Viel vorgenommen hatten sich die Athleten beim Roller Skating am Mittwoch, an dem der Großteil der Wettbewerbe ausgetragen wurden: Die Klassifizierungsrunden für den 1000 Meter Einzellauf, sowie die Staffelrennen über 2 x 100 m, 1x 200 m, und 4x100 m. Auch die ersten Finalrennen der Einzelwettbewerbe über 100 m und 500 m wurden ausgetragen. Die Wettbewerbe finden im Eisstadion an der Brehmstraße in Düsseldorf statt. Insgesamt sind 68 Teilnehmer angemeldet. Die Roller Skating-Fläche des Eisstadions hat einen Umfang von ungefähr 100 m. Gemäß der Regeln der FIRS, der Federation International de Roller Skating, starten nicht mehr als sechs Läufer gleichzeitig. Die Athleten stellen sich zu Beginn des Rennes in die für sie reservierte Bahn auf, im Verlauf des Rennens ist es ihnen erlaubt, die Bahnen der anderen zu kreuzen. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 9 Besonders wichtig ist, dass die Athleten die komplette Schutzkleidung tragen, also einen Helm, Knie-und Ellenbogenschoner sowie Handschuhe. Unter den Sportlern ist auch der 21-jährige Christian Pohler aus Düsseldorf, Mitglied bei „Sport macht Spaß“, dem Sportverein der Lebenshilfe. Er ist bereits seit zehn Jahren dabei und hat bei der Eröffnungsfeier der Special Olympics Düsseldorf 2014 die besondere Aufgabe erhalten, den Eid zu sprechen. „Es war schön und ich hatte Spaß dabei, den Eid zu sprechen, weil ich das zum ersten Mal machen durfte“ erinnert er sich freudig zurück. Für Pohler gab es nach der Eröffnungsfeier noch eine weitere Premiere. Gemeinsam mit seinem Trainer Peter Frank und mehreren anderen Teams durfte er die ersten UnifiedStaffelläufe einläuten. Zum ersten Mal können auch Teams, bestehend aus SOD-Athleten, im Staffellauf der Disziplin Roller Skating antreten. Es handelt sich diesmal um eine Demonstrationsdisziplin. Beim den nächsten Spielen wird es Unified Roller Skating auch als regulären Wettbewerb geben, dann aber sind Trainer nicht mehr als Unified-Partner zugelassen. Für die nächsten Nationalen Spiele muss sich Pohler also einen neuen Partner suchen. Ideen für seinen zukünftigen Mitfahrer hat der Roller Skater bereits: „Meine Schwester, oder meine Mutter, vielleicht auch meinen Vater: der ist aber ein bisschen langsamer als ich, den muss ich noch trainieren.“ Neben den Unified-Staffelwettbewerben ist Pohler auch für die Einzelläufe der 300m und 500m angemeldet. Seit einem halben Jahr trainiert er dafür mit seinem Trainer, der, wenn er nicht als Pohlers Privattrainer und Staffelpartner fungiert, die Düsseldorfer Speedskater betreut. Mit ihnen ist er in diesem Jahr zum ersten Mal bei SOD dabei. „Vor letztem Dezember bin ich mit Menschen mit geistiger Behinderung überhaupt nicht in Berührung gekommen, ich hatte regelrecht Berührungsängste. Aber das ist überhaupt nicht notwendig. Ich habe hier richtig viel Spaß an den Wettbewerben, mit allen Teilnehmern.“ Mehr als Sport Zwischenbilanz Healthy Athletes ® Das Gesundheitsprogramm Healthy Athletes ®ist ein wichtiger Teil von Special Olympics Deutschland. Das Ziel ist es, bei den Sportlern das Verständnis und das Interesse an medizinischer Behandlung und gesunder Lebensweise anzuregen. Dies funktioniert bei SOD 2014 prima. Nach den ersten beiden Tagen weist die Statistik aus, dass bislang 1.530 Gesundheitsscreenings durchgeführt wurden. In der Folge wurden vor Ort Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 10 17 Hörgerätgutscheine ausgestellt. Weiter wurde bei 120 SO-Athleten erstmals eine Sehhilfe nötig oder erfordert die Veränderung der Sehstärke einen Gläseraustausch. Das Programm Healthy Athletes ®, in dem in sechs Disziplinen medizinische Screenings von Sportlern mit geistigen Behinderungen durchgeführt werden, läuft in Deutschland seit mittlerweile zehn Jahren. Das Ergebnis der über 20.000 Screenings ist eindeutig: Es besteht Handlungsbedarf bezüglich des gesundheitlichen Zustandes von Menschen mit geistiger Behinderung. Wenn auf Worte Taten folgen – Der Deutsche Tischtennis Bund (DTTB) und SOD unterschreiben Kooperationsvertrag In dem Meer von Tischtennisplatten bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 wird genau eine nicht bespielt. Und dennoch steht genau diese Platte heute im Mittelpunkt des Geschehens, da an ihr eine Weiche für die Zukunft von Special Olympics gestellt wird. Thomas Weikert, der Präsident des DTTB, und Gernot Mittler, Präsident von SOD, haben an dieser Platte einen Kooperationsvertrag unterschrieben, mit dem eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Sportorganisationen erreicht werden soll. „Wir stellen uns vor, in Zukunft gemeinsame Sportveranstaltungen zu organisieren, die Medienarbeit aufeinander abzustimmen und auch gemeinsame Bildungsaufgaben wahrzunehmen“, erklärt Thomas Weikert einige gemeinsame Arbeitsfelder. Und weiter sagt er: „Wir möchten Schulungen für unsere Tischtennistrainer anbieten, sodass sie auch für die Arbeit mit Sportlerinnen und Sportlern mit geistiger Behinderung vorbereitet sind.“ Für Special Olympics Deutschland ergeben sich aus der Kooperation gute Perspektiven, den Gedanken der Inklusion in den kommenden Jahren weiter zu entwickeln. „Menschen mit geistiger Behinderung über den Sport zu einer gleichberechtigten Teilhabe an unserer Gesellschaft zu verhelfen, zählt zu den Kernaufgaben unserer Arbeit. Wir wollen unseren Athletinnen und Athleten den Zugang zum organisierten Sport erleichtern und es freut uns sehr, dass der DTTB uns auf diesem Weg begleiten wird“, begrüßt Gernot Mittler die Vereinbarung. Schon am Ende der symbolischen Vertragsunterzeichnung zeigte sich der Wert dieses Aktes als aus den Worten erste Taten folgten. Auf die spontane Herausforderung des SODAthleten Anton Chehade legte Weikert wie selbstverständlich sein Sakko ab und griff zum Schläger. Der gemeinsame Sport trieb die beiden Sportler zu Höchstleistungen. Nach langen Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 11 Ballwechseln, die Weikert öfters bis weit hinter die Platte drängten, konnte Chehade in einem wahrlich hochklassigen Match den entscheidenden Punkt zum 11:10 für sich verbuchen. Danach reichten sich er und sein Kontrahent fair die Hände. Unified Beachvolleyball vor den Augen der Schirmherrin Am zweiten Wettkampftag von SOD 2014 fand eine ganz besondere Veranstaltung im Arena Sportpark in Düsseldorf. Schirmherrin Daniela Schadt, DOSB-Präsident Alfons Hörmann sowie Special Olympics Vizepräsidentin Brigitte Lehnert, sahen bei bestem Wetter ein ganz spezielles Event – ein Unified-Beachvolleyballspiel, bei dem Journalisten und Volleyballer aus Wilhemsdorf in