Geschlechtergerecht unterrichten

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Geschlechtergerecht Französisch
unterrichten ...
Dr. Achim Schröder
Studienseminar Oberursel - August 2009
hieß früher: „Mädchen stärken!“
• „Zuerst die Namen der Mädchen nennen“
• „Bewusst häufigeres Drannehmen der Mädchen“
• „Themen der Mädchen einfordern und bevorzugt
behandeln“
• „Monoedukation wieder einführen“
(Dorothee Wetzel, Mädchen stärken - aber wie?, o.O., ca. 1995)
• 1. Welche Fakten und Phänomene zum
Thema Gender und (Französisch)Unterricht
werden in der Fachliteratur
übereinstimmend beschrieben?
• 2. Wie kann man die Phänomene
theoretisch erklären?
• 3. Welche didaktischen Perspektiven
werden diskutiert?
1.1 Differenzorientierte Fakten
Paradigmenwechsel von „Mädchen fördern!“ zu
„Schlaue Mädchen-Dumme Jungen“ (SPIEGEL, 17.5.2004)
• Jungen erbringen im Französischunterricht
durchschnittlich schlechtere Leistungen, Mädchen
bessere Leistungen.
• Dies ist typisch für die Gesamtsituation von
Jungen und Mädchen im Unterricht der
weiterführenden Schulen.
1.1 Differenzorientierte Fakten
• 60er Jahre: Gymnasiasten zu 60% Jungs,
2004-05: zu 56 % Mädchen
• Studenten sind häufiger Studienabbrecher
als Studentinnen
• Sorgenkind früher: katholisches Mädchen
vom Lande , Sorgenkind heute: Junge mit
Migrationshintergrund aus der Großstadt
1.1 Differenzorientierte Fakten
Jungs sind häufiger betroffen von:
•
•
•
•
•
•
•
•
Hauptschulbesuch (56% Jungs)
Sitzenbleiben (63% Jungs)
Sonderschulbesuch (66% Jungs)
Verhaltensstörungen (72,5% Jungs)
Abgang ohne Schulabschluss (73,5% Jungs)
tödlichen Verkehrsunfällen
Schwänzen
schlechten Kopfnoten
1.1 Differenzorientierte Fakten
Unterrichtsbeobachtungen ergeben typische
Jungenbilder:
• „Jungs schaffen es einfach nicht, still sitzen zu
bleiben und aufzupassen“
• „Jungs schreiben ungerne und unleserlich“
• „Mädchen unterschätzen ihre Leistung, Jungen
überschätzen ihre Leistung“
• „Bei PISA erreichten 12% der Jungs und nur 7 %
der Mädchen die niedrigste Stufe I“ der
Lesekompetenz“
1.1 Differenzorientierte Fakten
• Jungen interessieren Sachthemen
• Mädchen interessieren literarische und
kommunikative Beziehungsthemen
1.1 Differenzorientierte Fakten
„Jungen und Männer lesen andere Bücher, andere
Zeitschriften und Textsorten im Internet; sie
bevorzugen Sach- und Fachbücher, im Bereich
Belletristik nur bestimmte Genre, in Zeitungen und
Zeitschriften vor allem die Sparten Politik,
Wirtschaft, Sport, Technik.
Mädchen und Frauen lesen bevorzugt fiktionale
Genres (z.B. Romane), Biografien und
Lektürestoffe in Bezug zum eigenen Leben (z.B.
Rategeberliteratur o. entsprechende Zeitschriften)“
Karola Penz, Akademie für Leseförderung
1.1 Differenzorientierte Fakten
• Jungs haben auch im Elternhaus mehr Konflikte
wegen Schule als Mädchen, Schule ist deswegen
stärker negativ besetzt.
„Es wird gezielter mit Mädchen gearbeitet, weil sie
sich leichter in die Schulstrukturen einpassen und
konstruktiv mitarbeiten können.“
(Bildungsforscherin Maureen Maisha Eggers in: SDZ vom 5.8.2007, 31)
(6-13 Jahre)
(6-13 Jahre)
(6-13 Jahre)
(12-19 Jahre)
1.1 Differenzorientierte Fakten
Mediennutzung
Jungs
Mädchen
Lesen: Sachtexte,
männliche Helden
Fernsehen:
Zeichentrickserien mit
männlichen Helden
Neue Medien:
Computerspiele
Lesen: Literarische Texte
Fernsehen:
Daily Soaps
Neue Medien:
Texte schreiben
1.1 Differenzorientierte Fakten
• Jungen bringen in naturwissenschaftlichen
Fächern, im räumlichen Denken,
• Mädchen in sprachlichen Fächern, im
verbalen Denken
bessere Leistungen.
