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Biomasseheizungen
Abstract / Zusammenfassung des Lernfelds
In diesem Lernfeld werden zunächst verschiedene Bauarten von Biomasseheizungen
vorgestellt. Mit Biomasse befeuerte Zentralheizungen werden in weiterer Folge detailliert mit
ihrer Funktionsweise und ihren Komponenten beschrieben. Die unterschiedlichen
Brennstoffe (Stückholz, Hackgut, Pellets) werden verglichen. Weiters wird auf die richtige
Dimensionierung ebenso wie auf einen emissionsarmen Betrieb eingegangen. In Hinblick auf
das Brennstofflager werden bauliche Anforderungen für die verschiedenen
Biomasseheizsysteme beschrieben. Zusätzlich zu Zentralheizungen werden auch
(erweiterte) Raumheizgeräte auf Basis von Biomasse dargestellt. Abschließend werden
Biomasseheizungen mit anderen Heizsystemen in Bezug auf ihre Wirtschaftlichkeit
verglichen und aktuelle technologische Entwicklungen und Innovationen vorgestellt.
1
Inhaltsverzeichnis
1.
LERNZIELE ..................................................................................................................................... 4
2.
ZUM NACHDENKEN ... .................................................................................................................. 4
3.
EINLEITUNG ................................................................................................................................... 5
4.
3.1
Ökonomische und soziale Aspekte ...........................................................................5
3.2
Breites Anwendungsspektrum ...................................................................................5
3.3
Ökologische Aspekte ................................................................................................5
3.4
Zum Üben... ..............................................................................................................7
WELCHE BAUARTEN UND EINSATZBEREICHE GIBT ES FÜR BIOMASSEHEIZUNGEN? .... 8
4.1
5.
WIE IST DIE FUNKTIONSWEISE DER FEUERUNG EINER BIOMASSEZENTRALHEIZUNG?10
5.1
6.
Zum Üben... ............................................................................................................11
KOMPONENTEN EINER BIOMASSEZENTRALHEIZUNG ......................................................... 12
6.1
Zentralheizungskessel ............................................................................................13
6.1.1
Stückholzkessel ..............................................................................................13
6.1.2
Hackgutkessel .................................................................................................14
6.1.3
Pelletskessel ...................................................................................................15
6.1.4
Kombinierte Kesseltechnologien .....................................................................16
6.2
7.
Zum Üben... ..............................................................................................................9
Zum Üben... ............................................................................................................17
AUSWAHL UND DIMENSIONIERUNG DES PASSENDEN HEIZSYSTEMS ............................. 19
7.1
Vergleich von Hackgut-, Pellets- und Stückholzheizung ..........................................20
7.2
Dimensionierung einer Biomassezentralheizung .....................................................22
7.3
Zum Üben... ............................................................................................................24
8. ENERGIEEFFIZIENTER UND EMISSIONSARMER BETRIEB VON
BIOMASSEZENTRALHEIZUNGEN ..................................................................................................... 25
8.1
9.
Zum Üben... ............................................................................................................27
BRENNSTOFFLAGER ................................................................................................................. 28
9.1
Lagerung von Hackgut ............................................................................................28
9.1.1
9.2
Lagerraumgröße .............................................................................................28
Lagerung von Pellets ..............................................................................................30
9.2.1
Lagerraumvarianten ........................................................................................31
2
9.2.2
10.
Lagerraumgröße .............................................................................................36
9.3
Lagerung von Stückholz ..........................................................................................37
9.4
Zum Üben... ............................................................................................................37
WELCHE RAUMHEIZGERÄTE UND ERWEITERTEN RAUMHEIZGERÄTE GIBT ES? ....... 38
10.1 Zimmer-/Kaminöfen.................................................................................................38
10.2 Pelletsöfen ..............................................................................................................39
10.3 Speicheröfen ...........................................................................................................39
10.3.1
Grundöfen .......................................................................................................39
10.3.2
Warmluftkachelöfen ........................................................................................40
10.3.3
Kombinierte Kachelöfen ..................................................................................40
10.4 Erweiterte Raumheizgeräte .....................................................................................42
10.5 Zum Üben... ............................................................................................................43
11.
WIRTSCHAFTLICHKEIT VON BIOMASSEHEIZUNGEN ........................................................ 44
12.
AUSBLICK: INNOVATIONEN UND TECHNOLOGISCHE HERAUSFORDERUNGEN ......... 45
12.1 Zum Üben... ............................................................................................................46
13.
QUELLEN.................................................................................................................................. 47
13.1 Normen und Richtlinien ...........................................................................................47
13.2 Literatur...................................................................................................................47
14.
ÜBERSICHT AUFGABEN ........................................................................................................ 49
15.
ABBILDUNGSVERZEICHNIS .................................................................................................. 51
16.
TABELLENVERZEICHNIS ....................................................................................................... 52
IMPRESSUM ......................................................................................................................................... 53
3
1. Lernziele






Bauarten und Einsatzbereiche von Biomasseheizungen benennen
Hauptkomponenten einer Biomassezentralheizung aufzählen
Funktionsprinzip und Anwendungsgebiete einer Biomassezentralheizung erklären
Die Lagerraumgröße für eine Biomassezentralheizung berechnen
Verschiedene Heizsysteme vergleichen
Auswahl und Dimensionierung eines Biomasseheizsystems begründen
2. Zum Nachdenken ...
Aufgabe 1: Welche Möglichkeiten, mit Biomasse zu heizen, sind Ihnen bereits bekannt?
Abbildung 1: Die Technologie der Nutzung von Biomasse für Heizen und andere Zwecke wurde in den
letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt (Quelle: Stefan Prokupek, GrAT)
4
3. Einleitung
Das Heizen mit Biomasse, insbesondere mit Holz, hat in Österreich eine lange Tradition. Die
häufigste Form waren lange Zeit Zimmer- und Kaminofen sowie Speicheröfen (Grundöfen
oder Warmluftkachelöfen), die langsam die gespeicherte Wärme abgeben. In den letzten
Jahren haben sich mit steigenden Rohölpreisen Hackgut- oder Pelletszentralheizungskessel
etabliert, die einen vollautomatischen Betrieb ermöglichen. 1997 waren 425 Pelletheizkessel
installiert worden. Im Herbst 2012 wurde der 100.000. Pelletskessel (Kleinfeuerung) in
Österreich in Betrieb genommen. (http://www.propellets.at/de/heizen-mit-pellets/statistik/)
Biomasse weist im Vergleich zur Verwendung von fossilen Brennstoffen mehrere Vorteile
auf:
3.1
Ökonomische und soziale Aspekte
Durch die Nutzung heimischer Energieträger kann die Importabhängigkeit der
österreichischen Energiewirtschaft reduziert werden, sofern die Biomasse nicht aus Importen
stammt. Die Preise von Holzbrennstoffen sind aktuell im Gegensatz zu fossilen
Energieträgern stabiler und somit nicht von großen Schwankungen betroffen. Während die
Preise der Holzbrennstoffe im Jahr 2011 unter 5 Cent/kWh blieben, kosteten Heizöl und Gas
circa doppelt so viel.
Im Biomassekessel- und -ofenmarkt wurden im Jahr 2011 1.435 Mio. Euro Umsatz
erwirtschaftet und 14.190 Erwerbstätige beschäftigt (Biermayr et al. 2012). Die
österreichische Branche für Biomassekessel und -öfen ist stark exportorientiert. So setzen
österreichische Biomassekesselhersteller typischerweise ca. 70 % ihrer Produktion im
Ausland ab.
Da die verschiedenen Verarbeitungsstufen der heimischen Produktion von
Biomasseheizanlagen wie auch vom Großteil der Biomassebrennstoffe innerhalb Österreichs
erfolgen, wird die regionale Wertschöpfung erhöht.
3.2
Breites Anwendungsspektrum
Biomasse-Heizanlagen gibt es in verschiedenen Leistungsbereichen und Technologien, vom
preisgünstigen Einzelofen als Zusatzheizung bis zum vollautomatischen Heizsystem,
welches per Smartphone-App bedient werden kann.
3.3
Ökologische Aspekte
Biomasse ist ein nachwachsender, heimischer Energieträger. Biomassebrennstoffe werden
als „CO2-neutral“ bezeichnet, da bei der energetischen Nutzung der Biomasse der
Atmosphäre nur so viel Kohlendioxid (CO2) zugeführt wird, wie die Pflanzen, aus der die
Biomasse stammt, während ihrer Lebenszeit vorher aufgenommen haben. Zu bedenken ist
allerdings, dass die CO2-Bilanz bei langen Transportwegen z. B. bei Importen aus Kanada
oder Osteuropa schlechter ausfällt.
5
Die Waldfläche in Österreich umfasst rund 4 Millionen Hektar, was in etwa 48 % des
Staatsgebietes entspricht. Durch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung wächst in Österreich,
aber auch EU-weit, pro Jahr mehr Holz zu, als genutzt wird. Allerdings ist Österreich trotz der
großen Waldfläche ein Nettoimporteur von Rohholz (Kalt 2010, S. 9).
Die Verwendung von Holz als Brennstoff hatte Anfang der Neunzigerjahre erheblich an
Bedeutung verloren. Mit den automatischen Holzheizungen (Hackgut- und
Pelletsfeuerungen) hat das Heizen mit Holz wieder einen neuen Aufschwung erlebt. Neben
den langsam, aber kontinuierlich jährlich zulegenden Hackgutheizungen sind es vor allem
moderne Pelletsheizungen, die seit 1997 rasant an Marktanteilen im kleinen
Leistungsbereich (< 100 kW) gewinnen konnten. Pelletsheizungen mit einer Leistung
zwischen 100 und 1.000 kW nehmen ebenfalls an Bedeutung zu. Sie werden zunehmend für
die Wärmebereitstellung in öffentlichen Gebäuden und im verdichteten Wohnbau genutzt.
(Haslinger 2005)
Abbildung 2: Anzahl der jährlich verkauften und installierten Stückholz-, Pellets- und Hackgutkessel
bis 100 kW in Österreich (Quelle: LK NÖ 2012)
Abbildung 2 zeigt den Trend beim Einsatz von Holzheizungen im Leistungsbereich
< 100 kW. Neben den automatischen Holzheizungen (Hackgut- und Pelletsfeuerungen)
erfreuen sich die Stückholzheizungen noch immer bzw. wieder großer Beliebtheit. Im Jahr
2005 wurden im Leistungsbereich < 100 kW erstmals mehr neue Pelletskessel als Ölkessel
installiert.
6
3.4
Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 2: Welche Argumente können Sie nennen, die für Biomasse als Heizmaterial
sprechen?
Aufgabe 3: Welcher ökologische Aspekt spielt eine wesentliche Rolle bei der CO2-Neutralität
von Biomasse?
7
4. Welche Bauarten und Einsatzbereiche gibt es für
Biomasseheizungen?
Prinzipiell kann man Biomasseheizungen in Zentralheizungen und (erweiterte)
Raumheizgeräte unterteilen. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die verschiedenen Bauarten
und Einsatzbereiche im kleinen Leistungsbereich (< 100 kW). Darauffolgend werden
Funktionsweise und Komponenten von Biomassezentralheizungen näher beschrieben.
Bauart
Heizleistung
in kW
Merkmale
Raumheizgeräte
Offener Kamin
0–5
als Permanentheizung nicht geeignet
Zimmer-, Kaminofen
3–12
vom Wohnraum aus befeuerter Holzofen, kein
Wasserheizkreislauf
Speicherofen (Grundofen
oder
Warmluftkachelofen)
Küchenherd
2–15
langsame Abgabe gespeicherter Wärme durch
hauptsächlich Strahlung (Grundofen) oder Konvektion
(Warmluftkachelofen)
Primärnutzen Kochwärme
Pelletsofen
3–12
2,5–10
automatisch beschickt, geregelte Brennstoff- und
Luftzufuhr (Gebläse)
Erweiterte Raumheizgeräte
Erweiterter Kachelofen
3–20
mit Wasserheizkreislauf oder zirkulierender Warmluft
(Hypokaustenheizung)
Pelletsofen mit
Wasserwärmeüberträger
≤ 12
mit Wasserheizkreislauf
Zentralheizungskessel
Stückholzkessel
≥ 10
bis 1 m Scheitlänge, Naturzug- oder Gebläsekessel,
Pufferspeicher erforderlich
Hackgutkessel
≥ 25
vollautomatischer Betrieb, Verbrennungsluftregelung,
Pufferspeicher vorteilhaft
Pelletskessel
≥3
vollautomatischer Betrieb, Verbrennungsluftregelung
Tabelle 1: Bauarten und Merkmale von Holzheizungen im kleinen Leistungsbereich (modifiziert von
BIOENERGY 2020+ GmbH basierend auf Hartmann 2007)
8
4.1
Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 4: In welche Bauarten kann man Biomasseheizungen prinzipiell unterteilen?
Aufgabe 5: Nennen Sie ein Beispiel für ein Raumheizgerät.
Aufgabe 6: Was ist der charakteristischste Unterschied zwischen einer Einzelfeuerstätte und
einem Zentralheizungskessel?
9
5. Wie ist die Funktionsweise der Feuerung einer
Biomassezentralheizung?
Eine typische automatische Biomassefeuerung funktioniert folgendermaßen (siehe auch
Abbildung 3):
Der Brennstoff wird über eine Förderschnecke auf den Rost befördert. Dann erfolgt die
automatische Zündung beispielsweise mittels Heizgebläse. Am Rost bildet sich ein Glutbett
aus, und die brennbaren Gase werden im Brennraum unter Luftzuführung vollständig
verbrannt.
Danach strömt das heiße Gas durch den Wärmetauscher. Dieser gibt die Wärme an das
Heizwasser ab. Meist sind die Wärmetauscher mit sogenannten Turbulatoren (spiralförmigen
Blechstreifen) ausgestattet, welche das Gas verwirbeln und so den Wärmeübergang an die
Wärmetauscherwand und letztlich ins Wasser verbessern. Gleichzeitig kann durch das
fallweise Hin- und Herbewegen dieser Turbulatoren der Wärmetauscher von Flugasche
gereinigt werden.
Das Abgas verlässt den Wärmetauscher und wird in den Kamin geleitet. Die Gasführung
wird durch einen permanent laufenden Saugzugventilator sichergestellt. Für die Asche sind
oft Austragungsschnecken (auch für die Ascheablagerungen aus dem Wärmetauscher) und
separate Ascheboxen vorhanden.
Eine Lambda-Sonde kann ähnlich wie beim Kfz zur Regelung und Optimierung der
Verbrennung herangezogen werden. Als Sicherheitseinrichtung verhindert die thermische
Ablaufsicherung die Überhitzung der Heizwassers. Als Rückbrandschutz gegenüber dem
Brennstofflager kommen Zellradschleusen oder Sicherheitsklappen zum Einsatz.
Solche Heizsysteme können vollautomatisch betrieben werden, lediglich der Aschebehälter
muss je nach Brennstoff (Hackgut hat größeren Aschegehalt als Pellets) und Größe ein
paarmal jährlich entleert werden.
10
1. Rost mit Glutbett
2. Flammbündelplatte
3. Ende Brennraum /
Wärmetauschereintritt Kessel
4. Turbulatoren im Wärmetauscher
5. Flugascheabscheidung
6. Abgasrohr
7. Lambda-Sonde
8. Heizschlangen für thermische
Ablaufsicherung
9. Antriebsmotor für Ascheaustragung
und Kesselputzeinrichtung
10. Ascheaustragungsschnecken
11. Gestänge für automatische
Kesselputzeinrichtung
12. Aschebox
Abbildung 3: Automatische Biomassefeuerung (Quelle: Hargassner GesmbH)
5.1
Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 7: Beschreiben Sie die grundlegende Funktionsweise einer typischen
automatischen Biomassefeuerung.
11
6. Komponenten einer Biomassezentralheizung
Die wichtigsten Komponenten einer typischen Biomassezentralheizung für ein Ein- oder
Zweifamilienhaus sind:







ein Brennstofflagerraum,
ein Brennstoffaustrag- und -fördersystem,
die Biomassefeuerung (die Einheit aus Feuerung und Wärmetauscher wird
auch als Kessel bezeichnet),
der Wärmespeicher (auch Pufferspeicher genannt), dieser ist bei
Stückholzfeuerungen und Solareinbindung verpflichtend vorzusehen, sonst
optional,
ein Wärmeverteilsystem (inkl. Pumpen) mit einem oder mehreren Heizkreisen,
ein Warmwasserkreislauf zur Versorgung von Küche und Sanitärräumen und
eine Steuerungs- und Regelungseinheit.
Abbildung 4 zeigt die Einbindung der erwähnten Komponenten (mit Ausnahme der Regelung
und des Brennstofffördersystems) in ein Gebäude. Optional kann am Dach eine Solaranlage
angebracht werden, wobei die Solarwärme in denselben Wärme-/Pufferspeicher eingebracht
werden kann. Die Wärme wird letztendlich mit klassischen Radiatoren (Heizkörpern) oder
Flächenheizsystemen wie Fußbodenheizungen an die Wohnräume abgegeben.
12
9
1. Brennstofflagerraum
2. Feuerung bzw. Kessel
3. Wärme-/Pufferspeicher
4. Heizraum
8
5. Heizkreislauf
6. Warmwasserkreislauf
5
7
7. Heizkörper
6
8. Fußbodenheizung
4
2
3
1
9. Solaranlage (optional)
Abbildung 4: Komponenten eines automatischen Biomasseheizsystems (Quelle: Walter Bösch KG)
6.1
Zentralheizungskessel
Im Gegensatz zu Einzelfeuerstätten, bei denen die Wärme an den Aufstellort abgegeben
wird, sind Zentralheizungskessel mit einem Wasserwärmeüberträger ausgestattet und an
einen Warmwasserkreislauf angeschlossen.
Die Wärmeabstrahlung über die Geräteoberfläche beeinflusst den Kesselwirkungsgrad und
soll deshalb so gering wie möglich sein (Hartmann 2007).
6.1.1 Stückholzkessel
Naturzugkessel repräsentieren den Stand der Technik der 1970er-Jahre. Bei
Stückholzkesseln heutiger Bauart werden Gebläse (Saugzuggebläse) eingesetzt.
Feuerungen mit Durchbrand und mit oberem Abbrand stellen eine veraltete Technologie dar
(geringe Wirkungsgrade, hohe Emissionen). Heute kommen fast ausschließlich Feuerungen
mit unterem Abbrand zum Einsatz. Aktuell sind etwa 400.000 Stückholzkessel in Österreich
installiert (siehe Statistik Austria 2010).
Wesentliche Vorteile bei Verwendung eines Stückholzkessels sind der im Vergleich zu
Pellets kostengünstigere Brennstoff und die geringeren Investitionskosten für den Kessel.
Insbesondere für Selbstversorger mit kleinem Wald bietet sich dieser Kesseltyp an. Im
Vergleich zu Holzpellets ist der höhere Lagerplatzbedarf zu berücksichtigen. Der wesentliche
Nachteil gegenüber Pellets und Hackgut ist die manuelle Brennstoffzufuhr. Es muss also
13
grundsätzlich täglich eingeheizt werden. In der Kombination mit einem geeignetem
Pufferspeicher genügt an wärmen Wintertagen das manuelle Einheizen alle zwei bis drei
Tage.
Abbildung 5: Beispiel für einen Stückholzkessel (unterer Abbrand) (Quelle: Fröling Heizkessel- und
Behälterbau GmbH)
6.1.2 Hackgutkessel
Hackgutkessel werden vorwiegend im ländlichen Bereich und bei Gewerbebetrieben
eingesetzt. Sie ermöglichen im Gegensatz zu Stückgutkesseln eine automatische
Betriebsweise und kontinuierliche Verbrennung.
Hackgutkessel mit automatischer Brennstoffzufuhr mit Schnecken werden als Unterschubund Quereinschubfeuerungen angeboten. Bei Unterschubfeuerungen wird der Brennstoff
von unten in die Feuermulde eingeschoben. Bei Quereinschubfeuerungen wird der
Brennstoff von der Seite in den Feuerraum mit oder ohne Rost eingebracht.
Hackgutfeuerungen sind grundsätzlich auch für den Einsatz von Holzpellets geeignet,
umgekehrt ist dies nicht der Fall (Hartmann 2007). Manche Hackgutkessel sind zudem für
die Verbrennung von alternativen Biomassen wie Getreide oder Miscanthus, einer
schnellwachsenden Grasart, geeignet.
14
Abbildung 6: Kessel für Hackgut, Pellets und Getreide (Quelle: Hargassner Ges.m.b.H)
6.1.3 Pelletskessel
Für Pellets wird eine Vielzahl unterschiedlicher Verbrennungstechnologien eingesetzt. Häufig
werden diese, abhängig vom Prinzip der Brennstoffzufuhr, in Unterschub-, Quereinschubund Abwurffeuerungen unterteilt. Während Unterschub- und Quereinschubfeuerungen auch
bei Hackgut zum Einsatz kommen, handelt es sich bei Abwurffeuerungen um eine
Bauartengruppe, die speziell für Holzpellets entwickelt wurde. Der Brennstoff fällt von oben
über einen Fallschacht auf den Rost bzw. das Glutbett (Haslinger 2005).
Aktuell sind in Österreich ca. 100.000 Pelletskessel installiert. Sie bieten vollautomatisches
Heizen und sind beispielsweise ein ideales System, um vom Ölheizen auf Biomasse
umzusteigen. Als einziger wesentlicher Unterschied zum Heizen mit Öl muss je nach Größe
der Aschebox diese mehrmals pro Jahr entleert werden.
Im Vergleich zu Stückholz und Hackgut kann beispielsweise von einem Kleinwaldbesitzer
der Brennstoff nicht selbst hergestellt werden. Zur Erzeugung von Qualitätspellets braucht es
eine Produktionsanlage im Industriemaßstab. Diese sind meist direkt neben Sägewerken
angesiedelt, da die Sägenebenprodukte (Säge- und Hobelspäne) die Hauptrohstoffquelle für
Holzpellets darstellen. Bei den Qualitätspellets handelt es sich um den teuersten festen
Biobrennstoff. Bezogen auf den Heizwert sind die Pellets trotzdem deutlich günstiger als
Heizöl.
Aktuelle Preisvergleiche finden sich auf der Homepage des
Branchenverbandes ProPellets Austria (http://www.propellets.at/).
15
Abbildung 7: Beispiel für einen Pelletskessel mit
Abwurffeuerung (Quelle: Windhager
Zentralheizungs Gmbh)
Abbildung 8: Beispiel für einen Pelletskessel mit
Unterschub (Quelle: KWB – Kraft und Wärme aus
Biomasse GmbH)
6.1.4 Kombinierte Kesseltechnologien
Die Kombination von verschiedenen Kesseltechnologien hat zu weiteren innovativen
Produkten für die Holzverbrennung geführt. In einem Pellets-Stückholz-Kombikessel sind
Pelletsbrenner und Stückholzkessel integriert und auch einzeln voll funktionsfähig. Dadurch
ist der Betrieb wahlweise mit Pellets oder Scheitholz ohne Umbau möglich. Der
Pelletsbrenner kann dabei außerdem als Startbrenner für den Stückholzteil arbeiten.
Abbildung 9: Kombikessel für Pellets und
Stückholz im Stückholzbetrieb (Quelle: SHT
Heiztechnik aus Salzburg GmbH)
Abbildung 10: Kombikessel für Pellets und
Stückholz im Pelletsbetrieb (Quelle: SHT
Heiztechnik aus Salzburg GmbH)
16
Pufferspeicher
Ein Zentralheizungskessel wird entsprechend der Heizlast eines Gebäudes (=
Wärmeleistung, die ein Gebäude am kältesten Wintertag benötigt) dimensioniert. Diese
maximale Auslastung wird aber im Allgemeinen nur während weniger Heiztage im Jahr
erreicht. In der übrigen Zeit wird der Kessel in Teillast betrieben. Besonders bei
Stückholzkesseln ist eine optimale Betriebsweise im Teillastbetrieb nur schwer möglich.
Diese können nur in Verbindung mit einem Pufferspeicher effizient (= mit höheren
Kesselwirkungsgraden) betrieben werden. Dieser gleicht die Schwankungen zwischen
Wärmenachfrage und Wärmeangebot aus. Dadurch verlängern sich auch die
Stillstandsintervalle, was wiederum die Lebensdauer der Anlage verlängert.
Für den Betrieb von Pellets- und Hackgutkesseln ist kein Pufferspeicher erforderlich. Durch
die automatische Brennstoffzufuhr kann die Wärmeabgabe an die jeweilige
Leistungsanforderung angepasst werden. Darüber hinaus können Pellets- und
Hackgutkessel auch im Teillastbereich effizient und mit niedrigen Emissionen betrieben
werden. Die Kombination eines Pellets- oder Hackgutkessels mit einem Pufferspeicher ist
jedoch üblich und wird teilweise auch von den Kesselherstellern empfohlen.
Je nach Anforderung und Einsatzbereich stehen verschiedene Speichertypen zur Verfügung.
Die Brauchwassererwärmung kann separat erfolgen oder in den Wärmespeicher integriert
sein. Die Kombination von Holzfeuerungen mit solarthermischen Systemen für die Brauchund Heizwassererwärmung erfordert den Einsatz eines speziellen Wärmespeichers
(Hartmann 2007).
6.2
Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 8: Was sind die wichtigsten Komponenten einer Biomassezentralheizung? Welche
können Sie benennen?
Aufgabe 9: Welche Verbrennungstechnologien werden bei Hackgutkesseln angeboten, und
wodurch unterscheiden sie sich?
Aufgabe 10: Welche Brennstoffe können grundsätzlich bei einem Hackgutkessel verwendet
werden?
Aufgabe 11: Was ist unter kombinierter Kesseltechnologie zu verstehen?
Aufgabe 12: Was ist ein Pufferspeicher?
17
Aufgabe 13: Was wird durch einen Pufferspeicher ausgeglichen?
Aufgabe 14: Ist ein Pufferspeicher für eine Biomassezentralheizung notwendig?
Aufgabe 15: Zeichnen Sie ein Gebäudeschema mit den einzelnen Komponenten einer
Biomassezentralheizung.
Aufgabe 16: Welche Verbrennungstechnologien werden für Pelletskessel angeboten, und
welche wurden speziell nur für Holzpellets entwickelt?
18
7. Auswahl und Dimensionierung des passenden
Heizsystems
Alle Formen von Holzbrennstoffen – Stückholz, Hackgut und Pellets – können mittlerweile
(dank den technologischen Entwicklungen der letzten 20 Jahre) mit geringen Emissionen
und hohen Wirkungsgraden verbrannt werden.
Welcher Holzbrennstoff bzw. welche Holzheizung jeweils die passende Lösung für ein
Gebäude darstellt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:




Wie groß ist der Wärmebedarf?
o Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, öffentliche Einrichtung etc.
o Neubau oder Bestand
o Raumheizung oder Zentralheizung
Wie sieht es mit der lokalen Verfügbarkeit von Holzbrennstoffen aus?
Wie groß ist das Komfortbedürfnis?
Wie viel Platz, insbesondere für die Brennstofflagerung, steht zur Verfügung?
Holzheizungen können sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung zum Einsatz kommen.
Einziger Ausschließungsgrund wäre, dass im Bestandsgebäude kein Lagerraum für den
Brennstoff zur Verfügung steht und auch die Möglichkeit fehlt, einen solchen nachträglich zu
errichten. Zu beachten ist, dass nach thermischer Sanierung eines Gebäudes die Heizlast
neu zu ermitteln ist. Der neue Biomasseheizkessel kann dann bezüglich seiner Nennleistung
oftmals deutlich kleiner ausfallen.
Biomasseheizungen und Solaranlagen
Biomasseheizungen eignen sich auch für die Kombination mit thermischen Solaranlagen.
Die Kombination einer Pellets-Wohnraum- oder Pellets-Zentralheizung mit einer Solaranlage
ist für alle Gebäudeklassen vom Passivhaus bis zum unsanierten Altbau eine Option. Auch
Kachelofen-Ganzhausheizungen und Stückholzvergaser-Zentralheizungen sind in der
Kombination mit einer Solaranlage für entsprechende Gebäude eine gute Wahl. In Abbildung
11 sind diese Kombinationen als sogenannte „klima:aktiv-Heizsysteme“ dargestellt.
19
Abbildung 11: Bewertungsmatrix klima:aktiv-Heizsysteme zur Auswahl eines geeigneten Heizsystems
je nach Gebäudeklasse. Erläuterung: A++ Passivhaus; A+, A Niedrigstenergiehäuser; B, C
Niedrigenergiehäuser, D–G alte, unsanierte Gebäude (Quelle: Broschüre Erneuerbare Wärme für
Eigenheime; http://www.klimaaktiv.at/publikationen/erneuerbare-energie/ewaermeeigenheime.html)
7.1
Vergleich von Hackgut-, Pellets- und Stückholzheizung
Wo genügend Lagerraum vorhanden und eine gut organisierte Belieferung mit qualitativ
hochwertigem Hackgut gewährleistet ist, stellt die Hackgutheizung insbesondere für
Objekte mit größerem Wärmebedarf sowie für Nah- oder Fernwärmenetze eine
ausgezeichnete und kostengünstige Lösung dar. Gegenüber Stückholz weist Hackgut den
großen Vorteil der automatischen Beschickung auf.
Die hohen Investitionskosten für den Kessel werden vor allem bei größerem Wärmebedarf
durch die im Vergleich zu Holzpellets bzw. Öl geringen Brennstoffkosten kompensiert.
Pellets benötigen im Vergleich zu Hackgut weniger Lagerraum. Die hohe Energiedichte und
die homogene Beschaffenheit des Brennstoffs machen ihn zur komfortablen Lösung für
Einfamilienhäuser.
20
Energiedichte
Die Energiedichte bezeichnet in der Physik die Energie pro Masse eines Stoffes. Die
Maßeinheit ist Joule/kg.
Bei Brennstoffen nennt man die Energiedichte auch Brenn- bzw. Heizwert.
Auch bei Pellets gibt es eine große Bandbreite an Verbrennungstechnologien in Form von
Raumheizgeräten und Zentralheizungskessel. Pelletsheizungen werden vermehrt auch in
größeren Objekten, Gewerbebetrieben und Hotels eingesetzt. Die wesentlichen Vorteile
neben dem geringen Platzbedarf sind die einheitliche, genormte Brennstoffqualität und die
flächendeckende Brennstoffversorgung. (klima:aktiv 2006)
Beim Pelletskauf ist darauf zu achten, dass diese den hohen
Qualitätsstandards gemäß ÖNORM M 7135 bzw. ENplus (nach
EN 14961-2) entsprechen. Nur mit dem Zusatz „geprüft“ ist die ÖNORMbzw. ENplus-Nennung erlaubt.
Stückholz war seit jeher der wichtigste heimische Brennstoff. Stückholz kann sowohl in
Raumheizgeräten als auch in Zentralheizungskesseln zum Einsatz kommen. Moderne
Stückholzvergaserkessel in Verbindung mit einem Pufferspeicher und einer Solaranlage sind
ein beliebtes Heizsystem. Der Einsatz einer Stückholzheizung ist besonders zu empfehlen,
wenn reichlich Brennstoff sowie Platz für dessen Lagerung vorhanden ist und wenn bei
Kesseln das regelmäßige Befüllen (in der Wintersaison je nach Wärmebedarf ein- oder
zweimal pro Tag) nicht als Belastung empfunden wird. Vor allem bei Gebäuden mit höherem
Wärmebedarf stößt die Stückholzheizung aufgrund des hohen Arbeitsaufwands an ihre
Grenzen. (klima:aktiv 2006)
In vielen Fällen muss der Einsatz einer Stückholzheizung von vornherein ausgeschlossen
werden (Nichtverfügbarkeit von Brennstoff, zu hoher Arbeitsaufwand). Bei den
automatischen Holzheizungen können je nach Einsatzbereich und örtlichen Gegebenheiten
entweder Pellets oder Hackgut besser geeignet sein. In Tabelle 2 sind einige
Auswahlkriterien dieser beiden Systeme aufgelistet.
21
Kriterium
Pelletsheizung
Hackgutheizung
Leistungsbereich
typischerweise „kleinere Anlagen“
bis 100 kW (im Gewerbebereich
auch bis 1000 kW)
im Vergleich eher für „größere
Anlagen“ ab 100 kW
(Hackgutanlagen werden aber auch
bereits ab 25 kW angeboten)
Platzbedarf
nur kleiner / begrenzter Lagerraum
notwendig
Lagerkapazität bzw. Einsatz von
Zwischenlagern notwendig
Anlieferung
Verkehr und Staub durch
Anlieferung ist ein sensibles Thema
häufigere Brennstoffanlieferung und
ggf. Staubentwicklung bei der
Befüllung ist kein Problem
Brennstoffqualität
in vergleichsweise engen Grenzen
standardisierter Brennstoff
(gleichbleibende Qualität)
verschiedene Qualitätsklassen, wird
vor allem durch Stückgröße und
Wassergehalt bestimmt
Bezug über Brennstoffhandel
aus eigenen Holzressourcen oder
günstigen Bezugsquellen
(bäuerliches Waldhackgut,
Industriehackgut z. B. aus
Sägewerken)
Brennstoffbezug
nur für Holzpellets geeignet
(Spezialgeräte können auch
Brennstoffflexibilität wahlweise mit Scheitholz betrieben
werden und vollautomatisch auf
Pelletsbetrieb umschalten)
auch für Holzpellets geeignet
(Spezialgeräte sind auch wahlweise
für Scheitholz geeignet)
Asche
0,3 bis max. 0,5 Gew.%
ca. 1–2 Gew.%
Brennstoffkosten
langfristige Abnahmeverträge zu
günstigen Konditionen möglich,
Wärmelieferverträge möglich
günstiger als Pellets, evtl.
Kombination mit preiswerten
Sägenebenprodukten möglich,
Wärmelieferverträge möglich
Tabelle 2: Kriterien für den Einsatz von Pellets- oder Hackgutheizungen (modifiziert von BIOENERGY
2020+ GmbH basierend auf OÖ Energiesparverband 2006)
7.2
Dimensionierung einer Biomassezentralheizung
Die Dimensionierung des Wärmeerzeugers bzw. Heizkessels sollte auf einer fundierten
Heizlastberechnung basieren. Dies trifft nicht nur auf die Erstinstallation, sondern auch auf
den Kesseltausch zu, vor allem wenn das Haus vorher energetisch saniert wurde. Durch
Maßnahmen wie Fassadendämmung und Fenstertausch kann der Energieverbrauch eines
Gebäudes erheblich reduziert werden. Der bestehende Heizkessel ist dann in vielen Fällen
überdimensioniert und sollte durch einen der „neuen“ Heizlast entsprechenden Kessel
ersetzt werden.
Die Heizlast ist jene Wärmeleistung in kW, die einem Gebäude am „kältesten Wintertag“
zugeführt werden muss, um eine definierte Innenraumtemperatur aufrechtzuerhalten. Für
den kältesten Wintertag wird die Norm-Außentemperatur herangezogen. Sie ist das tiefste
Zweitagesmittel der Außentemperatur, das zehnmal in 20 Jahren erreicht oder unterschritten
wird.
22
Die Berechnung der Heizlast ist in der ÖNORM EN 12831 mit der nationalen Ergänzung
ÖNORM H 7500 wiedergegeben. Die nationale Ergänzung beinhaltet für Österreich typische
Eingabewerte und Parameter (wie z. B. Norm-Innentemperatur, Wärmebrückenzuschläge,
Wärmeverluste an das Erdreich oder Luftwechselraten).
Die Berechnung der Heizlast nach ÖNORM EN 12831 ist gültig für Standardfälle. Als
Standardfälle gelten alle Gebäude:


