lerhgang für up – biologie und umweltkunde - PH

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LERHGANG FÜR UP – BIOLOGIE UND
UMWELTKUNDE
VWA (Vorwissenschaftliche Arbeit)
Kompetenz & Co
Schularbeiten: rechtliche Grundlagen und Aufgabenerstellung
Neue Reifeprüfung: Klausuren und mündliche Prüfungen - Gestaltung
von Aufgabenstellungen und Klausurthemen
Dr. Manfred WIMMER
Hollabrunn
16. Februar 2016
Struktur
I. Neue Reifeprüfung – Allgemeines
II. VWA (Vorwissenschaftliche Arbeit): Rahmenbedingungen,
formale und inhaltliche Gesichtspunkte
III. Kompetenzmodell und Kritik: Struktur des Kompetenzmodells;
Bezug zur Erstellung von Aufgaben
IV: Schularbeiten: rechtliche Grundlagen und Aufgabenerstellung
V: Neue Reifeprüfung: Klausuren und mündliche Prüfungen Gestaltung von Themenbereichen und kompetenzorientierten Aufgabenstellungen
„Vorwissenschaftliche Arbeit“
• .) für alle verpflichtend
• .) Ziele:
Angemessene Themenstellung
Selbstständigkeit
Aufzeigen von Ursachen und Zusammenhängen
Arbeiten mit entsprechenden Quellen
Arbeiten mit (vor) wissenschaftlichen Methoden
Logisches und kritisches Denken
Klare Begriffsbildungen und Anwendungen
Sinnvolle Fragestellungen
Ausdrucks- und Diskursfähigkeit
Umfang
• Korridor von ca. 40.000 - 60.000 Zeichen
inkl. Leerzeichen und Abstract (1.000 bis 1.500
Zeichen)
exkl. Vorwort, Inhalts-, Literatur- , Abkürzungs- und
Bilderverzeichnis.
• In einem geringen Ausmaß kann eine Über- bzw.
Unterschreitung akzeptiert werden, wenn
Themenstellung vollständig, dem Inhalt und den
Methoden angemessen und in ihrer Argumentation
schlüssig behandelt wurden.
• Nicht-lineare Texte (z.B.: Grafiken, Statistiken,...)
sind entsprechend zu berücksichtigen.
Inhalte
Zuordnung zu einem Unterrichtsfach nicht erforderlich!
• Inhalte an Bildungszielen orientiert
• Bearbeitung des Themas soll umfassende Kompetenzen
unter Beweis stellen – kognitiv und methodisch
• Themenstellung dem Umfang angemessen
• Klar formulierte Forschungsfrage (n)
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Betreuung
• Das/die erste/n Betreuungsgespräch/e zwischen Lehrkraft
und Schüler im Rahmen der Themenfindung und der
Festlegung des Erwartungshorizontes
• Kontinuierliche Betreuung in der letzten Schulstufe
• Die kontinuierliche Betreuung endet mit einem
Betreuungsgespräch nach erfolgter „Beschreibung der
Arbeit“
• Begleitprotokoll verpflichtend
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• Betreuungsprotokoll der Lehrkraft ist dem
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Beurteilung
• Schriftliche Arbeit, Präsentation und Diskussion
sind ein Ganzes
• Beschreibung der Arbeit ohne diese zu benoten
• Die abschließende Besprechung nach dem Abgabetermin
hat bilanzierenden und prospektiven Charakter (in Hinblick
auf Präsentation und Diskussion)
• Gesamtbeurteilung nach der Präsentation und Diskussion
(maximal15 Minuten) durch die Kommission (Vorsitzender
ohne Stimmrecht, Schulleitung, Klassenvorstand, Prüfer)
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Beurteilung
für die Beurteilung relevante Kompetenzbereiche (§ 8 Abs. 1 RPVO):
8 Kompetenzbereiche
Schriftlich
e Arbeit
1.
2.
3.
4.
5.
Selbstkompetenz
Inhaltliche Kompetenz
Informationskompetenz
Sprachliche Kompetenz
Gestaltungskompetenz
(formale Kriterien)
Präsentati
on
1. Strukturelle & inhaltliche Kompetenz
2. Ausdruckfähigkeit und Medienkompetenz
Diskussion
1. Diskursfähigkeit
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Beurteilung
Grundlage: Leistungsbeurteilungsverordnung (§14 Abs. 2 bis 6)
.) Für eine insgesamt positive Beurteilung müssen alle
Kompetenzen (= „die wesentlichen Bereiche“) zumindest
„überwiegend erfüllt“ sein.