gemischten Teams gegeneinander antraten. Unified Sports ist ein Konzept, bei dem Menschen mit und ohne geistige Behinderung in einer Mannschaft trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen. Die Spieler aus Wilhelmsdorf werden trainiert von Michael Stäbler, Nationaler Koordinator für Unified Volleyball. Einmal pro Woche und in der Wettkampfphase auch schon mal häufiger, trainieren seine Spieler zusammen mit den nicht behinderten Partnern. Nachdem das Spiel durch Frau Schadt, selbst ehemalige Volleyball-Spielerin, eröffnet worden war, entwickelte sich schnell ein munteres Spiel, das durch die humorvolle Moderation von Sky-Moderator Ulli Potofski abgerundet wurde. Dieser nahm nicht selten seine spielenden Kollegen vom „gebührenfinanzierten Fernsehen“ mit einem flapsigen Spruch aufs Korn und erheiterte so die ohnehin gute Stimmung rund um das Spielfeld. Obwohl das Ergebnis zweitrangig war und im Vordergrund eindeutig der gemeinsame Spaß am Spiel, die Kommunikation der Teilnehmer untereinander und das Erleben eines inklusiven Sporttreibens standen, bekamen die Zuschauer dennoch einige schöne Ballwechsel zu sehen. Teilnehmer Jan Möller, Reporter und Redakteur beim WDR, zeigte begeistert von der Veranstaltung. Er war froh, dass ihm von den Athleten „so nett die Regeln erklärt wurden und wo ich mich im Spiel hinzustellen habe. “ Weiter konnte er nachvollziehen, dass es „für viele Menschen ein Aha-Erlebnis sein kann, wie unkompliziert und witzig der Kontakt mit Menschen mit geistigem Handicap sein kann“. Möller glaubt, dass gerade der Sport wie er ihn in der Vergangenheit und auch jetzt in Düsseldorf bei den Spielen von Special Olympics erlebt, benutzt werden kann, um Unsicherheiten abzubauen und Nähe zwischen Menschen mit- und ohne Behinderung zu schaffen. Der Wilhelmsdorfer Dennis Kutzner (19), zeigte sich überrascht wie gut Möller spielte. „Dafür, dass es erst sein erstes Mal war, hat er viele Punkte gemacht, das schafft eigentlich keiner so schnell“, war er beeindruckt von seinem Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 12 Spielpartner. Das Spiel endete schließlich mit der Medaillenübergabe, wiederum durch Frau Schadt, ehe sich letztendlich alle Beteiligten für ein Erinnerungsfoto freudestrahlend bereitstellten. „Mein Ziel heißt Los Angeles!“ - Langstreckenläuferin Svenja Schwarz im Portrait Svenja Schwarz ist eine beeindruckende Athletin. Mit ihren 23 Jahren ist sie schon viel in der Welt herum gekommen – die Familie lebte abwechselnd in den USA und in Belgien, Englisch spricht sie fließend und auch der französischen Sprache ist sie mächtig. Das sportliche Ziel ist für Svenja vor diesem Hintergrund dann auch schnell formuliert: Sie möchte unbedingt an den Weltspielen in Los Angeles im kommenden Jahr teilnehmen. Zum Sport gekommen ist Svenja bereits im Alter von 13 Jahren. Damals besuchte sie die siebte Klasse der Internationalen Schule in Brüssel. Früh erkannte man dort ihr sportliches Talent und so konnte sie schon bald wieder auf Reisen gehen – diesmal allerdings im Auftrag des Sportes. Gemeinsam mit der Sportgruppe der internationalen Schule besuchte sie erste Wettbewerbe in Paris und London, Mutter Sabine dabei immer an ihrer Seite. Mittlerweile lebt Familie Schwarz wieder in Deutschland. Zu Hause in Königstein im Taunus findet Svenja dann auch sehr gute Trainingsbedingungen vor, wie Mutter Sabine betont: „Wir wohnen direkt am Wald - unser Hund kennt die Strecke schon und so können die beiden die Trainingsrunde oft zusammen laufen.“ Wenn Svenja mal gerade nicht die Laufschuhe schnürt, besucht sie ein zweijähriges Förderprogramm bei den Oberurseler Werkstätten. Dort kann sie ihre individuellen Stärken und Fähigkeiten weiterentwickeln. Aber wenn es nach Svenja geht, ist der Traumjob bereits gefunden: Kindergärtnerin. Einen ersten Schritt in diese Richtung wird sie in Kürze mit einem Praktikum in einem bilingualen Kindergarten machen. Bei den Spielen von Düsseldorf sitzt Svenja am Nachmittag vor dem 10.000m-Lauf entspannt auf einer Bank in Olympic Town. Neben ihr sitzt Andre Scharf, der ebenfalls über die 10.000m-Distanz an den Start geht. Kennengelernt haben sich die beiden beim Düsseldorfer Stadtlauf im vergangenen Jahr und sind seitdem befreundet. Gemeinsam mit ihrer Mutter und Familie Scharf möchte Svenja dann vor dem Rennen nochmal die Strecke ablaufen. Denn vor allem das fehlende Kurzzeitgedächtnis macht ihr während des Rennens häufig zu schaffen. Ohne klare Streckenmarkierung weiß sie schlichtweg nicht, wohin sie laufen muss. Ein weiteres Handicap ist das fehlende Gefühl für Zeit. Svenja muss sich also ganz auf die Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 13 Hilfestellung von außen verlassen. „Wenn ich vier Leute an der Strecke postiert habe, die Svenja anfeuern, dann läuft sie die beste Zeit“, erklärt Mutter Sabine Schwarz. Für diesen Lauf hat sich Svenja ihre Taktik bereits überlegt: „Ich möchte am Anfang zügig beginnen und dann versuchen, das Tempo möglichst bis zum Schluss durchzuhalten.“ Alles im Bereich von 47 Minuten wäre da schon ein großer Erfolg. Am Ende erreicht sie diese Zeit zwar nicht ganz, mit den 50:46 Minuten ist sie nicht ganz zufrieden. Gemeinsam mit ihrem Freund Andre posiert sie dennoch stolz für Fotos im Zielbereich: „Ich wollte Andre noch einholen, aber am Ende hat die Kraft einfach nicht gereicht. Die Hitze war brutal, aber es hat trotzdem großen Spaß gemacht.“ Für baldige Abkühlung ist aber schon gesorgt: am Freitag treffen sich die Familien Schwarz und Scharf in der Neusser Skihalle – zum gemeinsamen Skifahren. Der schnellste Mann Am Mittwoch starteten um 18:00 Uhr die 10-Kilometerläufer der Special Olympics Düsseldorf 2014. Der schnellste von ihnen kam nach 37 Minuten und 47 Sekunden ins Ziel und heißt Christian Weißenberger. Der 42-Jährige arbeitet in der Metallwerkstatt der Diakonie Pfingstwald in Tettnang. Er ist am Montag mit seiner Delegation nach Düsseldorf zu den Nationalen Sommerspielen gereist. Christian Weißenberger, Sie haben gerade die Goldmedaille im 10km-Lauf bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 erlaufen. Wie fühlt sich das an? Sehr gut! Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Ich nehme mir immer gar nicht vor zu gewinnen, aber meistens gewinne ich dann trotzdem. Ich laufe einfach. Gratulation, Sie haben eine Spitzenleistung erbracht mit nur 37:47 Minuten. Ist das Ihre neue Bestzeit? Nein, in München bei den Spielen bin ich 35:28 Minuten gelaufen. Aber heute war das Wetter auch schwierig. Hatten Sie noch andere Wettbewerbe? Ja, der 1.500 Meter Vorlauf war auch heute. Den habe ich gewonnen mit 4:56:60 Minuten. Am Freitag ist dann noch das Finale. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 14 Was war denn bisher Ihr persönlicher Höhepunkt bei Special Olympics? Das war meine Teilnahme an den Weltspielen in Athen 2011. Da habe ich zweimal Bronze geholt, im 5 und 10 Kilometerlauf. Wie bereiten Sie sich denn auf die Wettbewerbe vor, wenn Sie so ein erfolgreicher Läufer sind? Ich trainiere hart, vor den Wettbewerben zweimal die Woche. Und ich gehe noch spazieren und mache Waldläufe. Da laufe ich aber nicht so schnell, um meine Beine zu schonen. Also zwei- bis viermal pro Woche bin ich schon trainieren. Ich fahre auch noch Fahrrad. Was wünschen Sie sich noch für die Woche hier bei den Nationalen Spielen in Düsseldorf? Na, ich will gerne die 1.500 Meter am Freitag gewinnen. Aber ich glaube, ich schaffe nur den zweiten Platz. Hoch und weit fliegt der Golfball Michelle macht einen kleinen Schritt zurück. Sie nimmt die Hände zurück und führt sie dann zur Probe nach vorne. Sie blickt nach rechts, wieder nach unten. Zurück in ihrer Ausgangsposition schwingt sie dann den Schläger durch und der kleine Golfball zischt durch die Luft. „Drei Punkte“ meldet der Stationshelfer. Beim SO-Golf werden pro Station maximal 20 Punkte vergeben. Pro Schlag können die Golferinnen und Golfer vier Punkte sammeln. Die Stationen verlangen den Spielern die unterschiedlichen Schlagvarianten des Golfsports ab. Nur einen Bunkerschlag gibt es nicht, dafür den Schwung mit einem Eisen, den Chip Shot, den Pitch sowie den langen und den kurzen Putt. Michelle Fischers liebster Schlag ist der Drive mit dem Holz, weil „da der Ball da so hoch und weit fliegt.“ „Man kann immer einen Probeschwung machen“, weiß Fischer. Das hat die 17-jährige Schülerin der Don-Bosco-Schule Lippstadt von ihrem Trainer daheim. Fischer spielt erst seit einem halben Jahr Golf. Einige ihrer Mitschüler trainieren bereits seit drei Jahren. Bevor sie beim Golf richtig eingestiegen ist, hat sie sich den Sport erst einmal im TV angeschaut. Warum Sie sich für Golf entschieden hat? „Ich habe gehört das macht Spaß und man kann etwas lernen.“ Immer donnerstags trainieren die elf Schüler auf dem nahegelegenen Golfplatz, mit dem örtlichen Trainer. Die Initiative ist Teil des Programms „Abschlag Schule“, des Deutschen Golf Verbandes DGV. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 15 Auf dem Weg zur nächsten Station hat Fischer ihre Golftasche über die Schulter geschwungen. Jetzt kommt die schwierigste Aufgabe, der Pitch. Der Ball muss von Schläger über ein Hindernis bis auf das Grün befördert werden. Was vielen Athleten schwerfällt, ist den Ball in die Luft zu bekommen. Bei Fischer gelingt es auf Anhieb. Mit 14 Punkten holt sie hier sogar mehr Punkte als an ihrer Lieblingsstation. Beim Putten versenkt sie gleich den ersten Ball mit dem unüberhörbaren „Plopp“ ins Loch. Nach der letzten von insgesamt sechs Stationen hat Fischer 51 Punkte geholt. Sie klatscht die beiden anderen Athleten in ihrer Leistungsgruppe und die Betreuer ab. Sie ist glücklich. Das Ergebnis ist besser als am Vortag, als sie etliche Punkte weniger sammeln konnte. Die Hürde von 60 Punkten, mit denen sie am Donnerstag auf eine 9-Loch-Runde gehen würde, hat sie verpasst. Das macht aber nichts. „Ich bin froh, dass ich dabei bin“, sagt sie. Eine kleine Runde außer Konkurrenz kann sie natürlich trotzdem spielen. Richtig gut gefällt ihr das Aufwärmprogramm, das von dem Schotten Bradley Kerr geleitet wird. Der in Bielefeld lebende Club-Professional beginnt den Golftag, indem er mit allen 55 Spielern einige im Golf relevante Bewegungen ausführt. Im Vordergrund steht aber auch hier der Spaß aller Beteiligten. Die lobt auch Klaus-Hermann Bunte, der gemeinsam mit Kerr die nationale Koordination von SO-Golf leitet. „Für die Athleten ist die natürliche Umgebung hier im Golf Sport Verein Düsseldorf toll. Die offene Umgebung, die kurzen Wege. Es herrscht eine richtig familiäre Atmosphäre“, weiß er zu berichten. Lift Unified Spendenlauf „Gemeinsam läuft’s besser“ ein voller Erfolg Am Mittwochabend fand im Rahmen von SOD 2014 der Lift Unified Spendenlauf statt. Die sehenswerte Strecke von der Düsseldorfer Altstadt bis zum Olympic Town, dem Herz der Special Olympics Düsseldorf 2014, wurde nach dem Startschuss um 19:30 Uhr von insgesamt 500 Läufern absolviert. Alle Läufer waren für den guten Zweck unterwegs. Die Teilnahmegebühr von fünf bzw. zehn Euro bis ging in voller Höhe für gemeinnützige Zwecke direkt an Special Olympics Deutschland. Zusätzlich hatte Coca-Cola, mit der Marke Lift Apfelschorle, zugesagt, für jeden gelaufenen Kilometer fünf Euro zu spenden. Bei 500 Teilnehmern bedeutete dies einen Betrag von 12.500 Euro. Diesen hat Lift im Anschluss nochmals verdoppelt, weshalb auf der Bühne in Olympic Town im Anschluss Katia Lübbert, Brand Managerin Lift, den Scheck über 25.000 Euro an SOD Präsident Gernot Mittler überreichte. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 16 Für prominente Unterstützung rund um und beim Lauf sorgte einmal RTL-Moderator Wolframs Kons, der selbst mitlief. Dazu gab mit Tanja Szewzcenko eine ehemalige deutsche Meisterin im Eiskunstlauf den Startschuss für dieses Event, das wie erhofft unter Beweis stellte: „Gemeinsam läuft‘s besser!“ Noch besser läuft es auch dank des Gesamtspendenerlöses von rund 30.000 Euro. Mitmachen statt Zuschauen - Sponsoren, Organisationen und Vereine präsentieren sich im Olympic Town Olympic Town, der zentrale Anlaufpunkt im Düsseldorfer Arena-Sportpark, bietet den Athleten neben Verpflegungsständen auch zahlreiche bunte Angebote von Verbänden und Stiftungen. Die Spendensammlungen, Informationsstände sowie Sensibilisierungsmaßnahmen für soziale Themen stehen allen Sportlern und Besuchern offen. Ein Pavillon wird u.a. von der Lebenshilfe Düsseldorf betreut. „Wir haben uns unglaublich gefreut, dass die Special Olympics dieses Jahr hier stattfinden“, sagt Christina Dill, die in der Elterninitiative der Lebenshilfe für die Freizeitangebote zuständig ist. „Wir haben einen eigenen Sportverein für Menschen mit geistiger Behinderung und deshalb eine große Verbindung zum Sport.