Geburtsprotokoll Es ist Samstag, der 6. Mai 2012, 7 Uhr, mein Tag beginnt und die Arbeiten für das Wochenende stehen an, Gassi gehen, Wäsche waschen, putzen, Hunde knuddeln … Der Tag schreitet zügig voran, denn es ist bereits Nachmittag geworden. Ich gönne mir eine Pause auf unserem Sofa und genieße die Ruhe. Plötzlich höre ich ein „komisches“ Geräusch, Choy übergibt sich mehrfach. „Oh“, denke ich, dann wird es wohl bald losgehen mit der Geburt. Sie schaut mich total Schuld bewusst an, aber ich sage zu ihr: „macht nichts“, verstanden hat sie mich wohl nicht. Es ist nunmehr Zeit geworden die Hunde zu füttern. Besorgt wie ich bin, stelle ich natürlich allen einen Napf hin. Ale fressen mit Leidenschaft. Geht es jetzt doch noch nicht los, frage ich mich. Choy frisst, Emma frisst auch, aber das soll nichts heißen. Letztes Jahr hat Emma auch gefressen und eine halbe Stunde später ging es mit den Presswehen los. Wir haben also wiedermal einen Ausnahmehund. Die Uhr zeigt nunmehr 17:15 Uhr, zwischen Füttern und jetzt ist gut eine Stunde vergangen und ich erledige die Reste meines Haushaltes. Plötzlich bemerke ich, dass Emmas Atemfrequenz deutlich schneller wird, sie hechelt dauerhaft. Für mich das Zeichen, die Eröffnungsphase beginnt. Ich nehme Uraja, Dea und Nora und gehe mit ihnen die große Runde, da ich mit ihnen zügiger laufen kann. Daheim wieder angekommen gehe ich mit Emma und Choy noch eine kleine, gemütliche Runde. Ich sehe deutlich, den beiden fällt es schwer zu laufen mit dem zusätzlichen Gewicht, aber es muss sein. Wieder zu Hause ruhen sich alle 4-Beiner aus. Emma nehme ich mit in ihr Wurflager, welches bei uns neben dem Sofa eingerichtet ist. Sie geht in die Wurfkiste, geht wieder raus, versucht sich eine Höhle zu bauen. Der Abend ist nunmehr heran gekommen und ich schau mir den Samstagsfilm an. Emma wird etwas unruhiger. Gegen 21:45 Uhr ruft Jürgen an. Er ist auf dem Elotreffen in Leidersbach und genießt die 25-Jahrfeier, vor allem das gute Essen. Ich berichte ihm vom heutigen Tag, erzähle ihm, dass Emma hechelt und vermutlich morgen früh die Babys bekommt. Er erzählt mir vom Elotreffen, wie schön es ist und was ich alles verpasse. Nach ca. 1 Stunde telefonieren verabschieden wir uns und wünschen uns eine gute Nacht. Ich hole aus dem Schlafzimmer mein Kissen, meine Decke und mache es mir auf dem Sofa gemütlich. Emma rede ich gut zu. Aber Emma ist ein alter Hase, was Welpen bekommen angeht. Sie weiß genau was los ist. Wir versuchen alle zu schlafen, doch Emma wird immer unruhiger. Sie läuft hin, sie läuft her, fiept. Um 01:30 Uhr wird sie hektisch und stupst mich mehrfach an. Also raus aus dem „Bett“, Sofa wohlgemerkt und ziehe mir was über. Alle anderen Hunde sind natürlich mit munter und nervös. Ich nehme die Taschenlampe, die neben mir steht und gehe mit Emma auf die Nachbarwiese. Sieh da, sie musste beide Geschäfte erledigen, aber bis der richtige Grashalm dafür gefunden war, vergingen einige Minuten. Nach Erledigung des großen und kleinen Geschäftes gehen wir beide entspannt wieder zurück ins Haus. Ich lege mich wieder hin, die Hunde auch, selbst Emma kommt etwas zur Ruhe. Anscheinend bin ich doch auf dem durchgesetzenen Sofa eingeschlafen, denn um 03:30 Uhr werde ich durch ein lautes Quieksen von Emma geweckt. Ich also wieder auf, meine Sinne gesammelt und mit ihr raus. Aber dieses Mal ist es anders. Emma