Nanotoxikologie & NeoSino Testung Medizinische Universität Graz Zentrum für Medizinische Grundlagenforschung (ZMF) Prof. Dr. Eleonore Fröhlich Allgemeines Nanopartikel: Gebilde von <100 nm in einer Dimension Nanotoxikologie beschreibt, dass sich die (schädlichen) Eigenschaften im NanoGrößenbereich von denen der entsprechenden Rohmaterialien unterscheiden 29.05.2010 Workshop NeoSino 2 Nanopartikel - Applikationen Kopierer/Drucker Beschichtungen/Klebstoffe/Lacke Autoreifen Kosmetik Sonnenschutz Nahrungsmittelzusätze Medizinprodukte (z.B. Medikamente, Kontrastmittel, regenerative Medizin) 29.05.2010 Workshop NeoSino 3 Verbraucherprodukte Kosmetik, Sonnenschutz – TiO2, ZnO, CeO2 Nahrungsmittelzusätze – SiO2 (Ketchup) Brillen – anorganisch/organische Hybridpolymere Gewebe – organische Polymere Katalysatoren – Metalle und Metallhybride 29.05.2010 Workshop NeoSino 4 Medizinische Produkte Applikation Produkt Appetitzügler Zytostatika Megace ® ES AbraxaneTM, Doxil ®, Emend ® Cholesterinsenkung Hormonersatz Immunsuppressiva TriCor ® EstrasorbTM Rapamune ® 29.05.2010 Workshop NeoSino 5 Eigenschaften Vorteile Nachteile NP können Substanzen an Wirkungsorte bringen NP schützen pharmakologische Wirkstoffe vor Abbau NP können Zellbarrieren überwinden Sie haben eine große Oberfläche und sind daher besonders reaktiv NP verstärken die Wirkung Nanopartikel aggregieren von Therapien gerne 29.05.2010 Workshop NeoSino 6 Feinstaub 29.05.2010 Workshop NeoSino 7 Feinstaub Inhalation > 10µg/m3 PM10 Mortalität Insgesamt: + 300% Kardiovaskuläre Todesfälle: + 120% Hospitalisierungen: COPD: + 250% Pneumonien: + 150% Asthma: + 170% Kardiovaskuläre Probleme: + 80% Zusammenfassung aus >100 verschiedenen Studien 29.05.2010 Workshop NeoSino 8 Eintrittspforten Hornhaut des Auges (Arbeitsplatz, Umwelt) Lunge (Arbeitsplatz, Umwelt) Verdauungstrakt (Nahrungsmittel, Medikamente, Zahnpasta) Haut (Arbeitsplatz, Kosmetika) 29.05.2010 Workshop NeoSino 9 Eintrittspforten Die Lunge besitzt die dünnste Barriere des Körpers 29.05.2010 Workshop NeoSino 10 Effekte der Nanopartikel Zellschädigung: Mechanische Schädigung der Zellmembran Induktion des programmierten Zelltodes (Apoptose) Beeinflussung des Immunsystems: Bindung von Proteinen → Immunantwort Aktivierung von Makrophagen → Entzündung 29.05.2010 Workshop NeoSino 11 Untersuchungen Gewebezellen Vitalität, Zellfunktionen Organellenschädigung Chronische Effekte Blut Erythrozytenintegrität Gerinnung Funktion der Immunzellen 29.05.2010 Workshop NeoSino 12 Neosino Testung Toxikologische Parameter Effekte auf Zellteilung Zellschädigung Erythrozytenschädigung Unspezifische Aktivierung des Immunsystems Testung ‚ŋeosino SMC tonicum Mineralkomplex Trinkampullen’ Nanopartikel suspendiert in Wasser Testbereich: empf. Maximaldosis wird zu 100% aufgenommen und im Plasma verteilt 29.05.2010 Workshop NeoSino 13 Zelluläre Schädigung - Testprinzip Zellen besitzen bestimmte Enzyme Die Aktivität dieser Enzyme wird quantifiziert Ein Abfall der Gesamtaktivität lässt auf eine Beeinträchtigung der Zellen schließen 29.05.2010 Workshop NeoSino 14 Zelluläre Schädigung Anzüchten der Zellen Behandlung mit Testsubstanz 4h und 24h Mikroskopische Beurteilung der Zellen Bestimmung der Zellzahl (oder Zellleistung) 29.05.2010 Workshop NeoSino 15 Zelluläre Schädigung Eahy926 treated for 24 h with Neosino 140 120 100 80 60 40 20 0 % of control % of control EAhy926 mit 20 nm Carboxyl Polystyrolpartikeln 0 25 50 140 120 100 80 60 40 20 0 75 100 125 150 175 200 225 µg/ml 29.05.2010 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 µl/ml Workshop NeoSino 16 4,5 Membranschaden- Testprinzip Zellen besitzen in ihrem Zellinneren Enzyme Durch Schädigung der Zellmembran können sie aus der Zelle heraus in den Überstand gelangen Die Aktivität dieser Enzyme im Überstand wird quantifiziert Ein Anstieg der Gesamtaktivität lässt auf eine Schädigung