“ In Olympic Town bietet die Lebenshilfe Schlüsselanhänger und Blumentöpfe an, die in den Wohnstätten der Initiative selbst gefertigt wurden. „Die Bewohner unserer Einrichtungen hatten wahnsinnig viel Spaß daran, etwas für Nationalen Spiele vorzubereiten“, erzählt Dill. Und auch der Grundsatz passt: Die Förderung der Eigenständigkeit von Menschen mit Behinderung ist eine erklärte Zielsetzung der Düsseldorfer Lebenshilfe. Neben den Tennisplätzen hat der ADAC seine Zelte aufgeschlagen. Die „Stiftung Gelber Engel“ sponsert nicht nur die gelben Teilnehmerbeutel, sondern bietet in seiner „Verkehrswelt“ zugleich Einblicke in den Straßenverkehr für Jugendliche im Vorführerscheinalter. An fünf verschiedenen Stationen werden Interessierte im Alter von 15 bis 17 Jahren für Gefahren im Verkehr sensibilisiert. So lassen sich anhand eines menschengroßen Holzbusses verschiedene Risiken austesten. „Manche Jugendliche stellten verwundert fest, dass Autofahrer trotz Außenspiegel nicht alles sehen können“, sagt Marcel Bonitz, Teamleiter der ADAC-Verkehrswelt. Praxis statt Theorie, das ist das Motto der jungen Verkehrswelt. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 17 Die Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung setzt mit seiner Kampagne „Kinder stark machen – für ein suchtfreies Leben“ auf ein ähnliches Prinzip. Die Besucher des Pavillons sollen ebenfalls zum Mitmachen animiert werden. Die Vermittlung von Vertrauen und Teamgeist stehen dabei im Fokus. Auf bunten Bewegungsparcours können die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen verschiedene Bewegungserfahrungen sammeln. Javad Alizad, Leiter der Initiative für Suchtprävention, spricht dabei von einer „wichtigen Grundlage, um zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranzuwachsen und später auch gegen Gruppendruck ‚Nein‘ sagen zu können.“ Bei Special Olympics ist dem 52-Jährigen nicht nur die junge Generation eine Herzensangelegenheit, ein zweiter Schwerpunkt liegt auf den Betreuern der Sportgruppen. „Die Headcoaches können bei uns Informationen einholen, um die Mitmachinitiative in ihrem Verein oder ihrer Einrichtung direkt umzusetzen.“ Damit die Athleten und Athletinnen weiterhin gestärkt durchs Leben gehen. „Ein großes, buntes Miteinander“ - Carmen Würth bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 Carmen Würth ist durch ihren eigenen familiären Hintergrund vertraut im Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung und setzt sich deswegen auf vielfältige Weise für die Inklusionsbewegung ein. Mit Special Olympics Deutschland ist sie durch ihre Tätigkeit als Vizepräsidentin im SOD-Präsidium bis November 2011 bestens vertraut und hat es sich auch dieses Mal nicht nehmen lassen, die Nationalen Sommerspiele zu besuchen. Im Rahmen der Premium Partnerschaft mit Würth sind Corporate Volunteers unter anderem bei den Leichtathletik Wettbewerben im Einsatz. Carmen Würth nutzte die Gelegenheit des Besuchs im Rather Waldstadion dazu, die fleißigen Unternehmenshelfer im Namen der Firma Würth ganz herzlich zu begrüßen und ihnen ihre Hochachtung für den beeindruckenden Einsatz in der Veranstaltungswoche zu danken. Im Anschluss daran ging es weiter mit einer Besichtigung des Healthy Athletes® Zeltes und Olympic Town. Besonders angetan war das ehemalige Präsidiumsmitglied von dem „vielfältigen und zugleich kompakten Angebot“ im Arena Sportpark. „Die verschiedenen Bereiche des Gesundheitsprogramms machen gleichzeitig Spaß und lehren den Sportler und ihren Familienmitgliedern auf viele neue gesundheitliche Aspekte zu achten.“ Als langjähriger offizieller Partner unterstützt das Handelsunternehmen Würth SOD dabei, den Bekanntheitsgrad der Sportorganisation zu steigern. „Dieses großartige Gesamtkonzept Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 18 muss unbedingt bekannter in der großen Masse werden, sodass ein großes Miteinander von Menschen mit und ohne geistiger Behinderung entsteht!“ resümierteCarmen Würth die Ziel der Partnerschaft. „Ich war sehr erfreut über die vielen politischen Gäste“ erklärte Carmen Würth auf die Frage nach Besonderheiten, die ihr dieses Mal beim Rundgang aufgefallen sind und regte den nächsten Schritt im Engagement der Politiker für Special Olympics Deutschland an: „Sie sollen sich nicht nur Inklusion auf die Fahnen schreiben, sondern Inklusion in die Tat umsetzen!“ Und immer bleibt der letzte Pin stehen Im Cosmos Bowlingcenter geht es dieser Tage heiß her. Strikes und Spares fallen in Serie. Aufgeregte Zuschauer jubeln ihren Favoriten zu. Während die Bowler im Licht der Bahn einen Wurf nach dem anderen machen, halten sich die Fans im Hintergrund der Bowlingbahn auf. Teilweise haben sie selbstgebastelte Schilder hoch, die an ein Popkonzert erinnern. Ein Name wird dabei auffällig häufig gerufen. „Manuel, Manuel!“, tönt es aus dem Publikumsbereich. Manuel Bauer, mit der Startnummer 311, ist für seine zwölf Jahre kräftig gebaut. Sein Team hat bei den Düsseldorfer Spielen ein Heimspiel. Gemeinsam mit seinen Klassenkameraden besucht Manuel die Mosaik-Schule in Wersten. Lehrerin Laura Bleicher berichtet: „Bei uns gibt es eine Bowling-AG, in der die Kinder einmal die Woche trainieren.“ Manuel Bauer strahlt nach jedem Wurf freudig in Richtung seiner Trainer und Unterstützer. „Manuel hat sich geärgert, weil immer ein Pin stehen geblieben ist“, erzählt Jürgen Paust-Nondorf, Leiter der Schul-AG. Alle hoffen, dass er sich wieder fängt. Uwe Sycksch ist nationaler Koordinator für die Sportart Bowling. Er und seine Mitarbeiter betreuen 122 Athleten, die im Einzel, Doppel, Mixed und 4er antreten. Hilfe bekommen sie von 44 Trainern und den vielen freiwilligen Volunteers. Die meisten Organisatoren sind auch privat leidenschaftliche Bowler, daher ist es für sie auch selbstverständlich, dass Bowling, das unter den vielen traditionellen olympischen Disziplinen eher als untypisch auffällt, zum festen Programm von Special Olympics zählt. „Es ist eine Sportart mit der du jeden erreichen kannst, egal ob Mensch mit- oder ohne Behinderung. Es macht jedem Spaß, “ drückt Sycksch seine Begeisterung für den Sport aus. Sein Mitarbeiter Bernd Steuerwald ergänzt: „Die Athleten lernen sich zu konzentrieren. Und es ist ein motorisch anspruchsvoller Sport. Das tut mir in meinem Alter auch gut.“ Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 19 Am schlimmsten für das junge Team von der Mosaik-Schule ist das Warten, erzählt Laura Bleicher: „Sie werden ganz zappelig, wenn sie nicht dran sind.“ Manuel Bauer hat sich jedoch wieder gefangen. Er dreht die Kugel geschickt an und verfehlt nur knapp den Strike. „Am meisten habe ich heute Spares gemacht. Ich hatte viel Glück, “ sagt er und rennt schon wieder los, um sein Können erneut zu zeigen. Einer der Fans ist Justin Dreuw, ein Klassenkamerad und Freund von Manuel Bauer. Er weiß, warum so viele gerade ihn anfeuern: „Manuel ist ein guter Freund und Klassensprecher. Er ist gut im Fußball, aber vor allem kann er gut bowlen.