.) Das Prüfungsgebiet „Vorwissenschaftliche Arbeit“ ist mit
„Nicht genügend“ zu beurteilen, wenn auch nur eine der
angeführten Kompetenzen nicht „überwiegend“ erfüllt ist.
.) neue Themenstellung nach negativer Note
.) positive Gesamtbeurteilung bleibt bei negativen
Beurteilungen in den beiden anderen Säulen der
Reifeprüfung erhalten
Struktur
I. Neue Reifeprüfung – Allgemeines
II. VWA (Vorwissenschaftliche Arbeit): Rahmenbedingungen,
formale und inhaltliche Gesichtspunkte
III. Kompetenzmodell und Kritik: Struktur des Kompetenzmodells;
Bezug zur Erstellung von Aufgaben
IV: Schularbeiten: rechtliche Grundlagen und Aufgabenerstellung
V: Neue Reifeprüfung: Klausuren und mündliche Prüfungen Gestaltung von Themenbereichen und kompetenzorientierten Aufgabenstellungen
Definition KOMPETENZEN:
• „…… die bei Individuen verfügbaren oder
durch sie erlernbaren kognitiven
Fähigkeiten und Fertigkeiten, um
bestimmte Probleme zu lösen, sowie die
damit verbundenen motivationalen,
volitionalen und sozialen Bereitschaften
und Fähigkeiten, um Problemlösungen in
variablen Situationen erfolgreich und
verantwortungsvoll nutzen zu können.“
(Weinert 2003, S27f)
Kompetenzorientierte Fragestellungen müssen
folgende drei Anforderungsbereiche enthalten:
• Reproduktionsaspekt
• Transferaspekt
• Reflexionsaspekt
• Alle sollen im Rahmen spezifischer sog.
Operatoren verdeutlicht werden.
I. Reproduktionsaspekt
• Sachverhalte wiedergeben und darstellen
• Informationen aus gegebenem Material
entnehmen
• Fachtermini definieren und verwenden
• Bsp.: Benenne die Teile der vorliegenden Zelle
• Operatoren: nennen, aufzählen,
zusammenfassen, darstellen, definieren,
durchführen….
II. Transferaspekt
•
•
•
•
Zusammenhänge erklären
Sachverhalte verknüpfen
Material analysieren
Sach- und Werturteil unterscheiden
• Bsp.: Vergleiche Chemo- und Photosynthese
• Operatoren: vergleichen, einordnen, zuordnen,
analysieren, erklären, interpretieren
III. Reflexion und Problemlösen
•
•
•
•
Eigenes Urteil bilden und begründen
Hypothesen formulieren – Vermutungen aufstellen
Sachverhalte und Probleme eigenständig erörtern
Handlungsoptionen entwickeln
• Bsp.: Gentechnik – Segen oder Fluch?
• Operatoren: bewerten, begründen, beurteilen, erörtern,
kritisch Stellung nehmen, diskutieren
Operatoren
• Operatoren sind Handlungsaufforderungen
(in der Regel Verben) die Schülertätigkeiten
initiieren, lenken und strukturieren können.
Sie bestimmen die Mittel und Methoden die
ein Schüler wählt, um eine Aufgabenstellung
zu bearbeiten. Wie erfolgreich diese
bewältigt wird hängt maßgeblich davon ab
ob ein Schüler den Operator entschlüsseln
kann.
Kritik an Kompetenz & Co
• Hans Peter Klein: Das Abitur reicht nicht mehr. Der
Verlust der Studierfähigkeit als Folge der
Kompetenzorientierung. (unter: http://www.bildungwissen.eu) – Gesellschaft für Bildung und Wissen)
• Krautz Jochen: Ware Bildung. Schule und Universität
unter dem Diktat der Ökonomie. München 2011.
Diederichs
• Münch Richard: Globale Eliten, lokale Autoritäten.
