Integrative Unternehmensethik I

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Integrative Unternehmensethik I
Jutta Kleinhans
Maike Löhrl
Sonja Prignitz
Agenda
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Leitgedanke: „The business of business is business“
Gewinnprinzip und Legitimität unternehmerischen
Handelns
Normativ konstituiertes Gewinnprinzip
Instrumentalistische Unternehmensethik
Karitative Unternehmensethik
Korrektive Unternehmensethik
„The business of business is
business“
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
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„The business of business is business“
gewinnbringende Vermarktung von Gütern und
Dienstleistungen als Aufgabe der Unternehmen
Durch strikte Orientierung am Gewinnprinzip
dient die Privatwirtschaft der Gesellschaft am
Besten
„The business of business is
business“
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Die Formel vom ‚business of business’ soll
das privatwirtschaftliche Gewinnprinzip
normativ rechtfertigen
Integrative U-Ethik setzt bei der prinzipiellen
Kritik des Gewinnprinzips an
Das unternehmensethische Grundproblem:
Gewinnprinzip und Legitimität unternehmerischen
Handelns
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gewinnmaximale Prinzip erfährt letzte
Steigerung im erwerbswirtschaftlichen
Prinzip (E. Gutenberg)
Leiter eines autonomen Betriebs stellt an
seinen geschäftlichen Maßnahmen fest ob
diese richtig oder falsch gewesen sind
beste Versorgung mit Gütern/Diensten wird
erreicht wird, wenn die Unternehmen
gewinnmax. wirtschaften
Das unternehmensethische Grundproblem:
Gewinnprinzip und Legitimität unternehmerischen
Handelns
4 Deutungsmöglichkeiten unternehmerischer
Gewinnorientierung:
1. Gewinnorientierung als Handlungsmotiv von
Unternehmen: Subjektives Gewinnstreben
(empirisch)
2. Gewinnorientierung als sittliche Pflicht des
Unternehmers: Kapitalistisches
Unternehmensethos (normativ)
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Das unternehmensethische Grundproblem:
Gewinnprinzip und Legitimität unternehmerischen
Handelns
3. Gewinnorientierung als systembedingter
Sachzwang: nicht zur Disposition stehendes
(objektive) Gewinnerfordernis (empirisch)
4. Gewinnorientierung als ordnungspolitische
Spielregel - Gewinnprinzip (normativ)
Das unternehmensethische Grundproblem:
Gewinnprinzip und Legitimität unternehmerischen
Handelns
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Infragestellung des Gewinnprinzips auf
Unternehmensebene unmöglich
These: ethische Vorzüglichkeit der
Gewinnsteuerung macht dies unnötig
Gewinnorientierung als ordnungspolitische Spielregel
Normativ konstituiertes Gewinnprinzip
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Systemimperative müssen als
Rahmenbedingungen gerechtfertigt sein
Utilitaristische Wohlfahrtstheorie ist als
ethische Rechtfertigung nicht tragfähig
Gewinnorientierung als ordnungspolitische Spielregel
Normativ konstituiertes Gewinnprinzip
3 Erscheinungsformen ordnungspolitischen
Ökonomismus:
(a) Ökonomischer Rahmendeterminismus:

Unternehmen wird moralisch
fremddiszipliniert

Homann: „Gewinnmaximierung steht unter
ethischer Richtigkeitsvermutung“
Gewinnorientierung als ordnungspolitische Spielregel
Normativ konstituiertes Gewinnprinzip
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Langfristige Gewinnmaximierung ist moralische
Pflicht, weil es dem Gemeinwohl dient
Allerdings: „modelltheoretische Annahme“
Vorraussetzung: durchgängig
unternehmensethische Reflexion + prinzipieller
Verzicht auf Gewinnmaximierung
Gewinnorientierung als ordnungspolitische Spielregel
Normativ konstituiertes Gewinnprinzip
(b) Betriebswirtschaftliche Perspektive des Formalziels
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Fokus: Gewinnmaximierung ist interessenneutrales
„Formalziel“
Kriterium „rationaler“ Unternehmensführung lässt in
ethischer Hinsicht alles offen
Steinmann und Löhr: Trennung der Frage „ob“ und
„wie“ Gewinnmaximierung passieren soll
Frage: „Mit welchen Mitteln?
„Ist das ethisch vertretbar?“
Gewinnorientierung als ordnungspolitische Spielregel
Normativ konstituiertes Gewinnprinzip
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Behauptung: solange Verwirklichung mit ethisch
vertretbaren Mitteln --> unproblematisch
Gemeinwohlfiktion
Quantität des erzielbaren Gewinns von Mittel und
Wegen zur Erreichung dieser nicht ablösbar
Auch: Selbstbegrenzung aus ethisch-moralischen
Gründen geht mit Gewinnbußen einher
Gewinnorientierung als ordnungspolitische Spielregel
Normativ konstituiertes Gewinnprinzip
(c) Shareholder-Value-Doktrin
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Erwartungen der Kapitalgeber als Messlatte
erfolgreicher Unternehmenstätigkeit
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Bekennt sich zu diesem unternehmerischen
Orientierungsgesichtspunkt
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Ideal einer kapitalistischen Lebensform
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Strikt privatistisches Modell der Unternehmung als
Kapitalverwertungsveranstaltung
Gewinnorientierung als ordnungspolitische Spielregel
Normativ konstituiertes Gewinnprinzip
(c) Shareholder-Value-Doktrin
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Bei börsennotierten Unternehmen ist Aktienwert
der Indikator
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Shareholder-Value als langfristiges Finanzziel
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Sollte in Harmonie mit Interessen der anderen
Stakeholder stehen
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Kein Eingehen auf Forderungen unproduktiver
Shareholder
 negativ fürs Unternehmen bei Konkurrenz
Instrumentalistische, karitative und
korrektive Unternehmensethik
3
Korrektive Unternehmensethik
situativer Gewinnverzicht (Geschäftsbegrenzung)
1
Instrumentalistische
Unternehmensethik
„ethische“
Gewinnerzielung
(Geschäftsstrategie)
„Gewinn
prinzip“
Ausser2
ökonomische
Karitative
GewinnUnternehmensverwendung
ethik
(jenseits
des Geschäfts)
(1) Instrumentalistische Unternehmensethik:
Ethik als unternehmerischer Erfolgsfaktor
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Ethik als „Rentabiltätsfaktor“ oder „kritischer
Erfolgsfaktor“
Investition in Ethik unter Inkaufnahme
gegenwärtiger Opportunitätskosten zur
Sicherung längerfristiger Gewinnpotentiale
Nicht Eigenwert moralischer Gesichtspunkte,
sondern Funktionalität ihrer Berücksichtigung
interessant
(1) Instrumentalistische Unternehmensethik:
Ethik als unternehmerischer Erfolgsfaktor
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„Sound ethics is good business in the long
run“
Keine ethische Maxime, sondern Motiv
strategischer Klugheit
„Soft strategies“ in Außenbeziehungen
„Soft strategies“ in Innenbeziehungen
(1) Instrumentalistische Unternehmensethik:
Ethik als unternehmerischer Erfolgsfaktor
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Unternehmensethik muss sich
betriebswirtschaftlich zumindest in the long
term rechnen
Konfliktsituation: Gefahr, dass Ethik sich
auch langfristig nicht rechnet
Instrumentalisten sehen kein Problem
„Unsichtbare Hand“
(2) Karitative Unternehmensethik:
Ethik „post festum“
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partielle Durchbrechung des Gewinnprinzips
Unternehmerisches Handeln orientiert sich strikt am
„Prinzip“ der Gewinnmaximierung
aus dem Gewinn können und sollen nachträglich
ausserökonomische Wertansprüche an das
Unternehmen bedient werden
Nicht strategische Nützlichkeit (z.B. Imagefördernde
Öffentlichkeitsarbeit) als Begründung
(2) Karitative Unternehmensethik:
Ethik „post festum“
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Unternehmensethik = Spendenethik bzw. karitative
(Almosen-)Ethik „post festum“
Große finanzielle Überschüsse sind die
Vorrausetzung, um „Gutes zu tun“
Die ethische Qualität der Geschäftsstrategien und
-methoden bleibt unbeachtet
„unsichtbare Hand“
Halbierung der unternehmensethischen Problematik
(2) Karitative Unternehmensethik:
Ethik „post festum“
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Motiv – strikte Gewinnmaximierung
ermöglicht Wohltätigkeit.
Prozess der Erfolgserzielung („profit
making“) = Prinzip der Gewinnmaximierung
Erfolgsverwendung („profit spending“) =
Berücksichtigung Ethischer Gesichtspunkte
1.Phase: Profit Making
2. Phase: Profit Spending
(3) Korrektive Unternehmensethik:
Ethik als situative Selbstbegrenzung des
unternehmerischen Gewinnstrebens
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Freiwillige Selbstbegrenzung des Gewinnstrebens
Ethik darf auch ohne den Charakter einer Investition
Kosten verursachen
Ethik-Kodex: Moralische Selbstbindung,Definition
moralischer Leitlinien und „Grenzwerte
Jegliches unternehmerische Erfolgs- und
Gewinnstreben der Legitimität und der
Verantwortbarkeit gegenüber allen potentiellen
Betroffenen unterstellt
(3) Korrektive Unternehmensethik:
Ethik als situative Selbstbegrenzung des
unternehmerischen Gewinnstrebens
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Durchgängige, vorbehaltlose, selbstkritische
Reflexion des unternehmerischen
„Sachziels“und des „Formalziels“
Business Ethics:
–
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–
Geschäftsmoral, Verhalten auf Märkten
„Im Allgemeinen“
„Einzel“- „Ausnahme“- oder „Konfliktfall“
Diskussion
„The business of business is business!“
Danke...
...für Eure Aufmerksamkeit!
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