“ Wasser, Wissen, gutes Wetter Sonnig und bis zu dreißig Grad warm – bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 ist das Wetter derzeit traumhaft. Vor allem bei den Athleten und Zuschauern sorgt das für gute Laune. Und für jede Menge Durst. Dann ist Nadine Bodenbach-Zander eine der gefragtesten Personen auf dem weitläufigen Sportareal: Gemeinsam mit zwei Kollegen ihres Arbeitsgebers ABB ist sie beim Wettbewerbsfreien Angebot für die Wasserausgabe zuständig. Bei den Special Olympics 2014 in Düsseldorf sind über 2000 freiwillige Helfern im Einsatz. Eine, die sich bereits zum zweiten Mal ehrenamtlich einbringt, ist die ABB-Mitarbeiterin Nadine Bodenbach-Zander aus Friedberg. Ihre Aufgabe mutet auf den ersten Blick zwar simpel an, ist aber umfassend und arbeitsintensiv. Mehrmals am Tag muss für WasserNachschub in ihrem Versorgungszelt am Spielfeldrand gesorgt werden. In diesen Situationen ist logistisches Geschick gefragt. Das Mitmachangebot mit seinen vielen abwechslungsreichen Stationen, vom Riesenmikado bis zum Kegelparcours, gefällt Bodenbach-Zander, die im alltäglichen Leben im Bereich der technischen Einsatzplanung beschäftigt ist, besonders: „Es wird von den Athletinnen und Athleten gut angenommen, daher erleben wir hier viele positive Emotionen!“. Weil sie sich gerne sozial engagiert, wird Nadine Bodenbach-Zander auch am Lift Unified Spendenlauf teilnehmen und hat dafür auch einige Menschen aus ihrem Arbeitsumfeld zur Teilnahme motiviert: „Es ist für einen guten Zweck, denn für jeden absolvierten Kilometer wird gespendet. Das ist ein toller Anreiz!“ Vor dem Startschuss des Spendenlaufs ist allerdings ihr voller Einsatz am Wasserstand gefragt. Dass am frühen Vormittag schon wieder fünfzehn Wasserkisten leer, liegt nicht an ihr und ihren Kollegen: „In der Pause gehen wir lieber Kaffeetrinken!“ Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 20 Großer Eifer im kleinen Kreis Beachvolleyball ist die kleinste Sportart bei den Special Olympics in Düsseldorf. Steht man als Zuschauer am Rand der sandigen Freiluftfelder im Arena-Sportpark, mag der Ausdruck „klein“ so gar nicht zu den eifrigen Athleten passen: Sie baggern, pritschen, laufen, werfen sich in den Sand, um auch die letzten Bälle noch zu erreichen. „Unified!“ lautet der Schlachtruf der Sportler. Großer Eifer im kleinen Kreis. Vier Unified-Teams treten in dieser Woche auf 580 Tonnen aufgeschüttetem Sand gegeneinander an. Die Spieler stammen allesamt aus einem Verein von Sportlern mit und ohne Behinderung in Wilhelmsdorf, Baden-Württemberg, und sind bereits eine eingeschworene Truppe. Für Special Olympics 2014 haben sie sich bei der technisch anspruchsvollen Disziplin Volleyball entgegen der läufigen Regeln in Vierer-Teams aufgeteilt. Eine Partie wird über zwei Gewinnsätze gespielt, dabei hat jeder Athlet auf dem Feld seinen eigenen Verantwortungsbereich. „Beachvolleyball ist ein Servicespiel“, wie der Trainer und nationale Koordinator für Volleyball, Michael Stäbler, es nennt,“ bei dem es ohne Taktik nicht funktionieren kann.“ Doch neben hartem Training stehen vor allem Teamgeist und Spaß im Vordergrund. Maximilian Metzger ist als Spielpartner ohne Behinderung Teil der Unified-Beachvolleyballer und begeistert vom offenen Umgang miteinander. „Wir sind nicht nur aufs Gewinnen fixiert, sondern sehr fair zueinander. Das ist ein ganz anderes Mannschaftsgefühl.“ Mit von der Partie sind auch gehörlose Athleten, trotzdem ist die Verständigung untereinander kein großes Problem. Mit mehr oder weniger professioneller Gebärdensprache werden die letzten Hürden überwunden. Einige der Teilnehmer sind bereits seit über 15 Jahren Mitglieder im Wilhelmsdorfer Verein. Einmal in der Woche trainieren die 21 Teammitglieder – eine feste Konstante im Leben. Michael Kachler war als Sportler mit Behinderung mit seiner Gruppe bereits bei den Weltspielen in Shanghai dabei, Beachvolleyball ist seine Leidenschaft. Stolz zählt er weitere Veranstaltungsorte auf, an denen er im Rahmen der Special Olympics im Sand alles gegeben hat. München, Istanbul, Athen. Fragt man ihn, was für ihn Beachvolleyball ist, antwortet er: „Sommer.“ Andere Sportarten kämen für ihn nicht in Frage. „Fußball geht nicht, ich habe zwei linke Beine“, lacht der 27-Jährige. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 21 Vom Veranstaltungsort sind sowohl das bunte Team als auch Trainer Stäbler begeistert. „Die Volleyballfelder liegen sehr zentral, da können wir in den Pausen auch mal bei anderen Sportarten reinschnuppern.“ Dafür ist besonders am Freitag noch ausreichend Zeit, denn dieser Tag bleibt für die Beachvolleyballer wettbewerbsfrei. Einige spannende Gruppenspiele sind jedoch noch auszutragen, bevor dann die Sieger gekürt werden. Foto-Austellung Luca Siermann Seit fast zehn Jahren begleitet Luca Siermann Special Olympics. Als Fotograf und Autor portraitiert er die Geschichten der Athleten aus den verschiedensten Blickwinkeln. Gut 1000 von ihnen hat er versucht aus einem ganz neutralen Blickwinkel abzulichten: Er lässt die Teilnehmer vor einer schlichten weißen Wand Portrait stehen und druckt sie danach in großformatigem Schwarz-Weiß. Ob es Menschen mit Behinderung oder nicht sind, spielt hier keine Rolle mehr. Siermann zeigt einfach nur den begeisterten Sportler, ohne Schnickschnack. Mit seiner Ausstellung, dem „Special Olympics Portrait Project“ reist er, unterstützt von SODPartner ABB, in verschiedene Städte Europas. Bis einschließlich Freitag sind die 16 überlebensgroßen Bilder der Sportler im Düsseldorfer Rathaus zu sehen. „Diese Ausstellung ist ein Aufruf zur Inklusion, die weiter vorangetrieben werden muss – und in Düsseldorf vorangetrieben wird”, erklärte Oberbürgermeister Dirk Elbers bei der Eröffnung am 13.Mai. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Halten, Werfen, jubeln – die Judowettbewerbe in Bilk Trainerin Zita Notter brüllt von außen „Halten, Halten.