Bildung und Wisenschaft unter dem Regime von PISA,
McKinsey&Co. Frankfurt/Main 2009. Edition Suhrkamp
Kritik am Kompetenzbegriff:
• .) Kompetenz ersetzt Bildung
• .) Traditionelle Konzeption von Bildung:
Selbstständigkeit; Verantwortlichkeit; Menschwerdung
des Menschen (Kant); sinnvolle Lebensgestaltung;
Autonomie des Subjekts; Mündigkeit
• .) K. als reine Funktionsfähigkeiten, die wert- und
weitgehend inhaltsunabhängig sind. (z.B.
Lesekompetenz hängt nicht am Inhalt (Faust oder
Betriebsanleitung für Handy)
• .) K. sind flexibel und für jeden Zweck einsetzbar
• .) Bildung bzw. Kompetenzerwerb wird zur Anpassung
an ökonomische Erfordernisse
• .) Industrialisierung des Wissens (Liessmann 2006, S39)
• „Es gibt niemanden, der mehr als nur einen winzigen
Ausschnitt der Welt genau kennt. Doch das verlangt die
Idee der Bildung auch nicht. Aber der Gebildete ist einer,
der eine Vorstellung davon hat, was Genauigkeit ist und
dass sie in unterschiedlichen Provinzen des Wissens
ganz Unterschiedliches bedeutet. “ (Bieri 2005)
• „Sich zu bilden, ist tatsächlich etwas ganz anderes, als
ausgebildet zu werden. Eine Ausbildung durchlaufe wir
mit dem Ziel, etwas zu können. Wenn wir uns dagegen
bilden, arbeiten wir daran, etwas zu werden – wir
streben danach, auf eine bestimmte Art und Weise in der
Welt zu sein.“ (Bieri 2005)
• „Der Gebildete ist einer, der ein möglichst breites und
tiefes Verständnis der vielen Möglichkeiten hat, ein
menschliches Leben zu leben.“ (Bieri 2005)
Paradigmenwechsel
• Von der Inputorientierung hin zur
Outputorientierung
• Input: Durch Lehrperson festgelegte Lernziele
• Output: Durch die Schüler zu erreichende
Kompetenzen
– Schaffung von Handlungssituationen, an denen K.
eigenständig erreicht werden können
– (H.v. Hentig: „…die Schüler erhalten die
Gelegenheit…..“)
Struktur
I. Neue Reifeprüfung – Allgemeines
II. VWA (Vorwissenschaftliche Arbeit): Rahmenbedingungen,
formale und inhaltliche Gesichtspunkte
III. Kompetenzmodell und Kritik: Struktur des Kompetenzmodells;
Bezug zur Erstellung von Aufgaben
IV: Schularbeiten: rechtliche Grundlagen und Aufgabenerstellung
V: Neue Reifeprüfung: Klausuren und mündliche Prüfungen Gestaltung von Themenbereichen und kompetenz-orientierten
Aufgabenstellungen
I. Schularbeiten (LBVO §7)(1)
Schultypen: RG und ORG – jeweils mit ergänzendem Unterricht in
Biologie und Umweltkunde
Termine: 1. Sem.: Mind. 4 Wochen nach Beginn;
2. Sem.: spätestens 2 Wochen nach Semesterbeginn;
Stoffgebiete: Bekanntgabe 1 Woche vorher; nicht der Stoff der beiden
letzten Stunden.
Zeitrahmen der SA: flexibel;
Biologie: 7. Klasse: möglich sind 2 – 3 SA. Mindestens eine pro Semester;
keine SA länger als 2 Unterrichtsstunden, keine kürzer als eine Stunde.
Gesamtausmaß von 3-4 Unterrichtseinheiten.
Möglichkeiten: 3x1Stunde; 2xjeweils 2Stunden; 1x2Stunden, einmal 1
Stunde.
8. Klasse: möglich sind 2-3 SA; (mindestens eine pro Semester, zumindest
eine 3stündige SA). Gesamtausmaß von 5-7 Unterrichtsstunden
I. Schularbeiten (LBVO §7)(2)
Verbot der Durchführung:
.) nach mindestens 3 aufeinanderfolgenden schulfreien Tagen, nach mehrtägigen Schul-oder
schulbezogenen Veranstaltungen
.) AHS: mehr als 2 SA innerhalb einer Woche (Nicht Kalenderwoche sondern 8 Tage gleitend!!!!)
