Malzfabrik Bessemerstrasse 2-14 D-12103 Berlin / Deutschland Tel.: 0049 30 755 12 48 00 Kult Zürich Ausser Sihl – ein Schmelztiegel Schwiiztag Lesungen Dieter Bachmann Silvio R. Baviera André Grab Martin Hamburger Hannes Lindenmeyer Michael Herzig Walter Pfaff Felix Pfeifer Dieter Meier (Stefan Sadkowsky) Emilio Moden a Peter Konrad Wehrli (Paul Wehrli) Konzert Vernissage: Sonntag, 31. Juli 2011 16 Uhr 31. Juli 2011 - 8. September 2011 Mi, Do, Fr, Sa, So 14.00 - 20.00 Unkosten-Beitrag 5 Euro Grundkonzept Das Quartier Aussersihl einmal von einer anderen Seite zu zeigen, liegt auf Grund seines impulsiven Spannungsfeldes in der Luft. Das historische und kreative Potential scheint schier unermesslich zu sein. Das verdeutlichen die Recherchen. Der Schmelztiegel Kreis 4 integriert ohne Assi mi la tions zwang. Eine glückliche Mischung zwischen Eigenem und Fremdem ohne Taktstock. Die Magnete Moral und Freiheit kennen sich. Sie grüssen sich, ohne die Kon flik te zu verdrängen. Das Buch er- und bearbeitet einen we sentlichen Beitrag zur Entwicklung der Stadt Zürich. Die Fakten sprechen für sich. Der Verein “Kult Zürich Ausser Sihl” figuriert als Herausgeber des gleichnamigen Buches. Drei Hauptstränge mit den Themen Geschichte, Krea ti vi tät und Sonstiges binden es an. Es listet Personen auf, die entweder im Quartier geboren oder aufgewachsen sind, gewohnt oder gearbeitet oder es mit einem wesentlichen Beitrag gestreift haben. Die Würde des Kreises exis tiert jenseits der Grenze aus Herablassung. Dynamisch und immer wie der basisorientiert. Investiert wird mit neuen Einfällen, ohne nur die schwan kenden Gefälle der Preise zu nutzen. Die Verlierer bleiben deswegen nicht mit stumpfer Stirn in der Kälte stecken. Es wird Ihnen auffallen, dass “das Scherbenviertel” nicht explizit eine sich verschlaufende Rotlichtmeile – das Strandgut oder den Hinterhalt der Ent täusch un gen – zu bieten hat. Auch in dieser Beziehung dominiert fast spezifisch kein Durchschnitt. Eher wird es charakterisiert durch eine für schwei zerische Ver hält nisse einmalige menschliche Vielfalt auf beachtlichem Niveau, die über die Langstrasse hinausweht. Die Sprach ver ar bei tung mag sich etwas ruppiger ausgestalten, doch möglicherweise artikuliert sich ihre Direktheit redlicher. Ihre Verbindlichkeiten gebärden sich krisenresistenter. Zürich, den 25. Juli 2009 Silvio R. Baviera Kult Aussersihl In Zürich hiess der Stadtkreis 4, ausserhalb des Flüssleins Sihl und hinter der Kaserne lange „Kreis Cheib“. Das ist Zürcher Dialekt und meint ein Per sonal zwischen Nichtsnutzen und Frechdachsen. Also Zuhälter, Dro gen händler, Mafia. Lange galt er gar als gefährlich, doch ist dies mehr Le gen de als Geschichte. Nach der Ausdehnung der Stadt über ihre Mauern war er vor allem der Stadtkreis der italienischen und jüdischen Emi gran ten, eine Art gemütliches Ghetto. Bis sich die Arbeiterbewegung formierte und nach einem Generalstreik 1918 unrühmlich niedergeschlagen wurde. Doch das war die Geburtsstunde einer ganz besonderen Identität und be zeich net den zeitlichen Beginn unseres Unternehmens, der speziellen Kul tur dieses für die Schweiz einzigartigen Biotops auf die Spur zu kommen. So viele Künstler auf so wenigen Hektaren Stadtlandschaft sind andernorts kaum gewachsen, allein über 150 Maler, Bildhauer und Zeichner, und zudem von den Originellsten, Eigenständigsten, Unverwüstlichsten des Landes. Wahre Fabulierer, echte Widerständler, Grossmäuler und Me lan cho liker. Keine Langweiler. Dieser „Melting Pot“, der sich heute aus 150 Na tionalitäten zusammensetzt, die in friedlichster Koexistenz zusammenleben und ein kreatives Potential bilden, das durchaus modellhaften Cha rak ter beanspruchen darf, ist der farbige Kontrapunkt zu einer Stadt der Banken, der Luxusmoden, der Sauberkeit und Sicherheit, einer allumfassenden Sterilität und vorweggenommenen Grabesruhe. Lifestyle für Ab ge ho bene. Der Kreis 4 brodelt. Es wimmelt von kleinen Initiativen, Überlebensstrategien, von innovativen Werkstätten, wir zählen eben so viele 150 Betriebe, die sich dem Design, der Mode, dem Marketing, der Stadtplanung verschrieben haben. Sie teilen sich Büros und Aufträge. Jeder kennt jede, und alle lassen einander nebeneinander