“ Auf der Judomatte wälzt sich Lara Holzmüller auf ihrer Gegnerin. Auch das Publikum, das an diesem Mittwoch zahlreich zu den Finalwettbewerben in der Halle der Hulda-Pankok-Schule in Düsseldorf Bilk erschienen ist, feuert lautstark an. Nachdem Lara zuvor zwei Kämpfe in der Klasse weiblich bis 60kg gewonnen hat, scheint sich auch diesmal ein schneller Sieg anzubahnen. Doch immer wenn die Athletin ihre Gegnerin fest im Griff hat, schaut sie stolz zu ihrer Mutter, die am Rand mitfiebert. Das liefert ihrer Kontrahentin die entscheidenden Sekunden um sich wieder aus der Umklammerung zu befreien. „Wenn sie sich doch nur bis zum Schluss konzentrieren würde“, hadert die mitgereiste Mutter. Doch letztendlich sind alle Bedenken umsonst und Lara gewinnt auch ihren dritten Kampf. „Ich will erste werden“, erklärt sie nach dem Kampf selbstbewusst. Über ein Kooperationsprogramm des Heilpädagogischen Zentrums München ist sie zum Judosport Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 22 gekommen. Zweimal pro Woche hat Lara sich mit ihrer Trainerin auf die Wettbewerbe in Düsseldorf vorbereitet. „Judo macht ihr großen Spaß, vor allem die Würfe bereiten ihr große Freude“, fasst die Mutter die Leidenschaft ihrer Tochter zusammen. Neben Lara Holzmüller nehmen insgesamt 278 Athletinnen und Athleten aus acht verschiedenen Bundesländern an den Judowettbewerben teil. Die Kämpfe dauern dabei zwischen zwei und drei Minuten. „Die SOD Wettbewerbe im Judo sind eine tolle Möglichkeit, auch denen eine Chance zu bieten, die normalerweise größere Schwierigkeiten haben Sport zu betreiben“, erklärt Wolfgang Janko, nationaler Koordinator im Judo. „Wir teilen die Athleten, je nach Leistungsgrad, in 3 unterschiedliche Klassen ein. Das sorgt für ein homogenes Teilnehmerfeld innerhalb der Gruppen“, erläutert er weiter. So ist es beispielsweise für Athleten, die sich nicht trauen aus dem Stehen zu Starten möglich, den Kampf aus dem Sitzen zu beginnen. Der Gegner passt sich dann daran an. Ob Lara letztendlich tatsächlich Gold gewinnen kann, wird sich noch zeigen. Falls nicht, wird sie nicht allzu zu enttäuscht sein. „Dabeisein ist alles“, betont sie das olympische Motto. Training unter dem Bett - Erste Finalwettbewerbe im Kraftdreikampf Am Mittwoch ging es für die ersten Athleten im Kraftdreikampf ans Eingemachte: Im hinteren Bereich der Leichtathletikhalle im Arena-Sportpark bereiteten sich die Teilnehmer im Aufwärmbereich vor; mit Liegestützen, Armdehnungen oder auf dem Fahrradergometer. Die Sportart Kraftdreikampf umfasst drei Disziplinen: das Kniebeugen, das Bankdrücken und das Kreuzheben. Insgesamt haben sich insgesamt 24 Athleten angemeldet, darunter auch eine Gastdelegation aus Österreich. Angesetzt für den Tag waren die Wettbewerbe der Frauen, die niedrigeren DreikampfGewichtsklassen der Männer, sowie der Zweikampf, bei dem die dritte Disziplin „Kniebeugen“ wegfällt. Thommy Katchin ist zum ersten Mal bei dem Special Olympics im Zweikampf dabei. Für die Wettbewerbe hat sich der 31-Jährige das letzte dreiviertel Jahr vorbereitet. „In der Woche einmal Training, ca. eine halbe Stunde mit weniger Gewicht aber mehr Übungen. Auch Zuhause mache ich was. Zum Beispiel lege ich den Fernseher auf‘s Bett, lege mich darunter und drücke das hoch“, erklärt der Görlitzer seine Trainingsmethoden. Pro Runde haben Katchin und die anderen Athleten eine Minute Zeit, die Gewichte zu stemmen, dauert es länger, wird der Versuch als ungültig erklärt. Für jede Gewichtsstufe, Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 23 also für jede neue Runde, haben die Athleten drei Versuche. Sportlerinnen und Sportler mit einer ähnlichen Gewichtsstufe werden in die gleiche Klasse eingeteilt. „Wichtig ist vor allem die Körperhaltung, besonders beim Kreuzheben. Die Gewichte werden aus der Hocke explosionsartig in die Höhe gewuchtet“, beschreibt Enrico Häfner, Kraftsporttrainer des Bodenschwinghof Mechterstätt die Schwierigkeiten bei dieser Disziplin des Dreikampfes. Katchins Begleiter hat darum ein besonderes Augenmerk auf die Haltung seines Athleten: „Da muss man sichterstellen, dass kein Hohlkreuz entsteht und dass der Oberkörper nach oben hin gerade bleibt und auch der Blick geradeaus geht. Aus der Hocke soll er sich dann gerade hinstellen.“ Als endgültige Leistung wird jeweils das höchste Gewicht eines Wettbewerbes gezählt, sowie das Gesamtgewicht aller Wettbewerbe. Für Katchin ist es nicht schlecht gelaufen. Im Kreuzheben erreicht er mit 137,5 Kilo die Bestleistung, im Bankdrücken den zweiten Platz mit 65 Kilo. Mit diesen Ergebnissen liegt er auch in der Gesamtwertung auf dem zweiten Rang. Der Kraftsport ist Katchin, der zuvor bereits zweimal als Handballspieler bei den Special Olympics in Karlsruhe und in Bremen teilgenommen hat, sehr wichtig. „Ich kann nicht wirklich sagen, warum ich Lust zum Kraftsport hatte, aber irgendwas hat mir den Anreiz gegeben mitzumachen. Wahrscheinlich die Möglichkeit meine ganze Wut mal rauszulassen, das kann ich beim Handball nicht so. Jetzt geht’s besser.“ Die Sportart scheint die richtige Wahl gewesen zu sein. „Das Anfangsgewicht, das ich bei Thommy auflegen konnte, lag knapp unter 70 Kilo, jetzt sind wir bei 137,5 Kilo maximal. Das ist in den letzten neun Monaten eine Steigerung um das Doppelte. Das ist schon spitzenmäßig“ ist auch der Trainer stolz. Die Frau für alles Es ist kurz vor 9 Uhr und Marion Kramber ist als Headcoach für die Judo-Delegation aus Bremen auf dem Weg zum morgendlichen Headcoach-Meeting. Rund vierzig Teilnehmer werden noch einmal daran erinnert, die Listen zu kontrollieren, damit kein Teilnehmer vergessen wird. Besprochen wird auch, welche Musik bei den Siegerehrungen gespielt werden soll, dass die Anzüge der Athleten einfarbig sein sollten und dass es nicht egal ist, ob Stand- oder Bodenkämpfer teilnehmen. Auch die Wertung für einige „Handgriffe“ wird noch einmal klargestellt. Als Headcoach kümmert Kramber sich um alles, was mit dem Sport zu tun hat, z.B. ob sich Zeiten oder Regeln geändert haben. Sie steht aber auch am Mattenrand und kann eingreifen, Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 24 wenn sie das Gefühl hat, dass ein Athlet von der Motorik her zu gut ist und er in einer nächsthöheren Gruppe sehr viel fairer untergebracht wäre. Weil ein Delegationsleiter ausgefallen ist, macht sie seinen Job aktuell mit, kümmert sich also auch noch um das Familienprogramm für die Angehörigen der Athleten. Kramber findet es toll, mit wie viel Energie und Freude die Athleten dabei sind. Zuhause ist sie Behindertenbeauftragte für das Land Bremen. „Kinder, die von ihren Eltern an Judo herangeführt werden, bleiben meistens auch dabei „ weiß sie. „Das könnte daran liegen, dass sie sofort Erfolge haben und dass unser Training eher spielerisch ist“, glaubt Kramber. „Wir fahren auch einmal eine Woche weg und verbinden Training und Spaß“, was nicht bedeutet, dass das Training und die Athleten nicht sehr leistungsorientiert wären. Angereist ist Kramber mit zwei Athletinnen und zwei Athleten vom TV Schwanewede Ihr Anliegen ist auch, Jugendliche zu animieren, sich um Menschen mit geistigen Behinderungen zu kümmern. So werden in Bremen die Athleten mit Handicap von Athleten ohne geistige Behinderung trainiert. Zu den Special Olympics in