Arbeitsblatt zum Text: Grundsätze der Rechtsprechung Deuten Sie die wichtigsten Grundsätze der Rechtsprechung. Was bedeuten diese Grundsätze und wie wirken sie. Machen Sie Notizen und sprechen Sie mündlich: Richterliche Unabhängigkeit Recht auf den gesetzlichen Richter Anspruch auf rechtliches Gehör Garantien für das Strafverfahren Rechtsgarantien bei Freiheitsentziehung 1. Übersetzen Sie die folgenden Redewendungen ins Russische a) dem Gesetz unterworfen sein, die Amtsgeschäfte ordnungsgemäß erledigen, einen Fall dem zuständigen Richter zu entziehen, die Sittlichkeitsdelikte aburteilen, die Tatsachen berücksichtigen, den Weisungen unterliegen, eine Entscheidung des zuständigen Verfassungsgerichts einholen, zur Rechenschaft ziehen. b) Unterschlagung von Beweismaterial, das Verbot der Rückwirkung, das Verbot der Doppelbestrafung, die Ahndung von Verbrechen, die Wiederaufnahme des Verfahrens, die Verhaftung eines Verdächtigen 2. Erklären Sie auf Deutsch die Bedeutung von folgenden Komposita: Die Rechtsauffassung, die Dienstaufsicht, die Dienstpflichtverletzungen, der Geschäftsverteilungsplan 3. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Übersetzen Sie die folgenden Sätze ins Russische Ein Richter muss auch dann nach dem Gesetz entscheiden, wenn es seiner Rechtsauffassung widerspricht. Nur bei schweren Dienstpflichtverletzungen, etwa Unterschlagung von Beweismaterial, kann ein Richter entlassen werden. Durch Gesetz ist geregelt, welches Gericht für eine Sache zuständig ist, zum Beispiel das Amtsgericht, das Verwaltungsgericht, das Arbeitsgericht. Es wäre unzulässig, einen Fall dem nach dem Geschäftsverteilungsplan zuständigen Richter zu entziehen und einem anderen zu übertragen, weil dieser als besonders streng oder milde gilt. Es kommt nicht darauf an, ob der Richter wirklich befangen ist, schon die begründete Vermutung, er könne nicht objektiv entscheiden, genügt zur Antragstellung. Das Gericht darf nur solche Tatsachen berücksichtigen, zu denen alle Beteiligten Stellung nehmen konnten. Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde. 8. 9. 10. Ein Wiederaufnahmeverfahren kann zu einer schwereren Bestrafung oder auch zu einer milderen Strafe bzw. zu einem Freispruch des Verurteilten führen. Die Polizei darf aus eigener Machtvollkommenheit niemanden länger als bis zum Ende des Tages nach dem Ergreifen in eigenem Gewahrsam halten. Jeder wegen des Verdachtes einer strafbaren Handlung vorläufig Festgenommene ist spätestens am Tage nach der Festnahme dem Richter vorzuführen, der ihm die Gründe der Festnahme mitzuteilen, ihn zu vernehmen und ihm Gelegenheit zu Einwendungen zu geben hat. 4. Setzen Sie die folgenden Substantive in die Lücken im Text: Amtsgeschäfte Durchsetzung Einzelfall Entscheidung Rechtsauffassung Rechtsspruch Regeln Unabhängigkeit Unterschlagung Wahrnehmung Aufgabe der Rechtsprechung ist die Wahrung und (1) ______________________ des Rechts. Dafür hat der Staat Gerichte eingerichtet. Sie entscheiden bei Rechtskonflikten zwischen Staat und Bürger und zwischen einzelnen Bürgern in einem Verfahren nach festgelegten (2) ____________________, was rechtens ist. Ihre Entscheidung, der (3) _____________________, ist unanfechtbar und für alle Beteiligten bindend, sobald sie rechtskräftig ist. Richter unterliegen bei der (4) ____________________ihrer Aufgaben keinerlei Weisungen. Ein Richter muss auch dann nach dem Gesetz entscheiden, wenn es seiner (5) _____________________ widerspricht. Hält ein Richter in einem konkreten (6) ____________________ das anzuwendende Gesetz für nicht vereinbar mit dem Grundgesetz, muss er eine (7) _____________________ des zuständigen Verfassungsgerichts einholen. Das ist bei Landesgesetzen das Landesverfassungsgericht, bei Bundesgesetzen das Bundesverfassungsgericht. Eine Dienstaufsicht sorgt lediglich dafür, dass Richter ihre (8) _____________________ ordnungsgemäß erledigen. Nur bei schweren Dienstpflichtverletzungen, etwa (9) _____________________ von Beweismaterial, kann ein Richter entlassen werden. Die richterliche (10) ______________________ soll eine unparteiische Rechtsprechung sichern. 