PowerPoint

Werbung
4. Schaltalgebra, Rechneraufbau
Wiederholung Normalform
Literal: atomare Formel (positives ~) oder Negation einer atomaren
Formel (negatives ~)
konjunktive Normalform (KNF): Eine Formel F ist in KNF falls sie eine
Konjunktion von Disjunktionen von Literalen ist.
disjunktive Normalform (DNF): Eine Formel F ist in DNF falls sie eine
Disjunktion von Konjunktionen von Literalen ist.
G.Heyer
1
Digitale Informationsverarbeitung
Erzeugen einer DNF aus einer Wahrheitstafel
Jede Zeile einer Wahrheitstafel mit Wahrheitswert 1 trägt zu einem
Konjunktionsglied bei.
Die Literale dieser Konjunktion bestimmen sich wie folgt: Falls die
Belegung von Ai in der betreffenden Zeile 1 ist, so wird Ai als Literal
eingesetzt, sonst ¬Ai.
Um eine zu F äquivalente KNF-Formel zu erhalten, vertausche man in
obiger Anleitung die Rollen von 0 und 1, sowie von Konjunktion und
Disjunktion.
G.Heyer
2
Digitale Informationsverarbeitung
Logische Verknüpfungen durch Transistoren
+
+
+
+
+
A
A
A
E
E1
E2
E
A
E A
0 1
1 0
A = ¬E
G.Heyer
E1
E1
E2
E1
0
0
1
1
A
E2
0
1
0
1
A
0
0
0
1
A = E1  E2
3
E2
E1
E2
E1
0
0
1
1
A
E2
0
1
0
1
A
0
1
1
1
A = E1 v E2
Digitale Informationsverarbeitung
Binäres Rechnen
Normalform einer Zahl im Stellenwertsystem: z=m x bn
Z: Zahl
m: Mantisse
b: Basis des Stellenwertsystems
n: Exponent
Eine Dualzahl ist eine Zahl zur Basis 2: z=m x 2n
Stellenwertcodierung: zu jeder natürlichen Zahl n und jeder Basis b
gibt es genau eine Folge xk xk-1 ... x2 x1, so daß xk ≠ 0 und
k
n=
G.Heyer
i
 xi b
i=0
4
Digitale Informationsverarbeitung
Rechnen mit Dualzahlen
0+0=0
1+0=1
0+1=1
1 + 1 = 0 (Ü = 1)
0•0=0
1•0=0
0•1=0
1•1=1
G.Heyer
5
Digitale Informationsverarbeitung
Addierer
Halbaddierer: Berechnet die Summe zweier Dualziffern, ohne
Berücksichtigung des möglicherweise vorhandenen Übertrags einer
vorhergehende Stelle.
G.Heyer
A
B
0
0
0
1
1
0
1
1
S
6
Ü
Digitale Informationsverarbeitung
Addierer / Volladdierer
G.Heyer
Üi
Xi
Yi
0
0
0
0
1
1
1
1
0
0
1
1
0
0
1
1
0
1
0
1
0
1
0
1
7
Si
Üi+1
Digitale Informationsverarbeitung
Addierer
Halbaddierer:
x
Volladdierer:
y
x
y
HA
ü
Ü
HA
Ü
z
z
graphische Repräsentation:
x
Ü
graphische Repräsentation:
y
HA
Ü
z
G.Heyer
y
x
VA
ü
z
8
Digitale Informationsverarbeitung
Boolsche Algebra,
Boolsche Algebra: Ein Tripel (M, , ), mit M:= {e1, ..., en} eine
nichtleere, endliche Menge, und , :MxMM zwei auf M
definierte Verknüpfungen. Es gelten die folgenden Axiome:
Kommutativgesetz
Distributivgesetz
Neutrale Elemente e und n
Komplement
Schaltalgebra
Anwendung der Boolschen Algebra auf eine Menge mit nur zwei
verschiedenen Elementen (z.B. "ein" und "aus")
G.Heyer
9
Digitale Informationsverarbeitung
Schaltnetze und Schaltwerke
Schaltnetze sind Zusammensetzungen von logischen Gattern ohne
Speicherverhalten.
Sie realisieren beliebige boolesche Funktionen, d.h. Funktionen der Form
f: {0, 1} ...  {0, 1} -> {0, 1}
Schaltwerke besitzen Speicherverhalten, d.h. der Ausgabewert hängt nicht
nur von der Eingabe, sondern auch vom Zustand des Schaltwerks ab
Flipflop:
S
R
G.Heyer
S
0
1
0
1
U
U
10
R
0
0
1
1
Uneu
Ualt
1
0
verboten
Digitale Informationsverarbeitung
Rechneraufbau
Eingabe
Arbeitsspeicher
Ausgabe
Steuerwerk
Rechenwerk
Prozessor (CPU)
Daten
Steuersignale
G.Heyer
11
Digitale Informationsverarbeitung
Komponenten eines Rechners
• Steuerwerk
Laden von Befehlen aus dem Speicher, Decodieren und Interpretieren
der Befehle, Versorgen der beteiligten Funktionseinheiten mit nötigen
Steuersignalen
• Rechenwerk
Ausführen von einfachen arithmetischen (z.B. Addition, Subtraktion)
und logischen (z.B. und, oder, nicht) Verknüpfungen. Heißt deshalb auch
ALU (Arithmetic Logical Unit)
• Speicher
Aufbewahren von Daten und Programmen, so gut wie immer in
Binärcodierung.