.) BHS: mehr als 3 SA innerhalb einer Woche (s.o.!!!)
.) mehr als 1 SA pro Tag
.) AHS: SA ab der 5. Stunde
.) Aufgabenstellung – Stoffumfang: mindestens 2 Aufgaben mit voneinander unabhängigen
Lösungen.
Vorlage der Aufgabenstellungen in vervielfältigter Form
.) Rückgabe nach 1 Woche (Verlängerung durch Direktor möglich)
.) Wiederholung bei mehr als 50% Nicht genügend, innerhalb von 14 Tagen nach der Rückgabe;
nur eine Wiederholung möglich – bessere Note zählt.
.)Versäumnis von mehr als der Hälfte der SA pro Semester – Nachholen!
.) Schummeln (vorgetäuschte Leistungen) – nicht beurteilen!
.) Sa- Hefte 1 Jahr aufbewahren
I. Schularbeiten (3)
•
Formulierung eines genauen Erwartungshorizontes und dahingehend
Vergabe der Punkte.
•
Die Fähigkeit zur sachrichtigen, schlüssigen und verständlichen
Darstellung biologischer Sachverhalte ist das zentrale
Beurteilungskriterium.
•
Fachsprachliche Genauigkeit (z.B. die deutliche Differenzierung zwischen
Ursache und Wirkung eines bestimmten Sachverhaltes) ist dabei unbedingt
einzufordern; auf unterrichtssprachliche Richtigkeit ist zu achten.
•
Ebenso soll auf das Herstellen von Zusammenhängen zwischen
Teilgebieten der Biologie und das Verknüpfen biologischer Inhalte mit
anderen Fachbereichen Wert gelegt werden, wo immer dies möglich ist.
Dem ist durch entsprechende Themenstellung und ausdrückliche
Berücksichtigung in der Beurteilung Rechnung zu tragen.
•
Dem Lehrer wird dringend empfohlen, für jede gestellte Aufgabe einen
genauen Erwartungshorizont zu formulieren, der alle geforderten
Begriffe, Begriffserklärungen, Beschreibungen und Begründungen sowie
sonstigen Anforderungen enthält, und diesen als Grundlage für seine
Punktevergabe einzusetzen.
V. „Neue Reifeprüfung“
.) Zeitpunkt: 2014/2015
.) Ziele der „Neuen Reifeprüfung“:
Vergleichbarkeit der Abschlüsse
Objektiviertere Verfahren
Höchstmögliche Transparenz und Vergleichbarkeit
Europäischer Vergleich von Abschlüssen
Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung
Nachhaltig abgesicherte Kompetenzen und abgesichertes Wissen
Vereinfachung von Bestimmungen
.) Basis sind die „Neuen Lehrpläne“ die ab 2004 gelten
BUNDESGESETZBLATT
FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH
Jahrgang 2012Ausgegeben am 30. Mai 2012Teil II
174. Verordnung: Prüfungsordnung AHS
• § 29. (1) Im Rahmen der mündlichen Teilprüfung ist jeder
Prüfungskandidatin und jedem Prüfungskandidaten im
gewählten Themenbereich eine kompetenz-orientierte
Aufgabenstellung, welche in voneinander
unabhängige Aufgaben mit Anforderungen in den
Bereichen der Reproduktions- und
Transferleistungen sowie der Reflexion und
Problemlösung gegliedert sein kann, schriftlich
vorzulegen. Gleichzeitig mit der Aufgabenstellung sind
die allenfalls zur Bearbeitung der Aufgaben
erforderlichen Hilfsmittel vorzulegen.
Neue Reifeprüfung - allgemeine Gesichtspunkte:
.) 2 Wochenstunden – 6 Themenbereiche (Pools)
.)RG – 8 Wochenstunden – 24 Themenbereiche; G – 6 Wochenstunden – 18
Themenbereiche (max. 24!!)
.) Themenbereiche sind für jede Abschlussklasse oder –gruppe gesondert
festzulegen und dürfen sich also zwischen Klassen, Gruppen und
Jahrgängen voneinander unterscheiden.
.) Themenbereiche des Wahlpflichtfaches werden individuell erstellt und durch
Fachkonferenz beschlossen
.) Kandidaten ziehen zwei Themenbereiche und wählen einen davon aus
.) Zu jedem Themenbereich 2 Aufgabenstellungen (Prüfungsfragen).
