6. Schildrüse II Ref - Praxis für Magen

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SONOGRAPHIE DER SCHILDDRÜSE:
Paris TI-RADS revisité 2014
[email protected]
SONOGRAPHIE DER
SCHILDDRÜSE (à la française)
Akzessorische und seltene Zeichen
Falsch positive und falsch negative
Befunde
Malignität: Pos. Vorhersagewert der sonogr.
Zeichen
G.Russ et al. J Radiol 2011
80
70
60
50
40
30
Ost
20
10
0
m
s
äs
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hy
ch
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po
en
g
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Neg. Vorhersagewert der sonogr. Zeichen
G.Russ et al. J Radiol 2011
100
95
90
85
Ost
80
75
oe
is
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e
k
Prospektiver Vergleich der zytol. Resultate –
10808 Knoten
TI-RADS
2
3
4A
4B
5
Bedeutung
Zahl der
Noduli
Gutartig
213 (2.1%)
0
0
Sehr
wahrscheinlich
gutartig
4583 (42%)
1 – 3%
0.25 - 0.05
(1/400- 1/700)
21 - 54%
2-6
14 – 69
100
Geringes
5173 (48%)
Malignitätsrisiko
Hohes
Malignitätsrisiko
Fast sicher
maligne
806 (7.5%)
33 (0.3%)
% der
Karzinomrisiko
Karzinome
(%)
33 - 58
TI-RADS 4B
 Breite Streuung des Karzinomrisikos (14 – 69%)
 Grund:
 Einige Untersucher interpretieren die Kriterien sehr
strikt
 Untersucher geben im Zweifelsfall der schlechteren
Kategorie den Vorzug (Beispiel: DD Mikrokalzifikation
vs Kolloidgranulation)
Kolloidgranulation vs
Mikrokalk
Kolloidgranulation
Mikrokalk
Voraussetzung für das System TI-RADS :
präzise Semiotik
 Für die Bewertung eines Strumaknotens:
Erziehen Sie Ihren diagnostischen Blick!
Betrachten Sie in dieser Reihenfolge
Die Form
Die Kontur
Den Inhalt des Knotens
Benutzen Sie für die Beschreibung das spezifische Vokabular der
sonographischen Nomenklatur!
Wie funktioniert TI-RADS in der Praxis?
 1. Man sucht nach den 5 „signes forts“ für Malignität
Irreguläre Form (tiefer als breit/lang)
Angulierte/lobulierte/spikulierte Kontur
Mikrokalk
Stark hypoechogen
Erhöhte Rigidität in Elastographie
Starker Malignitätsverdacht:
Echogenität
Meta
Nierenzell-Ca
Papill. SD-Ca in hyperplast.
Knoten
Starker Malignitätsverdacht: Kontur
Starker Malignitätsverdacht:
Mikrokalk
Papilläres SD-Ca
Starker Malignitätsverdacht:
Form (tiefer als breit bzw lang)
Papilläre SD-Karzinome
Les Signes Forts
 Irreguläre Form (tiefer als breit)
 Angulierte/lobulierte/spikulierte Kontur
 Mikrokalk
 Stark hypoechogen
 Erhöhte Rigidität in Elastographie
 1 oder zwei dieser Zeichen
 Keine metastasenverdächtige LK
 TI-RADS 4B - sehr suspekt!
Les Signes Forts
 Irreguläre Form (tiefer als breit)
 Angulierte/lobulierte/spikulierte Kontur
 Mikrokalk
 Stark hypoechogen
 Erhöhte Rigidität in Elastographie
 3 - 5 dieser Zeichen
 und/oder metastasenverdächtige LK
 TI-RADS 5 - maligne!
Geringer Malignitätsverdacht
TIRADS 4A





Irreguläre Form (tiefer als breit)
Angulierte/lobulierte/spikulierte Kontur
Mikrokalk
Stark hypoechogen
Erhöhte Rigidität in Elastographie
 Keins der auf Malignität stark
verdächtigen Zeichen


1 oder zwei dieser Zeichen
Keine metastasenverdächtige LK
 Mässig hypoechogen

TI-RADS 4B - sehr suspekt!
 TI-RADS 4A





Irreguläre Form (tiefer als breit)
Angulierte/lobulierte/spikulierte Kontur
Mikrokalk
Stark hypoechogen
Erhöhte Rigidität in Elastographie

3 - 5 dieser Zeichen
und/oder metastasenverdächtige LK

TI-RADS 5 - maligne!