läuft total ziellos umher und sofort zurück ins Haus, in die Wurfkiste. Jetzt sehe ich, dass sie die ersten Presswehen hat. Für mich und Emma heißt dies nun, die Nacht ist vorüber, aber ich bin froh, denn ich darf dabei sein, wenn neues Leben diese Welt erblickt. Ich bereite noch eine Wärmflasche vor, wasche und desinfiziere mir mehrfach die Hände. Räume alles was notwendig ist in Reichweite und mache es mir vor der Wurfkiste bequem. Der 1. Welpe lässt nicht lange auf sich warten und ist um 03:59 Uhr geboren. Für den 1. Welpen ging dies reibungslos über die Bühne. Emma musste nicht so sehr leiden, denn der Erste ist meist der, der am schwersten raus kommt. Emma ist eine sehr instinktsichere Hündin, demzufolge weiß sie genau was zu tun ist, Fruchtblase öffnen, abnabeln, Nachgeburt fressen (ist wichtig für den Milcheinschuss) , Welpe putzen. Jetzt will sie das Lager säubern und die letzten Reste aufnehmen. Nun komme ich ins Spiel. Ich nehme mir den Welpen, reibe ihn mit einem Handtuch trocken, damit der Kreislauf in Schwung kommt. Dabei sehe ich mir an, ob alles auf den ersten Blick in Ordnung ist und ob es sich um einen Rüden oder eine Hündin handelt. Es ist ein „Mädchen“. Zum Schluss wiege ich die Kleine noch und sie hat 334 g. Danach lege ich sie zu Emma, die mit dem „Hausputz“ fertig ist, an das Gesäuge. Sie wird später von uns „Felice“ getauft. Es dauert nicht lange und Emma beginnt wieder zu pressen. Und Schwupps nach 11 Minuten vom ersten Welpen ist der Zweite da. Ich denke mir, dass geht ja wie das Brötchen backen. Alles beginnt von vorn. Diese Mal ist es ein „Junge“ mit 263 g. Sein Name wird „Funzel“ sein, da er der kleinste ist, wie sich später herausstellt. Emma und mir bleibt keine Zeit um Luft zu holen Um 04:16 Uhr wird das nächste Mädchen geboren. Sie wiegt 34 5g und soll „Frau Holle“ heißen, da sie überwiegend weiß ist. Endlich hat Emma etwas Zeit sich zu erholen. Es dauert ca. 30 Minuten bis um 04:40, wieder ein Mädchen das Licht der Welt erblickt. Sie ist auf den ersten Blick fast schwarz, wiegt 318 g und soll „Fernanda“, wie die brasilianische Tänzerin Fernanda Brandao, heißen. Nun wird es aber wieder Zeit, dass ein Junge geboren wird, dachte ich und Emma erfüllt mir Punkt 05:00 Uhr den Wunsch. Ein Pech schwarzer Bub mit zwei kleinen weißen Flecken auf dem Kopf kommt zur Welt, wiegt 345 g und wird, weil er um 5 Uhr geboren und der 5. Welpe ist „Feivel“ heißen. Emma und mir bleiben wieder nur ein paar Minuten bis der nächste Welpe geboren wird. Um 05:16 Uhr ist es wieder soweit und ein rotbraunes Mädel wird geboren. Sie wiegt 321 g und wird von uns wegen ihrer Farbe „Foxy“, wie der Fuchs, getauft. Foxy ist nun Nummer 6, genau so viel hat der Tierarzt beim Ultraschall gesehen. Sollte sie wirklich die letzte gewesen sein, ich kann es kaum glauben, da eine längere Zeit nichts passierte. Emma hat nun die Möglichkeit sich um ihre Welpen zu kümmern und ich kann mir auch mal die Beine vertreten. Ich beobachte Emma und merke, dass sie noch nicht fertig ist. Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn der Tierarzt Recht behalten hätte. Alles beginnt von vorn und um 05:50 Uhr kommt ein kleiner fast komplett weißer Welpe zur Welt, mit einem Gewicht von 387g. Der Schwerste bis jetzt und er soll Fin heißen, warum, dazu später mehr. Kaum war dieser auf der Welt hieß es schon wieder für Emma Kraft aufbringen, pressen, durchhalten. Alles verlief normal, wie bei den 7 Welpen zu vor. Sie öffnete die Hülle, nabelte ab, verspeiste die Nachgeburt und putzte den Welpen, alles wieder innerhalb kürzester Zeit. Nun übernahm ich wieder meine Aufgabe. Ich nahm den Welpen um ihn trocken zu rubbeln. In diesem Moment merkte ich, hier stimmt was nicht. Der Welpe lag ohne jegliche Körperspannung in meiner Hand und atmete nicht. Ich versuchte alles um ihn doch noch zurückzuholen, kräftige Massage, Konjak auf die Zunge, doch alles blieb ohne Erfolg. Es war ein Kampf ohne Happy End. Mir schossen die Tränen in die Augen und ich weinte, weil dieser kleine und vor allem sehr hübsche Junge keine Chance hatte. Vor allem zweifelte ich an mir, hatte ich etwas falsch gemacht. Aber hier sieht man wie nahe Leben und Tod beieinander liegen. Nachdem der erste Schock vorbei war, brachte ich den kleinen weg, um ihn aus Emmas Sichtweite zu bringen. Als ich zurückkam, hörte ich sie schon wiederpressen. Wieder lief alles wie gehabt ab. Aber dieses Mal bemerkte ich bereits, dass der Welpe regungslos in der Fruchthülle lag. Um keine Zeit zu verschwenden, öffnete ich die Fruchtblase, damit der Welpe schnell an Sauerstoff kommen konnte. Gleichzeitig reinigte ich das Mäulchen vom Schleim und Fruchtwasser. Emma war immer noch mit dem abnabeln und der Nachgeburt beschäftigt. Nach dem abnabeln schnappte ich mir den Welpen um ihn oder sie zu massieren und den Kreislauf anzuregen. Ich merkte auch bei diesem Welpen war keine Körperspannung vorhanden. Der Körper war kraftlos in meiner Hand. Es gab keinen Versuch nach Luft zu schnappen. Ich versuchte wieder alles was in meiner Macht stand, um den Welpen zu retten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, es waren vielleicht 5 Minuten, vielleicht auch weniger, vielleicht aber auch mehr, wurde mir wieder klar, ich habe den Kampf verloren. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf. Was war jetzt nur los? Bei den ersten 7 Welpen lief doch alles glatt. Auch diesen Welpen, es war eine wunderschön gezeichnete Hündin, brachte ich zu ihrem Bruder. Total traurig kehrte ich zu Emma zurück. Ich hoffte nur, dass dies der letzte Welpe war. Ich wollte gerade das Lacken der Wurfkiste wechseln, dazu musste ich die Welpen in die Warmhaltebox mit Wärmflasche umsetzten. Ich hatte gerade 4 Welpen in die Box gelegt, alls Emma wie wild zu putzen begann. Ich sagte noch zu ihr: „Emma, du brauchst das Lacken nicht sauber zu lecken.“, als ich sah, dass da noch ein neuer Welpe lag. Er kam ganz ohne Wehen. Bei diesem war mir aber sofort klar, der ist tot. Er oder sie war nur halb so groß als die Anderen und von der Entwicklung zurückgeblieben. Er wurde wahrscheinlich im Mutterleib nicht richtig versorgt. Ich reinigte schnell die Wurfkiste und legte die anderen Welpen zu Emma. Den Welpen Nummer 10 brachte ich zu seinen toten Geschwistern. Ich hoffte und betete, dass nun alles überstanden war, leider mit einem traurigen Ende. Emma wurde ruhiger, also für mich der Anschein, dass sie fertig ist. Aber man sollte niemals den Abend vor dem Tag loben. Ich beobachtete Emma genau, um nichts zu verpassen. Inzwischen war es 07:30 Uhr als mein Handy klingelte und mich Jürgen aus dem Hotel anrief, um sich zu erkundigen ob schon was passiert ist. Ich sagte ihm, dass Emma 7 gesunde Welpen zur Welt gebracht hat, aber auch leider 3 tot geboren