Individuelle Erstellung der Aufgabenstellungen
.) Mindestens 10 Minuten Prüfungszeit pro Aufgabenstellung
„Neue Reifeprüfung“
SÄULE III: Mündliche Prüfungen
.) Ablauf: Kandidat zieht 2 Themenbereiche und kann
einen zurücklegen. Aus dem gewählten Themenbereich
wird dem Kandidaten eine Frage zugewiesen.
.) Dauer und Länge der Prüfung: 10-15 Minuten
.) Vorbereitungszeit: 20-30 Minuten
.) Kommission: Hauptprüfer und Fachkollege („fachlich
versierter Beisitzer); Vorsitzender; Schulleiter,
Klassenvorstand.
.)Hauptprüfer und Beisitzer haben eine Stimme insgesamt 3 Stimmen (Hauptprüfer u. Beisitzer;
Schulleiter; KV)
Beispiel für Erstellung diverser
Themenbereich 6. Klasse (1)
• Lehrplan:
• Information und Kommunikation in biologischen
Systemen
• Grundlagen von Information und Kommunikation
in Nervensystemen (Reizaufnahme,
Erregungsleitung, Verarbeitung; moderne
Hirnforschung) und im Hormonsystem des
Menschen (Regelkreise) verstehen; Begreifen,
dass diese Mechanismen dem Verhalten zu
Grunde liegen; Überblick über zentrale
Positionen der Verhaltensforschung
Themenbereich 1: Regelkreise – hormonelle und
nervöse Steuerungsmechanismen
• Analyse der wichtigsten Komponenten eines
Regelkreises; Konkretisierung dieser
Zusammenhänge anhand diverser
Regulationsprozesse (Blutzucker,
Körpertemperatur, ……);
• Wissen um die Formen der
Informationsübertragung im Nervensystem und
im Hormonsystem;
• Kenntnis der neuronalen Grundlagen einfachster
Verhaltensprogramme (Reflex);
• Analyse der hormonellen Interaktionen am
Beispiel hormoneller Kontrazeptiva.
• Themenbereich 2: Verhalten in seinen
hormonellen und neuronalen Grundlagen
• Inhalte:
• Wissen über die neurobiologischen Grundlagen diverser
Verhaltensprogramme;
• Analyse von Verhaltensmustern aus ethologischer
Perspektive;
• Kenntnis der Bezüge zwischen Verhaltensbereitschaften
und den bedingenden hormonellen Grundlagen;
• Wissen um die Beziehungen zwischen Stimmungslagen
und deren neurobiologischen Verursachungen beim
Menschen (Bsp.: best. Formen von Depression;
Drogenwirkungen);
• Wissen über die Grundlagen der Stressreaktion, deren
Formen und Folgen.
Beispiel kompetenzorientierte
Aufgabenstellung
• Themenbereich: Verhalten in seinen hormonellen und
neuronalen Grundlagen
• Aufgabenstellung:
Die Matura ist eine klassische Stresssituation.
1. Beschreibe die Anpassungen des Körpers an diese Gegebenheit.
Welche hormonellen und neuronalen Veränderungen bedingt die
Stressreaktion. (Rep.)
2. Stelle die Bedeutung der Stressreaktion in einem evolutionären
Kontext dar. Analysiere die Veränderungen zwischen der
biologischen und soziokulturellen Ebene? (Trans.)
3. Diskutiere mögliche Folgen von Dauerstress und führe
Bewältigungsstrategien an. (Beilage: Div. Statistiken zum
Zusammenhang Stress und Erkrankungsrate) (Refl.)