Düsseldorf sind die Begleiter mitgekommen, sie teilen sich mit ihren Schützlingen das Zimmer. Für Bremen generell wünscht sie sich in Zukunft aber noch viel mehr Kinder und Jugendliche in den Vereinen. Badminton in Eller In den Sporthallen der Dieter-Forte-Gesamtschule in Eller finden in dieser Woche die Badminton-Spiele von Special Olympics 2014 statt. Auf neun Spielfeldern in drei Hallen zeigen dabei insgesamt 108 Athletinnen und Athleten, wie gut sie mit dem Schläger umgehen können. Nach den Klassifizierungswettbewerben fanden am Mittwoch die Einzel der Herren statt. Es folgen die Einzel der Damen, den Abschluss bilden die Doppel am Freitag. Dabei werden die Sportlerinnen und Sportler neben den Leistungs- auch in Altersgruppen eingeteilt: die Junioren (bis 30 Jahre, Anm. d. Redaktion) und die Senioren. Um 9:30 Uhr geht es los. Zunächst wird sich unter der Leitung von Andrea Mönch zu Musik aufgewärmt. Gemeinsam mit einem freiwilligen Partner tanzt sie vor, die Athletinnen und Athleten tanzen nach. Dabei kommt es immer wieder zu viel Gelächter und Umarmungen auf dem Spielfeld. Im Anschluss werden die Gruppen aufgerufen. Wer nicht spielt, sitzt auf der Tribüne und feuert kräftig an. Immerhin geht es heute um Platzierungen, und den Teilnehmern winken Medaillen und Schleifen. Da gibt jeder sein Bestes. „Eine Medaille wäre schon schön, aber dabei sein ist eben doch alles“, sagt Simone Dietrich, die mit der Lebenshilfe Nordhorn zu den Spielen angereist ist. „Morgen bin ich dann dran, Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 25 aber heute geht es um die Männer.“ Ihr Teamkollege Jens Trzeziak kommt gerade von seinem ersten Match zurück, Arm in Arm mit Josef Krey vom BSG Fortuna Ebernach aus Rheinlandpfalz. Die beiden haben ein spannendes Spiel hinter sich, dass Krey knapp für sich entscheiden konnte. Trzeziaks Gehörlosigkeit hindert ihn nicht daran, sich mit viel Elan mit seinen Mannschaftskollegen auszutauschen. „Ein wirklich tolles Spiel“, sagt auch Dietrich und klopft ihm auf die Schulter. Etwa eine Stunde nach Spielstart gibt es noch einmal extra Applaus, als Ehrengast Klaus Hasselmann die Halle betritt. Der Ehrengast und Funktionär des deutschen Badmintonverbandes setzt sich aktiv für die Integration von Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung ein und wollte sich die Spiele nicht entgehen lassen. Unter den Spielern auf der Tribüne ist die Freude groß über den prominenten Besuch. In den Pausen und Freistunden wird es merklich voller auf den Tribünen. Dann gesellen sich viele Schüler der Dieter-Forte-Gesamtschule zu den Familien und restlichen Besuchern, um sich die Spiele anzusehen. Die Schule stellt auch fast alle freiwilligen Helfer, die sich beim Badminton um die Organisation kümmern. „Ich finde es wichtig, sich für eine gute Sache zu engagieren“, sagt eine Schülerin. „Und es macht echt Spaß.“ Die Schiedsrichter, die auf den Plätzen die Punkte zählen und auf Einhaltung der Regeln achten, kommen von der Düsseldorfer Lore-Lorentz-Schule. Die meisten Spieler treten heute drei Mal an. Dabei zeigen sie ebenso viel Einsatz wie technisches Feingefühl mit dem Schläger. „Wir trainieren jede Woche, um hier eine Chance zu haben“, sagt Dietrich, die schon seit 1998 an Wettbewerben teilnimmt und auch schon bei anderen regionalen Spielen dabei war. „Hier ist es natürlich noch mal viel größer. Wir haben alle sehr viel Spaß.“ Bunter und menschlicher Rund um die Arena Sportpark dreht sich dieser Tage alles um das Thema Special Olympics Düsseldorf 2014. Auf dem ganzen Gelände wimmelt es von Athleten, Betreuern und Helfern, die alles für die Spiele geben. Doch wie sieht es etwas abseits vom Geschehen aus? Sind die Spiele in der restlichen Stadt überhaupt richtig angekommen? „Ich bin nur zu Besuch hier. Trotzdem habe ich im ARD Morgenmagazin von dem Event erfahren“, berichtet Christa O. aus Kaarst. Auch Daniel T. (38) hat durch das Fernsehen von den Spielen erfahren. Zudem staunt er täglich über die vielen bunten T-Shirts in der ganzen Stadt. Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 26 „Heute Morgen sah ich hunderte davon in der Bahn“, erzählt Ulli F. (55) auf der Heinrich Heine Allee. Rosalie S. (17) hat sogar selbst schon als Helferin mitgewirkt. Bei der Eröffnungsfeier war die Schülerin Begleiterin des Fackelzuges. Am Donnerstag wird sie wieder gemeinsam mit ihren Klassenkameraden der Weber Schule mit anpacken. „Auch in der Bahn habe ich schon Leute über die Spiele reden gehört“, weiß sie zu berichten. Während Barbara vor Wochen schon auf der Fahrt von Mettmann zur Arbeit nach Düsseldorf durch Plakate auf die Wettbewerbe aufmerksam wurde, kennt sich Abiturient Vincent damit aus, da eine seiner Freundinnen als Helferin im Sanitätsdienst mitwirkt. Bis auf die Königsallee, wo sich die Welt normalerweise um schicke Mode und gutes Essen dreht, hat sich das riesige Sportevent herumgesprochen. „Da unser Unternehmen einer der Sponsoren der Spiele ist, habe ich natürlich auch davon mitbekommen“, erzählt Thomas V. während seiner Mittagspause. Claudia und Uli schlendern am Rheinufer entlang. Das Pärchen hat die Special Olympics auf ganz eigene Art und Weise erlebt: „Durch die ausführlichen Berichte in der Presse ließ sich das Event nicht übersehen. Morgens begegnen uns die Athleten in der Bahn, am Mittag in der Altstadt. Wir haben das Gefühl, die Spiele machen die Stadt bunter und menschlicher.“ Eine Reklametafel rollt durch die Stadt - Die Rheinbahn AG als mobiler Partner von SOD Ein echter Blickfang rollt während den Special Olympics Düsseldorf 2014 auf Schienen durch die Stadt: ein blauer Straßenbahnwagen, bedruckt mit den beiden Gesichtern der Spiele, Stefanie Wiegel und Oliver Burbach. Die Rheinbahn AG, die Verkehrsgesellschaft der Landeshauptstadt, machte die fahrende Reklametafel im SOD-Design möglich. „Wow, habe ich gedacht, als ich die Bahn zum ersten Mal gesehen habe. Die erste Fahrt mit ihr durch Düsseldorf war echt super“, freut sich Stefanie Wiegel. Und auch Oliver Burbach zeigt sich begeistert: „Das ganze Projekt mit dieser Straßenbahn ist echt schön. Das ist etwas ganz besonderes für mich und auch für die Nationalen Spiele in meiner Heimatstadt.“ Detlef Parr, Vize-Präsident von SOD, sieht vor allem den positiven Effekt für die Außendarstellung: „Die Idee, eine Straßenbahn zu den Special Olympics Düsseldorf 2014 zu gestalten, stieß bei der Rheinbahn von Anfang an auf offene Ohren. Das ist eine absolute Prämiere für SOD und zeigt auch, wie willkommen wir in Düsseldorf mit den Nationalen Spielen sind. Die Straßenbahn ist sowohl von außen als auch von innen gestaltet und Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 27 informiert sehr gut über dieses ganz besondere Großereignis. Wir erhoffen uns durch die Straßenbahn natürlich viel Öffentlichkeit und viele Zuschauer.