leben, die Filmer, die Musiker, die Ar chitekten, die Schriftsteller, die Säufer, die Yogaturner, die schwarzafrikanischen Coiffeure, die Sprachschulen, die unzähligen Barbetreiber, die vielen Fresslokale, die Buschauffeure, die Taxihalter, die Clubbesitzer, die Pöstler und die Zeitungs verträger. Es ist eine Stadt in der Stadt, die Span nung hoch, die Toleranzschwelle nieder, der Spekulationsdruck steigend. Hier sind Künstler geboren wie die drei Gebrüder Gubler, die sich dem Ex pres sionismus verschrieben hatten und dann Lehrer wurden an der be rühm ten Zürcher Kunstgewerbeschule unweit vom Kreis 4, ennet den Bahn geleisen. Dort, wo eine ganze Heerschar von Fotografen und Grafi kern in die Welt starteten, von René Burri bis Gottfried Honegger. Wo am Stauffacher im „Zetthaus“ das deutsche und italienische Exil überwinterte, Ignazio Silone oder Clément Moreau, und Richard Paul Lohse predigte. James Joyce und Robert Walser spazierten. Wo vor dem Volkshaus am Hel vetiaplatz, beim Arbeiterdenkmal von Karl Geiser eine Demonstration der nächsten folgte, bis 1968 und 1980, als die Zürcher Jugend per Nacktdemonstration durch die Langstrasse zog. „Long Street“ – das Mek ka sozusagen der Alternativszene, die Hauptschlagader mit den Neben zwei gen, wo ausgerechnet an der Zwinglistrasse sich das Hauptquartier des Silvio Riccardo Baviera hält, italienisch-jüdischer Stützpunkt des internationalen Hedonismus. Wo auch immer unser Zirkus halt macht, ist Leben in der Bude. Auch Leben ist eine Kunst. Guido Magnaguagno Architektur, Plastik, Grafik, Original, Fotografie, Video Yuri A, Hans Aeschbacher, Domenico Angelica, Ian Anüll, Luigi Archetti, Nadja Athanasiou, Bruno Augsburger, Charlotte Bachmann / Elizabeth Frey / Milena Wayllany, Michael Baviera, Peter Baviera, Silvio R. Baviera, Vincenzo Baviera, Simon Beer, Hannes R. Bossert, Bettina Browar, René Burri, Hannes Brunner, Sandra Capaul, Françoise Caraco, Daniel Casparis / Niccolò Castelli, Flavia Caviezel, Teresa Chen, Kristina Comiotto, Hans Danuser, Trudi Demut, Maurice Ducret, Max Dudler, Verena Eggmann, Heinrich Eichmann, Nik Emch, Peter Emch, Lisa Enderli, Esther Eppstein / Serge Pinkus, Marc-Antoine Fehr, Elisa Frauenfelder, Urs Frei, Katrin Freisager, Evita Galanou / Thomas Wollenberger, Thomas Galler, Pier Geering, Karl Geiser, Monica Germann / Daniel Lorenzi, Marcus Gossolt / Johannes M. Hedinger (COM&COM), Gabrielle Grässle, Rahel Grunder, Co Gründler, Eduard Gubler, Ernst Gubler, Max Gubler, Alis Guggenheim, Karl Guldenschuh, Michael Günzburger, Thomas Haemmerli, Marianne Halter, Nicole Henning, Andreas Hofer, Susanne Hofer, Gottfried Honegger, Huber & Huber, Felix Stephan Huber, Berndt Gerhad Höppner, Theo Hotz, Christiane Hummel, Christoph Hüppi, Schang Hutter, Roland Iselin, Nicola Jaeggli, Kurt Kleinert, Denise Kobler, A. C. Kupper, Gottlieb Kurfiss, Micha Lewinsky, Carl Leyel, Beatrice Liaskowski, James Licini, Dominique Lieb, Richard Paul Lohse, Peter Lüem, Valentin Lustig, Urs Lüthi, Georgette Maag, Nina Mann, Manon, Andreas Marti, Zeljka Marusic, Carlos Matter, Enrico Mattioli, Silvio Mattioli, Dieter Meier, Daniel Meili / Bruno Lötscher, Regula Michell, R. Mond, Clement Moreau (Carl Meffert), Andrea Muheim, Victorine Müller, Fredi M. Murer, Cat Tuong Nguyen, Heinz Niederer, Thomas Ott, Katja Peter, Judith Peters, Livio Piatti, Walter Ramseier, Giuseppe Reichmuth, Paul Riniker, Pipilotti Rist, Ursula Rodel, Ursina Gabriela Roesch, Chantal Romani, Franz Romero / Markus Schaefle, Ugo Rondinone, Corina Rüegg, Eliane Rutishauser, Judith Rutishauser, Elena Rutmann, Alex Sadkowsky, Stefan Sadkowsky, Samir, Yvonne Scarabello, Ursula Schertenleib, Anka Schmid, Peter Schweri, Margareth Schwyter, Kerim Seiler, Susanne Seiler, Martin Senn, Paul Sieber, Sebastian Sieber, Willy Spiller, Peter Spillmann, Hans Staub, Walter Arnold Steffen, Peter Stiefel, Marion Strunk, Klaus Tinkel, Nicola van Zijl, Varlin (Willy Guggenheim), Costa Vece, Peter Volkart, Maja Vonmoos, Susann Walder, Eva Wandeler, Meret Wandeler, Walter Wäschle, Margot Zanni, ZanRé, Christa Ziegler, Daniel Zimmermann, Andreas Züst Galerie Museum Baviera Zwinglistrasse 10 CH-8004 Zürich / Schweiz Tel.: 0041 44 241 29 96 [email protected]