Beispiel kompetenzorientierte
Aufgabenstellung
• Themenbereich: Organsysteme des Stoffwechsels
• Aufgabenstellung:
• 1. Beschreibe die Gebiss-Formen der vorliegenden Schädel und
diskutiere die wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
(Vorgabe eines Pflanzenfresser- eines Allesfresser- und eines
Fleischfressergebisses) (W1)
• 2. Schließe auf die entsprechende Ernährungsweise, Nährstoffe und
die daraus resultierenden, unterschiedlichen Ansprüche an den Bau
des jeweiligen Verdauungssystems. (E4)
• 3. Analysiere Veränderungen hinsichtlich der Energiebilanz die sich
auf Humanebene durch diverse technisch – zivilisatorische
Veränderungen ergeben? Welche Folgeerscheinungen ergeben sich
daraus? (S1, E4)
Beispiel kompetenzorientierte
Aufgabenstellung
• Themenbereich: Erde als dynamisches System
• Aufgabenstellung:
Handstücke:
Tiefengestein/Ergussgestein/Sediment/Umwandlungsgestein
1. Beschreibe die Unterschiede der einzelnen Handstücke? (W1,
E4)
2. Bestimme die Handstücke, ordne sie den Hauptgruppen zu und
analysiere die jeweiligen Entstehungsbedingungen. (W1)
3. Gehe auf die geologischen Grundlagen deines
Heimatbundeslandes ein! Stelle die exogenen und endogenen
Kräfte dar die hier ersichtlich werden. (S 4)
II. KLAUSUREN IN BIOLOGIE (1) (RPVO)
.) Allgemeine Anforderungen: Kandidat soll
wesentliche Lerninhalte und Kompetenzen zum
Verständnis für biologische Denk- und
Arbeitsweisen in angemessener, fachlich und
sprachlich richtiger Form darstellen bzw.
nachweisen.
Es können auch praxisorientierte oder experimentelle Aufgaben
gestellt werden, deren theoretische Lösung möglich sein muss
(Angabe von fiktiven Ergebnissen…).
.) Die Aufgabenstellungen dürfen im Unterricht nicht
so weit vorbereitet worden sein, dass ihre
Bearbeitung keine eigenständige Leistung erfordert.
II. KLAUSUREN IN BIOLOGIE (2) (RPVO)
.) Dauer 4 Stunden (a 60 Minuten)
.) 3-4 Aufgabenstellungen
.) Abgabe bei Direktor nach Übereinkunft –
Anfang SS
.) Abgabe der Aufgabenstellungen plus
Erwartungshorizont (Disposition) beim
Direktor.
.) Beurteilungsschlüssel ist wünschenswert.
TRANSPARENZ!
.) Formulierung der Aufgabenstellung:
Deutlich, präzise und eindeutig!!!
II. KLAUSUREN IN BIOLOGIE (3)
.) Vorlage im LSR bis 4 Wochen nach Beginn des 2. Semesters (für
Haupttermin) - sonstige Termine: 3 Wochen vor Klausurbeginn.
.) Erwartungshorizont: Soll als Grundlage der Beurteilung dienen und
diese auch für den fachfremden Leser (Vorsitzender) nachvollziehbar
machen. D.h. der EH gibt nicht bloß das Thema wieder, sondern macht
Grad der Genauigkeit und Umfang der erwarteten Beantwortung
ersichtlich. Alle Elemente (Begriffe, Abläufe, Skizzen…) für die Punkte
vergeben werden müssen explizit genannt sein. EH und
Themenstellung müssen inhaltlich übereinstimmen.
.) Beurteilung (RPVO §41): Verdeutlichung der Fehler; begründeter
Beurteilungsantrag; Differenzierte Bewertung der einzelnen Frageteile;
Begründung des Gesamtkalküls;
.) Korrigierte Arbeiten mit Notenantrag an Direktor, dann an
Vorsitzenden.
.) Negative Klausuren müssen dem Kandidaten bis spätestens 2
Wochen vor der mündlichen RP mitgeteilt werden.
Beispiel Aufgabenstellungstellung Klausur
• (1) (29P) Atmung und Atmungssysteme
• a.) (5) Erläuterung der grundlegenden Funktionen und Formen der
Atmung.
• b.) (4) Darstellung der wichtigsten chemischen Prozesse (u.a.
Ausgangsstoffe und Endprodukte) die der Atmung zugrunde liegen.
• c.) (10) Charakterisierung folgender Typen von Atmungssystemen
(incl. Vertreter): Hautatmung, Tracheenatmung, Kiemenatmung;
Vogellunge.
• d.) (8) Bau und Funktionsweise der menschlichen Lunge (incl.
Details der Atembewegung)
• e.) (2) Tuberkulose als Lungenerkrankung: Kurze Darstellung von
Ursachen, Formen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten.
Disposition
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a.) (5) Erläuterung der grundlegenden Funktionen und Formen der Atmung.
