Ausgangslage (I)

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ÖÄK- Workshop
09. Oktober, 16.00-18.30 Uhr
Billrothhaus
Ausgangslage (I)
• Häufigste Krebs-Neuerkrankung bei Frauen ist der Brustkrebs 27% aller im Jahr 2000 an Krebs neu erkrankten Frauen haben
Brustkrebs (Statistik Austria, 2001).
• Hinsichtlich der Sterblichkeit steht Brustkrebs mit 18% aller
Sterbefälle aufgrund von Krebs im Jahr 2002 bei Frauen an
dritter Stelle. Bei Frauen zwischen dem 35. und 65. Lebensjahr
ist Brustkrebs sogar die häufigste Todesursache.
• Jede neunte Frau in Österreich erkrankt an Brustkrebs, allein in
Wien sterben jede Woche acht Frauen an dieser Erkrankung.
Ausgangslage (II)
• Gegenwärtig ist in Wien etwa jede vierte Krebsneuerkrankung
von Frauen durch Brustkrebs bedingt. Nach den beim
Österreichischen Krebsregister eingegangenen Meldungen sind
im Jahr 2000 in Wien 935 (Österreich 4.489) Frauen neu an
Brustkrebs erkrankt. Das entspricht in Wien 110,7
Neuerkrankungen (in Österreich 107,7) pro 100.000.
• Im jüngeren Lebensalter tritt Brustkrebs selten auf. In Wien
waren im Jahr 2000 1,6% der neu Erkrankten unter 35 Jahre alt.
Etwas mehr als ein Fünftel der erkrankten Frauen war zwischen
55 und 64 Jahre alt, ein Fünftel zwischen 65 und 74 Jahre. Etwa
jede dritte neu an Brustkrebs erkrankte Frau war 75 Jahre oder
älter.
Stationäre Aufenthalte
Im Jahr 2000 waren 4% aller Spitalsaufenthalte der in Wien und
2,9% der in Österreich wohnhaften Frauen durch Brustkrebs
bedingt. Insgesamt handelte es sich für Wien um 11.202, für
Österreich um 36.652 stationäre Aufenthalte aufgrund einer
Brustkrebserkrankung.
Psychoonkologische Betreuung Handlungsbedarf
„Programme für die onkologische Nachsorge einschließlich der
psychosozialen Betreuung der Betroffenen sind beim
Mammakarzinom von besonderer Bedeutung“ (Urbas, Klimont,
Bachinger, 2004).
Die Zeit der Diagnose und der medizinischen Behandlung einer
Brustkrebserkrankung stellt eine krisenhafte Zeit für
Patientinnen und deren Angehörige dar. Jedoch auch in der
Phase der Rehabilitation und Nachsorge können vielfältige
psychosoziale Probleme auftreten, v.a. im partnerschaftlichen,
beruflichen und sozialen Bereich. Dieser Distress stellt hohe
Anforderungen an die Bewältigungs- und
Anpassungsleistungen der betroffenen Frauen und kann bis zu
5 Jahre nach Auftreten der Erkrankung anhalten.
Psychosoziale Begleitung
Der Bedarf an psychosozialer Begleitung über alle
Krankheitsphasen wird auf etwa 30% geschätzt (vgl. PougetSchors & Degner, 2002).
Im Sinne einer psychoonkologischen Nachsorge können
psychosoziale Interventionen (psychologische Beratung,
Begleitung, Behandlung) die soziale und berufliche
Reintegration erleichtern und zu einer Verbesserung der
Lebensqualität beitragen (vgl. Tschuschke, 2000; Spiegel et al.,
1998).
Die Beendigung einer medizinischen Behandlung wird von
Patientinnen und deren Angehörigen mit Freude erwartet und
als Erleichterung erlebt, andererseits werden Ängste geweckt,
die häufig nicht als solche erkannt werden. Symptome wie
Müdigkeit, Panikattacken, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit,
herabgesetztes Selbstwertgefühl, sexuelle Inappetenz und
Depression können verborgener Ausdruck dieser zugrunde
liegenden Ängste sein.