wurden. Einerseits war er glücklich über die Sieben, aber auch traurig über die schlechte Nachricht. Er versuchte mich zu trösten und sagte, das ist die natürliche Auslese der Natur. Nach dem Ende des Telefonates setzte er sich sofort ins Auto und machte sich auf den Heimweg. In der Zeit, bis er kam, räumte ich Alles Utensilien auf, lobte Emma, wie gut sie es trotzdem gemacht hat. Emma lag total kaputt bei ihren Welpen und ich ruhte mich auch von der anstrengenden ereignisreichen Nacht aus. Es dauerte nicht lange und Jürgen kam nach Hause und war total stolz auf uns beide, also Emma und mich. Er bedauerte, dass er nicht dabei sein konnte. Auf Grund des ganzen Geschehens stand für uns dann auch der Name des 7. Welpen fest. Da er der letzte lebend geborene war, erhielt er den Namen „Fin“. Es war inzwischen Sonntag, ungefähr um 10:30 Uhr, als Jürgen zu mir sagte, “na wenigstens hab ich noch den Wurf von der Choy“. Der Satz war noch nicht richtig ausgesprochen, als Choy, die ihren ersten Wurf erlebte, wie von der Tarantel gestochen aus dem Schlaf hochschreckte. Irgendwas war passiert. Ja, sie beginnt dauerhaft zu hecheln, d.h. die Eröffnungsphase beginnt von neuem. In der Regel, so heißt es zumindest immer, dauert diese Phase zwischen 10-12 Stunden. Das würde bedeuten, der 1. Welpe müsste zwischen 20:30 und 22:30 auf die Welt kommen, wenn die Bücher Recht behalten. Jürgen freute sich wie ein Schneekönig, dass er dabei sein wird. Die Stunden vergingen und wir beobachteten Emma mit ihren Kleinen, malten uns aus, wie vielleicht die Welpen von Choy aussehen würden. Es ist inzwischen Abend geworden. Choy ist immer noch fleißig am Hecheln und vor allem tot müde. Ich lege mich zu ihr vor die Wurfkiste um sie zu beruhigen. Mit der Zeit wir es aber auf dem Boden ganz schön unbequem, also nehme ich mir ein Hundekissen und mach es mir darauf gemütlich. Aber auch das hält nicht lange an. Irgendwann liege ich zusammengerollt wie eine Katze auf dem Kissen und bin kurz vorm Einschlafen. Jürgen ist bereits auf dem Sofa eingeschlafen. Ich weckte ihn und schickte ihn ins Bett, da er am Montag auf Arbeit musste, versprach ihm aber, dass sobald es los geht ich ihn hole. Ich suchte mir noch eine dicke Wolldecke für den Boden und eine dünnere für oben drüber und legte mich wieder auf den Boden zu Choy. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich das Sofa sei unbequem, aber diese Nacht werde ich wohl nie vergessen, jeden einzelnen Knochen habe ich gespürt, aber was macht man nicht alles für sein geliebtes Tier. Ab und zu bin ich dann doch etwas eingeduselt, an Tiefschlaf war aber nicht zu denken. Gegen zwei Uhr war Choy sehr unruhig geworden, also habe ich mich aus meinem „Nest“ erhoben und bin mit ihr nach Draußen spazieren gegangen, dass kannte ich ja nun schon von Emma aus der Nacht zuvor. Spannend war, dass Beide fast zur selben Zeit Lust zum Spazieren gehen hatten. Mit der Taschenlampe bewaffnet ging es los. Auch Choy erledigte beide Geschäfte und nach getaner Arbeit gingen wir wieder zurück. Ich rollte mich wieder auf meinem „Luxusbett“ zusammen und versuchte noch etwas zu schlafen, merkte aber, dass Choy ständig hin und her lief. Es durfte nicht mehr lange dauern. Kurz vor 4 Uhr weckte sie mich und ich hörte die ersten Stöhner wegen den Wehen. Also jetzt ging es los. Ich wieder, wie in der Nacht zuvor alles Notwendige