• Ein-, Ausgabewerk
Kommunikation mit dem Rechner, Einlesen von Daten und
Programmen, Ausgabe von Ergebnissen
G.Heyer
12
Digitale Informationsverarbeitung
Das Steuerwerk
Speicher
Befehlsregister
Operationsteil
Decodierer
Adreßteil
Steuerwerk
+1
Befehlszählregister
Adreßberechnung
Mikroprogrammeinheit
Rechenwerk
G.Heyer
Ein-/AusgabeSteuerung
13
Speicher
Digitale Informationsverarbeitung
Aufbau des Rechenwerks
Akkumulator
Addierwerk
und
Komplementierer
Register
•
•
•
Register
Kontroll- und
Steuerschaltungen
G.Heyer
14
Digitale Informationsverarbeitung
Speicher
Dient zum "Aufbewahren" von Daten und Programmen
Lokalisierung eines Datums erfolgt über Adresse der Speicherzelle
Zugriff kann lesend oder schreibend erfolgen
Zugriffszeit: Zeit zur Lokalisierung und Ansteuerung einer Zelle sowie
Schaltzeit der Speicherelemente (typische Zugriffszeit heutiger Hauptspeicher: 50-500 Nanosekunden, d.h. Millionstel Sek.)
Zugriffsart: RAM (random access memory): wahlfreier Zugriff
ROM (read only memory): nur lesender Zugriff
Speichertyp: Hauptspeicher: immer wahlfreier Zugriff
Externe Speicher (Plattenspeicher, Magnetbänder): langsamer,
aber billiger; für große Datenmengen; Zugriff zyklisch falls Daten nur
periodisch zugänglich, sequentiell falls Zugriffe auf Zelle weitere Zugriffe
erfordert.
Kapazität: wieviele Zellen enthält ein Speicher, gemessen in KByte oder MByte
G.Heyer
15
Digitale Informationsverarbeitung
Euklidischer Algorithmus in Maschinencode
Adresse
00
04
08
G.Heyer
Befehl
-
Kommentar
Speicherplatz für p
Speicherplatz für q
Speicherplatz für r
12
16
20
LOAD 00
MODULO 04
STORE 08
lade Akkumulator AC mit p
bilde Rest von AC/q in AC
speichere AC in r
24
28
32
36
40
44
IFZERO 48
LOAD 04
STORE 00
LOAD 08
STORE 04
JUMP 12
wenn AC = 0 gehe nach 48
lade AC mit q
speichere AC nach p
lade AC mit r
speichere AC nach q
springe nach 12
48
STOP
halte an; q enthält ggT von p und q
16
Digitale Informationsverarbeitung
Von-Neumann-Prinzipien
• Der Rechner besteht aus fünf Funkionseinheiten: Steuerwerk, Rechenwerk,
Speicher, Eingabewerk und Ausgabewerk.
• Die Struktur des Rechners ist unabhängig vom zu bearbeitenden Problem. Zur
Lösung eines Problems muß Programm im Speicher abgelegt werden.
• Programme, Daten und Ergebnisse werden im selben Speicher abgelegt.
• Der Speicher ist in fortlaufend numerierte Zellen unterteilt. Über die Adresse
einer Speicherzelle kann deren Inhalt abgerufen werden.
• Aufeinanderfolgende Befehle eines Programms werden in aufeinanderfolgenden
Speicherzellen abgelegt.
• Durch Sprungbefehle kann von der Bearbeitung in der gespeicherten Reihenfolge abgewichen werden.
• Es gibt zumindest
- arithmetische Befehle (Addition, Subtraktion, Multiplikation)
- logische Befehle (Vergleiche, nicht, und, oder)
- Transportbefehle, z.B. von Speicher zu Rechenwerk und für Ein-/ Ausgabe
- bedingte Sprünge
• Alle Daten (Befehle, Adressen usw.) werden binär codiert.
G.Heyer
17
Digitale Informationsverarbeitung
Rechnernetze
Rechnernetz: Kopplung (Vernetzung) mehrerer Rechner, die in ihrer
Architektur und/oder ihrem Betriebssystem unterschiedlich sein können
und i.a. räumlich getrennt stehen.
Die Vernetzung kann aus folgenden Gründen sinnvoll sein:
• Datenverbund: Nutzung von Datenbeständen, die auf einzelne Rechner
des Netzes verstreut sind.
Beispiel: Kopplung von Bibliotheksrechnern, um die auf den einzelnen
Rechnern gespeicherten Literaturangaben gemeinsam zu nutzen.
• Betriebsmittelverbund: Nutzung teurer Soft- und Hardwarebetriebsmittel, die nicht auf jedem Rechner des Netzes bereitstehen können.
Beispiele: Spezialrechner hoher Rechengeschwindigkeit, Bilderfassungsgeräte, Übersetzer, Spezialsoftware für Informationssysteme usw.
• Lastverbund: Gleichmäßige Verteilung der benötigten Rechenleistung auf
die an das Netz angeschlossenen Rechenanlagen. Fällt ein Rechner aus,
können andere dessen Aufgabe übernehmen.
G.Heyer
18
Digitale Informationsverarbeitung
Netztopologien
sternförmig
dezentral
verteilt
hierarchisch
Bus-gekoppelt
G.Heyer
ringförmig
19
Digitale Informationsverarbeitung
Herunterladen