schließen 29.05.2010 Workshop NeoSino 17 Membranschaden EAhy 926 treated for 24h with Neosino 50 50 40 40 % of control % of control EAhy926 treated with Carboxyl polysytene particles 30 20 10 0 30 20 10 0 0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 0 µg/ml 29.05.2010 Workshop NeoSino 0,5 1 1,5 2 2,5 ml/ml 3 3,5 4 4,5 18 Hemolyse - Testprinzip Erythrozyten enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin Durch Schädigung der Membranen tritt Hämoglobin aus Ein Anstieg der Färbung im Überstand lässt auf eine Schädigung schließen 29.05.2010 Workshop NeoSino 19 Hemolyse Isolieren der Erythrozyten (Blutbank) Behandlung mit Testsubstanz Bestimmung der Hämoglobinkonzentration im Überstand 29.05.2010 Workshop NeoSino 20 Hemolyse Hämolyse mit NeoSino 120 Hemolyse (%) 100 80 60 40 20 0 Triton X (1%) 29.05.2010 Neosino (4µl/ml) Neosino (2µl/ml) Neosino (1µl/ml) Workshop NeoSino Neosino (0,5µl/ml) Neosino (0,25µl/ml) Wasser (4µl/ml) 21 Lymphozytenaktivierung - Testprinzip T-Lymphozyten gehören zur zellulären Abwehr des erlernten Immunsystem Sie vermehren sich, wenn sie mit einem als ‚fremd‘ erkannten Signal in Kontakt kommen, um dieses besser bekämpfen zu können Eine erhöhte Zellzahl weist auf eine Stimulation der zellulären Abwehr hin 29.05.2010 Workshop NeoSino 22 Lymphozytenaktivierung Isolieren der Leukozyten (Blutbank) Anreicherung der Lymphozyten Kultivierung mit der Testsubstanz Bestimmung der Zellzahl (oder Zellleistung) Blut Plasma + Plättchen Lymphozyten Ficoll 29.05.2010 Granulozyten + Erythrozyten Workshop NeoSino 23 Lymphozytenaktivierung Lymphozytenstimulation mit NeoSino Relative Lumineszence Units 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 unstimuliert CD3/ 28 stim. 29.05.2010 CP 26nm NeoSino 2µl NeoSino 1,5µl NeoSino 1µl Workshop NeoSino 24 Makrophagenaktivierung- Testprinzip Makrophagen gehören zum angeborenen Immunsystem Sie wandern auf einen Reiz hin und locken dann andere Immunzellen an, um eine Entzündungsreaktion einzuleiten Eine vermehrte Wanderung auf die Testsubstanz weist auf eine Stimulation der unspezifischen Immunabwehr hin 29.05.2010 Workshop NeoSino 25 Makrophagenaktivierung Zugabe der Zellen im oberen Teil des durch einen Filter getrennten Kulturgefäßes Zugabe der Testsubstanz in den unteren Teil Inkubation - Zellen wandern Bestimmung der Zellzahl (oder Zellleistung) in der unteren Kammer 29.05.2010 Workshop NeoSino 26 Makrophagenaktivierung Chemotaxis NeoSino 90000 Relative Luminescence Units 80000 70000 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 N 29.05.2010 P 50ng/ml NeoSino 2µl Workshop NeoSino NeoSino 1,5µl NeoSino 1µl 27 Ox. Stress Schutz - Testprinzip Zellen werden angezüchtet und mit Wasserstoffperoxid geschädigt Bestimmung der Zellzahl (oder Zellleistung) in An- und Abwesenheit der Testsubstanz Anstieg der Zellzahl weist auf schützende Wirkung der Testsubstanz hin 29.05.2010 Workshop NeoSino 28 NeoSino bei Zellschädigung EAhy926 treated for 24 h with 100 µM H2O2 and Neosino 20 % of control 15 10 5 0 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 µl/ml 29.05.2010 Workshop NeoSino 29 Bessere Zellfunktion - Testprinzip Zellen werden für 5 Tage in Mangelmedium (2% statt 10% fötales Rinderserum) kultiviert Bestimmung der Zellzahl (oder Zellleistung) in An- und Abwesenheit der Testsubstanz Anstieg der Zellzahl weist auf schützende Wirkung hin 29.05.2010 Workshop NeoSino 30 NeoSino in Mangelmedium EAhy (2% FBS, Neosino for 5 days) 200 180 % of control 160 140 120 31.03.2010 100 11.05.2010 80 60 40 20 0 untreated 29.05.2010 Mitodamage 0,5µl/ml 1µl/ml Workshop NeoSino 2µl/ml 31 Zusammenfassung Neosino zeigt in den etablierten Testverfahren keinen toxischen Effekt Bei nicht optimalen Wachstumsbedingungen zeigt Neosino einen geringen, aber nachweisbaren, schützenden Effekt 29.05.2010 Workshop NeoSino 32 29.05.2010 Workshop NeoSino 33