Pressemitteilung - WAM

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Pressemitteilung
München, 04. 02. 2016
Studie „Wohnen, Arbeiten, Mobilität in der Metropolregion München“
„Nicht alle Wege müssen nach München führen“
Die Metropolregion München steht unter dem Druck einer schnell wachsenden Wirtschaft und
Bevölkerung.
Bezahlbarer
Wohnraum
scheint
kaum
noch
vorhanden
und
die
Verkehrsinfrastruktur ist überlastet. Forscher der Technischen Universität München (TUM) liefern
mit der Studie „WAM – Wohnen, Arbeiten und Mobilität in der Metropolregion München“ Ansätze,
wie Verkehrsplanung und Standortentwicklung zukunftsfähig verändert werden können. Die
Studie wurde heute in Unterföhring vorgestellt.
Wo wird Wohnraum am dringendsten benötigt? Wie werden Einkaufsmöglichkeiten im Wohn- und
Arbeitsumfeld wahrgenommen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
der TUM in Zusammenarbeit mit zahlreichen regionalen Kooperationspartnern in der Studie „Wohnen,
Arbeiten und Mobilität in der Metropolregion München“. Mehr als 7.300 Menschen, die in den
vergangenen drei Jahren ihren Wohnort oder Arbeitsplatz gewechselt haben, nahmen teil. Kommunen,
Unternehmen und Mobilitätsdienstleister können anhand dieser Daten Rückschlüsse darauf ziehen,
welche Faktoren Bürgerinnen und Bürgern bei der Wahl von Wohnort, Arbeitsplatz und Verkehrsmittel
am wichtigsten sind.
Nahversorgung fördert Lebensqualität
Ein Ergebnis: Wohnen in zentraler Lage mit guter Anbindung wird für die Menschen in der
Metropolregion München immer wichtiger – auch wenn die Mieten dort höher sind. „Viele Menschen
präferieren qualitativ hochwertiges Wohnangebot in dichten Quartieren mit vielfältigen Angeboten rund
um Verkehrsknoten des öffentlichen Netzes“, betont Prof. Alain Thierstein, Inhaber des Lehrstuhls für
Raumentwicklung an der TUM. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine optimale Anbindung mit
öffentlichen Verkehrsmitteln für viele Menschen ohne Alternative ist – ebenso wie die kurzen Wege
zwischen Arbeit, Wohnen, Einkauf und Freizeit.
Zwischen Konzentration und Zersiedelung
Ein Blick auf die Metropolregion zeigt drei gleichzeitig stattfindende Entwicklungen: Während sich
Bevölkerung und Arbeitsplätze in den größeren Zentren verdichten, werden auch Standorte an anderen
gut erschlossenen Orten der Metropolregion entwickelt. Zusätzlich findet in gewissem Ausmaß eine
Besiedelung der schlecht erschlossenen Räume zwischen den Verkehrsknoten statt. Das Wachstum in
der Metropolregion bündelt sich insbesondere in der Landeshauptstadt München, den benachbarten
Landkreisen und in geringerem Maße in und um Augsburg, Ingolstadt und Rosenheim.
Mehr Vielfalt bei den Wohnformen
Die Schaffung von bezahlbarem, zentral gelegenem Wohnraum mit guter Anbindung an den
öffentlichen Nahverkehr ist und bleibt für die Politik und Verwaltung eine zentrale Herausforderung. Es
geht darum, eine Vielfalt an Wohnformen – Miete, Eigentum, Einfamilienhaus, Etagenwohnung –
anzubieten, ohne erstklassig erschlossenes Bauland durch geringe Dichte zu verschwenden. Die
Technische Universität München Corporate Communications Center 80290 München www.tum.de
Dr. Ulrich Marsch
Sprecher des Präsidenten
+49.89.289.22779
[email protected]
Stefanie Reiffert
Pressereferentin
+49.89.289.10519
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Forscher und Forscherinnen der Studie kommen zu dem Schluss, dass die begrenzten Flächen der
Zentren intensiver und dichter als zuvor genutzt werden sollten. Bisher nicht optimal angebundene,
dezentrale Gebiete mit guter Infrastruktur und urbaner Nahversorgung sollten besser verknüpft werden
– dies betrifft zum Beispiel die Kommunen im Münchner Norden.
Netzwerke urbaner Zentren
Städte wie Augsburg, Ingolstadt und Rosenheim könnten durch eine gezielte Innenentwicklung einen
Teil des Münchener Wachstums auffangen, folgern die Wissenschaftler. Orte mit großer Entfernung zu
den Wachstumskernen der Region gelte es durch lokale Maßnahmen weiterzuentwickeln. Regionale
Stadtbusnetze würden langfristig die Abhängigkeit vom Auto reduzieren und halten Mitarbeiter von
kleinen und mittleren Betrieben am Standort. „Es müssen nicht alle Wege nach München führen“, s agt
Prof. Gebhard Wulfhorst, Leiter des Fachgebiets für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung der TUM.
Wulfhorst sieht großen Handlungsbedarf: Der Ausbau sogenannter tangentialer Verknüpfungen mit
Querverbindungen und Ringschlüssen sollte dringend vorangetrieben werden. „ Eine hochwertige
Verbindung im öffentlichen Verkehr zwischen den mittleren Städten der Metropolregion könnte den
Druck auf München erheblich abschwächen“, so Wulfhorst. Dabei reiche es nicht, den Blick nur auf die
Metropolregion München zu richten, es müssten sich Teilregionen in kleineren Verbünden organisieren
und teilweise auch mit angrenzenden Regionen kooperieren. Dabei sei es wichtig, dass sich auch die
Teilregionen in kleineren Verbünden organisieren und teilweise mit angrenzenden Regionen
kooperieren. Die Aktivitäten dieser Verbünde sollten Synergien schaffen und in das Gesamtkonzept für
eine ausgeglichene Entwicklung der Metropolregion München integriert werden .
Grafiken zum Download: http://www.wam.tum.de/presseinformationen/
Kontakt:
Dr.-Ing. Michael Bentlage
Technische Universität München
Fakultät für Architektur
Tel.: +49 (89) 289 -22143 / -28536
[email protected]
Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 500 Professorinnen und Professoren, rund 10.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 39.000 Studierenden eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten
Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin,
ergänzt um Wirtschafts- und Bildungswissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente
fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft.
Weltweit ist sie mit einem Campus in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Kairo, Mumbai, Peking, San Francisco
und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf
Mößbauer geforscht. 2006 und 2012 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört
sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands.
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