Aber: Im Gymnasium und in der
Wissensgesellschaft werden vor allem verbale
und kommunikative Kompetenzen benötigt!
Stehen wir vor einen neuen
Bildungskatastrophe, die als
„Jungenkatastrophe“ bezeichnet
werden muss?
1.2 Differenz entdramatisierende Fakten
1.2 Differenz entdramatisierende Fakten
Die „Jungs“ gibt es nicht!
• Jungs sind eine stark heterogene
Gruppe: es gibt mehr extrem hoch
intelligente und mehr extrem niedrig
intelligente Jungs als Mädchen
1.2 Differenz entdramatisierende Fakten
• In der Primarstufe sind die Unterschiede nur
gering.
• Leistungsunterschiede innerhalb der
Geschlechter sind größer als zwischen den
Geschlechtern.
• Die Bedeutung von sozialer Herkunft und
kulturellem Kapital ist größer als die des
Geschlechts.
1.2 Differenz entdramatisierende Fakten
• Beide Geschlechter lassen sich zum Lesen
motivieren, allerdings:
- Jungs brauchen Jungentexte
- Mädchen brauchen keine Mädchentexte
• Das Gehirn von Mädchen und Jungs ist
nicht nachweisbar anders strukturiert
(vgl. Schmitz, Sigrid: Wie kommt das Geschlecht ins Gehirn? Ein kritischer Blick auf
das "sexed brain". (2004) Ringvorlesung "Natur und/oder Kultur? Universität Bochum,
02.12.2004 )
1.2 Differenz entdramatisierende Fakten
• In Korea gibt es bei der Lesekompetenz
keine Unterschiede zwischen Mädchen und
Jungs.
• Es gibt viele Jungs mit guten und viele
Mädchen mit schlechten Noten im Fach
Französisch.
Es gibt gute Gründe zu
differenzieren und zu entdramatisieren,
nicht in Stereotype zu verfallen!
 „undoing gender“
1.2 Differenz entdramatisierende Fakten
Was wünschen Jungs?
• schnelles Vorgehen im Unterricht
• komplexe herausfordernde Aufgaben
• nicht so viele Übungsaufgaben vom
gleichen Typ
• weniger ausführliche Erklärungen (ich
komme darauf zurück)
1.2 Differenz entdramatisierende Fakten
Was wünschen Mädchen?
•
•
•
•
Erklärungen, bis alle verstanden haben
kein Zeitdruck
langes Verweilen bei einem Thema
nachfragen dürfen (ich komme darauf
zurück)
1.2 Differenz entdramatisierende Fakten
Was wünschen Jungs und
Mädchen?
• Anwendung des Gelernten in sinnvoll
erscheinender Weise
• Gruppenarbeit
• Stillarbeit
• sich gegenseitig helfen
(vgl. Friedrich Jahresheft 2008)
2. Wie ist die Differenz (trotz
aller Entdramatisierung)
theoretisch fundiert zu erklären?
2. Theoretische Erklärungen
1. Mangelnde Vorbilder durch die
Feminisierung des (Französisch-)
Lehrerberufs? Frauen im Lehrberuf:
1997: 55%, 2007: 61%
2. Ungerechte Bewertung?
3. Fehlende verbale Begabung?
4. Inhaltsauswahl? (Dominanz lit. Themen)
5. Testosteron und Bewegung (ab 14) ?
2. Theoretische Erklärungen
6. Entwicklungsrückstand?
Jungs werden zur gleichen Zeit eingeschult
wie Mädchen, entwickeln sich aber später.
Sie haben so bis in die Oberstufe einen Entwicklungsrückstand.
2. Theoretische Erklärungen
„Es wird gezielter mit Mädchen gearbeitet,
weil sie sich leichter in die Schulstrukturen
einpassen und konstruktiv mitarbeiten
können“
(Bildungsforscherin Eggers in: SDZ vom 5.8.2007, 31)
2. Theoretische Erklärungen: 7. Struktur ...
Männliche und weibliche Kompetenzen
in der Schule ...