zurechtgestellt, Wärmflasche gemacht, usw. Erst jetzt hab ich wieder an Jürgen gedacht. Schnell bin ich in Schlafzimmer gelaufen und habe ihn geweckt. Wer Jürgen kennt, weiß, dass er ein Morgenmuffel ist und früh seine Ruhe braucht. Überglücklich „sprang“ er aus dem Bett bis ihm bewusst wurde, dass er in Kürze auf Arbeit gehen musste. Ich war in dieser Zeit schon wieder bei Choy vor der Kiste und wartete gespannt. Jürgen kam dazu und war total verschlafen, aber ich tröstete ihn, indem ich ihm sagte, dass er den ersten Welpen wohl miterleben werde. Und so war es dann auch. Um 04:35 Uhr kam der erste Welpe zur Welt, eine Hündin mit 304 g. Ich war so stolz auf unsere Choy. Wie wenn sie schon mehrere Würfe aufgezogen hätte, machte sie alles instinktsicher wie ihre Mutter Emma. Die Hündin wurde von uns „Glenn“ (wie Glenn Close) getauft. Jürgen lief wie Falschgeld in der Wohnung hin und her, da sein morgendlicher Rhythmus total durcheinander gebracht war. Aber Choy beeilte sich, um ihn eine Freude zu machen und um 04:50 Uhr kam schon der zweite auf die Welt. Dieses Mal war es ein Rüde, fast Schwarz und wog 375 g. Er erhielt den Namen „Gomez“, wie der Fußballspieler. Wir hatten keine Zeit um zu verschnaufen, denn bereits 10 Minuten später kam schon der Nächste, eine Hündin mit 369 g. Wie sich später herausstellen wird, wird diese Hündin so rot wie Choy werden, deshalb erhielt sie den Namen „Gaia“, die Erdgöttin. Nun war es bereits kurz nach 5 Uhr und Jürgen musste, ob er wollte oder nicht, auf Arbeit gehen. Ich sicherte ihm aber zu, dass ich ihn immer auf dem Laufenden halten würde, wenn mit genügend Zeit bleibt. Bereits um 05:15 Uhr war es schon wieder so weit. Choy wollte es wahrscheinlich schnell hinter sich bringen. Ein Rüde erblickte das Licht der Welt. Er fast weiß nur das Gesicht war dunkel aber in der Mitte durch eine weiße Plässe geteilt. Er wog 297 g bei der Geburt und sollte „Gandalf“ heißen. Choy hatte es wirklich sehr eilig, ich bin gar nicht mit trockenrubbeln der Welpen hinterher gekommen, denn bereits 05:20 Uhr kam schon wieder ein Rüde auf die Welt. Er sah aus wie die Milka - Kuh, total gefleckt. Er wog 337 g und erhielt den Namen „Grinch“. 5 Welpen waren nun in kürzester Zeit geboren. Choy und ich waren erledigt. 5 Welpen hatte der Tierarzt wieder vorher gesagt, aber bei Emma haben wir ja schon gemerkt, dass man sich darauf nicht verlassen kann. Und so dick wie sie war, konnte das nicht alles gewesen sein. Choy hatte noch Wehen, aber es passierte nichts mehr. Ich dachte nur, hoffentlich geht nichts schief, da ich immer noch von den Erlebnissen der Vornacht gezeichnet war. Ich nutzte die Zeit um Jürgen mitzuteilen, wie viel Welpen in zwischen auf der Welt sind. Die Wehen wurden stärker und um 06:35 Uhr kam wieder ein Mädchen auf die Welt. Sie war die Kleinste bis jetzt. Sie wog 257 g. Da wir immer gern einen Altdeutschen Namen vergeben, sollte sie „Gunda“ heißen. Eine kleine zierliche, aber wunderschöne Hündin. Die Abstände zwischen den einzelnen Wehen wurden immer größer. Sollte dies schon das Ende sein. Ich war skeptisch. Über eine Stunde verging, bis sich wieder etwas tat. Choy begann wieder zu pressen, also, es war noch was drin. Genau! Um 07:40 Uhr kam wieder eine Hündin auf die Welt. Ihr Gewicht betrug 331 g. Sie war ebenfalls fast weiß, die Ohren waren dunkel und in der Mitte es Kopfes war ein kleiner Punkt, deshalb