Fragen um Fragen
Gleichzeitig werden während der körperlichen Rehabilitation und
der „Trennung“ von der medizinisch behandelnden Institution
viele Fragen gestellt:
– Bin ich nun gesund? Bleibe ich gesund?
– Wie kann ich mit der Angst vor Wiedererkrankung leben?
– Wie kann ich mit einer Krebserkrankung leben? Muss ich
mein Leben ändern? Was kann ich tun, damit es mir besser
geht?
– Wo bekomme ich finanzielle Unterstützung?
– Wohin mit meinem Kind?
– Wiedereinstieg ins Arbeitsleben möglich?
EU-Leitlinien
für Mammographie Screening
Das Mammographie-Screening muss in eigenen Zentren stattfinden
Einladung von symptomlosen Frauen der Altersgruppe 50 bis 69 a
Einhaltung zweijähriger Untersuchungsintervalle
Angestrebte Teilnehmerinnenrate von 70 bis 75%
Einsatz neuer Mammographiegeräte und kontinuierliche technische
Qualitätssicherung
Erstellung der Mammographie unter stadardisierten, möglichst
identen Bedingungen
Doppelbefundung durch zwei geschulte RadiologInnen
EU-Leitlinien
für Mammographie Screening
Spezielle Aus-/Fortbildung von RadiologInnen und
RöntgenassistentInnen in europ. Ref.zentren
Begutachtung von mindestens 5.000 Aufnahmen pro Jahr
Interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Sicherstellung der
Qualität in Folgediagnostik, Therapie und Nachsorge
Ergebnisdokumentation und Qualitätsmonitoring
Aufbau eines flächendeckenden Brustkrebsregisters
Vernetzung mit EUREF und dem EBCN (European Breast
Cancer Network)
Modellprojekte zu
Brustkrebsfrüherkennung
•
Wiener Brustkrebsfrüherkennungsprogramm
„Die Klügere sieht nach“ (2000-2002)
• 20%ige Steigerung der Mammographierate
in der Zielpopulation
•
Mammographie Screening Austria – Wiener
Pilotprojekt im 15., 16. Und 17. Bezirk
„Ich schau auf mich“ (2006-2008)
• Ziel: bestmögliche Betreuungsqualität für
die Frauen
Was könnte man besser machen? (I)
• Ganzheitliche und individuelle Betreuung: körperliche,
seelisch-geistige und soziale Dimension
• Individualität: auch individuelle Therapieziele definieren
• Empowerment und Unterstützung der Patientinnen/Frauen
– Information und Aufklärung: Zeit für „Informed consent &
decision making“
– Würde- und respektvolle Befundübermittlung
– Verbesserung der psychologischen Betreuung und
Kommunikation
– Hilfe zur Selbsthilfe
Was könnte man besser machen? (II)
• Multidisziplinäre Zusammenarbeit (intra- und extramural):
Verbesserung der strukturellen Vernetzung
• Entlassungsmanagement
– Bessere Brücke zwischen intra- und extramuralem
Bereich („case manager“)
– Enge Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen,
Angehörigengruppen,..
– Information über psychoonkologische und psychosoziale
Betreuung (Beratungsstellen, ..)
– Mehrsprachigkeit beachten
• Qualitätssicherung: Zertifizierung von Brustzentren
• Unser Ehrenkomitee "flora - Wienerinnen gegen Brustkrebs"
versteht sich als spontane und überparteiliche Initiative
prominenter Damen aus Wirtschaft, Kultur, Politik, Medien und
Wissenschaft, die sich zum Zielgesetzt hat, Brustkrebs öffentlich
zu thematisieren, zur regelmäßigen Vorsorge aufzurufen und
tatkräftig zu helfen.
• So haben wir uns vorgenommen, Brustkrebs-Patientinnen in
besonderen Nöten zu helfen. Angeregt durch viele Anfragen
behandelnder Ärztinnen und Ärzte sammeln wir seit dem Jahr
2001 für einen von uns spezielleingerichteten Härtefonds des
Vereins "flora".
Viele Frauen fallen hart unters Existenzminimum nach
langjähriger Krankheit, daher hilft Flora Frauen in
existentieller Not.
Wir werben daher für ein ganzheitliches aber auch
soziales Verständnis der Situation der Frauen.
www.flora-wien.at
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