(Schule = Struktur aus Regeln, die eine enge,
oft konflikthafte Beziehung von L und S
regulieren)
2. Theoretische Erklärungen: 7. Struktur ...
Männliche und weibliche Kompetenzen
in der Schule ...
... und im Französischunterricht.
(Französisch = Sprache, mit starker Regelhaftigkeit
und vielen Strukturen, deren Verletzung
Sanktionen nach sich zieht, z.B. durch einen
Fehlerquotienten, zugleich u.a. durch die
Klangfarbe als „weich“ und damit „weiblich“
konnotiert)
Schule als Maßregelstruktur,
Französisch als
Sprachrichtigkeitsstruktur
genderspezifische Kompetenzen in einer
patriarchalen Gesellschaft
(Patriarchat = Machtverteilung in der Gesellschaft, die Männern
und Frauen traditionell unterschiedliche Rollen und
Verhaltensweisen aufzwingen will, und Abweichung davon
erschwert)
7. Struktur und genderspezifische Kompetenzen
„Weibliche Kompetenzen“
Losgelöst von den konkreten Individuen prägen
weibliche Kompetenzen, als „Habitus der
Anpassung und Reproduktion“, eher die
familiäre Privat- und Intimsphäre der westlichen
Gesellschaft (und wirken in die Schule):
-
Langsamkeit (als bewahrende Gründlichkeit)
Reproduktion von Strukturen
Beziehungs- und Bindungsfähigkeit
Anpassung an die Umwelt
7. Struktur und genderspezifische Kompetenzen
„Männliche Kompetenzen“
Losgelöst von den konkreten Individuen prägen
männliche Kompetenzen, der „Habitus der
Durchsetzung und Produktion“, die öffentliche
Sphäre der westlichen Gesellschaft (und wirken
in die Schule):
-
Beschleunigung (als Schludrigkeit)
Produktion in Konkurrenz
Unabhängigkeit
sich nicht unterkriegen lassen ...
Durchsetzung gegen die Umwelt
7. Struktur und genderspezifische Kompetenzen
„Jede Konstruktion ist zu hinterfragen,
zu differenzieren und aufzulösen“
(Uwe Sielert, Jungenarbeit, Weinheim 2007, 43)
„Jungs“ ... „Mädchen“ ...
... steht im folgenden idealtypisch und heuristisch als Vertreter einer
Anhäufung mehrerer, naturwüchsig entstandener, gendertypischer
Kompetenzen, die statistisch nur „ungleich verteilt sind“ denn:
Mädchen wollen sich auch durchsetzen, produzieren ...
Jungs wollen sich auch anpassen, bewahren ...
Aber in einer patriarchalen Gesellschaft ...
7. Struktur und genderspezifische Kompetenzen
Männliche Kompetenz und Struktur
„Jungs“ wissen in besonderer Weise, dass die
patriarchale Gesellschaft ihnen wenig Spielraum
für alternatives Verhalten lässt. Das
Durchsetzungsprinzip prägt das Verhalten von
Jungs gerade auch in der Schule!
„Jungs“ lehnen enge schulische (und sprachliche)
Strukturen ab, rebellieren innerlich und
versuchen, sich durchzusetzen!
„Jungs“ antizipieren mit einem besonderen
Realitätssinn, was die Gesellschaft von ihnen
erwartet (Konkurrenz, Durchsetzungsfähigkeit).
(Uwe Sielert, Sind Jungen anders?, Friedrich Jahresheft 2007, 7)
7. Struktur und genderspezifische Kompetenzen
Weibliche Kompetenz und Struktur
„Mädchen“ wissen in besonderer Weise, dass die
Gesellschaft ihnen wenig Spielraum für alternatives
Verhalten lässt.
„Mädchen“ akzeptieren schulische (und sprachliche)
Strukturen, werten sie seltener ab, rebellieren weniger
und versuchen, sich anzupassen und es gelingt ihnen
besser, die Strukturen zu reproduzieren!
„Mädchen“ profitieren von der Anpassung an schulische
Strukturen durch bessere Leistungen!