Grundlegende Funktionen: A. dient zur Energiegewinnung durch Abbau energiereicher Stoffe (Zucker, ATP… ) zu
Energie; End- bzw. Abfallprodukte: CO2; H2O
Voraussetzung ist O2.
Formen: innere und äußere A.
.) Äußere Atmung: Gasaustausch zwischen Außenmedium (Luft, Wasser) und einer
Körperflüssigkeit
Physikalisches Prinzip: Diffusion – Gas bewegt sich von Orten höheren Gasdrucks zu denen
niedrigeren Drucks.
O2 Anteil der Luft: 21%
.) Innere Atmung = Zellatmung
b.) (4) Darstellung der wichtigsten chemischen Prozesse (u.a. Ausgangsstoffe und Endprodukte)
die der Atmung zugrunde liegen.
3 Schritte der Zellatmung:
I. Glykolyse: Glukose (C6 Körper) wird in 2 C3 Körper (Brenztraubensäure) zerlegt – dabei frei
werden von Energie – Speicherung in Form von ATP (Adenosin Tri Phosphat) und NADH
(Nikotinamid-adenin-dinucleotid) – gebundener Wasserstoff für Atumungskette. Findet im
Zellplasma statt; C3 Körper werden zu den Mitochondrien transportiert;
II. Zitronensäurezyklus: C3 wird zu aktivierter Essigsäure (AcetylCoA); Gewinn von Energie,
Freiwerden von CO2; in den Mitochondrien
III. Atmungskette: Prinzip ist Knallgasreaktion; schrittweise Vbdg. von H und O; H kommt vom
NADH; Entstehung von ATP
Allgemein: 1 Molekül Glukose bringt 36 ATP Moleküle – Wirkungsgrad 40% (Benzinmotor 1020%)
Disposition
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c.) (10) Charakterisierung folgender Typen von Atmungssystemen (incl. Vertreter): Hautatmung,
Tracheenatmung, Kiemenatmung; Vogellunge.
Hautatmung:
Gasaustausch über Körperoberfläche – Feuchtigkeit der Haut erforderlich; Gewebe bis 2mm Tiefe
können versorgt werden; Süßwasserpolypen, Regenwürmer
Tracheenatmung:
Tracheen – Röhrensystem – durchziehen den ganzen Körper; Stigmen – Öffnungen –
Bewegungen des Abdomens zur Luftbewegung; Insekten
Kiemenatmung:
Vorkommen: Fische, Krebse, Weichtiere, Amphibienlarven
Kiemen: dünnwandige Körperausstülpungen (oder Anhänge – bei Amphibienlarven) ; große
Oberfläche, Schutz durch Lage in Kiemenhöhlen; ständige Wasserzirkulation nötig
Krebse: Kiemen hinter Hautfalten, Wasserzirkulation durch Bewegung der Gliedmaßen
Weichtiere: Kieme in Mantelhöhle
Knochenfische: Kiemen in Durchbrüchen des Vorderdarms = Kiemenspalten
Aufbau: Kiemenbögen mit Kiemenplättchen
Einatmen: Maul offen – Wasser in Mundhöhle – Kiemendeckel ist zu
Ausatmen: Maul zu – Kiemendeckel auf – Wasser strömt über Kiemenplättchen nach außen.
Lungenatmung bei Vögeln:
Lungen als Einstülpungen des Vorderdarms . Bauprinzip Oberflächenvergrößerung
Vogellunge: höchster Wirkungsgrad – 2maliges Ausnützen der Atemluft
Inspiration: Lunge – Luftsäcke
Exspiration: Luftsack – Lunge – Außenwelt
Disposition
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d.) (9) Bau und Funktionsweise der menschlichen Lunge und der Atmungsorgane (incl. Details der
Atembewegung)
Weg der Atemluft: Nase/Mund – Rachenhöhle (Gaumensegel, Kehldeckel) – Kehlkopf – Luftröhre
(plus Flimmerepithel – Reinigung) – Bronchien (Aufspaltung in li und re Lungenflügel –
Bronchiolen – Alveolen (Bläschen – dichtes Kapillarnetz – Gasaustausch; 400 Mill Alv – 150-200
m2)
Lungenfunktion: Rippenfell (liegt am Brustkorb) – Pleurahöhle (schmaler Hohlraum zwischen
Rippenfell und Lungenfell – Flüssigkeitsgefüllt) – Lungenfell (liegt an der Lunge). In der
Pleurahöhle niedrigerer Druck als in der Lunge – Lunge hat Tendenz sich zusammenzuziehen.