mit einer begrenzten Raumhöhe (nicht über 5 m),
bei denen angenommen werden kann, dass sie unter Normbedingungen auf
einen stationären Zustand beheizt werden (Norm-Innentemperatur).
Die Heizlast setzt sich aus folgenden drei Parametern zusammen:



Transmissionsverluste der Gebäudehülle
Lüftungswärmeverluste
Zusatz-Aufheizleistung für den unterbrochenen Heizbetrieb
Folgen falscher Heizlastermittlung (Überdimensionierung) sind neben
höheren Anschaffung- und Betriebskosten erhebliche Effizienzeinbußen der
Heizungsanlage (durch Teillastbetrieb und übermäßigen Start-Stop-Betrieb).
Die Heizlast eines Einfamilienhauses bewegt sich, je nach Alter, Größe und Ausführung, im
Größenbereich zwischen 2 und ca. 20 kW. Der Energiebedarf für die
Raumwärmebereitstellung beträgt zwischen 3.000 und 30.000 kWh (Energieverbrauch eines
Einfamilienhauses mit 150 m2 und vier Personen) pro Jahr.
Eine überschlägige Berechnung der Heizlast ergibt sich nach folgender Faustformel:
Ptot = QRW-Jahr / 1560 h
Ptot – Heizlast in kW
QRW-Jahr – Jahresenergiebedarf für Raumwärme in kWh
Der Zusammenhang ergibt sich näherungswiese über die durchschnittlich 1560
Volllaststunden pro Jahr.
23
7.3
Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 17: Benennen Sie die Vor- und Nachteile eines Stückholzkessels.
Aufgabe 18: Spielen Sie mit KollegInnen ein Kundengespräch durch, in dem Sie die Vor- und
Nachteile eines Stückholzkessels erklären.
Aufgabe 19: Nennen Sie die wesentlichsten Unterschiede zwischen Stückholzkesseln und
Hackgutkesseln.
Aufgabe 20: Welche Faktoren sind maßgeblich für die Auswahl des Brennstoffs bzw. des
entsprechenden Heizsystems?
Aufgabe 21: Erklären Sie den Begriff „Energiedichte“.
Aufgabe 22: Spielen Sie mit KollegInnen ein Kundenberatungsgespräch hinsichtlich der
Wahl des richtigen Heizsystems durch.
Aufgabe 23: Was ist der wichtigste Faktor bei der Dimensionierung eines Wärmeerzeugers
bzw. Heizkessels?
Aufgabe 24: Erklären Sie den Begriff „Heizlast“
Aufgabe 25: Wie lautet die Faustformel für eine überschlägige Berechnung der Heizlast, und
welche durchschnittliche Volllaststundenanzahl wird dafür angenommen?
Aufgabe 26: In welchem Größenbereich bewegt sich die Heizlast eines Einfamilienhauses?
Aufgabe 27: Argumentieren Sie, wieso die richtige Heizlastermittlung unerlässlich ist.
24
8. Energieeffizienter und emissionsarmer Betrieb von
Biomassezentralheizungen
Die Wirkungsgrade von Biomassefeuerungen wurden von rund 55 % in den Achtzigerjahren
auf über 90 % verbessert. Abbildung 12 zeigt die erreichten Wirkungsgrade von 268 positiv
geprüften Biomassefeuerungen seit 1980.
Abbildung 12: Holzfeuerungen kleiner Leistung – am Prüfstand gemessene Wirkungsgrade (Quelle:
Daten nach BLT 2007, Aufbereitung in Voglauer 2005)
Diese hohen Wirkungsgrade wurden jedoch nur am Prüfstand gemessen. Das
Gesamtsystem im Praxisbetrieb hat lediglich eine Effizienz (man spricht hier vom
Nutzungsgrad) von max. 80 %. Das heißt, von der eingebrachten Brennstoffenergie gehen
mehr als 20 % verloren, bis letztlich die Wärme im Wohnraum ankommt.
Anlagen mit einer hohen Effizienz sparen Brennstoff und Hilfsenergie (Strom für Antriebe,
Pumpen und automatische Zündung) und sind somit auch kosteneffizient. Folgendes sollte
befolgt werden, damit Biomasseheizsysteme kosten- und energieeffizient eingesetzt werden
können:


Vermeidung der Überdimensionierung der Kessel. Die Überdimensionierung
ist einer der gängigsten „Fehler“ überhaupt. Dadurch befindet sich ein Kessel
vorwiegend in Teillastbetrieb (optimiert ist er in der Regel für die Volllast) und
gegebenenfalls im häufigen Start- und Stoppbetrieb. Jeder Stopp einer
Biomasseanlage verursacht gewisse Wärmeverluste, ein jeder Start braucht
Hilfsenergie für die automatische Zündung.
Einstellung und Anpassung der Regelung an das Gesamtsystem. Dadurch
können unnötige Starts und Stopps vermieden werden.
25