Geringer Malignitätsverdacht
TIRADS 4A
 Keins der auf Malignität
stark verdächtigen
Zeichen
 Mässig hypoechogen
 TI-RADS 4A
Benigner Aspekt
Sehr wahrscheinlich gutartig
• Keins der auf Malignität verdächtigen
Zeichen
• Isoechogen oder echoreich
• („white knight“ solitär)
• TI-RADS 3
Immer gutartig: TI-RADS 2
 Zyste
Zyste
 Spongiformer Knoten
Spongiformer Knoten
 „white knight“
„White knights“ (in Gruppen)
 Isolierte
Isolierte
Makroverkalkung
Makroverkalkung
Noduläre Hyperplasie
 Noduläre Hyperplasie
Der dubioseste Befund gewinnt:
Histo: onkozytäre follikuläre Proliferation mit
Atypien DD Adenom – follikuläres Karzinom
Akzessorische und seltene Zeichen
 Keins dieser Zeichen ist ein Kriterium für die
Zuordnung zu einer TI-RADS-Kategorie
 TI-RADS 4A: Karzinomrisiko 2 – 6%, steigt aber an,
wenn die akzessorischen Zeichen für Malignität
verwendet werden
 TI-RADS 3: Karzinomrisiko 0.25%, steigt aber an,
wenn die akzessorischen Zeichen für Malignität
verwendet werden
Zusatz- und seltene Befunde
Senken das Risiko
Erhöhen das Risiko
Diskoide Form
Länge >2.5 der Dicke
Runde Form
Achse der Läsion nicht parallel zur
Kapsel bzw. Oberfläche
Vorwölbung der Kapsel
(„capsule bombée“)
Zarter durchgehender Halo
Stellenweise unscharfe Kontur
Überwiegend zystischer Knoten
Ausschliesslich solide und
gross (>2 cm)
Kolloidgranulationen
Makrokalk
Vaskularisation peripher
Vaskularisation zentral
Anamnese und Klinik
Anamnese und Klinik
Signes accessoires: rund vs. diskoid
Geometrische Form (90°)
Signe accessoire:
Runde/diskoide Form
 Karzinome haben einen höheren Metabolismus,
wachsen daher schneller.
 Die runde Form ist besser adaptiert an schnelles
Wachstum
 Cave: 90°-Winkel der Kontur
Signe accessoire: Runde Form,
90°-Winkel
 Thyroid 2013, Apr 23(4), 472 – 76, Kim DW et al:
 Color Doppler features of solid, round, isoechogenic
thyroid nodules without malignant sonographic
features: a prospective cytopathologic study
 Conclusion: we recommend that US-FNA should be
performed for SRIN to rule out malignancy regardless
of its color Doppler pattern
 Thyroids 2004, Nov 14 (11)953–8 Alexander EK et al
 Thyroid nodule shape and prediction of malignancy
 Conclusion: Spherical shape is associated with an
increased rate of malignancy in solid thyroid nodules.
A long to short axis ratio greater than 2.5 was 100%
predictive of a benign process
Signes accessoires: Tumorachse nicht parallel
zur SD-Achse (bzw. Kapseloberfläche)
parallel
Eher nicht parallel
Signes accessoires: Tumorachse nicht parallel
zur SD-Achse bzw. Kapseloberfläche
Follikuläres Schilddrüsenkarzinom
Signes accessoires: Capsule bombée
Histo: onkozytäre follikuläre Proliferation mit
