Umbaulösungen für Mastställe mit Vollspaltenböden Strickhof Schweine-Tag vom 16.01.2015 Hans Liniger, Liniger Architektur, Hangweg 6, 3148 Lanzenhäusern Edi Peterhans, Symix GmbH, Dorfstrasse 10, 8556 Engwang Einleitung Am 1. September 2018 endet die Übergangsfrist für Schweineställe mit Vollrosten. Ab diesem Datum sind den Schweinen Buchten mit mindestens 2/3 Festbodenfläche und maximal 1/3 Rostfläche anzubieten. Zudem steigt der Flächenbedarf pro Schwein deutlich an. Flächenbedarf bisher Quelle: Technische Weisungen über den baulichen und qualitativen Tierschutz Schweine, 1.10.2014 Flächenbedarf ab 01.09.2018 Quelle: Technische Weisungen über den baulichen und qualitativen Tierschutz Schweine, 1.10.2014 Peterhans/Liniger Strickhof Schweine-Tag Gegenüber einem Neubau darf in einem Umbau eines «Vollroststalles» der Perforationsanteil in der Festbodenfläche 5 statt den üblichen 2% betragen. Quelle: Technische Weisungen über den baulichen und qualitativen Tierschutz Schweine, 1.10.2014 In den Technischen Weisungen über den baulichen und qualitativen Tierschutz für Schweine sind die Details für die Berechnung des Spaltenanteils und der Liegefläche beschrieben. Mit dieser vorgegebenen Situation, mit zu grosser Festfläche für Mastferkel am Anfang sowie am Ende der Mast wenn die ersten Schweine zur Schlachtung sind, braucht es neue Überlegungen der Stall- und Lüftungsplaner. Vor allem dann, wenn der Arbeitsaufwand im gleichen Rahmen bleiben soll wie bisher. Meine beruflichen Wurzeln habe ich in der «Lüftung». Ich plane meine Ställe daher immer um die Lüftung herum. Die nötigen Umbauten können somit auch eine Chance sein, die alten Ställe den heutigen LuftBedürfnissen der Schweine anzupassen. Die Schweine werden es mit Leistung, Gesundheit und Ordnung danken und der Mäster wird nicht mit täglichen Reinigungsarbeiten (Scheis…-Schieben) belastet sein. Verhalten sich die Schweine anders als geplant, ist etwas in die Hosen gegangen. Grundsätzliches Bei der Planung gelten für mich folgende Grundsätze: 1. Schweine sind gerne in hellen Ställen 2. Schweine liegen am liebsten um die Futterstelle 3. Schweine schlafen gerne an der hellsten Stelle in der Boxe 4. Schweine liegen in Gruppen immer da, wo es ihnen am wohlsten ist 5. Schweine halten Ruhflächen und Kotflächen auseinander 6. Schweine Schlafen nur unter Zwang im Dunkeln 7. Schweine suchen Luft und Abkühlung wenn sie vollgefressen sind 8. Schweine brauchen saubere Atemluft (Schadgase) 9. Schweine brauchen temperaturangepasste Luftzirkulation am Körper (Schwein kann nicht Schwitzen) 10. Schweine frisch eingestallt, brauchen zusätzlich Wärme 11. Schweine hätten gerne eine Boxe, wo sie die Zone kälter oder wärmer selber Auswählen könnten 12. Schweine halten Tröge und Tränken die an der richtigen Stelle platziert sind sauber 13: Beispiel Der Mensch nach einem üppigen Hochzeitsessen und um 16.00 Uhr noch ein gutes Dessert; gerne stehen die Gäste auf und gehen an die frische Luft. Merke: «Die Schweine haben alle Tage ein Hochzeitsessen» Peterhans/Liniger Strickhof Schweine-Tag Fazit Beim Umbau in eine langfristige Lösung immer auch die Lüftung mit Einbeziehen. Mit der richtigen Planung können im gleichen Stall 80 – 85% des bisherigen Tierbestandes bei gleichem Arbeitsaufwand gehalten werden. Die Umbaulösung für Vollrost-Ställe gibt es nicht, es sind zu viele Details zu berücksichtigen. Kosten von 200 - >1000.- je nach Umfang, (ein paar Spalten wechseln und Spaltenklicks oder Aushöhlen und neu Aufbauen) Feste Liegefläche ist vorzuziehen, den Kotkanalabdeckungen mit 2% Schlitzfläche sind nur für die Fliegenzucht unter den 2% Roste günstig. Liegeflächen mit Perforationsanteil (2 oder 5%) bekommen keine staatlichen Fördergelder, deshalb von Anfang an isolierten Festboden mit Bodenheizung einbauen Peterhans/Liniger Strickhof Schweine-Tag