Automatikmischer SHURE Europe GmbH Headquarter Europe, Middle East and Africa Applications Group Wannenäckerstr. 28 74078 Heilbronn Tel: + 49 - 7131 - 7214 - 0 Fax: + 49 - 7131 - 7214 - 14 eMail: [email protected] Grundlagen der Akustik I Als Schall bezeichnet man mechanische Wellen in einem elastischen Medium. Ohne Medium (im Vakuum) gibt es keinen Schall !!! Man teilt Schall in folgende Frequenzbereiche ein: Infraschall Hörschall 0 – 16 Hz 16 – 20.000 Hz Ultraschall Hyperschall Sprache 16 kHz – 500 MHz > 500 MHz 300 – 3000 Hz Der Schalldruck p ist ein Wechseldruck, der sich dem atmosphärischen Druck überlagert. Das menschliche Gehör bewertet den Schalldruckeffektivwert p~ (=Spitzenwert/1,41). Typische effektive Schalldrücke: Sprachschall in 1m Abstand vom Sprecher Preßlufthammer in 5m Abstand Hörschwelle Schmerzschwelle p~=0,01 - 0,1 Pa p~=1 Pa p0~=0,02 mPa p~= 1.000.000*p0~ = 20 Pa Grundlagen der Akustik II Der Schallpegel L ist definitionsgemäß: p~ dB SPL L 20 log p0~ Das Dezibel „dB“ ist keine Maßeinheit, sondern ein Hinweis auf die logarithmische Berechnungsweise des Schallpegels. Der Schallpegel an der Hörschwelle liegt bei 0 dB, an der Schmerzschwelle bei 120 dB. Positive dB-Zahlen bedeuten eine Verstärkung, negative eine Dämpfung. Grundlagen der Akustik III Faustwerte für den Schalldruck Logarithmisches Maß Linearer Faktor Logarithmisches Maß 1 dB 1,12 2 dB 1,26 3 dB 1,41 - 3 dB 6 dB 2 - 6 dB 10 dB 3,16 14 dB 5 20 dB 10 - 10 dB - 20 dB Linearer Faktor 1 1, 41 0,7 0,5 1 3,16 0,31 1 2 1 10 0,1 Erzielbare Verstärkung von Mikrofonen Die Veränderung der Verstärkung Vdiff = Vneu -Valt hängt von der Platzierung der Mikrofone (Abstand zur Signalquelle) ihrer Anzahl ab. Erzielbare Verstärkung von Mikrofonen Abstand der Mikrophone Vdiff Entfernung alt / dB 20 log( ) Entfernung neu Beispiel: Wie sehr wird die maximal erzielbare Verstärkung eines Soundsystems ansteigen, wenn das Mikrofon von 16 cm auf 8 cm an den Sprecher herangerückt wird? Antwort: Vdiff = 20 log(16/8) = 20 log 2 = +6 dB Erzielbare Verstärkung von Mikrofonen Anzahl der Mikrofone Vdiff Anzahlalt / dB 10 log( ) Anzahlneu Beispiel: Wie sehr reduziert sich die erzielbare Verstärkung eines Systems, wenn statt 4 Mikros 9 aktiv sind? Antwort: Vdiff = 10 log(4/9) = 10 log 0,44 = -3,5 dB Probleme bei der Verstärkung von Mikrofonen I Rückkopplung Schall gelangt in Mikrofon Schallsignal durchläuft Mixer & Verstärker wird über Lautsprecher wiedergegeben Gelangt wieder ins Mikrofon Auf diese Weise schaukelt sich das Schallsignal auf. Die Lautsprecher geben ein sehr lautes Pfeifen oder Brummen wieder. Abhilfe: Abstand zwischen Mikro und Lautsprecher maximieren Richtcharakteristik des Mikros beachten und anwenden. Mikro nahe an Schallquelle platzieren. Probleme bei der Verstärkung von Mikrofonen II Kammfilter: Tritt auf wenn mehrere aktive Mikrofone in unterschiedlicher Entfernung zu einer Schallquelle zusammengemischt werden. Schall besitzt in diesen unterschiedlichen Entfernungen unterschiedliche Phasenlagen. Zusammengemischt kommt es dann aufgrund von Interferenzen zu Auslöschungen. Auf diese Weise kann sich der Frequenzgang der Übertragungsanlage dramatisch verschlechtern! Es entsteht ein hohles, diffuses und blechernes Klangbild. Probleme: Kammfiltereffekt Frequenzgang ein Mikrofon: Probleme: Kammfiltereffekt Kammfilter bei drei Mikrofonen: 15 dB SHURE IntelliMix® Ermöglicht eine geräuschlose automatische Mischung durch Kombination dreier spezieller Funktionen: Noise-Adaptive-Threshold MaxBus Last Mic Lock-On NOMA (Number of open Microphones Attenuator) Noise-Adaptive-Threshold Die automatische Schwellwert-Steuerung unterscheidet pro Kanal zwischen dem Hintergrund-Störgeräusch (z.B. Klimaanlage, Projektor, ...) und Signalen mit schnell wechselndem Pegel (z.B. Sprache). Hierdurch wird der Arbeitspunkt der Gate-Schaltung automatisch und ständig angepaßt. Nur (Sprach-)Pegel, die lauter als das Hintergrundgeräusch sind, können einen Kanal aktivieren. MaxBus MaxBus kontrolliert die Anzahl der für eine Schallquelle geöffneten Mikrofone. Selbst wenn mehrere Mikrofone den Redner “hören”, öffnet nur ein Mikrofon. Kein Kammfiltereffekt durch mehrere offene Mikrofone!!! Last Mic Lock-On Diese Schaltung gewährleistet auch bei wechselnder Aufschaltung unterschiedlicher Mikrofone ein homogenes Klangbild, da jeweils das zuletzt angesprochene Mikrofon solange geöffnet bleibt, bis ein anderes Mikrofon seinen Platz übernimmt. Ohne diese Schaltung würde bei Sprechpausen ein “toter Raum” entstehen, so als ob das Signal verloren gegangen wäre. Hierdurch bleibt die Raumatmosphäre stets erhalten. NOMA Automatische Anpassung der Summenverstärkung beim Öffnen weiterer Mikrofone (NOMA: Number of Open Microphones Attenuater). Absenkung der Summenverstärkung um 3dB bei Verdopplung der Anzahl der geöffneten Kanäle. Auf diese Weise wird ein “Aufschaukeln” der Gesamtlautstärke und Rückkopplungsprobleme vermieden.