Regelmäßige Wartung und Reinigung des Systems. Speziell durch
Ablagerungen im Wärmetauscher verschlechtert sich der Wärmedurchgang
an das Heizungswasser. Der Wirkungsgrad sinkt dann entsprechend.
Für das Wärmeverteilsystem ist ein sogenannter „hydraulischer Abgleich“
vorzunehmen. Dabei wird beispielsweise mittels Strangregulierventilen
sichergestellt, dass die Wärmeverteilung zu allen Heizkörpern und
Heizkreisen gleichmäßig ist. Diese Maßnahme ist nicht biomassespezifisch,
sondern auch bei Öl- und Gasheizsystemen nötig. Dadurch kann das
Überdimensionieren von Umwälzpumpen vermieden werden, was wiederum
Strom für die Antriebsenergie einspart.
Im Bereich des Heizraumes und Kellers fehlen oft die Isolierungen an
Rohrleitungen, Armaturen und Pumpen. Auch Pufferspeicher sind an der
Unterseite oftmals nicht isoliert. Das führt zu Wärmeverlusten.
Damit eine Biomasseheizung gut und effizient funktioniert, ist es
empfehlenswert, sie sich von einem sogenannten „Biowärmeinstallateur“
einbauen zu lassen. Auf der Webseite des Österreichischen BiomasseVerbandes sind diese aufgelistet (http://www.biomasseverband.at/).
Was die CO-Emissionen betrifft, so waren in den Achtzigerjahren Werte von über 15 g pro
Normkubikmeter üblich, während sich die Emissionen moderner Feuerungen nun im
Milligrammbereich bewegen, also nur mehr Tausendstel der früheren Werte betragen.
Abbildung 13: Holzfeuerungen kleiner Leistung – am Prüfstand gemessene KohlenmonoxidEmissionen (Quelle: Daten nach Daten nach BLT 2007, Aufbereitung in Voglauer 2005)
26
8.1
Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 28: Erklären Sie den Begriff „Wirkungsgrad“ bei einer Biomasseheizung.
Aufgabe 29: Welche Wirkungsgrade können Biomassefeuerungen in der Praxis aktuell
maximal erreichen?
27
9. Brennstofflager
Je nach Brennstoff ergeben sich unterschiedliche bauliche Anforderungen an den Lagerraum
und -standort. Der Platzbedarf und die materielle Beschaffenheit des Brennstoffs sind
ebenso relevant wie die Art der Anlieferung und der Befüllung des Heizkessels. Zusätzlich ist
zu berücksichtigen, ob der Lagerraum in einem bestehenden Gebäude oder einem Neubau
eingerichtet werden soll.
9.1
Lagerung von Hackgut
Ein Hackgutlager kann sehr unterschiedlich sein. Hackgut kann im bestehenden Gebäude
oder in Lagereinrichtungen außerhalb des Gebäudes, wie Silos oder überdachten
Lagerstätten, gelagert werden. Der Befüllvorgang sollte weitgehend ohne händische Arbeit
erledigt werden können. Die Beschickung von oben oder über eine oder mehrere
Abwurföffnungen ist zweckmäßig, da dadurch eine direkte Befüllung durch das
Transportfahrzeug erfolgen kann. Der Brennstoff wird über Förderschnecken oder
Schubstangen zum Kessel transportiert.
Entscheidend für den Standort des Hackgutlagers ist außerdem die Zufahrts- und
Abkippmöglichkeit für die verwendeten Transportfahrzeuge (zulässiges Gesamtgewicht,
Wenderadien, Durchgangshöhen).
Das Merkblatt Nr. 56 des ÖKL (Österreichisches Kuratorium für
Landtechnik) „Hackschnitzelheizungen – Planerische Vorkehrungen beim
Einbau in Wohnhäuser“ beschreibt die Anforderungen an die
Hackschnitzellagerung in Wohngebäuden.
9.1.1 Lagerraumgröße
Die Größe des Lagerraums für Hackgut hängt von vielen Faktoren ab: dem vorhandenen
Raum, der Kesselleistung, der Brennstoffart (Weichholz, Hartholz) sowie dem Intervall der
Brennstofflieferung. Bei bestehenden Gebäuden ist die Anpassung der Brennstoffintervalle
an den existierenden Lagerraum meist sinnvoller als die Errichtung eines neuen Lagerraums
außerhalb des Gebäudes.
Wichtig ist zunächst der durchschnittliche Jahresbedarf an Hackgut. Dieser kann aus der
Gebäudeheizlast abgeschätzt werden:
28
Gebäudeheizlast in kW x 2,5 = srm Weichholzhackgut
Gebäudeheizlast in kW x 2,0 = srm Hartholzhackgut
(1 srm = 1 Schüttraummeter = 1 m3 lose geschüttetes Hackgut)
Das ÖKL-Merkblatt gibt folgende Faustzahlen zur Abschätzung des jährlichen
Hackgutbedarfs an (weiches Hackgut = Fichte, 750 kWh/srm, Massenanteil
w = 20–30 Gewichtsprozent):
Nutzwärmeleistung
Hackgutbedarf pro Heizsaison
in Schüttraummeter (srm)
10 kW
26
15 kW
40
25 kW
65
45 kW
120
65 kW
170
80 kW
210
100 kW
260
Tabelle 3: Bedarf an weichem Hackgut in Abhängigkeit von der Nutzwärmeleistung (Quelle: ÖKL
Arbeitskreis Energie 1997)
Bei Verwendung von gemischtem Hackgut oder hartem Hackgut vermindert sich der
Volumenbedarf je nach Hartholzanteil um 10 bis 30 %.
Der Hackgutlagerraum sollte mindestens Platz für eine Lieferung (je nach Zustellfahrzeug
25–80 m3) aufweisen. Dies ist vor Errichtung des Hackgutlagers mit dem jeweiligen
Lieferanten abzuklären.
Ausgehend von den bei kleinen Hackgutfeuerungen (≤ 100 kW) meist kreisförmigen
Austragungssystemen wird für den Brennstofflagerraum eine Größe von max. 5 m x 5 m x
2,5 m empfohlen. Dies entspricht einem Bruttovolumen von 62,5 m3 bzw. einem nutzbaren
Brennstofflagerraum von ca. 50 m3. Bei größeren Heizlasten ist demnach eine mehrmalige
Befüllung des Lagerraums während der Heizsaison erforderlich.
29
9.2
Lagerung von Pellets
Die Distribution von Pellets erfolgt entweder abgefüllt in Säcken oder lose mittels
Silopumpwagen. Sogenannte Kompaktanlagen mit händisch zu befüllenden Tages- oder
Wochenbehältern haben nur einen geringen Marktanteil. Der Großteil der BesitzerInnen von
Pelletszentralheizungen wird mittels Silopumpwagen versorgt.
Pellets werden mit einem Pumpschlauch über Befüllstützen in das Lager eingebracht. Die
Befüllstutzen müssen leicht zugänglich sein. Um eine reibungslose Zufahrt des Pumpwagens
zu gewährleisten, sollte die Straßenbreite mind. 3 m, die Durchfahrtshöhe mind. 4 m und das
zulässige Gesamtgewicht mind. 24 t betragen. Das Pelletslager ist im Idealfall an einer
Außenmauer des Gebäudes nahe der Hauszufahrt situiert, da die Befüllleitung 10 m, max.
jedoch 30 m lang sein soll.
Generell muss ein Pelletslager bei den EndkundInnen folgende Anforderungen zur
Sicherstellung der Pelletsqualität erfüllen:

Schutz vor Feuchtigkeit und Nässe
Pellets sind hygroskopisch, nehmen also Feuchtigkeit auf. Dadurch steigt der Wassergehalt,
was den Heizwert und somit auch die Qualität der Pellets vermindert. Bei Berührung mit
Wasser, feuchten Wänden und Untergründen wird außerdem die mechanische Stabilität
beeinflusst, die Pellets quellen auf, zerfallen und sind damit unbrauchbar. Feuchte Pellets
können darüber hinaus die Fördereinrichtung blockieren.
Das Pelletslager muss somit ganzjährig trocken sein. Nässe und Feuchtigkeit sollen weder
bei der Lagerung noch bei der Befüllung eindringen können. Armaturen bzw. Einblas- und
Absaugstutzen müssen wasserdicht verschließbar sein. Auch Kondenswasser (z. B. auf
freiliegenden Wasserleitungen) schadet den Pellets. Bei feuchten Wänden ist von einer
Lagerung im Kellerraum abzusehen. Lager sollen nicht belüftet werden.

Antistatisch
Bei der Befüllung des Pelletslagers kommt es zu elektrostatischer Aufladung. Um
Funkenbildung zu vermeiden, müssen Behälter und Tanks so ausgeführt werden, dass eine
Zündung durch Funkenbildung ausgeschlossen ist. Metallische Behälter müssen geerdet
werden. Eine Erdung ist auch für alle weiteren aus metallischem Werkstoff gefertigten und
somit leitfähigen Bestandteile des Pelletslagers (z. B. Einblas- und Absaugstutzen)
vorzusehen.

Statik
Wandungen und tragende Teile sind so auszuführen, dass sie der statischen Belastung
standhalten. Dies trifft sowohl auf die Umgebungswände eines Pelletslagerraums als auch
auf die Wandungen und tragenden Teile eines Behälters zu. Auch die Wandungen eines
Erdtanks sind entsprechend den beim und nach dem Einbau auftretenden statischen
Belastungen zu fertigen.
30

Zugänglichkeit
Die Befüllstutzen müssen von außen leicht zugänglich sein. Bei innenliegender Lagerung
müssen die Stutzen bis an eine Außenmauer geführt werden. Das Lager soll nahe der
Hauszufahrt situiert werden, um die Förderstrecke und damit die mechanische
Beanspruchung der Pellets beim Einblasvorgang möglichst gering zu halten. Ein
Silopumpwagen verfügt in der Regel über einen Pumpschlauch mit max. 30 m Länge. Die
Befüllstutzen dürfen somit max. 30 m von der Hauszufahrt entfernt sein.
Anforderungen an die Pelletslagerung bei EndkundInnen sind in der
ÖNORM M 7137 definiert.
9.2.1 Lagerraumvarianten
Für die Lagerung von losen Pellets stehen verschiedene Varianten zur Verfügung, welche in
ihrer Bauweise beträchtlich variieren. Die Austragung aus dem Lager kann grundsätzlich auf
zwei Arten erfolgen:
Mechanische Brennstoffaustragung (Abbildung 14):


mittels Förderschnecke
Pelletslager neben dem Heizraum
Pneumatische Brennstoffaustragung (Abbildung 15):


