Welche Kompetenzen benötigt ein Lernberater? - Ganzheitlichkeit muss auch auf die sozialen Fähigkeiten schauen muss den Klienten motivieren Methodenkompetenz muss den Klienten da abholen, wo er steht regionale Angebote nutzen informelles Lernen fördern Problem: Leistungsprinzip wird unterstützt Muss Verständnis darüber besitzen, was Lernen alles beinhaltet darf nicht immer nur neue Förderprogramme verordnen Lernen muss auch Spaß bringen Kritische Auseinandersetzung „Wenn alle lebenslang dazu lernen müssen, spielt z. B. Misserfolg in der Schulkarriere eine weniger große Rolle für den weiteren Lebensverlauf, denn es bestehen vielfältige Möglichkeiten, Versäumtes durch Weiterbildung, non-formale Bildung und informelles Lernen zu kompensieren.“ (Pohl 2006, S. 2f.) Pro-Argumente Alheit & Dausien 2010, S.725 „Bildungswege verlaufen zumeist nicht linear. Die Analyse von Biografien zeigt, dass Bildung häufig als eine „zweite (dritte, vierte ...) Chance“ begriffen wird, auf verschiedenen Wegen innerhalb des Bildungs- und Berufssystems verpasste Bildungsoptionen nachzuholen bzw. frühere Weichenstellungen zu korrigieren.“ Alheit & Dausien 2010, S.726 „Die Nachholung formaler Abschlüsse und die kontinuierliche berufliche Weiterqualifizierung haben neben dem strategischen Verwertungsaspekt auch einen persönlichen, biografischen Sinn. Es geht nicht allein, häufig nicht einmal in erster Linie, um die – oft ungewisse – Verwertbarkeit der erzielten Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt, sondern um eine Kompensation biografisch erfahrener Bildungsdefizite bzw. nicht erfüllter Bildungswünsche.“ - Existenz kann nie Scheitern man kann sich immer neu erfinden erhält Chance trotz schlechter Voraussetzungen Kontra-Argumente Alheit&Dausien 2010, S. 725 „Bildungswege verlaufen zumeist nicht linear. Die Analyse von Biografien zeigt, dass Bildung häufig als eine „zweite (dritte, vierte ...) Chance“ begriffen wird, auf verschiedenen Wegen innerhalb des Bildungs- und Berufssystems verpasste Bildungsoptionen nachzuholen bzw. frühere Weichenstellungen zu korrigieren.“ Die Möglichkeiten des Nachholens sind allerdings begrenzt – schon allein durch die Unmöglichkeit, Lebenszeit nachzuholen, und durch fehlende Anschluss- und Aufstiegsmöglichkeiten in den vorausgehenden Bildungsprozessen. Das wird am Beispiel so genannter „Frauenberufe“ (vgl. Rabe-Kleberg1993a; Born 2000) deutlich, die auch als „Sackgassenberufe“ bezeichnet werden. Der subjektiven Bereicherung, die biografische „Bildungsumwege“ in der Regel mit sich bringen, stehen auf der anderen Seite gesellschaftliche Strukturen gegenüber, die trotz einer neu propagierten Bildungsflexibilität Abweichungen vom (männlichen) Normalmodell der kontinuierlichen Berufskarriere bislang noch überwiegend negativ sanktionieren (vgl. stellvertretend Rabe-Kleberg1993b). In Deutschland sind weder das Bildungsnoch das Berufssystem systematisch darauf eingestellt, „abweichende“, im individuellen biografischen Prozess erworbene Qualifikationen und Kompetenzen anzuerkennen und zu integrieren.“ Pohl 2006, S. 6 „Nach wie vor sind Zertifikate die Haupteintrittskarte in den Arbeitsmarkt. Sie sind jedoch immer weniger hinreichende Voraussetzung für erfolgreiche berufliche Integration, vielmehr spielen Faktoren jenseits von Schulabschlüssen eine immer größere Rolle. Firmen nutzen diese Faktoren als weiche Auswahlkriterien bei der Auswahl der BewerberInnen. Damit droht die Gefahr, dass soziale Ungleichheiten beim Zugang zu Bildungszertifikaten auf der außerschulischen Ebene verdoppelt werden“ - individuelle Ressourcen sind vorbestimmt Bildungsabschlüsse sind die Haupteintrittskarte Zunehmende Privatisierung Kapital wird vorausgesetzt Kann den gleichen Schulabschluss nicht noch einmal machen