Pneumothroax
Atembewegung: Einatmen – Vergrößerung des Brustraumes (Hebg. d. Rippen, Senkg. d.
Zwerchfells) – Lunge folgt der Vergrößerung, Druck sinkt und Luft strömt ein.
Ausatmen: Verkleinerg. d. Brustraumes – Druck steigt – Luft wird ausgestoßen.
Lunge arbeitet passiv!! (keine Muskeln!)
Brustatmung: Rippenbewegung
Bauchatmg.: Zwerchfell
Atemzentrum: medulla – CO2 Gehalt wird gemessen – Akt. von Atemmuskulatur
Ruheatmung: ca ½ Liter Luft
Durchschnittlich 16 Atemzüge/Minute – 8 Liter Luft
Vitalkapazität ca 4-5Liter
e.) (2) Tuberkulose als Lungenerkrankung: Kurze Darstellung der Ursachen, Formen, Symptomen
und Behandlungsmöglichkeiten.
TBC: bakt. Infekt, sehr ansteckend ; offene und geschlossene TBC; Husten, Fieber – Antibiotica
Kompensationsprüfung
• Möglichkeit der Kompensationsprüfung bei negativer
Klausur
• Kompensationsprüfung erfolgt MÜNDLICH
• Vorlage der Aufgabenstellungen beim LSR
• keine Vorlage der Aufgabenstellungen gemeinsam mit
den Aufgaben zur Klausur, sondern – wenn nötig – nach
Erstellung des Notenvorschlages. (Kann knapp werden!)
• mindestens 30 Minuten Vorbereitungszeit (§26 PO (2))
• max. 25. Minuten Prüfungszeit (§26 PO (3))
Kompensationsprüfung
•
Bei mehreren Kandidaten mit „Nicht genügend“ bekommen alle die
gleichen Aufgabestellungen (keine individuellen Aufgabenstellungen nötig)
•
Note bestenfalls „Befriedigend“
•
Kommission: Vorsitzende/r; Schulleiter/in; Klassenvorstand; Prüfer/in;
fachkundiger Beisitzer
•
Antrag auf Kompensation: bis 3 Tage nach Bekanntgabe der negativen
Beurteilung
•
„Sofern eine Teilbeurteilung der Klausurprüfung mit „Nicht genügend“
festgesetzt wird, ist diese Entscheidung der Prüfungskandidatin und dem
Prüfungskandidaten frühestmöglich, spätestens jedoch eine Woche vor
dem festgesetzten Termin für die Kompensationsprüfung nachweislich
bekannt zu geben.“ (§25 (4) Prüfungsordnung AHS))
Inhaltliche Richtlinien zur Aufgabenerstellung für
Kompensationsprüfungen
• Empfehlung: Um Klausur entsprechend zu
kompensieren sollte umfassendes und vernetztes
Wissen gegeben sein. Als gut geeignet für diese eher
umfassenden bzw. übergreifenden Aufgaben eignen sich
die Themengebiete die als sog. Basiskonzepte
bezeichnet werden.
• Damit kann ebenenübergreifendes und vernetztes
Wissen (bzw. die entsprechenden Kompetenzen)
eingefordert werden
II. KLAUSUREN IN BIOLOGIE (4)
NEGATIVBEISPIELE
1. Charakterisiere die Eigenschaften von instinktiven Verhaltensweisen,
beschreibe detailliert, wie sie normalerweise ausgelöst werden, und
gib dazu je ein verdeutlichendes Beispiel an!
• Welche Eigenschaften?
• Was bedeutet „normalerweise“?
• Worauf bezieht sich „je“?
2. Skizziere den Bau des menschlichen Auges und erkläre Bau und
Funktion desselben in detaillierter Form. Erkläre auch Akkomodation
und Adaption sowie einige häufige Sehfehler bzw.
Augenkrankheiten. Nenne weitere Lichtsinnesorgane im Tierreich!
• Detaillierte Form?
• Einige?
• Nenne weitere ?
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