Atypien DD Adenom – follikuläres Karzinom
Signes accessoires: inkompletter
oder fehlender Halo
Hyperplast.
Strumaknoten
Follikuläres CA
Signes accessoires:
inkompletter oder fehlender Halo
Signes accessoires:
Makrokalk und Kolloidgranulationen
Oxyphile follikuläre
Neoplasie mit Atypien
Hyperplast. Knoten
Signes accessoires: Vaskularisation
Typen der Vaskularisation
peripher
zentral
indifferent
Gar nicht
Doppler und Dignität
 Der Wert der Dopplersonographie hängt von der Grösse des
untersuchten Knotens ab
 Es gibt keinen Unterschied zwischen der Vaskularisation eines
Mikrokarzinoms pT1a und eines gutartigen Knotens bis zu 1 cm
 Eine zentrale Vaskularisation ist häufiger bei Karzinomen pT2
und besonders pT3 und pT4 als bei benignen Knoten gleicher
Grösse.
 Je grösser der Knoten, desto wichtiger wird die Vaskularisation
(bei 3 cm sehr wichtig, bei 1.5 cm mässig , bei 1 cm überhaupt
nicht)
isoechogener Knoten TI-RADS 3
Signes accessoires:
überwiegend zystisch vs ausschliesslich solide und gross
Ausschliesslich solide, gross
Überwiegend zystisch
Oxyphile follikuläre Neoplasie mit Atypien
Das System TI-RADS
Falsch positive und falsch
negative Befunde
TIRADS 3 und SD-Karzinom
 TI-RADS 3: Malignitätswahrscheinlichkeit deutlich < 2%
(0.25%)
 Die häufigsten falsch negativen Diagnosen sind aber
Tumoren der Kategorie TI-RADS 3
Les trompeurs: Isoechogene Knoten TI-RADS 3
falsch negativ
Papilläres SD-Karzinom mit follikulärer Differenzierung
Pitfall: falsch negativer TIRADS 3
 Grosser echoreicher oder isoechogener Knoten
 Prototyp des falsch negativen TI-RADS 3- Knotens
 Verdächtig sind:
 Knoten >3 cm ohne Kolloid
 Starke Vaskularisation des Knotens
 Knotenachse nicht parallel zur Lappenachse
 Geometrische Form
 Histologie: nicht klassisches papilläres Karzinom mit
follikulärer Architektur
 Wenig maligne: Nach 10 Jahren leben noch alle
Les trompeurs: Isoechogene Knoten
 Mindestens 80 – 90% sind
benigne
 Trotzdem stellen sie 15% der
Karzinome
 Achten Sie auf
 Form und Kontur
 Auf die zentrale Vaskularisation,
besonders bei Knoten > 2 cm
Les trompeurs: Isoechogene Knoten
Spielt die Grösse eines
Strumaknotens eine Rolle?
 Yoon et al. Thyroid 2011,2(9) 993 – 1000
 Von 661 Strumaknoten >3cm wurden 29.7%
sonographisch als benigne eingestuft, waren aber
Karzinome
 Davon waren
 48.6% scharf berandet
 41.9%ohne Mikro- oder Makrokalk
 95,9% mit regulärer Form
Les trompeurs: Überwiegend
zystische Knoten
Solider Teil TI-RADS 4B, zyst.-papilläres CA
Zystisch-solide Knoten
 Lee et al. Thyroid 2009, 19(4), 341- 6
 Zyst.-solide Knoten sind maligne in 5.4 %
 Die meisten zyst.–soliden Strumaknoten sind also benigne
 2 Zeichen sind suspekt:


1. Mikrokalk im soliden Anteil
2. Exzentrische Lage des soliden Anteils des Knotens
 Punktion aus dem soliden Anteil
TI-RADS falsch positiv:
echoarmer Knoten
Hyperplastischer Knoten in
kolloidaler Umwandlung
Falsch positiv (TI-RADS 4A, 4B): degenerative
hyperplastische Knoten
Zytologie
Die Punktionsausstriche zeigen das Bild einer kolloidreichen, zystisch
veränderten follikulären Läsion mit Zeichen rezidivierender Einblutungen. Keine
fassbaren Kernatypien (siehe Kommentar).
Der Befund ist grundsätzlich gut vereinbar mit einem hyperplastischen
Schilddrüsenknoten (diagnostische Kategorie im Bethesda-System CAT II
und im britischen System THY 2). Allerdings sind viele der Thyreozyten
degenerativ verändert. und bezüglich Atypien nicht klar beurteilbar.
Zusammen mit dem atypischen Sonographiebild empfehlen sich deshalb
weitere Kontrollen
.
Kontrolle nach 4 Monaten
Pseudonodulus bei
Autoimmunthyreoiditis
Autoimmunthyreoiditis:
andere Erscheinungsformen
Autoimmunthyreoiditis:
andere Erscheinungsformen
chronisch fibrosierende Thyreoiditis
Hashimoto
Was führt den Patienten zwecks
Halsuntersuchung zum Arzt?
 1. Es tut weh
 2. Palpitationen
 3. Plötzlich aufgetretene Schwellung , Tumorangst
Nur 2 Schilddrüsenerkrankungen sind schmerzhaft:
1. Thyreoiditis subacuta de Quervain
2. plötzliche Strumaknotennekrose bzw. Einblutung
Klinik und Laborbefunde
 Halsschmerzen
 Fieber, Palpitationen
 TSH erniedrigt
 CRP, BSR erhöht
 Thyreoglobulin erhöht
Trompeur falsch positiv:
Thyreoiditis subacuta de Quervain
 Jahreszeit: gehäuft in Frühling und
Herbst
 Klinik. Labor
 US: Echoarm, unscharf begrenzt,
konfluierend
 Doppler: vaskuläre Wüste
Verdacht auf metastatische
zervikale LK und Rezidive
 Bei LK mit Mikrokalk
 Bei LK mit zystischen
Einschmelzungen
 Wenn LK aussieht wie
Schilddrüsengewebe
 Immer alle zervikalen LK-
Stationen absuchen,
besonders Niveau VI.
Follikuläres SD-Karzinom mit LK Metastase
Resumé: Les signes accessoires et rares
Senken das Risiko
Erhöhen das Risiko
Diskoide Form
Länge >2.5 der Dicke
Runde Form
Achse der Läsion nicht parallel zur
Kapsel bzw. Oberfläche
Vorwölbung der Kapsel
(„capsule bombée“)
Zarter durchgehender Halo
Stellenweise unscharfe Kontur
Überwiegend zystischer Knoten
Ausschliesslich solide und
gross (>2 cm)
Kolloidgranulationen
Makrokalk
Vaskularisation peripher
Vaskularisation zentral
Anamnese und Klinik
Anamnese und Klinik
Was sollte punktiert werden?
 Alle Strumaknoten der Kategorie TI-RADS 4B und 5
 Alle Strumaknoten der Kategorie TIRADS 4A > 1 cm mit
Zusatzbefunden (signes accessoires)
 Alle Strumaknoten der Kategorie TIRADS 4A und TIRADS 3 >2 cm
mit und ohne Zusatzbefunde
 Alle Strumaknoten bei Risikopatienten (papilläre
Schilddrüsenkarzinome in der Familie, Radiatio, systemische
endokrine Erkrankungen)
 Alle Strumaknoten, die im PET-CT stark FDG speichern
 Lymphknoten bei Rezidivverdacht
PET-pos. Strumaknoten
Le pièges: Faux négatifs et positifs
 Falsch negativ:
 1. isoechogene Knoten, die rein solide sind (TI-RADS 3)
 2. überwiegend zystische Strumaknoten
 Falsch positiv:
 1. hyperplastische Knoten in Degeneration
 2. Pseudonoduli bei Hashimoto/Autoimmunthyreoiditis
 3. Thyreoiditis de Quervain
 4. Verwechslung von Kolloidgranulationen mit Mikrokalk
Vexierbild: Wo ist das Baby?
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