„Mädchen“ antizipieren mit einem besonderen Realitätssinn,
was die Gesellschaft von ihnen erwartet (Reproduktion
...).
2. Theoretische Erklärungen: 8. Beziehung,
Menschen lernen in Beziehung von Lehrer/in
und Schüler/in, Elternteil und Kind,
Professor/in und Student/in etc.
„Jungs“ konkurrieren stärker, „Mädchen“
kooperieren stärker mit der Lehrperson.
Wieso?
2. Theoretische Erklärungen: 8. Beziehung, Autonomie
Jungen haben ein stark gesteigertes Ideal der
Autonomie:
Die Ablehnung der Weiblichkeit ist das zentrale Thema des sogenannten
Ödipuskomplexes. Der Knabe erkennt, dass er nicht so ist wie die
Mutter. Nachdem der Junge gelernt hat, dass er nicht die Rolle der
Mutter spielen kann, kann er nur noch als Säugling zu ihr
zurückkehren, mit aller Abhängigkeit und Verletzlichkeit eines
Säuglings. Ihre Fürsorglichkeit droht ihn nun wiederzuverschlingen,
da sie an Hilflosigkeit und Abhängigkeit erinnert. Dies muss er
bekämpfen, indem er seine Unabhängigkeit und männliche
Überlegenheit behauptet.
2. Theoretische Erklärungen: 8. Beziehung, Autonomie,
Abwertung
Jungen versperren den bedrohlichen Rückweg
zur Mutter durch Abwertung:
- Geringschätzung der Mutter
- Geringschätzung der Frauen
- Geringschätzung der Mädchen
- Geringschätzung aller Werte der idealen Weiblichkeit.
2. Theoretische Erklärungen: 8. ... Abwertung
- Gleichzeitig erfährt alles, was mit der idealen
Weiblichkeit verbunden ist, eine Abwertung:
- Ablösung gewinnt Vorrang vor der Bindung.
- Beziehungsgegenüber (insbesondere Frauen)
werden nicht anerkannt
- Strukturen nicht gerne reproduziert
- das Autonomiestreben des ICH wird
aufgewertet
- Abhängigkeit wird verleugnet.
(vgl. Jessica Benjamins feministische Freud und Hegel-Lektüre in „Die
Fesseln der Liebe. Psychoanalyse, Feminismus und das Problem der
Macht“, Frankfurt 1993, 155ff.).
2. Theoretische Erklärungen
Die Beziehung zu einer Lehrkraft wird von
Jungs weniger positiv erlebt (als
Bedrohung der Autonomie abgewertet).
Deshalb kooperieren Mädchen besser als
Jungs, fragen mehr nach und wünschen
ausführliche Erklärungen.
(s.a. W.Cornelissen, Bildung und Geschlecht, Friedrich Jahresheft, 82)
2. Theoretische Erklärungen
Unterricht und Familie: strukturverwandt
Jungs werten ab:
Jungs werten auf:
Beziehung
Lehrer/in, fürsorgende Eltern
(das mütterliche Prinzip)
Anpassung als Strebertum
Eingriff in die Autonomie
Abhängigkeit
Identifikation mit einem
Regelsystem
hilfesuchendes Nachfragen
Autonomie
Freunde
Abgrenzung
Autonomie
Unabhängigkeit
Ablehnung und Scheitern an
einem Regelsystem
selbst zurechtkommen
eine eigene Struktur finden
3. Didaktische Perspektiven
?
3. Didaktische Perspektiven
„Bislang scheint es keine Didaktik des
geschlechtergerechten Unterrichts zu
geben.“
Frauen in der GEW (Hg.), Eine Schule für Mädchen und Jungen,
Frankfurt 2007, 25)
3. Didaktische Perspektiven
Früher: „Mädchen stärken!“
• „Zuerst die Namen der Mädchen nennen“
• „Bewußt häufigeres Drannehmen der Mädchen“
• „Themen der Mädchen einfordern und bevorzugt
behandeln“
Heute: „geschlechtergerechter
Unterricht“
3. Didaktische Perspektiven
• „Reflexive Koedukation“ mit dem Ziel
„Geschlechterstereotype“ abzubauen:
= Entdramatisieren!
