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14. September 2015
ANSCHOBER: Die Hitze ist weg – der Gletscher aber auch!
Rekordschmelze am Dachstein
Vorläufige
Abschätzungen
der
diesjährigen
Massenbilanz
am
Dachstein
Gletscher deutet auf die negativste Massenbilanz seit Forschungsbeginn hin –
Anschober: Globales Klimaabkommen in Paris und Energiewende zur Rettung
des Weltklimas unabdingbar!
(LK) Klimawandel und Hitze bringen unsere Gletscher zum Schmelzen. Eine Vorschau
auf die zu erwartende Massenbilanz für den Hallstätter Gletscher deutet auf die
extremsten Verluste am Gletscher seit Beginn des Forschungsprogrammes hin. Waren
es im Rekordjahr 2011 noch knapp über 2 Meter Dickenverlust, so dürfte dies heuer
bis Ende der Messperiode auf bis zu 3 Meter ansteigen.
LR Anschober: „Gletscher sind die Fieberthermometer unseres Planeten, sein
Frühwarnsystem. Die durch die Klimakrise steigenden Temperaturen auf der Erde
führen zu einem immer rascheren Abschmelzen. Der diesjährige Rekordsommer hat
uns eine Vorschau gegeben, was uns blüht, wenn wir nicht global handeln und Paris zu
einem Durchbruch für das Weltklima wird. Wir müssen jetzt umfassend handeln, um
massive Auswirkungen auf Umwelt, Regionen und Gesellschaft sowie massive Kosten
noch einzudämmen. In Oberösterreich haben wir seit 2003 den Weg in Richtung
Energiewende eingeschlagen, äußerst erfolgreich bis hin zur heutigen Modellregion.“
Gletscher sind empfindliche Indikatoren für Klimaänderungen. In OÖ werden deshalb
seit 2006 Massenbilanzmessungen am Hallstätter Gletscher zur Untersuchung des
direkten Zusammenhanges zwischen Gletschern und dem Klima durchgeführt – Land
Mag.a Tina Schmoranz (+43 732) 7720-12083 oder (+43 0)664 60072 12083
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OÖ und Energie AG finanzieren die Forschung des Instituts für Interdisziplinäre
Gebirgsforschung der ÖAW in Zusammenarbeit mit Blue Sky Wetteranalysen.
Entwicklung der Massenbilanz seit Aufzeichnungsbeginn
2007 zeigte eine leicht negative Bilanz mit einem mittleren Eisdickenverlust von 42 cm.
Die Massenbilanz 2008 ergab einen mittleren Höhenverlust des Hallstätter Gletscher
von 78 cm (Helfricht, 2009). 2008/09 reduzierte sich die Eisdicke gemittelt über die
Gesamtfläche um 103 cm, also rund einen Meter. Im hydrologischen Jahr 2009/10
ergab die Berechnung des Massenhaushalts einen mittleren Verlust von 70 cm
Wasseräquivalent über die Gesamtfläche, was einem Gesamtverlust von rund 2
Millionen m3 Wasser entspricht. Das Jahr 2010/11 war mit −201 cm das negativste seit
Beginn der Messungen. Der mittlere Höhenverlust im Jahr 2011/12 betrug 123 cm was
einem Gesamtverlust von ca. 3,7 Millionen m3 Wasser entspricht. Das Haushaltsjahr
2012/13 war mit einem Höhenverlust von 35 cm Wasseräquivalent das Jahr mit den bis
dato geringsten Verlusten seit Messbeginn, wobei die ergiebigen Schneefälle im Mai
und Juni für die Bilanz ausschlaggebend waren. In der Saison 2013/14 waren die
Verluste mit 27 cm Wasseräquivalent nochmals geringer als im Vorjahr.
LR Anschober: „Das heurige Haushaltjahr droht die enormen Verluste von 2011 noch
einmal zu übertreffen – solche Verluste können auch durch Niederschlagphasen nicht
mehr wettgemacht werden. So ein dramatischer Rückgang – von prognostizierten bis
zu 3 Metern, nach dem bisherigen traurigen Rekord von 2m im Jahr 2011 – ist der
beste Indikator dafür, dass endlich global verbindlich gehandelt werden muss. Aus
diesem Grund werde ich mich auch bei der Weltklimakonferenz in Paris, die eine
entscheidende Weichenstellung darstellt, mit befreundeten Regionen beteiligen und
Mag.a Tina Schmoranz (+43 732) 7720-12083 oder (+43 0)664 60072 12083
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zeigen, dass viele Regionen die notwendigen Schritte für die Energiewende und für
den Klimaschutz bereits umsetzen. Dies muss jetzt von den Nationalstaaten
übernommen werden und in ein globales Vertragswerk zur Sicherung unserer Zukunft
festgeschrieben werden. Es gibt hierzu bereits erste positive Zeichen, dass dies
gelingen wird – etwa durch die Bekanntgabe von Emissionszielen durch die
Volksrepublik China. Die Energiewende bietet nicht nur eine große wirtschaftliche
Chance, sie ist nun auch eine alternativlose Notwendigkeit, dem Klimawandel Einhalt
zu gebieten und die Lebensgrundlage für kommende Generationen zu erhalten.“
Mag.a Tina Schmoranz (+43 732) 7720-12083 oder (+43 0)664 60072 12083
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