wurde sie „Gesha“ getauft. Doch mit der Geburt dieser Hündin wurde ich sehr wachsam. Bei der Geburt trat grüne Flüssigkeit mit aus und das heißt eigentlich nichts Gutes. Ich hoffte, dass „Gesha“ die letzte sei und deshalb die grüne Flüssigkeit kam, da es auch länger dauerte bis sie zur Welt kam. Aber es kam anders. Bereits 07:50 Uhr kam der nächste. Ein Rüde, wieder fast weiß, naja, wenn man das weiß nennen kann (mit grünen Flecken durch die Flüssigkeit). Es sah aber total lustig aus, da die linke Gesichtshälfte dunkel und auf der rechten Seite nur das Ohr pigmentiert war. Er wog 315 g und bekam den Namen „Golom“ von uns. 5 Minuten nach ihm war schon der nächste in der Wurfkiste gelegen. Ich hatte es kaum mitbekommen. Es ging alles so schnell. Wieder ein Rüde, dieses Mal mit mehr Farbe im Fell. Er brachte 315 g auf die Waage und heißt seit dem „Gibson“. Choy tat mir schon fast leid. So kurz hintereinander die Welpen auf die Welt zu bringen ist sicherlich nicht einfach, aber vielleicht hat sie es ja nun überstanden und die letzten beiden waren der Endspurt. Es war nunmehr kurz vor acht Uhr, Choy lag mit ihren Welpen in der Kiste, alles war von mir gesäubert und trocken gelegt. Die Welpen fiepsten oder hingen an der Milchbar. Ich machte mir keine Gedanken. Ich ging wieder zur Wurfkiste um nachzusehen, ob alles in Ordnung war. Und da machte ich die schlimme / traurige Entdeckung. Gandalf lag regungslos mit offenem Maul in der Kiste. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Ich kann auch nicht sagen, was passiert ist. Ich saß nur ein paar Meter entfernt und hatte nichts mitbekommen. Übertraurig rief ich Jürgen an und teilte ihm das geschehene mit. Er war total überrascht, dass schon 9 Welpen geboren waren. Dies sollten aber noch nicht alle sein. Um 08:30 Uhr begann Choy nochmal zu pressen. Ich dachte nur, hoffentlich kein toter Welpe (wegen der grünen Flüssigkeit). Aber nein, um 08:47 Uhr brachte sie noch eine Hündin, mit 312 g zur Welt. Sie bekam den Namen „Ginger“ von uns. Nun sagte ich aber zu Choy, dass es allmählich reicht. Sie muss es ja nicht gleich übertreiben bei ihrem ersten Wurf. Doch Choy presste weiter und weiter, aber es kam nichts mehr. Nach einigen Stunden machte ich mir schon mächtig Gedanken, nicht dass sich einer quer gelegt hat und sie ihn nicht heraus bekommt. Ich setzte mich mit der Tierärztin in Verbindung. Sie sagte mir, sie kann es nur genau feststellen, wenn wir die Hündin röntgen lassen und ich sollte doch kommen. Ich alleine mit neun Welpen, total übermüdet. Also rief ich Jürgen an, sagte ihm dies und er beeilte sich, um nach Hause zu kommen. Also packten wir alles zusammen, Hündin, Welpen und die Nerven und fuhren zur Klinik. Dort erwartete man uns schon. Choy wurde geröntgt. Die Tierärztin gab Entwarnung, alle Welpen waren auf der Welt. Zum Schluss bekam Choy noch das Mittel Oxytocin gespritzt, damit sie innerlich gereinigt wird. Wir, überglücklich, fuhren nun nach Hause und waren froh dass alles soweit gut verlaufen ist. Zu Hause angekommen, legten wir die Babys bei Choy an und hofften, dass nichts mehr passieren wird und alle groß und kräftig werden. Ich kann nur sagen, diese beiden Tage und Nächte werde ich so schnell nicht vergessen, mit all diesen Eindrücken und Erlebnissen, sowohl positiv als auch negativ und ich wünsche allen meinen Kleinen eine prächtige Entwicklung.