“ Als offizieller Partner unterstützt die Rheinbahn AG die Special Olympics Düsseldorf 2014 auch mit Werbeanzeigen, Filmen und Informationen, die rund um die Uhr auf den Anzeigetafeln in den Bahnen gesendet werden. Mit vielen Sonderangeboten fördert die Rheinbahn zudem die Mobilität aller Teilnehmer der Special Olympics in Düsseldorf und Umgebung, etwa durch ein kostenloses Wochenticket die Sportler und freiwilligen Helfer. „Wir freuen uns sehr, dass wir die Nationalen Spiele mit dieser Straßenbahn so gut unterstützen können. Zusätzlich fahren in der Veranstaltungswoche auch noch an verschiedenen Stellen Zusatzbahnen und Bus-Shuttle, so dass die Sportstätten von Athleten und Besuchern gut erreicht werden“ sagt Andreas Busch, Leiter der Verkehrsorganisation der Rheinbahn. Ein Interview mit Kevin Neuner und Cillian Newton Würden Sie sich kurz vorstellen? Newton: „Ich bin Cillian Newton, 22 Jahre alt und komme aus Adelmannsdorf, Dietenhofen. Das ist in Bayern, bei Nürnberg in der Nähe.“ Neuner: „Genau. Ich heiße Kevin Neuner. Ich bin 24 Jahre alt und wohne in Dietenhofen im Landkreis Arnsbach. Ich bin wie Cillian in der Sportart Basketball tätig, in einer Unified Mannschaft aus Bruckberg.“ Herr Neuner, was ist mit Ihrer anderen Sportart, dem Fußball? Neuner: „Ich habe das Fußballspielen eingestellt. Nicht, weil ich keine Lust mehr habe, sondern weil es arbeitstechnisch und vor allem gesundheitlich nicht mehr so hinhaut. Ich hatte vor 2 Jahren einen Bandscheibenvorfall, und das habe ich dann zurückgestellt.“ Basketball spielen Sie aber weiterhin? Neuner: „Basketball mache ich weiter und ich werde es vielleicht weitermachen. Es ist noch nicht sicher, aber im Moment geht es, und solange wie es geht, mache ich es.“ Wie läuft Special Olympics Düsseldorf 2014 für Sie? Newton: „Für mich recht schön. Es ist ein gelassenes Turnier. Es läuft bis jetzt gut, spieltechnisch okay, wir haben jetzt zwei oder drei Spiele gewonnen.“ Neuner: „Ja, wir spielen morgen um Platz 3 in der stärksten Gruppe.“ Das Team funktioniert gut? Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 28 Newton: „Ja. Wir fahren jetzt im September mit dem Team nach Antwerpen (Belgien) zu den Europäischen Sommerspielen der Special Olympics. Die Teams sind auch unified, es spielen Menschen mit und ohne geistiger Behinderung.“ Herr Neuner, wie kam es, dass Sie 2012 in München Athletensprecher wurden? Neuner: „Mein Trainer hat mir davon erzählt. Ich habe mich über einen guten Freund dafür beworben und bin gewählt worden. Seitdem mache ich das.“ Was denken Sie: Hat sich die Situation für Menschen mit Behinderung seit der Special Olympics München 2012 verändert? Neuner: „Ich bekomme nicht viel davon mit. Cillian kann mehr dazu sagen.“ Newton: „Ich finde, Special Olympics verändert viel in den Menschen. Jeder hat seine Sportart, in der er gut ist und Erfolge erlebt. Das bringt das Selbstbild der jeweiligen Person weit voran. Jeder Athlet hat viel Spaß und es ist sehr öffentlichkeitswirksam. Die Menschen, die nicht bei den Special Olympics dabei sind, verpassen etwas. Mein Freundeskreis sagt, dass sie immer öfter auf die Special Olympics angesprochen werden. Es wirft ein positives Bild auf Menschen mit Behinderung. Viele denken, dass Menschen mit Behinderungen nichts können. Und dann merken sie, dass sie doch viel können, und sind davon echt begeistert.“ Was würden Sie den Teilnehmern der Special Olympics Düsseldorf wünschen? Neuner: „Ich würde den Teilnehmern wünschen, dass sie so weitermachen wie bisher, dass sie weiterhin Spaß haben und dass mit ein bisschen Glück noch mehr Teilnehmer kommen und Special Olympics noch größer wird.“ Newton: „Ich wünsche allen Teilnehmern viel Erfolg und sage: Dabeisein ist alles!“ Special Olympics Düsseldorf 2014 in den Medien Die tägliche Presseschau hängt im Pressezentrum (neben dem Olympic Town) aus. SOD im TV ARD Morgenmagazin (täglich) 06:50 Uhr und 08:20 Uhr – Liveberichterstattung und Interviews rund um SOD Das Thema Inklusion durch Sport wird am heutigen Donnerstag im Zentrum der Berichterstattung stehen. Dazu meldet sich Frank Busemann aus der Hulda-PankokGesamtschule, der Wettkampfstätte der Judoka. Als Gesprächspartner stehen Greta Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 29 Kämmer, Schulleiterin der Helen-Keller-Förderschule für geistige Entwicklung in Ratingen, die Athletin und Bloggerin Rebecca Nitsch sowie Thomas und Nicole Hoffmann vom JudoClub Mühlheim bereit. Weitere Liveschaltungen und Gespräche mit interessanten Gästen wird es auch am Donnerstag und am Freitag geben. Mehr Infos zu den Themen erhalten Sie in den kommenden Pressediensten. Weitere aktuelle Berichterstattung auf www.specialolympics.de Service Auf http://specialolympics.de/medien/ können Sie aktuelle Pressemeldungen lesen Presseinformationen zu einzelnen Themen von Special Olympics herunterladen Aktuelle, druckfähige Fotos von den Spielen in Düsseldorf ansehen und per Email ([email protected]) angefordert werden. Bilder in Web-Auflösung können direkt online heruntergeladen werden. Bitte beachten Sie: Der jeweilige Bildrechtenachweis ist bei jeder Veröffentlichung ZWINGEND anzugeben! Social Media bei den Special Olympics Düsseldorf 2014 www.gemeinsam-fuer-specialolympics.de – der Online-Treffpunkt Düsseldorf mit Wünschen für Athleten und einem Online-Tagebuch mit Einträgen von Athleten, Organisatoren und drei ABB-Volunteers www.specialolympics.de/Online_Tagebuch_Daniela_Huhn www.facebook.com/special.olympics.deutschland YouTube: http://www.youtube.com/user/SpecialOlympicsD Erreichbarkeit des Pressezentrums in Düsseldorf Donnerstag, 22.05.2014 8:30 bis 23:00 Uhr Freitag, 23.05.2014 8:30 bis 23:00 Uhr Redaktion SOD-Pressedienst: Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX Seite 30 Dirk Fries (Leitung), Benedikt Heche (Inhaltliche Koordination), Kristina Belka, Sebastian Friedemann, Caroline Grau, Frederik Heche, Janna Hüttebräucker, Arne Klauke, Johannes Lahey, Luica Lunau, Jana Schmidt, Raissa Schreiner, Philip Wegman, Sandra Wriedt, Frederik Zürn Special Olympics Deutschland e.V. • Universitätsstraße 1 • 40225 Düsseldorf • Tel.: +49 (0)211 / 311984-0 • Fax: +49 (0)211 / 311984-19 [email protected] • www.specialolympics.de • Steuer Nr.: 27/677/62680 • USt.id.Nr.: DE249223246 Commerzbank Berlin • IBAN: DE08 1204 0000 0464 4662 00 • BIC: COBADEFFXXX