= was den Jungs nützt, hilft auch den
Mädchen
3. Didaktische Perspektiven
1. Unterrichtsgestaltung
• Fragend-entwickelnder Frontalunterricht
steht sehr stark in der Gefahr, durch
Regelbrüche gestört zu werden.
• Rollenspiele und Theaterprojekte bieten
gute Gelegenheiten, Inszenierungen von
Jungen und Mädchen als Ressourcen zu
nutzen.
(H.Faulstich-Wieland, Eine Bühne für Inszenierungen, Friedrich, 93)
3. Didaktische Perspektiven
1. Unterrichtsgestaltung
• Der immer noch überwiegend praktizierte
fragend-entwickelnde Unterricht, der
versucht, alle Lernenden im Gleichschritt
durch den Unterricht zu führen,
vernachlässigt die Bedürfnisse von
Mädchen und Jungen.
3. Didaktische Perspektiven
1. Unterrichtsgestaltung
Problemlösen in Gruppenarbeit, stärkere Individualisierung
(Stationenlernen, Wochenplanarbeit, Computer), Aufgaben
mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad (mit
Möglichkeiten zur Selbstkontrolle) wird sowohl den
Jungen gerecht, die weniger Monotonie und mehr
Beschleunigung fordern, als auch den Wünschen der
Mädchen nach Entschleunigung und gründlichem
Verstehen.
(S.Jahnke-Klein, Mädchenmathe, Jungenmathe, Friedrich, 103)
3. Didaktische Perspektiven
2. Themenauswahl
Der Faktor Interesse hat sich als wesentliche Determinante
für Schulleistung und schulisches Engagement erwiesen.
Deshalb: Unterricht individualisieren.
- Jungen tendieren stärker zu Sachtexten, Mädchen stärker zu
erzählenden Texten. Deshalb: Nicht zu viel Literatur, mehr
Sachtexte wählen.
- Aber: Was interessiert, ist hoch individuell. Die
Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind geringer als
innerhalb der Geschlechter! Deshalb: ritualisierte
Kurzreferate zu selbstgewählten Themen (Le parcours,
Can money buy success in football? Spongebob, Sport ...)
(N.Hollenbach, Jungen wollen anders lernen, 104)
3. Didaktische Perspektiven
3. Reflexive Koedukation
- Ziel „Geschlechterstereotype“ abbauen
- Frauen als schöpferische Gestalterinnen der
Welt behandeln (Coco Chanel, S.Royale,
M.Curie)
- Männer als die Schöpfung bewahrend
(Bovet, confédération paysanne)
3. Didaktische Perspektiven
4. Das eigene Interaktionsverhalten
analysieren
- bevorzuge ich ....?
- nach Verhaltensformen in der Schule
forschen
- mit Kolleginnen in dieser Frage kooperieren
3. Didaktische Perspektiven
5. Das Interaktionsverhalten der SuS als
konflikthaft akzeptieren
Eine geschlechtergerechte Didaktik versteht
Konflikte gerade mit Jungs als normal, setzt
Jungs deshalb enge Grenzen (lässt sie viel
üben und wird sie viel kontrollieren), damit
sie mit den Anforderungen der Schule
zurecht kommen, gibt ihnen aber zugleich
individualisierte Lernwege frei, von denen
auch die Mädchen profitieren.
3. Didaktische Perspektiven
5. Das Interaktionverhalten der SuS als
konflikthaft akzeptieren
Nehmen Sie das Störverhalten von „männlich
kompetenten Schülerinnen und Schülern“
nicht persönlich, setzen Sie Regeln durch!
Klären Sie:
= Wer hat das Sagen?
= Wie lauten die Regeln?
= Wie werden diese Regeln durchgesetzt?
3. Didaktische Perspektiven
6. Das Interaktionsverhalten der SuS
analysieren
- ermutigen, anders zu sein (bei Kurswahl)
- nach Verhaltensformen in der Schule
forschen
- mit Kolleginnen in dieser Frage kooperieren
- thematisieren:
„Si j‘étais un garcon/ une fille, je devrais ...
mais je pourrais ...“
„La pillule du lendemain ...“
3. Didaktische Perspektiven
Wie könnte eine Unterrichtseinheit
aussehen, die Stereotypisierungen
verdeutlicht und sie dann idealerweise
auflöst, die individuelle Lernwege eröffnet,
die beschleunigt und gründliches
Verstehen...?
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