5. Setzen Sie die folgenden Verben in die Lücken im Text: aburteilen ablehnen berücksichtigen entziehen errichten kommen verbieten äußern übernehmen übertragen Ausnahmegerichte sind unzulässig. Niemand darf seinem gesetzlichen Richter (1) ________________ werden. Gerichte für besondere Sachgebiete können nur durch Gesetz (2) __________________ werden. Das Grundgesetz (3) __________________ Ausnahmegerichte. Es darf beispielsweise keine Sondergerichte geben, die nur politische Straftaten oder nur Sittlichkeitsdelikte (4) ___________________. Auch innerhalb der Gerichte legt ein Geschäftsverteilungsplan fest, welcher Richter einen Fall zu (5) ___________________ hat. Es wäre unzulässig, einen Fall dem nach dem Geschäftsverteilungsplan zuständigen Richter zu entziehen und einem anderen zu (6) _____________________, weil dieser als besonders streng oder milde gilt. Hierzu gehört auch das Recht, einen Richter wegen Befangenheit (7) ___________________. Es (8) ___________________ nicht darauf an, ob der Richter wirklich befangen ist, schon die begründete Vermutung, er könne nicht objektiv entscheiden, genügt zur Antragstellung. Wer vor Gericht steht, als Partei in einem Zivilprozess oder als Angeklagter in einem Strafverfahren, muss Gelegenheit haben, sich zu dem Sachverhalt zu (9) ___________________. Das Gericht darf nur solche Tatsachen (10) _____________________ , zu denen alle Beteiligten Stellung nehmen konnten. 6. Setzen Sie die folgenden Präpositionen in die Lücken im Text: auf auf aus bei bei bis für unter wegen über Der Grundsatz des rechtlichen Gehörs geht (1) ______ sehr alte Rechtstraditionen zurück und findet einen prägnanten Ausdruck in der römischen Formel "Audiatur et altera pars". Zu den elementaren Grundsätzen eines Rechtsstaates gehören zwei Garantien, die (2) ________ das Strafverfahren gelten: das Verbot der Rückwirkung und das Verbot der Doppelbestrafung. Das Rückwirkungsverbot hatte und hat eine zentrale Bedeutung (3) ______ der Ahndung von Verbrechen des nationalsozialistischen Herrschaftssystems und des SED-Staates. Täter können nur (4) _______ solcher Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden, die auch damals schon strafbar waren. Niemand darf wegen derselben Tat (5) ______ Grund der allgemeinen Strafgesetze mehrmals bestraft werden. Art. 104 GG legt im Einzelnen fest, (6) _______ welchen Voraussetzungen die Freiheit einer Person eingeschränkt oder entzogen werden kann. Die historischen Wurzeln dieser Rechte reichen (7) ______ zu der englischen Habeas-Corpus-Akte aus dem Jahr 1679 zurück. (8) _______ die Zulässigkeit und Fortdauer einer Freiheitsentziehung hat nur der Richter zu entscheiden. (9) ______ jeder nicht auf richterlicher Anordnung beruhenden Freiheitsentziehung ist unverzüglich eine richterliche Entscheidung herbeizuführen. Die Polizei darf (10) ______ eigener Machtvollkommenheit niemanden länger als bis zum Ende des Tages nach dem Ergreifen in eigenem Gewahrsam halten. 7. Setzen Sie die folgenden Konjunktionen in die Lücken im Text: bevor dass der die ob sobald weil wenn wenn wenn Richterliche Entscheidung, der Rechtsspruch, ist unanfechtbar und für alle Beteiligten bindend, (1) ________ sie rechtskräftig ist. Ein Richter muss auch dann nach dem Gesetz entscheiden, (2) ________ es seiner Rechtsauffassung widerspricht. Eine Dienstaufsicht sorgt lediglich dafür, (3) ________ sie ihre Amtsgeschäfte ordnungsgemäß erledigen. Es wäre unzulässig, einen Fall dem nach dem Geschäftsverteilungsplan zuständigen Richter zu entziehen und einem anderen zu übertragen, (4) ________ dieser als besonders streng oder milde gilt. Hierzu gehört auch das Recht, einen Richter wegen Befangenheit abzulehnen. Es kommt nicht darauf an, (5) ____ der Richter wirklich befangen ist, schon die begründete Vermutung, er könne nicht objektiv entscheiden, genügt zur Antragstellung. Eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, (6) ________ die Tat begangen wurde. Täter können nur wegen solcher Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden, (7) ______ auch damals schon strafbar waren, das gilt zum Beispiel für Mord. Nur bei besonders schwerwiegenden Gründen, etwa (8) ________ entscheidende neue Beweise vorliegen, ist eine Wiederaufnahme des Verfahrens zulässig. Die Polizei benötigt zur Verhaftung eines Verdächtigen einen richterlichen Haftbefehl. Sie kann ihn vorläufig festnehmen, (9) ________ er auf frischer Tat ertappt wurde oder Fluchtgefahr besteht. Spätestens am folgenden Tage muss der Festgenommene einem Richter vorgeführt werden, (10) ______ über Freilassung oder Fortdauer der Haft entscheidet.