Schneckenaustragung gekoppelt mit pneumatischer Transporteinrichtung
(„Saugleitung“)
ermöglicht flexible Lösungen bei größerer Entfernung des Pelletslagers (bis zu
20 m, auch außerhalb des Gebäudes)
Abbildung 14: Pelletsfeuerung mit Gelenksschnecke zur mechanischen Brennstoffaustragung (Quelle:
ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs Ges.m.b.H.)
31
Abbildung 15: Pelletsfeuerung mit Vakuum-Saugsystem zur pneumatischen Brennstoffaustragung
(Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs Ges.m.b.H.)
9.2.1.1
Lagerraum
Ein Lagerraum ist die klassische Lagervariante für Holzpellets neben oder nahe dem
Heizraum. Die Anforderungen können besonders im Neubau einfach berücksichtigt werden.
Aber auch ein ehemaliger Öltanklagerraum kann in einen Pelletslagerraum umfunktioniert
werden. Tragende Wände (15 cm Betonmauer oder 20 cm Ziegelmauer) sind erforderlich,
zudem müssen alle Umgebungsbauteile die erforderlichen Brandbeständigkeitsklassen
erfüllen.
Ein Schrägboden gewährleistet, dass die Pellets Richtung Entnahmeeinrichtung
nachrutschen. Durch den Einbau des Schrägbodens verringert sich allerdings das nutzbare
Raumvolumen, was bei der Dimensionierung berücksichtigt werden muss. Je schmäler der
Raum, umso besser ist die Platzausnützung bei der Befüllung.
Weiters ist die Anbringung eines abrieb- und reißfesten Prallschutzes erforderlich. Diese
Prallschutzmatte wird im rechten Winkel zur Einblasrichtung gegenüber dem Einblasstutzen
montiert und hat die Aufgabe, die dahinterliegende Wand vor Abtragung zu schützen.
32
Abbildung 16: Schnittbild Pelletslagerraum (Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs
Ges.m.b.H.)
Für die Befüllung sind zwei Mauerdurchbrüche mit 125 bis 150 mm Durchmesser für die
Befüllstutzen erforderlich. Die Befüllstutzen können auch in einen Lichtschacht eingebaut
werden. Idealerweise erfolgt die Anordnung an der Schmalseite des Raumes mit mind.
50 cm Abstand.
Abbildung 17: Einbau der Befüllstutzen – mit und ohne Lichtschacht (Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und
Entwicklungs Ges.m.b.H)
Weiters ist ein Mauerdurchbruch zum Heizraum für die Entnahmeeinrichtung (Schnecke oder
Saugleitung) vorzusehen, die Größe und Position ist anlagenabhängig. Falls die Entleerung
durch weitere Räume führt (z. B. Saugleitung), sind zusätzliche Durchbrüche notwendig.
33
9.2.1.2
Gewebe- und Stahlblechtank
Ein Stahlblechtank kann sowohl innen als auch im Freien aufgestellt werden. Da er in jedem
Raum freistehend montiert werden kann und eine rundum trockene Lagerung garantiert,
bietet er sich auch für die Altbausanierung, z. B. bei feuchten Kellerwänden, an. Durch eine
verzinkte Ausführung ist Schutz vor Korrosion gegeben. Der Tank wird seitlich befüllt.
Pelletsentnahme und -transport zum Kessel können wiederum mit einer Schnecke oder
einem Saugsystem erfolgen.
Neben dem Stahlblechtank bietet sich der Gewebetank als weitere Alternative zur Innenoder Außenlagerung von Pellets an. Dieser ist aus antistatischem Gewebe gefertigt, welches
auf einem Stahlgestell montiert ist. Feuchte Kellerwände stellen kein Problem dar, solange
das Gewebe nicht unmittelbar mit den Wänden in Berührung kommt. Der Gewebetank wird
ebenfalls seitlich befüllt. Pelletsentnahme und -transport zum Kessel können ebenfalls mit
einer Schnecke oder einem Saugsystem erfolgen.
Abbildung 18: Stahlblechtank (Quelle:
BIOENERGY 2020+ GmbH)
9.2.1.3
Abbildung 19: Gewebetank (Quelle:
ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs
Ges.m.b.H)
Erdtank
Die Lagerung von Pellets in einem Erdtank bietet sich an, wenn kein geeigneter Kellerraum
vorhanden ist oder dessen Situierung für die Pelletsanlieferung ungünstig wäre. Die Tanks
bestehen üblicherweise aus Kunststoff oder Stahlbeton und müssen naht- und fugenfrei
hergestellt werden. Der Befüllungsanschluss muss leicht zugänglich sein. Der Transport der
Pellets vom Tank zum Kessel erfolgt über eine Saugleitung.
34
Abbildung 20: Pellets-Erdtank (Quelle: Geoplast Kunststofftechnik GmbH)
9.2.1.4
Containerlösungen
Mittlerweile werden auch Container, in denen die gesamte Heizanlage (Kessel,
Pufferspeicher, Pelletslager) untergebracht ist, angeboten. Diese Container können zudem
mit einer thermischen Solaranlage ausgestattet sein, über welche ein Großteil des jährlichen
Warmwasserbedarfs gedeckt werden kann.
Abbildung 21: Beispiel für eine Containerlösung (Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs
Ges.m.b.H.)
35
9.2.2 Lagerraumgröße
Die Größe des Lagerraums für Pellets richtet sich nach dem Brennstoffbedarf und der
Anzahl der Befüllungen pro Jahr. Es gilt die Faustregel: 1 kW Heizlast = 0,9 m 3 Lagerraum
(inklusive Leerraum) = ca. 350 kg Pellets. Bei mehrmaliger Anlieferung pro Jahr kann die
Größe des Lagerraums entsprechend kleiner gewählt werden.
Berechnung der Lagerraumgröße für verschiedene Anwendungen:
1.)
Brennstoffbedarf:
Einfamilienhaus, Heizlast 12 kW = 4.200 kg Pellets/Jahr
Lagerraumvolumen:
12 kW Heizlast x 0,9 m3 = 10,8 m3 Lagerraumvolumen (inkl.
Leerraum)
Lagerraumfläche:
10,8 m3 / 2,5 m (Raumhöhe) = 4,3 m2 Lagerraumfläche
Vorgeschlagene Größe:
2 x 2,5 m = 5 m2 Lagerraumfläche
= 8,5 m3 nutzbares Volumen (Schütthöhe 1,7 m)
= 5.500 kg Pellets
2.)
Brennstoffbedarf:
Mehrfamilienhaus, Heizlast 100 kW = 35.000 kg Pellets/Jahr
Lagerraumvolumen:
100 kW Heizlast x 0,9 m3 = 90 m3 Lagerraumvolumen (inkl.
Leerraum)
Lagerraumfläche:
90 m3 / 2,5 m (Raumhöhe) = 36 m2 Lagerraumfläche
Befüllung:
2x jährlich
Vorgeschlagene Größe:
6 x 3 m = 18 m2 Lagerraumfläche
= 30,6 m3 nutzbares Volumen (Schütthöhe 1,7 m)
= 39.800 kg Pellets/Jahr
36
9.3
Lagerung von Stückholz
Stückholz kann sowohl im Freien auf trockenem Untergrund als auch unter Dach gelagert
werden. Ein natürlicher Luftzutritt muss gewährleistet sein, damit die entstehende feuchte
Luft abtransportiert wird. Stückiges Brennholz erreicht den für eine optimale Verbrennung
geforderten lufttrockenen Zustand (Wassergehalt von 12–20 %) erst nach ein- bis
zweijähriger Lagerung. Die Lagerung von ofenfertig aufbereitetem Brennholz sollte nicht
ohne Regenschutz erfolgen. Eine Wiederbefeuchtung muss auf jeden Fall verhindert
werden.
9.4
Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 30: Welche Anforderungen zur Sicherstellung der Qualität müssen bei der
Lagerung von Pellets unbedingt beachtet werden?
Aufgabe 31: Berechnen Sie die notwendige Lagerraumgröße für ein Einfamilienhaus mit
einer Heizlast von 15 kW und Pellets als Brennstoff.
37
10. Welche Raumheizgeräte und erweiterten
Raumheizgeräte gibt es?
Raumheizgeräte werden im Unterschied zu Zentralheizungskesseln, welche sich
üblicherweise im Keller in einem Heizraum befinden, direkt im Wohnraum aufgestellt.
Erweiterte Raumheizgeräte können zusätzlich die Wärme auch in benachbarte Zimmer
verteilen.
Raumheizgeräte werden oft auch als Einzelfeuerstätten bezeichnet und erfreuen sich bei uns
einer langjährigen Tradition. Aktuell werden in Österreich jährlich ca. 39.000 Kaminöfen,
Herde und Pelletsöfen installiert (Biermayr et al. 2012). Insgesamt geht man von einem
Gesamtbestand von mehr als 1 Million Geräten aus (inkl. Kachelöfen).
10.1
Zimmer-/Kaminöfen
Im Gegensatz zu in die Wand eingebaute Kaminen sind Zimmeröfen frei im Wohnraum
stehende gusseiserne Einzelfeuerstätten. Es gibt auch Verkleidungen mit Kacheln oder
Naturstein, wodurch die Speichermasse erhöht wird und die Wärmeabgabe gleichmäßiger
erfolgt. Als Brennstoff wird Scheitholz eingesetzt.
Der Kaminofen ist die moderne Variante des Zimmerofens. Er wird ebenfalls frei im
Wohnraum aufgestellt, besitzt jedoch eine Tür mit Sichtscheibe.
Abbildung 22: Funktionsprinzip eines
Kaminofens (Quelle: Hark GmbH & Co. KG)
Abbildung 23: Beispiel für einen Kaminofen
(Quelle: RIKA Innovative Ofentechnik GmbH)
38
10.2
Pelletsöfen
Der große Vorteil des Pelletsofens im Vergleich zum Kaminofen ist die automatische
Beschickung. Schwankungen im Feuerungsablauf werden aufgrund der genormten
Brennstoffqualität minimiert. Pelletsöfen sind jedoch üblicherweise teurer als Kaminöfen und
benötigen elektrische Energie (für Schneckenmotor und Gebläse).
Der Brennstoff wird an der Rückseite des Ofens in den Vorratsbehälter (max. Kapazität von
ca. 50 kg Pellets) eingefüllt. Je nach Wärmebedarf reicht dieser Vorrat für bis zu vier Tage.
Die Wärmeabgabe erfolgt zum Großteil über Konvektion. Aufgrund ihrer Lastvariabilität
(minimale Heizlast = 30 % der Nennheizlast) sind Pelletsöfen auch für den Dauerbetrieb
geeignet.
10.3
Speicheröfen
Bei einem Speicherofen wird die Wärme als Strahlungswärme über die große Oberfläche
abgegeben. Ein Speicherofen verfügt über eine große Speichermasse, die hauptsächlich aus
Zementputz, Kacheln, Ton, Schamotte oder Speckstein besteht. Je nach Material und Bauart
unterscheidet man Kachelofen, Kachelgrundofen, Grundofen und Specksteinofen.
10.3.1 Grundöfen
Der gemauerte Grundofen (ohne metallische Bauteile) ist die ursprüngliche Bauart des
Speicherofens. Die heißen Gase werden in gemauerten Zügen durch die Speichermasse
geleitet. Ein Grundofen kann je nach Größe und Ausführung bis zu drei Tonnen wiegen. Die
hohe Speichermasse führt dazu, dass sich ein kalter Grundofen nur langsam erwärmt,
jedoch auch nach dem Erlöschen der Glut lange Wärme abgibt. Ein Grundofen ist deshalb
für den spontanen Einsatz nicht geeignet.
39
Abbildung 24: Mit Quarzsand befüllter Speicherofen (Quelle: Wamsler Bioenergy GmbH i.G.)
In diesem Speicherofen besteht die Speichermasse aus feinkörnigem Quarzsand, der in die
Ummantelung aus fünf modular aufgebauten massiven Stahlringen gefüllt wird. Je nachdem,
wie viel Sand eingefüllt wird, kann die Speicherzeit des Ofens individuell variiert werden.
Statt Raumluft kann optional über einen externen Luftanschluss auch Außenluft in den
Brennraum zugeführt werden. Die langen Abgaswege sorgen für eine längere Speicherzeit.
Der Wirkungsgrad ist mit 88 % im Vergleich hoch.
(Wamsler Bioenergy GmbH i.G. 2011)
10.3.2 Warmluftkachelöfen
Ein Warmluftkachelofen hat eine geringere Speichermasse als ein Grundofen. Er verfügt
über einen gusseisernen Heizeinsatz und wahlweise auch über einen Wärmetauscher aus
Gusseisen oder Stahl. Die Wärmeabgabe erfolgt vorwiegend über Konvektion: Die Raumluft
strömt durch offene Luftkanäle im Sockelbereich der Kachelwand ein, wird erhitzt und
verlässt den Luftschacht durch oben angebrachte Warmluftgitter (Hartmann 2007).
Ein Warmluftkachelofen erwärmt sich im Gegensatz zum Grundofen schnell, ist aber nicht für
eine lange Wärmespeicherung geeignet.
10.3.3 Kombinierte Kachelöfen
Die Prinzipien des Grundofens und des Warmluftkachelofens können auch kombiniert
werden. Kombi-Kachelöfen bestehen aus einem gusseisernen Heizeinsatz und gemauerten
Zügen. Ein Teil der Wärme wird während des Verbrennungsvorgangs durch Konvektion
abgegeben, der Rest wird über Strahlung abgegeben.
40
Abbildung 25: Beispiel für einen kombinierten Kachelofen (Quelle: Österreichischer
Kachelofenverband)
Automatisierung des Betriebs von Kachelöfen
Durch technologische Entwicklungen konnten in den letzten Jahren Komfort und
Benutzerfreundlichkeit von Kachelöfen gesteigert werden. So etwa können die Zündung und
das Öffnen/Schließen der Luftklappen automatisch erfolgen. Die Verbrennung kann zu
einem fixen Zeitpunkt oder über elektronische Signale (Temperatursensor, Telefon) gestartet
werden. Zusätzlich wurden verschiedene Technologien für den Einsatz von Pellets
entwickelt, um im Gegensatz zum Betrieb mit Scheitholz eine automatische Brennstoffzufuhr
zu ermöglichen. Zu diesem Zweck stehen Heizeinsätze für die wahlweise Verbrennung von
Scheitholz oder Pellets zur Verfügung. Weiters besteht die Möglichkeit, einen Pelletsbrenner
in die Brennkammer eines Grundofens zu installieren.
Abbildung 26: Heizeinsatz für Scheitholz oder Pellets (Quelle: Wienerberger Ofenkachel GmbH)
41
10.4
Erweiterte Raumheizgeräte
In Gebäuden mit niedrigem Energiebedarf würden konventionelle Raumheizgeräte oftmals
zu viel Wärme erzeugen. Die sogenannten erweiterten Raumheizgeräte geben nur einen Teil
der erzeugten Nutzwärme an den umgebenden Raum ab. Über einen
Wasserwärmeüberträger wird Wärme abgeführt und zum Heizen oder als Brauchwasser
genutzt. Die Wärmeabfuhr kann auch über Luft erfolgen (z. B. Hypokaustenheizung).
Es gibt unterschiedliche Varianten erweiterter Raumheizgeräte:



Erweiterte Kachelöfen
o Wärmeübertragung auf Wasser (Heiz- und Brauchwasser) oder auf
Luft
Pelletsöfen mit Wasserwärmeüberträger
o Für die Heiz- und Brauchwassererwärmung
o Zwischen 50 und 80 % der Wärmeabfuhr erfolgen über den
Wasserwärmeüberträger
o Im Wohnraum muss nicht auf eine sichtbare Holzflamme verzichtet
werden
Küchenherde mit Wasserwärmeüberträger
1.
Dual Fire Room
Heizen mit Pellets und Stückholz
2.
Gussheizkästen
3.
Kachelofenhülle
doppelte Ummantelung
4.
Außenhülle
verputzt oder Kacheln
5.
Pelletbefüllsystem
6.
Wärmetauscher
heizt das ganze Haus
Abbildung 27: Beispiel für ein erweitertes Raumheizgerät: Kachelofen als Ganzhausheizung (Quelle:
Hafnertec Bicker GmbH)
42
10.5 Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 32: Nennen Sie die Charakteristika eines Grundofens.
Aufgabe 33: Was sind die Kennzeichen eines Warmluftkachelofens?
Aufgabe 34: Was ist unter einem Kombi-Kachelofen zu verstehen?
Aufgabe 35: Erklären Sie das Funktionsprinzip der Automatisierung eines Kachelofens.
Aufgabe 36: Welche unterschiedlichen Varianten erweiterter Raumheizgeräte gibt es?
Aufgabe 37: Ist der Einsatz von einem erweiterten Raumheizgerät in allen Gebäuden sinnvoll?
43
11. Wirtschaftlichkeit von Biomasseheizungen
Als Entscheidungsgrundlage für ein Heizsystem sollen nicht ausschließlich die
Brennstoffkosten (verbrauchsgebundene Kosten) oder Investitionskosten (Kapitalkosten),
sondern die zu erwartenden Kosten über die gesamte Anlagenlebensdauer (inkl.
betriebsgebundene Kosten) dienen. Bei einem Vergleich von Pellets- und Hackgutfeuerungen
mit Öl- und Gasfeuerungen können folgende Aussagen getroffen werden:




Eine Hackgutheizung weist gegenüber Pellets-, Öl- und Gasheizungen die
höchsten Investitionskosten, jedoch die geringsten verbrauchsgebundenen
Kosten auf.
Bei Pelletsheizungen ist im Vergleich zu Hackgutheizungen mit geringeren
Investitionskosten, aber höheren verbrauchsgebundenen Kosten zu rechnen.
Die Investitionskosten und die betriebsgebundenen Kosten sind bei Hackgutund Pelletsheizungen im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen höher.
Die verbrauchsgebundenen Kosten sind bei Hackschnitzel- und
Pelletsheizungen geringer als bei Öl- und Gasheizungen.
Eine endgültige Bewertung ist allerdings immer für den Einzelfall vorzunehmen.
Abbildung 28: Jahreskosten (Annuität) verschiedener Heizungsarten für ein Einfamilienhaus mit einem
Heizenergiebedarf von 20.000 kWh bei aktuellen Energiepreisen (Quelle: ÖGUT 2012)
Förderungen:
Eine Übersicht zu bestehenden Förderungen für Biomasseheizungen findet
sich auf der Webseite von ProPellets Austria (http://www.propellets.at).
44
12. Ausblick: Innovationen und technologische
Herausforderungen
Technologische Innovationen bringen mehr Komfort und Effizienz für Biomasseheizungen.
Das betrifft zum einen die automatische Befüllung und zum anderen die gleichzeitige
Bereitstellung von Wärme und Strom.
Abbildung 29 zeigt einen Stückholzkessel mit einer automatischen Beschickungseinrichtung.
Dieser Kessel muss lediglich einmal pro Woche befüllt werden und funktioniert danach
vollautomatisch. Abbildung 30 zeigt einen Zimmerofen, welcher automatisch mit Holzbriketts
betrieben werden kann. Diese rutschen von hinten selbständig in den Brennraum nach.
Abbildung 29: Stückholzkessel mit
Beschickungseinrichtung (Quelle: Lopper
Kesselbau)
Abbildung 30: Ofen mit automatischer
Brikettzufuhr (Quelle: Hapero Energietechnik)
In Abbildung 31 ist eine Pelletswandtherme zu sehen. Damit kann dieser Kessel besonders
platzsparend eingesetzt werden.
Abbildung 31: Pelletswandtherme (Quelle: Guntamatic Heiztechnik GmbH)
45
Ein sogenannte Mikro-KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) ist in Abbildung 32 zu finden. Damit kann
beispielsweise in einem Einfamilienhaus zusätzlich zur Heizwärme elektrischer Strom bis zu
einer Leistung von 2 kW el erzeugt werden. Die Stromerzeugung erfolgt dabei nach dem
Prinzip des Dampfkolbenmotors in Verbindung mit einem Lineargenerator (ähnlich wie bei den
„Schütteltaschenlampen“). Solche Biomasse-Mikro-KWK-Systeme sind aktuell noch nicht
vollständig marktreif. Dies zu bewerkstelligen ist eine der zentralen technologischen
Herausforderungen für die nächsten Jahre. Als Überbegriff zu KWK-Systemen wird auch der
Begriff Blockheizkraftwerk (BHKW) verwendet. Details dazu finden sich im Lernfeld
„Blockheizkraftwerke“ auf www.e-genius.at.
Abbildung 32: Pelletsfeuerung mit Mikro-KWK (Quelle: Button Energy Energiesysteme GmbH)
12.1 Zum Üben...
Aufgaben zum Üben oder als Anregung für den Unterricht
Aufgabe 38: Welche Funktion hat Kraft-Wärme-Kopplung für Biomasseheizungen?
Aufgabe 39: Sind Biomasse-Mikro-KWK-Systeme bereits am Markt erhältlich?
46
13. Quellen
13.1
Normen und Richtlinien
ÖKL Merkblatt Nr. 56 Hackschnitzelheizungen – Planerische Vorkehrungen beim Einbau in
Wohnhäuser
ÖNORM EN 12831:2003 Heizungsanlagen in Gebäuden - Verfahren zur Berechnung der
Norm-Heizlast mit nationaler Ergänzung ÖNORM H 7500:2006 (Vornorm) Heizungssysteme in
Gebäuden - Verfahren zur Berechnung der Norm-Heizlast
ÖNORM EN 14961 Teile 1 bis 5: Feste Biobrennstoffe
ÖNORM M 7133: Holzhackgut für energetische Zwecke – Anforderungen und
Prüfbestimmungen
ÖNORM M 7135: Presslinge aus naturbelassenem Holz oder naturbelassener Rinde/ Pellets
und Briketts/ Anforderungen für die Prüfbestimmungen
ÖNORM M 7136: Qualitätssicherung in der Transport- und Lagerlogistik
ÖNORM M 7137: Anforderungen an die Pelletslagerung beim Verbraucher
TRVB H 118: Technische Richtlinien vorbeugender Brandschutz, Automatische
Holzfeuerungsanlagen
Verein für Konsumenteninformation – VKI (Hrsg.): Österreichisches Umweltzeichen –
Richtlinie UZ 37 Holzheizungen, Wien 2008
13.2
Literatur
Biermayr, P.; Eberl, M.; Ehrig, R.; Kristöfel, C.; Strasser, C.; Fechner, H.; Eder-Heuhauser, P.;
Prüggler, N.; Sonnleitner, A.; Weiss, W.; Wörgetter, M. (2012): Innovative Energietechnologien
in Österreich – Marktentwicklung 2011. Schriftenreihe „Berichte aus Energie- und
Umweltforschung“ 12/2012, hg. v. BMVIT. Wien.
Hartmann, H. (Hg.) (2007): Handbuch Bioenergie-Kleinanlagen. Fachagentur Nachwachsende
Rohstoffe, 2. Auflage. Gülzow.
Haslinger, W. (2005): Pellets-Technologien – ein Überblick. Paper, World Sustainable Energy
Days 2005. Wels.
Haslinger, W.; Friedl, G. (2005): Verbrennungstechnik für Pellets: Neuentwicklungen für Holzund Nichtholzpellets. Vortrag am VDI Wissensforum „Einsatz von Biomasse in Verbrennungsund Vergasungsanlagen“, 10./11. November 2005. Leipzig.
Kalt, G. (2010): Save our Surface. Studie im Auftrag des Österreichischen Klima- und
Energiefonds. Teilbericht 4c: Biomasse-Außenhandel. Status quo, Trends und Szenarien.
URL:
47
http://www.eeg.tuwien.ac.at/eeg.tuwien.ac.at_pages/publications/pdf/KAL_REP_2010_2.pdf
(10.10.2012).
klima:aktiv (2006): Holzwärme: Heizen mit Holz und Verstand. Modern, effizient,
umweltfreundlich.
LK NÖ: Landwirtschaftskammer Niederösterreich (2012): Biomasse – Heizungserhebung
2011. Erarbeitet durch Herbert Haneder. St. Pölten.
Oberösterreichischer Energiesparverband (2006): Biomasseheizanlagen für größere
Gebäude. Linz.
Cerveny, M; Sturm, T. (2012): Lebenszykluskosten neuer Heizsysteme für alte
Einfamilienhäuser Vergleich der Lebenszykluskosten von Heizöl-, Erdgas-, Pellet- und
Scheitholzheizungen für alte Einfamilienhäuser in drei (plus neun) Szenarien. Wien.
Statistik Austria (2010): Energiestatistik: Mikrozensus Energieeinsatz der Haushalte
2009/2010. Wien.
Voglauer, B. (2005): Biomasse-Kesselhersteller in Österreich. Diplomarbeit, Fachhochschule
Wiener Neustadt, Studiengang Wieselburg. Wieselburg.
Wamsler Bioenergy GmbH i.G. (2011): club edition. Katalog 2011.
48
14. Übersicht Aufgaben
Aufgabe 1: Welche Möglichkeiten, mit Biomasse zu heizen, sind Ihnen bereits bekannt? ........ 4
Aufgabe 2: Welche Argumente können Sie nennen, die für Biomasse als Heizmaterial
sprechen? ......................................................................................................................... 7
Aufgabe 3: Welcher ökologische Aspekt spielt eine wesentliche Rolle bei der CO2-Neutralität
von Biomasse? .................................................................................................................. 7
Aufgabe 4: In welche Bauarten kann man Biomasseheizungen prinzipiell unterteilen? ............ 9
Aufgabe 5: Nennen Sie ein Beispiel für ein Raumheizgerät. ..................................................... 9
Aufgabe 6: Was ist der charakteristischste Unterschied zwischen einer Einzelfeuerstätte und
einem Zentralheizungskessel? .......................................................................................... 9
Aufgabe 7: Beschreiben Sie die grundlegende Funktionsweise einer typischen automatischen
Biomassefeuerung. ......................................................................................................... 11
Aufgabe 8: Was sind die wichtigsten Komponenten einer Biomassezentralheizung? Welche
können Sie benennen?.................................................................................................... 17
Aufgabe 9: Welche Verbrennungstechnologien werden bei Hackgutkesseln angeboten, und
wodurch unterscheiden sie sich? ..................................................................................... 17
Aufgabe 10: Welche Brennstoffe können grundsätzlich bei einem Hackgutkessel verwendet
werden? .......................................................................................................................... 17
Aufgabe 11: Was ist unter kombinierter Kesseltechnologie zu verstehen? ............................. 17
Aufgabe 12: Was ist ein Pufferspeicher? ................................................................................ 17
Aufgabe 13: Was wird durch einen Pufferspeicher ausgeglichen?.......................................... 18
Aufgabe 14: Ist ein Pufferspeicher für eine Biomassezentralheizung notwendig?................... 18
Aufgabe 15: Zeichnen Sie ein Gebäudeschema mit den einzelnen Komponenten einer
Biomassezentralheizung. ................................................................................................ 18
Aufgabe 16: Welche Verbrennungstechnologien werden für Pelletskessel angeboten, und
welche wurden speziell nur für Holzpellets entwickelt? .................................................... 18
Aufgabe 17: Benennen Sie die Vor- und Nachteile eines Stückholzkessels. .......................... 24
Aufgabe 18: Spielen Sie mit KollegInnen ein Kundengespräch durch, in dem Sie die Vor- und
Nachteile eines Stückholzkessels erklären. ..................................................................... 24
Aufgabe 19: Nennen Sie die wesentlichsten Unterschiede zwischen Stückholzkesseln und
Hackgutkesseln. .............................................................................................................. 24
Aufgabe 20: Welche Faktoren sind maßgeblich für die Auswahl des Brennstoffs bzw. des
entsprechenden Heizsystems?........................................................................................ 24
49
Aufgabe 21: Erklären Sie den Begriff „Energiedichte“. ............................................................ 24
Aufgabe 22: Spielen Sie mit KollegInnen ein Kundenberatungsgespräch hinsichtlich der Wahl
des richtigen Heizsystems durch. .................................................................................... 24
Aufgabe 23: Was ist der wichtigste Faktor bei der Dimensionierung eines Wärmeerzeugers
bzw. Heizkessels? ........................................................................................................... 24
Aufgabe 24: Erklären Sie den Begriff „Heizlast“ ...................................................................... 24
Aufgabe 25: Wie lautet die Faustformel für eine überschlägige Berechnung der Heizlast, und
welche durchschnittliche Volllaststundenanzahl wird dafür angenommen? ..................... 24
Aufgabe 26: In welchem Größenbereich bewegt sich die Heizlast eines Einfamilienhauses? . 24
Aufgabe 27: Argumentieren Sie, wieso die richtige Heizlastermittlung unerlässlich ist. ........... 24
Aufgabe 28: Erklären Sie den Begriff „Wirkungsgrad“ bei einer Biomasseheizung. ................ 27
Aufgabe 29: Welche Wirkungsgrade können Biomassefeuerungen in der Praxis aktuell
maximal erreichen? ......................................................................................................... 27
Aufgabe 30: Welche Anforderungen zur Sicherstellung der Qualität müssen bei der Lagerung
von Pellets unbedingt beachtet werden? ......................................................................... 37
Aufgabe 31: Berechnen Sie die notwendige Lagerraumgröße für ein Einfamilienhaus mit einer
Heizlast von 15 kW und Pellets als Brennstoff. ................................................................ 37
Aufgabe 32: Nennen Sie die Charakteristika eines Grundofens. ............................................ 43
Aufgabe 33: Was sind die Kennzeichen eines Warmluftkachelofens? .................................... 43
Aufgabe 34: Was ist unter einem Kombi-Kachelofen zu verstehen? ....................................... 43
Aufgabe 35: Erklären Sie das Funktionsprinzip der Automatisierung eines Kachelofens. ....... 43
Aufgabe 36: Welche unterschiedlichen Varianten erweiterter Raumheizgeräte gibt es? ......... 43
Aufgabe 37: Ist der Einsatz von einem erweiterten Raumheizgerät in allen Gebäuden sinnvoll?
........................................................................................................................................ 43
Aufgabe 38: Welche Funktion hat Kraft-Wärme-Kopplung für Biomasseheizungen? .............. 46
Aufgabe 39: Sind Biomasse-Mikro-KWK-Systeme bereits am Markt erhältlich? ..................... 46
50
15. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Technologie der Nutzung von Biomasse für Heizen und andere Zwecke
wurde in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt (Quelle: Stefan Prokupek, GrAT) 4
Abbildung 2: Anzahl der jährlich verkauften und installierten Stückholz-, Pellets- und
Hackgutkessel bis 100 kW in Österreich (Quelle: LK NÖ 2012)......................................... 6
Abbildung 3: Automatische Biomassefeuerung (Quelle: Hargassner GesmbH) ...................... 11
Abbildung 4: Komponenten eines automatischen Biomasseheizsystems (Quelle: Walter Bösch
KG).................................................................................................................................. 13
Abbildung 5: Beispiel für einen Stückholzkessel (unterer Abbrand) (Quelle: Fröling Heizkesselund Behälterbau GmbH).................................................................................................. 14
Abbildung 6: Kessel für Hackgut, Pellets und Getreide (Quelle: Hargassner Ges.m.b.H) ....... 15
Abbildung 7: Beispiel für einen Pelletskessel mit Abwurffeuerung (Quelle: Windhager
Zentralheizungs Gmbh) ................................................................................................... 16
Abbildung 8: Beispiel für einen Pelletskessel mit Unterschub (Quelle: KWB – Kraft und Wärme
aus Biomasse GmbH) ..................................................................................................... 16
Abbildung 9: Kombikessel für Pellets und Stückholz im Stückholzbetrieb (Quelle: SHT
Heiztechnik aus Salzburg GmbH) .................................................................................... 16
Abbildung 10: Kombikessel für Pellets und Stückholz im Pelletsbetrieb (Quelle: SHT
Heiztechnik aus Salzburg GmbH) .................................................................................... 16
Abbildung 11: Bewertungsmatrix klima:aktiv-Heizsysteme zur Auswahl eines geeigneten
Heizsystems je nach Gebäudeklasse. Erläuterung: A++ Passivhaus; A+, A
Niedrigstenergiehäuser; B, C Niedrigenergiehäuser, D–G alte, unsanierte Gebäude
(Quelle: Broschüre Erneuerbare Wärme für Eigenheime;
erneuerbarewaerme.klimaaktiv.at) .................................................................................. 20
Abbildung 12: Holzfeuerungen kleiner Leistung – am Prüfstand gemessene Wirkungsgrade
(Quelle: Daten nach BLT 2007, Aufbereitung in Voglauer 2005) ..................................... 25
Abbildung 13: Holzfeuerungen kleiner Leistung – am Prüfstand gemessene KohlenmonoxidEmissionen (Quelle: Daten nach Daten nach BLT 2007, Aufbereitung in Voglauer 2005)26
Abbildung 14: Pelletsfeuerung mit Gelenksschnecke zur mechanischen Brennstoffaustragung
(Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs Ges.m.b.H.) ........................................ 31
Abbildung 15: Pelletsfeuerung mit Vakuum-Saugsystem zur pneumatischen
Brennstoffaustragung (Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs Ges.m.b.H.) ..... 32
Abbildung 16: Schnittbild Pelletslagerraum (Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs
Ges.m.b.H.) ..................................................................................................................... 33
51
Abbildung 17: Einbau der Befüllstutzen – mit und ohne Lichtschacht (Quelle: ÖkoFEN
Forschungs- und Entwicklungs Ges.m.b.H) ..................................................................... 33
Abbildung 18: Stahlblechtank (Quelle: BIOENERGY 2020+ GmbH) ....................................... 34
Abbildung 19: Gewebetank (Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und Entwicklungs Ges.m.b.H) ..... 34
Abbildung 20: Pellets-Erdtank (Quelle: Geoplast Kunststofftechnik GmbH) ............................ 35
Abbildung 21: Beispiel für eine Containerlösung (Quelle: ÖkoFEN Forschungs- und
Entwicklungs Ges.m.b.H.) ............................................................................................... 35
Abbildung 22: Funktionsprinzip eines Kaminofens (Quelle: Hark GmbH & Co. KG) ................ 38
Abbildung 23: Beispiel für einen Kaminofen (Quelle: RIKA Innovative Ofentechnik GmbH) .... 38
Abbildung 24: Mit Quarzsand befüllter Speicherofen (Quelle: Wamsler Bioenergy GmbH i.G.)
........................................................................................................................................ 40
Abbildung 25: Beispiel für einen kombinierten Kachelofen (Quelle: Österreichischer
Kachelofenverband) ........................................................................................................ 41
Abbildung 26: Heizeinsatz für Scheitholz oder Pellets (Quelle: Wienerberger Ofenkachel
GmbH) ............................................................................................................................ 41
Abbildung 27: Beispiel für ein erweitertes Raumheizgerät: Kachelofen als Ganzhausheizung
(Quelle: Hafnertec Bicker GmbH) .................................................................................... 42
Abbildung 28: Jahreskosten (Annuität) verschiedener Heizungsarten für ein Einfamilienhaus
mit einem Heizenergiebedarf von 20.000 kWh bei aktuellen Energiepreisen (Quelle:
ÖGUT 2012).................................................................................................................... 44
Abbildung 29: Stückholzkessel mit Beschickungseinrichtung (Quelle: Lopper Kesselbau) ..... 45
Abbildung 30: Ofen mit automatischer Brikettzufuhr (Quelle: Hapero Energietechnik) ............ 45
Abbildung 31: Pelletswandtherme (Quelle: Guntamatic Heiztechnik GmbH) .......................... 45
Abbildung 32: Pelletsfeuerung mit Mikro-KWK (Quelle: Button Energy Energiesysteme GmbH)
........................................................................................................................................ 46
16. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Bauarten und Merkmale von Holzheizungen im kleinen Leistungsbereich
(modifiziert von BIOENERGY 2020+ GmbH basierend auf Hartmann 2007) ..................... 8
Tabelle 2: Kriterien für den Einsatz von Pellets- oder Hackgutheizungen (modifiziert von
BIOENERGY 2020+ GmbH basierend auf OÖ Energiesparverband 2006) ..................... 22
Tabelle 3: Bedarf an weichem Hackgut in Abhängigkeit von der Nutzwärmeleistung (Quelle:
ÖKL Arbeitskreis Energie 1997) ...................................................................................... 29
52
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Autor: DI Dr. Christoph Strasser (BIOENERGY 2020+ GmbH)
Fachdidaktisierung: Magdalena Burghardt MA, Dr. Katharina Zwiauer
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